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Schweiz am Wochenende: Sterne-Koch im Spital

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Academic year: 2022

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Blitzstart

Der neue Aarauer Stadtrat ist erst seit drei Wochen im Amt und ist schon daran, Bewegung in die verhärteten Fronten rund um das Fussballstadion Torfeld zu brin- gen. Man könnte sagen, die Drähte glühen. Es gab bereits ein erstes Ge- spräch zwischen der stadträtlichen Task Force – Hanspeter Hilfiker, Hanspeter Thür und Daniel Siegen- thaler – und hochrangigen Vertretern der Generalunternehmerin HRS. Und noch vor den Sportferien soll es zu ei- nem weiteren Treffen kommen. Der Ball ist also abgespielt – jetzt muss er nur noch das Tor treffen.

Falsch eingeworfen

Manchmal ist es schwer, den richti- gen Schlitz zu finden. Insbesondere dann, wenn der Durst bereits ge- löscht ist. Diese Erfahrung machte der Vorstand des Einlegevereins Res- taurant Altstadt. «Wir hatten dieses Jahr mehrere Personen, die das Geld irrtümlich beim Nachbarn deponier- ten», erklärte Präsident Max Suter an der Generalversammlung. Dem Vernehmen nach war er auch nicht immer Schlitz-sicher. Der Einlege- verein Altstadt ist gut unterwegs. Es gab nur zwei Austritte – und einige Mitglieder haben an der GV erhebli- ches Sitzleder bewiesen.

Teure Wahlkämpfe

Was

die Parteien für Wahlkämpfe ausge- ben, ist in der Regel ein gut gehüte- tes Geheimnis. Im August teilte die SP mit, sie habe insgesamt 58 000 Franken für die Stadtrats- und Stadt- präsidiumswahlen budgetiert. Beim Anblick der zahlreichen Plakate und anderen Werbemittel erschien die- ser Betrag vielen etwas gar tief. Jetzt hat auch die FDP eine teilweise Transparenz geschaffen: An ihrer Generalversammlung erklärte der abtretende Kassier Silvano Am- mann, die Partei habe 27 226 Fran- ken für den Stadtrats- und 29 747 Franken für den Einwohnerrats- Wahlkampf (inklusive Kreisschulrat) ausgegeben. Zu beachten ist, dass dazu erhebliche Mittel kamen, die Komitees und Private investierten.

Übrigens: Die FDP gab nicht nur aus, sondern nahm auch ein. Ihr politi- sches Personal lieferte 18 430 Fran- ken Kandidatenbeiträge ab.

Es geht los

Es war der Tag mit der höchsten Kun- denfrequenz aller Zeiten. Am letzten Samstag leerte Coop City Aarau die Foodabteilung. Zuerst mit 20 Prozent

Rabatt auf fast allem, dann mit 50 Pro- zent auf allem, das zu zügeln sich nicht lohnt. Jetzt steht der Kran in der Igelweid. Nach jahrelanger Verzöge- rung begann der millionenteure Um- bau des Coop City. Er erfolgt in Etap- pen und dauert bis im November.

Möglicherweise gibt es in der Igelweid dieses Jahr noch eine zusätzliche Be- hinderung, wenn die Sanierung der Kanalisation in Angriff genommen wird (Zeitpunkt noch unklar).

Fort damit!

«Es guets Nöis» wünschen darf man laut Knigge auch rund noch zwei Wo- chen nach Neujahr – wobei gute Wün- sche ja eigentlich kein Ablaufdatum ha- ben. Dass aber auch knapp einen Mo- nat nach Weihnachten in Aarau noch immer die Weihnachtsbeleuchtung hängt, ist des Guten doch etwas zu viel.

Ob die IBA – exgüsi, seit drei Wochen heisst es ja Eniwa – womöglich die Ge- legenheit nutzt und die Sturmfestigkeit der Lichterketten prüft?

Einmal Aaretunnel

Und noch mal Eniwa: In der heutigen Kettenbrücke verlaufen Erdgas- und Trinkwasserleitungen, die den Bereich Aare Nord versorgen. Mit dem Neubau des Pont Neuf (voraussichtlich ab 2019) müssen sie weichen. Die Eniwa will die Leitungen drei Meter unter dem Fluss- grund verlegen. Die Pläne lagen im Ok- tober auf. Es gab zwar eine Einsprache.

Aber die Eniwa ist zuversichtlich: «Wir erwarten die Baubewilligung in den nächsten Tagen und gehen derzeit von einem Baustart im Frühling dieses Jah- res aus», sagt Sprecherin Sandra Bläu- er. Die Bauzeit beträgt einige Monate, für Fussgänger wird es Beeinträchti- gungen geben.

Speuz im Fernsehen

Ins Essen gespeuzt wird im solothurni- schen Erlinsbach natürlich nicht. Aber in der «Paninoteca» Caffé Bar – sie liegt an der Aarauerstrasse, gleich beim Dorfplatz – läuft ansonsten nicht alles so, wie es soll. Jedenfalls hat sich Wirtin Teresa Hilfe von Restauranttester Da- niel Bumann geholt. Die Sendung läuft am Montagabend auf «3plus». Die Vor- schau klingt vielversprechend: «Der Be- trieb schreibt nur rote Zahlen. Teresa ist von Geldproblemen geplagt. Zwar sind die Teller kalt und die Würstchen etwas trocken, dennoch fehlt es in der Paninoteca nicht an gutem Essen. Feh- lendes Ambiente und Leidenschaft so- wie der Mangel an Gästen scheinen vielmehr das Problem zu sein. Von Ge- winn keine Spur. Wird es Daniel Bu- mann gelingen, dem Betrieb italieni- sches Flair einzuhauchen?»

Lebkuchen zur Leber

In Speuz gibts aber natürlich auch rich- tig gute Restaurants. Das Waldhaus Gehren zum Beispiel. Dort ist seit die- ser Woche bis 4. Februar der Strassbur- ger Koch Joris Grad, der Bruder von Magali Schneider, zu Gast, um Elsässi- sche Spezialitäten zu kochen – zum Bei- spiel seine Eigenkreation Gänseleber- terrine mit Gewürztraminer-Gelée und Lebkuchen-Chips.

Sterne-Koch im Spital

Einen hochkartätigen Gastkoch hatte gestern auch das Kantonsspital Aarau:

Patrick Mahler. Der gebürtige Aarauer Starkoch (16 Gault-Millau-Punkte, 1 Mi- chelin-Stern) ist zwar ab März Chef de Cuisine im Restaurant Focus im Park- hotel Vitznau. Er hat seine Karriere aber mit einer Kochlehre im KSA be- gonnen und kehrte für eine Stippvisite an seinen ersten Wirkungsort zurück, wo er für die KSA-Mitarbeitenden koch- te: Geflügel-Schenkelrolle mit Gewürz- Lack, Gerste, Petersilie und Röstgemü- se; Dessert für die Patienten: Cheeseca- ke, Crème Mango, Passionsfrucht, Li- mette und Schokolade. Eines der letz- ten Menüs ergatterte CEO Robert Rhiner.

Giebelgezwitscher

Beim Stadion bewegt sich was

PatrickMahler (rechts) imKSA. ZVG

In der Igelweid steht der Kran. NRO Schweiz am Wochenende

20. Januar 2018

Abstimmung zur Städteinitiative in Aarau aarau 29

m 4. März stimmen die Aarauer über die Städte- initiative des Vereins Aar- au Mobil ab. Sie will, dass die Förderung einer

«energieeffizienten, emis- sionsarmen und platzspa- renden Mobilität» in der Gemeindeordnung verankert wird – konkret soll der Anteil an Velo-, Fuss- und öffentlichem Verkehr am Gesamtverkehrsvolumen «stetig» gesteigert werden, während eine «hohe Aufenthalts- qualität» auf den Strassen und Plätzen ge- währleistet wird.

Der Stadtrat hegt Sympathien für das An- liegen, befürchtet aber eine zu starke Ein- schränkung seines Handlungsspielraums.

Er stellt der Initiative einen Gegenvorschlag zur Seite. Die Initiative wurde im Dezember im Einwohnerrat mit 23:16 abgelehnt. Der Gegenvorschlag, durch einen Abände- rungsantrag konkretisiert, fand mit 27 Ja zu 17 Nein Zustimmung. FDP und SVP spra- chen sich dagegen aus. Mittlerweile sind die Freisinnigen umgeschwenkt: Sie fassten diese Woche die Ja-Parole für den Gegen- vorschlag. Er sei «vergleichsweise ausgewo- gen», damit seien «keine übermässigen zu- sätzlichen Aufwände zu erwarten». Die In- itiative selber hält die FDP für «unnötig», sie verursache «zusätzlichen administrativen Aufwand».

Der Verein Aarau Mobil hält an seiner In- itiative fest. Die Co-Präsidenten Petra Ohn- sorg und Erich Niklaus sagen im Interview, weshalb – und zeigen an vier Beispielen auf, wo die Stadt Chancen verpasst hat, die Si- tuation für den Langsamverkehr zu verbes- sern (siehe oben).

Frau Ohnsorg, Herr Niklaus, haben Sie eigentlich ein Auto?

Erich Niklaus: Ich besitze nicht einmal ei- nen Führerausweis. Aber meine Frau kann fahren, wir nutzen Mobility.

A

Petra Ohnsorg: Wir haben ein Familien-

auto – ein Hybrid. Als Archäologin muss ich oft irgendwo «is Chruut use» oder habe Sa- chen zu transportieren. Am liebsten bin ich aber mit dem Velo unterwegs.

Sie sind Co-Präsidenten des Vereins Aarau Mobil. Wurde der extra für die Städteinitiative gegründet?

Ohnsorg: Ja. Eigentlich wollten wir Grü- nen eine Städteinitiative lancieren, haben dann aber relativ rasch Pro Velo Aarau ins Boot geholt und die Parteien von links bis rechts eingeladen, mitzumachen – nicht alle haben die Einladung angenommen. Einen Verein haben wir gegründet, weil es uns wichtig war, dass eine Organisation die Um- setzung der Initiative beobachtet.

An zwei Samstagen vor der Abstim- mung hat Aarau Mobil am Holzmarkt einen Stand. Wie erklären Sie den Leu- ten möglichst einfach, worum es bei der Initiative geht?

Niklaus: «Die Initiative löst die Verkehrs- probleme von Aarau!» (lacht) Das wäre viel- leicht etwas viel versprochen – aber Ziel der Initiative ist tatsächlich, dass mehr Leute zu Fuss, mit dem Velo oder dem öffentlichen Verkehr unterwegs sind. Und darin sehen wir den Lösungsansatz für die Aarauer Ver- kehrsprobleme. Konkret soll in der Ge- meindeordnung – also der Verfassung – die bewusste Förderung dieser sogenannt sanf- ten Verkehrsarten festgehalten werden.

Es gibt aber schon diverse Konzepte, die dieses Ziel verfolgen. Zum Beispiel der Kommunale Gesamtplan Verkehr.

Niklaus: Genau, die gibt es seit vielen Jah- ren – und trotzdem ist nur wenig passiert.

Wenn man beispielsweise den Verkehrs- richtplan vor zehn Jahren ernst genommen hätte, wäre Aarau schon viel weiter.

Ohnsorg: Wir sehen einfach, dass diese Pläne und Konzepte nicht ausreichen.

Letztlich sind es bloss Absichtserklärungen

ohne Verbindlichkeit. Die Stadt ist voll, die Kapazitäten auf dem heutigen Strassennetz ausgeschöpft. Wir wollen nicht das Auto verbieten, sondern einen Anreiz schaffen, dass möglichst viele Leute freiwillig auf Au- tofahrten verzichten. Zum Beispiel durch eine Verbesserung der Infrastruktur für den sanften Verkehr.

Haben andere Städte in der Schweiz das bereits gut umgesetzt?

Niklaus: Eigentlich ist keine Stadt schon da, wo wir hinwollen. In den grösseren Städten ist der Anteil der Menschen, die öV Nutzen, etwas höher. Aber beim Velover- kehr sind in der Schweiz alle etwa ähnlich schlecht. Aber immerhin ist die Tendenz wieder steigend, auch in Aarau. Die E-Bikes sind eine grosse Chance.

Wieso «wieder steigend»?

Ohnsorg: Die Leute erzählen, dass Aarau bis in die 1950er-Jahre eine richtige Velo- stadt war. Aus den umliegenden Gemein- den kamen die Arbeiter in Velo-Strömen in die Stadt. Mit steigendem Wohlstand ging das zurück, weil sich viele heute ein Auto leisten können.

Niklaus: Und der zunehmende Autover- kehr hält dann wiederum andere davon ab, das Velo zu nehmen, obwohl sie gerne wür- den – wegen der Sicherheitsbedenken.

Ohnsorg: Wir hören auch oft von Fami- lien: Wenn es sicherer wäre, würden sie mit den Kindern gerne das Velo nehmen.

Die Kinder könnten ja in den Anhänger, wenn sie noch nicht gut genug fahren.

Niklaus: Gerade die Anhänger sind ein gu- tes Beispiel dafür, dass die Infrastruktur der Entwicklung völlig hinterherhinkt. Etwa, weil es zu wenige geeignete Abstellplätze für Velos mit Anhängern gibt, etwa in der Igelweid oder am Bahnhof. Oder weil Velo- wege teils über Mittelinseln führen: Da hat genau ein Velo Platz – der Anhänger steht dann aber auf der Strasse.

Wo ist das Manko in Aarau grösser – im Bereich Velo oder öV?

Niklaus: Bei der Velo-Infrastruktur. Aber das Busnetz müsste auch verbessert wer- den – es bräuchte einen Taktfahrplan, bei dem der Bus nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt, sondern in regelmässigen, kur- zen Abständen fährt.

Das nützt nichts, wenn die Busse im Stau stehen und die Leute deshalb den Zug verpassen.

Niklaus: Deshalb braucht es eben die In- itiative – damit weniger Autos unterwegs sind und weniger Staus entstehen.

Es dürfte nicht reichen, dass nur die Aarauer vermehrt das Velo oder den Bus nehmen – ein beträchtlicher Teil des Verkehrs kommt auch aus der Re- gion. Wie wollen Sie die Nachbarge- meinden einbeziehen?

Ohnsorg: Das ist uns ein wichtiges Anlie- gen – und wir finden, dass die Initiative da stärker wirkt als der Gegenvorschlag, weil ebendiese bessere Anbindung der Nachbar- gemeinden und der Aussenquartiere expli- zit erwähnt wird. Das soll der Stadt auch den Rücken stärken, wenn sie über Projek- te verhandelt, in die andere Player wie der Kanton oder die Nachbargemeinden invol- viert sind.

Niklaus: Während der Unterschriften- sammlung hatten wir sehr grosses Echo von Personen, die in Nachbargemeinden wohnen. Sie haben oft gefragt, ob man die Initiative nicht gleich ausweiten könnte.

Die Aarauer stimmen sowohl über die Initiative als auch über den Gegenvor- schlag ab. Im Grunde wollen beide Vari- anten doch die emissionsarme, energie- sparende und platzsparende Mobilität fördern und die Aufenthaltsqualität er- höhen.

Niklaus: Die Initiative ist konkreter und be- inhaltet neben dem Ziel – die stetige Erhö-

hung des öV- und Langsamverkehrs-Anteils am Gesamtverkehr – auch Massnahmen, wie das Ziel erreicht werden kann. Zum Beispiel durch genügend Veloabstellplätze.

Der Stadtrat stört sich am Wort «stetig» in der Gemeindeordnung und fürchtet, er müsse deshalb auch Massnahmen umset- zen, die ein schlechtes Kosten-Nutzen-Ver- hältnis haben.

Ohnsorg: Im Gegenvorschlag hat es leider keine konkrete Zielvorgabe, das finden wir aber wichtig. Andere Städteinitiativen haben sogar eine konkrete Zahl genannt; wir kamen zum Schluss, dass eine «stetige» Zunahme des sanften Verkehrs mehr bringt als eine fixe Prozentzahl.

Niklaus: Man rechnet damit, dass die Bevöl- kerungszahl stetig steigt, wir müssen aber mit dem bestehenden Platz auskommen. Also kommen wir gar nicht darum herum, den An- teil der platzsparenden Verkehrsformen fort- laufend zu erhöhen. Es ist aber nicht die Idee, dass man bei Annahme der Initiative mit dem Rotstift über den Stadtplan geht und überall Massnahmen beschliesst, die sofort umge- setzt werden müssen – ausser, es handelt sich um ganz einfache Dinge wie Markierungen.

Vielmehr sollen bei anstehenden Strassensa- nierungen die richtigen Massnahmen für den sanften Verkehr geprüft und wenn möglich umgesetzt werden, damit man nicht wieder Chancen verpasst. Und weil eine Strasse nur alle 30 bis 45 Jahre saniert wird, dauert es, bis alle Verbesserungen umgesetzt werden. Bis dann wird die Gemeindeordnung sowieso wieder revidiert.

Wird gerade eine Chance verpasst?

Niklaus: Ja, bei der 2018 anstehenden Belags- sanierung an der Schiffländestrasse. Diese ist Teil der kantonalen Radroute; und eigentlich hat sich der Kanton die Regel auferlegt, dass Radrouten auf Hauptstrassen beidseitige Rad- streifen haben. Dass man die Strasse jetzt sa- niert, ohne sie zu verbreitern und den Rad- streifen zu realisieren, ist extrem schade.

Das ist ein Kantonsprojekt, da hat die Stadt keine Entscheidungshoheit.

Niklaus: Aber sie kann ihre Bedürfnisse an- melden. Und steht die Förderung des Velover- kehrs in der Gemeindeordnung, kann sich die Stadt bei den Verhandlungen darauf berufen.

Sie sagen, die Initiative sei konkreter als der Gegenvorschlag. Man könnte auch sa- gen: Sie schränkt den Handlungsspiel- raum des Stadtrats ein.

Niklaus: Nur insofern, als der Stadtrat nicht mehr einfach untätig sein kann. Wenn es aber ein Problem gibt, beispielsweise ein Interes- senskonflikt, kann er immer noch Nein sagen.

Man soll es immer situativ anschauen – natür- lich müssen nicht beidseitige Velostreifen er- stellt werden, wenn es auf einer Strasse wenig Verkehr hat.

Ohnsorg: Wir wollen den Stadtrat nicht zu unmöglichen Sachen zwingen. Aber wenn man seine Voten im Einwohnerrat und den Kommunalen Gesamtplan Verkehr anschaut, wird ja klar, dass er inhaltlich derselben Mei- nung ist wie wir.

Die Bevölkerung wird sich nun dazu äus- sern können, wie wichtig ihr die Förde- rung von öV und Langsamverkehr ist. Für welche Projekte ist das von Bedeutung?

Niklaus: In Arbeit ist beispielsweise die loka- le Netzstrategie als Resultat aus dem Kommu- nalen Gesamtplan Verkehr. Wie stark die sanf- ten Verkehrsarten dort gewichtet werden, ist richtungsweisend.

Ohnsorg: Bei dem Umbau und der Sanie- rung der Tellistrasse – die übrigens schon viel zu lange herausgeschoben wurde -, bieten sich enorme Chancen für Verbesserungen.

Bei der Entwicklung von Torfeld Nord und Süd, wo man beispielsweise auch autofreies Wohnen fördern könnte.

Niklaus: Nicht zu vergessen: der Kreuzplatz!

Die neue Lindenhofbrücke ist zwar nicht schlecht, aber zum jetzigen Zeitpunkt ziem- lich unnötig. Statt dafür Geld auszugeben, hätte man andere Projekte vorziehen können.

«Wir wollen den Stadtrat nicht zu unmög- lichen Sachen zwingen.»

PETRA OHNSORG MATTER (52) ARCHÄOLOGIN,

FRAKTIONSPRÄSIDENTIN GRÜNE WOHNT IM ZELGLI

«Hätte man den Verkehrsricht- plan vor zehn Jahren ernst ge- nommen, wäre Aarau schon viel weiter.»

ERICH NIKLAUS (51) ARCHITEKT,

MITGLIED PRO VELO AARAU WOHNT IN DER INNENSTADT

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VON NADJAROHNER

Wie Aarau Mobil das Stauproblem lösen will

Wie kriegt man mehr Menschen aufs Velo und in den Bus? Mit guter Infrastruktur für diese Verkehrsmittel. So lautet jedenfalls das Rezept der Initianten der Städteinitiative.

Erich Niklaus: «Man hat hier zwar einen Velostreifen einge- führt, die Strasse verbreitert und die Abzweigebeziehung ver- bessert, damit die Schüler besser zur Bezirksschule gelangen können. Leider hat man ihren Heimweg nicht verbessert. Wenn der Verkehr fliesst, wird hier wegen der Sicherheitslinie und der Insel wahnsinnig knapp überholt. Und wenn der Verkehr steht, stehen die Schüler im Stau oder weichen aufs Trottoir aus. Es hätte vier Projektvarianten gegeben, wovon drei auch den Rückweg mit einbezogen hätten – leider hat man die andere realisiert.»

Rain Schüler stehen im Stau

Petra Ohnsorg: «Durch die Sanierung wurde die Fahrbahn schmaler, weshalb sich Autos und Velofahrer nun sehr nahe kommen. Auch zum Abbiegen ist es sehr eng. Die breiten Trot- toirs nützen den Fussgängern wegen der Parkplätze nur be- dingt – hier hätten beispielsweise ein paar Bäume die Aufent- haltsqualität verbessert.»

Laurenzenvorstadt

Enge Fahrbahn, keine Bäume

Petra Ohnsorg: «Es ist unglaublich ärgerlich, dass die Velover- bindung Aarenau-Telli via Kraftwerk Rüchlig nicht realisiert wurde. Der Einwohnerrat hat 2012 mit nur einer Stimme Unter- schied einen Kredit von 2,6 Mio. Franken dafür abgelehnt. In der Aarenau baut man ein ganzes Quartier neu – und man hat keine direkte Verbindung ins Telliquartier rüber.»

Rüchlig

Velosteg abgelehnt

Erich Niklaus: «Wir sind ge- spannt, ob es bei der Neugestal- tung auf jeder Strassenseite ei- nen Radstreifen geben wird. Das Projekt wird demnächst auflie- gen. Im Velokonzept 2004, im Verkehrsrichtplan 2005 und jetzt auch im Kommunalen Ge- samtplan Verkehr ist die Strasse als wichtige Verbindung im Ve- lonetz vermerkt. Pro Velo for- dert seit bald 20 Jahren zweisei- tige Velostreifen. Man hat das bisher konsequent missachtet.»

Hintere

Bahnhofstrasse Nur ein

Velostreifen

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