• Keine Ergebnisse gefunden

Corona-Virus Covid-19 > Psychische Belastungen - Angst - Einsamkeit - betanet

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Corona-Virus Covid-19 > Psychische Belastungen - Angst - Einsamkeit - betanet"

Copied!
4
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Weitere sozialrechtliche Informationen sowie Ratgeber zum kostenlosen Download finden Sie stetig aktualisiert unter www.betanet.de.

© 2022 beta Institut gemeinnützige GmbH | Kobelweg 95, 86156 Augsburg | www.betanet.de

Corona Covid-19 > Psychische Belastungen

1. Das Wichtigste in Kürze

Die Corona-Pandemie belastet viele Menschen weiterhin: Zu der Unsicherheit, wie es weitergeht, kommen Existenzängste, gedrückte Stimmung zu Hause, erneute Einsamkeit und ein Ohnmachtsgefühl. Psychische Belastungen und Angst sind angesichts der Corona-Pandemie normal, jedoch: Jeder kann einiges tun, um sich besser zu fühlen und nicht in ein psychisches Tief zu fallen. Auch eine Infektion mit Sars-Cov-2 selbst kann als Langzeitfolge zu psychischen Beschwerden führen. Nähere Informationen dazu unter Corona Covid- 19 > Long-Covid - Langzeitfolgen Coronainfektion. Nachfolgend konkrete Tipps gegen die Angst in der Corona-Krise.

Eine Bemerkung vorab: Jeder Mensch ist anders und befindet sich in einer anderen Situation. Deshalb können nicht alle Tipps für alle passen. Probieren Sie einfach aus und sehen Sie, was Ihnen hilft und gut tut.

2. Angst vor Covid-19 und Existenzangst

Das Corona-Virus löst viele Ängste aus, denn Menschen streben nach Sicherheit – und die ist derzeit nicht gegeben. Menschen haben Angst vor der Ansteckung mit dem Virus und davor, dass nahestehende Menschen davon betroffen sein könnten. Viele Menschen haben zudem Angst vor finanziellen Problemen und/oder dem Verlust des Arbeitsplatzes, Existenzängste, Angst vor der Einsamkeit bei erneuten

Kontaktbeschränkungen, Angst vor dem Zusammenbruch des ganzen Systems. Besonders betroffen sind Menschen, die bereits psychische Probleme oder Erkrankungen haben: Hier beobachten Beratungsstellen und Therapeuten vermehrte Probleme.

2.1. Tipps, um sich gegen Covid-19 zu schützen

Wer sich und andere vor Ansteckung schützen möchte, kann Mehreres tun – und dies gilt auch für Geimpfte und Genesene:

Sich an die AHA+L+A-Regeln halten: Abstand, Hygiene, im Alltag Maske tragen, Lüften, Corona-Warn- App nutzen.

Zudem, wenn möglich, große Menschenansammlungen meiden und persönliche Begegnungen mit körperlicher Nähe reduzieren. Das trägt auch dazu bei, die Infektionsketten zu unterbrechen bzw.

Infektionsketten erst gar nicht entstehen zu lassen.

Sich selbst testen oder testen lassen: Insbesondere vor Kontakten und selbstredend dann, wenn es vorgeschrieben ist, z.B. vor einem Besuch in einer Klinik.

Sich impfen lassen oder zur Impfung anmelden.

Darauf achten, dass die Schleimhäute in Nase, Mund und Rachen nicht austrocknen. Das reduziert das Ansteckungsrisiko, weil gesunde, feuchte Schleimhäute Viren zum Teil abwehren können, bevor sie in Körperzellen eindringen.

Näheres liefert die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung BZgA unter www.infektionsschutz.de. Außerdem sollten Sie Ihre Abwehrkräfte so gut wie möglich stärken:

Essen Sie vitamin- und mineralstoffreich, viel Obst, Salat und Gemüse, wenig Fertiggerichte und Konserven.

Trinken Sie ausreichend und achten Sie auf ausreichende Luftfeuchtigkeit: Das hält die Schleimhäute feucht und stärkt deshalb ihre Abwehrkraft gegen Viren.

Bewegen Sie sich an der frischen Luft, aber verausgaben Sie sich nicht. Denn direkt nach einem erschöpfenden Training sind nicht nur die Muskeln schlapp, sondern auch das Immunsystem und das Infektionsrisiko steigt. Bleiben Sie also beim Training immer unter Ihren Möglichkeiten: Sie sollten sich jederzeit mühelos unterhalten können, ohne außer Atem zu kommen.

Bei einem Anflug von Fieber oder Erkältung sollten Sie jegliches Training einstellen – der Körper braucht die Kraft dann für die Immunabwehr.

Lassen Sie sich nicht zum Kauf von vermeintlich hilfreichen Nahrungsergänzungsmitteln gegen den

https://www.betanet.de/pdf/1572 Seite 1 von 4

(2)

neuartigen Coronavirus verleiten.

Das Bundesernährungsministerium warnt ausdrücklich vor Nahrungsergänzungsmitteln mit irreführenden Angaben: www.bmel.de > Suche nach "Nahrungsergänzungsmitteln".

Auch die Verbraucherzentrale rät zur Vorsicht: www.verbraucherzentrale.de > Lebensmittel >

Auswählen, Zubereiten, Aufbewahren > Coronavirus: Was können Nahrungsergänzungsmittel?

2.2. Tipps gegen die Angst vor Corona Covid-19 und den Folgen

Teilen Sie Ihre Angst – sprechen hilft. Aber bleiben Sie nicht bei der Angst, sondern versuchen Sie, das Gespräch in positive, zuversichtliche Bahnen zu lenken.

Suchen Sie sich bewusst positive Gesprächspartner, nicht Menschen, die nur an den schlimmsten Neuigkeiten und Gerüchten interessiert sind und alles schwarz sehen.

Wenn Sie allein leben, pflegen Sie Ihre Kontakte auf Basis der empfohlenen Distanzregeln oder per Video/Telefon: Allein und ohne Ablenkung wird die Angst meist größer.

Gestehen Sie sich die Angst zu und betrachten Sie diese als normale Reaktion auf diese

Ausnahmesituation. Angst kann man aushalten und sich daran gewöhnen, dann ist sie nicht mehr so schlimm. Im Gegensatz dazu verstärkt Verdrängung die Angst – also besser daran gewöhnen. Dann verliert sie ihren Schrecken.

Lassen Sie sich nicht von Panik anstecken: Informieren Sie sich bei seriösen Quellen, aber surfen Sie nicht stundenlang nach den neuesten Katastrophennachrichten im Netz. Näheres unter Corona Covid- 19 > Informationen - Beratung - Hilfen.

2.3. Ausweglosigkeit

Wenn Sie schwere Ängste haben, Panikattacken haben oder an Suizid denken – zögern Sie nicht, sich professionelle Hilfe zu holen.

Wenden Sie sich an Krisendienst, Notfallseelsorge, Telefonseelsorge, Notrufnummern, den

sozialpsychiatrischen Dienst, den ärztlichen Bereitschaftsdienst, Beratungsstellen oder psychiatrische Notfalldienste. Telefonnummern unter Notfall- und Beratungsnummern.

3. Stress in der Familie, Belastungen in der Beziehung

In Zeiten von Lockdowns, häuslicher Quarantäne, Home-Office und Home-Schooling wird das Familienleben intensiver. Aber das ist ungewohnt, Rückzugsraum und Freiheiten werden weniger. Es gibt mehr Reibungen und Streit und die Ängste in der Corona-Krise können Aggressionen verstärken. Dazu kommen

Enttäuschungen und Frust, z.B. dass die Urlaubsreise (schon wieder) entfallen ist oder Feste abgesagt werden mussten. Auch Kinder reagieren auf die veränderte Situation, spüren die Anspannung der Eltern, ziehen sich zurück, zeigen mehr Aggressionen oder verweigern das Einhalten der Regeln und das Home- Schooling. Das alles ist normal.

3.1. Wie Sie sich gut streiten und weniger nerven

Nutzen Sie die Chance, dem vermehrten Miteinander mehr Inhalt und Substanz zu geben. Eine äußere Krise wie Corona ist eine Gefahr, weil die veränderte Situation auch Reaktionen verändern kann. Nutzen Sie die Chance, sich gegenseitig besser kennenzulernen – ohne das Gegenüber für seine ungewohnte Art zu kritisieren. Seien Sie neugierig.

Denken Sie sich gemeinsame Aktivitäten aus. Schaffen Sie Höhepunkte und Abwechslung, z.B.:

Verzieren Sie das Wasserglas mit einem Orangenschnitz, inszenieren Sie ein Candlelight-Dinner, stylen Sie sich, als würden Sie ausgehen, machen Sie gemeinsam Gymnastik oder ein Wunschkonzert, gehen Sie raus auch wenn das Wetter schlecht ist.

Vereinbaren Sie Allein-Zeiten: Damit jedes Haushaltsmitglied auch mal „seine Ruhe“ hat.

Berücksichtigen Sie dabei, dass das Bedürfnis, allein zu sein, individuell verschieden ist.

Lassen Sie auch Streit zu – aber streiten Sie konstruktiv, achtsam, nie verletzend. Bleiben Sie bei sich, senden Sie Ich-Botschaften. Machen Sie keine Vorwürfe. Achten und lieben Sie Ihr Gegenüber, zeigen Sie Ihre Wertschätzung, auch wenn Sie verschiedener Meinung sind.

4. Alleinlebende: Einsamkeit, Isolation, Langeweile

Menschen, die allein leben, können das gegenteilige Problem haben: Fehlende Kontakte und Ansprache, Isolation, Einsamkeit. Dabei gibt es eine Minderheit von Menschen, die sich in der Einsamkeit durchaus wohl fühlen und dankbar für die Zeit sind, die sie durch ausgefallene Aktivitäten für sich gewinnen. Doch was hilft, wenn einem die Decke auf den Kopf fällt, man sich zu nichts mehr aufraffen kann oder die Gedanken

kreisen?

4.1. Tipps gegen Einsamkeit und Langeweile

https://www.betanet.de/pdf/1572 Seite 2 von 4

(3)

Pflegen Sie Ihre Kontakte und telefonieren Sie: Gespräche mit anderen geben mehr Nähe als geschriebene Nachrichten.

Veranstalten Sie Videokonferenzen, wenn Präsenztreffen nicht möglich sind. Es gibt kostenfreie Anbieter wie Zoom oder Skype, die so einfach zu bedienen sind, dass auch digital weniger versierte Menschen damit zurecht kommen. Begreifen Sie Corona als Chance, diese Kontaktmöglichkeiten auszuprobieren: Es ist nicht wie der persönliche Kontakt, aber es gibt den meisten Menschen mehr Nähegefühl als nur das Hören am Telefon.

Nutzen Sie Online-Angebote, z.B. Webinare.

Besinnen Sie sich auf Hobbies und Interessen, für die Sie jetzt Zeit haben: Lesen, eine Sprache lernen, handarbeiten, Musik hören, musizieren, meditieren, künstlerisch arbeiten, Gymnastik, jonglieren, puzzeln, dichten. Für alles finden sich Anregungen, Anleitungen und die notwendigen Materialien im Internet.

Wenn die Tage strukturlos dahinfließen, z.B. weil Sie nicht in die Arbeit gehen oder das Home-Office die Zeiten verschwimmen lässt, geben Sie sich selbst Struktur. Planen Sie Arbeits- und freie Zeit, nehmen Sie sich täglich konkrete Dinge vor, gestalten Sie Wochenende und Feiertage bewusst anders: Das gibt Halt und schafft Erfolgserlebnisse.

Wechseln Sie bewusst zwischen konsumierenden und aktiven Tätigkeiten: Streaming ist ok, aber es braucht auch aktiv gestaltete Erlebnisse.

Bewegen Sie sich an der frischen Luft: So schön man es sich in den eigenen vier Wänden machen kann – nichts geht über Bewegung an der frischen Luft. Wer sich draußen bewegt, kommt auf andere

Gedanken und stärkt ganz nebenbei sein Immunsystem. Gehen Sie bewusst neue Wege, gehen Sie zu Fuß zum Einkaufen, verlassen Sie gewohnte Pfade, machen Sie Umwege. Jede Abwechslung tut gut.

5. Psychotherapie

Wenn Sie in psychischer Behandlung sind, finden Sitzungen weiter statt, natürlich unter Einhaltung der bekannten Hygiene- und Abstandsregeln am Empfang, im Wartezimmer und beim Gespräch. Wenn die technischen Voraussetzungen gegeben sind und wenn es auf die jeweilige Patientensituation passt, können psychotherapeutische Gespräche auch per Video geführt werden. Dazu wurde eigens eine bisher geltende prozentuale Beschränkung der Videosprechstunden aufgehoben. Das ist auch bei Erstkontakten möglich.

Auch telefonische Konsultationen sind möglich.

5.1. Psychotherapeutische Sprechstunden

Zögern Sie nicht, sich bei akuten Problemen an eine psychotherapeutische Praxis zu wenden. Sie müssen dort nicht gleich in eine Therapie einsteigen, seit einigen Jahren gibt es die sog. psychotherapeutischen Sprechstunden, wo sie bis zu 6 Mal eine knappe halbe Stunde mit dem Therapeuten sprechen können, Näheres unter Psychotherapie.

5.2. Gruppensitzungen

Gruppensitzungen können grundsätzlich stattfinden, da es sich um medizinisch notwendige Maßnahmen handelt. Die Hygiene- und Abstandsregeln müssen natürlich eingehalten werden. Zum Teil kann Ihr

Therapeut die Gruppentherapie in Einzelsitzungen umwandeln. Diese Einzelsitzungen können auch in einer Videosprechstunde durchgeführt werden.

5.3. Akute Belastung bei psychischen Erkrankungen

Für Menschen, die bereits psychisch belastet sind, ist die Corona-Krise besonders schwierig. Die

Einschränkungen und die überall präsenten Befürchtungen zur Corona-Pandemie können Ängste verstärken und Gefühle wie Kontrollverlust oder Ohnmacht auslösen. Dies kann psychische Symptome weiter

verstärken.

Hier ist es beruhigend zu wissen, dass die psychiatrischen Kliniken weiterhin arbeiten und auch Notfälle aufnehmen, selbstredend unter Berücksichtigung der bekannten Hygiene- und Abstandsregeln.

Wenn Sie eine stationäre Einrichtung aufsuchen müssen oder wollen, erkundigen Sie sich vorher bei der entsprechenden Einrichtung nach möglichen Einschränkungen.

Einschränkungen gibt es insbesondere, wenn

Sie mit dem Corona-Virus infiziert sind, oder der Verdacht dafür besteht, Sie Kontakt zu einem Corona-Infizierten hatten,

Sie in den 14 Tagen vor dem Termin aus einem Risikogebiet (www.rki.de > Suche nach "Internationale Risikogebiete" > Informationen zur Ausweisung internationaler Risikogebiete durch das Auswärtige Amt, BMG und BMI) zurückgekehrt sind,

Sie Erkältungs- oder Grippesymptome haben, die nicht geklärt sind.

https://www.betanet.de/pdf/1572 Seite 3 von 4

(4)

Besuche von Bekannten und Verwandten, die in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht sind, sind eventuell zeitlich begrenzt bzw. nur unter Einhaltung von besonderen Hygienemaßnahmen möglich.

Informieren Sie sich auf den Webseiten der Einrichtungen bzw. telefonisch über mögliche Einschränkungen.

6. Praxistipp

Tipps zur psychischen Gesundheit in der Corona-Zeit sowie zahlreiche Telefonnummern und Anlaufstellen finden Sie bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) unter www.infektionsschutz.de >

Coronavirus > Psychische Gesundheit.

7. Verwandte Links

Corona Covid-19

Corona Covid-19 > Informationen - Beratung - Hilfen Psychotherapie

Positive Psychologie Corona Covid-19 > Pflege

Corona Covid-19 > Sterbebegleitung - Abschied - Bestattung Corona Codid-19 > Finanzielle Hilfen und Sonderregelungen Corona Covid-19 > Kurzarbeitergeld

Corona Covid-19 > Selbstständige - Unternehmer

Corona Covid-19 > Patientenverfügung - Vorsorgevollmacht - Testament

https://www.betanet.de/pdf/1572 Seite 4 von 4

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Kranke wie Ärzte tun sich nach wie vor schwer mit der Umsetzung von Patientenverfügungen – auch, weil viele Probleme nicht juristischer, sondern organisatorischer oder

© Nationales Zentrum Frühe Hilfen (NZFH) und Stiftung Pro Kind Kind und ElternFörderung einer sicheren Bindung / 10310 Gestaltung: Marta Daul / www.creativejuice.eu.. Mein Kind

Wenn man Menschen fragt, die weniger Angst vor dem Tod haben, dann hört man häufig, dass sie sagen: "Ich habe ein sinnvolles Leben gelebt." Oder: "Ich glaube daran,

Angstfrei darf nicht bedeuten, dass Zukunftsoffenheit ver- mieden wird, sondern dass Vertrauen aufgebaut wird auch in diejenige Lebenssituation, in der ich mich noch nicht be- finde

Behavioristische Er- klärungsansätze beziehen sich dage- gen auf die Art, wie Angst verstärkt oder konditioniert wird, während kognitive Modelle davon ausgehen, dass Angst aus

In Studien konnte demonstriert werden, dass das Lavendelpräparat weder müde noch abhängig macht und auch bei längerfristiger Therapie keine Gewöhnungs- effekte im Sinne

Stephan Sigg: Angst & Hoffnung © Auer Verlag – AAP Lehrerfachverlage GmbH, Donauwörth?. „Der Schrei “– das Gemälde von

Im Fernsehen wurde gesagt, _____ morgen die Sonne scheinen wird.. Er behauptet, _____ die Dinosaurier