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CHER NATURSCHUTZBRIEF

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Academic year: 2021

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(1)©Naturschutzbund Steiermark, Austria, download unter www.biologiezentrum.at. CHER NATURSCHUTZBRIEF 10. JAHRGANG Offizielles O rgan der N atur schutzb ehörde, der Landesgruppe des ÖNB, der Bergwacht und des W aldsdiutzverbandes. INHALT : B edeutung u n d Ziel der S ch u lw an d ertag e im E u ro p äisch en N a tu r­ sc h u tz ja h r 1970' G elten bei d e r W e rb u n g g esetzlich e B estim m un­ gen n u r für „K leine L eute" S teirisch e B eiträg e zum E u ro p äisch en N a tu r­ sc h u tz ja h r Die S ek tio n G raz des Ö A V u n d d a s N a tu r­ sc h u tz ja h r N icht an G esetzen — an en A n w en d u n g ^ a n g e l t es Zu: „W ie lan g e noch G rü n h ü b ler A llee?" 60jä h rig e r B estan d des V e re in e s für H eim at­ schutz (H eim atpflege) Die m itg esch ü tzte Um­ g eb u n g v o n N a tu r­ d en k m alen F a rb d ia se rie „ N atu r­ schutz" A u s d er N a tu rs c h u tz ­ p ra x is. Umschlagbild: Ein fetter Happen Foto: D anegger. MÄRZ / APRIL 1970.

(2) 2. STEIRISCHER NATURSCHUTZBRIEF ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, download unter www.biologiezentrum.at. Naturschutz und Schule Bedeutung und Ziel der Schulwandertage im Europäischen Naturschutz jahr 1970 Das Bundesm inisterium für U nterricht hat m it Erlaß vom 4. Septem ber 1969 die Bedeutung der W a n d e r t a g e als Erziehungs- und Bildungsmittel beson­ ders hervorgehoben. Es ist der Schule die Aufgabe gestellt worden, in der J u ­ gend den Sinn für das W andern zu wecken und sie zum Erw andern und Erleben der H eim at hinzuführen. Dabei w urde die besondere Bedeutung der W ander­ tage in der überaus günstigen W irkung auf die G esundheit der Schüler durch körperliche Betätigung in der freien N atur sowie in der Pflege des Gemein­ schaftslebens und der Kameradschaft hervorgehoben. An allen allgem einbilden­ den Pflichtschulen m üssen jährlich drei H albtags- bzw. zwei Ganztags- und ein H albtagsw andertag abgehalten w erden. D ieselben Bestimmungen gelten auch für die allgem einbildenden höheren Schulen sow ie für die berufsbildenden m ittleren und höheren Schulen. Das Ziel und die Durchführung dieser W ander­ tage ist nach den einschlägigen Richtlinien den Lehrern überlassen, die Termine w erden in H auskonferenzen festgelegt. G erade im Europäischen N atur schütz ja h r 1970 müßte dem Ziel der Schul­ w andertage eine besondere Bedeutung beigem essen w erden, w eil unser H eim at­ land so reich und vielgestaltig an landschaftlichen Schönheiten und auch an N a t u r d e n k m a l e n ist. So w äre es beispielsw eise sehr sinnvoll, die N atu r­ denkm ale d er näheren und w eiteren Umgebung gelegentlich der W andertage kennenzulernen. In den ortskundlichen Stoffsammlungen und in vielen O rts­ chroniken sind solche N aturdenkm ale wie Bäume, Höhlen, Alleen, Felsblöcke oder sonstige N aturform en genau beschrieben. In der Umgebung vieler Städte, M ärkte und Dörfer finden w ir solche N aturobjekte, die stumme Zeugen einer bew egten V ergangenheit sind. Der verständnisvolle Lehrer weiß einen erd­ geschichtlichen, biologischen oder geschichtlichen Zusam m enhang dieser N atur­ denkm ale herzustellen. Dadurch w erden die Schüler bew ußt auf diese O bjekte aufm erksam gemacht und iernen die H eim at richtig kennen und verstehen. Für die größeren und älteren Schüler ist es zu empfehlen, N atur- und Land­ schaftsschutzgebiete zu durchw andern, um Relikte aus der V ergangenheit oder geologische Strukturen kennenzulernen. Zur O rientierung für die Festsetzung von geeigneten W andertagszielen b ietet die Beilage des österreichischen N aturschutzbundes, Landesgruppe Steier­ mark, zum V erordnungsblatt für das Schulwesen in Steierm ark, 4. Folge, „Ge­ schützte Landschaften in der Steierm ark", eine reiche Anregung. Bei allen W andertagen kommt es aber auch letztlich darauf an, eigene Initiativen zu entfalten. W enn es gelingt, bei den Schülern die Ehrfurcht vor der N atur und allem Lebendigen zu wecken, dann kann der erzieherische A uftrag richtig gelöst werden. Es bedarf keines besonderen Hinweises, um alle jen e M ängel aufzu­ zeigen, die bei jedem W andertag imm er w ieder auftreten. Die Reinhaltung der N atur, der Schutz der Pflanzen und Tiere ist ein besonderes Gebot bei W ander­ tagen im Europäischen N aturschutzjahr! Durch aufm erksam es Beobachten und kritisches Prüfen sollten die Schüler zum Erkennen von V erunstaltungen und V erschandelungen der Landschaft er­ zogen w erden. W ie viele Schandflecke gibt es allerorts, die das Landschafts­ bild verunstalten und wo der M ut fehlt, solche V erstöße öffentlich aufzu­ zeigen! W enn es der Schule gelingt, in den Schülern das V erständnis für das Harmonische unseres Landschaftsbildes zu wecken und gleichzeitig die V er­ antw ortlichkeit für die Reinhaltung der Landschaft zu stärken, dann sind w e­ sentliche G rundlagen für die Erwachsenenbildung geschaffen. Eine besondere Bedeutung kommt dem Besuch von A lpengärten und W aldlehrpfaden zu. In Steierm ark gibt es einige M usterbeispiele w ie etw a der.

(3) ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, download unter www.biologiezentrum.at STEIRISCHER NATURSCHUTZBRIEF. 3. N aturlehrpfad im Leechwald, die W aldlehrpfade in Frohnleiten und Ligist oder die A lpengärten in Frohnleiten und auf der Rannach. In vielen O rten w ird sich zur H ebung des Frem denverkehrs die Möglichkeit zur Schaffung solcher Lehrpfade anbieten. W ertvolle N aturerkenntnisse können aber auch beim Be­ such von A uen gew onnen w erden. Dabei w erden Jagd- und Forstschutzorgane bereit sein, die nötigen A ufklärungen an O rt und Stelle zu erteilen. Je d e r W andertag sollte schließlich dazu benützt w erden, um den A ufent­ halt und die Lebensw eise heimischer Tiere und V ögel kennenzulernen. Dazu ist es notw endig, daß der Lehrer das Ziel und die Route des W anderw eges genau kennt, um seinen Schülern ein richtiges N aturerlebnis zu bieten. In Steierm ark gibt es aber auch viele M öglichkeiten zur Beobachtung des W ildes in freier W ildbahn. Der Besuch des W ildparkes in M autern oder eine W anderung in das Land­ schaftsschutzgebiet des Röthelsteins bei M ixnitz oder eine F rühjahrsw anderung über die Bürgeralm — M itteralpe im Hochschwabgebiet schaffen N aturerleb­ nisse größter Intensität. In diesen G ebieten lernen die Schüler auf W ander­ tagen nicht nur die Schönheiten der heim atlichen Landschaft, sondern vor allem eine reiche Flora und Fauna kennen, die vielen Stadtkindern völlig unbekannt ist. In dieser A tm osphäre der unm ittelbaren N aturnähe ist es dem Lehrer möglich, seinen erzieherischen Einfluß im Sinne des Naturschutzes w irksam w erden zu lassen. M it A ufm erksam keit sollte m an aber auch den N a t u r p a r k g e d a n k e n verfolgen und N aturparkgebiete in das Ziel der W andertage einschließen. Es laufen derzeit noch V erhandlungen zur Schaffung von N aturparken im A usseer Land, in den Leibnitzer Sulmauen, im Pöllauer Kessel sowie in der Ramsau bei Schladming. Sicherlich ist es nicht allen Schulen möglich, solche entfernt gelegenen Ziele im Rahmen eines Schulw andertages zu erreichen, w eil die W andertage h au p t­ sächlich zum W andern und w eniger für F ahrten verw endet w erden sollen. Im Rahmen von Lehrfahrten, die mit schulbehördlicher Genehmigung durchge­ führt w erden können, sollten im Europäischen N aturschutz ja h r diese Ziele er­ reicht w erden. Für A uskünfte stehen die O rgane der B e r g w a c h t sowie die Landes­ gruppe Steierm ark des österreichischen Naturschutzbundes zur V erfügung. In den Zeitschriften „N atur und Land" und im „Steirischen Naturschutzbrief" w er­ den fortlaufend A bhandlungen über N atur- und Landschaftsschutzgebiete sowie über sehensw erte N aturobjekte veröffentlicht. Je d er aufm erksam e Lehrer müßte sich zur V orbereitung des U nterrichtes und der W andertage daraus inform ieren. OSchR. Kurt F r i e d r i c h. Gelten bei der Werbung gesetzliche Bestimmungen nur für „Kleine Leute"? Ich hatte G elegenheit, in letzter Zeit verschiedene Teile der Steierm ark mit dem A uto zu bereisen. H iebei m ußte ich feststellen, daß die steirische Land­ schaft, insbesondere im Bereiche der Straßen, durch Reklame und durch W ahl­ p lak ate erschreckend v eru n staltet erscheint. So sind H äuser, Stadel, Zäune, Bäume und dgl. m it P lakaten aller Parteien vom Groß- bis zum Kleinformat verklebt. Zur W ahlreklam e w urden ferner auch riesige H olzgerüste in der freien Landschaft aufgestellt, die nunm ehr, zwei M onate nach der W ahl, immer noch nicht w eggeräum t w urden, sondern bereits teilw eise zu Reklamezwecken von Firmen verw endet werden. Nach der S traßenverkehrsordnung 1960 sind W erbungen und A nkündi­ gungen an Straßen außerhalb von O rtsgebieten innerhalb einer Entfernung von 100 m verboten. A usnahm en von diesem V erbot kann die zuständige Behörde.

(4) 4. STEIRISCHER NATÜRSCHUTZBRIEF ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, download unter www.biologiezentrum.at. nur bew illigen, w enn das V orhaben einem vordringlichen Bedürfnis der Straßenbenützer dient oder für diese im m erhin von erheblichem Interesse ist und von vornherein eine Beeinträchtigung des Straßenverkehrs nicht zu erw arten ist. Es ist wohl kaum anzunehm en, daß für die oben angeführte W ahlw erbung um A usnahm egenehm igungen angesucht w urde bzw. solche erteilt w orden sind, da diese W erbungen kaum einem vordringlichen Bedürfnis der S traßenbenützer dienen. W ie m ir bekannt ist, ist ferner in Schutzgebieten jeö e verunstaltende V er­ änderung des Landschaftsbildes durch A nbringen von Tafeln, Inschriften, W er­ bungen u. dgl. verboten. ü b erdies ist auf Grund der Bauordnung 1968 die Baubehörde verhalten, dafür Sorge zu tragen, daß W erbeeinrichtungen das Straßen-, O rts- und Land­ schaftsbild nicht beeinträchtigen und keine das ortsübliche Ausmaß ü b erstei­ gende Belästigung verursachen. Diese Bestimmung ist sow ohl im verbauten G ebiet der Ortschaften, M ärkte und Städte als auch auf dem flachen Land an ­ w endbar und kann besondere Bedeutung für den Schutz der freien Landschaft vor V erunstaltungen erlangen. Auch jen e W erbe- und A nkündigungseinrich­ tungen, die nicht der Bewilligungspflicht unterliegen, sind dieser Bestimmung der Bauordnung unterw orfen und kann von der Baubehörde, w enn sie den V oraussetzungen nicht entsprechen, ihre Entfernung verfügt w erden. Es ergibt sich daher für den einfachen Staatsbürger die Frage, was machen die zuständigen Behörden in d en oben genannten Fällen? W ann w ird endlich die Landschaft w ieder gesäubert w erden? W ie lange m üssen Spitzenkandidaten der einzelnen P arteien noch von Plakaten auf den verschiedensten O bjekten, oft schon schwer ram poniert, dem V erkehrsteilnehm er und Besucher unserer H eim at entgegenblicken? W äre es nicht an der Zeit, daß alle Parteien dafür Sorge tragen, daß die Spuren der W ahlw erbung durch die seinerzeitigen K lebe­ kolonnen nunm ehr w ieder entfernt w erden? W ie v ereinbart sich die Frem denverkehrsw erbung, die in zahlreichen und teuren Prospekten, erstellt mit öffentlichen Geldern, für unsere schöne Land­ schaft im A usland um G äste w irbt, m it der durch die Nichtbeachtung der von m ir angeführten gesetzlichen Bestimmungen verunstalteten Landschaft und mit der Duldung durch die zuständigen Behörden? W erden diese Bestimmungen n u r beim „Kleinen M ann" buchstabengetreu angew andt, w enn er einen H inweis etw a für seinen von der Straße abseits gelegenen Betrieb anbringen möchte? Dies w äre im m erhin im Interesse der V erkehrsteilnehm er gelegen, w as man allerdings von den zahlreichen und m eist überdim ensionalen Reklamen für Ge­ tränkefirm en und anderen, die ebenfalls an allen möglichen Stellen in Straßen­ nähe in der freien Landschaft angetroffen w erden und eine sehr n egative W ir­ kung auf das Landschaftsbild ausüben, nicht behaupten kann. A ber auch hier scheint die Behörde zu versagen! In letzter Zeit w ird auf Grund des Europäischen N aturschutzjahres 1970 in Zeitungen und V orträgen sowie bei V eranstaltungen, auch von Politikern, immer w ieder auf die W ichtigkeit des N atur- und Landschaftsschutzes hinge­ w iesen. Da die E rhaltung der Schönheit unserer H eim at im allgem einen Inter­ esse gelegen ist, w äre es unbedingt erforderlich, es nicht nur bei schönen W orten und V orsätzen zu belassen, sondern endlich auch zur Tat zu schreiten! H iebei m üßten die V erantw ortlichen für die erfolgte W ahlw erbung m it der Be­ seitigung der trostlosen Reste derselben m einer M einung nach als Beispiel v o ran ­ gehen, dann w ürde sicherlich auch bei der Vorschreibung der Beseitigung an ­ derer W erbeeinrichtungen durch die Behörde bei den jew eils davon Betroffenen V erständnis dafür gefunden w erden können. A uf G rund des bisherigen V erhal­ tens der Behörde muß man allerdings d er A ufassung sein, es gäbe zw eierlei Recht. Es w ürde mich freuen, w enn Sie den M ut aufbringen w ürden, m einen Brief im N aturschutzbrief zu veröffentlichen. Franz H o l z e r.

(5) STEIRISCHER NATURSCHUTZBRIEF ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, download unter www.biologiezentrum.at. 5. Steirische Beiträge zum Europäischen Naturschutzjahr 1970 Steirische B e r w a c h t - S c h u l u n g s - u n d W o c h e n e n d t a g u n g in Schloß Sommerau bei Spital am Semmering für alle Bezirks- und O rtsstellen­ leiter der Steirischen Bergwacht sowie deren Stellvertreter. H erausgabe eines S o n d e r h e f t e s d e r „ S t e i r i s c h e n K u l t u r ­ b e r i c h t e " (Doppelheft) über die Problem e des Menschen in der Umwelt von morgen durch das Steirische V olksbildungsw erk. F o r u m d i s k u s s i o n u n d V o r t r a g s r e i h e mit je drei V ortrags­ them en in zahlreichen Gemeinden des Bezirkes Graz-Umgebung durch den kulturellen A rbeitskreis des Steirischen V olksbildungsw erkes Graz-Umgebung. V o r t r a g s r e i h e m i t s e c h s A b e n d e n mit verschiedenen Themen über Technik und Umwelt, veranstaltet vom obersteirischen K ulturbund Leoben des Steirischen V olksbildungs Werkes. Zahlreiche A k t i o n e n z u r S ä u b e r u n g d e r L a n d s c h a f t , zur Durchführung von M aßnahm en der L a n d s c h a f t s p f l e g e (Anpflanzungen und Begrünungen im Bezirk H artberg), Erfassung und K ontrolle schützens­ w erter G ebiete und N aturgebilde in ganz Steierm ark durch die O rts- und Be­ zirksstellen der Steirischen Bergwacht. V eranstaltung von Exkursionen, V orträgen, Böschungsbegrünungen und Be­ sichtigungen als Beitrag zum Europäischen N aturschutzjahr durch 25 B e t r i e ­ be des V e r b a n d e s S t e i r i s c h e r W a l d b e s i t z e r . H erausgabe einer S o n d e r p u b l i k a t i o n über Naturschutz u n d T e c h n i k durch den Landesverein Steierm ark des O sterr. Ingenieurund A rchitekten Vereines Graz. Zweim alige je einstündige R u n d f u n k s e n d u n g „ K o n f r o n t a t i o ­ n e n " m it dem Them a „Naturschutz im W iderstreit der wirtschaftlichen In teres­ sen" u n ter Teilnahm e von M itgliedern der Steierm ärkischen Landesregierung, von A bgeordneten zum Steirischen Landtag und V ertretern der Kammern und des N aturschutzbundes, durchgeführt vom Studio Steierm ark des ORF. Durchführung einer S t e i r i s c h e n N a t u r s c h u t z a u s s t e l l u n g im Redoutensaal des Schauspielhauses Graz, verbunden m it einer Reihe von v ier V orträgen, veranstaltet von einer V ortragsgem einschaft der Landesgruppe des ÖNB m it den alpinen V ereinen der ö ste rr. U rania für Steierm ark, der V olks­ hochschule und anderen Bildungseinrichtungen. H erausgabe des 2. B a n d e s der T as c h en bu c h re ih e „Ge­ s c h ü t z t e T i e r e " durch die Landesgruppe Steierm ark des ÖNB unter M it­ w irkung der Steirischen Landesjägerschaft. F o r u m s d i s k u s s i o n ü b e r d e n S c h u t z d e r N a t u r als A uf­ gabe jedes Staatsbürgers mit v ier Referaten in Knittelfeld über Einladung des H errn Bezirkshauptm annes. T a g d e r N a t u r m it drei R eferaten und Diskussion in D eutschlands­ berg über Einladung des H errn Bezirkshauptm annes. A nlage eines W a n d e r w e g e s e n t l a n g d e s W e i ß e n b a c h e s bei Liezen über Initiative der Bergwacht O rtsstelle Weißenbach. H erausgabe eines n a t u r k u n d l i c h e n F ü h r e r s ü b e r d e n a l s R u n d w a n d e r w e g ausgebauten „Tannhauser-W anderw eg" mit einem geologisch-botanischen Teil und einer pflanzengeographischen K arte durch die naturkundliche A rbeitsgem einschaft des TV. N aturfreunde in Weiz. H erausgabe ein er P u b l i k a t i o n „ Di e b o t a n i s c h e n A n l a g e n d e r S t e i e r m a r k “ einschließlich aller A lpengärten durch die zoologischbotanische A bteilung des Landesmuseums Joanneum in Graz..

(6) 6. STEIRISCHER NATURSCHUTZBRIEP ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, download unter www.biologiezentrum.at. A nlage eines n a t u r k u n d l i c h e n Wanderweges um die N e u d a u e r - T e i c h e durch die G utsverw altung K ottulinsky in Neudau. S c h u t z d e s A u e r h a h n e s durch Abschußverbot (ganzjährige Scho­ nung) im Ja h re 1970 durch die Steirische Landesjägerschaft. Schaffung von N a t u r p a r k e n in den Leibnitzer Sulmauen, im Pöllauer Kessel und im Raum M autern in Zusam m enarbeit mit dem Amt der Steier­ märkischen L andesregierung durch die Landesgruppe Steierm ark des ÖNB. H erausgabe einer B r o s c h ü r e üb e r die / W a l d w a n d e r w e g e im Leechwald-Graz, in Ligist und Frohnleiten durch den Steiermärkischen W aldschutzverband. Fertigstellung d e r n a t u r k u n d l i c h e n Beobachtungsfilme W aldkauz, M äusebussard, W espenbussard, Habicht und H öhlenbrüter durch Bernhard Kranyecz. Zahlreiche Planungen von O rganisationen, die sich zur M itarbeit im Rahmen des Steirischen K uratorium s über die Durchführung des Europäischen N aturschutzjahres bereit erklärt haben, ü b e r ihre V erw irklichung w ird zur ge­ gebenen Zeit berichtet w erden. Die Beiträge des österreichischen A lpenvereines sind extra dargestellt. W ü n s c h e an de n n e u e n S teierm ä rkisch en Landtag: d ie V era b sch ied u n g des fe r tig g e ste llte n Steierm ä rkisch en N a tu rsch u tzg e se tzes u n d ein er N o v e lle zu m Steirischen B ergw ach tg esetz. W ü n s c h e an d ie S teierm ä rkisch e L andesregierung: B eschluß der V e r ­ ord n u n g en zu r E rklärung d es K la fie rk e sse l — S chladm inger Tauern, der R aab­ kla m m u n d des S eeka rs au f der K oralpe z u N a tu rsch u tzg eb ieten .. Die Sektion Graz des ÖAV und das „Naturschutzjahr 1970“ Der Europarat hat das Ja h r 1970 zum „Europäischen N aturschutzjahr" e r­ klärt. Es ist Ehrensache, daß sich der österreichische A lpenverein m it ganzer Kraft dafür einsetzt, daß dieses Europäische N aturschutz ja h r nicht nur auf dem Papier „proklamiert" bleibt, sondern auch greifbare Erfolge aufweist! Das Schutzhüttenreferat der Sektion Graz h at daher folgende M aßnahmen ergriffen: 1. A lle Schutzhütten sind von den häßlichen Reklam etafeln zu säubern! 2. Die H üttenum gebung ist sauber zu halten und zu gestalten! M üllablage­ rungen sind zu entfernen und zu „tarnen". 3. Durch Besämung von K ahlstellen und Abrutschungen ist die natürliche Landschaft w ieder herzustellen! Durch A npflanzungen von N adelhölzern und Sträuchern ist die H üttenum gebung freundlicher zu gestalten. W ege sind instand­ zusetzen und möglichst in die Landschaft einzufügen. V errostete W egetafeln, Richtungspfeile, häßliche A blagerungen auf den A nstiegsw egen zu unseren Schutzhütten sind zu entfernen. W egetafeln, H üttentafeln und „Edelweiß" slind bei der Sektion anzufordern! 4. Durch A ufstellen von Abfallkübeln bei m arkanten „Besucherpunkten", bei Gästetischen im Freien und in der H üttenum gebung kann viel U nrat ge­ sammelt w erden. Die A bfallkübel sind regelm äßig zu entleeren. Es genügen schon größere M arm eladeeim er oder ähnliche Behälter, die sauber angestrichen sind. Grüne Farbe ist zu bevorzugen! 5. Im Inneren der H äuser sind die zerrissenen Anschläge und Plakate zu entfernen. Die notw endigen Anschläge, wie H üttenordnung, G ebührentafeln usw. sind „gesammelt" anzubringen. Nachforderungen ü ber die Sektion! Re­ klamen, vor allem w ahllos in der H ütte verstreut und häßlich, sind zu entfernen..

(7) STEIRISCHER NATURSCHUTZBRIEF ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, download unter www.biologiezentrum.at. 7. Gegen eine dezente geschmackvolle W erbung durch Benennung von „Stüberin" usw. ist nichts einzuwenden! 6. A npflanzungen und Besämung auf Zufahrtsw egen, sow eit es sich um Grundstücke des ÖAV handelt. Zusam m enarbeit m it W eggenossenschaften in dieser Hinsicht und gem einsam e M aßnahm en zur W iederherstellung der N atur, wo durch G üterw egbauten usw. Landschaft zerstört wurde! Keine geschützten Pflanzen auf d ie Tische der Gäste! A lle unsere Schutzhüttenpächter w erden aufgefordert, mit gutem Beispiel voranzugehen und durch gezielte A rbeitseinsätze diese Richtlinien zu v erw irk­ lichen! N ur mit Hilfe unserer Pächter und deren Eigeninitiative kann der Plan, unsere Schutzhütten zu „Stützpunkten des N aturschutzes" zu machen, v erw irk ­ licht werden! Dazu gehört auch die U nterstützung d er „Steirischen Bergwacht" und deren M änner. Die Bergwachtm änner sind unsere Freunde und helfen uns auch bei den M aßnahm en zum Schutze der N atur! U nsere M itglieder sind aufgefordert, bei ihren H üttenbesuchen aktiv m it­ zuhelfen und durch eigene T aten diese Pläne zu verw irklichen. Schon Kleinig­ keiten können große W irkung haben. Durch M itnahme eines Kilos Böschungs­ sam en zum Beispiel lassen sich K ahlstellen schön begrünen. U nsere M itglieder können aber auch durch Spenden mithelfen, daß die Sektion N adelhölzer, Sträucher und geeigneten Samen aufkaufen kann, um in A rbeitseinsätzen u n ­ sere Schutzhüttenum gebungen zu verschönern. G eplant sind folgende Einsätze: a) Besämung des Zufahrtsw eges zur Sticklerhütte und Anpflanzungen in der Umgebung der neugebauten Sticklerhütte. b) Besämung der Böschungen bei der W eizerhütte auf der Sommeralm. A n­ pflanzungen auf den Böschungen und auf dem Plankogel. G estaltung der H üttenum gebung und des Sitzgartens. c) Sanierung der H üttenum gebung des Stubenberghauses, A usbesserung der Stiege zum Gipfel (Bergwacht-Stützpunkt) und Anpflanzungen an der N ord­ seite des Stubenberghauses. d) Bei der M örsbachhütte „Entrümpeln" der Hüttenum gebung. Schaffung von trockenen W egen und Flächen bergseitig der H ütte. Freundliche Sitzplätze vor der H ütte und Besämung des Hubschrauber-Landeplatzes. e) V erschönerung der Umgebung der G razer Hütte. Viele Aufgaben, d ie aktive Menschen und viel Geld erfordern. Das „N aturschutzjahr 1970" soll uns an vorderster Front sehen! Gemeinsam mit unseren Schutzhüttenpächtern w erden w ir die gestellten Aufgaben meistern! W alter H o f m a n n. Nicht an Gesetzen — an deren Anwendung mangelt es! Der V erb a n d der steirisch en A lp e n v e r e in ss e k tio n e n richtet anläßlich des E uropäischen N a tu rsch u tzja h res 1970 an die Steierm ä rkisch e L andesregierung, an säm tliche B ezirksv e rw a ltu n g sb e h ö rd e n u n d G em ein d en das d rin g en d e Er­ suchen z u p rüfen, w elch e M a ß n a h m en erg riffen w e rd en k ö n n e n , daß e in e w ir k ­ sam e A n w e n d u n g der b e ste h e n d e n G esetze u n d V ero rd n u n g e n zu m Sch u tze der N a tu r u n d d a m it des L eb en s g e w ä h rle iste t w ird. Der A lp e n v e r e in s te llt fe st, daß es d em L ande nicht an G esetzen und V ero rd n u n g en m a n g elt, d en Landschafts- u n d N a tu rsch u tz z u sichern, die A n ­ w e n d u n g der G esetze aber vielfa ch z u spät oder ü b erh a u p t nicht erfolgt. A lle B em ü h u n g en p riva ter V e re in e u n d In stitu tio n e n m ü ssen daher scheitern, w en n es nicht g elin g t, d em id e lle n N a tu rsch u tz e in e n p ra ktisch en R ückhalt durch rech tzeitig e u n d w irk sa m e A n w e n d u n g der b e ste h e n d e n G esetze zu geben. (R eso lu tio n , b eschlossen am 11. A p ril 1970 in B ruck/M ur).

(8) 8. STEIRISCHER NATURSCHUTZBRIEF ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, download unter www.biologiezentrum.at. lUnse)tß JL&s&i scfoiei&m Zu: „Wie lange noch Griinhübler Allee?" Zu Ihrem A rtikel „Wie lange noch Griinhübler Allee?" im Heft 55 möchte ich Ihnen ergänzend m itteilen, daß scheinbar nur bei uns in Ö sterreich die Bäume am Straßenrand so bekäm pft w erden. In den m eisten anderen europäischen Ländern hält m an große Stücke auf eine dichte Bepftlanzung der A utostraßen. Besonders in Frankreich fährt man auf den m eisten Durchzugsstraßen zwischen herrlichen Platanenalleen oder A lleen von Pappeln und anderen schattenspendenden Bäumen und um den bei Sonnenschein oft unangenehm en Hell-Dunkel-Effekt zu verm eiden, sind hinter den Bäumen Sträucher gepflanzt, die auch einen sehr w irksam en Schutz gegen Seitenw ind darstellen. Ich sende Ihnen anbei eine Aufnahme von einer solchen S traße aus der Gegend von A vignon. Sie zeigt Platanen im ersten Grün. Es ist ein breite, dreispurige Fernstraße, und die bestim m t erst nach dem Krieg gepflanzten Bäume stehen nach unseren Begriffen sehr knapp an der Straße. M an findet das dort aber selbstverständlich und argum entiert, daß derjenige, der nicht autofahren kann, es eben bleiben lassen soll. Auf dem Bilde sieht m an auch die an den Bäumen angebrachten K atzen­ augen und die w eiße Leuchtfarbe, durch die solche Straßen bei Nacht sehr angenehm zu befahren sind. Sehen Sie sich im G egensatz dazu das Bild der O bstbaum reihe bei St. Pangratz an der Pyhrnstraße in O berösterrreich an, das allerdings schon der V ergangenheit angehört. Da sind Bäume an der Biegung rechts nicht m arkiert und außerdem liegt gerade dort noch ein Schotterhaufen. N ur die ganz ungünstig aufgestellten M asten auf der linken Seite tragen Leucht­ farbe. W enn man es verkehrstechnisch richtig macht, sind Bäume nicht nur ein Schmuck und ein C harakteristikum der Landschaft, sondern auch ein Schutz für den A utofahrer gegen Blendeinwirkung, Seitenw ind und Ermüdung. A. F.. Bild oben: D ie P latanenallee bei A v ig n o n B ild un ten : B eisp iel ein er — freilich nicht m eh r b e ste h e n d e n —r O b stb a u m a llee an d er P yh rn stra ß e m it sehr m a n g e lh a fte r M a rkieru n g.

(9) ST E IR ISC H E RAustria, N A Tdownload U R SC Hunter U T Zwww.biologiezentrum.at B R IE F ©Naturschutzbund Steiermark,. 9.

(10) 10. STEIRISCHER NATURSCHUTZBRIEF ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, download unter www.biologiezentrum.at. 60jährig er Bestand des Vereines für Heimatschutz (Heimatpflege) D er V e re in fü r H eim a tsch u tz h a t sein e d iesjä h rig e H a u p tv ersa m m lu n g das M o tto „60jähriger V erein sb e sta n d " g estellt. A u s d iesem A n la ß D ipl.-Ing. Dr. techn. F. L. H e r z o g als la n g jä h rig esTV o rsta n d sm itg lie d d ie fo lg e n d e R ückschau über das V e re in sg esch eh en in 'den ve rg a n g e n e n sechs ze h n ten :. unter h ie lt nach­ J a h r­. Ein Rückblick über 60 Jahre. Es w ar ein V ortrag des Dr. W alter von Semetkowski, dem nachmaligen steirischen L andeskonservator über heimatliche Bauweisen, der im Ja h re 1909 den S tatthalter Graf Clary von A ldringen veranlaßte, d en V erein für H eim at­ schutz in der Steierm ark zu gründen. Graf Clary w urde sein erster Präsident. Zu seinen vornehm lichsten A ufgaben zählte der V erein den Schutz der Landschaft und der Stadtbilder, die Pflege der Ü berlieferung ländlicher und städtischer Bauweisen, die Förderung einer künstlerischen Bauentwicklung, den Schutz von N aturdenkm älern je d er A rt sow ie die Förderung der alten Sitten, Bräuche und Trachten. Eine Flugschrift des VfH gab den Aufschluß über diese Ziele und aus einer w eiteren Schrift gehen die Bemühungen des S tatthalters um einen heimatlichen Schulhausbau hervor. Seine Erlässe haben dem V erein eine w eitgehende Einflußnahme auf die G estaltungen ermöglicht. Der VfH tra t auch für die Einsetzung eines städtischen K unstbeirates der Stadt Graz ein. Auch der Entwurf zu einer Bauordnung der Stadt Graz anstelle der damals geltenden aus dem Ja h re 1881 w urde vom VfH m itbearbeitet und durch en t­ sprechende A nträge ergänzt. Durch die Berufung des bisherigen S tadtbaudirek­ tors von Karlsbad, O berbaurat Franz D r o b n y , an die Lehrkanzel für Bau­ kunst an der Technischen Hochschule in Graz, erfuhr der V erein eine großzügige Unterstützung. Drobny nahm sich d er Bauberatung an und arbeitete an der w ährend des Ersten W eltkrieges vom V erein herausgegebenen und von V iktor von Geramb verfaßten Flugschrift über „K riegerdenkm äler" mit. Auch um die W iedererw eckung des steirischen V olksliedes und die För­ derung von Laienspielen hat sich der V erein sehr bem üht. In diesem Zusam­ m enhang sind besonders Fritz O b e r n d o r f e r , V iktor von G e r a m b und V iktor Z a c k zu nennen. Im Ja h re 1911, anläßlich des 100jährigen Jubiläum s des Joanneum s, wurde beschlossen, ein V olkskundem useum zu errichten, und konnte der V erein für die endgültige W idm ung des einstigen K apuzinerklosters große Hilfe leisten. Auch kam es dam als zur G ründung des V erbandes österreichischer H eim at­ schutzvereine, dessen Träger H ofrat Dr. Karl Giannoni w ar. Es w ar selbstver­ ständlich, daß w ährend des Krieges der V erein sich besonders um eine ein­ w andfreie G estaltung von K riegerfriedhöfen und K riegerdenkm älern bem ühte. A ber auch dam als schon w ar die Durchsetzung künstlerisch w ertvoller Entwürfe nicht leicht zu erreichen. Im Dezember 1918 w urde von Hochschulprofessor Franz Drobny, Dr. V iktor von Geramb als V orstand der volkskundlichen A bteilung am Joanneum und Dr. W alter Sem etkow ski als Leiter des Denkmalamtes ein A ntrag an das Präsidium des Deutsch-österreichischen S taatsrates in W ien mit nachfolgendem Inhalt gestellt: D ringende N o tw e n d ig k e it einer w a h ren V o lk sb ild u n g auf v o lk s- u n d h e im a t­ k u n d lic h e r G rundlage. N o tw e n d ig k e it e rw eiterte r L eh rervo rb ild u n g in d en P u n kte n V o lk s k u n d e und H eim a tp tleg e..

(11) STEIRISCHER NATURSCHUTZBRIEF ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, download unter www.biologiezentrum.at. 11. Damit w andte der V erein sich dam als stärker den A ufgaben der V olks­ tumspflege zu. 1929 w urde W alter von Sem etkow ski zum Obmann des V ereines gew ählt. 1933 hielt von Geramb anläßlich der 12. Bundestagung in Hall in Tirol einen eindrucksvollen V ortrag ü ber „Volkskunde und Heim atpflege", der dank einer Spende der „Schweizerischen V ereinigung für Heimatschutz" veröffentlicht w er­ den konnte. H ier sei auch an den ersten und grundlegenden Schritt eines e r­ folgreichen Bemühens erinnert, Technik und N atur harmonisch zu vereinen. U nser langjähriges V orstandsm itglied, Hochschulprofessor Dipl.-Ing. Dr. techn. H erm ann Grengg w ar in dieser Hinsicht damals schon richtungweisend tätig und h at in den Jah ren der großen W asserbauten bem erkensw erte Erfolge er­ reicht und sich dadurch hervorragende V erdienste erw orben. Der Zielgedanke „Technik und N atur harm onisch zu v erein en “ ist auch h eu te noch M ittelpunkt unseres Strebens. Die von G iannoni geleiteten Tagungen des „österreichischen H eim atpflege­ verbandes" w urden den zeitlichen Umständen gemäß neu angepaßt. Auch die Jah re 1938 bis 1945 haben daran nichts geändert. Und vieles, was einst von Fall zu Fall m ühevoll erkäm pft w erden mußte, ist heute Selbstverständlichkeit, geworden. U nter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. V iktor von Geramb bis 1958 und w eiter zehn Ja h re hindurch unter der des Landesbaudirektors H ofrat Dipl.-Ing. Paul H azm uka h at der V erein eine seiner w esentlichsten H auptauf­ gaben darin gesehen, zu verhindern, daß das Bild unserer Landeshauptstadt Graz und der Städte, M ärkte und Dörfer auf dem Lande durch egoistische N eu­ bauten verschandelt w erden. In vielen Fällen ist uns das auch gelungen. W ir scheuen uns aber nicht zu bekennen, daß w ir durch verschiedenartige W iderstände unsere B estrebungen oft auch n i c h t durchsetzen konnten. Diese M ißerfolge haben uns nicht entm utigt, sondern unseren Einsatz nur noch v er­ stärkt, so daß w ir auch auf in allerletzter Zeit Erreichtes mit Befriedigung hinw eisen können. A us den dürren W orten w erden Sie kaum entnehm en die viele A rbeit und den Einsatz für unsere Bestrebungen sow ie die Freude über manchen Erfolg, aber auch d ie Enttäuschung, w enn w ir mit unseren A nregungen und V or­ schlägen nicht durchdringen konnten. Immer aber w erden Sie durchsdhschimm ern sehen den Idealism us und die Einsatzbereitschaft, mit denen die ge­ steckten Ziele verfolgt w urden und nicht zuletzt die Treue und Liebe zu un­ serer schönen Steierm ark und seiner einm aligen H auptstadt.". Die mitgeschützte Umgebung von Naturdenkmalen Auf einem w eithin sichtbaren Hügel steht in der N ähe einer Kapelle ein prächtig entw ickelter Baum, der zusamm en mit dieser K apelle dem gesam ten Landschaftsbild ein m arkantes G epräge gibt. Seinerzeit haben verstän d n is­ volle M enschen u m den Stamm dieses Baumes eine Sitzbank errichtet, da diese beherrschende Lage mit einem nach allen Seiten freien w underbaren Ausblick zu einem langen V erw eilen einlädt. Es ist daher naheliegend, daß dieser, alle M erkm ale eines N aturdenkm als aufw eisende Baum zum N a­ turdenkm al erklärt und unter Schutz gestellt wurde. Auch die Kirche w urde restauriert, so daß eine volle H arm onie zwischen N atur- und K ulturdenkm al gegeben war. A bgesehen davon, daß trotz w iederholten Ersuchens die im Laufe der Jah re schadhaft gew ordene Bank nicht instandgesetzt w urde und inzwischen v e r­ fallen ist, hat sich vor kurzem folgendes zugetragen: An der abfallenden G eländekante w urde in ungefähr 12 m Entfernung vom N aturdenkm al mit der Errichtung einer G arage begonnen, die so situiert.

(12) 12. STEIRISCHER NATURSCHUTZBRIEF ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, download unter www.biologiezentrum.at. wurde, daß das flache Betondach, annähernd eine Fortsetzung der Hügelfläche bildete, da die Z ufahrt über einen unterhalb gelegenen W eg möglich war. Obwohl bereits diese Betonfläche etw as störend w irkte, w urde die grandiose Aussicht noch nicht beeinflußt. N un aber reizte diese „unausgenützte" Beton­ fläche noch dazu, einen w eiteren Raum daraufzusetzen (der zu allem Ü ber­ fluß mit hellem W elleternit eingedeckl wurde), um eine A utow erkstätte be­ treiben zu können. Da der B auherr selbst dem G em einderat angehört, wurde vom Bürgerm eister als Baubehörde dagegen nichrt nur nichts unternom m en, sondern sogar die Bau- und Benützungsbewdlligung n a c h t r ä g l i c h e r­ teilt, d a m it der Bauführung, wie leider üblich, bereits vor Abschluß des Ge­ nehm igungsverfahrens begonnen w orden war. Obwohl die W ahrung des O rts­ und Landschaftsbildes nach den Bestimmungen der neuen Steierm ärkischen Bauordnung in den autonom en W irkungsbereich der G em einde fällt, ist von der Beachtung dieser Bestimmungen nichts zu m erken. Es h ätte auch die T at­ sache, daß eine so m arkante freie Landschaft, noch dazu hervorgehoben durch das N aturdenkm al „Linde", durch das seiner G estaltung w egen sehr frag­ w ürdige Bauvorhaben eine Störung erfahren kann, die Baubehörde verpflich­ tet, im Sinne d es § 20 des N aturschutzgesetzes die zuständige N aturschutz­ behörde (im gg. Falle die Bezirkshauptmannschaft) am V erfahren zu betei­ ligen, auch dann, w enn das V erfahren bereits vor dem 1. Jä n n er 1969 durch­ geführt w orden ist. Die Gemeinde w äre daher ausdrücklich verpflichtet ge­ w esen zu bedenken, daß durch einen K raftfahrzeug-W erkstättenbetrieb übli­ cherweise verschiedene G eräte und M aschinen im Freien herum stehen, w o ­ durch die W irkung des N aturdenkm ales eine arge Beeinträchtigung erfährt. Auch der Ausblick w ird dadurch fast vollständig behindert. Diese Tatsachen w urden von der B ezirksverw altungsbehörde anläßlich der gew erbebehördlichen Kommissionierung ebenfalls festgestellt, w obei es erst dank der Bemühungen des V erhandlungsleiters gelungen ist, den Bauherrn dafür zu gewinnen, die W erkstätte neu zu planen und auch besser zu situ­ ieren bzw. die endgültige A usführung dieses Bauvorhabens nur im Einver­ nehm en mit der N aturschutzbehörde vorzunehmen. So erfreulich das Ergebnis dieser Bemühungen auch ist, so entstehen für den K onsensw erber M ehrausgaben, die verm eidbar gew esen w ären, w enn bei der ersten Planung und Bauausführung bereits das Einvernehm en m it der N aturschutzbehörde hergestellt gew esen und auf das N aturdenkm al Rücksicht genom men w orden w äre. Die Gemeinde trifft der arge Vorwurf, durch die kritiklose Duldung und nachträgliche Bewilligung mitschuldig gew orden zu sein, ist doch in der erlassenen Schutzverondnung über dieses N aturdenkm al bestimm t, daß das N aturdenkm al und s e i n e U m g e b u n g w eder beschä­ digt noch beeinträchtigt w erden dürfen. Im noch geltenden N aturschutzgesetz ist ein N aturdenkm al „gegebenenfalls samt der zu seiner Sicherung notw endigen Umgebung" zu schützen. W enn aber diese unbestim m te Form ulierung nicht durch A ngaben von M aßen k o n ­ k ret gefaßt w ird, fehlen oft die Rechtsgrundlagen, um den Schutz wirksam durchsetzen zu können. Es w urde daher bei der kürzlich abgeschlossenen Definition von Naturschutzbegriffen folgendes festgelegt: Zum N aturdenkm al gehört auch die nächste Umgebung, w enn diese für das E r s c h e i n u n g s ­ b i l d oder die E r h a l t u n g des N aturdenkm ales m itbestim m end ist. Diese Umgebung ist im G elände durch genaue G rößenangaben festzulegen. Leider w urde in der V ergangenheit w iederholt der Fehler gemacht, als geschützte Umgebung nur den Kronendurchm esser oder den W urzelbereich festzulegen, so daß es jederzeit möglich war, bis zu dieser Grenze G ebäude oder Zäune aufzuführen. W enn nun der Baum w eiterwächst, w ird g aran tiert früher oder später eine G efährdung des G ebäudes oder von M enschen oder eine nach-.

(13) STEIRISCHER NATURSCHUTZBRIEF ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, download unter www.biologiezentrum.at. 13. teilige S ch atten w irk u n g behauptet, w orauf dann ein Schlägerungs- und Lö­ sch u n gsan trag zu folgen pflegt. A bgesehen davon, daß ein N aturdenkm al auf jeden Fall zu respektieren w äre und niem and behaupten kann, bei Beginn d er Ballführung durch dessen Existenz überrascht w orden zu sein, ist es doch aus G ründen der Rechtssicherheit unerläßlich, in H inkunft die m itgeschützte Umgebung in genauen M eterm aßen anzugeben und diesen Bereich in w eiser V oraussicht so zu bem essen, daß unter Berücksichtigung aller auftretenden M öglichkeiten tatsächlich nicht nu r die Erhaltung des N aturdenkm ales selbst, sondern a u c h d i e d e s g e s a m t e n E r s c h e i n u n g s b i l d e s ge­ w ährleistet bleibt. Nachträgliche Wünsche, die m itgeschützte Umgebung au s­ zudehnen oder in M eterm aßen anzuführen, können m eist nicht m ehr zum Ziele führen. C. F.. Farbdiaserie „Naturschutz“ Diese aus 50 Farbdias bestehende Serie ist eine G em einschaftsarbeit des O rdens „DER SILBERNE BRUCH". Ihre H erstellung entsprang dem Gedanken, vor allem die Jugend an die N atur heranzuführen, sie mit den G rundsätzen des N aturschutzes und der Landschaftspflege m oderner Prägung v ertrau t zu machen und dabei Ausmaß und A usw irkungen menschlicher Eingriffe in die N atur und Landschaft in gezielter Form aufzuzeigen. Erziehung zum Naturschutz bedeutet Erziehung zur Liebe und Achtung vor der N atur, die ein G rundw issen über die Erscheinungsformen der Pflanzen und Tiere, ihre natürlichen Lebensgem einschaften und Gesetze zur V oraussetzung hat. Die ästhetisch schönen Farbfotos in V erbindung mit dem zu jedem Bild klar herausgearbeiteten T ext w urden mit besonderer Sorgfalt ausgew ählt und nach der historischen Entwicklung des Naturschutzes in „erhaltenden“ und „gestaltenden" N aturschutz unterteilt. I. Teil (Erhaltender Naturschutz): Schutz der wildw achsenden Pflanzen, geschützte Tierarten, Vogelschutz, N a­ turdenkm ale, N aturschutzgebiete, Landschaftsbestandteile. II. Teil (G estaltender Naturschutz): Gewässer- und W asserw irtschaft, W ald- und Forstwirtschaft, Flur und Landwirtschaft, Energiew irtschaft und V erkehrsanlagen, Hochbauten, Erholung und Erbauung, V erhalten in der N atur, Sauberhaltung der Landschaft. Die straffe G liederung des kom plexen Stoffes macht die Serie besonders geeignet für V orträge in Schulen, Schullandheimen, bei N aturschutzvereinen, W aldjugendgruppen u. dgl. Die D iaserie soll dazu beitragen, die Bedeutung und N otw endigkeit der Erziehung zum N aturschutz w irksam zu machen, um vor allem junge Menschen zu einem V erantw ortungsbew ußtsein zu erziehen, in einer Zeit, in der Z ivilisation und Technik die M enschheit zu überrollen v er­ sucht. Sie soll aber auch allen Freunden der N atur, die sich der erzieherischen und gem ütsbildenden W erte des Naturschutzes bew ußt sind, Freude bereiten und den N aturschutzgedanken tief verankern. Die H erausgeber der Serie im Rahmen des Europäischen N aturschutzjahres 1970, das gegenüber den Einflüssen des technischen Fortschrittes, der Bevölke­ rungsentw icklung und der A usw irkung v eränderter Gesellschaftsordnung auf die Landschaft neue A kzente setzt, ist uns ein besonderes Anliegen. Preis: DM 90.— (50 Farbdias in H olzkassette, einschl. Textbuch [Ringbuch]). Lieferung: Nach Eingang der Bestellungen durch: H. Schmidt-Overbeck, D-66 Saarbrücken 3, K obenhütten w eg 57..

(14) 14. STEIRISCHER NATURSCHUTZBRIEF ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, download unter www.biologiezentrum.at. Aus dec farfucM Uutzficeuds Im Bestreben^ aus Anlaß des Europä­ ischen. Naturschutzjahres 1970 in mög­ lichst w eiten Krei­ sen aufklärend zu wirken, wurden in verschiedenen Ver­ einigungen zahlrei­ che Vorträge g e­ halten j ORRr Dok­ tor Fossel sprach bei Tagungen der Bergwacht in Judenburg, Liezen - St. Gallen, Bad A ussee - Grundlsee, Fehring - Feldbach, Gratkorn, Deutschlandsberg, w eiters zu den W aldbesitzern, in der Forumsdiskussion in Knittelfeld, b e f der Be­ zirksjägertagung Stadt Graz, im Internationa­ len Orden „Der Silberne Bruch", beim Euro­ päischen Naturschutzsymposion in Innsbruck und bei den „Europäischen Gesprächen* in W ien; H. Ortner hielt Dia- und Filmvorträge in der Pädagogischen Akademie in Eggenberg (4 Vorträge), beim Bundesstaatlichen V olksbil­ dungsreferat (für Maturanten), für den Touri­ stenverein „Die N aturfreunde“, bei der Berg­ wacht Gratkorn, in der Volkshochschule W els, im 1. Bundesgymnasium Graz; HR. Hübel sprach vor Trachtenvereinen (Retzhof), vor Pfadfinderführern (Retzhof), zu Gendarmerie­ beamten und zu Naturgeschichteprofessoren. W eitere Tätigkeiten betrafen, immer im In­ teresse des Naturschutzjahres, den W erbe­ stand auf der Grazer Frühjahrsmesse, der ge­ meinsam mit der Bergwacht uikT dem A lpen­ garten Frohnleiten einqerichtet wurde, die Herausgabe von zw ei Beilagen zum „Verord­ nungsblatt für das SchWwesen in der Steier­ mark" („Das Europäische Naturschutzjahr 1970" und „Erziehungs- und Bildungsaufgaben der Schule im D ienste des Naturschutzes im Euro­ päischen Naturschutzjahr 1970“), die bekannt­ lich an 1300 steirische Schulen aller Stufen ge­ langen, und die Durchführung von Rundfunk­ diskussionen, die im Rahmen der Sendereihe „Konfrontationen" gesendet wurden. Das Stei­ ermarkheft von „Natur und Land" wurde an alle M itqlieder sow ie an verschiedene Vereiniqunoen und Personen versandt, d esg lei­ chen eine Landkarte über die „W assergüte in Österreich". Das Taschenbuch „Geschützte T ie­ re" steht vor der Fertigstellung. Sehr lebhaft war der schriftliche Verkehr mit M itgliedern in verschiedenen Schutzangelegen­ heiten, w ie denn überhaupt die stille Klein­ arbeit einen ganz w esentlichen T eil der Tätig­ keit in der Landesgruppe ausmacht.. V e re in fü r H eim atsch u tz (H eim a tp fleg e) in S te ierm a rk Der V erein für Heimatschutz (VfH) hielt am 3. April 1970 sein e diesjährige Jahreshaupt­ versamm lung im H eim atsaal ab. Landesbau­ direktor W irkl. Hofrat Dipl.-Ing. Franz Schön­ beck begrüßte Landesamtspräsidenten Dr. Jun­ ger als V ertreter des Landeshauptmannes.. Wirkl. Hofrat Dr. Binder-Krieglstein in V er­ tretung von Landeshauptmannstellv. Univ.Prof. Dr. Hanns Koren, Stadtrat Dr. Pammer in Vertretung von Bürgermeister Dipl.-Ing. Scherbaum, den Vertreter des Bürgermeisterstellvertret6rrs DDr. Götz, Senatsrat Dipl.-Ing. Knöbl als Vertreter des Stadtbaudirektors, Prof. Dipl.-Ing. Lorenz als Vertreter der Tech­ nischen Hochschule Graz, den Präsidenten der Ingenieurkammer für Steiermark und Kärnten, Dipl.-Ing. Schummer, die erschienenen Bürger­ m eister sow ie die M itglieder und Gäste des Vereins; er dankte den M itgliedern für die ständige Treue zum V erein, für ihre Mitarbeit und ihr Verständnis um die Bemühungen des V ereins. Präsident Landesbaudirektor Hofrat Schönbeck berichtet über die Tätigkeit des V ereins seit 1968 und führt die w esentlichsten Arbei­ ten und aktuelle Fragen an, mit denen sich der V erein in 13 Arbeitssitzungen zu befassen hatte. a) Im Jahre 1968 wurde die Frage der Organi­ sation zur Bewältigung des A ufgabengebie­ tes des VfH behandelt. Es erfolgte die Be­ rufung einiger Persönlichkeiten aus Radkersburg, Obdach, Liezen, Pichl a. d. Enns, Leoben, Bruck usw. in den A rbeitsaus­ schuß und Beirat des V ereines. b) Auf das in Ausführung befindliche Projekt der Landwirtschaftskrankenkasse am Kar­ meliterplatz wurde Einfluß genommen. Es ist zu erwarten, daß das Gebäude sich nun auch in architektonischer Hinsicht gut in das alte Platzbild einfügen wird. c) Zum Hochhausprojekt in Fürstenfeld, ebenso zum Hause Sdiloßbergkai 46 in Graz wur­ den Stellungnahmen abgegeben. d) Im September 1968 wurde eine GerambGedenkschrift veröffentlicht, die als M it­ gliederwerbung dient. e) Der VfH hatte G elegenheit zur Beurteilung des Flächennutzungsplanes der Landes­ hauptstadt Graz. f) Im April 1969 wurde eine Friedhofstagung „Gestaltungsfragen in Friedhöfen und bei Grabmälern“ gemeinsam mit dem Grazer Stadtgartenamt und der Steinmetzinnung ab­ gehalten. g) Zum Projekt eines m ehrgeschossigen V er­ w altungsgebäudes der Konsumentenbera­ tung, nahe der Barmherzigenkirche in der K osakengasse, zur beabsichtigten Verbauung von Stadtpark- und Rosenhainflächen, zur Bausache Hermann Schuster in der N eutor­ gasse und speziell zum Bauvorhaben des Stadtgartenamtes im Stadtpark Graz wur­ den Äußerungen abgegeben. Präsident Dipl.-Ing. Schönbeck erwähnte noch, daß sich der V erein d iese Aufgaben zum Schutze des schönen Grazer Stadtbildes und des Landschaftsbildes der Steiermark ge­ stellt hat und es immer w ieder der ganzen Kraft des V ereines, aber auch der vollen Ein­ sicht und Hilfe aller unmittelbar daran Be­.

(15) STEIRISCHER NATURSCHUTZBRIEF ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, download unter www.biologiezentrum.at. teiligten bedarf, d iese A ufgaben einer guten Lösung zuzuführen. Präsident Dipl.-Ing. Schönbeck stellte nun auf Grund eines einhelligen Beschlusses des V orstandes und Arbeitsausschusses den A n­ trag, Landesbaudirektor i. R. W irkl. Hofrat Dipl.-Ing. Paul Hazmuka in W ürdigung seiner hervorragenden V erdienste um den VfH zum E h r e n p r ä s i d e n t e n zu ernennen. Die Versammlung stimmt mit großem A pplaus die­ sem Antrag zu. Dipl.-Ing. Dr. techn. F. L. Herzog gibt nun einen Überblick über den 60jährigen Bestand des VfH, der auf Seite 10 dieses H eftes ab­ gedruckt ist. Aus Anlaß des 60jährigen Bestandes hat der VfH außerdem mit der Landesbaudirek­ tion die A usstellung der Technischen Hoch­ schule W ien, Institut für Baukunst und Bau­ aufnahmen, „Stadtbaukunst in Österreich“ im Bauzentrum gezeigt. Die A nw esenden wurden zum Besuch eingeladen. Den Festvortrag mit dem Thema „Altstadt­ probleme — unter Berücksichtigung des Stadt­ bildes der Landeshauptstadt Graz“ hielt an­ schließend Stadtbaurat i. R. Architekt Dipl.Ing. Simon aus W iesbaden. Der Vortragende ist der Verfasser des dreibändigen W erkes „Das Herz unserer Städte“. Der Lichtbilder­ vortrag zeigte vom V erfasser großartig skiz­ zierte A ltstadtkerne in. verschiedenen Orten des In- und A uslandes, in denen die Ge­ schlossenheit von Plätzen anschaulich darge­ stellt ist. Er w ies darauf hin, daß bei allen Bauproblemen eines A ltstadtkerns immer die gesam te A nlage g esehen w erden muß, und nicht allein das einzelne Bauvorhaben. Er er­ innerte daran, daß bereits vor 30 Jahren, als er als junger Architekt in Graz tätig war, mit Bauaufnahmen ganzer Straßenzüge und Plätze unserer Landeshauptstadt Graz begonnen wur­ de; diese A rbeiten fortzuführen und zu b e­ enden, würde im In teiesse einer gesunden baulichen W eiterentwicklung dieser Stadt von ausschlaggebender Bedeutung sein.. Landestagung der Steirischen Berg wacht in Leoben Im großen Saal der Bezirkshaupt­ mannschaft in Leo­ ben fand vor kur­ zem die Landesta­ gung des Steiri­ schen Bergwacht für das Jahr 1969 statt, welche durch den turnusmäßigen V or­ sitzenden des Ar­ beitsausschusses der Landesaufsicht, Kamerad S c h a l k , mit herzlichen W orten eröffnet wurde. In einem kurzen Nachruf, der dem knapp vor Weihnachten verstorbenen Bezirkseinsatz­ leiter von Deutschlandsberg, Dr. Gragger, galt und von den Tagungsteilnehm ern stehend angehört wurde, würdigte Kamerad Schalk die V erdienste des V erstorbenen. Anschließend begrüßte als Hausherr Bezirkshauptmann Dr. Pfaller die Tagungsteil­. 15. nehmer, den Vertreter der Steiermärkischen Landesregierung ORR. Dr. F ossel, die V er­ treter von Gendarmerie und Polizei, den als Gast erschienenen Gend.-Obst.-Ltn. Anton W atzka vom Gendarmerieabteilungskommando Leoben sow ie alle B ezirkseinsatzleiter und Funktionäre der Steirischen Bergwacht und würdigte in herzlichen W orten die T ätigkeit der Bergwachtmänner sow ie ihre zunehmende A ktivität. Dann begann die A rbeitstagung mit dem Tätigkeitsbericht des Arbeitsausschusses über die Funktionsperiode vom 1. Oktober 1967 bis 31. Dezember 1969. Man konnte aus den A us­ führungen des Kameraden Minauf ersehen, welche enormen Leistungen organisatorischer und administrativer Art notw endig waren und in zunehmendem Maße notw endig sein w er­ den, der Steirischen Bergwacht jene Kraft zu verleihen, die es ihr ermöglichen soll, den immer umfangreicheren Aufgaben gerecht zu werden, denen sich der Bergwächter inmitten einer Umgebung, die in bedrohlicher W eise die Natur verschandelt und ihre G esetze mißach­ tet, gegenübersieht. Es würde zu w eit füh­ ren, die m annigfaltige T ätigkeit des A rbeits­ ausschusses in allen Einzelheiten aufzuzeigen, aber wenn man bedenkt, was alles geleistet wurde — man denke nur an das Bergwachttreffen auf der Tauplitz, an die A usstellung „15 Jahre Steirische Bergwacht“ oder an den Postverkehr mit den B ezirkseinsatzstellen und den Versand sow ie die Herbeischaffung von Schulungs- und Propagandamaterial, an den Schriftverkehr mit den Behörden und viele andere Dinge, welche uneigennützig in v ie ­ len A rbeitsstunden erledigt wurden, w obei die Arbeit des Kameraden Schalk als Kassier erwähnt werden muß, dann kann sich die Steirische Bergwacht nur beglückwünschen zu solchem Arbeitsausschuß, der, bestehend aus den Kameraden Minauf - Graz, Schalk - Hart­ berg, Neuhold - Knittelfeld und Steinberger Bruck, sicher bemüht sein wird, seine vorbild­ liche Tätigkeit auch in der neuen Funktions­ periode fortzusetzen. Die Berichte der B ezirkseinsatzleiter zeigten v iele gemeinsame Probleme auf, und immer mehr wird geklagt über M üllablagerungen, W ald- und Gewässerverschmutzungen sow ie übermäßige Anbringung von Reklametafeln und andere M ißstände. — Erfreuliches und w eniger Erfreuliches kam zutage. W ährend die m eisten Bezirkseinsatzstellen wirklich sehr agil die Probleme zu meistern versuchen, hört man leider auch von Ortsstellen, die w enig Kontakt mit ihrer Bezirks­ einsatzstelle pflegen. Hier zeigt sich offen­ sichtlich auch die Unterschiedlichkeit in der Führung einer Einsatzstelle, und w ieviel In­ itiative, Zeit und Kraft notwendig sind, den nö­ tigen Kontakt mit den Bergwachtmännern und Funktionären herzustellen, um ihre Einsatz­ freudigkeit und ihr Interesse zu erhöhen. Bei aller Achtung vor der zeitraubenden, leider unerläßlichen A rbeit der Einsatzstellen­ leiter auf bürokratischem Gebiet, darf doch keinesfalls die so wichtige Zusammenarbeit mit jedem einzelnen Bergwächter vernachlässigt werden. D iese erfordert v iel Fingerspitzen­ gefühl und Einfühlungsvermögen, sonst ver­ größert sich die M enge jener Bergwächter, die.

(16) ©Naturschutzbund Steiermark, Austria, download unter www.biologiezentrum.at. P. b. b. Erscheinungsort Graz Verlagspostamt 8010 Graz m an nach ih re r A n g elobung kaum m ehr zu G esicht bekom m t. Sicher k an n das n eu e B ergw achtgesetz, das nach den V ersicherungen des ORR. Dr. Fossel bestim m t noch in diesem J a h r den Landtag p a ssie re n w ird, je n e a b se itssteh e n d e n B erg­ w ächter v o r gew isse A lte rn a tiv e n stellen , tro tzd em so llte es e rst g ar nicht zu e in e r A b ­ k e h r von d e r D ien ststelle kom m en, denn nur ein e gute Z u sam m en arb eit u n d K am eradschaft aller k an n zum Erfolg führen. Z ur Sprache kam auch die infolge d e r S eil­ bah n erö ffn u n g recht b eu n ru h ig en d e S itu atio n im D achsteingebiet, w obei sp eziell d e r Lat­ schenbestand zw ischen den ein zeln en H ü tten und auch d ie F lora durch m a ssie rte n Publi­ kum sbesuch seh r g e fä h rd e t erscheinen. D om inierend auf d ie se r Tagung w aren n a ­ türlich d ie G espräche ü b e r das N atu rsch u tz­ ja h r 1970, das ja bek an n tlich ein e g esam t­ europäische A n g eleg en h eit ist. Es lag en seh r erfreuliche A n reg u n g en v e r­ schiedener E in satzstellen v o r, u n d das sehr ausführliche R eferat v o n ORR. Dr. Fossel gab aufschlußreise H inw eise ü b e r A u sstellu n g en und E xk u rsio n en sow ie das E rscheinen einer S o n derpostm arke. Dr. Fossel a p p ellierte an die B ezirk sein satzleiter, a lles zu tun, um u n ­ te r H inw eis auf das Europäische N atu rsch u tz­ ja h r 1970 den N atu rsch u tzg ed an k en in e r­ hö h tem M aße w eiten K reisen d e r B evölke­ rung zugänglich zu machen. Da es unerläßlich ist, fü r die Bergw acht ein g u tes E invernehm en m it G en d arm erie und Po­ lizei zu pflegen, w u rd en d ie W o rte von O bst.-Ltn. W atzk a seh r b eg rü ß t, d e r v e rs i­ cherte, daß die G en d arm erie je d e rz e it b e re it sei, d e r Bergw acht H ilfe u n d U n terstü tzu n g zu teil w erd en zu lassen. A u d i O bst.-Ltn. N euhold v o n d e r Polizei­ d ire k tio n G raz ä u ß erte sich im gleichen Sinne, und beid e H e rre n w ünschten d e r B ergw acht v ie l Erfolg für ih re A rb e it im N a tu rsch u tziah r 1970. Einstim m ig w u rd e die N e u b este llu n g des A rb eitsau ssch u sses und d e r L andesaufsicht d e r Bergw acht entgegengenom m en, eb en so die V erleih u n g des Ehrenw im pels an den B ezirk M urau. Z usam m enfassend k an n m an fe stste lle n , daß diese Tagung seh r fruchtbar w a r und d er B ergw acht v ie l A n reg u n g und n eu e Im pulse für die um fangreichen A ufgaben, den en sie sich g erad e im N atu rsch u tzjah r 1970 in e r ­ höhtem M aße g eg en ü b ersieh t, gab. F erri I b e r e r. Bezirkseinsatzstelle K nittelfeld Bei der O rtsstellen le ite rb e sp re ch u n g am 27. J ä n n e r w urde H ans M usenbichler einstim ­ m ig zum n euen B ezirk sein satzleiter v o rg e ­ schlagen und von d er B ezirkshauptm annschaft b e stä tig t, ebenso S tephan Damm zum S te llv e r­ tre te r. W enige W ochen sp ä te r w u rd e R einhold W e isse r n e u e r O rtsste lle n le ite r von A pfel­ berg. Die B ezirkseinsatzstelle h a t b ish er v iel M ar­ k ie ru n g sarb eit g e le iste t, w om it manche V o r­ k rieg sm ark ieru n g en v o r dem A uslöschen g e ­ re tte t w urden. Die B ergw ächter w erd en jed en schlechten M arkierungszustand, den m an auf D ien stg ängen fe stste llt, sei e r durch V e rw it­ te ru n g o d e r w egen U nterbrechung durch neue F o rstw eg e e n tstan d e n , an A lp en v erein und N atu rfreu n d e m elden und sobald die A lpinen V e re in e A rb e itsg ru p p e n m it Farbe, Pinsel und D rah tb ü rste au fg e ste llt haben, k önnen B erg­ w ächter, die fast a lle einem d e r be id e n gro ­ ß en T o u risten v erein e angehören, freiw illig m it­ machen, w eil m an w ährend e in e r solchen T ä ­ tig k e it auch B eobachtungen machen kann, die zu den eigentlichen A ufgaben eines B erg­ w ächters gehören. Die M u rtaler Z eitung h a t u n sere A u sse n ­ dung b etreffen d : „Einsatz für saubere G ew äs­ ser" u n te r N o tabene . . . am 14. F ebruar 1970 ein b em erk en sw ertes B egleitw ort g egeben: Beach­ tu n g v e rd ie n t d er neuerlich do k u m en tierte B e­ schluß d er K nittelfelder B ergw acht, auf die R ein h altu ng d e r G ew ässer m it allem N ach­ druck zu achten. W er G eleg en h eit hat, zu beobachten, w iev iel U n ra t in die G ew ässer, nicht z u letzt in die G ebirgsbäche d e r v ersch ie­ d en en G räben geschüttet w ird (hier w ären d ie A n ra in e r einm al vorzunehm en!), den w a n ­ d e lt das G rausen an! Die K n ittelfeld er w o llten 11 M ann s ta rk zur W ochenendschulung am 21. und 22. F ebruar d ieses J a h re s ins M ürztal fahren, doch k o n n ­ te n w egen U n te rbringungsschw ierigkeiten nu r d ie E in satzleiter Damm, K ogler, Kam pl, M au t­ n e r und M usenbichler teilnehm en. D er A blauf d es L ehrganges w a r b e isp ielh a ft v o rb e re ite t u n d durchgeführt. Es g eb ü h rt d afür dem A r­ beitsausschuß Lob und D ank, b e sonders den K am eraden H einz M inauf und H ans Schalk. W as d iese und ORR. Dr. C urt Fossel, O b e rst­ le u tn a n t Dr. K arl H omma und H o frat W ilhelm H übl in V o rträg e n ge sa g t h aben, w ird der ganzen Steirischen Bergw acht für lange Z eit ein e N eu ausrichtung geben. Mu senbich ler. Eigentüm er, H erau sg eb er u n d V e rle g er: L andesgruppe S teierm ark des ö sterreich isch en N a tu r­ schutzbundes. Die H erau sg ab e erfo lg t in Z usam m enarbeit m it der K u lturabteilung des A m tes der Steierm ärkischen L an desregierung. — S c h riftleitu n g : Dr. H eribert H ö r n e c k ; für den In­ halt v e ra n tw o rtlich : Dr. Curt F o s s e l s beide Graz, H ofgasse 13, Tel. 76-3-11, Nbst. 730. — Das Blatt erscheint sechsm al jährlich. D ruckkostenbeitrag für E inzelbezieher S 2.— pro Heft o d e r S 12.— für den ganzen J a h rg an g ; Einzahlungen an Postscheckkonto 4840 für G irokonto 8798 „N aturschutzbrief“ d e r Steierm . S parkasse in Graz. Druck: Steierm . Landesdruckerei, Graz. — 2125-70.

(17) ZOBODAT - www.zobodat.at Zoologisch-Botanische Datenbank/Zoological-Botanical Database Digitale Literatur/Digital Literature Zeitschrift/Journal: Naturschutzbrief - Natur und Landschaftsschutz in der Steiermark Jahr/Year: 1970 Band/Volume: 1970_56_2 Autor(en)/Author(s): diverse Artikel/Article: Naturschutzbrief 1970/56 1-16.

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