• Keine Ergebnisse gefunden

Publikationen - Stellungnahme zum Institut für Arbeitsphysiologie an der Universität Dortmund (Drs. 7454-86), November 1986

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Publikationen - Stellungnahme zum Institut für Arbeitsphysiologie an der Universität Dortmund (Drs. 7454-86), November 1986"

Copied!
28
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Stellungnahme

zum Institut für Arbeitsphysiologie an der Universität Dortmund

Inhalt Se ite

Vorbemerkung

I. Ausgangslage

1. Geschichte, Aufgaben, Organisation und Ausstattung

a) Geschichte, Aufgaben

b) Organisation c) Ausstattung

2. Forschungsschwerpunkte

a) Abteilung Arbeitsphysiologie I

( Schwerpunkt Umweltphysiologie )

b) Abteilung Arbeitsphysiologie II

( Schwerpunkt Arbe itspsycholog ie )

c) Abteilung Arbeitsphysiologie III

(Schwerpunkt Ergonomie)

d) Abteilung Arbeitsphysiologie IV

(Schwerpunkt Sinnes- und Neurophysiologie)

e) Abteilung V (Toxikologie und Arbeitsmedizin) 3. Wissenschaftliche Wirkungen nach außen

a) Veröffentlichungen und Herausgebertätigkeit b) Tagungen

c) Gremien- und Gutachtertätigkeit d) zusammenarbeit

e) Lehre, wissenschaftlicher Nachwuchs, Berufungen

3 3 6 B

11

11

12

13

14 15 16 15 17 17 1B

18

(2)

2-

Inhalt

II. Stellungnahme

1. Zur wissenschaftlichen Bedeutung

2. Zu den Forschungsschwerpunkten und ihrer künftigen Weiterentwicklung

3. Zum wissenschaftlichen Personal und zum Haushalt 4. Z'ar Organisation

5. Zur wissenschaftlichen Zusammenarbeit

6. Zusammenfassende Beurteilung

Anhang

Se ite

19 19

20 24 25 26 26

2B

(3)

Vorbemerkung

Die Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und For- schungsförderung hat den Wissenschaftsrat gebeten, 9ut- achtlich zu der Frage Stellung zu nehmen, ob die im Sektor

"ltledizin" der Blauen Liste enthaltenen Einrichtungen rdeiter- hin die Voraussetzungen für die gemeinsame Förderung durch tsund und Länder erfüIlen. Der Wissenschaftsrat hat zor Er- arbeitung einer Stellungnahrne zum Institut für Arbeits- physiologie an der Universität Dortmund eine Arbeitsgruppe

eingesetzt, der auch Sachverständige angehören, die nicht Mitglieder <1es Wissenschaftsrates sind. Ihnen weiß sich

der !Vissenschaftsrat zu Dank verpflichtet. Die Arbeitsgruppe

hat am 17. Juli 1986 das Institut besucht und die folgende Stellungnahme vorbereitet .

Der Wissenschaftsrat hat die Stellungnahme am 14.11.1986 verabsch iedet .

Ausgangslage

1. Geschichte, Aufgaben, Organisation und Ausstattung a) Geschichte, Aufgaben

Das Institut für Arbeitsphysiologie an der Universität Dort-

mund entstand aus der lltlax-Planck-Gesellschaf t heraus: Nach

der Emeritierung des Leiters des Max-Planck-Instituts für Arbeitsphysiologie in Dortmund 1967 sah sich die Max-Planck- Gesellschaft nicht in der Lage, das Gebiet der Arbeitsphy- siologie weiterzuführen. Um den vorhandenen Fundus an wis- senschaftlicher Erfahrung weiter nutzen zu können, erklärte sich das Land Nordrhein-Westfalen nach längeren Verhandlun- gen mit der Max-Planck-Gesellschaft im Mai 1969 bereit, in Dortmund ein Institut für Arbeitsphysiologie einzurichten.

(4)

4-

Mehrere Gruppen von Mitarbeitern des Ivlax-Planck-Instituts für Arbeitsphysiologie wurden in das neue Institut überge-

leitet.

Der Trägerverein, die "Forschungsgesellschaft für Arbeits- physiologie und Arbeitsschutz e.V." I wurde am 8. September 1969 gegründet. Er erhielt in seiner Satzung als Aufgabe,

"Forschungen auf <lem Gebiet der theoretischen und angewand-

ten Arbeitsphysiologie zum Wohle und zum Schutz der arbei-

tenden l"lenschen zu fördern", zu diesem Zweck das genannte

Institut zv unterhalten und die wissenschaftliche Unabhän- gigkeit und Neutralität des Instituts zu wahren (S 2 Ab-

sätze 1 und 2 der Satzung). Gründungsmitglieder des Ver-

eins waren

das Land Nordrhein-Westfalen

die Max-PIanck-Gesellschaft zor Förderung der Wissenschaften

die Universität Dortmund

der Deutsche Gewerkschaftsbund

die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände

die Industrie- und Handelskammer zu Dortmund

die Stadt Dortmund

die Deutsche Angestelltengewerkschaft.

Für eine Übergangszeit übernahm der 1 968 berufene neue Direk- tor des Max-Planck-Instituts für Arbeitsphysiologie, das

später den Namen Ivlax-PIanck-Institut für Systemphysiologie

erhielt, die kommissarische Leitung <Ies neuen Instituts. Er

h,ar in dieser Zeit auch Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Forschungsgesellschaf t. Im Frühj ahr 1971 wurde ein [r7is- senschaftler des Max-Planck-Instituts zurn ersten Abteilungs- Ieiter und kommissarischen Leiter des Instituts | 1972 der zweite Abteilungsdirektor berufen auch er war (bis 1968) Wissenschaftler am Max-PIanck-Institut in Dortmund.

(5)

Der senat der universität Dortmund beschroß am 4. september

1969, daß die Universität Dortmund bereit sei, bei der Grün- dung und Unterhaltung des Instituts für Arbeitsphysiologie mitzuwirken, und daß eine spätere Integration "im Rahmen eines ihrer übergreifenden Institute" angestrebt werde. Zu

dieser rntegration ist es allerdings bis heute nicht gekommen

Das Institut wurde zunächst vom Sitzland Nordrhein-Westfalen

finanziert. seit 1977 wird es entsprechend der Rahmenverein- barung Forschungsförderung vom 28. November 1975 und der da-

abgeschlossenen Ausführungsvereinbarung über die gemein- same Förderung von Einrichtungen der wissenschaftlichen For- schung vom 5./6. Mai 1977 als "selbständige Forschungsein-

richtung von überregionaler Bedeutung und gesamtstaatlichem wissenschaftspolitischem Interesse" von Bund und Ländern

gefördert (Einrichtung der "Blauen Liste").

Hauptinteressenten an den vom Institut erarbeiteten For- schungsergebnissen sind in der Selbstdarstellung des Insti- tuts neben Wissenschaft und Praxis zum einen die Bundes-

regierung ( insbesondere die Bundesministerien für Arbeit und

sozialorrlnung und für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit) und das Land Nordrhein-Westfalen ( insbesondere das Ministe-

ri-um für Wissenschaft und Forschung und das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales), rlarüber hinaus aber auch Gewerbeaufsichtsbehörden, Staatliche GewerbeärzLe, Gesund-

heitsämter und kommunale Stellen aus anderen Bundesländern.

Weitere Interessenten sind «1ie Berufsgenossenschaften, die Tarifvertragsparteien und Betriebe. Die Arbeit der Abteilung V (Toxikologie und Arbeitsmedizin) wirkt beispielsweise auch

bei der Vorbereitung der von der DFG-Senatskommission zür Prüfung gesundheitsschädlicher Arbeitsstoffe zu beschließen- den sogenannten "MAK-Werte-Liste" mit ( "Maximafe Arbeits- platzkonzentrationen und Biologische Arbeitsstofftoleranz-

werte" ) .

(6)

6-

Das erste Tnstitutsgebäude wurde 1970/7 1 errichtet, vier weitere in den Jahren 1975 bis 1979. Das Institut liegt in enger Nachbarschaft zum Institut für Spektrochemie und ange- wandte Spektroskopie (ebenfalls ein Institut der "Blauen

Liste") und nur wenige Kilometer von den Max-PIanck-Institu- ten für Systemphysiologie und für Ernährungsphysiologie so-

wie vom Institut für Kinderernährung (ebenfalls ein Institut der "Blauen Liste") entfernt. Der Abstand zür Universität

Dortmund beträgt 5 km

b) Organisation

Organe der Forschungsgesellschaft sind die Mitgliederver-

sammlung ('l ) , der Vorstand (2) und das Kuratorium (3 ) . Das Institut wird von einem Direktorium (4) geleitet. Es ist in fünf Abteilungen (5) gegliedert.

(1 ) Die Mitgliederversammlung (zur Zeit 31 Mitglieder und 3 EhrenmiLglieder) tagt jährlich mindestens einmal. Zo ihren Aufgaben gehört esr <len Vorstand und einen Teil der Kurato-

riumsmitglieder zu wäh1en, den Wirtschafts- und Stellenplan sowie den jährlichen Forschungsplan zu genehmigen sowie den

Vorstand zo entlasten. Die Leitung des Instituts ist ver- pflichtet, der Mitgliederversammlung schriftliche Berichte über die Arbeit, den Stand der Forschung und die wissen-

schaftlichen und technischen Veröffentlichungen vorzulegen.

(2) Der Vorstand besteht aus vier Personen. Es werden jeweils ein Vertreter cler Arbeitgeber und der Arbeitnehmer in den

Vorstand gewählt, die sich im Vorsitz in dreijährigem Turnus abwechseln. Der jeweilige Rektor der Universität Dortmund ist von Amts \rregen 1. stellvertretender Vorsitzender. Der

Vorstand beschließt u.a. über die der Mitgliederversammlung satzungsgemäß vorzulegenden Unterlagen und Berichte, stel1t

den Haushaltsplan auf und schließt die Arbeitsverträge mit Institutsmitarbeitern ab.

(7)

Nach der Vereinssatzung ist der Vorstand berechtigt, zor Förderung der Vereinsarbeit einen wissenschafttichen Beirat zu berufen. Dies ist bisher nicht geschehen.

(3) Das Kuratorium besteht aus zwölf berufenen und bis zu

zehn von der Mitgliederversammlung gewähtten tlitgliedern.

Der Präsident der Bundesanstart für Arbeitsschutz in Dort-

mund gehört dem Kuratorium mit beratender stimme an. Beru- fene I"litglieder sind zwei vertreter des Bundes, «irei ver- treter des Landes Nordrhein-[testf alen, je ein vertreter r]er

übrigen Gründungsmitglieder des Vereins (vg1. S.4, mit Aus- nahme der Industrie- und Handelskammer Dortmund und rler Deutschen Angestelltengewerkschaft) sowie ein Fachvertreter der Universität Dortmund und der jeweilige Direktor des

fnstituts für Kinderernährung in Dortmund.

Das Kuratorium berät den von der rnstitutsleitung vorgeleg- ten Forschungsplan und nimmt dazu nach einer "Begehung"

und Gesprächen mit den Wissenschaftlern des Instituts gut- achtlich Stellung, kann aber auch von sich aus Forschungs- aufgaben an die Institutsleitung herantragen. Es berät ferner den lrlirtschaftsplan und die Jahresrechnung <1es

Vereins vor der Vorlage an die Mitgliederversammlung.

(4) Das Forschungsinstitut wird nach dem Kollegialprinzip geleitet (Direktorium). Das Direktorium besteht aus den

Leitern der wissenschaftlichen Abteilungen und wähIt aus

seiner Mitte ( in der Regel für zwei Jahre) den Geschäfts- führenden Institutsleiter und seinen Stellvertreter. Es

stellt u.a. den Forschungsplan auf, koordiniert rlie Zusam-

menarbeit der wissenschaftrichen Abteilungen, hat gegenüber

dem Vorstand vorschlagsrecht bei stellenbesetzungen und für

den Wirtschaftsplan und muß zu Anträqen und Vorhaben mit Drittmitteln seine Zustimmung geben.

(8)

Die Mitglieder des Direktori

Anhörung des Kuratoriums im

rhein-Westfalen bestellt und B-

ums werden vom

Einvernehmen mi abberu fen .

Vorstand nach

t dem Land Nord-

(5) Das Institut ist zor Zeit in fünf Abteilungen geglie- dert:

Umwe 1 tphys iolog ie Arbeitspsychologie

Ergonomie

Sinnes- und Neurophysiologie

Toxikologie und Arbeitsmed izin.

Daneben gibt es eine organisatorisch dem Trägerverein zo- geordnete - Verwaltungsabteilung. Den Abteilungen sintl achL

" Zentrale wissenschaf tl iche Einrichtungen" ( ZV'IE, siehe dazu weiter unter 5.12 ff.) und drei "Zentrale technische Ein- richtungen" (ZTE) zvgeordnet. Sie stehen jedoch grundsätz-

lich al1en Abteilungen zur Mitbenutzung oder für Service- Funktionen zur Verfügung.

Zentrale technische Einrichtungen sind die Bibliothek mit inzwischen 1 0.000 Monographien, 4.000 gebundenen Zeitschrif-

tenbänden und einer Sammlung von 31.000 internationalen Son-

derdrucken, die Institutswerkstatt, die aLle mechanischen, feinmechanischen und elektromechanischen Versuchseinrichtun- gen entwickelt, konstruiert und erprobt, sowie schließlich ein Fotolabor. Die Bibliothek weist infolge des stufenweisen Aufbaus des Instituts über zehn Jahre zar Zeit noch Lücken

in den Buchbeständen von 7.000 bis 8.000 Bänden auf.

c) Ausstattung

Nach dem Wirtschaftsplan 1987 verfügt das Institut zür Zeit über 111 Stellen für AngesteIlte, weitere 10 Stel-1en für Arbeiter und 13 Stellen für Auszubildende. Hinzu kommen 14

(9)

SteIlen aus Drittmitteln. 3 Stellen waren seit 1980 gesperrt;

sie sind seit dem 1.6.1986 zur Besetzung freigegeben. 6 wei- tere unterliegen zor Zeit (Stichtag 1.4.1986) einer Wieder- besetzlngssperre von 6 Monaten.

Faktisch werden nach dem vorhandenen Stellenplan derzeit 143 Mitarbeiter beschäf tigt (davon 1 'l Auszubildende sowie 15 aus Drittmitteln). 19 Beschäftigte haben befristete Verträge.

In der Gruppe des wissenschaftlich-technischen Personals

sind nach Angaben des Instituts 57 Personen beschäftigt, da- von 15 befristet. Der Stellenplan 1986 weist für rlie einzel-

nen Abteilungen die folgenden SoIl-Zahlen für V'Iissenschaft-

ler aus:

Abte i 1 ung

I rrr

I IV V

]I Sondervertrag ( C4 )

IIa IbIIa/Ib III

Insgesamt

1 1

3

1

1

2 4

1

1

2 2

1

1

2 3 3

Eine Übersicht des Instituts über die Zugehörigkeitsdauer wissenschaftlicher Mitarbeiter zum Stichtag 31 .12.'l 985 er- gab eine durchschnittliche Zeit von 52,8 l4onaten für die derzeitigen, 35,6 Monaten für die 1980 bis 1985 ausgeschie- denen wissenschaftlichen Mitarbeiter.

6 Wissenschaftler sind habilitiert, 18 weitere promoviert (davon 1 aus Drittmitteln finanzierter).

1

2 3

1

8 '10

(10)

- 10

1985 standen für den Haushalt insgesamt 10r785 Millionen DM zur Verfügung (+22 gegenüber 1984), davon 9,533 Millionen DM

von Bund und Ländern je zor Hälf te, 330.000 DI,t durch eigene Einnahmen und 922.000 Dll aus Drittmitteln (=8,58). Die Her-

kunft der Mittel zeigt die folgende Übersicht:

Drittmittelgeber 198 4 1985

DI\,1 DITI

Bundesministerium für

Forschung und Technologie Deutsche Forschungsge-

me inschaft

Europäische Gemeinschaft

für Kohle und Stahl

Bundesanstalt für Arbeits- schutz und Unfallforschung

Land scha ft sverband

Westfalen Lippe

Zwischensumme

Sonstige

Summe

e6.171l|

ttt e,6 | - |

-

eoo.o16l B9,s

I

aoo.125

| at,t

106.0841 10,s

|

113.338

|

12,3

1.006.1001

100 |

e22.463 | rOo

406.346

27 4 .800

103.136 19.563

40 ,4 27 ,3

10r3 119

290 .427 273.134

104.782 140-782

3115

29 ,6

11t4 15r3

von den Ausgabenl ) in Höhe von 10,684 Millionen Dl4 entf ielen

7 t706 Millionen DM auf Personalausgaben (72,12)

- 682.000 DM auf Investitionen (6,4*), darunter 550.000 DM für wissenschaftliche Geräte

2,296 Millionen DIvl auf sonstige Verwaltungsausgaben (21 ,52)

darunter 867.000 DI,l für Geräte, Maschinen und Verbrauchs-

material.

1 ) Einnahmen und Ausgaben differieren durch die Übertragung von Haushaltsresten.

(11)

Die Ausgaben aus Drittmitteln verteilten sich in den letzten

beiden Jahren wie folgt:

Abte i lung 1 984 1985

Dr,l I t

DM

I II ]II IV

V

Insgesamt

_1) 227 .7 33

255.082 48.290 536 .156

I

21

,3

I

23,9 I

4,5

I

-1) |

216 .169 | Zl , n

233 .7 53 | ZS ,Z 107.043

|

rr,s

I

so,g

I

g69.830

|

:g,g

1.067.861 | 100 927.395 100

1) Nach Auskunft des Instituts

wegen des Weggangs mehrerer anträge geste11t.

wurden für diese beiden Jahre Mitarbeiter keine orittmittel-

2. Forschungsschwerpunkte

Neben der Laborforschung im Institut werden regelmäßig Untersuchungen in der Praxis «ler Arbeitswett durchgeführt.

Diese Studien betrafen in der Vergangenheit Arbeitsbedin- gungen in den verschiedensten Tätigkeitsbereichen (2.8.

Forstwirtschaft, Baugewerbe, Schiffahrt, Eisen- und Stahl- industrie, Chemische Industrie, l,lassenmedien, Bundesbahn,

Flughafenverwaltung). Aus ihnen wurden Modelle für die Überprüfung der Arbeitsbedingungen im Labor abgeleitet, deren Ergebnisse (vorgeschlagene Anderungen) dann wiederum

in neuen Feldstudien auf ihre Wirksamkeit überprüft werden

müssen.

a) Abtei.lung Arbeitsphysiologie I (Schwerpunkt Umweltphysio-

1og ie )

Die Abteilung I untersucht die Belastung des Ivlenschen bei der Arbeit durch Umgebungseinflüsse, vor a1lem Wärme, KäIte

(12)

12

und Vibration. Hierfür hrerden in den Umwett-simulations-La- boratorien - zum Teil über Jahre hinweg Untersuchungen unrl

Versuchsreihen durchgeführt. fm einzel-nen betreffen clie Untersuchungen

Probleme der lrlärmebelastung am Arbeitsplatz (Auswirkungen von Umgebungstemperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftbewegung

z.B. auf Arbeiter im Bergbau; Wirkungen ungleicher Luft-

und Strahlungstemperatur z.B. in der Metallindustrie; Be-

deutung der Bekleidung aIs Belastungsgröße bei Hitzearbeii;

Wirkungen des Wechsels von sehr hohen Wärmebelastungen und Entwärmungsphasen),

Auswirkungen von Kältebelastungen am Arbeitsplatz (2.8.

bei einer Tätigkeit in Tiefküh1häusern) und mögliche Gegen- maßnahmen,

- Fragen der Altersabhängigkeit der Klimatoleranz,

Belastungen durch Vibrationen (2.8. bei der Benutzong motorgetriebener Ilandwerkzeuge im Steinmetzberuf) .

Abteilung I als ZWE zugeordnet sind die "Umweltlaboratorien", in denen Versuche unter verschiedenen Bedingungen von K1ima, Lärm und Vibration gemacht werden können: 2 Klimakammern mit Untersuchungsmöglichkeiten mit Luft- und Strahlungstemperatur, Windgeschwindigkeiten und relativen Luftfeuchtigkeiten sowie Wärmestrahlung; 1 Vibrationslaboratorium zur Simutierung von

Schwingungsbelastungen (auch gleichzeitig mit verschiedenen Temperaturen und Lärm); 2 versuchskammern für Lärmbelästigun- gen.

b) Abteilung Arbeitsphysiologie II (Schwerpunkt Arbeits-

psycholoq ie )

Die Abteilung If beschäftigt sich mit Problemen von Arbeits- ptätzen mit hohen oder geringen Energieumsätzen und mit

(13)

Fragen mental-er und emotionaler Belastungen. Dazu gehören

Labor- und Felduntersuchungen zu

langfristigen Auswirkungen bestimmter Arbeitsformen wie

Nacht- und Schichtarbeit, Transportarbeit und anderer schwerer körperlicher Arbeit,

Teilbereichen der Streßforschung (vor allem bei Überwa-

chungs-, Kontroll- und Steuerungstätigkeiten und anderen

Arbeiten mit hoher Verantwortlichkeit unter Entscheidungs- zwängen und Zeitdruck),

Fragen der Arbeitsorganisation bei Schichtarbeit und

Fließbandarbeit und ihrer Auswirkungen auf die Persönlich- keitsentwicklung,

- Problemen kombinierter Belastungen am Arbeitsplatz (KIima,

Lärm),

Bedingungen für die psychische Leistungsfähigkeit bei der

Aufgabenbewältigung (Beziehungen zwischen Motivation und

Leistung ) .

Abteilung II zugeordnet sind rlie ZWE "Nacht- und Schicht- arbeit" mit 2 schallgeschützten Kammern für experimen-

telle Schichtarbeitsversuche und Schlafuntersuchungen

(zum Teil auch kombiniert mit der Simulation warmer Klima-

bedingungen) und die ZWE "Ergometrie", die spezialisiert ist auf rlie Bestimmung der maximalen Sauerstoffaufnahme bei

Untersuchungen zür Leistungsfähigkeit von Herz und Lunge.

c) Abteilung Arbeitsphysiologie III (Schwerpunkt Ergonomie)

Die Abteilung IlI erforscht die Möglichkeiten, bestimmte Be- lastungen, die sich aus Arbeitsaufgaben ergeben, technisch und organisatorisch an die menschlichen Eigenschaften anzu- passen (Arbeitsgestaltung). Im Vordergrund stehen dabei zur

Zeit:

(14)

14

die Entwicklung neuer l'lethoden zur Untersuchung der Arbeit kleiner l,luskelgruppen und der Sinnesorgane (Höhe der Bean- spruchung, Ermüdung),

neue Ansätze zor Erfassung und Analyse der Belastunqen an

Arbeitsplätzen im Hinblick auf Prognosen der Belastung und Beansprr:chung,

- Untersuchungen zür informatorischen Belastung (2.8. bei Tätigkeiten im Büro- und Verwaltungsbereich),

besondere Probleme der ArbeitsplaLzgestaltung für Behin- derte.

Abteilung III zugeordnet ist die ZWE "Biosignal- und Daten- verarbeitung", die ursprünglich für die Datenerfassung und

Prozeßsteuerung von FeId- und Laborstudien zuständig war, inzwischen jedoch nachdem im Institut dezentrale Prozeß- rechner und ein Zentralrechner in einem Verbundnetz zür

Verfügung stehen und eine Datenleitung zum Rechenzentrum der Universität Dortmund eingerichtet wurde zusätzliche lVar-

tungs-(Systempflege) und Beratungsaufgaben und Software-Ent- wicklung übernommen hat. Ferner betreibt die Abteilung III die ZWE "Simulationslaboratorium Arbeitsgestaltung", die arbeitsphysiologische Untersuchungen realer Arbeitssituatio- nen im Labor ermöglicht. Es werden unterschiedliche Belastun- gen simuliert und die Beanspruchungsreaktionen erfaßt.

d) Abteilung Arbeitsphysiologie IV (Schwerpunkt Sinnes- und

Neurophysiologie )

Die Abteilung IV befaßt sich mit Problemen der Aufnahme und

Verarbeitung optischer und akustischer Informationen und den

damit verbundenen spezifischen Belastungen und Beanspruchun- gen. Dazu gehört auch die Suche nach Möglichkeiten der Ver- meidung oder Reduzierung solcher Belastungen und Beanspru- chungen. Im Vordergrund stehen drei Bereiche:

(15)

- Untersuchungen des visuellen Systems (Farbemofindlichkeit rles Auges, Empfindlichkeit für zeitliche und räumliche In- stabilitäten) und darauf aufbauende Möglichkeiten der Ver- änderung der Belastung,

Studien zur Wahrnehmung akustischer Signale und Hörstö- rungen mit dem Ziel, Hörhilfen und Gehörschutzmaßnahmen

nach physiologischen Kriterien zu verbessern sowie durch

eine bessere Informationsdarbietung die Verarbeitung aku-

stischer Informationen zo erleichtern,

Untersuchungen multimodaler Informationsverarbeitung

( audio-visue11, Bewegungswahrnehmung und Lokalisation)

zum besseren Verständnis der zugrundeliegenden Prozesse.

Der Abteilung IV ist keine eigene "Zentrale wissenschaftli- che Einrichtung" zogeordnet, doch nutzt sie andere mit.

e) Abteilung V (Toxikologie und Arbeitsmedizin)

Die Abteilung V widmet sich der gesundheitlichen Bewertung chemischer Stoffe am Arbeitsplatz. Die Abteilung erarbeitet wissenschaftliche Grundlagen für die Festsetzung von Grenz-

werten für Arbeitsstoffe (t"lAK-Werte) sowie für die ärzLliche

Überwachung von Beschäftigten, die solchen Stoffeinwirkungen

am Arbeitsplatz ausgesetzt sind. Im einzelnen werden zor

Zeit folgen<len Themen bearbeitet:

Erkennung von karzinogenen Arbeitsstoffen und ihre Klassi-

f izierung,

Pharmakokinetik von Arbeitsstoffen (Aufnahrne von Stoffen in den Organismus, ihre Verteilung, ihr Stoffwechsel, ihre

Ausscheidung),

biologische Überwachung von Arbeitsstoff-Exponierten,

(16)

16

gesundheitliche Beurteilung von Arbeitsstoff-Gemischen, wobei es im Gegensatz zu den tlAK-Werten bei Einzelstoffen auf Formeln für definierte Gemische ankommt.

Abteilung V sind drei ZWE zugeordnet:

ZVIE "Klinische Arbeitsmedizin", die über Möqlichkeiten der

klinischen Untersuchung und über ein Labor verfügt. Sie untersucht die Bleibelastung und -beanspruchung in der Normalbevölkerung und bei exponierten Arbeitnehmern, Pro-'

bleme der Lösemittelkinetik und die Bel-astung von Arbeit-

nehmern durch Ö1nebe1 in der Glasindustrie.

ZWE "Analytische Chemie", die für das gesamte fnstitut

Service-Leistungen erbringt, aber auch Entwicklungsaufgaben übernimmt. Zu den Geräten gehört seit 1979 auch ein Radio- isotopenlaboratorium. Jährlich werden bis zu 20.000 Analy- sen erstellt.

ZWE "Tierlaboratorien", die die Analyse klinischer Vergif- tungsbilder, die Entwicklung von Gegengiften gegen sehr

toxische Arbeitsstoffe und die Untersuchung krebserregender, erbgutverändernder und embryotoxischer Stoffe ermöglicht.

3. Wissenschaftliche Wirkungen nach außen

a) Veröffentlichungen und Herausgebertätigkeit

Die Mitarbeiter des Instituts haben in der Zeit von 1981 bis Anfang 1986 insgesamt 653 Veröffentlichungen vorgelegt, mehr

aIs dreiviertel davon in deutschen und ausländischen Zeit- schriften, Kongreßberichten, Monographiereihen, Lehrbüchern

u.ä. mit Gutachtersystemen. A1le Veröffentlichungen werden

in den Jahresberichten des Instituts nachgewiesen. Auf die Abteilungen verteilten sich die Veröffentlichungen wie folgt:

(17)

Insgesamt zeigt die Gesamtzahl der Veröffentlichungen eine steigende Tendenz:

Abteilung I 56 Abteilung II 210

Abteilung III 128

Abteilung IV 72 Abteilung V 187

1 981

1 982 1983

1 984 19Bs

davon begutachtet

52 168 83 53 142

89 00 23 25 62

lrlissenschaftler des Instituts sind Mitherausgeber verschie- dener internationaler Zeitschriften (Archives of Toxicology, Journal of Biochemical Toxicology, fnternational Archives of Occupational and Environmental Health, Archives Internatio- nales de Pharmacodynamie et de Th6rapie. )

b) Tagungen

48 Angehörige des Instituts haben in der Zeit von April 1 983 bis April 1986 insgesamt 260 wissenschaftliche Vorträge auf

194 Fachtagungen gehalten. Auf Kosten oder unter Kostenbetei- ligung des Veranstalters wurden zwö1f Wissenschaftler zo 51

Tagungen eingeladen.

c) Gremien- und Gutachtertätigkeit

Zwö1f wissenschaftler sind in einer Reihe von wissenschaft- l ichen Gremi-en tätig , darunter a1s Mitgl ied der Senatskom-

mission der Deutschen Forschungsgemeinschaft zür Prüfung gesundheitsschädlicher Arbeitsstoffe, als DFG-Fachgutachter

für Sozial- und Arbeitsmedizin, als BMFT-Sachverständiger

(18)

1B

und Gutachter für das Programm "Humanisierung des Arbeits- Iebens", aIs Gutachter für die National Science Foundation und für die National Institutes of Health (USA), als "Expert on Mission" der UNIDO (Industrial Development Organisation der UNO) sowie in verschiedenen nationalen und internatio- nalen Beiräten, Ausschüssen u.ä.

d) Zusammenarbeit

Gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsprojekte werden zor

Zeit mit 36 Wissenschaftlern aus 16 Universitäten und Hoch-

schulen, 4 nichtuniversitären Forschungsinstituten und

einem Sonderforschungsbereich (SFB ll, "MateriaIf1ußsy- steme-Stückgutförderung", Universität Dortmund) in der

Bundesrepublik Deutschland sowie aus zehn Universitäten und

Hochschulen und vier Instituten des Auslands bearbeitet.

Darüber hinaus bestehen vielfäItige fachliche Kontakte im

Inland und zu Hochschulen und Forschungseinrichtungen in mehr als 25 Ländern der lrüelt.

Seit 1980 waren 44 ausländische Gastwissenschaftler aus

19 Ländern am Institut tätig vor allem aus der CSSR (5), Polen (5), Norwegen (5) und Finnland (4) -t und zvtar in

Abteilung I 7 Abteilung 1I 30 Abteilung III 4 Abteilung IV 2 Abteilung V 1

Ein Gastwissenschaftler verbrachte zwei Jahre am Institut, vier mehr als ein Jahr, die übrigen kürzere Zeit.

e) Lehre, wissenschaftlicher Nachwuchs, Berufungen

Die Abteilungsrlirektoren werden seit 1972 in gemeinsamen

Berufungsverfahren der Universit.ät Dortmund und der For-

(19)

schungsgesellschaft für Arbeitsphysiologie und Arbeitsschutz e.V. durch den Minister für Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen zu Professoren der Universität

Dortmund berufen un<l haben dort Lehrverpflichtungen in den

Fachbereichen Chemie, Maschinenbau und Elektrotechnik. Die beiden Abteilungsdirektoren, die vor dem Inkrafttreten der Verfahrensregelung schon berufen worden waren, lehren als Honorarprofessoren an den Universitäten Essen und Düsseldorf

in den Fachbereichen Medizin. Nach Angaben des Instituts

wirken bei Lehrveranstaltungen von Abteilungsdirektoren zehn

wissenschaf tl iche Mitarbeiter des Instituts mit. Zwei l"litar- beiter üben selbständige tehrtätigkeiten an den Universitä- ten Bochum und Wuppertal aus, acht weitere haben Lehraufträ- ge an den Universitäten Bochum, Siegen und Witten/Herdecke

sowie an den Fachhochschulen Dortmund unrl Bochum und an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung in Hagen.

Vier Mitarbeiter habilitierten

und Bonn, drei von ihnen \^rurden

wegberufen. Z:ur Zeit arbeiten 1 externe Doktoranden im Institut oder haben ihre Dissertationen

arbeiten an Habilitationen.

sich in Bochum, Wuppertal (2) inzwischen von Dortmund

5 I4i tarbe i ter und zwö1f

an ihren Dissertationen

eingereicht. Drei Mitarbeiter

I I. Stellungnahme

1. Zur wissenschaftlichen Bedeutung

In der Bundesrepublik Deutschland gibt es eine Reihe von

rnstituten in wissenschaftlichen Hochschulen, die arbeits- physiologische, arbeitsmedizinische, arbeitswissenschaft- liche und toxikologische Fragestellungen bearbeiten. Die

Denkschrift der Deutschen Forschungsgemeinschaft zar Lage

der Arbeitsmedizin und der Ergonomie nennt für das Jahr 1978

(20)

20

20 Institute für Arbeitsmedizin/Arbeitsphysiologie, 1B an

medizinischen Fakultäten und 2 an einer Universität ohne

medizinische Fakultät. Allerdings sind Arbeitsphysiologie und Ergonomie an den Hochschulen eher Randgebiete. Außerhalb

der Hochschulen beschäftigen sich weitere Einrichtungen mit arbeitswissenschaftlichen Fragestellungen. Neben dem Dort-

munder Institut gibt es jedoch auf nationaler Ebene keine

dem multidisziplinären Konzept und der Arbeitsweise des

Instituts vergleichbare Forschungseinrichtung. Im Ausland haben beispielsweise die lnstitute für "Occupational Health"

in Helsinki und Zagreb ein vergleichbares Konzept.

Das Institut für Arbeitsphysiologie an der Universität Dort-

mund hat sich seit seiner Errichtung im Jahre 1969 zu einem

wichtigen wissenschaftlichen Institut entwickelt. In einem schwierigen und sozialpolitisch sensiblen Forschungsfeld

häIt es eine unabhängige Stellung. Es wird von Arbeitgeber- wie von Arbeitnehmerseite gleichermaßen anerkannt. Die For- schungsergebnisse haben sich auch in internationalen, be-

gutachteten Fachzeitschriften durchgesetzt und finden Be- achtung. In der Erfolgsbilanz sind ferner die Mitwirkung bei

der Herausgabe internationaler Zeitschriften, die nationale und internationale Gremien- und Gutachtertätigkeit sowie die Berufungen habilitierter tlitarbeiter an andere Institute zo

nennen.

2. Zu den Forschungsschwerpunkten und ihrer künftigen

V'le iterentwicklung

Die Gliederung in fünf Abteilungen erscheint sachgerecht.

Die vertretenen Disziplinen sind notwendig; sie sind auch

angemessen vertreten.

a) Die Abteilung für Umweltphysiologie hat in den vergange- nen Jahren wissenschaftliche Beiträge zvr klimaphysiologi- schen Grundlagenforschung geliefert. Im Zentrum standen

(21)

langfristige Untersuchungen an gesunden jungen Männern über

die biologischen Reaktionen des Menschen auf Klimabelastung.

Wichtig erscheint nun, auf der Basis der geleisteten Grund- lagenforschung in kürzeren Versuchsreihen und mit größeren Stichproben Aussagen über die Lage von Toleranzschwellen in Abhängigkeit von Lebensalter und Geschlecht zv gewinnen.

Sowohl über Frauen als auch über äItere Menschen ist prak- tisch kein Datenmaterial verfügbar, ebensowenig über den

Streubereich der Toleranzschwellen. Ferner gibt es zu wenige

epidemiologische Studien sowohl über das Auftreten von Hit-

zeerkrankungen a1s auch über das Verhalten von Personen nach

erlittenem Hitzeschlag. Der Vtissenschaftsrat unterstützt

Überlegungen des Instituts, das Problem der Überlagerung von

verschiedenen Arbeitsformen mit verschiedenen Umgebungsein-

flüssen - ein wissenschaftlich wenig bearbeitetes, praktisch aber bedeutsames und für die Kohärenz des Instituts wichti- ges Problemfeld künftig stärker za berücksichtigen. Vor

allem bei den Überlegungen zor absehbaren Neubesetzung der Leitung dieser Abteilung sollte dies mit bedacht werden.

Die Frage nach dem Ausmaß weiterer Arbeiten in der Schwin- gungsforschung muß sorgfältig geprüft werden. Die dafür not-

wendigen Versuchsei-nrichtungen sind aufwendig und an drei Stellen in der Bundesrepublik (Technische Hochschule Darm-

stadt, Universität Mainz, Technische Universität München)

vorhanden. Eine Abstimmung mit den dortigen Porschergruppen

erscheint sachdienlieh, um Doppelanschaffungen und Doppelar-

beiten zu vermeiden,

b) Die in der Abteilung für Arbeitspsychologie geleisteten

und in Publikationen niedergelegten Forschungsarbeiten sind

verdienstvoll und werden anerkannt.

Die Untersuchungen über die Entwicklung der körperlichen Leistungsfähigkeit anhand der maximalen Sauerstoffaufnahme-

(22)

22

Kapazität (auch in bezug auf die Entwicklung von Jugendli- chen) haben allerdings einen Standard erreicht, der es zo-

|äßt, neben der Grundlagenforschung künftig stärker darauf zü achten, wie die Ergebnisse rascher umgesetzt werden kön- nen. Besonders geeignet dafür sind Arbeitsvorhaben züt Pau- sengestaltung, Nacht- und Schichtarbeit, Arbeitsmotivation und Leistung, um dem Bedarf in Industrie- und Dienstlei- stungsbetrieben ( insbesondere auch landes- und bundeseigene Einrichtungen) an Sammlung und Umsetzung von wissenschaftli- chen Erkenntnissen für die sich forttaufend weiterentwik- kefnden Arbeitsbedingungen gerecht .zu werden. Auch auf die-

sem Feld haben Angehörige des Instituts für Arbeitsphysio- logie in Dortmund wegweisende Arbeit zor Schichtplan-GestaI- tung vorgelegt.

Für das Gebiet der Arbeitspsychologie und verwandte For- schungsrichtung€Dr wie Streßforschung, Arbeitsrnotivation und Leistung, motivationale Prozesse bei Steuerungs-, KontroIl- und Überwachungstätigkeiten weist die Abteilung ein insge- samt tragfähiges Konzept auf. Da die physiologischen Metho- den zor Bewertung von psychischer Belastung und Beanspru- chung in Arbeitssystemen noch eine begrenzte Aussagekraft

und Meßempfindlichkeit haben, ist ihre Fortentwicklung ein Desiderat.

Nach der Einschätzung des Wissenschaftsrates fehlen Erkennt- nisse über Auswirkungen von Schichtarbeit sowie schwerer i,luskelarbeit auf Frauen (2.8. im Hinbl ick auf Geschlechts-

unterschiede bei der Leistungsfähigkeit der Skelettmuskula- tur oder auf die tatsächliche Streubreite der körperlichen Leistungsfähigkeit bezogen auf isometrische und isotonische I,luskelarbeit von Frauen) .

Schwierigkeiten bereitet auf einigen Gebieten der rasche Wandel fortschreitender Arbeitstechniken und Arbeitsmetho-

(23)

den. Ihn künftig stärker zu berücksichtigen, erscheint

wünschenswert. Auch wird eine stärkere Verbindung von Labo-

ratoriums- und Feldforschung und. eine Einordnung der vielen Publikationen in einen größeren konzeptionellen Rahmen

empfohlen.

c) Das Forschunqsprogramm der Abteilung Ergonomie ist vor- wiegend auf die Behandlung und konkrete Lösung von Problemen

der Arbeitsgestaltung in industriellen Produktions- und Dienstleistungsprozessen ausgerichtet. Aus der Verbindung von physiologischen und ingenieurwissenschaftlichen Ansätzen der Arbeitswissenschaft werden neue Gestaltungsmethoden für Arbeitsplatz und Arbeitsablauf bei energetischen und infor- matorischen Arbeitsformen entwickelt. Ergänzt wird dies durch Methodenentwicklungen zür Beurteilung der Belastung

und Beanspruchung bei unterschiedlichen Arbeitsformen. Dabei

stehen neueste Geräteentwicklungen, Diagnoseverfahren und

Auswertungsverfahren für Zeitreihen physiologischer l4eßgrö- ßen im Vordergrund der Forschungen.

Die Qualität der Arbeitsergebnisse, das Forschungsprofil der Abteilung und die Verbindung von Laboratoriums- und Feldfor-

schung mit Gestaltung in verschiedensten Projektzusammenhän- gen sprechen für Weiterführung und Verstärkung. Die Arbeiten anderer Abteilungen des Instituts werden so ergänzt. Während

dort Forschungen bis ztJy Benennung und Verankerung von Grenz- werten erträglicher Beanspruchung des Menschen vorangetrieben werden, wird hier mit ingenieurwissenschaf tl ichen lt'lethoden

und entsprechendem Sachverstand an Konzepten zur Verringerung

dieser Beanspruchungen durch technische, ergonomische und

organisatorische Interventions- und Präventionsstrategien gearbeitet. Besonderer Qualitätsmaßstab der so betriebenen

anwendungsbezogenen Grundlagenforschung ist die Praxisrele- vanz. Die Bemühungen der Abteilung, ihre Forschungs- und Ent- wickl-ungsergebnisse in die Praxis zu vermitteln, sind herv«rr-

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Der Ausschuss der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) hat den Wis- senschaftsrat im Oktober 2016 gebeten, die Anträge für einen großen inhalt- lich-strategischen

wortung von Erlassen des BMGS erbracht. 60 % der wissenschaftlichen Arbeitsleistung der Abteilung „Epidemiologie und Ge- sundheitsberichterstattung“ entfallen nach Mitteilung

Die Kooperationsbeziehungen des DRFZ mit den drei Berliner Universitäten Hum- boldt-Universität (Biologie), Freie Universität Berlin (Gastroenterologie, Infektiologie,..

Forschungsthemen des Instituts sind höchstens im Fall der hyperbaren Tauchmedi- zin so speziell, dass hierfür kein Bedarf außerhalb der Marine besteht; für die übrigen

Das außeruniversitäre ILS – Institut für Landes- und Stadtentwicklungsfor- schung ist eine gemeinnützige GmbH mit dem Land Nordrhein-Westfalen als Gesellschafter, vertreten

Verteilung von Personal und Sachmitteln entscheidet. Auch die Raumverteilung nimmt das Kollegium vor. Da das Direktorium als Vorstand die Stiftung vertritt und die Geschäfte

gen verschiedener Partikel (Quarz, Nanopartikel) im Hinblick auf ihre chemische Zu- sammensetzung. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit kam es zu Laboraufenthalten von Studenten aus

Der Dekan des Fachbereichs 6 (Klinische Me- dizin) der Universität Münster ist ebenfalls Mitglied des Kuratoriums. Bis zu zehn weitere Kuratoriumsmitglieder wer- den auf Vorschlag