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(Großeltern) 15-21 zwar 32). ist. bzw. aus, 2,36.

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Academic year: 2021

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VOGT, Leopold: Ein dynamisches Systemsimulationsmodell zur Beschreibung der Interaktion zwischen Unternehmerfamilie und landwirtschaftlichem Betrieb

Einführung

In diesem Referat wird über ein dynamisches System-Simulationsmodell berichtet, das zur Klärung von Fragen der Interaktion von Unternehmerfamilie und eigenbe- wirtschaftetem landwirtschaftlichen Betrieb beziehungsweise Unternehmen beitra- gen soll. Diese Interaktion erhält beträchtliches Gewicht, wenn man bedenkt, daß im Generationsablauf die Zahl der verfügbaren Arbeitskräfte stark schwanken kann. So bewegt sich unter Zugrundelegung e i n i g e r einfacher Hypothesen über Heiratsalter, Kinderzahl, Dauer der Erwerbstätigkeit und Sterbealter der Fami- lienmitglieder die Zahl der im Haushalt befindlichen Personen von drei bis sechs; als Arbeitskräfte stehen außerhalb des Haushalts zwischen 1,4 und 3,3 Vollarbeitskräfte zu Verfügung: Eine Schwankung mit dem Faktor 2,36. Der Geld- bedarf der F a m i l i e läuft bei dieser Entwicklung nicht synchron mit dem Arbeitskräfteangebot, man denke nur an die Auszahlung weichender Erben. Umge- kehrt wirkt sich die landwirtschaftliche Unternehmung vor allem in Form des unterschiedlichen Arbeitsbedarfes und variierender Einkommen auf die Entschei- dungen der F a m i l i e n m i t g l i e d e r aus, ob sie eventuell e i n e n kurz- oder langfristigen außerlandwirtschaftlichen Erwerb aufnehmen bzw. ob sie den Be- trieb überhaupt übernehmen sollen.

ModelIbeSchreibung

Es sind verschiedene Anpassungsreaktionen von F a m i l i e und Unternehmensführung denkbar, welche a l l e Wechselwirkungen mit etlichen Variablen beeinflussen. Da die damit verbundenen Veränderungen vielgestaltiger Natur sein können, und sie zudem aus dem dynamischen Charakter des Gesamtsystems folgern, liegt der Gedan- ke nahe, zu ihrer Untersuchung ein dynamisches Modell zu entwickeln. Dieses Mo- dell muß die relevanten Mengen von Elementen mit ihren Wechselwirkungen enthalten und in der Lage sein, den zeitlichen Ablauf darzustellen. Das vorge- stellte Modell ist ein offenes deterministisches und dynamisches Simulationsmodell, das als Computerprogramm dargestellt ist. Es wurde in FORTRAN IV programmiert. Das Modell dient als betriebswirtschaftliches Labora- torium zur Darstellung von Wenn-Dann-Beziehungen. Diese Wenn-Dann-Entwicklung ist wegen der vielgestaltigen und engmaschigen Modellbeziehungen n i c h t - t r i v i a l e r Natur.

Das vorgestellte Modell ist in vier m i t e i n a n d e r verbundene Bereiche unter- gliedert (vgl. Abbildung l auf Seite 32).

1. Personalsektor

Die Interaktionen zwischen Besitzerfamilie und landwirtschaftlichem Betrieb (bzw. landwirtschaftlichem Unternehmen) lassen sich in zwei große Bereiche unterteilen, und zwar im wesentlichen in Arbeitsleistung (nach Zeit und Arbeitsqualität) und Entnahmen und Einlagen. Für die Arbeitsleistung stehen als Arbeitskräfte zur Verfügung:

o der Betriebsleiter, o die Ehefrau,

o die Kinder im Alter von 15-21 Jahren und o die Betriebsleiter-Eltern (Großeltern)

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Abbildung 1: Beziehungen innerhalb landwirtschaftlichen Unternehmens.

Für die Verfügbarkeit dieser Personen im landwirtschaftlichen Betrieb werden verschiedene Annahmen getroffen, die in etwa dem Arbeitskräfteschlüssel der Buchführungsauswertungen entsprechen. Weiterhin geht das Modell von der An- nahme aus, daß heranwachsende Personen die Entscheidung über ihren weiteren

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Verbleib im landwirtschaftlichen Betrieb im Alter von 21 Jahren treffen und ge- gebenenfalls aus dem Familienhaushaushalt ganz ausscheiden. Diese Abwanderung erfolgt schon bei einer vergleichsweise kleinen Einkommensdifferenz zwischen landwirtschaftlicher und außerlandwirtschaftlicher Tätigkeit; zu einem späteren Zeitpunkt ist dagegen eine größere Einkommensdisparität erforderlich.

Bei Personen, die im Alter von 21 Jahren in der Landwirtschaft verbleiben, ist eine Eheschließung mit der darauffolgenden Geburt von Kindern unterstellt. Wenn das Angebot an Arbeitskräften den Bedarf des Betriebes deutlich übersteigt, wird eine Person mit einer halben Arbeitskraft außerlandwirtschaftlich tätig, bleibt aber in der F a m i l i e . Derselbe Vorgang tritt e i n , wenn das landwirt- schaftliche Einkommen zu stark absinkt. Abgewanderte Arbeitskräfte kehren dann in den Betrieb zurück, wenn sie benötigt werden und in der Landwirtschaft genügend verdienen.

Entnahmen und E i n l a g e n b i l d e n zusammen mit der Arbeitsleistung Interaktionen zwischen landwirtschaftlicher Besitzerfamilie und Betrieb. Es wird die realitätsnahe Annahme getroffen, daß sich die Entnahmen in irgendeiner Form am Einkommen oder Geldfl'uß orientieren. Neben den genannten Bestimmungsfaktoren ist noch zu beachten, daß der Geldbedarf einer landwirtschaftlichen Besitzerfa- m i l i e je nach Zahl der zu versorgenden Personen unterschiedlich ist. In dem konkreten Modell stehen daher wahlweise verschiedene Entnahmefunktionen zur Verfügung.

2. Produktionssektor

Der erste für die landwirtschaftliche Produktion entscheidende Faktor ist die Fläche des Betriebes. Das Modell erfaßt sie durch Eingabe der verfügbaren landwirtschaftlich genutzen Fläche. Ihre qualitativen Merkmale werden über die Höhe der Deckungsbeiträge der e i n z e l n e n Produktionsverfahren zwar nur indirekt, aber doch ausreichend genau erfaßt.

Langlebige und meist auch hochwertige Investitionsgüter in landwirtschaftlichen Betrieben sind die Gebäude. Das Modell erfaßt sie nach Alter, Anschaffungswert, ihren jährlichen Abschreibungsbeträgen, ihrem Zeitwert und ihrer Funktion für die Produktion. Der Investitionszeitpunkt ist Teil gesonderter Verhaltensfunk- tionen. Liegt keine explizite Investition bzw. Desinvestition eines Gebäudes vor, so wird das Gebäude nach v o l l s t ä n d i g e r Abschreibung reinvestiert. Dabei werden die Anschaffungskosten entsprechend den unterstellten Preissteigerungs- raten erhöht, die Kapazität b l e i b t konstant.

Die landwirtschaftliche Produktion wird mit H i l f e einer vereinfachten Deckungs- beitragsrechnung dargestellt. Es sind nur fünf hoch aggregierte Produktionsver- fahren zugelassen. Diese Produktionsverfahren werden durch Angabe entsprechender Größen, wie Deckungsbeitrag, Arbeitsaufwand und Flächenbedarf definiert. Die Produktion wird von der Summe der zur Verfügung stehenden Ar- beitskraftstunden, der Fläche und den Gebäuden begrenzt. Ändert sich wenigstens einer dieser beschränkenden Faktoren in seiner Ausdehnung, so wird die ursprüngliche A u f t e i l u n g der Produktionsverfahren neu errechnet. Dabei wird so vorgegangen, daß bei einer absoluten oder relativen Vergrößerung des Arbeitskräfteangebots zunächst das Verfahren mit dem höchsten Deckungsbeitrag pro Flächeneinheit zuerst ausgedehnt wird , bis es an eine der Beschränkungen stößt. Dann werden die anderen Produktionsverfahren nach der Reihenfolge ihrer Höhe des Deckungsbeitrages pro Hektar in gleicher Weise behandelt. Dabei wird ein Mittelweg zwischen einer streng optimierenden Produktionsausrichtung und den eher pragmatischen Veränderungen eines tatsächtlichen landwirtschaftlichen Betriebes gewählt.

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Wenn ein im Vorjahr nicht vorhandener Produktionszweig in die Produktion genom- men werden soll, kann davon ausgegangen werden, daß das im Betrieb neue Produk- tionsverfahren (speziell nach erfolgtem Neubau für die Viehhaltung) am Anfang noch nicht mit normaler Effizienz betrieben wird. Dieser Tatsache trägt die An- nahme einer Lernfunktion Rechnung.

3. Finanzteil

Im Finanzteil betrachtet das Modell a l l e Auszahlungen und Einzahlungen der Unternehmerfamilie, wobei die Zahlungsströmö zwischen betrieblicher und außerbetrieblicher Sphäre getrennt erfaßt werden. Demententsprechend sind die landwirtschaftlichen und außerlandwirtschaftlichen Einkommensteile unabhängig voneinander zu errechnen. Sie ergeben - abzüglich der Entnahmen - den gesamten Geldfluß. Dieser muß je nach Liquiditätslage durch entsprechende Kreditaufnahme- und Spareinlageaktivitäten ausgeglichen werden.

4. Investitionssektor

Da das Errichten von Wirtschaftsgebäuden regelmäßig einen sehr hohen und zeit- lich stark komprimierten Geldbetrag erfordert, bleibt der Investitionssektor auf Gebäudeinvestitionen beschränkt. Die vorgestellte Model l Version erlaubt es, verschiedene Investitionstermine für ein Stallgebäude bei vorzugebender Ausdeh- nung in einer Kette von Rechenläufen zu untersuchen.

Model lergebni sse

Bei Zugrundelegung bestimmter Eingabedaten, es ist ein 30-ha-Betrieb, ergibt sich für den Zeitablauf folgendes B i l d :

Die zwischen 21 und 65-Jährigen als für das Modell wichtigste Personengruppe schwanken je nach Generationszyklus in ihrer Zahl zwischen 2 und 4 Personen.

Damit stehen für die Landwirtschaft zwischen 1,4 und 3,3 Vollarbeitskräfte zur Verfügung. Diese Differenz würde noch erhöht auf 1,4 bis 3,6 Vollarbeitskräfte, falls der Puffer 'außerlandwirtschaftliche Erwerbstätigkeit1 wegfallen würde.

Die Bedeutung eines befristeten außerlandwirtschaftlichen Erwerbs zum Aus- g l e i c h der Arbeitskraftspitzen während des Generationszyklus wird dadurch er- sichtlich. In dem gezeigten Beispielsbetrieb werden von den zeitweise möglichen 3,6 Vollarbeitskräften bei v o l l e r Produktion nur ungefähr 2,1 Vollarbeitskräfte ausgelastet. Andererseits genügt die Arbeitskraft der F a m i l i e zu den Zeiten des M i n i m u m s nicht mehr zur Betreuung des v o l l e n Tierbestandes.

Der Beispielsbetrieb ist in seiner gezeigten Form ein Zuerwerbsbetrieb, der in seiner betrieblichen Kapazität dem Minimum an Arbeitskräften ange paßt ist und darüber hinausgehende Arbeitskraft-Stunden außerlandwirtschaftlich einsetzt.

Mit dem Wandel der landwirtschaftlichen Produktion verändert sich auch das landwirtschaftliche Einkommen. Das außerlandwirtschaftliche Einkommen verhält sich analog der außerlandwirtschaftlichen Beschäftigung. Die Entnahmen schwan- ken mit der Familienstruktur und dem Gesamteinkommen.

Sieht man nun für den gezeigten Betrieb eine Spezialisierung durch Bau eines Zuchtschweinestalles im Jahr 5 vor, so ändert sich zwar an der Anzahl der Fa- milienmitglieder nichts. Durch Degressionseffekte wird aber der Arbeitszeitbe- darf geringfügig reduziert, es kann mehr außerlandwirtschaftlich gearbeitet werden. Die bisher vielseitige Organisation vereinfacht sich auf Zuchtschweinehaltung und Verkaufsfruchtbau. Und schließlich erhöhen sich die landwirtschaftlichen und außerlandwirtschaftlichen Einkommensanteile.

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Dies mag hier als einfaches Beispiel einer möglichen Auswertung dienen.

Ausblick

Das Modell erlaubt noch eine Reihe weiterer Auswertungen, beispielsweise eine Entnahmefunktion zu finden, die das über den gesamten Betrachtungszeitraum summierte Gesamteinkommen maximiert und die Entnahmen dabei an Personenzahl und wechselndem Einkommen anpaßt. In einer anderen Variante kann eine Entnahme- steuerung gefunden werden, die den Fremdkapitalbesatz längerfristig konstant hält. Bei diesen Betrachtungen wird noch als wichtiges Ergebnis die ausschlag- gebende Wirkung der Entnahmehöhe auf die langfristige Stabilität des Unternehmens deutlich.

Zusammenfassend läßt sich feststellen, daß mit dem gezeigten Simulationsmodell wesentliche Aspekte über die längerfristigen Beziehungen von landwirt- schaftlichen Unternehmerfamilien zur zugehörigen Unternehmung untersucht wer- den können.

Abbildung

Abbildung 1: Beziehungen innerhalb landwirtschaftlichen Unternehmens.

Referenzen

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