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Archiv "Serum-Kreatinin bei ikterischen Patienten - Fehlbestimmung vermeiden" (15.09.1988)

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Tabelle: Bilirubinfehler bei der Serum-Kreatininbestimmung (Hitachi 704 Analyzer)

Fall-Nr. 1

Gesamtbilirubin (mg/dl) 22,1 enzymatischer Farbtest:

S-Kreatinin (mg/dl)

(Direktmessung) 0,50

S-Kreatinin (mg/dl)

(aus Ultrafiltrat) 1,17

Bilirubinfehler (mg/dl) - 0,67 Kinetische Jaff6-Methode:

S-Kreatinin (mg/dl)

(Direktmessung) 1,22

S-Kreatinin (mg/dl)

(aus Ultrafiltrat) 1,45

Bilirubinfehler (mg/dl) - 0,23

2 3 4

25,2 25,5 34,4

0,90 1,20 0,10 2,02 2,50 0,88 - 1,12 - 1,30 - 0,78

1,77 2,15 0,54 2,22 2,74 1,17 - 0,45 - 0,59 - 0,63

Anzahl der Ergebnisse 6

5

4

3

2

0,4-0,6 0,6-0,8 0,8-1,0 1,0-1,2 1,2-1,4 1,4-1,6 1,6-1, 1,8-2,0 gemessene Serum-Kreatininkonzentration

0,0-0,2 0,2-0,4

1

- 0,2-0,0

Abbildung: Ergebnisverteilung bei der Kreatininbestimmung in einer ikterischen Serum- probe. Kreatinin-Konzentration: 1.8 mg/dl; Gesamtbilirubin 40 mg/dl (29 Ergebnisse aus 23 Laboratorien)

DEUTSCHES

ÄRZTEBLATT

KURZBERICHT

Serum-Kreatinin

bei ikterischen Patienten

Fehlbestimmung vermeiden

D

ie Beurteilung der rena- len Filtrationsleistung orientiert sich primär an der Serum-Kreatinin- Konzentration. Dabei ist zu berück- sichtigen, daß diese Meßgröße dia- gnostisch keine optimale Empfind- lichkeit aufweist. Erst bei Unter- schreitung der glomerulären Filtra- tionsrate um mehr als 50 Prozent kommt es regelmäßig zu erhöhten Serumkreatininwerten. Um die Un- sicherheit der Aussage nicht zu ver- größern, ist eine zuverlässige Analy- tik besonders wesentlich.

Probleme

der Kreatininbestimmung bei ikterischen Sera

Methodisch wird heute zur Kreatininbestimmung das kinetische Jaff6-Prinzip bevorzugt. Daneben gewinnt die enzymatische Farbme- thode (1) erst langsam an Verbrei- tung. Beiden Prinzipien gemeinsam

war der hohe Anteil deutlich ver- fälschter Ergebnisse überraschend, die bei einer im Januar 1988 durch- geführten Kreatinin-Ringstudie (3) mit Einbeziehung einer stark ikteri- schen Probe erhalten wurde (Abbil- dung). Nur bei 6 von 29 Ergebnissen blieb der Bilirubinfehler unter 0,2 mg/dl; in 12 Fällen war die klinische Aussage im Sinne eines falsch nor- malen Befundes grob fehlerhaft.

Der an einem modernen Selektiv- analyzer bei der Kreatininbestim- mung auftretende Bilirubinfehler ist in der Tabelle für einige Fälle von schwerem Ikterus dokumentiert.

Beseitigung

der Bilirubininterferenz

Als praktikable Methode zur Eliminierung der Bilirubininterfe- renz hat sich die Analyse von Ultra- filtrat an Stelle von Serum erwiesen (4). Das durch einfache Zentrifuga- tion von Serum mit Centrisart®-Fil- tern gewonnene Ultrafiltrat ist bili- rubinfrei. Aus dem im Ultrafiltrat ist eine Störanfälligkeit gegenüber

Bilirubin mit der Gefahr falsch nied- riger Resultate. Obwohl dieses Pro- blem der negativen Bilirubininterfe- renz in der Literatur bekannt ist (2),

A-2514 (60) Dt. Ärztebl. 85, Heft 37, 15. September 1988

(2)

FÜR SIE REFERIERT

Sludge in der Gallenblase:

Was wird daraus?

mit Routinemethodik gemessenen Kreatininwert kann die Serum- Kreatinin-Konzentration genau er- mittelt werden (5).

Von welcher Bilirubinkonzen- tration an dieses alternative Vorge- hen erforderlich ist, ergibt sich aus der Störempfindlichkeit der benutz- ten Kreatininmethode. Für die en- zymatische Farbmethode (Creatini- nase/PAP) wird vom Reagenzien- hersteller eine störungsfreie Mes- sung bis zu einem Bilirubinspiegel von 5 mg/dl angegeben; für die zahl- reichen Varianten der Jaff6-Metho- de sind die gültigen Grenzwerte aus den jeweiligen Methodenbeschrei- bungen zu entnehmen. Unter Routi- nebedingungen hängt es vom Aus- bildungsstand der MTA ab, ob bei Kreatininanalysen die ikterischen Sera mit einer störenden Erhöhung des Bilirubins als Fälle für die Ultra- filtration zuverlässig selektiert wer- den. Eine photometrische Überwa- chung aller Proben auf abnorme Se- rumeigenschaften ist bei einigen der heute üblichen Analysengeräte be- reits eingeführt.

Literatur

1. Guder, W. G.; Hoffmann, G. E.; Hubbuch, A.; Poppe, W. A.; Siedel, J.; Price, C. P.:

Multicentre Evaluation of an Enzymic Method for Creatinine Determination Using a Sensitive Colour Reagent. J. Clin. Chem.

Clin. Biochem. 24 (1986) 889-902

2. Knapp, M. L. and Hadid, 0.: Investigations into negative interference by jaundiced plas- ma in kinetic Jaffe Methods for plasma crea- tinine determination. Ann. Clin. Biochem.

24 (1987) 85-97

3. Da Fonseca-Wollheim, F.: Ringstudie zur Bilirubininterferenz bei der Bestimmung von Serum-Kreatinin. Laboratoriumsmedizin (1988) (im Druck)

4. Da Fonseca-Wollheim, F.; Heinze, K.;

Lomsky, K.; Schreiner, H.: Serum ultrafil- tration for the Elimination of Endogenous Interfering Substances in Creatinine Deter- mination. J. Clin. Chem. Clin. Biochem. 26 (1988) 523-525

5. Da Fonseca-Wollheim, F.: Eliminierung der Bilirubininterferenz bei der Bestimmung von Serum-Kreatinin. GIT Labor-Medizin 1988 (im Druck)

Anschrift des Verfassers:

Dr. med. F. da Fonseca-Wollheim Krankenhaus Zehlendorf

Örtlicher Bereich Behring Zentrallaboratorium Gimpelsteig 3-5 1000 Berlin 37

Sludge in der Gallenblase, be- stehend aus Mucus, Kalziumbilirubi- nat und Cholesterinkristallen, ist ein relativ häufiger Befund bei der sono- graphischen Untersuchung der Gal- lenblase. Die Herkunft dieses Phä- nomens ist unklar, ebenso der weite- re Verlauf bei Patienten mit diesem Befund.

In einer ex vivo Leber-Gallen- blasenpräparation, die sonogra- phisch studiert wurde, zeigte sich, daß nicht die Glykoproteine des Schleims, sondern Cholesterinmo- nohydratkristalle von über 50 !AM Durchmesser für das Schallphäno- men verantwortlich zeichnen.

Verlaufsbeobachtungen über durchschnittlich 37,8 Monate bei 96 Patienten mit Sludge ergaben fol- gende Ergebnisse: bei 17 Patienten (17,7 Prozent) verschwand der Slud- ge spontan und war auch während einer zweijährigen Nachbeobach-

In der Literatur finden sich im- mer wieder Hinweise auf die Ent- wicklung eines gastrointestinalen Karzinoms bei Patienten mit einem Peutz-Jeghers-Syndrom (Pigment- fleckenpolypose) , obwohl es sich um hamartomatöse Polypen handelt, die primär als nichtneoplastisch ein- zustufen sind und nicht maligne ent- arten können.

Die Autoren berichten über ihre Langzeitbeobachtungen bei 31 Pa- tienten mit diesem relativ seltenen Krankheitsbild während der Jahre 1973 bis 1985. Bei 15 von 31 Patien- ten (48 Prozent) kam es zu einer Ma- lignomentwicklung. Dabei handelte es sich um vier gastrointestinale Kar- zinome, zehn extraintestinale Tumo- ren und ein multiples Myelom. Bei drei weiteren Patienten konnten adenomatöse Polypen in Magen oder Dickdarm nachgewiesen wer- den. Das Intervall zwischen Diagno- se des Peutz-Jeghers-Syndroms und

tungszeit nicht mehr nachweisbar, bei 58 Patienten (60,4 Prozent) ver- schwand der Gallenschlamm, war jedoch zu einem späteren Zeitpunkt wieder nachweisbar. Bei acht Pa- tienten (8,3 Prozent) entwickelten sich asymptomatische Gallensteine.

Bei insgesamt zwölf Patienten wurde eine Cholezystektomie durchge- führt: in sechs Fällen wegen sympto- matischer Gallensteine (6,3 Pro- zent), bei den restlichen sechs Pa- tienten wegen Gallenkoliken und re- zidivierender akuter Pankreatitis.

Bei der Operation fanden sich Präzi- pitate in der Galle, die bei einigen Patienten wohl als Vorstufe von Gallensteinen anzusehen sind. W

Lee, S. P., K. Maher, J. F. Nicholls: Ori- gin and fate of biliary sludge. Gastroente- rology 94: 170-176, 1988.

VA Medical Center and Department of Medicine, University of Washington, Se- attle, Washington.

dem metachronen Karzinom betrug 25 ± 20 Jahre. Aufgrund ihrer Be- obachtungen errechnen die Autoren ein Krebsrisiko für Patienten mit ei- nem Peutz-Jeghers-Syndrom, das um den Faktor 18 höher liegt als in einer Vergleichspopulation. Dieses Risiko sollte der Hausarzt von Pa- tienten mit einer Pigmentflecken- polypose im Auge behalten und ent- sprechende Vorsorgeuntersuchun- gen in größeren Abständen veran- lassen.

Giardiello, F. M., S. B. Welsh, S. R. Ha- milton et al.: Increased risk of cancer in the Peutz-Jeghers syndrome. N. Engl. J.

Med. 316: 1511-1514, 1987

Departments of Medicine and Pathology, and the Oncology Center, Johns Hopkins University School of Medicine, 600 N Wolfe Str., Baltimore, MD 21205

Krebsrisiko bei

Peutz-Jeghers-Syndrom erhöht

Dt. Ärztebl. 85, Heft 37, 15. September 1988 (63) A-2517

Referenzen

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