PC I Thermodynamik G. Jeschke FS 2010
Ubung 6 ¨
Ausgabe: Freitag, 26.03.2010 R¨uckgabe: Donnerstag, 1.04.2010
Besprechung: Mo./Di./Fr., 12./13./16.04.2010 in den ¨Ubungsgruppen Verantwortlich: Luboˇs Horn´yˇ
6.1Verst¨andnisfragen
a) Ausgehend von einem Zustand A durchl¨auft ein geschlossenes System einen Kreisprozess und kehrt zum Zustand A z¨uruck. Was k¨onnen Sie ¨uber die ¨Anderung der Enthalpie des Systems und ¨uber die ausgetauschte Arbeit und W¨arme aussa- gen ?
b) Der thermische Ausdehnungskoefizient ist durchα= V1(∂V /∂T)p,n gegeben. Wel- ches Vorzeichen hat dieser Koeffizient in der Regel und warum ? Geben Sie min- destens eine Ausnahme von dieser Regel an.
c) Wir betrachten die Rekombinationsreaktion eines Radikalpaars A• + B• → AB neben der eine quantenmechanische Evolution der Spins der ungepaarten Elek- tronen in den beiden Radikalen A• und B• abl¨auft. Die zeitliche Entwicklung des aus den beiden Elektronenspins bestehenden offenen Quantensystems (linke Seite der Reaktionsgleichung) kann unter gewissen Annahmen durch die Jones-Hore- Gleichung beschrieben werden. In einem k¨urzlich auf dem Server arXiv abgeleg- ten Manuskript (http://arxiv.org/abs/1003.1442v1) wird nun gezeigt, dass diese Jones-Hore-Gleichung unter bestimmten Bedingungen eine Zunahme der magneti- schen Energie des Radikalpaars voraussagt. Die magnetische Energie resultiert aus einer Kopplung der beiden Elektronenspins. Der Autor des Manuskripts schliesst aus dieser Energiezunahme, dass die Jones-Hore-Gleichung gegen den 1. Haupt- satz der Thermodynamik verst¨osst. Ist dieser Schluss zul¨assig? Begr¨unden Sie Ihre Entscheidung.
Hinweis: Sie brauchen das Manuskript nicht herunterzuladen, zu lesen oder gar zu verstehen. Alle f¨ur die Entscheidung n¨otige Information ist in der Aufgaben- stellung enthalten.
(3 Punkte) 6.2 Wir betrachten eine adiabatische Drosselentspannung von Argon ausgehend von einer Temperatur von -60◦C und einem Druck von 4 MPa auf einen Enddruck von 1.216 ·105 Pa. Die spezifische W¨armekapazit¨at bei konstantem Druck betr¨agt Csp = 0.520 kJ kg−1K−1 und die van-der-Waals-Konstanten von Argon sind a = 0.1363 Pa m6 mol−2 und b = 32.19·10−6 m3 mol−1.
1
Welche Temperatur hat das Argon nach der Entspannung?
Hinweis: Sie k¨onnen die N¨aherung
∆T
∆p = µ∂T
∂p
¶
H
verwenden. (1)
(3 Punkte)
6.3Wasserstoff (n = 5 mol) wird bei 25◦C Anfangstemperatur reversibel 1. isotherm
2. adiabatisch (γ = 1.40)
von 105 Pa auf 5·105 Pa komprimiert. Berechnen Sie die ausgetauschte Arbeit und vergleichen Sie die isotherme mit der adiabatischen Prozessf¨uhrung ! (4 Punkte) 6.4 In einer Luftverfl¨ussigungsanlage werden st¨undlich 75 m3 Luft von 20 ◦C und patm = 105 Pa adiabatisch auf 2 MPa komprimiert (γ = 1.40). Die mittlere molare W¨armekapazit¨at betr¨agt 29.3 J K−1 mol−1. Wieviel K¨uhlwasser von 10◦C ist pro Stun- de n¨otig, wenn nach der Kompression eine Abk¨uhlung auf 18◦C erreicht werden soll und das Wasser eine Austrittstemperatur von 16◦C besitzt?
(4 Punkte)
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