V.18
19. Jahrhundert
Die Europäisierung der Welt – Imperialismus am Beispiel Deutsch-Südwestafrika
Linda Hagebölling
© picture alliance/zb
Ende des 19. Jahrhunderts teilen die europäischen Großmächte den Kontinent Afrika unter sich auf. Auch das junge Kaiserreich Deutschland fordert seinen Platz an der Sonne. Und so entstehen deutsche Kolonien in Afrika, unter anderem im Südwesten. Wie dieses Kolonialreich aussah, welche ideologischen Grundlagen die Deutschen mit nach Afrika nahmen und was die Folgen waren, er- fahren die Schüler in dieser Unterrichtseinheit. Zudem wechseln sie die Perspektive und gestalten ihre eigene Kolonialzeitung.
KOMPETENZPROFIL
Klassenstufe: 8
Dauer: 8 Unterrichtsstunden
Kompetenzen: Quellentexte lesen, historische Fotografien beschreiben, eigene Narrationen formulieren
Thematische Bereiche: Imperialismus, Kolonialreich, Sozialdarwinismus, Rassismus
Medien: Texte, Bilder
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VORSC
HAU
V 19. Jahrhundert Beitrag 18 Kolonialismus 5 von 26
41 RAAbits Geschichte Mittlere Schulformen Dezember 2019
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Auf einen Blick
1. Stunde
Thema: Dem Kolonialismus auf die Spur kommen
M 1 Deutschland in Afrika? – Spuren des Kolonialismus im heutigen Namibia
2. Stunde
Thema: Dem Kolonialismus auf die Spur kommen
M 2 Kolonialismus – Was ist das eigentlich und was hat das mit mir zu tun?
3. Stunde
Thema: „Weltmacht oder Untergang“ – Zeitgenössisches Gedankengut
M 3 Weltordnung und Rassenkampf – Die ideologischen Grundlagen des Kolonialismus
4. Stunde
Thema: Afrika wird aufgeilt – Die Kongo-Konferenz 1884/85
M 4 Die Kongokonferenz 1884/85 – Als Europa Afrika aufteilte
5. Stunde
Thema: Afrika wird aufgeilt – Die Kongo-Konferenz 1884/85
M 5 Der Handel aller Nationen soll vollständige Freiheit genießen... – Aus der Schlussakte der Berliner Afrika-Konferenz
6. Stunde
Thema: Deutsche Kolonialherrschaft in Deutsch-Südwestafrika
M 6 Die Deutschen in Deutsch-Südwestafrika – Über die Kolonialherr- schaft
7. Stunde
Thema: Deutsche Kolonialherrschaft in Deutsch-Südwestafrika
M 7 Die einheimische Bevölkerung kommt zu Wort – Herero und Nama über die Kolonialherrschaft
8. Stunde
Thema: Perspektivwechsel – Die Schüler gestalten eine Kolonialzeitung
M 8 „Einblicke in eine fremde Welt“ – Wir gestalten eine Klassen-Kolonial- zeitung
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Kolonialismus – Was ist das eigentlich und was hat das mit mir zu tun?
Aufgaben
1. Lies die Definitionen „Imperialismus“ und „Kolonialismus“ und die Zitate zum Begriff „Kolonia- lismus“ durch. Notiere die Fragen, die durch diese in dir entstehen.
2. Beschreibe das Bild und informiere dich im Internet über die Straße in Berlin, in der diese U-Bahn-Station zu finden ist. Was ist das Besondere an ihr?
3. Überlege gemeinsam mit deinem Nachbarn, was Kolonialismus mit euch zu tun hat. Schreibt dies jeweils in Form einer Aussage oder Frage auf.
Kurz erklärt:
Kolonialismus: Als Kolonialismus bezeichnet man die Eroberung und Beherrschung eines Landes durch ein anderes. Dieses wird dadurch zum Kolonialreich. Besonders die Europäer sind bekannt für diese Art der Inbesitznahme fremder Gebiete. Sie begannen damit bereits im 16. Jahrhundert. Wichtige Kolonialmächte waren Spanien, Portugal, Großbritannien, Frank- reich und die Niederlande. Seit dem 19. Jahrhundert auch Belgien und Italien. Das 1871 ge- gründete deutsche Kaiserreich begann erst 1884 mit dem Erwerb von Kolonien.
Imperialismus: Ausdehnung der Herrschaft eines Landes über andere durch Eroberung. Eine seiner Formen ist der Kolonialismus. Die Zeit zwischen 1890 und 1918 gilt als Zeitalter des Im- perialismus. Die Kolonien wurden in dieser Zeit vor allem auch als Spielbälle der Verhandlungen im diplomatischen Spiel der Weltmächte gesehen. Weitere Gründe für die Beschaffung von Ko- lonien in dieser Zeit war die Suche nach neuen Absatzmärkten für die europäischen Industrie- staaten, die Möglichkeit, billige Rohstoffe abzubauen und Siedlungsgebiete für die behauptete Überbevölkerung zu schaffen.
Text: Autor
„Eigentlich besteht der Kolonialismus aus Bündnissen der europäischen und einheimischen Eliten zur Ausbeutung der einheimischen Unterschichten.“
Wolfgang Reinhard, Historiker, Universität Freiburg.
„Diese 30 Jahre, die der deutsche Kolonialismus dauert, führen zu erheblichen Veränderungen und Verwerfungen in den afrikanischen Kolonien … und es führt in Deutsch-Südwest-Afrika, also in Namibia, zum ersten Völkermord des zwanzigsten Jahrhunderts.“
Jürgen Zimmerer, Historiker, Universität Hamburg.
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Die Kongokonferenz 1884/85 – Als Europa Afrika aufteilte
Eine im Jahre 1885 veröffentlichte Karikatur aus Frankreich mit dem Titel „Jedem sein Teil“ zeigt einen zeitgenössischen Blick auf die Ereignisse, die 1884/85 in Berlin vor sich gehen.
Aufgaben
1. Beschreibe die Karikatur und versuche sie im nächsten Schritt zu analysieren.
2. Notiere dir die Erwartungen, die du an den Inhalt einer Abschlussakte dieser Konferenz hast.