, , Trimming' '-Bilanz
Guter Ärzte-Rat:
Mehr Freizeitsport
Unter dem Slogan "Trimming 130 - Bewegung ist die beste Medi-
zin" startete der Deutsche Sport-
bund 1983 eine bundesweite Kampa- gne mit dem Ziel, die positiven Wir- kungsmöglichkeiten, dosierten Aus- dauersports aufzuzeigen und erfahr- bar zu machen. Komplizierte sport- medizinische Zusammenhänge konn- ten zu der Formel "Trimming 130"
vereinfacht werden. Die Pulsvorga- be 130 Schläge pro Minute während der Belastung sollte gleichzeitig da- zu dienen, die Überehrgeizigen zu bremsen und vor Überforderungen zu schützen.
An Stelle über das Motiv , ,Angst vor Bewegungsmangel- krankheiten'' wurde über positive Faktoren, wie Vitalisierung, Fitness, Wohlbefinden, Entspannung, Figur- formung nach dem Motto , ,Einfach zum Wohlfühlen" zum Aktivwerden aufgefordert. Ziel der Aktion
"Sport und Gesundheit" war es da- bei vor allem, Gewohnheiten zu prä- gen als Grundlage eines stabilen, langfristigen Bedürfnisses nach Sport. Für die Verwirklichung der Projektziele war eine vielschichtige Verbreitung der "Botschaft" not- wendige Grundbedingung. Die Ak- tion bediente sich der Massenme- dien, wobei nach modernen Kom- munikations- und Marketingmetho- den gearbeitet wurde.
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Zum Einsatz kamen Slogan und Symbolfigure
Sport wurde werbewirksam und attraktiv angebotene
Begleitende Programme und Maßnahmen sorgten dafür, daß das Interesse an sportlichen Aktivitäten in richtige Kanäle gelenkt wurde.Über die Mitgliedsorganisatio- nen des Deutschen Sportbundes hin- aus, wurde die Aktion ideell und materiell in außergewöhnlichen Di- mensionen unterstützt. Mitwirkten:
~ Bundesärztekammer
~ Deutscher Sportärztebund
~ Bundesgesundheitsminister
~ Sportministerkonferenz
DEUTSCHES
ÄRZTEBLATT
KURZBERI
~ Bundesvereinigungder Kom- munalen Spitzenverbände
~ Bundesinstitut für Sportwis- senschaft
~ Bundesverband der Orts- krankenkassen
~ Barmer Ersatzkasse
Weiterhin sicherte eine breit ge- fächerte Basis von Partnern und Sponsoren die Multiplikation der Idee "Trimming 130", so beispiels- weise die Kirchen, Parteien, Ge- werkschaften, Arbeitgeber, Apothe- ker. Von grundlegendem Interesse war die Einbeziehung der Ärzte- schaft in Fragen der Gesundheitsbe- ratung. - Bereits nach eineinhalb-
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... das Glücksgefühl, eine neue Sportart
erlernt zu haben.
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jähriger Laufzeit der Kampagne kannten 49 Prozent der Bevölkerung den Begriff "Trimming 130". 72 Prozent von denen, die den Begriff kannten, verbanden damit richtiger- weise ein maßvolles Ausdauertrai- ning durch Laufen, Schwimmen, Radfahren und ähnliches. Erfreulich sind auch die Ergebnisse einer re- präsentativen Querschnittstudie:
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35 Prozent der sportlich In- aktiven würden gerne in nächster Zeit beginnen, Sport zu treiben.e
39 Prozent der bereits sport- lich Aktiven beabsichtigt häufiger Sport zu treiben als bisher und möchte weitere Sportarten kennen- lernen.e
Entspannung, Abwechslung, Vergnügen und Gesundheit, sowie"den ganzen Körper wohltuend spü-
ren zu wollen", das sind die von den sportlich Aktiven vorrangig genann- ten Motive zum Sporttreiben.
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Neben einer verbesserten Kondition beschrieben 61 Prozent der Befragten als wesentliches Er- gebnis ihres sportlichen Aktivseins insgesamt größere Zufriedenheit so- wie , ,seelische Ausgeglichenheit''.e
Ganz im Sinne des ange- strebten Lebensstilskonzepts läßt sich auch das von 61 Prozent der Be- fragten formulierte Bedürfnis nach mehr Informationen über Sport und Ernährung interpretieren.e
Ziel der Aktion , ,Trimming 130" war es auch, Wissen zu vermit- teln über den richtigen Umgang mit Sport. Hier scheinen noch Defizite zu bestehen. 69 Prozent der Befrag- ten wünschen sich mehr Informatio- nen zum richtig dosierten Sporttrei- ben, zum Beispiel Traningsempfeh- lungen, Informationen über gesund- heitliche Auswirkungen, Risiken.Als wissenschaftlich abgesicher- te Formel wurde "Trimming 130"
sowohl vom Deutschen Sportärzte- bund als auch von der Bundesärzte- kammer von Beginn an mitgetragen und der Ärzteschaft nahegebracht.
Die gemeinsame Beratung aller Maßnahmen sowie gemeinsame Pressekonferenzen und die Formu- lierung der "10 Gründe für eine Ko- operation zwischen Arzt und Sport- verein'' erwiesen sich als besonders wirkungsvoll. Über ihre Bereitschaft zu sportlicher Animation und Bera-
tung, wurden Ärzte in einer qualita-
tiven Studie befragt:
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Bis auf wenige Ausnahmen maßen die befragten Ärzte dem Ri- sikofaktor Bewegungsmangel eine hohe Bedeutung zu und hielten eine regelmäßige Sportausübung für eine gute Möglichkeit im Rahmen der Prophylaxe wie auch in der Therapie und Rehabilitation.e
Mehr als die Hälfte von ih- nen gab an, das Thema "Freizeit- sport" in Beratungsgesprächen mit den Patienten aufzugreifen und bei der Auswahl geeigneter Sportarten und Fragen der Dosierung zu helfen.e
Die Reaktion der Patienten auf die Empfehlungen zum Sport- treiben wurde dabei als überwiegend positiv beschrieben.Dr. Sabine Wedekind A-2768 (24) Dt. Ärztebl. 84, Heft 42, 15. Oktober 1987