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- I I n n t t e e g g r r i i e e r r t t e e s s H H a a n n d d l l u u n n g g s s k k o o n n z z e e p p t t 2 2 0 0 0 0 9 9 - -

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Inhalt

I. Allgemeiner Teil

1. Gebietskarte

2. Bestand / Kurzcharakteristik des Gebiets 3. Stärken und Schwächen des Quartiers

3.1. Bestehende Stärken und Potentiale 3.2. Vorhandene Schwächen und Defizite

II. Bilanz und Analyse des Jahres 2008

1. Zielsetzung des Bilanzjahres 2008

2. Auswertung wichtiger Projekte, strategischer Partnerschaften und Themenfelder 2.1. „Mehr Chancen auf dem Arbeitsmarkt“

2.2. „Mehr Fort- und Weiterbildung“

2.3. „Bessere Qualität des Wohn-/Lebensraums“

2.4. „Bewohneradäquate soziale Infrastruktur“

2.5. „Bewohneradäquate Stadtteilkultur“

2.6. „Besseres Gesundheitsniveau“

2.7. „Steigerung des Sicherheitsempfindens“

2.8. „Soziale und interkulturelle Integration“

2.9. „Partizipation der Bewohner und Akteure“

III. Konzept für das Jahr 2009

1. Prioritätensetzung zwischen den strategischen Zielen

2. Ausblick und zentrale Entwicklungsperspektiven für das Gebiet in den nächsten Jahren

Anhang

Maßnahmekatalog (Projekttabelle) Projektblätter

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I . A l l g e m e i n e r T e i l

G e b i e t s k a r t e

Das I n t e r v e n t i o n s g e b i e t liegt zwischen der Karl-Marx-Straße und der Herrmannstraße, dem S-Bahn-Ring und den Friedhofs- und Grünanlagen der Thomashöhe. Das Schmuckstück des Kiezes ist die historische Parkanlage K ö r n e r p a r k .

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2. Bestand / Kurzcharakteristik des Gebietes

Das Quartiersmanagementgebiet-Gebiet Körnerpark wurde nach der im Zentrum des Gebiets gelegenen, aufwändig gestalteten und gut gepflegten Parkanlage benannt. Stadträumlich ist das Gebiet durch die Hauptverkehrsstraßen Karl-Marx-Straße und Herrmannstraße, den S-Bahn-Ring und die Friedhofs- und Grünanlagen der Thomashöhe klar abgegrenzt.

Es handelt sich um ein gründerzeitliches Altbauquartier innerhalb des S-Bahn-Rings mit überwiegender Wohnnutzung. Die Bausubstanz befindet sich in einem relativ guten Erhaltungszustand. Neben einem größeren Genossenschaftsblock (Ilsenhof) und einer zusammenhängenden Bebauung einer Wohnungsgesellschaft befinden sich die bebauten Grundstücke weitgehend in Einzeleigentum.

Die verkehrliche Anbindung des Gebietes ist mit den beiden S-Bahnhöfen am S-Bahnring Neukölln und Herrmannstraße sowie dem U-Bahnhof Neukölln auf der Linie 7 und dem U-Bahnhof Hermannstraße auf der Linie 8 als sehr gut zu bewerten.

Im Gebiet Körnerpark wohnen in 2008 ca. 10.873 Einwohner, davon 6.535 deutsche Staatsbürger und 4.338 Ausländer (ca. 40 %). Die größten Gruppen unter den ausländischen Staatsbürgern stellen die Türken mit ca. 1.500 Menschen, die Bewohner aus Ex-Jugoslawien mit fast 800 und die arabischen Einwohner mit über 600. Darüber hinaus haben zahlreiche deutsche Staatsbürger einen migrantischen Hintergrund, so dass der Anteil der Migranten im Quartier bei ca. 56 % liegt.

Von den Bewohnern des Körnerkiezes sind im Gesamtdurchschnitt 45 % weiblich, wobei der Anteil der Frauen mit deutscher Herkunft mit 47,5 % etwas höher ausfällt als der Anteil von Frauen nichtdeutscher Herkunft mit nur 43,3 %.

Der Anteil der Kinder und Jugendlichen (unter 25 Jahren) beträgt ca. ein Drittel an der Gesamtbevölkerung, wobei der Anteil von Kindern nicht deutscher Herkunft zugenommen hat, aber wegen des neuen Staatsangehörigkeitsrechtes nicht genau bestimmbar ist.

Der Sozialindex ist im Gebiet sehr niedrig, was auf einen hohen Anteil von Menschen mit staatlichen Transferleistungen nach SGB III/II, eine hohen Arbeitslosenquote sowie einen relativ großen Anteil von Beschäftigen im Niedriglohnsektor zurückzuführen ist. 30 % der Empfänger von Existenzsicherungsleistungen sind nicht arbeitslos. Von den Bewohnern beziehen insgesamt 41,65 % staatliche Transferleistungen, der Anteil Arbeitsloser an der Gesamteinwohnerzahl liegt bei 21 %, wovon fast jeder zweite langzeitarbeitslos ist und somit als schwer vermittelbar gilt. Mit einem Anteil von fast 15 % Arbeitslosen im Alter unter 25 Jahren existiert eine hohe Jugendarbeitslosigkeit. Aufgrund lang anhaltender Arbeitslosigkeit fehlen in bestimmten Bewohnergruppen positive Vorbilder für Kinder und Jugendliche. Erwerbsarbeit ist nicht mehr zentraler Lebensinhalt innerhalb vieler Familien. Mehr als zwei Drittel der Kinder und Jugendlichen sind auf staatliche Hilfe zum Lebensunterhalt angewiesen.

Die soziale Lage der Bewohnerschaft spiegelt sich auch in der wirtschaftlichen Schwäche des Einzelhandels, seiner geringen Vielfalt und dem Überwiegen des Niedrigpreissegments wider. Im November 2008 wurde ein Einkaufscenter am S- und U-Bahnhof Herrmannstraße eröffnet, in dem zwei Supermärkte und einige Discountergeschäfte Einzug gehalten haben.

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Im Gebiet befinden sich zwei Grundschulen auf einem gemeinsamen Standort. Während die Peter-Petersen-Schule einen Anteil von ca. 50 % Schüler nichtdeutscher Herkunft aufweist, liegt dieser bei der Konrad-Agahd-Schule bei ca. 85 %. Aufgrund der räumlichen Enge des Schulstandortes findet die Nachmittagsbetreuung in ausgelagerten Horten statt. Der Hort der Konrad-Agahd-Schule betreut ca. 60 Kinder in einer Einrichtung in der Schierkerstraße sowie in der Schule. Die dazugehörige Hortfreifläche wurde 2006 umfangreich erneuert und qualitativ aufgewertet. Die Hortbetreuung der Schüler der Peter-Petersen-Schule findet in drei ausgelagerten Horten statt. Von diesen drei Horten befindet sich ein Hort mit 58 Schülern direkt im Gebiet.

Die auf dem Standort stehende denkmalgeschützte Turnhalle deckt den Bedarf an Sportflächen der beiden Grundschulen nicht. Für eine außerhalb der Schule planrechtlich gesicherte Sporthalle auf der Grünfläche Jonasstr. /Rübelandstr. liegt keine abgestimmte Planung vor, die Finanzierung ist nicht gesichert.

Die ebenfalls im Gebiet liegende Albrecht-Dürer-Oberschule ist ein Gymnasium mit musisch-künstlerischer Ausrichtung. Dieses Gymnasium besuchen auch Schüler bereits ab Klasse 5.

Das „Nachbarschaftsheim Neukölln“ in der Schierker Straße ist wichtiger Akteur der Stadtteilarbeit.

Soziale Infrastruktureinrichtungen und öffentliche Freiflächen befinden sich überwiegend im östlichen Teil des Gebietes, westlich der Ilsenstr. gibt es nur die Freifläche des Hortes der Konrad-Agahd-Grundschule als öffentliche Freifläche.

An der zentral im Gebiet von Ost nach West verlaufenden Schierker Straße sind viele für das Gebiet wichtige Infrastruktureinrichtungen konzentriert. Dies sind die o.g. Hortfreifläche, die Spiel- und Bolzplätze, der Schierkerplatz, das Nachbarschaftsheim Neukölln, der denkmalgeschützte Körnerpark und die Kita des ASB.

Der öffentliche Spielplatzbedarf ist im Gebiet zu etwa 50 % gedeckt, da wie oben aufgeführt, diese räumlich sehr konzentriert angelegt sind, besteht eine noch schlechtere Versorgung, insbesondere für kleinere Kinder im westlichen Bereich, an der Herrmannstraße. Auf Grund der dichten, gründerzeitlichen Bebauung beträgt das Defizit an privaten Spielplätzen etwa 90 %.

Diese genannten quantitativen Defizite lassen sich mit kleinteiligen Maßnahmen etwas reduzieren. Mit wenigen Ausnahmen, vorrangig durch punktuelle Straßenschließungen, bestehen keine Flächenressourcen, die zum Abbau des Defizits genutzt werden können.

Gewerbebetriebe, vorrangig aus dem Dienstleistungsbereich befinden sich überwiegend an der Herrmannstraße und der Karl-Marx-Straße. Daneben befindet sich in der Emser Straße eine Reihe von Geschäften, die für die lokale Versorgung von Bedeutung sind.

Von zunehmender Bedeutung im Gebiet sind Einrichtungen und Angebote im künstlerischen Bereich. Neben der überregional bekannten Körnergalerie und dem Jüdischen Theater haben sich Galerien und kleine Theaterbühnen in ehemals leer stehenden Läden angesiedelt.

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3. Stärken- und Schwächenanalyse des Quartiers 3.1 Bestehende Stärken und Potentiale

Das Gebiet rund um den Körnerpark weist wichtige Stärken auf, die als Chancen der Gebietsentwicklung weiter zu entwickeln und zu verstetigen sind.

Das Quartier verfügt über viele gute und preiswerte Altbauwohnungen, die zusammen mit der hervorragenden Anbindung an den ÖPNV durch die U- und S-Bahnhöfe Neukölln und Herrmannstraße das Quartier als Wohnort attraktiv machen. Zur Beliebtheit als Wohnstandort trägt auch in hohem Umfang der attraktive und gepflegte Körnerpark als grüne Oase inmitten des Gebiets bei. Es verfügt zusätzlich über Grünflächen an der Thomashöhe und weitere Spiel- und Bolzplätze an der Schierker Straße.

Verteilt über das Quartier befinden sich drei engagierte Schulen und mehrere Kitas und Horte im Gebiet. Auch für bildungsorientierte Familien gibt es daher ein interessantes und attraktives Schulangebot. In enger Kooperation mit den Grundschulen findet im Nachbarschaftsheim eine auf Integration ausgerichtete Kinder- und Familienarbeit statt, die seit über einem Jahr durch ein Familienbildungszentrum ergänzt wird. Mit der Einrichtung des JoJu 23 gibt es seit 2007 einen Jugendtreffpunkt im Gebiet, der organisierte Freizeitbeschäftigung und Beratung für Jugendliche anbietet.

Das gute Kultur- und Kunstangebot (Galerie im Körnerpark, Galerie T 27, Leuchtturm, Jüdisches Theater) und aus dem Gebiet kommende Kulturinitiativen wie z.B. die jährlichen Kunstaktionstage, die Illuminationen der Hertabrücke und des Körnerparks, sowie die Pet Parade machen den Kiez über seine Grenzen hinaus für Bewohner Neuköllns und anderer Bezirke interessant.

Die ethnisch-kulturelle Vielfalt wird von vielen Bewohnern als positiv, interessant und lebendig empfunden.

Unter den Bewohnern gibt es zahlreiche engagierte Aktive, die über den Quartiersbeirat, die Aktionsfondsjury, das Nachbarschaftsheim und andere Initiativen gut vernetzt sind. Mittlerweile gibt es in Teilen der Bewohnerschaft eine Identifizierung mit dem “Körnerkiez“.

Die drei Schulen, das Nachbarschaftsheim, der Jugendtreff, die Horte, Kitas, das Familienbildungszentrum und Teile der kulturellen Infrastruktur bieten bei entsprechender Kooperationsbereitschaft und Vernetzung die Chance, den Bildungsstandort Körnerpark zu entwickeln. Dazu gehört, dass im östlich des Standortes der Schulen gelegenen Baublock untergenutzte Flächen vorhanden sind, die für eine Ergänzung der Schulen mit Sporthalle und Mensa geeignet sind.

3.2 Vorhandene Schwächen und Defizite

Für das Quartier Körnerpark wurde vom “Monitoring Soziale Stadtentwicklung 2007” eine besondere Problemkonzentration hinsichtlich hoher Arbeitslosigkeit und Sozialhilfedichte mit einem wachsenden Anteil der von Sozialhilfe lebenden Kinder und Jugendlichen festgestellt.

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Der Anteil von kinderreichen und finanziell schwachen Familien, besonders nichtdeutscher Herkunft ist gemessen an der Gesamtbevölkerung seit einigen Jahren hoch. Darunter entfällt auf türkische Kinder und Jugendliche der größte Anteil, gefolgt von denen aus den Nachfolgestaaten Jugoslawiens und aus arabischen Ländern.

Im Gebiet Körnerpark ist die Arbeitslosigkeit überdurchschnittlich hoch. Aufgrund lang anhaltender Arbeitslosigkeit fehlen in bestimmten Bewohnergruppen positive Vorbilder für Kinder und Jugendliche. Erwerbsarbeit ist nicht mehr zentraler Lebensinhalt innerhalb vieler Familien.

Das Bildungsniveau der Bewohnerschaft ist überwiegend niedrig und erschwert die schulische Erziehung. Der geringe Anteil deutscher Kinder in vielen Kitas und insbesondere der Konrad-Agahd-Schule erschwert das Erlernen der deutschen Sprache.

Die Grundschulen verfügen aufgrund ihrer räumlichen Enge über keine Möglichkeiten, den Kindern Mahlzeiten anzubieten oder gar einen Ganztagsbetrieb aufzubauen. Auch für ihre Sportaktivitäten herrscht Platzmangel. Die auf dem Standort stehende denkmalgeschützte Turnhalle und die gemeinsam genutzte Hoffläche decken den Bedarf an Sportflächen der beiden Grundschulen nicht. Für eine außerhalb der Schule planrechtlich gesicherte Sporthalle auf der Grünfläche Jonasstr. /Rübelandstr. liegt keine abgestimmte Planung vor. Die Finanzierung ist nicht gesichert.

Bis auf diese kleine Turnhalle und die Sporthalle der Albrecht-Dürer-Oberschule gibt es keine räumlichen Potentiale für Vereinssport, ein Sportplatz fehlt völlig. Daher gibt es bis auf einen Ringerverein keinen Sportverein im Gebiet und auch kein Angebot von Vereinssport.

Das Nachbarschaftsheim ist mit Ausnahme des im Rahmen „Soziale Stadt“ hergerichteten Versammlungsraums in einem baulich sehr schlechten Zustand, der seine Funktion als zentraler Ort im Gebiet stark einschränkt.

Durch die kulturell und altersbedingt unterschiedlichen Lebensweisen der Bewohner entwickeln sich Konflikte, wobei soziale und kulturelle Segregationsprozesse festgestellt werden.

Mangelnde Kaufkraft und geringfügige Gewerbevielfalt kennzeichnen das Gebiet. Trotz Ansiedlungen von neuen Nutzern, beeinträchtigen in Teilen des Quartiers Leerstände im Erdgeschoss den Eindruck des Gebietes. Viele Bewohner beklagen die Verschmutzung von Straßen, Gehwegen und Spielplätzen. Es fehlt ein vielfältiges gastronomisches Angebot.

In der Siegfriedstraße gibt es erheblichen Wohnungs- und Gewerbeleerstand, inzwischen wurde ein Haus komplett saniert und wieder vermietet.

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II. Bilanz und Analyse des Jahres 2008 – Wo stehen wir?

1. Zielsetzung des Bilanzjahres 2008

Im Jahre 2008 wurden die in den Jahren 2005 bis 2007 angelegten Schwerpunktsetzungen weiterentwickelt. Für die soziale und kulturelle Integration sollte durch eine finanzielle Schwerpunktsetzung im Kinder- und Jugendbereich eine wichtige Grundlage gelegt werden, so u.a. mit der Schaffung des Jugendtreffs, dem Aufbau des Familienbildungszentrums und der Verstetigung der Spiel- und Freizeitangebote für Kinder im öffentlichen Raum. Bewährte Projekte wie Sprachförderung in Kitas und die interkulturellen Kinder- und Jugendarbeit des Nachbarschaftsheimes sollten stabilisiert werden. Migrantische Mütter als Zielgruppe werden bereits durch Projekte wie die „Stadtteilmütter“, „Vorschulkinder und ihre Mütter“ und das Elterncafe in der Konrad-Agahd- Schule stark in die Integrationsarbeit einbezogen. Die explizite Ansprache von Vätern dagegen fehlte bislang. Dies wird durch den Aufbau einer türkischen Vätergruppe seit Herbst 2008 im Rahmen eines Gemeinschaftsprojektes der Landeskommission Berlin gegen Gewalt und Aufbruch Neukölln e.V.

angegangen.

Die Stabilisierung und die Ansiedlung neuen Ladengewerbes war Schwerpunkt bei der Stärkung der lokalen Ökonomie.

Die Verbesserung der Ausbildung von Jugendlichen durch Bewerbungstraining und Berufsorientierung war ein weiterer Schwerpunkt, um die Chancen auf dem Arbeitsmarkt für Jugendliche zu erhöhen.

Der differenzierte Bedarf an Fort- und Weiterbildung im Gebiet wurde insbesondere durch Projekte gefördert, die die Chancen von Kindern und Jugendlichen in ihrem vorschulischen und schulischen Werdegang verbessern. Dabei liegt ein wesentlicher Schwerpunkt in der Elternarbeit, sowohl bei Vorschul- wie bei Schulkindern.

Die Schaffung von besserer Qualität des Wohn- und Lebensraums sollte durch die Neu- und Umgestaltung des Bolzplatzes Schierker Straße unterstützt werden. Zudem wurde durch eine mit der Albrecht-Dürer-Oberschule sowie den zuständigen Abteilungen des Bezirksamtes Neukölln abgestimmte Planung eine wesentliche Voraussetzung für die Einrichtung einer Cafeteria als Nachbarschaftstreff geschaffen. Damit soll ein weiteres Signal für die positive Veränderung des Gebietes gesetzt werden. Mit dem Projekt „Sauberer Kiez“ konnten die Bewohner zur aktiven Beteiligung gewonnen werden.

Mehr Partizipation der Bewohner- und Akteure blieb Querschnittsaufgabe in allen Projekten, machte sich aber besonders deutlich in der Arbeit des Quartiersbeirates und der Aktionsfondsjury fest. Körnerpost, Kiezfest und Weihnachtsbazar sollten als Einzelprojekte Schwerpunkte in diesem Bereich setzen.

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2. Auswertung wichtiger Projekte, strategischer Partnerschaften und Themenfelder

Z 1 M e h r C h a n c e n a u f d e m A r b e i t s m a r k t

Operationale Ziele

1.1 Erhalt bestehender Arbeitsplätze

1.3 Verbesserung der Ausbildung für Jugendliche

1.5 Förderung von Kleingewerbe und Unterstützung von Existenzgründern 1.6 Standortmarketing / Standortprofilierung

Die Bedeutung des Handlungsfeldes wird durch die soziale Ausgangslage der Bewohner im Gebiet gekennzeichnet. Ein hoher Anteil von Bewohnern im Gebiet erzielen Einkommen durch öffentliche Transferleistungen oder befinden sich in prekären Arbeitsverhältnissen. Bedingt durch diese sozialstrukturellen Rahmenbedingungen erfolgt eine starke Fluktuation des örtlichen Gewerbes, ein Abbau lokaler Arbeitsplätze und ein hoher Anteil von leer stehenden Gewerberäumen. Das gewachsene lokale Gewerbe hat sich aufgrund der sozialstrukturellen und der wirtschaftlichen Entwicklungen stark verändert. Die Veränderungen der Gewerbestruktur machen sich unter anderem durch den Abzug von Kundenströmen durch die Shopping-Center und Großmärkte (Arkaden, Gropiuspassagen etc.) und die Verdrängung der Fachgeschäfte in den Hauptverkehrstraßen (Karl-Marx-Straße, Hermannstraße) sowie der Ansiedlung von Filialketten und Discountern bemerkbar. Das führte zu einem Rückgang des gewachsenen örtlichen Gewerbes mit seinen Angeboten des täglichen und sporadischen Bedarfs für die Bewohner und einem hohen Leerstand von Gewerberäumen im Gebiet.

Nach wie vor sind im Gesamtgebiet Körnerpark 45 ungenutzte Läden in den Erdgeschosszonen und ca. 23 leer stehende Erdgeschosswohnungen vorhanden. Das Projekt „Standortstabilisierung durch Beseitigung von Gewerberaumleerstand im QM- Gebiet Körnerpark“ hat nach 24 Monaten Laufzeit jedoch eine Wandlung der Situation in den Binnenlagen des QM- Gebiets Körnerpark erreichen können. Zwar ist das Gebiet nach wie vor durch den massiven Gewerbeleerstand in den Erdgeschossen geprägt, doch ist an bestimmten Standorten im Gebiet eine positive Trendwende zu erkennen. Die größten und sichtbarsten Veränderungen des Jahres 2008 sind am Mikrostandort „Emser Platz“ zu sehen, der durch die bauliche Erneuerung im Jahr 2007 und die Eröffnung einer Kiez- und Kulturkneipe sowie eines Secondhand und Modeladens deutlich belebter ist. Die in 2007 bereits in Angriff genommene Schwerpunktsetzung auf die Siegfriedstraße im Bereich des Mikrostandortes „Rund um den Emser Platz“ musste bis zur Abwicklung der Zwangsversteigerungen im Bereich der östlichen Siegfriedstraße zurück gestellt werden. Auch die Entwicklungsmöglichkeit am Mikrostandort „Nogat- und westliche Siegfriedstraße“ war durch die anstehenden Zwangsversteigerungen stark eingeschränkt. Hier wird erst, wenn die Situation am Standort sich nach der Zwangsversteigerung stabilisiert und der neue Eigentümer Interesse an einer Aufwertung hat, eine wirksame Leerstandsbekämpfung möglich werden. Die Nutzungen am ersten Mikrostandort „Jonas- und Schierker Straße“ haben sich konsolidiert.

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Mit der Ansiedelung von neuen Mietern musste gleichzeitig das Image aller Standortes durch entsprechende Öffentlichkeitsarbeit, aber auch durch informelle Imagepflege, nachhaltig verbessert werden. Im Rahmen der regelmäßigen Vernetzungstreffen für Neuankommer wurde damit begonnen.

Alle Standorte bieten strukturell weiterhin wegen ihrer guten Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz gute Chancen für die Neuansiedlung vielfältiger kleiner Einrichtungen und Unternehmen. Bisher konnten an allen Standorten überwiegend soziale oder Nutzungen aus dem Bereich der Kreativwirtschaft angesiedelt werden. Leider ist es bisher noch kaum gelungen, sich selbst tragendes Gewerbe an zu siedeln. Diese sich selbst tragenden Projekte sind für die Quartiersentwicklung aber existenziell. Hierauf wird bei der Projektfortführung im Jahr 2009 spezielles Augenmerk zu legen sein. Diese neuen Betriebe, gekoppelt mit sozialen Organisationen sowie gastronomischen Anbietern sind zeitgemäße und quartiersintegrative Angebote für die Vielschichtigkeit der Bevölkerungsstruktur.

Die Verbesserung der Ausbildung für Jugendliche war ein weiterer Schwerpunkt im Handlungsfeld. Da es im Gebiet als einzige Oberschule nur ein Gymnasium gibt, war es schwierig die entsprechende Zielgruppe außerhalb der Schule im Gebiet anzusprechen. Im Jahr 2007 hat die Jugendeinrichtung JoJu 23 mit der Arbeit begonnen. Diese konnte im Jahr 2008 in das Projekt ‚Bewerbungstraining’ einbezogen werden.

Das im Jahr 2007 begonnene Projekt ‚Bewerbungstraining und Berufsorientierung’ konnte 2008 an der Albrecht-Dürer-Oberschule in allen 10. Klassen weitergeführt werden, da hier weiterhin ein entsprechender Bedarf besteht. Ziel des Projektes ist es, den teilnehmenden Schülern die Möglichkeit zu geben, ihre individuellen Bewerbungsunterlagen zu erstellen und ihre persönlichen Berufschancen zu verbessern. Indem Kenntnisse und Methoden der Bewerbung vermittelt, individuelle Profilanalysen vorgenommen und eine persönliche Bewerbungsmappe erstellt werden, sollen die Schüler besser auf den Übergang von Schule zu Beruf vorbereitet werden. Das durch den Träger Stattwerke e.V. durchgeführte Projekt OUTLOOK soll den Schülern in 3 Modulen ein realistischer Blick auf ihre persönlichen Stärken bzw. Schwächen und über ihre beruflichen Chancen vermitteln.

Für die Weiterführung des Projektes wurde eine Kooperationsvereinbarung zwischen der Albrecht-Dürer-Oberschule und dem Träger des Projektes Stattwerke e.V. geschlossen. Dabei wurde insbesondere auf eine nachhaltige Verankerung des Projektes in der Schule hingearbeitet, die vorsieht, dass Interessierte Lehrer und Lehrerinnen in das Konzept der Berufsorientierung, seine Methoden und Instrumente eingeführt werden.

Um die Zielgruppe jugendlicher Schulabbrecher bzw. Jugendlicher ohne Ausbildungsplatz im Gebiet besser zu erreichen, konnte das Projekt OUTLOOK in Kooperation mit dem Jugendtreff JoJu23 im Projektzeitraum 2008 in der Jugendeinrichtung durchgeführt und damit die Berufsorientierung und das Bewerbungstraining auch außerhalb der Schule ungesetzt werden. Um diesen Jugendlichen in Qualifizierungs- und Ausbildungsmaßnahmen zu vermitteln, ist auch das Potential möglicher Ausbildungs- bzw. Praktikumsplätze im Gebiet einzubeziehen. Hierzu wurden die Kooperationen mit Anbietern, Trägern und Institutionen aus dem Bereich der beruflichen Bildung weiter ausgebaut. Es wurden in der Jugendeinrichtung JoJu23 wöchentliche Kompetenz- und Bewerbungsworkshops sowie regelmäßige individuelle Bewerbungscoaching durchgeführt, welche durch Elterninformationsveranstaltung und durch individuelle Elterngespräche im JoJu 23 begleitet wurden.

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Z 2 M e h r F o r t - u n d W e i t e r b i l d u n g

Operationale Ziele

2.2 Qualifizierung der Bewohner zur Stärkung und Unterstützung der Persönlichkeitsentwicklung

2.3 Verbesserung der Kenntnisse der deutschen Sprache und Kultur bei Bevölkerungsgruppen nichtdeutscher Herkunftssprache

Im Gebiet besteht in den unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen und sozialen Schichten ein differenzierter Bedarf an Fort- und Weiterbildung. Dem Bedarf entsprechend wurden insbesondere Projekte gefördert, die die Chancen von Kindern und Jugendlichen in ihrem vorschulischen und schulischen Werde- gang unterstützen. Dabei liegt ein Schwerpunkt in der Elternarbeit, sowohl bei Vorschul- wie bei Schulkindern. Wir sehen in der Einbeziehung der Eltern in die Bildungsbemühungen ihrer Kinder einen wesentlichen Schlüssel zum Erfolg. Das Vertrauen in die Qualität der Schulen sowie das weitere Bildungs- angebot im Kiez sind oft entscheidend dafür, ob Familien dazu neigen, mit Schuleintritt der Kinder wegzuziehen. Die Verbesserung der Bildungssituation für Grundschulkinder trägt daher auch dazu bei, weiteren Segregationstendenzen entgegenzuwirken.

Im Projekt „Vorschulkinder und deren Mütter“ sollen insbesondere migrantische Mütter von Vorschulkindern dazu motiviert werden, ihre Kinder früh- zeitig in der Kita anzumelden. Um die sprachliche Entwicklung zu fördern, familiäre Defizite auszugleichen, wurden gezielt türkische Mütter für dieses Projekt gewonnen. Dabei stellte sich bereits in der Gruppe dieser Mütter das Problem mangelnder Deutschkenntnisse als besondere Barriere dar, weshalb auch die Vermittlung der deutschen Sprache in dieses Projekt integriert wurde.

In der „Schule der Eltern“ soll die Erziehungskompetenz von Eltern der Schüler der Konrad-Agahd-Schule gestärkt werden. Indikatoren dafür sind Beteiligung der Eltern an den schulischen Elternabenden, Beteiligung an den schulischen Gremien und das durch die Elternmitarbeit beeinflussbare Klassenklima.

Die Elternbildung erfolgt über Vermittlung von Grundlagen beim Übergang der Vorschulkinder in die Grundschule, Vermittlung von erzieherischen Basisinformationen für Eltern von Kinder im Grundschulalter, Umsetzung von Informationen in Verhalten und letztlich Anbindung der Eltern an die Schule.

Methodisch basiert die „Schule der Eltern“ auf Vortrag und Diskussionsrunden, Einzelberatung, Unterstützung der Elternabende durch das interkulturelle Pädagogenteam von Evin e.V.. Die themenspezifischen Elternabende werden für alle Eltern der Eingangsstufe auch auf deutsch, türkisch und arabisch angeboten. Die Elternabende werden gemeinsam mit den Lehrerinnen und Lehrern vorbereitet. Eltern werden durch eine individuelle Ansprache insbesondere im wöchentlich stattfindenden Elterncafe stärker zur Mitarbeit motiviert. Ziel ist es, das Engagement der Eltern zu stärken und eine verbindliche und regelmäßige Teilnahme zu erreichen. Nach eingehender und wiederholter Beratung mit Projektträger und Schule wurde das Projekt für ein weiteres Schuljahr bis Ende 2008 verlängert. Die Mitarbeiterinnen der Schulstation blieben weiterhin enge Kooperationspartner.

An der Konrad-Agahd-Schule wurde 2007 in den Klassen 4 bis 6 das musikalische Theaterstück „10 Cent“ erarbeitet und im Rahmen der Neuköllner Theatertage für alle interessierten Eltern und Akteure erfolgreich aufgeführt. Aufgrund des großen Interesses bei den Kindern wurde die Theaterarbeit an

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der Konrad-Agahd-Schule mit dem Projekt ‚Theater AG im BOOM’ fortgeführt und im zweiten Schulhalbjahr durch die Einbeziehung von

Schülern und Schülerinnen der Peter-Petersen-Schule in die Projektarbeit, zur Stärkung der Kooperation beider Schulen und zum Abbau von Vorbehalten unter den Schülern beider Schulen, fortgesetzt. Die Projektarbeit wurde bewusst an der außerhalb der Schule liegenden Theaterbühne BOOM durchge- führt, um durch den Ortswechsel von der Schule in die Theaterräume die Kinder ein anderes kreatives und zur Auslebung ihrer Kreativität anregendes Umfeld erleben zu lassen.

Zwischen dem Projektträger und den Lehrern der beiden Schulen fanden regelmäßige Absprachen über die Ergebnisse der Theater AG und die Fort- schritte bei den Schülern und Schülerinnen statt. Die Auswahl der Schüler und Schülerinnen fand ebenfalls in Absprache mit den Schulen statt. Das Projekt endete mit einer öffentlichen Aufführung an der Theaterbühne BOOM für die Eltern und für andere Interessierte.

Zur Unterstützung der erfolgreichen Theaterarbeit an der Peter-Petersen-Schule (Neuköllner Globus 2006) mit ca. 30 Schülern wurde die Mitarbeit der Schauspielerin Claudia Mertin gefördert und eine weiteres Theaterstück im Jahr 2008 erarbeitet.

Im Körner-Kiez leben zahlreiche Kinder mit Migrationshintergrund, die von ihren Eltern in sprachlicher Hinsicht oft nicht ausreichend gefördert werden können. Da die Kinder zudem oft aus Familien kommen, in denen kaum gelesen wird, soll das Projekt ‚Lesezirkel für Grundschulkinder’ einen Zugang zur Welt der Bücher öffnen. Die Festigung der Lesekompetenz stellt eine grundlegende Voraussetzung für die Partizipation am Arbeitsmarkt und am gesellschaftlichen Leben dar. Dabei soll außerdem die Erweiterung der Lebensvorstellungen, Methoden des Wissenserwerbs und der Wissenserwerb an sich weitergefördert werden.

Das Angebot richtet sich an Grundschulkinder der dritten bis sechsten Klassen. Angesprochen sind insbesondere Schülerinnen mit Migrationshintergrund.

Die maximale Gruppengröße beträgt fünfzehn Teilnehmerinnen. Angesprochen sind sowohl Kinder der Hausaufgabengruppen im Nachbarschaftsheim als auch der Grundschulen im Gebiet

Der Percussionist und Trommellehrer Rocco Rossbach hat sein Projekt mit Kindern der Peter-Petersen-Schule im Jahr 2008 fortgesetzt. Auf spielerische Weise wurde einer gemischten Gruppe von 12 Kindern im Alter von 6-11 Jahren grundlegende afrikanische und lateinamerikanische Rhythmusstrukturen und die Schönheit, Wärme und Kraft der verschiedenen Trommelklänge und deren Zusammenspiel näher gebracht. Es ist unter Anderem dabei das Ziel eine verbesserte Konzentrationsfähigkeit durch Musizieren, Abbau von Spannungen, Aggressionen, Vorurteilen und die Schaffung von kultureller Toleranz und die Überwindung scheinbarer kultureller Gegensätze durch kulturübergreifende Zusammenarbeit bei den Kindern und Heranwachsenden zu errei- chen. Ziel ist es außerdem, das Erlernte bei Auftrittsmöglichkeiten an der Peter-Petersen-Schule und außerhalb vorzutragen, was bei verschiedenen Gelegenheiten wie dem Kiezfest und dem Weihnachts-, Kunst- und Kulturbazar bereits geschehen ist.

Im Oktober 2007 startete das Projekt „KiezEngel – Kindertheater“ in den Räumen des Nachbarschaftsheims mit einem Team von 3 Betreuern, einem Theaterpädagogen, einer bildenden Künstlerin sowie einer pädagogischen Mitarbeiterin und arbeitete mit bis zu 17 Kindern

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2 mal wöchentlich, für je 2 Stunden zum Thema Gewalt. Dieses Projekt wurde im Jahr 2008 fortgesetzt. Ziel des Projekts „KiezEngel“ war es

Gewalterfahrungen mit Hilfe des Mittels Theater aufzuarbeiten und sie anderen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zugänglich zu machen. Neben dem Schauspieltraining und der spielerischen Aufarbeitung von Konflikten in der Schule, zu Hause und im sozialen Umfeld erarbeitete die Gruppe das Gerüst für ein Theaterstück mit der Zielstellung einer Aufführung zum Projektabschluß.

Im Rahmen der schulischen integrativen Bildungsarbeit wurde in einem erweiterten Teil der Galerie im Körnerpark ein Kreativraum zur primären Nutzung von Schulen des Kiezes eingerichtet.

Geplant ist eine halbjährige Nutzung als Steinmetzwerkstatt in den Sommermonaten, die es erlaubt auch die Außenanlage als Arbeitsfläche zu integrieren.

In den Wintermonaten sollen dann andere künstlerische Projekte der bildenden und darstellenden Künste ihre Heimat in dem Aktionsraum finden. Als Nutzungsrhythmus der Räumlichkeiten ist für die kooperierenden Grundschulen (Peter Petersen Grundschule, Konrad Agahd Schule) ein festgelegter wöchentlicher Aktionstag, für das beteiligte Gymnasium (Albrecht Dürer Oberschule) ein Block zusammenhängender Projekttage vorgesehen, der es erlaubt konzeptuelle Themen zu erschließen.

Über diese schulische Bildungsarbeit hinaus, kann der Raum die Möglichkeit für kreative außerschulische Projekte bieten, der Anwohnern der Körner- kiezes, Volkshochschulen des Bezirkes und anderen Kulturschaffenden zur Nutzung offen steht. Die Konzeption des Ateliers basiert auf der Einrichtung von 15 Arbeitsplätzen. Der Kreativraum Körnerkiez wurde im Oktober 2008 eröffnet.

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Z 3 B e s s e r e Q u a l i t ä t d e s W o h n - u n d L e b e n s r a u m s

Operationale Ziele

3.1 Erhöhung der Zufriedenheit der Bewohner mit ihrer Wohn- und Lebenssituation 3.2 Verbesserung des Wohnumfeldes und des öffentliches Raumes

(u.a. Verschmutzung, Vandalismus, Verwahrlosung)

3.4 Qualitative Verbesserung der Häuser, Aufgänge, Treppenhäuser, Höfe

3.5 Erhalt, Unterstützung und Stärkung des wohnortnahen Einzelhandels, Dienstleistungsangebote und der Gastronomie 3.6 Verbesserung der Verkehrssituation

Durch das Kiezprojekt „Sauberer Kiez – Mach mit“ soll nachhaltig auf das Thema Sauberkeit auf den Straßen und Plätzen im Quartiersmanagementgebiet Körnerpark aufmerksam gemacht werden. In Kooperation mit der BSR wurden Anwohner, Familien, Kinder und Jugendliche mit Spiel und Spaß zum Einsammeln von Sperrmüll aktiviert und zu einem Frühjahrs- und einem Herbstputz eingeladen. Plakate und speziell für die Aktionstage angefertigte T-Shirts dienten zur Aktivierung von Anwohnern und Nachbarn. Akteure und Bewohner wurden zu Runden Tischen zum Thema

„Sauberkeit im Körnerkiez“ eingeladen. Durch die Einbindung von Hauseigentümern und Gewerbetreibenden wird eine Verstetigung der Aktivitäten für einen ‚Sauberen Kiez‘ angestrebt. An 10 Standorten wurden Hundekotbeutelspender in Abstimmung mit Bewohnern, Gewerbetreibenden und insbesondere Hundehaltern aufgestellt. Durch eine Gruppe ehrenamtlich tätiger Bewohner wird die Bestückung der Beutelspender kontinuierlich bewerkstelligt. Im Rahmen dieses Projekts beschäftigten sich Kinder aus den beiden Horten „Konrad und Kids“ und „Peters Oase“ mit dem Thema „Müll“.

Sie sammelten auf den Straßen liegende Gegenstände und verarbeiteten sie künstlerisch in Collagen. Ihre Produkte stellten sie dann unter dem Titel

„Recyclingkids“ in der Jugendgalerie Stattknast aus. Angeleitet wurden sie durch Frau Rümmele und Frau Lehmann vom Atelier „Farbfeuer“.

Die Freifläche des Hortes der Konrad-Agahd-Grundschule, die in 2006 mit Mitteln der Sozialen Stadt neu hergerichtet wurde, steht während der Spielplatzsaison wochentags von 16.30 Uhr bis 19.00 Uhr, am Wochenende und während der Ferien zur Verfügung. Die hierfür notwendige Betreuung des Platzes wird durch die Bequit GmbH gesichert.

Mit intensiver Beteiligung der Fachämter des Bezirksamtes Neukölln, der Albrecht-Dürer-Oberschule, den ansässigen Gewerbetreibenden und dem Quartiersbeirat wurde die Aufgabenstellung für die Aufwertung ‚Emser Platz‘ und Vorplatz Albrecht-Dürer-Oberschule in 2006 formuliert Das Landschaftsplanungsbüro Hanke + Partner mit den Künstlern Christine Gersch und Igor Jerschov hatten 2006 ein gestalterisches Gesamtkonzept entwickelt, welches die Aufenthaltsqualitäten des Emser Platzes unter anderem durch künstlerisch gestaltete Möblierung und Maßnahmen zur Reduzierung der Geschwindigkeit steigert. Für den Vorplatz der Albrecht-Dürer-Oberschule wurde ein Aufenthaltsbereich für die Schüler und nach Möglichkeit für die Nachbarschaft vorgesehen. In 2007 wurde eine Teilfläche des ‚Emser Platzes‘ und der Vorplatz der Albrecht-Dürer-Oberschule gemäß

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der abgestimmten Planung baulich realisiert und am 08. September 2007 anlässlich des Kiezfestes Körnerpark feierlich eingeweiht. Wichtiges Augenmerk bei der Umsetzung der baulichen Maßnahme war die Einbeziehung der Anwohner, der Gewerbetreibenden und der Schüler der Albrecht-Dürer- Oberschule. Der durchgeführte Umbau des Emser Platzes stößt auf ungeteilte positive Resonanz der Bevölkerung und wird als sichtbares Symbol für die beginnenden positiven Veränderungen im Quartier wahrgenommen. Dies zeigt sich u.a. daran, dass die mit den Schülern erarbeiteten Mosaike bisher keinerlei Beschmierungen oder ähnliches aufweisen. Durch das Projekt „Gewerbeleerstandsbeseitigung“ wurden zwei neue Läden in bislang relativ verwahrlosten Ladengeschäften direkt am Platz angesiedelt – ein Second-Hand und Modedesign-Laden und eine Kultur- und Kiezkneipe. Dadurch erhält der Platz auch eine neue Funktion und neues Leben.

Das Quartiersmanagementgebiet Körnerpark ist mit Ausnahme der Hermannstraße und der Karl-Marx-Straße Tempo 30 Zone. Die Gehwege und Straßen befinden sich teilweise in einem schlechten Zustand, Gehwegabsenkungen fehlen und Baumscheiben sind zu klein.

Ziel ist die Aufwertung der öffentlichen Verkehrsflächen und die Verbesserung der Schulwegsicherheit. Mitglieder des Quartiersbeirates haben hierzu ein Konzept der flächenhaften Verkehrsberuhigung entwickelt, welches dem Bezirk vorliegt.

Mit der neuen Förderstruktur für bauliche Maßnahmen in Quartiersmanagementgebieten wurden die Bewohner in 2007 und 2008 aufgefordert, Bauprojekte in ihren Quartieren vorzuschlagen, durch die Quartiersbeiräte mit Prioritäten zu versehen und dem Bezirksamt einzureichen. Im Körnerpark wurde durch das Quartiersmanagement hierfür auch in 2008 ein Kiezspaziergang organisiert, auf dem mit zahlreichen interessierten Bewohnern Standorte für mögliche Bauprojekte begangen wurden. Es wurde eine Liste von möglichen Bauprojekten erstellt, die von öffentlichen Spielplätzen, Schulhöfen, Stadtplätzen bis zur Umgestaltung des Nachbarschaftsheims und verkehrsberuhigenden Maßnahmen reicht. In enger Abstimmung mit den jeweiligen bezirklichen Fachämtern wurden die Kosten für die einzelnen Maßnahmen geschätzt und mögliche bezirkliche Eigenanteile abgeklärt. Aus der Liste der möglichen Projekte wurden einvernehmlich in der Steuerungsrunde und im Quartiersbeirat folgende zwei Projekte mit höchster Priorität versehen: Ausbau des Nachbarschaftsheims Neukölln inklusive der Außenanlagen und Aufwertung Spielplatz und Erweiterung der Spielfläche auf dem Straßenabschnitt Schierkerplatz. Von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung wurde der Ausbau des Nachbarschaftsheims in das Bauprogramm zur Realisierung in den Jahren 2009 und 2010 aufgenommen.

Im Jahre 2007 waren zwei Vorschläge aus dem Quartier Körnerpark in diesem Wettbewerbsverfahren erfolgreich vorgeschlagen worden:

Nachbarschaftstreff und Cafeteria an der Albrecht-Dürer-Oberschule und der Bolzplatz an der Schierker Straße in Verbindung mit einer Straßenschließung.

Der Umbau des Bolzplatzes erfolgte weitgehend in 2008, die Mittel für Straßenschließung und Umgestaltung eines Teils der Selkestraße stehen in 2009 zur Verfügung. Die Beteiligung der Bewohner fand in einer Bürgerversammlung und anschließenden Diskussionen mit Jugendlichen aus dem Jugendclub JuJo 23 statt. Die Mittel für Nachbarschaftstreff und Cafeteria an der Albrecht-Dürer-Oberschule stehen in den Jahren 2009 und 2010 zur Verfügung.

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Z 4 B e w o h n e r a d ä q u a t e s o z i a l e I n f r a s t r u k t u r

Operationale Ziele

4.1 Verbesserung der Schulsituation

4.3 Verbesserte Freizeitangebote für Kinder u. Jugendliche 4.4 Verbesserung der Kinderbetreuung

4.5 Verbesserung der Freizeitangebote für alle Bevölkerungsgruppen

Das Gebiet ist gekennzeichnet durch eine defizitäre Ausgangssituation im Bereich der Angebote für Kinder und Jugendliche. Daher kommt dem Handlungsfeld die Bedeutung zu, quantitative und qualitative Verbesserungen der Angebote für diese Zielgruppen zu erreichen. Der Verbesserung der Angebotssituation kommt eine entscheidende Rolle bei der Stabilisierung des Gebietes zu.

Das Projekt ‚Interkulturelle Kinder- und Jugendarbeit’ setzte sich aus den Teilprojekten „Spiel- u. Freizeitangebote“ und „Hausaufgabenhilfe“

zusammen und wird vom Nachbarschaftsheim Neukölln durchgeführt.

Eine der wichtigsten Voraussetzungen für eine Integration in die Gesellschaft ist eine gute Schulbildung - auch als Voraussetzung für eine Integration in den ersten Arbeitsmarkt. Die Kinder, die die durch Soziale Stadt geförderte Hausaufgabenhilfe besuchen, gehören praktisch ausnahmslos zu den am meisten benachteiligten Gruppen der Gesellschaft. Sie kommen bis zu 80% aus Familien mit Migrationshintergrund und überwiegend aus Familien, die in Armut leben. Die Maßnahme lässt daher eine sehr hohe Nachhaltigkeit erwarten, da die Chancen auf eine erfolgreiche Schulbildung frühzeitig verbessert werden. Dieses bereits in 2005 begonnene Projekt wurde bis Ende 2009 mit 60 Teilnehmerplätzen verlängert.

Gegenstand des Teilprojekts „Spiel- und Freizeitangeboten“ ist eine Reihe von Angeboten, die an Nachmittagen und während der Schulferien im Nachbarschaftsheim durchgeführt werden. Damit will das Nachbarschaftsheim die Kernbereiche Musik, Sport und Kreativität abdecken. Mit den darin enthaltenen Ferienworkshops soll den Kindern die Gelegenheit gegeben werden, sich während mehrerer Tage in einer Gruppe neue Erlebniswelten zu erschließen. Im Gegensatz zum Projekt „Coole Kids“ finden die Angebote v.a. im Nachbarschaftsheim Neukölln statt.

Die Verbesserung der Kinderbetreuung und der Freizeitangebote ist für die Gebietsentwicklung ein wesentlicher Schwerpunkt. Die hier ansässigen Einrichtungen und Institutionen können den Bedarf an Freizeitmöglichkeiten nicht genügend abdecken. Aus Erfahrung wissen wir, dass bei weitem nicht alle Kinder die pädagogisch betreuten Freizeitangebote in den Einrichtungen wahrnehmen. Das Projekt „Spiel- u. Freizeitangebote – Coole Kids“ – Träger: Nachbarschaftsheim Neukölln - hat insbesondere in den Ferien und an Wochenenden, durch ein mobiles Verleihsystem von Spielgeräten,

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Platzbespielung (Fußballturnier) sowie Ausflüge außerhalb des Kiezes die Freizeitmöglichkeiten dieser Kinder steigern können. In der Regel nehmen zwischen 10 und 15 Kinder an den Sonntagsangeboten teil, in den täglichen Angeboten innerhalb der Ferienzeiten variiert die Anzahl der Kinder zwischen 10 und 25 Kindern. Die Angebote wurden an verschiedenen Orten im Gebiet wie in der Sackgasse der Jonasstraße, auf den Spielplätzen und auch im Körnerpark durchgeführt. Auf Seiten der Kinder wurden vermehrt Sportangebote und Ausflüge in die Umgebung gewünscht. So wurden diverse Ausflüge aus dem Kiez unternommen zum Beispiel zum Müggelsee, zum Hertha-Training in das Olympiastadion, zum Tag der offenen Tür der Berliner Polizei etc.

und auch in die Bücherei Neukölln. Obwohl es gezielt Angebote für Mädchen gibt, nehmen noch zu wenige Mädchen die verschiedenen Angebote wahr.

Dies soll durch eine gezielte Ansprache der Mädchen in den Einrichtungen des Gebietes verbessert werden. Der Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund liegt bei 85 %.

Um die Zielgruppe der Jugendlichen aus dem Gebiet zu erreichen und für das Gebiet zu aktivieren, wurde im September 2007 der erste Jugendtreff JOJU23 im Körnerkiez in der Jonasstraße 23 eröffnet. Vorausgegangen waren dem Projekt eine Recherche zur ‚Entwicklung von Freizeitangeboten für Jugendliche’, einem Jugendaktionstag in der Jonasstraße sowie mehrere Treffen der Jugend-AG, die sich aus Teilnehmern der Fachämter sowie Akteuren und Bewohner aus dem Gebiet zusammensetzen. Aus diesen Vorlaufprojekten wurden das Profil und die Vorgaben für das Projekt entwickelt. Eine der Vorgaben war eine nachhaltige finanzielle Sicherung des Projekts durch das Bezirksamt Neukölln über den Zeitraum der Anschubfinanzierung durch die Fördermittel der Sozialen Stadt hinaus. Die Zusicherung des Bezirksamts wurde in 2008 in Verhandlungen mit der Abteilung Jugend konkretisiert. Ab dem Jahr 2009 steigt das Jugendamt mit einer Kostenbeteiligung von ca. 40% ein, steigert diese in 2010 auf ca. 70 % und übernimmt die Finanzierung ab 2011 vollständig. Die Zielgruppe der Einrichtung sind Jugendliche und Heranwachsende im Alter von 12 bis 15 Jahren. Die Jugendlichen wurden an der Ausgestaltung der Räume und an der Angebotsstruktur beteiligt. Es gibt spezifische pädagogische Angeboten für Jungen und für Mädchen. Der Jugendtreff ist an einem Tag der Woche speziell nur für Mädchen geöffnet. Die Angebotsstruktur richtet sich neben den festen Angeboten von den Mitarbeitern auch nach den Wünschen und Interessen der Jugendlichen. In einem Cafébereich, der von den Jugendlichen selbst organisiert wird, ist die Möglichkeit zum Reden und sich kennen zu lernen gegeben. Ziel ist es, die Jugendeinrichtung zu einem festen Treffpunkt im Gebiet für Jugendliche dieser Zielgruppe werden zu lassen. Die Einrichtung eines Jugendtreffs ist eines der Schlüsselprojekte im QM-Gebiet Körnerpark.

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Z 5 B e w o h n e r n a h e S t a d t t e i l k u l t u r

Operationale Ziele

5.1 Erhalt bestehender Angebote

5.2 Initiierung von bewohnergetragenen kulturellen Aktivitäten

5.3 Schaffung spezieller Angebote für verschiedene Bewohnergruppen (Ältere; ausländische und deutsche Jugendliche) 5.4 Aktivierung des öffentlichen Lebens im Stadtteil

Das Kultur- und Kunstangebot im Gebiet Körnerpark konnte durch weitere in das Gebiet hinzugekommene Kulturinitiativen ausgebaut werden. Zu der Galerie im Körnerpark mit ihren Veranstaltungen und Ausstellungen, sowie dem Jüdischen Theater in der Jonasstraße sind weitere über das Quartier hinaus wirkender Anziehungspunkte entstanden, die den Kiez über seine Grenzen hinaus für Bewohner Neuköllns und anderer Bezirke interessant machen. Für die Events ‚48 Stunden Neukölln’ und ‚Nacht und Nebel’ konnten 2008 weitere Akteure aus dem Gebiet gewonnen werden. Ziel ist es weiterhin, die vorhandenen Projekte und Initiativen im Gebiet zu erhalten und in ihrer Arbeit weiter zu unterstützen und durch eine Vernetzung der verschiedenen im Gebiet wirkenden Kunst- und Kulturschaffenden den künstlerischen Austausch untereinander zu fördern. Schwerpunkte des Handlungsfeldes sind zudem Projekte, durch die die aktive Einbeziehung der Bewohner in die kulturelle und künstlerische Arbeit im Gebiet hergestellt und die Arbeit der Künstler im Quartier transparenter und offener für andere Bewohnergruppen im Gebiet gestaltet werden kann.

Wie bereits im Jahr 2007 konnte auch im Jahr 2008 das Ziel, die bewohnergetragenen kulturellen Aktivitäten zu stärken und das öffentliche Leben im Stadtteil zu aktivieren, durch das Folgeprojekt ‚Kunstaktionen’ unter dem diesjährigem Motto ‚Kunst = Impuls’ umgesetzt werden. Wie im Jahr 2007 hat der Quartiersbeirat vier Kunstaktionen mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Zielgruppen ausgewählt, die dann im Gebiet realisiert worden sind. Die Ergebnisse aller vier Kunstaktionen wurden in einer Ausstellung in der Galerie T27 in der Thomasstraße 27 dokumentiert. Die Kunstaktionen waren im Einzelnen:

Das ‚Frauen-Generations-Theaterprojekt’ unter Leitung von Elvira Möller von der Theaterbühne „Boom!“ ist ein in Theaterprojekt für bis zu 12 Frauen bzw. Mädchen. Ein Generationenübergreifendes Projekt, das Frauen mit Migrationshintergrund einbeziehen soll und das Ziel hat, die Lebenserfahrung älterer Frauen mit der Lebenslust, Neugierde und Fantasie junger Mädchen zusammen zu bringen und zu spannenden Geschichten zu verbinden.

Mit dem Kinderferiensommer-Theater konnte ein weiteres Projekt der Theaterbühne Boom! umgesetzt werden. Das Theaterprojekt für 12 Kinder im Alter zwischen 7 und 14 Jahren arbeitete in zwei altersgerechten Kleingruppen. Ganzheitliche Beteiligung der Kinder an der Entstehung des Stückes, Mitarbeit an der Entstehung von Kostümen und Bühnenbild waren Voraussetzung. Teil des Projektes waren Straßentheater-Elemente während der Probephase auf öffentlichen Plätzen im Gebiet während der Sommerferien.

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‚Wolkenschieber’, eine Installation im Körnerpark von Jörg Lange. An der Nordseite des Körnerparks befinden sich in einem eher privaten Teil der Gartenanlage zwei hüfthohe Sockel mit quadratischem Grundriss. Auf diesen wurden kreisrunde Spiegel vom Künstler auf die Sockel aufgebracht. Die Spiegel können nicht entfernt, höchstens zerstört werden und heben die Grenzen des tatsächlichen, realen Raumes auf. Sie spiegeln ihn in die Weite, ins traumhaft Unendliche und reflektierendie Böschungswand des Parks – verschieden je nach Sonnenstand und Jahreszeit.

Fotoprojekt Berlin Neukölln - Menschen im Körnerkiez von Ines Borchart / Tanja Schnitzler. Ausgehend vom letztjährigen „Gib dem Kiez dein Gesicht“, in dem Jugendliche fotografiert wurden, haben die beiden Fotografinnen in diesem Jahr ihren Fokus auf ältere Menschen gerichtet. In einer ähnlichen

„Anordnung“ wie im letzten Projekt sollen Senioren an ihren Treffpunkten und zu Hause porträtiert werden.

Die als ein eigenständiges Projekt geförderte ‚Pet Parade’, organisiert und durchgeführt von Noël O’Callaghan und Douglas Henderson, hat auch 2008 wieder über 300 Bewohner mit ihren Haustieren zu einem Umzug durch das Gebiet animiert. Das Motto war erneut ‘Karneval der Tiere’ oder ‘La Fête des Bêtes’. Ziel der Parade war es, Kommunikation zwischen Menschen verschiedenen Alters und unterschiedlicher ethnischer Hintergründe zu fördern und sie über ihr gemeinsames Interesse, die Haustiere, zusammenzubringen. Die Veranstaltung sollte helfen, die von vielen Stadtbewohnern häufig erfahrene Einsamkeit zu durchbrechen und nutzt dabei den "Besitzerstolz" der Leute und ihre Identifikation mit ihren Haustieren.

Die beiden Kuratorinnen Deborah Phillips und Karin Albers, beide wohnhaft im Neuköllner Körnerkiez organisierten einmal monatlich Filmabende mit experimentellen Filmen. Die "Projektionen" bieten Kunstfilme, Experimentalfilme und -videos, selten aufgeführte Dokumentarfilme mit individueller Handschrift, Schattentheater u.ä. (mit Licht auf die Wand projektierte Geschichten) jeglichen Formats und Materials - Super 8, 16mm Film, Videos, Dias und Schattentheater. Die bisherigen Veranstaltungen im Kunstraum t27 bewirkten ein positives Echo bei neugierigem Publikum aus dem Gebiet, Neukölln und aus ganz Berlin.

Die ‚Illumination des Körnerparks’ ist ein Folgeprojekt, das bei den Bewohnern im Gebiet großen Anklang fand und aus einer Anregung aus dem Quartiersbeirat entstand. Das Lichtprojekt bringt nicht nur ‚Lichtblicke’ in das schlecht beleuchtete Quartier in der dunklen Jahreszeit, sondern stärkt durch den Anreiz, den Park mit der Lichtinstallation aufzusuchen, die Identifikation der Bewohner mit dem Gebiet. Anknüpfend an die letztjährige Illumination der im Körnerpark, installierte der Lichtkünstler Eckhard Roth in diesem Jahr Fontänen und Leuchtkanäle im Körnerpark. Da der Körnerpark in den Wintermonaten früher schließt, können die Zuschauer von mehreren Aussichtspunkten außerhalb des Parks die Lichtinstallation betrachten. Mit dem Projekt wird der zentrale Ort des Gebiets erleuchtet und gerade in den dunklen Wintermonaten im Herzen des Quartiers ein Gefühl der Sicherheit geschaffen. Die Illumination wird im Rahmen des Weihnachts-, Kunst- und Kulturbazars am 13.12.2008 gestartet und bis ca. Ende Februar den Park erleuchten lassen.

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Das Projekt ‚Im Leuchtturm brennt noch Licht’ richtet sich an Menschen, die kulturelle und literarische Interessen haben und sich aktiv an geistigen Auseinandersetzungen beteiligen wollen. Das angebotene Programm versteht sich jedoch außerdem als Angebot für Menschen, denen Kultur und Literatur eher fremde Themen sind. Sie sollen die Möglichkeit erhalten, auf anspruchsvolle, aber niedrigschwellige Weise, Zugang zu ihren eigenen, oftmals verschütteten, geistigen Interessen zu finden. Es geht darum, Kommunikationsangebote im Kiez zu schaffen, außerhalb traditioneller Bildungseinrichtungen und Kulturinstitutionen, aber durchaus als eine Brücke zu diesen hin. Angeboten wurden unter anderem ‚Gespräche über Bücher’, ein ‚Philosophischer Zirkel’ und ‚Lesungen aus der Weltliteratur’. Dazu wurden auch Gäste eingeladen, die aus ihren Werken vorgelesen oder auch ihrem Leben berichtet haben.

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Z 6 B e s s e r e s G e s u n d h e i t s n i v e a u

Operationale Ziele

6.1 Erhalt bestehender Angebote

6.3 Förderung der Bewegungs- und Gesundheitserziehung in den Familien, Kitas, Schul- und Sportvereinen

6.4 Verbesserung der Ernährungssituation von Kindern und Jugendlichen

Im Gebiet Körnerpark liegen zwei Grundschulen (Peter-Petersen-Schule und Konrad-Agahd-Schule), zwei Horte und neun Kitas an verschiedenen Standorten. Darüber hinaus besuchen Kinder der Peter-Petersen-Schule zwei weitere Horte, die nicht im Gebiet Körnerpark liegen. Viele Kinder leiden schon im Vorschulalter unter Bewegungsarmut und haben Defizite im motorischen Bereich, die im späteren Schulalltag kaum noch aufzuholen sind. Der Bedarf an Angeboten zur Förderung der motorischen Fähigkeiten bei Kindern im Kitaalter ist sehr hoch und kann bisher nicht ausreichend gedeckt werden.

Soziale Probleme wirken sich vermehrt auf den Bereich der Gesundheit aus. Zur Förderung der Bedingungen für ein besseres Gesundheitsniveau wurde ein Auswahlverfahren durchgeführt, um den Bedarf an Unterstützungsleistungen hinsichtlich gesunder Lebensweise genauer zu definieren. Um die Entscheidungsgrundlagen für Bewohnergremien und Quartiersmanagement inhaltlich diesbezüglich zu vertiefen und das integrierte Handlungskonzept dahingehend zu präzisieren, sollte ein Konzept zur lokalen Gesundheitsförderung Bezug nehmend auf vorhandenen Angebote und konkreten Bedarfe erstellt werden.

In Zusammenarbeit mit dem Quartiersmanagement war TOPOS Stadtforschung damit beauftragt, ein Konzept gesundheitsfördernde Maßnahmen für den Kiez zu erstellen, um sozial Benachteiligte, insbesondere Eltern und Familien für gesunde Lebensweise zu sensibilisieren. Hierzu war eine Analyse der gesundheitsrelevanten Strukturen im Gebiet ebenso erforderlich wie die der Bedürfnisse der Bewohner. Leitfadengestützte Experteninterviews und zielgruppenorientierte Befragungen dienten dabei einer Bestandaufnahme, um in einem zweiten Schritt daraus eine mit den Kooperationspartnern im Gebiet koordinierte kiezorientierte Strategie der Gesundheitsförderung abzuleiten. Die Ergebnisse der Studie wurden auf der Stadtteilkonferenz am 1.

März 2008 vorgestellt und mit ca. 70 Teilnehmern diskutiert.

Vereinbart wurde, die Möglichkeiten, Gesundheit und Prävention stärker in den Vordergrund zu rücken, wobei eine dafür eigens erstellte Broschüre über die im Kiez bzw. in angrenzenden Einrichtungen vorhandenen vielfältigen Angeboten informiert. Abschließend wurden Projektideen aus der Konferenz heraus zusammengefasst. Insbesondere waren alle Teilnehmer davon überzeugt, dass Gesundheitsförderung so früh wie möglich einsetzen sollte, weshalb der Focus auf ein Projekt zur Sprach- und Bewegungsförderung im Kitaalter gesetzt wurde.

Nachdem bereits in 2006/2007 in Zusammenarbeit mit acht Kitas ein Sport- und Bewegungsangebot für Kinder durchgeführt worden war, sollte nun ein Konzept zur integrierten Sprach- und Bewegungsförderung umgesetzt werden. Infolge einer entsprechenden Ausschreibung richtet sich nun das Lern- und Erlebnisprogramm „Der kleine Stern“ an die Vorschulkinder der im Kiez liegenden 8 Kitas, ihre Eltern und Erzieher und Erzieherinnen. Vermittelt über

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Geschichten und den Einsatz verschiedener Medien und Methoden werden die Kinder in ihrem sprachlichen Ausdrucksvermögen geschult. Indem sie dazu aufgefordert werden, sich mit eigenen Worten und Gesten auszudrücken, wird ihnen zugleich eine bessere Wahrnehmung ihres Körpers vermittelt.

Das Projekt Farbfeuer ist ein kreativpädagogisches Bildungsangebot, das darauf ausgerichtet ist, Bedingungen zu schaffen, die es den Kindern im Kleinkindalter ermöglichen, im spielerischen Umgang mit Farben und den verschiedensten Materialien eigenen freien Ausdruck für Gefühle zu finden.

Angesprochen werden unter anderem die Feinmotorik, die Kreativität und die Phantasie der Kinder. Die Kinder kamen aus verschiedenen Kulturen.

Am Projekt Kreativwerkstatt für Kinder „Körperreisen“ waren Kinder im Vorschulalter sowie Hortkinder unter Anleitung von Frau Rümmele und Frau Lehmann von „Farbfeuer“, Praxis und Atelier für kunsttherapeutische Begleitung beteiligt. Pro Werkstatttermin wurde mit max. acht Kindern im Vorschulalter bzw. Hortkindern der Grundschulen gearbeitet. Es wurden Kooperationsvereinbarungen mit neun Einrichtungen getroffen. Dabei hatten die teilnehmenden ca. 70 Kinder die Möglichkeit, ihre Phantasien und Ideen in sehr angenehmer Atmosphäre außerhalb der gewohnten Umgebung und unter individueller Betreuung durch die zwei Kunstpädagoginnen auszuleben und künstlerisch umzusetzen.

Das bereit Ende 2007 gestartete Kochprojekt „Marions Kochtheater“ fand großes Interesse bei den Kindern des Körnerkiezes und wurde deshalb im Jahr 2008 fortgesetzt. Im Verlauf des Projektes lernten die Kinder die Zusammenhänge gesunder Ernährung besser kennen, mit dem zur Verfügung stehenden Geld bei den Lebensmitteleinkäufen zu haushalten, nach Rezepten zu kochen, Tischdekorationen zu fertigen und ansprechend zu arrangieren sowie zielgerichtet für ein gemütliches Essen gemeinsam zusammen zu arbeiten. Von den teilnehmenden Kindern sind Kochbücher angefertigt worden, die die Kinder mit nach Hause nehmen können. Die Kinder übten im Verlauf des Projektes zugleich das regelmäßige Erscheinen, verbessert wurden Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit. In Kleingruppen beschäftigten sich die Kinder mit dem Planen, Einkaufen, Vorbereiten, Kochen, Tischdecken, Abwaschen und Aufräumen nach dem Essen, was zu einem verantwortungsvollen Miteinander im Hinblick auf das gemeinsame Ziel eines gemütlichen, köstlichen Essens führte. Dabei wurde das Selbstwertgefühl der Kinder erheblich gestärkt. Die Kinder lernten, anderen zuzuhören und sich selbst konstruktiv einzubringen, sie gaben sich selber Regeln und achteten auf deren Einhaltung. Daraus folgte eine Abnahme des aggressiven Verhaltens in der Gruppe. Über die Teilnahme der Kinder an den Kochkursen hinaus, beteiligte sich „Marions Kochtheater“ regelmäßig an verschiedenen Aktivitäten im Kiez.

So war die Gruppe mit einem gesunden Saftstand auf dem Kiezfest und beim alljährlichen Osterfeuer im Nachbarschaftsheim sowie mit einem Backstand auf dem 1. Weihnachts-, Kunst- und Kulturbazar vertreten. Gemeinsame Exkursionen zu einem Bio-Laden, eine Brandschutzübung in der Feuerwache sowie eine gemeinsame Übernachtung der Gruppe im Familienbildungszentrum des Nachbarschaftsheimes Neukölln e.V. mit gemeinsamen Spielen, Abendessen und Frühstück, einOsterfrühstück mit Ostereiersuchen mit Kindern, Eltern und Nachbarn und Picknicke in den Parks der Umgebung rundeten das Projekt ab.

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Z 7 S t e i g e r u n g d e s S i c h e r h e i t s e m p f i n d e n s

Operationale Ziele

7.1 Steigerung des subjektiven Sicherheitsempfinden der Bewohner

7.2 Sicherheitsrelevante Gestaltung des öffentlichen Raumes und wohnungsnaher Freiräume 7.3 Unterstützung und Ausweitung der Gewaltprävention

Vor dem Hintergrund der unterschiedlichen kulturellen Basis der Menschen, ist die Vermittlung in Konflikten und die Prävention von Gewalt ein wichtiges Thema im Quartier. Eine allgemeine Hilflosigkeit im Umgang mit Konflikten im Stadtteil ist erkennbar. Selbst- und sozialverantwortliches Handeln in der Gesellschaft und positive Einstellungen wie Toleranz, Rücksichtnahme, Zivilcourage und Verantwortungsbewusstsein müssen bereits an der Grundschule erlernt werden. Grundsätzlich gehen wir davon aus, dass Zivilcourage erlernt, erprobt und geübt werden kann. Auch im Zusammenhang mit der Nutzung öffentlicher und halböffentlicher Räume ist die Zivilcourage junger wie auch älterer Bewohner des Kiezes im Umgang mit Konflikten zu stärken. Mit dem Projekt werden durch alters- und gruppenspezifisch ausgerichtete Selbstverteidigungs- und Selbstbehauptungskurse potentielle Opfer von Gewalt geschult, um bei verbalen und körperliche Übergriffen in verschiedenen Lebenssituationen angemessen reagieren zu können.

Ein auf verschiedene soziale Gruppen ausgerichtetes Konzept zur Stärkung von Zivilcourage für den gesamten Stadtteil ist durch das Projekt „Stärkung von Zivilcourage“ entstanden, das an den Schulen, im Nachbarschaftsheim sowie im Jugendtreff JoJu 23 stattfindet. Schulische Maßnahmen zur Prävention von Gewalt wurden in die jeweiligen Schulkonzepte eingebunden. Während in der Peter Petersen Schule im Rahmen einer AG zur Gewaltprävention Streitschlichter ausgebildet wurden , arbeitete das Projekt in der Konrad Agahd Schule zum Thema „Respekt“ in zwei Klassen der 2. und 3 Jahrgangsstufe in enger Kooperation mit zwei Lehrkräften. Auch an der Albrecht Dürer Oberschule beinhaltete das Projekt die Ausbildung von 10 Streitschlichtern unter den Schülern der 6. Klasse, wobei es gelang, die Kinder sowohl in der Freizeit, als auch über einzelne Unterrichtseinheiten (Ethikunterricht) zu erreichen.

Die im Jahr zuvor gebildete Seniorengruppe im Nachbarschaftsheim löste sich im Laufe des Jahres 2008 in Ermangelung weiterer Interessenten auf. Die Projektkapazitäten konzentrierten sich deshalb verstärkt auf Trainingseinheiten mit Jugendlichen aus dem Kiez. Durch niedrigschwellige Aktivitäten und zusätzliche Freizeitangebote konnten die Jugendlichen am besten erreicht werden.

Das Projekt "sozialpädagogisches Fußball- und Kompetenztraining“ ermöglicht durch Fußballtraining nicht nur soziale Verhaltensregeln zu erlernen, sondern bietet auch die Gelegenheit im Spiel, die angestauten Aggressionen in einem sicheren Rahmen abzubauen. Durch gezielte Trainingseinheiten wird das gegenseitige Verständnis zwischen den Teilnehmern gefördert. Zudem lernen sie, sich gegenüber Anderen auf gewaltfreie sportliche Weise zu behaupten und durchzusetzen.

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Das angegliederte Kompetenztraining hat das Ziel in Gesprächs- und Diskussionsgruppen vor allem die interkulturellen Fähigkeiten und die individuellen Ressourcen der Schüler und Schülerinnen zu aktivieren. Die Themen in den Gruppen beziehen sich auf die Alltagswelten und befassen sich unter Anderem mit der Herkunftsgeschichte der Kinder, ihren Umgangsformen in verschiedenen Kontexten, aber auch mit der Bedeutung des Islams und des Christentums im Alltag. Das Projekt wurde an der Konrad-Agahd-Schule in Zusammenarbeit mit der Schulstation durchgeführt und richtet sich vor allem an verhaltensauffällige Schüler.

Das Projekt war so erfolgreich, dass weitere Mannschaften gegründet und Wartelisten eingeführt werden mussten und sich das Projekt daher im Weiteren nicht nur an die Zielgruppe verhaltensauffälliger Schüler und Schülerinnen richtete. Das Konzept sieht jeweils Mädchen- und Jungengruppen und ein geschlechtshomogenes Training vor. Vor dem Hintergrund geschlechtsrollenspezifischer Erziehung immigrierter Familien war vor allem die Arbeit mit den Mädchen von großer Bedeutung für die Stärkung ihres Selbstbewusstseins und ihrer sozialen Kompetenzen. Ein wichtiger Aspekt der Arbeit war das Erreichen eines Gruppengefühls. Durch gezielte Gesprächsführung, Vereinbarung gemeinsamer Gruppenregeln und Einflussnahme auf das Gruppenklima konnten sich die Fußballteams stabilisieren. Zum Abschluss wurden mehrere Spiele gespielt, die Teilnahme an Wettbewerben sowie ein Auswertungs- und Abschlusswochenende im Kinder-, Jugend- und Familienzentrum (FEZ) organisiert.

Die positiven Auswirkungen der Teilnahme von Schülern am Kompetenztraining hinsichtlich des Abbaus von aggressivem Auftreten und Zunahme sozialer Kompetenzen wurden durch die Pädagogen der Schule bestätigt.

Die Ziele des Handlungsfeldes werden weiterhin ihren Schwerpunkt in dem richtigen Umgang mit Konflikten und der Prävention von Gewalt haben. Die Projekte werden fortgeführt. Um die Nachhaltigkeit der Fußballprojekte zu sichern und die sportlichen Aktivitäten der Schülern und Schülerinnen nach Abschluss der Grundschule weiterzuführen, werden Kontakte mit Fußballvereinen in der Nachbarschaft aufgenommen, um Schüler und Schülerinnen aus den Projekten aufzunehmen und in den Vereinen weiter zu fördern.

Ein Schwerpunkt wird weiterhin die Sicherung der Schulwege sowie die Beruhigung des Straßenverkehrs sein. Unter anderem sind in Abstimmung mit dem Tiefbauamt an bestimmtem Stellen im Gebiet Straßenverengungen und Verkehrsberuhigungen geplant. In Kooperation mit dem Träger für Qualifizierung und Beschäftigung Bequit werden die Schulwege über den Einsatz von 25 MAE Kräften sicherer. Eine Fortsetzung des Projektes ist ab Mitte Februar 2009 vom Jobcenter bewilligt, so dass Detailfragen des Einsatzes der Mitarbeiter zwischen den Schulen und der Firma Bequit inhaltlich Anfang des Jahres zu klären sind.

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Z 8 S o z i a l e u n d k u l t u r e l l e I n t e g r a t i o n

Operationale Ziele

8.1 Erhalt bestehender Angebote

8.2 Stärkung der Integration (Förderung des Dialogs, Verringerung von Konflikten)

8.3 Mehr Übernahme von Verantwortung für die Nachbarschaft / Förderung nachbarschaftlicher Kontakte

Im Gebiet Körnerpark leben Menschen aus vielen verschiedenen Kulturen und Nationen, aus unterschiedlichen Generationen und oft leben sie nebeneinander her. Wesentliche Voraussetzung der Integration ist, die Fähigkeit einander zu verstehen. Dies bedarf der Kenntnis der deutschen Sprache.

Sprache ist zudem Schlüssel zur Teilhabe an Bildungsprozessen, eine gute Ausbildung notwendiger Schritt zur Integration in den Arbeitsmarkt und in die Gesellschaft. Schwerpunkte der Projekte sind daher Kennen lernen der unterschiedlichen kulturellen Identitäten, die Stärkung nachbarschaftlicher Strukturen und die Förderung der Sprachfähigkeit als wichtiger Baustein aller Integrationsbemühungen.

Ein Schwerpunkt der Integrationsarbeit ist die Sprachförderung. So wurden im vergangenen Jahr in mehreren Kitas und in der Konrad-Agahd-Schule Sprachförderungskurse für Kinder und Eltern durchgeführt, um die Sprachkompetenz von Kindern und migrantischen Eltern im Kontext der Erziehung in der Kita bzw. der Schule zu verbessern.

Mit dem „Familienbildungszentrum“ des Nachbarschaftsheims sollen vor allem sozial benachteiligte und migrantische Eltern angesprochen werden. Sie sollen für frühkindliche Beratungs- und Förderangebote gewonnen werden, um eine möglichst frühzeitige Förderung der Kinder zu erreichen. Die bereits fast zwei Jahre bestehenden Angebote des „Familienbildungszentrum“ wurden infolge einer grundlegenden Auswertung neu konzipiert. Bei der Überarbeitung und Neuausrichtung des Konzeptes wurden in enger Kooperation mit den „Stadtteilmüttern“ die Angebote passgenauer auf die migrantische Zielgruppe ausgerichtet. Aber auch weitere Projekte wie „Marions Kochtheater“, eine arabische Frauen- und Vätergruppe von der Arabischen Eltern Union e.V. sind im Familienbildungszentrum willkommene Gäste. Um noch mehr Migranten zu erreichen, arbeiten Kursleiterinnen mit Migrationshintergrund zusammen mit deutschen Kolleginnen insbesondere nach dem nach zwei-sprachigen Konzept „Griffbereit“. Eine Mutter-Kind-Gruppe wird ebenfalls von einer arabisch-sprachigen Stadtteilmutter zusammen mit einer deutschen Kursleiterin betreut.

Das bezirksübergreifenden Projekt „Stadtteilmütter“ findet auch im Körnerpark-Quartier statt. In diesem bereits bewährten Projekt werden v.a. türkische und arabische Frauen zu Multiplikatoren in ihren Communities ausgebildet, die zur Integration der migrantischen Familien beitragen sollen. Durch Vermittlung des QM gelang es, das Projekt im Nachbarschaftsheim Neukölln anzusiedeln, so dass die Frauen in die dortige Familienarbeit integriert werden. Durch eine Kooperation mit der Schulstation an der Konrad-Agahd-Schule wird über die direkte Ansprache für das Projekt bei Familien im Kiez geworben.

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