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Schlaganfall: Risikofaktoren durch antientzündlichen Lebensstil erfolgreich reduzieren

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Academic year: 2022

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Schlaganfall:

Risikofaktoren durch

antientzündlichen Lebensstil erfolgreich reduzieren

„Vom Schlag getroffen“ – jeder 2. Mensch, der einen Schlaganfall erleidet, bleibt pflegebedürftig oder schwerstbehindert. Wir stellen zahlreiche Methoden vor, die Sie nach einem Schlaganfall unterstützen und vor allem, wie Sie einem Schlaganfall bereits vorbeugen können. Die Möglichkeiten der Prävention sind vielseitig, effektiv und können Ihren gesamten Lebensstil und Ihre Gesundheit positiv beeinflussen.

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Experte/Expertin: Letzte Aktualisierung: 11. November 2020

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Corina Hajak

Prakt. Ärztin, Expertin für integrative Medizin

Das-Wichtigste-in-Kürze

Fakten in der Übersicht

Was ist ein Schlaganfall? Ausfälle bestimmter Teile des Gehirns und Absterben der Nervenzellen durch Unterversorgung mit Nährstoffen und Sauerstoff; akute Ursache:

plötzliche Durchblutungsstörung im Gehirn (80 % der Fälle) oder Gehirnblutung;

Todesursache Nr. 3 in Deutschland und häufigster Grund für bleibende Behinderung im Erwachsenenalter

Ursachen & Risikofaktoren: Lebensstilfaktoren wie ungesunde Ernährung (Western Style Diet), Mikronährstoffmangel, wenig Bewegung, Stress und Rauchen fördern Übergewicht, entgleiste Blutfett- und Blutzuckerwerte, entzündliche Prozesse,

Bluthochdruck und oxidativen Stress – sie bilden die Grundlage der Entwicklung einer Atherosklerose und in Folge Durchblutungsstörungen im Gehirn oder Hirnblutungen.

Symptome: einseitige Lähmungen, Sprach- und Sehstörungen, stechende Kopfschmerzen, Übelkeit und Orientierungsverlust

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Diagnose und Tests: Anamnese und neurologische Untersuchung, CT/MRT, EKG, Laborparameter, Ultraschall (Echokardiografie, Doppler-Untersuchung mit Intima-Media- Dicke-Messung), Angiografie und EEG

Prognose und Verlauf: Die Prognose und Komplikationen sind abhängig von der Größe und der Lokalisation des betroffenen Hirnareals und der Schnelligkeit der durchgeführten Behandlung, Alter, weiteren Vorerkrankungen und bestehenden Risikofaktoren.

Veränderungen im Lebensstil senken das Risiko für einen weiteren Schlaganfall.

Empfohlene Ernährung: Eine gesunde Ernährung ist vor allem anti-entzündlich und abwechslungsreich – das Gegenteil der Western Diet, die pro-entzündlich wirkt. Anti-

entzündlich heißt: reichlich Antioxidantien, sekundäre Pflanzenstoffe, Omega-3-Fettsäuren und viele weitere Mikronährstoffe. Praktisch heißt das: Viel Gemüse, Obst,

Vollkornprodukte, fetter Seefisch, Nüsse, Saaten und kaltgepresste pflanzliche Öle. Die mediterrane Diät schützt nachweislich vor Gefäßveränderungen und den Folgen

Herzinfarkt und Schlaganfall.

Therapie und Prävention:

Mikronährstoffe: Alle Mikronährstoffe in Kombination sind bedeutend für die Minimierung der Risikofaktoren für Atherosklerose, der Prävention von

Schlaganfällen und einen optimal funktionierenden Organismus. Eine optimale

Mikronährstoffversorgung kann zu einer Reduktion der Intima-Media-Dicke beitragen und ist wichtiger Pfeiler der Atherosklerose-Prophylaxe.

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Lebensstil: Sie selbst sind gefragt! Sport und Bewegung, Reduzierung des Nikotin- und Alkoholkonsums, Entspannungsverfahren und erholsamer Schlaf und

Schlafhygiene tragen maßgeblich zur Gesamtgesundheit und Prävention eines Schlaganfalls und zu einer effektiven Rehabilitation bei.

Konventionelle Therapie (Akuttherapie): „Zeit ist Hirn!“ Behandlung auf der Stroke Unit: Thrombolyse innerhalb von 4,5 Stunden nach den ersten Symptomen,

mechanische Thrombektomie: Blutpfropf wird über katheter-gestützte Verfahren herausgezogen, Operationen (große Hirnblutungen, Halsarterienverengung), Medikamente zur Therapie und Prophylaxe von hohem Blutdruck, Blutzucker und Blutfettwerten und zur Blutverdünnung

Ganzheitliche Therapie: Die Bestandteile der Rehabilitation zielen alle auf die größtmögliche Wiederherstellung der beeinträchtigen motorischen und kognitiven Fähigkeiten, die Verbesserung der Lebensqualität und Erhaltung der Selbstständigkeit ab; dazu gehören: Physiotherapie, Ergotherapie, Neurofeedback, Sprach- und

Schlucktherapie, Musiktherapie, Imaginationen/Training zur Bewegungsvorstellung, transkranielle Magnetstimulation (TMS) und Psychotherapie

Checkliste und Empfehlungen bei Schlaganfall: Das können Sie selbst vor/nach einem Schlaganfall tun

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Was ist Schlaganfall?

Das-Wichtigste-in-Kürze

Schlaganfall in der Übersicht

Ausfälle bestimmter Teile des Gehirns und Absterben der Nervenzellen durch

Unterversorgung mit Nährstoffen und Sauerstoff durch plötzliche Durchblutungsstörung im Gehirn (80 % der Fälle) oder Gehirnblutung

Todesursache Nr. 3 in Deutschland und häufigster Grund für bleibende Behinderung im Erwachsenenalter

Stroke Units sind internistisch-neurologische Zentren, die auf eine schnelle, effiziente Behandlung von Schlaganfällen spezialisiert sind.

typische Ausfallerscheinungen: Lähmungen, Sprach- und Sehstörungen

Vorübergehende Ausfallerscheinungen bezeichnen Mediziner als TIA (Transitorische ischämische Attacke).

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Beim Schlaganfall muss der eigentliche Fokus auf der Prävention liegen: Die meisten Risikofaktoren entstehen durch einen ungesunden Lebensstil.

Das „schlagartige“ Aussetzen bestimmter Hirnfunktionen ist bezeichnend für den Schlaganfall (Synonyme:

Apoplexie, Apoplex, Hirnschlag, Schlag, zerebraler Insult). Teile des Gehirns werden aufgrund eines Gefäßverschlusses mit Durchblutungsstörung oder einer Gehirnblutung nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Zu den typischen Ausfallerscheinungen gehören Lähmungen, Seh- und Sprachstörungen und Orientierungsstörungen. Wenn Betroffene nicht schnellstmöglich behandelt werden (idealerweise auf einer Stroke Unit) und das Gewebe wieder durchblutet wird, können bleibende Behinderungen die Folge sein.

Hinweis

Stroke Unit

Stroke Units („stroke“ engl. für Schlaganfall) sind internistisch-neurologische Zentren, die auf eine schnelle, effiziente Behandlung von Schlaganfällen spezialisiert sind.

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Ausfallerscheinungen, die länger als 24 Stunden auftreten, sprechen bereits für eine dauerhafte Schädigung des Nervengewebes. Falls Ausfallerscheinungen nur vorübergehend eintreten, bezeichnen Mediziner dies als TIA (Transitorische ischämische Attacke).

Hinweis

Wichtig

Beim Schlaganfall muss der eigentliche Fokus auf der Prävention liegen: Die meisten Risikofaktoren entstehen durch einen ungesunden Lebensstil (falsche Ernährung, Mikronährstoffmangel, wenig Bewegung, Stress, Rauchen, …), der wiederum viele weitere Erkrankungen begünstigt, die ebenfalls Risikofaktoren darstellen (Typ-2-Diabetes, Adipositas, Bluthochdruck, …).

Der Schlaganfall ist ein Notfall: Wenn Sie den Verdacht auf einen Schlaganfall bei sich oder Angehörigen haben, wählen Sie umgehend 112! Zeit ist Hirn!

Vorkommen und Häu gkeit

In Deutschland erleiden ca. 200.000 Menschen pro Jahr einen Schlaganfall. Schlaganfälle stehen an dritter Stelle der Todesursachen in Deutschland nach Herzinfarkt und Tumorerkrankungen, global sogar bereits an

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zweiter Stelle. Die Zahl der Schlaganfallpatienten (durch Durchblutungsstörung) hat zwischen 2010 und 2016 um 10,2 % zugenommen . Bei Erwachsenen ist der Schlaganfall die häufigste Ursache für eine bleibende Behinderung.

Betroffen sind v. a. ältere Personen (mehr als 80 % sind über 60 Jahre alt), jedoch nicht ausschließlich – auch junge Menschen und sogar Kinder können einen Schlaganfall bekommen. In Deutschland erleiden jährlich etwa 300 Kinder einen Schlaganfall.

Frauen sind im Durchschnitt 75 Jahre alt bei einem Schlaganfall, Männer deutlich jünger mit 68 Jahren. Frauen sind etwas häufiger betroffen als Männer, mit steigender Tendenz.

Entstehung und Differenzierung des Schlaganfalls

Die Unterversorgung mit Sauerstoff bestimmter Teile des Gehirns und das Absterben der Gehirnzellen in Folge kann durch zwei verschiedene Mechanismen entstehen:

80 % durch Durchblutungsstörungen (Gefäßverschluss, ischämischer Infarkt) 20 % durch Gehirnblutungen (hämorrhagischer Infarkt)

Schlaganfall durch Durchblutungsstörungen

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Der Gefäßverschluss in den Arterien des Gehirns wird durch verhärtete, verengte arterielle Gefäße (Atherosklerose, früher Arteriosklerose, ugs. Arterienverkalkung) und/oder ein Blutgerinnsel (Thrombus) verursacht. Auch ein Gefäßspasmus (ausgelöst durch eine Subarachnoidalblutung, Medikamente oder Stress) kann eine Mangeldurchblutung auslösen. Die betroffenen Gebiete des Gehirns können durch die „Verstopfung“

nicht mehr mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt werden. Inwieweit der betroffene Abschnitt des Gehirns dauerhaft geschädigt bleibt, hängt vom betroffenen Versorgungsgebiet (große oder kleine Arterien), Schnelligkeit der Behandlung, aber auch von den „Umgehungsstraßen“ ab, die der Blutkreislauf bereitstellt. Die Blockade in der Arterie kann auch durch ein verschlepptes Blutgerinnsel (Thrombus) ausgelöst werden, welches z. B. im Herzen aus verklumpten Blutplättchen entstand.

Aus ug in die Wissenschaft

Atherosklerose ist eine chronische Entzündung

Jahrelang wurde abgelagertes Cholesterin aus fett- und cholesterinreicher Ernährung in den Arterien für die „Verstopfung“ verantwortlich gemacht. Wissenschaftler wissen heute mehr über die entzündliche Genese, die zur Atherosklerose führt. Plaques in den Arterienwänden, die beim Aufplatzen ein Blutgerinnsel bilden, sind die Ursache für den Verschluss eines Gefäßes und für die gefürchteten Folgen Schlaganfall und Herzinfarkt. In der Mehrzahl der Fälle ist eine Plaqueruptur für den Infarkt verantwortlich, bei einem Drittel Plaqueerosionen.

In Zukunft werden im Labor bei Atherosklerose nicht nur die Blutfettwerte im Rahmen für ein Risikoprofil für Herz-Kreislauf-Erkrankungen kontrolliert werden müssen, sondern auch

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Entzündungsparameter wie CRP und Fibrinogen, ebenso wie der Entzündungsmarker Homocystein (siehe Ursachen). Eine gute Mikronährstoffversorgung mit Vitamin B12, B6 und Folsäure sind für einen reibungslosen Abbau von Homocystein nötig. Manche Experten messen auch dem hochsensitiven CRP (hsCRP) eine größere Bedeutung bei der Erstellung und Kontrolle des Atherosklerose-Risikoprofils bei als LDL .

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Schlaganfall durch Gehirnblutungen

Gehirnblutungen sind deutlich seltener die Ursache für einen Schlaganfall. Auch hier spielt die Atherosklerose eine wichtige Rolle bei der Entstehung, vor allem in Verbindung mit Bluthochdruck (stellen Sie sich einen brüchigen, lädierten Schlauch vor, durch den mit Hochdruck Wasser fließt). Das Gefäß platzt auf, Blut tritt ins umliegende Gewebe aus und kann das Gewebe abdrücken und so seine Funktionen einschränken. Unser Gehirn hat eine knöcherne Hülle (Schädel), und es existieren keine Ausweichmöglichkeiten – es entsteht eine raumfordernde Blutung. Auch Unfälle (Traumata) und die Überdosierung blutverdünnender Medikamente können die Ursache für eine Gehirnblutung sein.

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Ursachen und Risikofaktoren

Das-Wichtigste-in-Kürze

Ursachen und Risikofaktoren in der Übersicht

Grunderkrankung Atherosklerose entsteht v. a. in Folge eines „westlichen Lebensstils“

Beeinflussbare Risikofaktoren: Bluthochdruck, Übergewicht, Typ-2-Diabetes, ungünstige Cholesterin- /Blutfettwerte, chronischer Stress, oxidativer Stress und hohe Homocystein-Werte, Bewegungsmangel, Rauchen, Schlafstörungen, hoher

Alkoholkonsum, Medikamente

Nicht beeinflussbare Risikofaktoren: höheres Alter, weibliches Geschlecht,

Schlaganfall-Häufung in der Familie, Herzerkrankungen, Erkrankungen der Blutgerinnung, Migräne-Erkrankungen

Trigger (akute Auslöser): Infekte, Operationen, akuter (auch psychischer) Stress, schwere körperliche Betätigung, Alltagsdrogen wie Kaffee und Alkohol (wenn keine Toleranz

besteht), Medikamente, Drogen und ökologische Faktoren

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Grunderkrankung bei Schlaganfall: Atherosklerose

Die Atherosklerose entsteht meist über Jahre hinweg durch eine Reihe an Risikofaktoren, die vorwiegend auf Lebensstilfaktoren basieren und eng mit unserer typisch „westlichen“ Lebensweise verknüpft sind. Aus einer ungesunden Ernährungsweise über einen längeren Zeitraum und weiteren beeinflussbaren Risikofaktoren wie wenig Bewegung, Mikronährstoffmangel, Stress und Rauchen kann sich das toxische Quartett metabolisches Syndrom entwickeln, ein entscheidender „Treiber“ der Atherosklerose: Bluthochdruck, Typ-2-Diabetes, Übergewicht und ungünstige Konstellation der Blutfettwerte.

Negative Folgen für den ganzen Organismus hat v. a. die sog. Western Style Diet, die in allen Industrieländern, auch in Deutschland, die Ernährungsweise in weiten Teilen der Bevölkerung dominiert. Diese Art der Ernährung ist hochkalorisch, zuckerreich, enthält viele gesättigte Fettsäuren, häufig Fleisch und Wurstwaren, Salz, Konservierungsstoffe und hochverarbeitete Produkte (Fastfood, Fertigmahlzeiten, …). Dagegen fehlen frisches Obst, Gemüse, hochwertige Pflanzenöle, komplexe Kohlenhydrate, Ballaststoffe, Mikronährstoffe und probiotische Lebensmittel.

Hinweis

Mikronährsto e für die Gefäßwände

Bei der Atherosklerose kommt es zu pathologisch veränderten Gefäßen: Verhärtung, Verengung und Plaqueeinlagerungen. Mikronährstoffe sind signifikant wichtig für gesunde Gefäßwände und eine optimale Versorgung ist einer der Basis-Pfeiler in der Atherosklerose-

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Prävention. Atherosklerotische Veränderungen beginnen mit einer endothelialen Dysfunktion – hier wirken Mikronährstoffe bereits als Schutz, v. a. Coenzym Q, Vitamin D und Omega-3- Fettsäuren. Antioxidantien wie sekundäre Pflanzenstoffe und Vitamin C und E haben eine antientzündliche Wirkung. B-Vitamine und Folsäure sind am Abbau des Homocysteins beteiligt, einem toxischen Treiber der Arterienverkalkung.

Der Verlaufs-Parameter, der den Effekt einer guten Mikronährstoffversorgung auf die Atherosklerose zeigt, ist die Intima-Media-Dicke-Messung (siehe Diagnostik).

Beeinflussbare Risikofaktoren des Schlaganfalls

Viele Risikofaktoren verstärken sich gegenseitig und führen einander in Negativspiralen. Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie gibt an, dass bei Vorhandensein von 10 Risikofaktoren das Schlaganfallrisiko bei 90

% liegt.

Bluthochdruck: Dauerhafte Werte ab 140/90 mmHg schädigen die Blutgefäße und begünstigen die

Entstehung der Atherosklerose. Viele weitere Risikofaktoren wirken sich negativ auf den Blutdruck aus wie Übergewicht, Diabetes mellitus und chronischer Stress.

Übergewicht ist Teil des metabolischen Syndroms und steigert das Risiko für die Entwicklung einer Atherosklerose.

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Typ-2-Diabetes fördert Durchblutungsstörungen und befeuert die Entstehung einer Atherosklerose durch den hohen Blutzuckergehalt. Diabetiker haben ein dreifach so hohes Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden als gesunde Personen.

hohes Cholesterin/hohe Blutfettwerte: Dauerhaft hohes LDL in Kombination mit niedrigem HDL und erhöhten Triglyzeriden sind Hauptfaktoren für die Entstehung der Atherosklerose.

Hinweis

Cholesterin

Cholesterin ist ein Fettmolekül, dass als Baustein vieler Hormone sowie der Zellwände von Bedeutung ist und bei der Bildung der Gallensäure und von Vitamin D eine wichtige Rolle spielt. Es wird zu etwa 75 % vom Körper selbst, vor allem in der Leber, hergestellt, und nur zu 25 % über die Nahrung aufgenommen. Um über das Blut dorthin transportiert zu werden, wo es benötigt wird, muss das Fettmolekül an ein wasserlösliches Eiweiß gebunden werden, ein so genanntes Lipoprotein. Im menschlichen Organismus sind es u. a. HDL (High Density Lipoproteine) und LDL (Low Density Lipoproteine).

Der Gesamtcholesterinspiegel im Blut sollte unter 200 mg/dl liegen, das HDL mindestens 40 – 60 mg/dl und das LDL höchstens 120 mg/dl. Das Verhältnis von LDL zu HDL sollte bei einem gesunden Menschen bei etwa 3:1 oder darunter liegen.

HDL = das “gute” Cholesterin:

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transportiert überschüssiges Cholesterin in die Leber wirkt schützend auf Blutgefäße

kann Cholesterin aus den Ablagerungen wieder herauslösen

LDL = das “schlechte” Cholesterin:

transportiert Cholesterin aus der Leber zu den Körperzellen zur Herstellung von körpereigenem Material oder Reparatur defekter Zellwände

ist beteiligt an der Plaquebildung in den Arterien (v. a. seine oxidierte Form) und somit an Atherosklerose und Durchblutungsstörungen

Stress: Chronischer Stress ist oft die Basis für falsche Ernährung, Übergewicht, Schlafstörungen, hohen Blutdruck, Alkoholabusus und chronische Entzündungen im Organismus. Akute Stressreaktionen verengen die Blutgefäße, erhöhen den Blutdruck und den Blutzuckerspiegel. Stress entsteht vor allem durch eine permanente Überlastung im Leben (berufliches Pensum und private Anforderungen) und negative

Emotionen (andauernde Konflikte, Existenzängste, Gefühle der Überforderung, Einsamkeit und Isolation und Depression).

oxidativer Stress und hohe Homocystein-Werte

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Hinweis

Oxidativer Stress und Homocystein

Unser Körper bildet bei vielen Reaktionen freie Radikale (z. B. in der Zellatmung und bei Immunreaktionen), die in normalen Konzentrationen nicht schädlich sind. Erst bei einem Zuviel (chronische Entzündungen) entsteht der sog. oxidative Stress. Hält der oxidative Stress über einen längeren Zeitraum an, steigt das Risiko für eine Vielzahl an Erkrankungen wie Herz- Kreislauf-Erkrankungen (Atherosklerose, Herzinfarkt und Schlaganfall), Multiple Sklerose, Alzheimer, Krebs und Parkinson.

Ein Verstärker des oxidativen Stresses ist Homocystein: Homocystein löst eine Steigerung der Zellschädigung, Erhöhung der Radikalbildung und Eingriff in die Funktion der Mitochondrien (Kraftwerke der Zellen) aus. Für den Abbau von Homocystein im Blutplasma sind Vitamin B2, B6, B12 und Folsäure nötig. Chronisch erhöhte Homocystein-Werte haben eine Schädigung der Blutgefäße zur Folge und sind mittlerweile ein etablierter Marker der Atherosklerose.

Bewegungsmangel begünstigt die Entstehung zahlreicher chronischer Erkrankungen, fördert Übergewicht und die Entwicklung des metabolischen Syndroms.

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Schlafstörungen und Schlafapnoe-Syndrom (SAS) erhöhen das Risiko für einen Schlaganfall. Beim SAS kommt es zu wiederkehrenden Atemstillständen und Minderbelüftungen der Lunge. Häufige Ursache des SAS sind Alkoholabusus und Übergewicht.

Rauchen erhöht das Schlaganfall-Risiko beträchtlich – bei Frauen 3-fach, bei Männern 1,7-fach. Der Bestandteil Nikotin wirkt doppelt toxisch: Die Herzaktivität wird gesteigert bei gleichzeitiger Verengung der Blutgefäße – die Folge ist eine Minderdurchblutung der Gefäße.

Hoher Alkoholkonsum wirkt sich negativ auf den gesamten Organismus aus: Das Risiko für eine Hirnblutung steigt linear mit der Menge des Konsums, ischämische Hirninfarkte (Hirninfarkt durch

Minderdurchblutung) können von sehr moderatem Konsum jedoch sogar mit verringertem Risiko profitieren.

Medikamente: langjährige Einnahme von Östrogenen (Anti-Baby-Pille). Besonders in Kombination mit Übergewicht stellt die Pille einen signifikanten Risikofaktor v. a. bei jüngeren Frauen dar. Durch die Pille kann es zu Mikronährstoffmängeln kommen, besonders bei B-Vitaminen, und in Folge zu hohen

Homocystein-Werten.

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Nicht beeinflussbare Risikofaktoren des Schlaganfalls

Alter: Die Hälfte aller Schlaganfall-Betroffenen ist über 70 Jahre alt.

Geschlecht: Frauen sind etwas häufiger von Schlaganfällen betroffen als Männer; Gründe dafür sind die häufige Einnahme der Anti-Baby-Pille und hormonelle Schwankungen bei Schwangerschaften.

familiäre Häufung: Das Risiko für einen Schlaganfall ist erhöht, wenn die Eltern oder andere enge Verwandte betroffen sind.

Herzerkrankungen: Herzrhythmusstörungen, überstandener Herzinfarkt, Herzklappenfehler Erkrankungen der Blutgerinnung

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Triggerfaktoren des Schlaganfalls

Gab es Streit? Wurden Medikamente abrupt abgesetzt? Hatte der Betroffene sich vorher körperlich stark angestrengt? Neben den bekannten langfristig wirkenden Risikofaktoren werden in der Wissenschaft auch direkte auslösende Faktoren (Trigger) erforscht – also Ereignisse, die dem plötzlich einsetzenden Schlaganfall vorausgehen. Zu diesen Triggern gehören :

Infekte: bakterielle Endokarditis und Meningitis, der Herpes Zoster, Neurosyphilis, Neuroborreliose, Aids, Rickettsien und Malaria

Operationen: Gerinnungssystem wird aktiviert (Gefahr der Entwicklung von Blutgerinnseln), niedriger Blutdruck während der OP, Absetzen der blutverdünnenden Medikamente

akuter Stress: Wutausbrüche erhöhen das Schlaganfallrisiko vierfach bis zu zwei Stunden danach Sport: schwere körperliche Aktivitäten (wenn keine Toleranz/Training bestand)

Alltagsdrogen: Kaffee (wenn keine Toleranz bestand), Alkohol (1-2 Stunden nach Konsum)

Medikamente und harte Drogen: nach Konsum von Antipsychotika, Rauschmitteln wie Cannabis, Kokain, Opiaten und Amphetaminen

ökologische Faktoren: Schadstoffbelastung, geomagnetische Stürme, schneller Wechsel von Kälte und Wärme

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Symptome des Schlaganfalls

Das-Wichtigste-in-Kürze

Symptome in der Übersicht

typische Symptome/Warnzeichen sind: Lähmungserscheinungen, Sehstörungen, Sprachstörungen, Gleichgewichtsstörungen und Schwindel, starke plötzliche

Kopfschmerzen, Orientierungs- /Bewusstseinsstörungen, Übelkeit und Erbrechen

FAST-Test: schneller, einfacher Test, mit dem Sie selbst die Symptome von Angehörigen bei einem Schlaganfall ermitteln können

bei Kindern oft unbemerkt oder mit verspäteter Symptomatik Erste Hilfe bei einem Schlaganfall

Die Symptome des Schlaganfalls sind vielseitig und treten in verschieden starker Ausprägung auf. Oft werden die Symptome des Schlaganfalls auch Warnzeichen genannt, da sie dem eigentlichen Schlaganfall (im Gehirn)

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vorausgehen. Nehmen Sie auch vorübergehende Symptome immer sehr ernst – selbst bei kurzem Auftreten ist ein umgehender Besuch einer Klinik oder Absetzen des Notrufs 112 wichtig und oft lebensrettend!

Die Symptome sind abhängig davon, welche Teile des Gehirns von der Unterversorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen betroffen ist. Ob es sich um einen Schlaganfall durch ein Gerinnsel oder durch eine Gehirnblutung handelt, hat keinen Einfluss auf die Symptome – sie sind bei beiden gleich.

Hinweis

Schlaganfall im Schlaf

Einer von sieben Schlaganfällen passiert im Schlaf, ohne das Betroffene es aktiv merken. Am nächsten Morgen wachen Sie mit starken Kopfschmerzen, Sehstörungen und Lähmungserscheinungen auf. Rufen Sie auch in diesem Fall sofort den Notarzt.

Diese Symptome treten bei ca. 40 % aller Personen mit Schlaganfall auf:

Lähmungserscheinungen: Lähmung, Schwäche oder Taubheitsgefühle in einer Körperhälfte, z. B.

herabhängender Mundwinkel, „eingeschlafener“ Fuß oder ein gelähmter Arm

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Sehstörungen: Doppelbilder, Einschränkung des Gesichtsfelds (Umfeld, dass man sehen kann, ohne den Kopf zu bewegen) oder kurzzeitiger Sehverlust auf einem Auge (Amaurosis fugax)

Sprachstörungen: Sprechen (verwaschene, lallende Sprache, abgehacktes Sprechen) als auch Verstehen/Begreifen (Sprachverständnis) kann beeinträchtigt sein, Schluckstörungen

Gleichgewichtsstörungen: Drehschwindel, Gangunsicherheit, Stürzen

Kopfschmerzen: plötzlich auftretende, extrem starke, stechende Schmerzen

Orientierungs- /Bewusstseinsstörungen: Verlust von Raum, Zeit und Personen, vorübergehende Bewusstseinsstörungen oder Desorientierung in Bezug auf Raum, Zeit oder Personen

Übelkeit und Erbrechen

weitere Symptome: Gelenkschmerzen, Atemnot, Bewusstlosigkeit

Hinweis

FAST-Test

Sie selbst können einen einfachen, schnellen Test durchführen, um bei einem betroffenen Angehörigen, die wichtigsten Symptome des Schlaganfalls zu ermitteln – den FAST-Test.

F (face): Bitte an den Betroffenen, zu lächeln – hängt ein Mundwinkel, ist dies ein Hinweis auf eine Halbseitenlähmung.

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A (arms): Bitte an den Betroffenen, die Arme nach vorne zu strecken mit den Handflächen nach oben gedreht: Bei einer Halbseitenlähmung sinkt ein Arm ab oder dreht sich.

S (speech): Bitte an den Betroffenen, einen Satz zu wiederholen: Ist die Sprache verwaschen, lallend oder ist es gar unmöglich zu sprechen, handelt es sich um eine Sprachstörung.

T (time): Verlieren Sie keine Zeit und wählen Sie umgehend 112 und schildern Sie die Symptome! Zeit ist Gehirn!

Schlaganfall bei Kindern

Kinder erleiden Schlaganfälle meist aufgrund vererbter Störungen wie Blutgerinnungserkrankungen (und in Folge durch Bildung eines Blutgerinnsels). Auch schwere Infektionserkrankungen oder Herzerkrankungen können Ursachen für einen Schlaganfall sein. Wissenschaftler konnten jedoch bisher noch keine bestimmten Infektionskrankheiten definieren, die das Risiko erhöhen.

Die Symptome sind viel weniger eindeutig als bei Erwachsenen – oft verläuft ein Schlaganfall bei Kindern sogar unbemerkt. Zu den typischen Symptomen bei Kindern gehören plötzliche Veränderungen im Bewegungsablauf oder Sprachstörungen. Teilweise treten Lähmungserscheinungen erst viel später auf, da das Gehirn noch nicht voll ausgereift ist.

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Hinweis

Erste Hilfe bei Schlaganfall

Der Schlaganfall ist ein Notfall. Es kann unter Umständen jede Sekunde zählen, um das Leben des Betroffenen zu retten und/oder bleibende gesundheitliche Schäden zu verhindern.

Diese Maßnahmen können Sie ergreifen, bis das Rettungsteam eintrifft:

Notruf 112 absetzen

Bleiben Sie bei der betroffenen Person und beruhigen Sie sie möglichst.

Öffnen Sie enge Kleidung, entfernen Sie Zahnprothesen, sorgen Sie für frische Luft.

Vorsicht mit Essen und Trinken – bei Schluckstörungen kann der Betroffene ersticken.

Lagern Sie den Oberkörper etwas erhöht, z. B. mit einem Kissen (nur bei Bewusstsein).

Bei Bewusstlosigkeit: Bringen Sie den Betroffenen in die stabile Seitenlage. Kontrollieren Sie immer wieder Atmung und Puls. Wenn Sie keinen Puls mehr tasten können, legen Sie den Betroffenen auf eine harte Unterlage und beginnen sofort mit

Wiederbelebungsmaßnahmen (Herzdruckmassage und Beatmung im Verhältnis 30:2).

Wenn das Rettungsteam eintrifft, versuchen Sie, die Situation ruhig zu schildern: Welche Vorerkrankungen hat der Patient? Welche Medikamente werden eingenommen (Liste mitgeben)? Was ist vor dem Schlaganfall passiert?

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Diagnose des Schlaganfalls

Das-Wichtigste-in-Kürze

Diagnose in der Übersicht

Untersuchung und Anamnese durch den Neurologen: Vorerkrankungen, Symptome, Ausfallerscheinungen, Störungen durch den Schlaganfall, FAST-Test

CT oder MRT zur Beurteilung: Durchblutungsstörung oder Gehirnblutung?

Doppler-Sonografie, Intima-Media-Dicke-Messung und Echokardiografie: Sind die Halsarterien verengt? Liegen Erkrankungen am Herzen vor?

Blutuntersuchung im Labor: Blutfettwerte, Blutzucker, Blutverdünnung?

EKG: Liegen Herzrhythmusstörungen vor?

Gefäßuntersuchung (Angiografie)

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EEG: Messung der Gehirnströme nach einem Schlaganfall zur Abklärung einer Epilepsie

Wir stellen Ihnen im Folgenden alle Untersuchungsarten vor, die bei der Schlaganfall-Diagnostik zum Einsatz kommen. Manche werden bei jedem Patienten durchgeführt (z. B. körperliche Untersuchung, CT oder MRT, Befragung und Blutuntersuchung), andere werden individuell nach Bedarf eingesetzt. Manche diagnostischen Mittel sind auch im Verlauf und der Nachuntersuchung sinnvoll.

Anamnese und körperliche Untersuchung

Als Erstes werden Sie, wenn Sie einen Schlaganfall erleiden, in der Klinik von einem Neurologen (Nervenarzt) oder noch direkt vor Ort vom Notarzt untersucht und befragt (Anamnese). Diese klinisch-neurologische Untersuchung zielt darauf ab, Ausfallerscheinungen festzustellen und zu erfragen (wenn die Symptome nur vorübergehend waren). Der Neurologe wird hierbei z. B. Koordination, Sprache, Sehen, Berührungsempfinden und Reflexe untersuchen.

Bei der Befragung wird der Arzt ggfs. Ihre Risikofaktoren für einen Schlaganfall, bestehende Erkrankungen (evtl.

bereits vorangegangene Schlaganfälle, Erkrankungen in der Familie und mögliche auslösende Faktoren) ermitteln.

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Ein effizienter Test ist der FAST-Test, der die wichtigsten Symptome des Schlaganfalls schnell untersucht (siehe Symptome).

Untersuchung und Anamnese sind beim Schlaganfall bereits sehr zielführend und relativ eindeutig. Weiter wird nun die Ursache (Durchblutungsstörung oder Hirnblutung) ermittelt, um die entsprechende Therapie zügig in die Wege zu leiten. Dazu werden diese bildgebenden Verfahren genutzt:

Computertomografie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT, Kernspin) des Kopfs

Mithilfe des CTs können das Gehirn und seine Blutgefäße in Schichten dargestellt und so der Auslöser des Schlaganfalls festgestellt werden. In über 80 % der Fälle sind Durchblutungsstörungen durch ein Blutgerinnsel verantwortlich. Das MRT liefert bessere Bilder als das CT, dauert jedoch länger und ist teurer, deshalb wird in den meisten Fällen in der Notfallsituation ein CT durchgeführt.

Hinweis

Wenn Sie permanent Metall im Körper tragen (z. B. einen Herzschrittmacher) können Sie nicht mit dem MRT untersucht werden.

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Ultraschall: Doppler-Sonografie der Hals- und Nackenarterien und Echokardiografie

Verschiedene Untersuchungsverfahren können die Suche nach der Lokalisation des Schlaganfall-Auslösers unterstützen; dazu wird v. a. der Ultraschall verwendet. Bei der Doppler-Sonografie werden mithilfe des Ultraschalls die Nacken- und Halsarterien untersucht, z. B. wie gut der Blutfluss ist, ob atherosklerotische Verengungen bestehen (Stenosen) oder ob sich hier Blutgerinnsel gebildet und abgelöst hatten. Der Herzultraschall (Echokardiografie) untersucht, ob die Herzwände verdickt sind, ob der Blutfluss im Herz normal ist oder Verwirbelungen bestehen, die zu Blutgerinnseln führen können.

Hinweis

Messung der Intima-Media-Dicke (IMD)

Im Rahmen der Doppler-Sonografie wird auch die Intima-Media-Dicke-Messung durchgeführt. Bei der Intima-Media-Dicke-Messung werden via hochauflösendem Ultraschall die beiden inneren Gefäßschichten der Arteria carotis communis (auch Karotis, Halsschlagader) auf beiden Seiten gemessen. Die Karotis wird stellvertretend für die vielen anderen atherosklerotisch veränderten Gefäße im Körper untersucht. Arterien sind dreiteilig aufgebaut:

Intima: dünnes, schützendes Endothel kleidet das innere der Gefäße aus Media: Muskelschicht

Adventitia: Bindegewebe und elastische Fasern

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Die Intima spielt bei der Entwicklung der Atherosklerose eine wichtige Rolle – hier findet die Einlagerung der gefährlichen Plaques statt. Der untersuchende Arzt (meist Kardiologe) ermittelt das Verhältnis der Intima-Dicke und Media-Dicke. Normwerte liegen bei bis 0,7mm (teils auch nur bei 0,5mm). Höhere Werte sprechen für ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall. Besonders wichtig ist die IMD-Messung, wenn zahlreiche Risikofaktoren für einen Schlaganfall vorliegen wie Übergewicht, Typ-2-Diabetes und familiäre Vorbelastungen. Eine optimale Versorgung mit natürlichen Mikronährstoffen kann die Intima-Media-Dicke verringern und so kardiovaskulären Ereignissen wie Herzinfarkt und Schlaganfall vorbeugen.

Laboruntersuchung: Blutabnahme

Wichtige Werte bei der Schlaganfall-Diagnostik sind die roten (Erythrozyten) und verschiedene weiße Blutkörperchen (Leukozyten, Granulozyten und Lymphozyten), Blutplättchen (Thrombozyten) und die Blutgerinnungswerte. Außerdem werden Kalium -und Natriumkonzentration und Leber- und Nierenwerte untersucht. Entzündungswerte (BSG, CRP) geben Aufschluss über ein akutes Entzündungsgeschehen im Körper, was die Blutgerinnung ebenfalls beeinflusst. Auch Risikofaktoren und Parameter für Begleiterkrankungen werden überprüft und Blutzucker- und Blutfettwerte gemessen.

EKG (Elektrokardiogramm)

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Mit dem EKG wird festgestellt, ob Herzrhythmusstörungen vorliegen. Häufige Ursache für einen Schlaganfall ist ein Vorhofflimmern.

Hinweis

Elektrokardiogra e (EKG)

Die Elektrokardiografie zeichnet alle elektrischen Aktivitäten Ihres Herzens auf, es entsteht das Elektrokardiogramm. Mithilfe dieses Verfahrens kann die Funktion Ihres Herzens untersucht und Störungen festgestellt werden. Die Herzstromkurve besteht aus verschiedenen Wellen, Zacken und Kurven und gibt u. a. Auskunft, wie schnell das Herz schlägt, ob es rhythmisch schlägt, wie das Herz im Brustkorb liegt und ob die Vorhöfe und Kammern regelmäßig und rhythmisch erregt werden. Daraus können Ärzte Rückschlüsse auf bestimmte Krankheiten oder Notfallsituationen ziehen. Das EKG ist ein einfaches diagnostisches Mittel, kann direkt vor Ort durchgeführt werden und verursacht keine Schmerzen.

Angiografie

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Die Angiografie ist ein invasives Verfahren, mit dem die Ärzte die Gefäße im Gehirn mithilfe von Kontrastmittel, das Ihnen vorher gespritzt wird, darstellen können. Es gibt verschiedene Verfahren, die alle darauf abzielen, genau zu ermitteln, welche Gefäße bzw. Blutversorgungsgebiete im Gehirn vom Schlaganfall betroffen sind.

EEG (Elektroenzephalogramm)

Mithilfe des EEGs können die Gehirnströme über Elektroden aufgezeichnet werden – falls nach einem Schlaganfall Störungen vorliegen, kann dies der Hinweis auf eine Neigung zu epileptischen Anfällen sein.

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Möglicher Krankheitsverlauf und Prognose nach einem Schlaganfall

Das-Wichtigste-in-Kürze

Krankheitsverlauf in der Übersicht

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Die Prognose ist abhängig von vielen Faktoren: Art und Schwere des Schlaganfalls, Schnelligkeit der Akutbehandlung, Alter, Verbesserung in der Rehabilitation und Eigenmotivation

Die Veränderung des Lebensstils kann einem erneuten Schlaganfall vorbeugen.

Das Überleben eines Schlaganfalls und die Lebensqualität danach hängen von der Art und Schwere der Gehirnschädigung ab. 20 % der Betroffenen sterben innerhalb des ersten Monats nach dem Schlaganfall. 50 % bleiben schwerstbehindert und können sich nicht mehr alleine versorgen.

Die schnelle Akutbehandlung auf einer Stroke Unit erhöht die Chancen auf eine Rückbildung der Schädigungen im Gehirn beträchtlich. Auch eine frühzeitig beginnende Rehabilitation mit Physio-, Ergo- und Sprachtherapie und v. a. die Motivation des Betroffenen selbst sind entscheidende Faktoren.

Das Alter ist ein gravierender Faktor: Je älter der Betroffene ist, desto schlechter stehen die Chancen, dass sich Ausfallerscheinungen wieder zurückbilden. Aber auch bei älteren Menschen kommt es auf den Grad der Vorschädigung der Gefäße im Gehirn an. Jüngere Menschen mit Schlaganfall haben oft eine gute Prognose, dass sich Behinderungen wieder zurückbilden.

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Insgesamt spielt eine Rolle, wie es um die Gesundheit bestellt ist, z. B. ob zahlreiche andere Vorerkrankungen und Risikofaktoren bestehen, ob der Lebensstil gesund und aktiv war oder der Organismus bereits durch langjähriges Rauchen, Übergewicht, Typ-2-Diabetes und Bluthochdruck vorgeschädigt ist.

Meist zeigt sich während der Rehabilitation, von welchem Krankheitsverlauf auszugehen ist:

Können Stuhlgang und Urin eingehalten werden?

Verbessert sich die Sprache wieder?

Können gelähmte Gliedmaßen wieder bewegt werden?

Verbessern sich Sprachstörungen?

Wird das Bewusstsein wieder klarer oder bleibt der Betroffene apathisch und nicht ansprechbar?

Entwickelt sich eine Depression oder behalten Betroffene ihren Lebenswillen?

Änderungen im Lebensstil, die wir Ihnen in den folgenden Kapiteln vorstellen werden, haben einen großen Einfluss auf die Entwicklung eines erneuten Schlaganfalls.

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Ernährung bei Schlaganfall

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Das-Wichtigste-in-Kürze

Ernährung in der Übersicht

Ob das, was Sie täglich essen für Sie gesund oder ungesund ist, liegt vor allem an der Ausgewogenheit der einzelnen Nährstoff-Gruppen, die Sie essen.

Eine gesunde Ernährung ist vor allem anti-entzündlich und abwechslungsreich– das Gegenteil der Western Diet, die pro-entzündlich wirkt.

Anti-entzündlich heißt, es sind reichlich Antioxidantien, sekundäre Pflanzenstoffe, Omega- 3-Fettsäuren und viele weitere Mikronährstoffe enthalten. Praktisch heißt das: Viel

Gemüse, Obst, Vollkornprodukte, fetter Fisch, Nüsse, Saaten und kaltgepresste pflanzliche Öle.

Die Mittelmeer-Diät entspricht in weiten Teilen einer anti-entzündlichen, gefäßschützenden Ernährung.

Grüner Tee: Menschen, die regelmäßig grünen Tee trinken, haben ein um 22 % vermindertes Risiko für tödliche Herz-Kreislauf-Ereignisse wie Herzinfarkt und Schlaganfall.

Häufig sind nach einem Schlaganfall Kau- und Schluckstörungen. Verbesserungen hierbei können durch Schlucktherapie, langsames Essen und weiche Konsistenz der Lebensmittel erzielt werden.

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Eine gesunde Ernährung ist einer der wichtigsten Faktoren, um einem Schlaganfall vorzubeugen. Prävention und Therapie greifen direkt ineinander – eine anti-entzündliche, gefäßschützende Ernährung unterstützt Sie nach einem Schlaganfall bei der Rehabilitation und beugt Re-Infarkten vor. Auch Menschen mit Schlaganfall-Häufung in der Familie können ihr persönliches Risiko für einen Schlaganfall effektiv durch gesunde Ernährung und einen insgesamt beweglichen, ausgeglichenen Lebensstil senken. Die Ernährungsempfehlungen bei einem Schlaganfall sind identisch mit der Prävention vor koronarer Herzerkrankung (KHK) und Herzinfarkt und entsprechen weitgehend der Mittelmeer-Diät (mediterrane Diät).

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Am Ende dieses Kapitels finden Sie außerdem Hinweise, worauf Schlaganfall-Patienten bei der Essensaufnahme besonders achten müssen.

Pro-entzündliche Ernährung ist hoher Risikofaktor

Eine pro-entzündliche Ernährung ist oft Risikofaktor oder Auslöser bei zahlreichen Erkrankungen. Diese chronische Entzündung lässt Arterien „verkalken“, schwächt unseren Darm und unser Immunsystem, beeinflusst unsere Psyche negativ und lässt letztlich Zellstress entstehen. Wie im Kapitel Ursachen ausführlich dargestellt, sind entzündliche Prozesse beim Schlaganfall an der Entstehung beteiligt. Mit einer gesunden, anti- entzündlichen Ernährung können Sie das Krankheitsgeschehen in Ihrem Körper selbst mitbeeinflussen:

Sie können das Entzündungsgeschehen in Ihrem Körper mildern/nicht zusätzlich durch entzündungsfördernde Lebensmittel befeuern.

Sie versorgen Ihren Körper mit lebenswichtigen Mikronährstoffen.

Sie mindern Risikofaktoren und Begleiterkrankungen, die sich negativ auf einen Schlaganfall auswirken.

Sie erreichen und halten langfristig Ihr Normalgewicht.

Probleme der heutigen Ernährung

Obwohl in Deutschland kein Mangel an Nahrungsmittelvielfalt herrscht, wird eine naturbelassene Ernährung mit vielen qualitativ hochwertigen und unverarbeiteten Produkten immer seltener. Volle Arbeitstage, Alltagsstress,

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keine Zeit zu kochen und auch der Mangel an Wissen und Fähigkeiten führen zunehmend zu einer ungesunden Ernährung.

Fertigprodukte statt frisch kochen: Western Diet

Diese Art der Ernährung wird oft unter dem Begriff Western Diet zusammengefasst, weil sie vor allem in den westlichen Industrieländern weit verbreitet ist und sich zunehmend auch in Ländern mit traditionell gesunder Ernährung ausbreitet – mit gravierenden Folgen für die Gesundheit der Bevölkerung.

Hinweis

Western Diet

Western Diet: hochkalorisch, zuckerreich, gesättigte Fettsäuren, Transfettsäuren, salzreich, viele Konservierungsstoffe und hochverarbeitete Produkte (Fastfood, Fertigprodukte,

„Junkfood“) – dagegen wenig frisches Obst und Gemüse, keine hochwertigen Pflanzenöle, wenig komplexe Kohlenhydrate, wenige Ballaststoffe, Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe.

Nährstoffzufuhr aus dem Gleichgewicht

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Ob das, was wir täglich essen für uns gesund oder ungesund ist, liegt vor allem an der Ausgewogenheit der einzelnen Nährstoff-Gruppen, die wir essen. Unsere Lebensmittel setzen sich zum einen aus Makronährstoffen zusammen, die uns Energie und Baumaterial liefern: Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße.

Auf der anderen Seite enthalten Lebensmittel auch unzählige Mikronährstoffe, die das Umsetzen der Makronährstoffe im Stoffwechsel erst möglich machen: Vitamine, Mineralien, Spurenelemente, Fettsäuren, Enzyme und sekundäre Pflanzenstoffe.

Ungesund wird eine Ernährung dann, wenn die einzelnen Gruppen nicht mehr im Gleichgewicht zueinander stehen. Arbeit findet z. B. heute sehr oft als sitzende Tätigkeit am Schreibtisch statt, wo keine bis kaum Kalorien verbrannt werden – jedoch dominieren Kohlenhydrate nach wie vor zu einem großen Anteil unsere tägliche Ernährung, was die Entwicklung einer chronischen Entzündung besonders fördert – das ständige Zuviel.

Anti-entzündliche Ernährung: Profitieren Sie auf allen Ebenen

Erst gravierende Erkrankungen und Ereignisse wie ein Schlaganfall lassen uns aufhorchen und führen oft zu einem Wendepunkt im Leben: Lassen Sie es gar nicht erst so weit kommen!

Sich gesund zu ernähren heißt nicht, sich selbst zu kasteien, zu verzichten oder strikte Pläne einzuhalten. Es bedeutet Neues kennenzulernen, alte Wege zu verlassen und sich jeden Tag fitter, gesünder und leistungsfähiger zu fühlen statt immer müde, abgeschlagen und energielos. Sie können dabei Schritt für Schritt etwas an Ihrer Ernährung ändern, statt zu versuchen, von heute auf morgen alles auf den Kopf zu stellen. Eine gesunde Ernährung ist vor allem anti-entzündlich und abwechslungsreich– das Gegenteil der Western Diet, die pro-entzündlich wirkt.

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Was ist antientzündliche Ernährung?

Anti-entzündlich heißt, es sind reichlich Antioxidantien, sekundäre Pflanzenstoffe, Omega-3-Fettsäuren und viele weitere Mikronährstoffe enthalten. Eine pro-entzündliche Ernährung ist einer der Hauptauslöser für eine chronisch-schwelende Entzündung in unserem Körper, die stille Entzündung (silent inflammation).

Die folgende Tabelle stellt Ihnen wichtige anti- und pro-entzündliche Nahrungsmittelgruppen vor:

Anti-entzündliche Nahrungsmittel und pro-entzündliche Nahrungsmittel

Anti-entzündliche Ernährung Pro-entzündliche Ernährung

Olivenöl, Walnussöl, Leinöl, Hanföl frittierte Lebensmittel, Margarine, Sonnenblumenöl, Schweineschmalz, Sojaöl, Maiskernöl

Obst (zuckerarme Sorten bevorzugen): Beeren, Zitrusfrüchte, Äpfel Gemüse, mindestens „5 am Tag“: grüne Blattgemüse, Brokkoli, Spinat, Kohlsorten, Topinambur, alle Salate, Wildkräuter

Fast Food, Fertigprodukte, Süßigkeiten, industriell gefertigte Snacks

Vollkornprodukte: Getreideprodukte aus dem vollen Korn inklusive aller Ballaststo e

Produkte aus Auszugsmehlen („Weiß“), Weizen

Hülsenfrüchte: Linsen, Kichererbsen, Bohnen, Tofu Eier: moderater Konsum (mind. Bio-Freiland-Haltung)

Wurstwaren, viele Milchprodukte

fetter See sch: Lachs, Makrele, Sardinen Schweine eisch

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frische Kräuter, antientzündliche Gewürze wie Chili, Kurkuma, Ingwer Sul de: Knoblauch, Zwiebeln, Meerrettich

sehr salzreich

Getränke und Tee: Wasser, ungesüßte Kräuter- und Früchtetees, grüner Tee

Softdrinks, häu ger Alkoholkonsum, Milchmixgetränke

Nüsse und Saaten: Walnüsse, Leinsamen, Pinienkerne, Kürbiskerne, Macadamianüsse

Erdnüsse, gesalzene und aromatisierte

„Knabbernüsse“

Probiotika: Ke r, Joghurt, milchsauer eingelegte Gemüse, Misopaste

Weitere Eckpunkte einer gesunden Ernährung sind:

Flexitarismus: Insgesamt sollte Ihre Ernährung vorwiegend pflanzenbasiert ausgerichtet sein – Fleisch, Fisch und Milchprodukte sind in Maßen zu genießen, dafür in hochwertiger Qualität.

Regional und saisonal: Produkte aus der Region, die keinen weiten Anreiseweg hatten, sind frischer und oft nährstoffreicher. Viele Superfoods haben einheimische „Verwandte“ wie z. B. Leinsamen (statt

Chiasamen) oder Hagebutten (statt Goji-Beeren).

Gesunde Fette: Fett reduzieren ist passé, viel wichtiger ist es, die richtigen Fette aufzunehmen: Die optimalen Quellen sind kaltgepresste, hochwertige Öle. Dabei sollte der Anteil der Omega-3-Fettsäuren

möglichst hoch sein, da sie im Gegensatz zu den Omega-6-Fettsäuren entzündungs- und schmerzhemmend wirken.

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Hinweis

Omega-3-Öle

Omega-3-Fettsäuren-haltige Öle wie Leinöl oder Hanföl sind nicht hitzebeständig und entfalten ihre Wirkung kalt, also am besten über Salate geben, in Müsli rühren, in Säfte mixen, …

Kohlenhydrate reduzieren: Essen Sie insgesamt weniger Kohlenhydrate, also weniger weißes Brot, weniger weiße Nudeln und Reis. Zu viele dieser getreidehaltigen Sattmacher fördern Entzündungen und stören das Gleichgewicht der Botenstoffe.

Vegetarismus und Veganismus sind Ernährungsformen, die sehr gesund und ausgewogen sein können, aber nicht automatisch sind: Wenn viele oben genannte Nahrungsmittel integriert werden und auf

ausreichend Mikronährstoffzufuhr geachtet wird. Auch der vegane Trend hat viele Fertigprodukte auf den Markt gebracht, die oft mit einer gesunden Ernährung nichts mehr gemeinsam haben. Achten Sie also weniger auf ein „Label“, sondern auf Ausgewogenheit.

Achtsamkeit beim Essen: Genuss, Freude und Langsamkeit gehören zu einer gesunden Ernährung genauso wie hochwertige Nahrungsmittel.

Fastenperioden: Intervallfasten oder Buchinger-Fasten können sinnvoll sein für einen Neustart oder ein jährliches Ritual, hier müssen Sie selbst abwägen, ob es zu Ihnen passt.

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in Bewegung bleiben: Zu einer gesunden Ernährung gehört Bewegung – neben vielen anderen positiven Effekten, wirkt die Verdauung angeregt und die Darmpassage gefördert.

So sollte Ihr Teller in Zukunft aussehen

Mit dieser Telleraufteilung versorgen Sie Ihren Organismus optimal mit wichtigen Mikronährstoffen und ausreichend Energie-Lieferanten (Fette, Kohlenhydrate und Eiweiß). Achten Sie also darauf nicht nur Beilagen und Fleisch/ Fisch zu sich zu nehmen, sondern variieren Sie vor allem mit verschiedenen Gemüse- und Obstkombinationen. So gehen Sie Übergewicht aus dem Weg und bewahren sich vor Speisen mit zu hohen Kalorienwerten.

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Aus ug in die Wissenschaft

Grüner Tee schützt vor Schlaganfall

Grüner Tee ist eine bedeutende Quelle für Polyphenole (sekundäre Pflanzenstoffe). Eine Studie aus China (2020) zeigte, dass regelmäßige Teetrinker ein signifikant niedrigeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und deren tödliche Folgen Herzinfarkt und Schlaganfall hatten .5

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Ernährung nach einem Schlaganfall

Eine gesunde Ernährung unterstützt die Rehabilitation nach einem Schlaganfall und beugt weiteren kardiosvaskulären Ereignissen vor. Neben bereits genannten Punkten für eine herz- und gefäßschützende Ernährung, fassen wir im Folgenden weitere wichtige Punkte zusammen, die nach einem Schlaganfall wichtig sind. Empfehlenswert für Menschen nach einem Schlaganfall ist es, die Hauptmahlzeit morgens einzunehmen, damit ausreichend Energie für den Tag bereitgestellt wird – dies ist besonders wichtig während der Rehabilitation.

Motorische Probleme beim Essen

Durch die motorischen Schwierigkeiten, die mit einem Schlaganfall einhergehen, kann das selbstständige Essen und Trinken für Menschen mit Schlaganfall zur täglichen Herausforderung werden. Hilfreich kann funktionales Geschirr sein mit Saugknöpfen, Saugmatten und Besteck, das einfach zu handhaben ist. Die Selbständigkeit des Patienten sollte nicht durch permanente Hilfestellungen eingeschränkt werden: Nur so viel Unterstützung wie nötig, um das Essen zu erleichtern.

Kau- und Schluckstörungen

Die Hälfte aller Schlaganfall-Betroffenen leidet unter Schluckstörungen, die optimalerweise in einer Sprech- und Schlucktherapie verbessert werden können. Wenn der Kau- und Schluckvorgang nicht mehr normal abläuft, werden Nahrungsbestandteile nicht mehr kontrolliert über den Rachen in die Speiseröhre transportiert. Um

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Verschlucken, Hustenanfälle oder nicht erfolgreiches Abhusten (Nahrungsbestandteile verbleiben in der Luftröhre) zu vermeiden, gibt es einige Hinweise und Vorkehrungen, auf die v. a. Angehörige/Pflegende achten sollten:

Darreichungsform: weiche/weich gekochte Nahrungsmittel in kleinen Stücken oder als Püree aufrecht sitzen bei einer Mahlzeit

Kopf beim Essen leicht nach vorne beugen

kleine Mengen Essen aufnehmen und in kleinen Schlucken trinken möglichst wenig Sprechen beim Essen

obligatorische Mundpflege sollte nach jeder Mahlzeit erfolgen

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Langsam essen und kauen kann durch spezielle Warmhalteteller erleichtert werden – unsere Empfehlung:

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Therapie und Prävention des Schlaganfalls

Jede Behandlung enthält präventive Aspekte und jede Prävention wirkt auch als Therapie. Die Grundpfeiler jeder Vorbeugung und Therapie basieren auf unserem Lebensstil: Wie ernähren Sie sich? Ist Ihr Organismus ausreichend mit Mikronährstoffen versorgt? Wieviel Bewegung ist in Ihren Alltag integriert? Rauchen Sie und wieviel Alkohol konsumieren Sie? Bestimmt Stress Ihr ganzes Leben? Je nachdem, wie die Antworten ausfallen, können sich diese Basispfeiler positiv auf Ihre Gesundheit auswirken, aber auch jahrelange Risikofaktoren für die Entwicklung eines Schlaganfalls darstellen. In diesem Kapitel werden zahlreiche ganzheitliche Methoden vorgestellt, die Ihre Gesundheit und Lebensqualität stärken können – präventiv und/oder auch als Therapie.

Mikronährsto e

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Das-Wichtigste-in-Kürze

Mikronährsto e in der Übersicht

Mikronährstoffe sind unentbehrliche Mikrohelfer in unserem Organismus.

Bei der Atherosklerose kommt es zu pathologisch veränderten Gefäßen: Verhärtung, Verengung, Elastizitätsverlust und Plaqueeinlagerungen. Mikronährstoffe sind signifikant wichtig für gesunde Gefäßwände und eine optimale Versorgung ist einer der Basis-Pfeiler in der Atherosklerose-Prävention.

Achten Sie auf eine ausreichende Versorgung mit allen Mikronährstoffen. Besonders wichtig ist, dass die Mikronährstoffe in kombinierter Form (so wie sie auch in

Nahrungsmitteln vorkommen) aufgenommen werden.

Wenn Sie Schwierigkeiten haben, Ihren Mikronährstoffbedarf ausreichend über die Ernährung zu decken, können moderat dosierte, natürliche Mikronährstoffmischungen sinnvoll sein.

Eine Checkliste mit Kriterien zur Auswahl des richtigen Produktes finden Sie hier.

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Eine wichtige Basis für alle Therapien wird oft bei der Beratung außer Acht gelassen: Eine gesunde, ausgewogene, mikronährstoffreiche Ernährung. Der Körper muss mit Mikronährstoffen optimal versorgt sein, damit Folgen des Schlaganfalls abgemildert werden können, oder es erst gar nicht zu einem Schlaganfall kommt.

Mikronährstoffe – was ist das?

Zu den Mikronährstoffen gehören in erster Linie Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, die einen wichtigen Teil dazu beitragen, damit unser Organismus funktioniert. Im weiteren Sinne lassen sich auch essentielle Fettsäuren, Aminosäuren, sekundäre Pflanzenstoffe und Enzyme hinzuzählen. Makronährstoffe wie Eiweiße, Kohlenhydrate und Fette sind unsere Energielieferanten, während die Mikronährstoffe an Prozessen wie z. B. Blutgerinnung, Immunabwehr und Knochengesundheit beteiligt sind. Einige Mikronährstoffe kann unser Körper selbst herstellen, die meisten jedoch müssen mit der Nahrung aufgenommen werden.

Der menschliche Organismus – ein Blick in die Zellen

Der Mensch besteht aus über 70 Billionen Zellen. Diese können alle nur optimal funktionieren, wenn sie mit Vitaminen und Spurenelementen versorgt sind. Es gibt nahezu keinen Stoffwechselschritt, an dem nicht mehrere Mikronährstoffe beteiligt sind. Dazu zählen unter anderem folgende:

Aktivierung von Enzymen und Hormonen (Stoffwechselaktivität) Abwehrleistung des Immunsystems (Immunstoffwechsel)

Energieproduktion in den Kraftwerken unserer Zellen, den sogenannten Mitochondrien (Energiestoffwechsel)

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Leistungsfähigkeit des Herzmuskels (Herzkraft und -rhythmus) Kontraktion der Skelettmuskulatur (Muskelkraft und -koordination)

Impulsübertragung in und der Informationsaustausch zwischen den Nervenzellen (Nerven- und Gehirnstoffwechsel)

Für alle Stoffwechselreaktionen im Körper sind Enzyme notwendig, sie wirken wie ein Katalysator. Enzyme können ihren Aufgaben jedoch nur mithilfe von Mikronährstoffen nachkommen. Je besser der Körper mit Nährstoffen versorgt ist, desto besser funktioniert der gesamte Organismus. Ein Mikronährstoffmangel kann sich also negativ auf den Stoffwechsel und das Immunsystem auswirken. Um Ihre Gesundheit zu schützen und Ihre weiteren Therapien zu unterstützen, sollten Sie also auf Ihren Mikronährstoffhaushalt achten.

Gehören Sie auch zu den Menschen, die regelmäßig Medikamente einnehmen?

Egal ob Schmerzmittel, Blutdrucksenker, Cholesterinsenker oder die Antibabypille. Schon ein einzelnes Medikament kann unsere optimale Versorgung mit Mikronährstoffen ungünstig beeinflussen. Je mehr Medikamente gleichzeitig eingenommen werden, desto intensiver wird in den Mikronährstoffhaushalt eingegriffen, was Wechselwirkungen der Arzneimittel untereinander sowie das Auftreten von Nebenwirkungen erhöht. Hierdurch kann nicht nur die Wirkung des Medikaments negativ beeinflusst werden, sondern auch die Funktion der Mikronährstoffe.

Welche Lebensphasen führen noch zu einem erhöhten Mikronährstoff-Bedarf?

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Aber nicht nur die regelmäßige Einnahme von Medikamenten führt zu einem erhöhten Mikronährstoffbedarf. Es gibt bestimmte Lebensphasen und Umstände, die ein erhöhtes Risiko für einen Nährstoffmangel aufweisen:

Kinder und Jugendliche Schwangere und Stillende ältere Menschen

Menschen mit Magen-Darm-Störungen Menschen mit chronischen Erkrankungen

Diesen erhöhten Bedarf zu decken, ist nicht immer einfach. Trotz des reichhaltigen Angebotes an verschiedenen Lebensmitteln verringern verschiedene Faktoren den Mikronährstoffgehalt in Lebensmitteln:

nicht ausgereiftes Obst und Gemüse größere Erträge in der Landwirtschaft Einsatz von Pestiziden

Es ist wichtig, die Ernährung mit einer breiten und möglichst natürlichen Basis an allen Vitaminen, Spurenelementen sowie sekundären Pflanzenstoffen zu optimieren.

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Mikronährstoffkonzentrat als Grundlage

Gut versorgt sind Sie mit moderaten Mikronährstoffmischungen – von einzelnen hochdosierten Mikronährstoffen raten wir ohne Absprache mit Ihrem Arzt und vorherigen Untersuchungen ab.

Das Angebot an Mikronährstoffpräparaten ist groß und unübersichtlich. Entscheidend beim präventiven Ansatz ist die natürliche Vielfalt. Das ideale Mikronährstoffpräparat ist auf natürlicher Basis produziert, enthält neben allen klassischen Mikronährstoffen auch sekundäre Pflanzenstoffe und Enzyme, ist flüssig, glutenfrei und vegan.

Die Bioverfügbarkeit sollte wissenschaftlich belegt sein und es sollten keine künstlichen Aroma- oder Konservierungsstoffe enthalten.

Eine Checkliste mit Kriterien zur Auswahl des richtigen Produktes finden Sie hier.

Wichtige Mikronährsto e in der Schlaganfall-Prävention

Antioxidantien aus natürlichen Quellen binden die freien Radikale und verhindern dadurch Zellschäden.

Oxidativer Stress ist ein eigener Risikofaktor für die Grunderkrankung des Schlaganfalls, die Atherosklerose.

Bei Menschen, die einen Schlaganfall erlitten haben, ist der oxidative Stress im Organismus meist erhöht und die Aktivität antioxidativer Enzyme erniedrigt. Eine antioxidative Wirkung haben viele Vitamine, Spurenelemente und sekundäre Pflanzenstoffe, am besten im natürlichen Verbund, wie sie in kombinierten Mikronährstoffmischungen vorkommen.

Antioxidantien sind z. B. Selen, Zink, Mangan, die Vitamine C und E, Coenzym Q10 und sekundäre Pflanzenstoffe. Coenzym Q10 schützt besonders in Kombination mit Selen, sekundären Pflanzenstoffen und

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Omega-3-Fettsäuren das empfindliche Endothel der Blutgefäße.

B-Vitamine können das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden besonders für Risiko-Patienten, senken. B- Vitamine und Folsäure sind nötig, um Homocystein abzubauen – einen mittlerweile etablierten Marker der Atherosklerose. Homocystein ist ein Verstärker des oxidativen Stresses durch Steigerung der Zellschädigung, Erhöhung der Radikalbildung und Eingriff in die Funktion der Mitochondrien (Kraftwerke der Zellen). Für den Abbau von Homocystein im Blutplasma sind Vitamin B2, B6, B12 und Folsäure nötig.

Magnesium wird ein deutlicher Schutzeffekt bei koronaren Herzerkrankungen und Schlaganfällen zugeschrieben. Niedrige Magnesium-Spiegel können das Risiko für ischämische Schlaganfälle signifikant erhöhen.

Eisenmangel erhöht das Risiko für die Entwicklung eines ischämischen Infarkts, da die roten Blutplättchen eine erhöhte Bereitschaft haben, zu verklumpen (erhöhte Thrombozytenaggregation). Eisen kann vom Körper nur optimal in Verbindung mit Vitamin C aufgenommen werden (behindert wird die Aufnahme durch Kaffee oder schwarzen Tee).

Omega-3-Fettsäuren sind wichtiger Bestandteil der Atherosklerose-Prävention aufgrund ihrer zahlreichen anti- entzündlichen Wirkungen. Die wichtigsten Vertreter sind Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA) sowie die Alpha-Linolensäure. Alle Risikofaktoren, die zu atherosklerotischen Prozessen im Gefäßsystem führen, werden durch eine gute Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren positiv beeinflusst:

verbesserte Blutfettwerte (Senkung der Triglyzeride)

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verlängerte Blutgerinnungszeit

vermindern Herzrhythmusstörungen

verlängerte Blutgerinnungszeit (anti-thrombotisch)

reduzieren Entzündungsprozesse (die auch bei Übergewicht eine Rolle spielen) senken den Blutdruck

verbessern die Funktion der Endothelzellen (innere Schicht der arteriellen Gefäße)

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Omega-3 und Omega-6-Fettsäuren gehören zu den essenziellen Fettsäuren, sind also lebensnotwendig und können ausschließlich über die Nahrung aufgenommen werden, da sie unser Körper nicht selbst synthetisieren kann. Wichtig ist also, dass Sie diese „gesunden Fette“ täglich über Ihre Mahlzeiten zu sich nehmen. Dabei empfiehlt sich die Verwendung eines natürlichen, kaltgepressten Leinöls. Es ist reich an Omega-3-Fettsäuren und verfeinert Salate, warme Speisen oder Frühstück mit einem mild-nussigen Geschmack

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Aus ug in die Wissenschaft

Omega-3-Fettsäuren in der Akuttherapie beim Schlaganfall

Eine Pilotstudie an Mäusen zeigte , dass die mehrfach ungesättigte Omega-3-Fettsäuren DHA und EPA, die in fettem Seefisch und Meerestieren enthalten sind, bis zu 90 Minuten nach einem Schlaganfall verabreicht, die Schäden des Schlaganfalls deutlich verringern konnte. Die Omega-3-Emulsion nahm deutlichen Einfluss auf das Geschehen nach dem Schlaganfall:

Schlaganfallbereich wurde um 21 % reduziert

Schwere des Schlaganfalls wurde um 50 % reduziert

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verbesserte Hirnzellenfunktion

Entzündungsmarker verbesserten sich

Die Forscher betonen, dass noch viele weitere klinische Humanstudien ausstehen, jedoch die bisherigen Ergebnisse vielversprechend sind.

Vitamin D ist an der Blutdruckregulation beteiligt. Eine Studie zeigte, dass niedrige Konzentrationen des Sonnenvitamins bei Patienten zum Zeitpunkt eines Schlaganfalls (Alter über 75 Jahre) eine erhöhte Sterblichkeit nach einem Jahr aufwiesen . Vitamin-D-Mangel erhöht außerdem das Risiko für Depressionen nach einem Schlaganfall. Hohe Vitamin-D-Spiegel verbesserten zudem die kognitiven Fähigkeiten nach einem Schlaganfall .

Sekundäre Pflanzenstoffe haben einen anti-atherosklerotischen Einfluss durch ihre anti-entzündliche, anti- oxidative und anti-thrombotische Wirkung. Außerdem beeinflussen Sie den Blutzuckerspiegel, wirken blutdrucksenkend und cholesterinsenkend. Bekannt und erforscht sind v. a. Flavonoide, Phytosterine, Polyphenole, Phytoöstrogene, Sulfide, Carotinoide und Glucosinolate. Grüner Tee ist eine sehr wirksame Quelle für Polyphenole – eine Studie aus China (2020) zeigte, dass regelmäßige Teetrinker ein signifikant niedrigeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und deren tödliche Folgen Herzinfarkt und Schlaganfall hatten .

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Aus ug in die Wissenschaft

Sekundäre Pflanzenstoffe sind Alleskönner

Sekundäre Pflanzenstoffe haben für Pflanzen wichtige Effekte: Sie wehren Schädlinge ab, locken Insekten an, schützen vor UV-Licht und sind Aromabildner. Die Bedeutung dieser Stoffe für den Menschen wurde erst in den letzten Jahren zunehmend bekannt. So können zahlreiche Erkrankungen präventiv durch einen hohen Gemüse- und Obstkonsum, Getreide, Nüsse und Saaten verhindert werden. Nicht nur Atherosklerose, Herzinfarkt und Schlaganfall stehen ganz oben auf der Liste, auch rheumatoide Arthritis, Osteoporose, Asthma und Augenerkrankungen (Makuladegeneration) .

Es existieren wahrscheinlich mehr als 250.000 sekundäre Pflanzenstoffe. 80.000 konnten bereits identifiziert werden – die Forschungen der nächsten Jahrzehnte werden zeigen, welche weiteren zahlreichen positiven Wirkungen sekundäre Pflanzenstoffe im menschlichen Organismus haben können.

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Das Gesundheitskompass-Team empfiehlt

Grüner Tee hat eine Vielzahl an gesundheitsförderlichen Eigenschaften. Er ist reich an sekundären Pflanzenstoffen. Besonders hervorzuheben sind dabei die Catechine und Polyphenole. Aufgrund des hohen antioxidativen Potenzials können sich diese Stoffe positiv auf unsere Gesundheit auswirken. Zudem enthält

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grüner Tee natürlicherweise Koffein, wodurch zeitweise Müdigkeit unterdrückt werden kann, da die Rezeptoren für den Neurotransmitter Adenosin blockiert werden. Gleichzeitig steigt die Konzentration der Neurotransmitter Dopamin und Noradrenalin, was eine stimmungsaufhellende Wirkung hervorruft.

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Lebensstil

Das-Wichtigste-in-Kürze

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Lebensstil in der Übersicht

Sport und Bewegung: Regelmäßige körperliche Bewegung beugt einem (erneuten) Schlaganfall vor, senkt den Bluthochdruck, Blutfettwerte und baut Stress ab. Ideal sind Reha-Sportgruppen unter Anleitung. Verbessert werden können durch Sport die

allgemeine Leistungsfähigkeit, kognitive Leistungen, Gleichgewicht, Grob- und Feinmotorik und Alltagskompetenz.

Stressabbau und Entspannung: Permanenter Stress ist Gift für Ihren Körper.

Entspannungstechniken können Ihnen helfen, aktiv zu lernen, mit Stress umzugehen, z. B.

Yoga, Tai Chi und Autogenes Training. Entspannungstechniken zeigten auch gute Wirksamkeit bei der Schlaganfall-Rehabilitation.

Rauchen und Alkoholkonsum: Rauchen und hoher Alkoholkonsum erhöhen das Schlaganfall-Risiko bedeutend. Bereits in der Reha sollte mit der Raucherentwöhnung begonnen werden.

Schlaf und Schlafhygiene: Schlaf ist ein wichtiges Antioxidans und erholsamer Schlaf die Basis für einen gesunden Organismus.

Sport und Bewegung

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Sport und Bewegung fördern die körperliche und geistige Gesundheit: Sport macht im Idealfall Spaß und dient auch als Ventil im Alltag, um Stress abzubauen. Wenn unser Körper unbeweglich wird, können kognitive Störungen entstehen wie Depressionen und Konzentrationsstörungen. Für gesunde Personen gilt: Mit einem Ausdauertraining von 3×30 Minuten/Woche Schwimmen, Walken, Radfahren und Skilanglauf tragen Sie erheblich zu Fitness, einem gesunden Organismus und Wohlbefinden bei.

Hinweis

Direkt nach mäßiger bis schwerer physischer Aktivität ist das Schlaganfall-Risiko bei nicht trainierten Personen erhöht.

Neben einer gesunden Ernährung ist regelmäßige körperliche Aktivität die wichtigste Prävention vor einem (erneuten) Schlaganfall. Auch werden die Mobilität, Alltagskompetenz, Grob- und Feinmotorik, kognitive Funktionen und die allgemeine körperliche Leistungsfähigkeit durch Bewegung geschult und verbessert. In der Rehabilitation können durch körperliches Training Bluthochdruck und Blutfettwerte verbessert und Ausfallerscheinungen wie Spastiken und Lähmungen verringert werden.

Referenzen

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