27.07.2017
"Liselotte von der Pfalz und ihr homosexueller Gatte oder: Ehe und Familie, Körper und Staat im Barock"
Zu einer Vortragsmatinée "Liselotte von der Pfalz und ihr homosexueller Gatte oder: Ehe und Familie, Körper und Staat im Barock" lädt das Stadtmuseum im Rathaus-Center am Sonntag, 6.
August 2017, um 11 Uhr ein. Die Veranstaltung ist Teil des Rahmenprogramms des diesjährigen Christopher Street Day Rhein-Neckar. Das Stadtmuseum ist wegen der Ferien im August auch nur für diesen Vortrag geöffnet.
Referent ist der Historiker Dr. Christian Könne. Einer seiner Forschungsschwerpunkte sind Aspekte zur Geschichte der Homosexualität und Biographien Homosexueller. Das Leben mit einem homosexuellen Mann und das Schreiben über diese Ehe ist eine bedeutungsvolle Facette im Leben der berühmten Wittelsbacherin Liselotte von der Pfalz (1652 bis 1722) aus
Heidelberg. Ihr Ehemann war Philippe de Bourbon, Duc d'Orléans, der jüngere Bruder des französischen Sonnenkönigs Ludwig XIV. Mit ihm lebte Liselotte, aus Heidelberg stammend, bis zu seinem Tode am Pariser Hof. Zusammen hatten sie zwei Kinder und galten als liebevolle Eltern. Ein Thema, über das Liselotte in vielen ihrer zahlreichen Briefe in die kurpfälzische Heimat recht unverbrämt spricht, ist ihre Beziehung zu ihrem homosexuellen Mann und dessen offenen Umgang damit am Pariser Hof. Der Vortrag zeigt anhand von Brief- beziehungsweise Tagebucheinträgen auf, wie Homosexualität vom Duc gelebt wurde und beleuchtet den Umgang der übrigen Mitglieder des Hofes, auch des Königs, auf das offen schwule Leben des Bruders von Ludwig XIV. Der Vortrag wird barock-musikalisch durch die Flötistin Gloria Schererz umrahmt.
Für Kaffee und Gebäck, Sekt und Selters ist gesorgt.
Der Eintritt ist frei.