im laminaren Riesellm
vorgelegt von
Dipl.-Ing.
Thomas Meyer
geb. in As hersleben
von der Fakultät III - Prozesswissens haften
der Te hnis hen Universität Berlin
zur Erlangung des akademis hen Grades
Doktor der Ingenieurwissens haften
- Dr.-Ing.
-genehmigte Dissertation
Promotionsauss huss:
Vorsitzender: Prof. Dr.-Ing. Matthias Kraume (TU Berlin)
Guta hter: Prof. Dr.-Ing. Felix Ziegler (TU Berlin)
Guta hter: Prof. Dr.-Ing. Stephan Kabela (LU Hannover)
Tag der wissens haftli hen Ausspra he: 31. März 2016
Die vorliegende Dissertation entstand während meiner Arbeit amInstitut für
Mas hinen-undEnergieanlagente hnikderTe hnis henUniversitätBerlin
un-ter der LeitungvonProf. Dr.-Ing.FelixZieglerimZeitraumvonFebruar
2009
bisNovember2015
.Besonderen Dank mö htei hmeinemDoktorvater Prof. Dr.-Ing.Felix Ziegler
ausspre hen,dessenkritis heBeguta htungder Ergebnisseunddes Textes
die-se Arbeitin erhebli hem Maÿe verbessert haben.
I hmö hte mi hposthum beiProf.Dr.-Ing.H. D. Baehrbedanken, ohne
des-sensorgfältigeAufarbeitungundDarstellungdermathematis henGrundlagen
derLapla e-TransformationfürdieLösungni ht-stationärer
Wärmeleitungs-probleme dievorliegendeArbeitindieser Form mitgroÿer Wahrs heinli hkeit
ni ht entstanden wäre.
MeinDank giltebenso Prof.Dr.-Ing.Stephan Kabela des Instituts für
Ther-modynamikder LeibnizUniversitätHannoverfürdiebereitwilligeÜbernahme
des Zweitguta htens.
Abs hlieÿend danke i h meinen Kollegen, insbesondere Herrn Martin
Mitter-maier, für diezahlrei hen anregenden Diskussionen zum Thema und darüber
hinaus, die ebenfalls maÿgebli h zur Verbesserung dieser Arbeit beigetragen
tors on the ombined heat and mass transfer by using an analyti al solution
with te hni ally more realisti boundary onditons. This analyti al solution
an then be used to vary the design of heat and mass ex hangers for a given
working uid with respe t tothe ex hanger ee tiveness orto ompare
dier-ent working uids for agiven design of the ex hangers.
In the present study a physi al lmmodelis derived from the dierential
en-ergy and omponent balan es for a laminarfallinglm. The obtained partial
dierential equations are solved by means of the Lapla e transform for a
diabati wall boundary ondition.
The obtained analyti al solutions are used to al ulate heat and mass uxes
from the evolvingtemperatureand mass fra tion proles as a fun tion of the
hara terizing dimensionless numbers for a typi al working uid of aqueous
lithiumbromide.
A omparison with available experimental data reveals ex ellent agreement
despite the strong simpli ations espe iallyin terms of lmow, assumption
of omplete wetting of the tubes et ..
Withtheanalyti alsolutionforthediabati wallboundary onditionthegreat
spread of the experimentally determied heat transmission and mass transfer
oe ients published inliterature is omprehensible and reprodu ible for the
single tube al ulation fortypi alvarying inlet onditionsof aqueous
lithium-bromidetri kled ontohorizontal tubes.
In a te hni ally typi al range of
0, 005 < ˙Γ< 0, 05 kg/(ms)
for the irrigation density, the analyti al solution yields mean mass transfer oe ients in therangeof
β ≈ 0, 08 − 0, 18 m/h
¯
aswellasmeanheattransmission oe ientsof¯
k ≈ 0, 18 − 1, 25 kW/(m
2
K)
depending on the temperatur dieren ebetween
meter auf den gekoppelten Wärme- und Stotransportin
Absorptionswärme-wandlernmitHilfeanalytis herFunktionenfürte hnis hmögli hstrealistis he
Randbedingungenzubes hreiben.Dieseanalytis heLösungkannans hlieÿend
alsAuslegungswerkzeugfürdieWärme-undStoübertragerfüreinemögli hst
eektiveAusnutzungderbereitgestelltenÜbertragungsä hesowiefür
Verglei- he vers hiedener Arbeitsmedien untereinanderherangezogen werden.
Im Rahmen dieser Arbeit werden die si h aus dem physikalis hen
Filmmo-dell für laminar berieselte Horizontalrohre ergebenden partiellen
Dierenti-alglei hungen für den Energie- und Stotransport mit Hilfe der
Lapla e-Transformation fürdiete hnis h typis he thermis he Randbedingungder
dia-batenWandimkomplexenLapla e-Berei hgelöstund zurü k transformiert.
Die so erhaltenen Lösungen werden verwendet, um am Beispiel wässriger
Li-thiumbromidlösung, einem typis hen Arbeitsmedium für den Einsatz in
Ab-sorptionswärmewandlern, dieWärme-undStostromdi hten ausden si h
ent-wi kelnden Temperatur- und Massenanteilsprolen zu bere hnen und deren
Abhängigkeit von den bestimmenden dimensionslosen Kenngröÿen zu
ermit-teln.
EinVerglei hmitexperimentellermitteltenDatenzeigtsehrgute
Übereinstim-mungentrotzderteilweisestarkenVereinfa hungendesRiesellmmodells,z.B.
der sehr starken Vereinfa hung der Filmströmungsverhältnisse, der Annahme
kompletter Benetzung der Rohre et ..
Mit der in dieser Arbeit präsentierten analytis hen Lösung für die diabate
Wand lässtsi h anhandeinerEinzelrohrbetra htungdiegroÿe Bandbreiteder
in der Literatur veröentli hten, experimentell ermittelten Wärmedur h- und
Stoübergangskoezienten für mit wässriger Lithiumbromidlösung berieselte
Horizontalrohrena hvollziehen.
Mit Hilfe der analytis hen Lösung ergeben si h bei der Variation der
Beriese-lungsdi hte von
0, 005 < ˙Γ< 0, 05 kg/(ms)
mittlere Stoübergangskoezien-ten vonβ ≈ 0, 08 − 0, 18 m/h
¯
sowie abhängig von der Temperaturdierenz des Kühlwasserszu der SalzlösungseintrittstemperaturmittlereWärmedur h-gangskoezienten von
¯
k ≈ 0, 18 − 1, 25 kW/(m
2
K)
Inhaltsverzei hnis
Inhaltsverzei hnis i
Abbildungsverzei hnis iv
Tabellenverzei hnis xiii
Nomenklatur xv
1 Einleitung und Motivation 1
2 Modellierung 5
2.1 Modellvorstellung und Annahmen . . . 5
2.1.1 Impulsbilanz. . . 7
2.1.2 Bilanz normal über die Systemgrenzen transportierter Erhaltungsgröÿen . . . 12
2.1.3 Gesamtmassenbilanz . . . 13
2.1.4 Komponentenbilanz . . . 14
2.1.5 Energiebilanz . . . 14
2.2 Entdimensionierung der Modellglei hungen . . . 15
3 Stand der Wissens haft 19 3.1 Lösungsmethoden vonGrigor'eva und Nakoryakov . . . 20
3.1.1 Fourier-Methode . . . 20
3.1.2 Lösungfürdenhalbunendli henKörperbzw.fürdie un-gestörte Phasengrenzä he . . . 33
4 Analytis he Lösung mit Hilfe der Lapla e-Transformation 49
4.1 Lapla e-Transformation der partiellenDierentialglei hungen. 50
4.2 Anwendung der transformiertenRandbedingungen . . . 51
4.2.1 Anwendung der Randbedingungen imLapla e-Berei h 53 4.2.2 Adiabate Wand . . . 55
4.2.3 Isotherme Wand . . . 57
4.2.4 Diabate Wand . . . 58
4.3 Rü ktransformation in den reellenBerei h . . . 62
4.3.1 Bestimmung der Polstellen . . . 63
4.3.2 Bestimmung der Residuen der Polstellen . . . 65
4.3.3 Aufsummierung aller Residuen . . . 76
5 Ergebnisse der analytis hen Lösung 79 5.1 Filmtemperaturprol . . . 80
5.1.1 Adiabate und isotherme Wand . . . 80
5.1.2 Diabate Wand . . . 82
5.2 Filmmassenanteilsprol . . . 84
5.2.1 Adiabate und isotherme Wand . . . 84
5.2.2 Diabate Wand . . . 86
5.3 Absorbierte Massenstromdi hte . . . 88
5.4 Wärmestromdi hteund mittlere Filmtemperatur. . . 91
5.5 Unterkühlung des Films . . . 96
5.6 Variationder modiziertenStefan- und der Lewis-Zahl . . . . .100
5.6.1 Variationder modizierten Stefan-Zahl . . . .103
5.6.2 Variationder Lewis-Zahl . . . .108
5.7 Charakterisierung des Wärmeübertragers . . . .112
6 Verglei h mit experimentellen Daten 123 6.1 Stoeigens haften wässriger Lithiumbromidlösung . . . .124
6.2 Werteberei hder dimensionslosen Kenngröÿenfürtypis he Ab-sorberbetriebsbedingungen . . . 129
6.3 Ergebnisse der analytis hen Lösung . . . 139
6.3.1 Variation der Berieselungsdi hte . . . 146
6.3.4 mittlereStoüber-und Wärmedur hgangskoezienten . 153
6.4 Messdaten vonBeutler . . . 158
6.4.1 Aufbauder MessapparaturvonBeutler . . . 158
6.4.2 Kenngröÿender Messung . . . 160
7 Fazit 169 A Physikalis her Anhang 175 A.1 Fi k's he Diusion . . . 175
A.2 Asymptotis he Endwerte für dieadiabateWand . . . 175
A.3 Integrale Absorbatbilanz . . . 176
A.4 Stodaten wässriger Lithiumbromidlösung . . . 180
A.5 Diusionskoezient wässriger Lithiumbromidlösung . . . 181
A.6 Analytis heFunktionfürdieDampfdru kdatenwässriger Lithi-umbromidlösung . . . 182
A.7 Randbedingungen erster Artan der Phasengrenzä he . . . 186
A.8 Verbesserung der Fourier-Methode . . . 192
B Mathematis her Anhang 195 B.1 Fourier-Methode . . . 195
B.2 Lapla eTransformation . . . 196
B.3 Inverse Lapla e-Transformation . . . 198
B.4 Zusammenhang zwis hen Exponential- und Winkelfunktionen . 202 B.5 ErmittlungvonMittelwertenundGradientenaus den Lösungs-funktionen . . . 203
Abbildungsverzei hnis
2.1 S hematis he Darstellung des gekoppelten Wärme- und
Sto-transportes im laminarenRiesellm mitden qualitativen T
em-peratur-undMassenanteilsprolenfürzweiunters hiedli he
Film-strömungskoordinaten
x
1
< x
2
. . . 6 2.2 Dierentielles Impulsbilanzvolumenelement im laminarenRie-sellm . . . 8
2.3 EntdimensioniertesGes hwindigkeitsprolderRiesellmströmung
na h Nusselt (1923) . . . 11
2.4 DierentiellesBilanzvolumenelementimlaminarenRiesellmin
kartesis hen Koordinaten für normal über die Systemgrenzen
transportierteErhaltungsgröÿen . . . 12
4.1 S hematis he Darstellung des Modells der diabaten Wand und
eines qualitativen Temperaturverlaufs während des
Absorpti-onsprozesses . . . 59
5.1 ProlederdimensionslosenTemperatur
Θ
überder dimensions-losenFilmdi kenkoordinateη
fürvers hiedeneWerteder dimen-sionslosenStrömungskoordinateξ
;dur hgezogeneLinienfürdie adiabateWand und gestri helte Linien für dieisotherme Wandmiteiner Wandtemperatur von
Θ
W
= −1
. . . 81 5.2 ProlederdimensionslosenTemperaturΘ
fürdiediabateWandüber der dimensionslosen Filmdi kenkoordinate
η
für vers hie-deneWertederdimensionslosen Strömungskoordinateξ
; dur h-gezogene Linienfür Bi˜
= 0, 1
und gestri helte Linienfür Bi˜
= 1
miteiner externen FluidtemperaturvonΘ
ext
= −1
. . . 835.3 Prole des dimensionslosen Absorbatmassenanteils
γ
über der dimensionslosen Filmdi kenkoordinateη
für vers hiedene Wer-te der dimensionslosen Strömungskoordinateξ
; dur hgezogene Linien für die adiabate Wand und gestri helte Linien für dieisotherme Wand miteiner Wandtemperaturvon
Θ
W
= −1
. . . 85 5.4 ProledesdimensionslosenAbsorbatmassenanteilsγ
fürdiedia-bateWandüberderdimensionslosenFilmdi kenkoordinate
η
für vers hiedeneWertederdimensionslosenStrömungskoordinateξ
; dur hgezogene Linien für Bi˜
= 0, 1
und gestri helte Linien für˜
Bi
= 1
miteiner externen Fluidtemperatur vonΘ
ext
= −1
. . . 87 5.5 Entwi klungdeslokalendimensionslosenAbsorbatmassenanteils-gradienten
µ
i
ander Filmoberä he fürdie diabateWand über der dimensionslosen Strömungskoordinateξ
;dur hgezogene Li-nie für Bi˜
= 0, 1
, gestri helte Linie für Bi˜
= 1
mitΘ
ext
= −1
, Punktlinie für die isotherme Wand mitΘ
W
= −1
und Stri h-punktlinie fürdie adiabateWand . . . 895.6 Entwi klung des lokalen dimensionslosen W
andtemperaturgra-dienten
Φ
W
fürdiediabateWandüberderdimensionslosen Strö-mungskoordinateξ
; dur hgezogene Linie für Bi˜
= 0, 1
, gestri- helte Linie fürBi˜
= 1
mitΘ
ext
= −1
,gepunktete Liniefür die isotherme Wand mitΘ
W
= −1
. . . 92 5.7 Entwi klung der überdie Filmdi kenkoordinategemitteltendi-mensionslosen Austrittstemperatur
Θ
Lsg
für die diabate Wand überder dimensionslosen Strömungskoordinateξ
; dur hgezoge-ne Linie für Bi˜
= 0, 1
, gestri helte Linie für Bi˜
= 1
mitΘ
ext
=
−1
, gepunktete Linie für die isotherme Wand mitΘ
W
= −1
und Stri hpunktlinie für dieadiabateWand . . . 955.8 Entwi klungderdimensionslosenUnterkühlungdesFilms
∆Θ
U K
(dur hgezogene Linie) für die isotherme Wand mitΘ
W
= −1
über der dimensionslosen Strömungskoordinateξ
für Bi˜
→ ∞
(gestri helte Linieγ
5.9 Entwi klungderdimensionslosenUnterkühlungdesFilms
∆Θ
U K
(dur hgezogene Linie) für die adiabate Wand über derdimen-sionslosen Strömungskoordinate
ξ
fürBi˜
= 0
(gestri helteLinieγ
Lsg
und gepunktete LinieΘ
Lsg
) . . . 99 5.10 Entwi klungderdimensionslosenUnterkühlungdesFilms∆Θ
U K
(dur hgezogene Linie) für die diabate Wand über der
dimensi-onslosen Strömungskoordinate
ξ
für Bi˜
= 1
undΘ
ext
= −1
(gestri helte Linieγ
Lsg
und gepunktete LinieΘ
Lsg
) . . . 101 5.11 Entwi klungderdimensionslosenUnterkühlungdesFilms∆Θ
U K
(dur hgezogene Linie) für die diabate Wand über der
dimensi-onslosen Strömungskoordinate
ξ
für Bi˜
= 0, 1
undΘ
ext
= −1
(gestri helte Linieγ
Lsg
und gepunktete LinieΘ
Lsg
) . . . 102 5.12 Entwi klungdesdimensionslosenFilmtemperaturprolsüberderdimensionslosen Filmdi kenkoordinate
η
für Le= 100
, Bi˜
= 1
undΘ
ext
= −1
, gestri helte Linie St˜
= 0, 2
und dur hgezogene LinieSt˜
= 0, 05
. . . 104 5.13 Entwi klung des dimensionslosen Absorbatmassenanteilsprolsüber der dimensionslosen Filmdi kenkoordinate
η
für Lewis=
100
, Bi˜
= 1
undΘ
ext
= −1
, gestri helte Linie St˜
= 0, 2
und dur hgezogene LinieSt˜
= 0, 05
. . . 106 5.14 Entwi klung des dimensionslosenAbsorbatmassenanteilsgradi-entenanderFilmoberä heüberderdimensionslosen
Strömungs-koordinate
ξ
fürLewis= 100
,Bi˜
= 1
undΘ
ext
= −1
, gestri hel-teLinieSt˜
= 0, 2
,gepunkteteLinieSt˜
= 0, 1
unddur hgezogene LinieSt˜
= 0, 05
. . . 107 5.15 Entwi klungdesdimensionslosenFilmtemperaturprolsüberderdimensionslosen Filmdi kenkoordinate
η
für St˜
= 0, 1
, Bi˜
= 1
undΘ
ext
= −1
, gestri helte Linie Le= 200
, dur hgezogene Li-nieLe= 50
. . . 109 5.16 Entwi klung des dimensionslosen Absorbatmassenanteilsprolsüberder dimensionslosen Filmdi kenkoordinate
η
für St˜
= 0, 1
,˜
Bi
= 1
undΘ
ext
= −1
, gestri helte Linie Le= 200
dur hgezo-gene LinieLe= 50
. . . 1105.17 Entwi klung des dimensionslosen
Absorbatmassenanteilsgradi-entenanderFilmoberä heüberderdimensionslosen
Strömungs-koordinate
ξ
für St˜
= 0, 1
, Bi˜
= 1
undΘ
ext
= −1
, gestri helte LinieLe= 200
und dur hgezogene LinieLe= 50
. . . .111 5.18 VerlaufdermittlerenNusselt-ZahlNusowiedesdimensionslosenlogarithmis henMittelwertesder Temperaturdierenz
∆Θ
ln
als Funktion der dimensionslosen Strömungskoordinateξ
für ver-s hiedene externe Temperaturen . . . .1165.19 Verlauf der mittleren Sherwood-Zahl Sh als Funktion der
di-mensionslosen Strömungskoordinate
ξ
für vers hiedene externe Temperaturen . . . .1185.20 Verlauf des dimensionslosen logarithmis hen Mittelwertes der
treibenden Absorbatmassenanteilsdierenz
∆γ
ln
als Funktion derdimensionslosenStrömungskoordinateξ
fürvers hiedene ex-terne Temperaturen . . . .1196.1 Wärmeleitfähigkeitwässriger Lithiumbromidlösung . . . .124
6.2 Di hte und spezis he Wärmekapazität wässriger
Lithiumbro-midlösung . . . .125
6.3 Temperaturleitfähigkeitwässriger Lithiumbromidlösung . . . . .126
6.4 Kinematis he Viskosität wässriger Lithiumbromidlösung . . . .126
6.5 Diusionskoezient wässrigerLithiumbromidlösung . . . .127
6.6 Glei hgewi htstemperaturwässriger Lithiumbromidlösung . . .128
6.7 Verlauf der Lewis-Zahl für wässrige Lithiumbromidlösung bei
typis hen Absorberbedingungen . . . .130
6.8 VerlaufdesSteigungsparametersBfürwässrige
Lithiumbromid-lösung alsSekante dur h den Punkt
x
0
= 0, 5
inAbbildung6.6 .131 6.9 Verlauf der modizierten Stefan-Zahl für wässrigeLithiumbro-midlösung unter Verwendung der in Abb. 6.8 gezeigten
Stei-gungsparameter B . . . .132
6.10 VerlaufderdimensionslosenKühlwassertemperatur
Θ
ext
im Ab-sorberfürwässrigeLithiumbromidlösungalsFunktionderSalz-lösungseintrittstemperatur . . . .133
unk-6.12 VerlaufdermodiziertenBiot-Zahlfürwässrige
Lithiumbromid-lösungals Funktion der Berieselungsdi hte . . . 136
6.13 Verlaufder maximalendimensionslosen Strömungslänge
ξ
˜
(6.6) fürwässrigeLithiumbromidlösungalsFunktionderBerieselungs-di hte füreinen Rohrauÿendur hmesser von
d = 0, 016m
. . . . 138 6.14 Verlaufder mittlerenabsorbiertenMassenstromdi htefürwäss-rige Lithiumbromidlösung für einen sehr groÿen Berei h der
Berieselungsdi hte und eineSalzlösungseintrittstemperaturvon
T
0
= 40
◦
C
. . . 143 6.15 Verlaufder mittlerenabsorbiertenMassenstromdi htefürwäss-rige Lithiumbromidlösung bei typis hen Absorberbedingungen
für einen sehr groÿen Berei h der Berieselungsdi hte und
T
0
=
30
◦
C
. . . 145
6.16 Verlaufder mittlerenabsorbiertenMassenstromdi htefür
wäss-rige Lithiumbromidlösung als Funktion der Berieselungsdi hte
für vers hiedene Eintrittstemperaturen der Salzlösung . . . 147
6.17 Verlauf der mittleren an die Wand abgegebenen
Wärmestrom-di htefürwässrigeLithiumbromidlösungalsFunktionder
Berie-selungsdi hte für vers hiedene Eintrittstemperaturen der
Salz-lösung . . . 148
6.18 Verlauf der mittleren an die Wand abgegebenen
Wärmestrom-di hte für wässrige Lithiumbromidlösung bei typis hen
Absor-berbedingungen alsFunktion der Eintrittstemperaturder
Salz-lösung . . . 151
6.19 Verlauf der mittleren an die Wand abgegebenen
Wärmestrom-di hte für wässrige Lithiumbromidlösungals Funktion der
Ein-trittszusammensetzungder Salzlösung. . . 153
6.20 Verlauf der mittleren Stoübergangskoezienten für wässrige
Lithiumbromidlösung als Funktion der Berieselungsdi hte für
vers hiedene Salzlösungseintrittstemperaturen . . . 155
6.21 Verlauf der mittleren Wärmedur hgangskoezienten für
6.22 S hematis herVersu hsaufbaudes Riesellmversu hsvon
Beut-ler (1997) . . . .159
6.23 Kühlwassertemperaturen beiVariationder
Salzlösungseintritts-temperatur . . . .165
6.24 Wärmeleistungen bei Variation der
Salzlösungseintrittstempe-ratur . . . .166
6.25 KühlwassertemperaturenbeiVariationderSumpftemperaturund
somit des Absorberdru ks
p
Abs
. . . .167 A.1 Bilanzvolumenelementfür dieintegrale Absorbatmassenbilanz .177A.2 Entwi klung des über dieFilmdi kenkoordinategemittelten
di-mensionslosen Absorbatmassenanteils
γ
x
als Funktion der di-mensionslosen Strömungskoordinateξ
für Le= 100
, St˜
= 0, 1
,Θ
ext
= −1
undzweimodizierteBiot-ZahlenBi˜
= 1
(gestri hel-te Linie) und Bi˜
= 0, 1
(dur hgezogene Linie) und die thermi-s hen Grenzfälle . . . .179A.3 Von Löwer (1960) experimentell ermittelte Dampfdru kdaten
wässriger Lithiumbromidlösung bei vers hiedenen
Salzmassen-anteilen
x = m
LiBr
/(m
LiBr
+ m
H2O
)
und -temperaturen (Mar-kierungen)unddieindieserArbeitverwendeten,andieseMess-datenangepassten analytis hen Dampfdru kfunktionen
(dur h-gezogene Linien) . . . .183
A.4 Anstiegsdierenzen der von Löwer (1960) experimentell
ermit-teltenDampfdru kdatenwässrigerLithiumbromidlösungbei
ver-s hiedenenSalzmassenanteilen
x = m
LiBr
/(m
LiBr
+m
H2O
)
(Mar-kierungen) und das an diese Messdaten angepasste Polynomzweiter Ordnung (dur hgezogene Linien) . . . .185
A.5 Aus den Dampfdru kdaten ermittelte Absorptionsenthalpie als
Funktion des Salzmassenanteils . . . .187
A.6 Verlaufdermittlerendimensionslosen
Filmoberä hentempera-tur für die Lösungsmethode mit Randbedingung erster Art an
A.7 Verlaufdesmittlerendimensionslosen
Filmoberä henabsorbat-massenanteilsgradienten für die Lösungsmethode mit
Randbe-dingungenersterArtanderFilmoberä he(MeyerundZiegler,
2014) im Verglei h zur Lösung dieser Arbeit für die isotherme
Wand . . . 189
A.8 Kleiner Auss hnitt des Verlaufs des mittleren dimensionslosen
Filmoberä henabsorbatmassenanteilsgradientenfürdie
Lösungs-methodemitRandbedingungenersterArtanderFilmoberä he
(MeyerundZiegler,2014)imVerglei hzurLösungdieserArbeit
für dieisotherme Wand. . . 190
A.9 VerlaufderabsolutenundrelativenAbwei hungder
dimensions-losen Filmoberä henabsorbatmassenanteilsgradienten für die
Lösungsmethode mitRandbedingungenerster Art an der
Pha-sengrenzä he (Meyer und Ziegler, 2014) im Verglei h zu der
Tabellenverzei hnis
5.1 Exemplaris he Bedingungen für einen mit wässriger
Lithium-bromidlösungberieselten Horizontalrohrabsorber . . . 120
5.2 Stodatender wässrigenLithiumbromidlösungfürdiein5.1
ge-gebenenBedingungenbasierendaufdenexperimentell
ermittel-ten Stodaten von Löwer (1960); Diusionskoezient aus der
Bere hnungsglei hung vonKim (1992) (siehe Anhang A.5) . . . 121
5.3 DimensionsloseKennzahlenaufBasisderinTabelle5.1und5.2
gezeigten Daten . . . 121
6.1 Von Yoon et al. (2008) angegebene Berei he der experimentell
ermitteltenmittlerenStoüber-und
Wärmedur hgangskoezi-enten ohne Additive. . . 157
6.2 Systemvorgaben dervonBeutler(1997)dur hgeführten
Experi-mente aneiner horizontalenuntereinander angeordneten
Rohr-reihe . . . 161
6.3 Stodatender wässrigenLithiumbromidlösungfürdiein6.2
ge-gebenenEintrittsbedingungenderSalzlösung basierendaufden
Daten vonLöwer(1960) und Kim (1992) . . . 162
A.1 Von A. Wohlfeilmit Hilfe der Messdaten von Löwer (1960) für
dieStodaten wässrigerLithiumbromidlösungenermittelte
Ko-ezienten für die mathematis hen Funktionen (A.16), (A.17),
Nomenklatur DimensionsloseKennzahlen
˜
Bi modizierte Biot-Zahl Bi˜
=
δ/λ
1/U
′
Le Lewis-Zahl Le=
a
D
˜
St modizierte Stefan-Zahl St˜
=
c
p
·(T
eq,0
−T
0
)
∆h
Abs
·(c
eq,0
−c
0
)
Grie his he Bu hstaben∆
Dierenzδ
Di kem
η
dimensionslose Filmdi kenkoordinateη
dynamis he ViskositätN · s · m
−2
γ
dimensionsloser Absorbatmassenanteil˙Γ
Berieselungsdi htekg · m
−1
· s
−1
˙Γ
V
volumenspezis he Berieselungsdi htem
2
· s
−1
λ
WärmeleitfähigkeitW · m
−1
· K
−1
ν
kinematis he Viskositätm
2
· s
−1
Ω
dimensionslose Filmges hwindigkeitΦ
dimensionslose Wärmestromdi hteΨ
Argumentder komplementären Fehlerfunktionρ
Di htekg · m
τ
S hubspannungN · m
Θ
dimensionsloseTemperaturξ
dimensionsloseFilmströmungskoordinate Römis he Bu hstabena
Temperaturleitfähigkeitm
2
· s
−1
A, B
Konstanten Phasenglei hgewi htK
B
angeströmteBreiteder Wandm
c
MassenanteilAbsorbatkg · kg
−1
c
∗
Konzentrationmol · m
−3
c
p
spezis he WärmekapazitätJ · kg
−1
· K
−1
D
Diusionskoezientm
2
· s
−1
F
Kraftkg · m · s
−2
g
Erdbes hleunigungm · s
−2
I
Impulskg · m · s
−1
i
imaginäreEinheitj
normaleStromdi hte einer beliebigenErhaltungsgröÿe... · m
−2
· s
−1
k
EigenwerteL
Rohrlängem
˙
M
Massenstromkg · s
−1
˙
m
Massenstromdi htekg · s
−1
· m
−2
m
Massekg
˙n
Stomengenstromdi htemol · s
−1
· m
−2
p
Dru kN · m
−2
˙q
Wärmestromdi hteJ · s
· m
T
Temperatur◦
C
t
Zeits
u
Ges hwindigkeitm · s
−1
U
′
partiellerWärmedur hgangskoezientW · m
−2
· K
−1
V
Volumenm
3
v
spezis hes Volumenm
3
· kg
−1
x
Absorbentmassenanteilkg · kg
−1
x
Koordinatein Strömungsri htungm
y
Koordinatein Filmdi kenri htungm
z
KomplexeVariablez
Koordinatein Rohrlängenri htungm
Abkürzungen, Super- und Subskripte
0
Eintritt der Lösungx = 0
γ
dimensionsloser Absorbatmassenanteil∞
asymptotis her Wert fürξ
∞
(...)
gemittelter WertΘ
dimensionslose TemperaturA
Absorbatab
abgeführtadia
adiabatB
Absorbentdia
diabateq, 0
Glei hgewi htszustand bei Eintrittsbedingungeneq, x
Glei hgewi htszustand beim Absorbentmassenanteilx
ext
externes MediumF ilm
Filmi
Filmoberä heiso
isothermKW
KühlwasserL
LösungLsg
Lösungmax
maximalNak
Modellvon Nakoryakov etal.(1997)Su
SumpfUK
UnterkühlungW
Wand/Wasserx, y, z
Raumri htungenKapitel 1
Einleitung und Motivation
Seit mehreren Jahrzehnten ist dieBes hreibung des gekoppeltenWärme- und
Stotransportsbeiderni ht-isothermenDampf-undGasabsorptionin
Flüssig-keitenGegenstandingenieurwissens haftli herUntersu hungen.Dieausgiebige
Bes häftigung mitdiesem Phänomen ist dessen Komplexität ges huldet,
wel- hejena hDetailgradderphysikalis henModellierungunters hiedli h
komple-xe mathematis he Modellglei hungen erfordert.Darüber hinaus ergibt si h in
Abhängigkeitvon der Form dieser Modellglei hungendie Notwendigkeit
neu-er bzw. alternativerLösungsmethoden. Die zahlrei hen Veröentli hungen zu
diesemThemaunters heidensi h inmindestenseinemder genannten Punkte,
d.h. entweder indenModellannahmenundden si hdarausergebenden
Unter-s hieden in den Modellglei hungen oder im Lösungsverfahren der erhaltenen
Glei hungen. Häug erfordert dieErweiterung der Modelle um weitere
physi-kalis he Eekteau h neue Lösungsverfahren.
Killion und Garimella (2001) fassen einen groÿenTeilder bis zu diesem
Zeit-punkt veröentli hten Arbeiten zu den Modellen und Lösungsmethoden des
gekoppelten Wärme- und Stotransportes mit dem Zielzusammen, aus ihrer
Si ht notwendige Fors hungsgebiete bei der Riesellmabsorption abzuleiten.
Na h ihren S hlussfolgerungen gehören hierzu unter anderem die
intensive-re Untersu hung der Hydrodynamik der Film-und Dampfströmung sowie die
Auswirkungen des Wärme- und Stotransportesauf die
Strömungsverhältnis-se. Neben derUntersu hung der Hydrodynamikfordern KillionundGarimella
An-zusammenfassungzuden ModellenderlaminarenFilmströmungenstellen
Kil-lionund Garimella(2001)fest, dass viele der vonihnen zusammengetragenen
Modelle na h wie vor von der thermis hen Randbedingung einer isothermen
oderadiabatenWandausgehen.Sieregendaherfürden auslegendenIngenieur
die Erstellung eines hilfrei heren Modelles an, wel hes realistis here
Wärme-dur hgangsmodellefür dieWand verwendet.Im glei hen Abs hnittbezweifeln
Killion und Garimella (2001) jedo h au h, dass si h die verfügbaren Modelle
für den laminaren Riesellm aufgrund der sehr starken vereinfa henden
An-nahmeninsbesonderebeiderHydrodynamikfürdieAuslegungvonAbsorbern
eignen.
DahermüssendiemitdenjeweiligenModellansätzenundLösungsverfahren
er-haltenen theoretis hen Ergebnisse mitverfüg- und verglei hbaren
experimen-tellen Ergebnissen kritis h hinterfragt und auf deren Gültigkeitsberei h hin
untersu htwerden.KillionundGarimella(2001)weisenaufdieexperimentelle
Untersu hung lokaler Bedingungen in der Filmströmung als ein notwendiges
Fors hungsgebiet hin, um dietheoretis hen Modelle validierenzu können.
Inder vorliegendenArbeit wirdeinanalytis hes Lösungsverfahren fürden
ge-koppeltenWärme- undStotransportimlaminarenRiesellmvorgestellt. Die
Verwendung dieseranalytis henLösungsmethodebes hränkt die
physikalis h-mathematis he Modellierung zwar deutli h in Bezug auf die
Filmströmungs-verhältnisse, ermögli ht jedo h dieAnwendung einer
Wärmedur hgangsrand-bedingung,wel he fürdiemeistente hnis hen Anwendungen dierealistis here
Randbedingung ist. Aufgrund der wesentli h kürzeren Re henzeiten im V
er-glei h zu komplexeren, numeris hen Strömungssimulationen sind analytis he
Lösungen au h für ganze Prozesssimulationen und Parameterstudien mit
mo-deraten Re henzeiten geeignet.
DiedieserArbeitzuGrundeliegendenmathematis henModellglei hungender
Transportvorgänge im laminarenRiesellmsind dem Stand der Wissens haft
vorangestellt,dadiesedieGrundlagefürsämtli he na hfolgenden
Betra htun-gen und Lösungsmethoden darstellen und dieser Aufbaueinen na hfolgenden
Verglei h zu den bisher veröentli hten Modellen erlei htert. Die Herleitung
dieser Modellglei hungen unter Anwendung der dierentiellen Bilanzen der
Erhaltungsgröÿen verans hauli ht die getroenen vereinfa henden Annahmen
Im Ans hluss an dieHerleitung der Modellglei hungen wird insbesondere auf
die Lösungsmethoden von Grigor'eva und Nakoryakov (1977) und Grossman
(1983) imDetaileingegangen, weildievonihnen präsentierten Lösungen
aus-gehend von den glei hen, bzw. ähnli hen Modellglei hungen wie indieser
Ar-beiterhaltenwurden. Zieldieserverglei hendenDarstellungderbisherigenmit
der in dieser Arbeit präsentierten analytis hen Lösung ist es, sowohl die
ma-thematis hen Unters hiede herauszuarbeiten, als au h Ähnli hkeiten dazu zu
verwenden, um Problemeund S hwierigkeiten bei den bisherigen
Lösungsver-fahren zu erkennen und zu beheben (Meyer, 2014b).
Na h dieser detaillierten Darstellung erfolgt eine zusammenfassende
Darstel-lung des Stands der Wissens haft zur Modellbildung sowie zu den weiteren
analytis henLösungendes gekoppeltenWärme-und Stotransportesim
lami-naren Riesellm. Ans hlieÿend wird das in dieser Arbeit verwendete
analyti-s heLösungsverfahrenausführli hpräsentiert.DieErgebnissederanalytis hen
Lösungwerdenanhandsi hentwi kelnderTemperatur-und
Massenanteilspro-leimFilmsowieder ausdiesenProlverläufenermitteltenWärme-und
Mas-senstromdi hten präsentiert.
Abs hlieÿend wird am Beispiel wässriger Lithiumbromidlösung, einem
typi-s hen Absorbens, die in dieser Arbeit erhaltene analytis he Lösung dazu
ver-wendet, Wärme-und Stoübergangskoezienten alsFunktion typis her
Steu-ergröÿen im Experiment zu ermitteln. Diese werden ans hlieÿend mit
experi-mentellbestimmten Werten vergli hen.
Im Anhang sind sowohl kurze physikalis he als au h mathematis he
Hinter-gründe, Herleitungenund Nebenre hnungen ausgelagert,diealsnotwendig
er-a htet wurden, den Leseuss im Hauptteil der Arbeit jedo h unterbre hen
würden. Aus diesem Grund wird an entspre hender Stelle im Hauptteil auf
Kapitel 2
Modellierung
2.1 Modellvorstellung und Annahmen
Abbildung 2.1 zeigt s hematis h eine typis he te hnis he Ausführung eines
Dampfabsorptionsprozesses, z.B. in Absorptionkälteanlagen mitwässriger
Li-thiumbromidlösung als Arbeitsmedium. Ein Salzlösungstropfen mit dem
An-fangswassermassenanteil
c
0
und der AnfangstemperaturT
0
trit auf das mit Kühlwasserdur hströmte,horizontaleRohr.DieSalzlösungumströmtdasRohralsdünnerFilm.WährendderUmströmungwirdanderFilmoberä heDampf
absorbiert und Absorptionswärme freigesetzt. Daher steigt, wie in Abb. 2.1
qualitativ dargestellt, der Wassermassenanteil
c
i
sowie die TemperaturT
i
an der Oberä he des Films.SowohldieWärme- alsau h dasabsorbierte Wasserwerden in den Film transportiert, d.h. das Temperatur- und
Massenanteil-sprol breiten si h mitzunehmender Strömungslänge
x
2
> x
1
ausgehend von der Filmoberä he beiy = 0
in den Film aus. Für den in Abb. 2.1 gezeigten Falleiner gekühltenWand, gibt esaufgrund der niedrigerenWandtemperaturT
W
im Verglei h zur FilmeintrittstemperaturT
0
für das Temperaturprol ei-ne weitere, si h ausgehend von der Wand mitsteigender Filmströmungslängein den Film ausbreitende Grenzs hi ht. Diese Transportvorgänge vonWärme
und Sto in den Film haben ents heidenden Einuss auf die weitere
Absorp-tion vonDampf ander Oberä he.
Anhandeinesvereinfa htenphysikalis h-mathematis henFilmmodellsund
Mög-Abbildung2.1:S hematis he DarstellungdesgekoppeltenWärme-und
Stotrans-portes imlaminarenRiesellm mitden qualitativenTemperatur-und
Dievereinfa hendenModellannahmenwerdenanhandderdierentiellen
Bilan-zen der ErhaltungsgröÿenimlaminarenRiesellmeingeführtund
verans hau-li ht.ZuBeginn werden dieVereinfa hungenin Bezug aufdie Hydrodynamik
anhand der dierentiellen Impulsbilanz erläutert, um imAns hluss daran die
dierentielleMassen-, Komponenten- und EnergiebilanzimFilmaufzustellen.
Die hier getroenen Annahmen sind ni ht speziell, sondern typis h für das
Fa hgebiet, wie inKapitel 3no h beri htet wird.
2.1.1 Impulsbilanz
Eine grundlegende und starke Vereinfa hung ist die Verwendung kartesis her
Koordinaten und dieBetra htung des Problems für eine ebene, vertikale, von
Salzlösung überströmte Platte. Darüber hinaus werden konstante
Stoeigen-s haften der Salzlösung vorausgesetzt.
Ganz allgemein ist der Ges hwindigkeitsvektor des über diese ebene Wand
strömenden Films abhängig von sämtli hen Raumkoordinaten und der Zeit
~u =
f(x, y, z, t)
.DieÄnderung des ImpulsesindeminAbbildung2.2gezeigten dierentiellen, ortsfesten Bilanzvolumenelement mit der dierentiellen Massedm = ρ · dxdydz
ergibtsi h wie folgt:d~
I
dt
=
d(dm · ~u)
dt
=
d(dm)
dt
· ~u + dm ·
d~u
dt
.
(2.1)Aufgrund der alskonstant angenommenen Di hte
ρ
ändertsi h dieMasse des ortsfesten, dierentiellen Volumenelementsni ht, wodur h diezeitli heAblei-tungderMasse
d(dm)/dt
vers hwindet.DerBes hleunigungsvektord~u/dt
lässt si h wie folgtbes hreiben:d~u(x, y, z, t)
dt
=
∂~u
∂t
+ u
x
·
∂~u
∂x
+ u
y
·
∂~u
∂y
+ u
z
·
∂~u
∂z
.
(2.2)Es werden stationäre, d.h. zeitli h invariante Bedingungen vorausgesetzt,
so-dass die partielle Ableitung na h der Zeit vers hwindet. Des Weiteren
wer-den Konvektionsströme in z-Ri htung, d.h. der Plattenbreite verna hlässigt,
u
z
= 0
,weshalb die Ableitungna hdieser Raumri htung ebenfallsentfällt. Eine Änderung des Impulses wird dur h die Summe der am dierentiellen=dm
z }| {
ρ · dV ·
h
u
x
·
∂~u
∂x
+ u
y
·
∂~u
∂y
i
=
X
d ~
F .
(2.3)InAbbildung2.2sinddieandiesemBilanzvolumenelementangreifenden
Kräf-tedargestellt.Berü ksi htigtwerden dabei dieS hwerkraftund dietangential
angreifendenS hubspannungen.Jegli heDru kgradientenimFilmwerden
ver-na hlässigt. Wie gewöhnli h wird der Impuls komponentenweise in den
jewei-ligenRaumri htungenbilanziert. Diestationären Impulsbilanzenergeben si h
wie folgt: x:
ρ · dV ·
h
u
x
·
∂u
x
∂x
+ u
y
·
∂u
x
∂y
i
=
τ
x
(y + dy) − τ
x
(y)
· dxdz + ρg · dV,
(2.4) y:ρ · dV ·
h
u
x
·
∂u
y
∂x
+ u
y
·
∂u
y
∂y
i
=
τ
y
(x + dx) − τ
y
(x)
· dydz.
(2.5)Die Approximation der austretenden Ströme mit Hilfe der Taylorreihe unter
Verna hlässigung der Glieder höherer Ordnung ergibt die dierentiellen
Im-pulsbilanzenin x und y-Ri htung.
Abbildung 2.2: Dierentielles Impulsbilanzvolumenelement im laminaren
Riesel-lm x:
u
x
·
∂u
x
∂x
+ u
y
·
∂u
x
∂y
=
1
ρ
∂τ
x
∂y
+ g,
(2.6) y:u
x
·
∂u
y
∂x
+ u
y
·
∂u
y
∂y
=
1
ρ
∂τ
y
∂x
.
(2.7)Die Salzlösung wird als Newton's hes Fluid betra htet und die
be-s hrieben:
x : τ
x
= η ·
∂u
x
∂y
,
(2.8)y : τ
y
= η ·
∂u
y
∂x
.
(2.9)Die dierentiellen Impulsbilanzen für den Film für die in Abbildung 2.2
dar-gestellten Kräfte lauten na hdem Einsetzen des S hubspannungsansatzes:
x:
u
x
·
∂u
x
∂x
+ u
y
·
∂u
x
∂y
= ν
∂
2
u
x
∂y
2
+ g,
(2.10) y:u
x
·
∂u
y
∂x
+ u
y
·
∂u
y
∂y
= ν
∂
2
u
y
∂x
2
.
(2.11)Die in (2.10) und (2.11) dargestellten dierentiellen Impulsbilanzen in
Strö-mungsri htung
x
und quer zur Strömungsri htungy
stellenni htlineare parti-elleDierentialglei hungenzweiter Ordnungdar.FürdieseForm vonDieren-tialglei hungen existieren keine allgemeinen analytis hen Lösungsmethoden.
Aus diesem Grund wird diese Form der Bewegungsglei hungen derzeit fast
auss hlieÿli h mit Hilfe numeris her Methoden gelöst, wie z.B. mittels
Pro-grammen zur Strömungssimulation.
AndieserStellewerdenweitereVereinfa hungenderin(2.10)und(2.11)
gezeig-ten dierentiellen Impulsbilanzen vorgestellt, um z.B. die von Nusselt (1923)
für die Filmströmung am Berieselungskühler eingeführte analytis he Lösung
zu erläutern.
Ausgebildete laminare Filmströmung na h Nusselt
Nusselt (1923)betra htet dieeindimensionaleRiesellmströmunginRi htung
derS hwerkraft(Gl.(2.10)).Dabeiverna hlässigtersämtli heTrägheitskräfte
imFilm,d.h. dielinkeSeiteder Glei hung(2.10)underhältdieFilmströmung
dur hdas Glei hgewi htderdur hdieWandverursa hten Reibungskräfteund
derS hwerkraft.Folgli hergibtsi hfolgendegewöhnli heDierentialglei hung
für dieFilmges hwindigkeitinStrömungsri htung x:
0 = ν
∂
2
u
x
∂y
2
+ g.
(2.12)Nusselt (1923) integrierte (2.12) zweimal und erhielt eine quadratis he
Glei- hung iny-Ri htungmit zwei no h zu bestimmendenIntegrationskonstanten:
u
x
(y) = −
g
ν
·
y
2
Als Randbedingungen nimmt Nusselt (1923) vers hwindende
S hubspannun-gen an der Filmoberä he
y = 0
sowie die Haftung des Fluids an der Wand (y = δ
)an:∂u
x
∂y
y=0
= 0
⇒
C
1
= 0,
(2.14)u
x
(y = δ) = 0
⇒
C
2
=
g
ν
δ
2
2
.
(2.15)Als Ergebnis erhält Nusselt das ausgebildete Ges hwindigkeitsprol für den
laminarenRiesellm:
u
x
(y) =
g
ν
δ
2
2
1 −
y
δ
2
.
(2.16)Die si h unter diesen Bedingungen einstellende Filmdi ke hängt vom auf der
Breite der Wand
B
aufgegebenen Massenstrom an Salzlösung ab. Mit die-sembestimmteNusselt(1923)übereineIntegrationüberdieno hunbekannte(Nusselt's he) Filmdi ke
δ
ebendiese:˙
M
x=0
= ρ · B ·
Z
δ
0
u
x
(y)dy = ρ · B ·
g
ν
·
δ
3
3
.
(2.17)Die Filmdi ke lässt si h somit aus der auf die Breite der Wand bezogenen
Volumenstromberieselung
˙Γ
V
und derkinematis henViskositätderSalzlösungν
bestimmen:δ =
3
r
3 · ν
g
· ˙Γ
V
mit˙Γ
V
=
˙
M
x=0
ρ · B
= ¯
u · δ.
(2.18) SomitsinddiemittlereFilmges hwindigkeitu
¯
unddiemaximale Filmges hwin-digkeitu
max
bestimmt:¯
u =
1
3
g
ν
δ
2
,
(2.19)u
max
= u(y = 0) =
1
2
g
ν
δ
2
=
3
2
u.
¯
(2.20)VorgreifendauffolgendeKapitelzurEntdimensionierungwirddieNusselt's he
Ges hwindigkeitsglei hung (2.16)dur h Einführungentdimensionierter
Varia-blen vereinfa ht:
η =
y
δ
,
(2.21)Ω =
u(y)
¯
u
,
(2.22)Ω(η) =
3
2
1 − η
2
.
(2.23)Abbildung 2.3 zeigt den Verlauf der dimensionslosen Filmges hwindigkeit
Ω
aufgetragen über der dimensionslosen Filmdi kenkoordinateη
. Die gestri hel-te LiniebeiΩ = 1
stellt diemittlere dimensionsloseFilmges hwindigkeitdar, da mitu
¯
entdimensioniert wurde. Abbildung 2.3 ist gemäÿ dem in Abb. 2.1 eingeführten Koordinatensystem ausgeri htet. Auf der re hten Seite desDia-gramms bei
η = 0
(y = 0
) bendet si h die freie Filmoberä he, wel he mit der maximalen Filmges hwindigkeit strömtΩ(η = 0) = 3/2
. Auf der linken Seite des Diagrammsbeiη = 1
bendet si h dieWand. Der W andhaftungsbe-dingungzufolgebeträgtdieFilmges hwindigkeitandieserStelleu(y = δ) = 0
, d.h.Ω(η = 1) = 0
.0
0,1
0,2
0,3
0,4
0,5
0,6
0,7
0,8
0,9
1
0
0,5
1
1,5
2
η
Ω
Abbildung 2.3: EntdimensioniertesGes hwindigkeitsprol derRiesellmströmung
na hNusselt (1923)
Annahme einer konstanten mittleren Filmges hwindigkeit
u
¯
Wie in Abbildung 2.3 gut zu erkennen, führt die Annahme einer konstanten
mittlerenFilmges hwindigkeit
u
¯
imVerglei hzumNusselt's hen Ges hwindig-keitsprolzu einer Übers hätzung der Filmges hwindigkeitinWandnähe undzueinerUnters hätzung anderFilmoberä he.DabeiführtdieÜbers hätzung
der Filmges hwindigkeitin der Nähe der Wand zu einer Verzerrung
insbeson-dere des Wärmetransportes. Der konvektive Wärmetransport wird dur h die
Annahme einer konstanten Filmges hwindigkeit in der Nähe der Wand
matis hen Stabilität der erhaltenen Lösungen die Annahme einer konstanten
mittleren Filmges hwindigkeit getroen. Diese mittlere Filmges hwindigkeit
wird mittels der Glei hung (2.19) bestimmt und basiert daher auf Nusselt's
Ansatz.
MitdieserAnnahmeeinhergehend istdieInvarianzdes aufdieWand
aufgege-benen Massenstroms sowie der Filmdi ke
δ
während des gesamten Absorpti-onsvorganges. DievomFilm absorbierteMasse wirddur hdieAnnahmeeinerkonstanten Filmges hwindigkeit und damit au h Filmdi ke inhärent
verna h-lässigt.
2.1.2 Bilanz normal über die Systemgrenzen
transpor-tierter Erhaltungsgröÿen
Abbildung2.4 zeigt ein dierentielles Bilanzvolumenelement in der
Filmströ-mung inkartesis hen Koordinaten. DiePfeile stellenhierbeidieStromdi hten
Abbildung 2.4: Dierentielles Bilanzvolumenelement im laminaren Riesellm in
kartesis hen Koordinaten für normal über die Systemgrenzen transportierte
Erhal-tungsgröÿen
einer beliebigen Erhaltungsgröÿe dar, wel he normal über die Systemgrenzen
transportiert wird. Wie bereits bei der dierentiellen Impulsbilanz erläutert,
wird das Problem als zweidimensional betra htet und alle Ströme in
Film-breite verna hlässigt. Unter Voraussetzung stationärer Verhältnisse wird die
Erhaltungsgröÿe j, z.B. Masse oder Energie, bilanziert:
Mit Hilfe der Taylorreihenentwi klung, unter Verna hlässigung der Terme
hö-herer Ordnung, werden die jeweiligen Austrittsstromdi hten approximiert:
j(x + dx) = j(x) +
∂j
∂x
· dx,
(2.25)j(y + dy) = j(y) +
∂j
∂y
· dy.
(2.26)Werden dieso approximierten Austrittsstromdi hten in dieBilanz (2.24)
ein-geführt, ergibt si heine stationäre Bilanzformelfür Erhaltungsgröÿen, wel he
normal,d.h. vertikalin das Bilanzelement strömen:
0 = −
∂j
x
∂x
−
∂j
y
∂y
.
(2.27)Eine Änderung der Stromdi hten in x-Ri htung wird dur h eine glei hgroÿe,
entgegengesetzte Stromänderung iny-Ri htung ausgegli hen, weil eine
Akku-mulation der Erhaltungsgröÿe imBilanzraum aufgrundder Stationarität
aus-ges hlossen ist.
2.1.3 Gesamtmassenbilanz
Unter Verwendung der für den Riesellm unter diesen Bedingungen im
orts-festen Bezugssystem allgemeinen stationären Bilanzformel (2.27) werden die
jeweiligenMassenstromdi htenformuliert.DerGesamtlösungsmassenstrom
er-folgt konvektiv, d.h. für die Massenstromdi hte der jeweiligen Raumri htung
ergibt si h:
j
m,x
= ρ · u
x
,
(2.28)j
m,y
= ρ · u
y
.
(2.29)Da dieDi hte als konstant betra htet wird, bleiben ledigli h dieAbleitungen
der Filmges hwindigkeiten alsdierentielle Gesamtmassenbilanz übrig:
0 = −
∂u
∂x
x
−
∂u
∂y
y
.
(2.30)Da wie oben erläutert von einer konstanten, homogenen
Strömungsges hwin-digkeit in x-Ri htung ausgegangen wird, vers hwindet die Ableitung
∂u
x
/∂x
und somit au hdie Ableitung∂u
y
/∂y
.2.1.4 Komponentenbilanz
Der Massenstrom einer Komponente über die Systemgrenze kann einerseits
konvektiv, andererseits diusiv (Vgl. A.1) erfolgen. Im Folgenden wird
c
als der Massenanteil des AbsorbatsinBezug aufdieGesamtmasseder Salzlösungverwendet:
c =
m
Absorbat
m
Lsg,ges
.
(2.31)DieTransportgesetzefürdieMassenstromdi hteanAbsorbatüberdie
System-grenzen lauten demna h:
j
A,x
= j
A,x,konvektiv
+ j
A,x,dif f usiv
= ρ ·
u
x
· c(x, y) − D ·
∂c(x, y)
∂x
,
(2.32)j
A,y
= j
A,y,konvektiv
+ j
A,y,dif f usiv
= ρ ·
u
y
· c(x, y) − D ·
∂c(x, y)
∂y
.
(2.33)Wie in Abs hnitt 2.1.3 bes hrieben, wird von einer homogenen, konstanten
Filmges hwindigkeit
u
x
= ¯
u
ausgegangen und die transversale Filmges hwin-digkeitverna hlässigtu
y
= 0
.DesWeiterenwirdderdiusiveMassentransport inStrömungsri htungx
imVerglei h zum konvektiven verna hlässigt:u
x
· c(x, y) >> −D
∂.c(x, y)
∂x
.
(2.34)Werden die sovereinfa hten Transportgesetze in (2.27) eingesetzt, ergibt si h
diedierentielle Komponentenbilanz des Absorbatsim Filmzu:
¯
u
x
·
∂c
∂x
= D ·
∂
2
c
∂y
2
.
(2.35) 2.1.5 EnergiebilanzDer Energietransport im Film erfolgt sowohl konvektiv als au h konduktiv
dur h Wärmeleitung. Somit lauten die Energiestromdi hten für die jeweilige
Raumri htung:
j
E,x
= j
E,x,konvektiv
+ j
E,x,konduktiv
= ρ ·
u
x
· h(T (x, y), c(x, y)) − λ ·
∂T
∂x
,
(2.36)j
E,y
= j
E,y,konvektiv
+ j
E,y,konduktiv
= ρ ·
u
y
· h(T (x, y), c
p
(x, y)) − λ ·
∂T
∂y
.
(2.37)Die Salzlösung wird als reine, ideale Flüssigkeit betra htet und deren
spe-zis he Enthalpie
h
deshalb über die Zustandsglei hung der reinen, idealen Flüssigkeitbestimmt und Mis hungseekte verna hlässigt. Unter derAnnah-me konstanten Dru ks im Film ergibt si h die Enthalpie der reinen, idealen
Flüssigkeitals Funktionder Temperaturmit
c
p
alsder spezis hen Wärmeka-pazitätder Salzlösung:dh = c
p
· dT + v · dp
| {z }
=0
.
(2.38)Aufgrundderni htvorhandenentransversalenGes hwindigkeit
u
y
= 0
entfällt wiederum der konvektive Energietransport iny
-Ri htung. Die Wärmeleitung inStrömungsri htungx
wirdgegenüberdemkonvektivenEnergietransport ver-na hlässigt:u
x
· h(T (x, y), c(x, y)) >> −λ
∂T
∂x
.
(2.39)Dur hEinsetzendersovereinfa hten Energiestromdi htenin(2.27)ergibtsi h
folgende dierentielle Energiebilanz:
¯
u
x
·
∂T
∂x
=
λ
ρ · c
p
| {z }
=a
·
∂
2
T
∂y
2
.
(2.40)Zusammenfassung der Modellannahmen
Das indieserArbeituntersu hte physikalis he Filmmodellentspri htdem von
Nakoryakov et al. (1997). Es wird eine über die transversale Koordinate
y
konstante, mittlere Filmströmungsges hwindigkeitu
¯
angenommen. In trans-versaler Ri htung wird auss hlieÿli hmolekularerTransportin Form vonDif-fusion und Wärmeleitung berü ksi htigt. In der Filmströmungsri htung wird
auss hlieÿli hkonvektiver Sto-und Energietransportbetra htet.
2.2 Entdimensionierung der Modellglei hungen
Die Einführung dimensionsloser Variablen wird übli herweise zur Reduktion
der Anzahl der unabhängigen Parameter des Problemsverwendet.
übernommen, weil die Entdimensionierung mit der Temperatur
T
0
und dem Absorbatmassenanteilc
0
amEintritt der Salzlösung si h insbesondere für die Lösungim Lapla e-Berei halsvorteilhaft erweisen:η =
y
δ
,
(2.41)ξ =
x
δ
a
¯
uδ
=
x
δ
λ
¯
uδρc
p
=
x/ ˙
w
δ/λ
mitw = ¯
˙
uδρc
p
= ˙Γ · c
p
,
(2.42)Θ =
T − T
0
T
eq,0
− T
0
,
(2.43)γ =
c − c
0
c
eq,0
− c
0
.
(2.44)In (2.41)ist diedimensionslose Filmdi kenkoordinate
η
deniert und sie vari-iert zwis hen 0 an der Filmoberä he und 1 an der Wand. Die in (2.42)dar-gestellte dimensionslose Koordinate
ξ
in Strömungsri htungx
harakterisiert den Grad der Ausbildung des Temperaturprols imFilm an derentspre hen-den Stelle
x
. Sie kann als das Verhältnis von konvektivemx/ ˙
w
zu diusivemδ/λ
thermis henWiderstand aufgefasst werden. DieGröÿew
˙
entspri htdabei einemauf dieangeströmtePlattenbreitebezogenen,spezis henWärmekapa-zitätsstrom. Dabei variiert
ξ
von 0 am Beginn des Riesellms (x = 0
) bis∞
beiunendli herLängedesRiesellms(x → ∞
).FürberieselteHorizontalrohre liegen die Werte fürξ
beim Abtropfen der Salzlösung typis herweise im Be-rei h von0,1bis 10.Für die Entdimensionierung der Temperatur und des Absorbatmassenanteils
werdenGlei hgewi htszustände der Salzlösungbenötigt.IndieserArbeitwird
der glei he Ansatz wie bei Nakoryakov et al. (1997) einer linearen
Approxi-mationder isobarenSiedetemperaturalsFunktion des Absorbatmassenanteils
zur Bes hreibung des Phasenglei hgewi htes verwendet:
T
eq
= A − B · c
eq
.
(2.45)Je höher der Absorbatmassenanteil
c
eq
ist, desto geringer ist die zugehörige SiedetemperaturT
eq
. Im Kapitel 6 dieser Arbeit wird diese Approximation diskutiert.FürmoderateSalzlösungsunterkühlungen stelltsi h dieseApproxi-mationalsgute Näherungheraus (Meyer und Ziegler,2014).
emperaturdif-peraturzur Eintrittstemperaturdar,wel he insVerhältnismiteiner
Referenz-temperaturdierenzgesetztwird. Inglei her Weisewird au hder
Wassermas-senanteil
c
in (2.44)entdimensioniert.Die Temperaturdierenz im Nenner von (2.43) stellt die Unterkühlung bzw.
Überhitzung bei der jeweiligen Eintrittszusammensetzung dar. Dabei ist
T
eq,0
diezum Eintrittswassermassenanteilc
0
zugehörige Glei hgewi htstemperatur. Dies gilt in glei her Weise für den Nenner des dimensionslosenAbsorbatmas-senanteils. Für diese Glei hgewi htswerte ergibtsi h entspre hend:
T
eq,0
= A − B · c
0
,
(2.46)c
eq,0
=
A − T
0
B
,
(2.47)mit
A
undB
als anzupassenden Parametern.Die im vorigen Abs hnitt 2.1 erhaltenen Dierentialglei hungen gehen dur h
EinführungdervorgestelltendimensionslosenVariableninfolgendeFormüber:
∂Θ
∂ξ
=
∂
2
Θ
∂η
2
,
(2.48)∂γ
∂ξ
=
1
Le·
∂
2
γ
∂η
2
.
(2.49)An dieser Stelle tau ht die Lewis-Zahl(2.50) in der entdimensionierten
Die-rentialglei hungdesAbsorbatmassenanteilsalsVerhältnisder
Temperaturleit-fähigkeit
a
und dem DiusionskoezientenD
auf: Le=
a
D
.
(2.50)Mitder analytis hen Lösungdieser dimensionslosenpartiellen
Dierentialglei- hungen für den Wärme- und Stotransport imlaminarenRiesellm
bes häf-tigtensi herstmalsGrigor'evaundNakoryakov (1977).DieserLösungsansatz,
in der neueren Fassung von Nakoryakov et al. (1997), wird im folgenden
Ab-s hnittvorderZusammenfassungdes Standes derWissens haftimDetail
Kapitel 3
Stand der Wissens haft
IndiesemKapitelwirdeineAuswahlderbisherinderLiteraturveröentli hten
ModelleundMethodenfürdieLösungdesgekoppeltenWärme-und
Stotrans-portes imabsorbierenden,laminarenFalllmvorgestellt. Grundsätzli hlassen
si hanalytis he undnumeris heLösungsmethoden unters heiden.Die
numeri-s hen Methoden erlauben dabei wesentli h komplexere physikalis he Modelle
als die analytis hen Methoden und haben si h daher und aufgrund der
ver-glei hsweisegünstigen Verfügbarkeit vonRe henkapazitätinden vergangenen
Jahren dur hgesetzt. Ni htsdestotrotz haben au h analytis he Ansätze ihre
Bere htigung, z.B. in der Lehre und, wegen der sehr kurzen Re henzeiten,
zur Validierung neuer numeris her Lösungsverfahren oder als Referenzfall für
numeris he Parameterstudien. Die Mögli hkeit der Verwendung einer den
ge-samten Filmströmungsberei h umfassenden analytis hen Lösung als Baustein
in einer Prozesssimulation wurde bereits in der Einleitungals Vorteil
analyti-s her Lösungen erwähnt.
Es ist demna h ni ht überras hend, dass si h je na h Zielstellung,
Modellie-rungstiefesowieabhängigvondemgewähltenLösungsverfahrenzahlrei he
Ver-öentli hungenzudiesemThemanden.IndiesemKapitelwirdzuBeginnauf
andere analytis he Lösungsmethoden sehr detailliert eingegangen, da sowohl
(Nako-3.1 Lösungsmethoden von Grigor'eva und
Na-koryakov
3.1.1 Fourier-Methode
Grigor'eva und Nakoryakov (1977) veröentli hten das erste analytis he
Mo-dell für den gekoppelten Wärme- und Stotransport im laminaren Falllm
unter Verwendung der Fourier-Methode. Die folgenden Ausführungen
stel-len eine Zusammenfassung dieser Arbeit sowie der neueren
Veröentli hun-genvonNakoryakov et al.(1997)und Nakoryakov und Grigor'eva(2010) dar.
Sämtli he Gröÿenaus diesenQuellenwerdenandieindieserArbeit
verwende-tendimensionslosenGröÿenangepasst.Des Weiterenwerdenaus Gründender
Na hvollziehbarkeitfürden LeserweitereZwis hen-und Umre hnungss hritte
eingefügt,wel he inden Veröentli hungen womögli h aus Platzgründen
feh-len.Dasgrundsätzli heVorgehenbeiderhierangewandtenFourier-Methode
sowieeinigeEigens haftender mitdieserMethode erhaltenenLösungennden
si him mathematis hen Anhang B.1.
Die dem Problem zu Grunde liegenden Annahmen und die si h daraus
er-gebenden dimensionslosen, partiellen Dierentialglei hungen wurden im
vor-angegangen Abs hnitt aus den dierentiellen Bilanzen für Impuls, Sto und
Energiehergeleitet.
MitHilfedes Separationsansatzes werdendiese partiellen
Dierentialglei hun-gen ineinSystem gewöhnli her Dierentialglei hungenüberführt.
Separationsansatz
DieEinführungeinesProduktansatzesfür diedimensionsloseTemperaturund
den dimensionslosen Massenanteilermögli htdieTrennung der Variablen:
Θ(ξ, η) = F (ξ) · G(η),
(3.1)γ(ξ, η) = K(ξ) · L(η).
(3.2)Diese Produktansätze (3.1) und (3.2) werden jeweils in die partiellen
ge-genannten Eigenwerte
k
Θ
undk
γ
, miteinanderverknüpft sind:1
F (ξ)
dF (ξ)
dξ
= −k
2
Θ
=
1
G(η)
d
2
G(η)
dη
2
,
(3.3)1
K(ξ)
dK(ξ)
dξ
= −k
2
γ
=
1
Le· L(η)
d
2
L(η)
dη
2
.
(3.4)Auf der linken Seite von (3.3) und (3.4) benden si h dienur vonder
dimen-sionslosen Strömungskoordinate
ξ
abhängigen Funktionen und Ableitungen dieser Funktionen. Die von der dimensionslosen Filmdi kenkoordinateη
ab-hängigen Funktionenundderen Ableitungenbenden si hdemzufolgeaufderre hten Seite von (3.3) und (3.4).
Die formalen Lösungen der von der dimensionslosen Strömungskoordinate
ξ
abhängigen Dierentialglei hungenlauten:F (ξ) = C
1
· e
−k
2
Θ
·ξ
,
(3.5)K(ξ) = C
2
· e
−k
2
γ
·ξ
.
(3.6)EinSonderfallergibtsi hfür
k
Θ
= k
γ
= 0
,fürdensi hdie Exponentialfunktio-nenin(3.5)und(3.6)unabhängigvonξ
zu1
ergeben.DieserFallrepräsentiert den asymptotis hen Endzustand des Problems.Es istau h ersi htli haus wel hem Grund dienegativen Quadrate der
Eigen-werte
−k
2
Θ
und−k
2
γ
für den Separationsansatz verwendet werden. Damit ist si hergestellt, dass für jeden reellwertigen Eigenwert dieExponentialfunktio-nen abklingen, wasaus physikalis her Si ht zu fordern ist.
Dies führt auf der anderen Seite der Glei hungen (3.3) und (3.4) zu
konju-giert-komplexenNullstellen bei der Lösung der von der Filmdi kenkoordinate
η
abhängigen Dierentialglei hungenmitHilfe des Euler-Ansatzes:G(η) = C
3
· e
ik
Θ
·η
+ C
4
· e
−
ik
Θ
·η
,
(3.7)L(η) = C
5
· e
ik
γ
·
√
Le·η
+ C
6
· e
−
ik
γ
·
√
Le·η
.
(3.8)Unter Verwendung der Euler-Glei hung werden die Exponentialfunktionen
mitkomplexen Argumenten ineine trigonometris he Form überführt:
G(η) =
=C
∗
3
z
}|
{
C
3
+ C
4
· cos(k
Θ
η) +
=C
∗
4
z
}|
{
i· (C
3
− C
4
) · sin(k
Θ
η),
(3.9)L(η) = C
5
+ C
6
|
{z
}
=C
∗
5
· cos(k
γ
√
Leη) +
i· (C
5
− C
6
)
|
{z
}
=C
∗
6
· sin(k
γ
√
Leη).
(3.10)Mit Hilfe der zwei Eintrittsbedingungen und vier Randbedingungen können
dieIntegrationskonstanten
C
1
bisC
∗
6
bestimmtwerden.Aufgrundderebenfalls unbekanntenEigenwertek
Θ
undk
γ
bedarfeszusätzli herHilfsbeziehungen.An dieser Stelle werden die von Nakoryakov et al. (1997) verwendetenEintritts-und Randbedingungen für den Fallder isothermen Wand eingeführt.
Rand- und Eintrittsbedingungen
FürdenFallderisothermenWandistesbeiderFourier-Methodenotwendig,
diedimensionsloseTemperaturmitder Dierenz zur konstanten W
andtempe-raturzu denierenimGegensatzzuder indieserArbeitverwendetenDierenz
zur Eintrittstemperatur(2.43):
Θ
N ak
=
T − T
W
T
eq,0
− T
0
= Θ − Θ
W
.
(3.11)Dies ist notwendig, damit die dimensionslose Wandtemperatur für alle W
er-te von
ξ
vers hwindet, was zum einen vorteilhaft bei der Vereinfa hung der formalen Lösung des Temperaturfeldes ist, zum anderen jedo h zwingender-forderli h ist für dieAnwendung der am Ende dieses Abs hnitts eingeführten
Orthogonalitätsbeziehung.
Des Weiteren denieren Nakoryakov et al. (1997) anders als in dieser Arbeit
dietransversaleKoordinate
η
N ak
ausgehendvonder Wandη
N ak
= 0
zurfreien Filmoberä heη
N ak
= 1
zeigend, d.h.η
N ak
= 1 − η
. Die Randbedingung der isothermenWand vereinfa ht si h demna h zu:Θ
N ak,W
(ξ, η
N ak
= 0) =
T
W
− T
W
T
eq,0
− T
0
= 0.
(3.12)DieWandwird alsimpermeabelbetra htet undsomit vers hwinden sämtli he
Stogradienten an der Wand:
∂γ
∂η
(ξ, η
N ak
= 0) = 0.
(3.13) Wiein Kap. 2.1 vorgestellt, führen Grigor'evaund Nakoryakov (1977) anderFilmoberä he eine lineare Approximation der isobaren
Siedetemperaturver-minderung
T
i
in Abhängigkeit von dem Absorbatmassenanteilc
i
in der Salz-lösungzur Bes hreibung des thermodynamis hen Glei hgewi hts ein:Für die Entdimensionierung werden mit
T
eq,0
undc
eq,0
ebenfalls Glei hge-wi htswerte verwendet:T
eq,0
= A − B · c
0
,
(3.15)c
eq,0
=
A − T
0
B
.
(3.16)DieEntdimensionierung von(3.14)unter Berü ksi htigungdes linear
approxi-miertenPhasenglei hgewi hts ergibt somit folgendenZusammenhang:
Θ
i
=
T
i
− T
0
A − B · c
0
− T
0
=
A − B · c
i
− T
0
A − B · c
0
− T
0
=
A−T
0
B
− c
i
A−T
0
B
− c
0
=
c
eq,0
− c
i
c
eq,0
− c
0
=
c
eq,0
− c
i
+ c
0
− c
0
c
eq,0
− c
0
= 1 −
c
i
− c
0
c
eq,0
− c
0
= 1 − γ
i
.
(3.17)Mit der von Nakoryakov et al. (1997) verwendeten Denition für die
dimen-sionslose Temperatur
Θ
N ak
= Θ − Θ
W
geht (3.17) in folgende dimensionslose Form für das linearisierte Phasenglei hgewi ht ander Stelleη
N ak
= 1
über:Θ
N ak,i
+ Θ
W
= 1 − γ
i
.
(3.18)Aus Gründen der Übersi htli hkeit wird
Θ
W
im Folgenden mit der negativen dimensionslosen Eintrittstemperatur−Θ
N ak,0
bezei hnet, d.h. dies entspri ht der Eintrittsbedingung für dieTemperaturbeiξ = 0
imModell von Nakorya-kov et al.(1997):Θ
N ak,0
= Θ
N ak
(ξ = 0, η
N ak
) =
T
0
− T
W
T
eq,0
− T
0
= −Θ
W
.
(3.19)DerdimensionsloseAbsorbatmassenanteilwirddagegenmitder Dierenzzum
Eintrittsmassenanteil gebildet.Aus diesemGrund ergibt si h der
dimensions-lose Massenanteil amEintritt zu Null:
γ
0
= γ(ξ = 0, η
N ak
) =
c
0
− c
0
c
eq,0
− c
0
= 0.
(3.20)Dur h eine Energiebilanz verknüpfen Grigor'eva und Nakoryakov (1977) den
Temperatur- und Stogradienten an der Oberä he des Films: