Grundlagen der Chemie
Angelika Brückner, Thomas Werner
Leibniz-Institut für Katalyse e. V. an der Universität Rostock Bitte !
alle Folien nach der Vorlesung abrufbar unter:
http://www.catalysis.de/index.php?id=580
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Informationen
Einweisung zum Praktikum und Einteilung der Gruppen durch Frau Dr. Sabine Haack
Mittwoch 21. 10. um 11.30 (Anwesenheitspflicht !) Erstes Seminar
Montag 19. 10., durchgeführt von DC Christiane Janke
Tutorien, 2 x 1 h pro Tutor (2,50 € pro Teilnehmer und Stunde) christian.hering@uni-rostock.de
Mögliche Termine: Di. 15-18 oder Mi 18.45-19.45 christopher.passow@uni-rostock.de
Mögliche Termine: Di. 13-14, 14-15 oder Do 14-15, 15-16
Koordination durch das Studienbüro
Vorlesungsinhalte - Allgemeine und Anorganische Chemie
• Einführung
– Struktur von Materie (Stoffe, Gemische, Verbindungen, Elemente, Atome), Periodensystem der Elemente, chemische Formeln, Stöchiometrie
• Praktikumsrelevante Themen
– Lösungen (Auflösung, Hydratation, Löslichkeit, Konzentration, Lösungsgleichgewichte)
– Säure-Base-Reaktionen – Redox-Reaktionen
– Komplexverbindungen
• Atombau
– Atommodelle, H-Atom, Quantenzahlen, Orbitalbesetzung, Elektronenstruktur und Periodensystem der Elemente
• Chemische Bindung
– Kovalente Bindung, Ionenbindung, Metallbindung, van der Waals- Wechselwirkungen
• Chemie ausgewählter Hauptgruppenelemente
– Wasserstoff, Halogene – Sauerstoff, Schwefel – Stickstoff, Phospor – Kohlenstoff, Silizium – Bor, Aluminium
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Bücher fürs Selbststudium
Prinzipien der Chemie
R. E. Dickerson, H. B. Gray, M. Y. Darensbourg Gruyter, 2. Auflage 1988
Chemie: Eine lebendige und anschauliche Einführung
R. E. Dickerson, I. Geis, B. Schröder, J. Rudolph, Wiley-VCH (Taschenbuch - Oktober 1999)
Chemie: Das Basiswissen der Chemie C. E. Mortimer, U. Müller
Thieme, 9. Auflage, 2007
Allgemeine und Anorganische Chemie (Mit Übungsbuch)
E. Riedel
Gruyter (Taschenbuch - 15. Juli 2008)
Warum müssen Sie sich mit Chemie befassen?
Chemie
Lehre vom Aufbau und der Umwandlung von Materie
Physik
Lehre von den Zuständen und Zustandsänderungen von Materie
Biologie
Lehre vom Verhalten der Organismen
„höchste Form der
angewandten Chemie“
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Klassifizierung von Materie
Trennung von Stoffgemischen
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Die Daltonsche Atomtheorie
Aufbau von Atomen I
keine Ladung +e
-e Ladung
1,6748 ⋅ 10-27 kg 1,008665 u
1,6725 ⋅ 10-27 kg 1,007277 u
schwer 0,9109 ⋅ 10-30 kg
5,4859 ⋅ 10-4 u sehr leicht Masse
n p
e Symbol
Neutron Proton
Elektron
Elementarteilchen
Elementarladung e = 1,6022 ⋅ 10
-19C (kleinste auftretende Ladungsmenge)
Eine atomare Masseeinheit (u) ist definiert als 1/12 der Masse eines Atoms des Kohlenstoffnuklids
126C
Masse eines Atoms = 12 u
12C 1 u = 1,6606 ⋅ 10
-27kg
10
Zusammensetzung des Atomkerns
= Ordnungszahl
Atommasse
Kernbindungsenergie von He = 28,3 MeV ≅ 0,03 u Die Masse eines Atoms ist stets kleiner als die
Summe der Masse seiner Bausteine.
) 12 (
1
126
C m
m m
A
relm
p+
n+ Δ
=
12
Isotope und relative Atommassen
Stabilität von Isotopen
Bei stabilen Isotopen ist Anzahl Σp ≅ Σn. Zu großer Neutronenüberschuß führt zum radioaktiven Zerfall.
Mittlere relative Atommasse von natürlichen Elementen
Elektronenschalen und chemisches Verhalten
Atomdurchmesser 100 – 240 pm (1pm = 10
-12m) Kerndurchmesser ca. 10
-3pm
Das chemische Verhalten von Atomen (Molekülen)
wird durch die Elektronenhülle bestimmt
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Das Periodensystem
1. Periode
7. Periode
IA IIA Hauptgruppen IIIA IVA VA VIA VIIA VIIIA
Cu Pd Ag Ni
IIIB IVB VB VIB VIIB VIIIB IB IIB Nichtmetalle
Metalle Halbmetalle
Trends in den Atomradien
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Tendenz zur Aufnahme und Abgabe von Elektronen
Trend der 1. Ionisierungsenergien in der Periode
Innerhalb einer Periode nehmen die 1. Ionisierungsenergien von links
nach rechts zu.
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Trend der 1. Ionisierungsenergien in der Gruppe
Innerhalb einer Gruppe nehmen die
1. Ionisierungsenergien
von oben nach unten ab
Trend in den Elektronenaffinitäten
-
-
-
20
Trend in der Elektronegativität
Metalle
Nichtmetalle Relative Werte nach Linus Pauling (berechnet
aus Bindungsenergien, für F: 4,0 festgelegt)
Trends in den Ionenradien der Hauptgruppenelemente
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Was zum Lachen
Stöchiometrie
Lehre der Mengenverhältnisse von Elementen in Verbindungen und der quantitativen Beziehungen zwischen Verbindungen und Elementen in chemischen Reaktionen
griechisch: stoicheion = Element metron = messen
Chemische Formeln geben das Verhältnis der Elemente in einer Verbindung an Molekülverbindungen
CO
2CO H
2O H
2O
2NH
3N
2H
4NO
2NO N
2O CH
4C
2H
6Ionische Verbindungen
Na
2SO
4KCl NaOH
CaSO
4AlCl
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Stöchiometrische Gesetze
Gesetz der Erhaltung der Masse (Lavoisier 1785)
In einer chemischen Reaktion ist die Summe aller Massen aller
Ausgangsstoffe gleich der Summe der Massen aller Produkte, d. h., die Gesamtmasse bleibt konstant
Gesetz der konstanten Proportionen (Proust 1799)
In einer Verbindung sind stets die gleichen Elemente im gleichen Massenverhältnis enthalten
Beispiel: 1g Kohlenstoff verbindet sich immer mit 1,333 g Sauerstoff zu CO
2Gesetz der multiplen Proportionen (Dalton 1803)
Wenn zwei Elemente A und B mehr als eine Verbindung bilden, dann stehen die Massen desselben Elements zueinander im Verhältnis kleiner ganzer Zahlen
Beispiel: 1 g Kohlenstoff + 1 x 1,333 g Sauerstoff CO
1 g Kohlenstoff + 2 x 1,333 g Sauerstoff CO
2Stöchiometrische Gesetze
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Stoffmenge von Gasen
Amedo Avogadro (1776 – 1856)
Bei gleichem Druck und gleicher Temperatur enthalten gleiche Volumina jedes beliebigen Gases die gleiche Anzahl von Molekülen (Mol)
Robert Boyle (1627 – 1691) p x V = const. oder
p1V1 = p2V2
Joseph Gay-Lussac (1778-1850) V = k x T oder V1/T1 = V2/T2 p = k´x T oder p1/T1 = p2/T2 V = k x n oder V1/n1 = V2/n2
Rechenbeispiel 1
• Eine Gasprobe nimmt bei einem Druck von 0,75 bar ein Volumen von 360 ml ein. Wie groß ist das Volumen, wenn der Druck auf 1 bar erhöht wird?
• Ein Behälter mit einem Volumen von 10 Liter wird bei 0 °C mit Gas
bis zu einem Druck von 2,0 bar gefüllt. Bei welcher Temperatur
steigt der Druck auf 2,5 bar?
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Das Maß für die Stoffmenge: Mol
1 Mol einer Substanz enthält so viele Teilchen (Atome, Moleküle, Ionen, Formeleinheiten) wie 12g des Kohlenstoffisotops
12C
1 Mol ≅ 6,022 x 10
23Teilchen
N
L= N
A= 6,02217 x 10
23mol
-1Loschmid´sche oder Avogadro´sche Zahl
6,022 x 10
23Teilchen sind z. B. enthalten in:
55,845 g Eisen 10,811 g Bor 66,55 g Kupfer 18,00 g Wasser 46,07 g C
2H
5OH
Die Menge in g eines Elements, die der relativen
Atommasse entspricht, enthält stets 1 Mol Teil Atome
Stoffmenge von Gasen
p = 101,3 kPa = 1,013 bar T = 273,15 K
= 8,314 x 10
-2barxl / molxK
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Rechenbeispiel 2
• In Airbags befindet sich Natriumazid NaN
3, dass bei einem Aufprall durch elektrische Zündung schlagartig zersetzt wird:
2 NaN
3 2 Na + 3 N
2• Welches Volumen hat der gefüllte Airbag nach der Zersetzung von
120 g NaN
3, wenn der entstandene Stickstoff bei 25 °C einen Druck
von 1,25 bar hat?
Rechenbeispiel 3
Wieviel Mol Schwefelsäure sind in einem Liter enthalten ?
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Rechenbeispiel 4
Umrechnung von molaren Anteilen in Massenanteile
Anwendung: CHN-Analyse organischer Verbindungen
Bei der Verbrennung von 2,5 g der Verbindung entstehen 6,78 g CO
2, 1,94 g H
2O und 0,432 g N
2. Wie lautet die empirische Formel?
1) Berechnung der Massen an C und H, die in CO
2und H
2O enthalten sind M
r(CO
2) = 44,0 M
r(H
2O) = 18,0
2) Berechnung des molaren Anteils der Elemente aus deren Massen n = m/M n(C) = 1,85 g / 12 g mol
-1= 0,154 mol C
n(H) = 0,218 g / 1,01 g mol
-1= 0,216 mol H
n(N
2) = 0,432 g / 28,012 g mol
-1= 0,015 mol N
2= 0,030 mol N
0,030 : 0,216 : 0,154 = 1 : 7,2 : 5,1
C
5H
7N
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Stöchiometrie von chemischen Reaktionen I
Aufstellen und Ausgleichen der Reaktionsgleichung
Zahl der Mole jedes Elements muß auf beiden Seiten der Gleichung übereinstimmen (Gesetz von der Erhaltung der Masse)
1) Bei der Verbrennung von Ethan entstehen CO
2und Wasser
2) Beim Auflösen von Braunstein (MnO
2) in Salzsäure (HCl) entstehen MnCl
2, Chlor und Wasser
Reaktionsgleichungen formulieren !
Stöchiometrie von chemischen Reaktionen II
Umrechnung auf umgesetzte Massen
1) Errechnung der Stoffmengen in Mol M(MnO
2) = 86,9 g/mol
2) Rückrechnung von Stoffmenge in Masse M(HCl) =36,5 g/mol
M(Cl
2) = 70,9 g/mol
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Stöchiometrie von chemischen Reaktionen III
Begrenzende Reaktanden (im Unterschuss vorhanden)
1) Errechnung der Stoffmengen in Mol
2) Ermittlung des begrenzenden Reaktanden
Division der verfügbaren Stoffmengen durch die Koeffizienten der Reaktionsgleichung kleinster Wert begrenzender Reaktand (hier: F2)
3) Berechnung der Menge an NF
3, die mit 0,382 mol F
2maximal erzeugt
werden kann
Stöchiometrie von chemischen Reaktionen IV
Berechnung der Ausbeute
Theoretische Ausbeute: gemäß Reaktionsgleichung maximal erzielbare Ausbeute
Tatsächliche Aubeute: durch Verluste meist kleiner als theoretische Ausbeute (unvollständige Umsetzung,
Folgereaktionen …)
tatsächliche Ausbeute
Prozentuale Ausbeute = x 100 %
theoretische Ausbeute
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Das chemische Gleichgewicht
Beispiel: Ammoniaksynthese
N
2+ 3 H
2' 2 NH
3NH
3– Bildung bei 10 – 100 bar und 400 -550 °C NH
3– Zersetzung niedrigem Druck und höheren T Gleichgewichtsreaktion (reversibel)
A
2(g) + X
2(g) ' 2AX (g)
Gleichgewicht
Hin- und Rückreaktion laufen gleich schnell ab
MWG
Das Prinzip des kleinsten Zwanges
Prinzip von Le Chatelier (1884)
Übt man auf ein im Gleichgewicht befindliches chemisches System einen Zwang aus, so verändert es sich so, dass es dem Zwang ausweicht. Es stellt sich ein neues Gleichgewicht ein.
Konzentrationsänderungen
Wird die Konzentration eines Stoffes erhöht (erniedrigt), so verlagert sich das Gleichgewicht so, dass der Stoff verbraucht (gebildet) wird und sich seine Konzentration erniedrigt (erhöht).
Beispiel: CaCO
3' CaO + CO
2vollständiger Umsatz durch Entfernung von CO
2Druckänderung
N
2+ 3 H
2' 2 NH
3Druckerhöhung bewirkt Verschiebung nach rechts, da Reaktion unter Verringerung der Molzahl abläuft
Temperaturänderung
N
2+ 3 H
2' 2 NH
3Hinreaktion ist exotherm. Zufuhr von Wärme
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