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Von der Einlinienzeichnung zum Einmaldruck - In einem Rutsch!

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Academic year: 2022

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12 Einfach künstlerisch

In einem Rutsch!

Von der Einlinienzeichnung zum Einmaldruck

Klassen 1 bis 4

Ein Beitrag von Manuela Braunschweiger, Kornwestheim

H

ier ist der Name Programm! – In einem Rutsch und ohne Kontaktverlust des Stifts zum Blatt zeichnen die Schüler in dieser Unterrichtseinheit – inspiriert von Paul Klee – Bildmotive aus einer Linie. Die differenzierten Übun- gen sorgen für besonderen Schwung und erleichtern den Kindern diesen ungewöhnlichen grafischen Ausdruck. Wer nicht mehr zu stoppen ist, darf weiterzeichnen oder das Bildmotiv mit einem einmaligen Druckverfahren umsetzen.

Das Wichtigste auf einen Blick

Lerninhalte

• Schwungübungen als Vorstufen zur Einlinienzeichnung durchführen

• Verschiedene Einlinienzeichnungen anfertigen

• Die eigene Zeichnung als Monotypie bzw. im Umdruck umsetzen

• Mit Farbe, Farbabdruck und unterschiedlichen Zeichenwerkzeugen experimentieren

• Sich des seitenverkehrten Druckens bewusst werden

Kompetenzen

• Kennen und Anwenden (druck-)grafischer Gestaltungsmöglichkeiten

• Verstehen druckgrafischer Prinzipien (Negativabdruck, Spiegelung)

Fächerübergreifender Einsatz

• Deutsch: Schrifttypen, Schriftzeichen, Buchdruck

• Sachunterricht: Spuren hinterlassen

Dauer

3 Doppelstunden

Manchmal läuft’s von ganz allein!

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Was sollten Sie zu diesem Thema wissen?

Aus einem Guss – die Einlinienzeichnung

Die Einlinienzeichnung ist eine Technik, bei der die gesamte Darstellung in einem Zuge ohne abzusetzen gezeichnet wird. In dieser Kunst, einer Linie zu folgen, übten sich vor allem auch große Zeichner wie Pablo Picasso und Paul Klee.

Die Schülerinnen und Schüler1 lernen in der vorliegenden Unterrichtseinheit die grafische Technik der Ein- linienzeichnung kennen. Sie erproben diese zunächst spielerisch mithilfe eines Fadens (M 5) sowie durch verschiedene Schwungübungen M 2. Auch das Blind-Zeichnen M 6 fördert den Zeichenfluss. Manche Kinder werden anfangs noch Schwierigkeiten haben, ihrem Kritzeln eine bewusste Richtung zu verleihen.

Geben Sie ihnen genügend Raum, sich etwas locker zu zeichnen und leiten Sie anschließend die Entwick- lung eines zunehmend kontrollierten und geplanten Zeichnens ein. Dadurch werden die Bildmotive an Prä- gnanz und Ausdruck gewinnen. Eine Wiederholung ein und desselben Motivs unterstützt diesen Prozess.

Achten Sie darauf, dass die Kinder Linien nicht mehrfach nachfahren und sich ausschließlich auf die Umrisse eines Bildmotivs beschränken. Die Einlinienzeichnung lebt von gewagten Überschneidungen und Linien im Inneren des Motivs, die durch Verbindungen von Details zustande kommen.

Wiederholung hilft! – Zeichenkompetenz entwickeln

Ein Motiv birgt unzählige Umsetzungsmöglichkeiten – geben Sie den Schülern die Gelegenheit, ein Motiv (z. B. bei der Gestaltung nach Anleitung M 3) wiederholt zu zeichnen. Dadurch haben die Kinder nicht nur die Chance, ihre Zeichnung weiterzuentwickeln, Hemmungen abzubauen und unterschiedliche Bildlö- sungen zu finden. Sie erfahren dabei auch die unterschiedlichen Bildwirkungen, wenn ihr Bildmotiv ein- mal mit dichter zackig-wilder Linienführung einmal mit ausholenden Schwüngen umgesetzt ist. Kultivieren Sie eine lockere Lernatmosphäre und zeigen Sie den Kindern anhand einer Zeichnung, die Sie selbst an der Tafel aus einer Linie gestalten, wieviel interessanter z. B. ein Gesicht wirken kann, wenn es nicht aus einzelnen Linien besteht. Machen Sie deutlich, dass es nicht um richtig oder falsch geht, sondern dass es einen sehr großen Gestaltungsspielraum gibt.

Das gibt es nur einmal! – Umdruck und Monotypie

Der sogenannte Umdruck (siehe Anleitung M 7) als eine Form des Einmaldrucks bietet den Kindern die Möglichkeit, die eigene Zeichnung in einen Druck zu überführen. Dabei legen die Schüler ihre Zeichnung auf die mit Farbe beschichtete Druckplatte und zeichnen ihre Skizze mit einem Kugelschreiber nach.

Wichtig ist, dass die zeichnende Hand nicht auf dem Papier abgelegt wird, weil auch diese Spur später auf dem Druck zu sehen wäre. Nach Abziehen des Papiers von der Platte erhält man eine farbige Fläche mit weißer grafischer Struktur an den Stellen, wo der Kugelschreiber Farbe verdrängt hat.

Benedetto Castiglione (1610–1665) gilt als der Erfinder der Monotypie. Diese Technik zählt zu den Flach- drucktechniken und ermöglicht ebenfalls ausschließlich Einmaldrucke. Jeder Druck ist also ein Unikat. Bei der Monotypie wird statt auf Papier direkt auf eine mit Linolfarbe überzogene Plexiglasplatte gezeichnet und, solange die Farbe noch feucht ist, mittels Walze oder Handabreibung auf das Papier gedruckt. Zum Auftragen der Farbe wird eine Walze benötigt und als Zeichengeräte eignen sich z. B. Schaschlikspieße, kleine Ästchen, Streichhölzer oder Wattestäbchen. Die Anleitung M 8 zeigt Ihnen, wie die Technik funkti- oniert und wie Sie die Kinder zum Drucken anleiten können.

Ohne Chaos drucken – Organisation im Klassenzimmer

Organisieren Sie möglichst Gruppentische im Klassenzimmer, an denen vier bis sechs Kinder gemein- sam arbeiten. Der Vorteil ist nicht nur ein sparsamerer Gebrauch der Materialien. Die Kinder haben auch die Gelegenheit, sich beim Drucken zu unterstützen und voneinander zu lernen. Außerdem können für verschiedene Anlässe, z. B. beim Aufräumen, Schüler mit bestimmten Funktionen (Tische abwischen,

1 Im weiteren Verlauf wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit nur „Schüler“ verwendet.

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1. St un de : W ir ler nen P au l K le es E in lin ien ze ic hn un gen k en nen

PhaseVerlaufHilfenVorbereitung & Material

Einst ieg

Werkbetrachtung Präsentieren Sie nacheinander die Einlinienzeichnungen M 1 am Overhead- projektor.„Was seht ihr? Was ist das Besondere an diesen Bildern?“ Die Kinder beschreiben die Zeichnungen und stellen fest, dass sie aus wenigen Linien bestehen. Lenken sie die Aufmerksamkeit auf die Linienführung, z. B. mit folgender Frage: „Wo hat der Künstler mit dem Zeichnen begonnen und wo hat er aufgehört?“ Machen Sie den Unterschied zum Schattenriss (Umrisszeichnung ohne Über- schneidungen) deutlich, indem Sie ein Beispiel an die Tafel zeichnen.

Hinweis Klären Sie die Begriffe „Einlinien- zeichnung“ (mit Überschneidungen und Details innerhalb des Umris- ses) und Schattenriss (Umrisszeich- nung ohne Überschneidungen).

Overheadprojektor • Einlinienzeichnungen M 1 • Tafel • Kreide

Haupt tei l

Mit Stift und Faden „Seid ihr wirklich sicher, dass die Zeichnungen jeweils nur aus einer Linie bestehen? Prüft das jetzt einmal, indem ihr einen Startpunkt sucht und die Linie mit dem Textmarker nachspurt.“ Geben Sie die Kopien der Einlininezeichnungen M 1 aus. Die Schüler spuren die Zeichnungen nach und stellen fest, dass Figur 1 und 2 aus drei Linien, Figur 3 aus zwei Linien besteht. Geben Sie die vorbereitete Wolle an die Schüler aus. Die Kinder legen die Zeichnungen in groben Zügen nach. Schwungübungen Zeichnen Sie die Schwungübungen M 2 an die Tafel. Die Schüler legen die Schwünge mit einem Faden auf ihrem Tisch. Geben Sie die Kopien der Schwungübungen M 2 aus. Die Kinder spuren die Schwünge mit dem Bleistift nach.

Alternative Wenn die Schüler bei jedem Absetzen des Stifts eine andere Farbe verwenden, können sie spä- ter leichter nachvollziehen, wie viele Linien sie gezeichnet haben. Differenzierung Die Kinder legen mit den Fäden eigene Ein-, Zwei- oder Dreilinien- bilder.

pro Schüler: Kopie von Einlinienzeichnungen M 1 • drei Wollfäden • Schwungübungen M 2 Schüler: 1 Bleistift

Abs chl uss

Blind-Zeichnen Die Kinder entscheiden sich für die Gestaltung eines Motivs ihrer Wahl, z. B. eine Katze. Sie schließen die Augen und führen ihren Bleistift ohne abzuset- zen über ein Blatt Papier im Bestreben, eine Katze zu zeichnen. Anschließend reflektieren die Kinder diesen Prozess: „War es schwer, die Augen geschlossen zu halten? Ist mein Motiv erkennbar? Wie zufrieden bin ich mit meinem Ergebnis? Was würde ich besser machen wollen?“

Hinweis Je nach Unterrichtsvorhaben in der 2. Stunde Hausaufgabe: „Bringe 1 Foto von dir mit, wor- auf möglichst nur dein Gesicht zu sehen ist.”

Schüler: 1 Zeichen- papier, DIN A3 • 1 Bleistift oder 1 Fineliner, schwarz

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3. /4 S tu nd e: W ir g es ta lte n e in en U m dr uc k

PhaseVerlaufHilfenVorbereitung & Material

Einst ieg

Tische vorbereiten Die Kinder richten ihren Arbeitsplatz zum Drucken ein. Einführung Umdruck Demonstrieren Sie mithilfe der Anleitung M 7 den Umdruck an einem für alle Schüler gut sichtbaren Platz. „Ich habe eure Zeichnung der letzten Stunde je dreimal kopiert. Mithilfe dieser Kopien werdet ihr gleich einen solchen Druck aus- probieren. Achtet darauf, dass ihr vor jedem neuen Druck die Farbe wieder gut mit der Walze verteilt.”

Alternative Als Alternative zum Drucken kann die Gestaltungsaufgabe M 9durch- geführt werden. Tipp Vereinbaren Sie Regeln, die beim Drucken gelten sollen.

Anleitung M 7 • Linoldruckfarben • Walzen • Kopien der Schüler- zeichnungen • Zeitungspapier zum Abdecken der Tische alternativ: Gestaltungsaufgabe M 9 pro Schüler: 1 Plexiglasplatte • 1 Walze • 1 Fensterschieber Schüler: 1 Malerhemd • Zeichen- papier, DIN A3 • 1 Holzstift, dick

Haupt tei l

Gestaltung Umdruck Die Schüler gestalten mithilfe ihrer Zeichnung der vorausgegange- nen Stunde drei Drucke. Achten Sie darauf, dass die Linolfarbe ganz dünn aufgetragen und ausgewalzt wird.

Hinweis Richten Sie einen Platz zum Trock- nen der Drucke ein.

siehe oben

Abs chl uss

Aufräumen Die Schüler legen ihre Drucke zum Trocknen, waschen die Plexi- glasplatten und Walzen ab. Anschließend wischen sie die Tische ab. Reflexion Die Kinder beschreiben ihre Erfahrungen beim Drucken und erzäh- len, was sie gelernt haben. Mögliche Leitfragen: „Hast du Unterschiede beim Farbauftrag bemerkt? Fiel dir etwas beim Einritzen auf? Wie hat das Abziehen des Bildes geklappt? Wie sah deine Plexiglasplatte vor und nach dem Druck aus? Hat dich etwas überrascht? Wie zufrieden bist du mit deinen Ergebnissen? Begründe.“

Hinweise Planen Sie für das Aufräumen ca. 10 Minuten ein. Vereinbaren Sie ggf. mit den Schü- lern, dass sie spezielle Aufgaben übernehmen, z. B. Schüler, die nur für das Einsammeln des Zeitungs- papiers zuständig sind usw. Machen Sie die Kinder auf die Spiegelverkehrtheit des Bildmotivs aufmerksam.

Trockenplatz einrichten • Wasch- becken • Lappen und Schwämme zum Säubern der Tische

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Paul Klee – Einlinienzeichnungen M 1

Zeichnungen nach Paul Klee: Narr in Trance (oben), Was läuft er? (unten)

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Selbstporträt aus einer Linie – Anleitung M 3

Aufgabe

Zeichne dich mit einer Linie ab.

Achte darauf • Zeichne nicht nur die Umrisse.

• Zeichne viele Überschneidungen.

Du brauchst • 1 Foto

• 1 Folienstift

• 1 Folie

• 1 Blatt Papier So geht’s

1

Lege eine Folie über dein Foto.

Zeichne dein Gesicht mit einer Linie nach.

2

Nimm die Folie vom Bild. Lege ein leeres Blatt Papier über die Folie und pause deine Zeichnung ab.

3

Versuche eine neue Zeichnung auf der abgewasche- nen Folie. Probiere Folgendes dabei aus:

à

Beginne deine Zeichnung an einem anderen Punkt.

à

Finde andere Zeichenlösungen.

à

Verändere den Charakter deiner Zeichnung (wilder, kantiger, weicher, verschnörkelter) So erhältst du eine ganz andere Zeichnung.

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M 7 Der Umdruck – Anleitung

Aufgabe

Gestalte mithilfe einer Zeichnung einen Umdruck.

Achte darauf •

Walze die Farbe dünn aus.

Lege die Hand beim Zeichnen nicht auf.

Drücke beim Zeichnen kräftig mit dem Stift auf das Blatt.

Fasse nicht in die nasse Farbe.

Du brauchst •

Kopien deiner Zeichnungen

1 Plexiglasplatte

1 Walze

Linoldruckfarben

1 Holzstift, dick

Papier

So geht’s

1

Decke deinen Tisch mit Zeitungspapier ab.

Setze einen kleinen Farbklecks auf die Plexiglas- platte.

Hinweis

Du kannst auch mehrere Farben verwenden. Ver- wende aber auch hier nur ganz wenig Farbe.

2

Verteile die Farbe mit der Walze bis sie in einer dün- nen Schicht die komplette Platte bedeckt.

Hinweis

Wenn die Farbe „schnalzt“, ist die Farbfläche per- fekt zum Drucken.

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