Gemeindebrief Evangelische Kirchengemeinde Prenzlauer Berg Nord · Elias · Gethsemane · Paul Gerhardt · Segen
Nr. 62 Juni | Juli 2011
2 Inhalt Seite Editorial Geistliches Wort 3
Aus dem GKR 4
Öffentlichkeitsausschuß 4/5
Benefizkonzert 4/5
Körperwelten 6
Was man so sagt 6/7
Partnerschaft in Bewegung 7
Kinder, Kinder 8/9
Mitteilungen/Amtshandlungen 10
Gedenken 10
Konfirmation 11
Ein langer Abend in der Gethsemane-
kantorei 12/13
Geburtstage 14
»Nachbarn eben« 15
Gottesdienste 16/17
Regelmäßige Veranstaltungen 18/19 Auf ein Wort zum Stadtkloster 20/21
Pfingsten 22/23
Kiezfrühstück 24/25
Veranstaltungen & Konzerte 26 Ökumen. Mauerweg-Radtour 27
Anzeigen 27 bis 29, 32
Kontakte 30/31
Hinweis: Der Gemeindebrief erscheint als pdf- download auf der gemeindeeigenen Homepage www.ekpn.de
Herausgegeben vom Gemeindekirchenrat der Evangelischen Kirchengemeinde Prenzlauer Berg Nord.
Auflage: 2000 Stück.
Redaktionsanschrift: Gemeindebüro der Ev. Kirchengemeinde Prenzlauer Berg Nord Gethsemanestr. 9, 10437 Berlin T.: 4 45 77 45, F.: 43 73 43 78 zentralbuero@ekpn.de
Gestaltung: Grafik-DesignBüro Dieter Wendland Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe ist der 1. 7. 2011
Die Artikel geben die Meinung der Verfasser wieder und nicht immer die der Redaktion bzw.
des Gemeindekirchenrates
Titelbild:
Die fünf Stolpersteine in der Isländischen Straße
Liebe Leserinnen, liebe Leser!
Auf der Titelseite sehen Sie fünf »Stolpersteine«. Diese mit einer Messingplatte versehenen Pflastersteine erinnern an Menschen, die in der Zeit des Nationalsozi- alismus ermordet wurden, und werden vor deren letztem Wohnhaus verlegt. Die Idee geht auf den Künstler Gunter Demnig zurück. Die fünf auf dem Titel liegen vor der Isländischen Straße 17 und sind der Initiative unseres Gemeindegliedes Gertraud Malenz zu verdanken. Frau Malenz hat die Geschichte der Familie Seidel recherchiert, Paten für die Steine gefunden und Geld gesammelt. Mehr dazu lesen Sie auf Seite 15. Nicht nur steinerne, auch lebendige Zeugen für diese Zeit gibt es in unserer Gemeinde. Einer davon ist Nikolai Galushkov, der als Jugendlicher Zwangsarbeit auf dem Gethsemane-Friedhof geleistet hat. Herr Galushkov lebt in Russland, und hat neben seiner Parkinson-Erkrankung gerade einen Schlaganfall erlitten. Bitte schließen Sie ihn in Ihre Gebete mit ein.
Und noch jemanden möchten wir Ihrer Fürbitte anempfehlen: Die 49 Jugend- lichen, die zu Pfingsten in der Gethsemanekirche eingesegnet werden. Ihren Beitrag finden Sie auf Seite 11.
Eine angenehme Lektüre wünscht Cornelia Kästner, für das Redaktionsteam
David und Jonathan
Die Kinder der Singschule und der Christenlehre unserer Gemeinde führen unter der Leitung von Elisabeth Kaiser und Antje Erdmann das biblische Kindermusical
»David und Jonathan«
von Gerd-Peter Münden auf.
Das Stück erzählt die Geschichte vom jungen König David und seinem Freund Jonathan. Freundschaft, Gottvertrauen, Hass, Eifersucht und die Treue des Freundes Jonathan erlebt der junge David bis er endlich zum König erhoben wird. G. P. Münden hat eine eindrucks- volle Musik geschrieben, die sich an filmischen Elementen orientiert und eine große Bandbreite menschlicher Emotionen ausdrückt.
Fr., 17. 6., 17.00 Uhr Gethsemanekirche anschließend feiern wir das Fest zum Schuljahresabschluss Der Eintritt ist frei – wir sammeln am Ausgang eine Kollekte.
Eine weitere Aufführung findet am So., 19. Juni 2011, 17.00 Uhr in der Gethsemanekirche statt.
Mehr Infos zur Singschule unter:
www.singschule.info
Liebe Leserin, lieber Leser,
Mit diesem Spruch für Pfingsten werden wieder einmal daran erinnert, aus welcher Kraft wir Menschen wirklich leben können und in welchem Geist die Dinge unseres persön- lichen Lebens und die weltumspannenden Dinge geschehen sollen.
Der, der der Ewige heißt, zeigt seine Kraft in dieser Welt. Eine Kraft, die ganz anders ansetzt und wirkt, als wir es weithin gewohnt sind.
Veränderungen sollen bei uns und durch uns eben nicht durch Gewalt, durch Überlegenheit und Dominanz bewirkt werden. In der Tiefe des Menschen bewegt sich durch Druck und Zwang nie wirklich etwas zum Guten.
Wieder einmal wirbt der ewige Gott darum, uns für seine sanfte Kraft freiwillig zu öffnen.
Was für Gegensätze stehen sich da gegenüber: Menschen- kraft und Gotteskraft.
Eben nicht durch verheerende Menschengewalt, sondern durch das geistvolle Wirken Gottes soll geschehen, was unser Leben auf dieser Erde fördert.
Wir Menschen neigen dazu, uns durchzusetzen. Und manch- mal, ohne ein Gespür dafür zu haben, in Ausformungen von Gewalt.
Göttliches Handeln ist durch seinen Geist der Liebe geprägt, eine Kraft, die Leben und Lebensfülle entstehen läßt. Im biblischen Sinne ist der Geist der Liebe mehr als ein Gedanke, eine innere Haltung oder Überzeugung.
Das hebräische Wort, das der deutschen Übersetzung zugrun- de liegt, ist »ruach« und bedeutet Wind und Atem, stürmische und schöpferische Kraft, lebenspendende Dynamik.
Wir leben noch immer in einer Welt mit hochgerüsteten Armeen, voller gewalttätiger Heeresmächte. Angesichts der waffenstarrenden Mächte werden wir auf die »himmlischen
Heerscharen« aufmerksam gemacht. Wir werden ermutigt und befähigt, mit dem Geist und der Macht des Glaubens und der Hoffnung und der Liebe, mit Menschen und der uns anvertrauten Erde pfleglich umzugehen.
Dieser neue und machtvolle Geist wirbt uns für ein Leben in Gemeinschaft, Gerechtigkeit und Frieden. Dieser will nicht die geballte Faust, sondern die offene Hand. Was für eine liebende Kraft, die nicht verletzt oder gar zerstört, sondern die heilt und aufrichtet. So kann und so soll alles geschehen.
Dieser neue kraftvolle Geist, den wir deshalb den heiligen Geist nennen, erscheint über dem Leben Jesu in der Form einer Taube, nicht in der Gestalt des Adlers. In der Gestalt einer friedlichen und sanften Taube offenbart der Ewige seinen Geist.
Wir Menschen neigen manchmal dazu, erst in Phasen eigener Schwäche zu entdecken, dass seine sanfte, wohltuende Kraft gut tut und mehr als die Power verwandelt, mit der wir glau- ben, uns immer wieder selbst »aufpumpen« zu müssen.
Mit dem Spruch und seiner »Begründung«, den einer der Konfirmanden für seine Einsegnung gewählt hat, will ich schließen und Ihnen eine gesegnete Zeit des Sommers wün- schen.
Ihr Pfarrer Heinz-Otto Seidenschnur Sprüche Salomos 16, 32:
»Besser ein Langmütiger als ein Kriegsheld. Besser, wer sich selbst beherrscht, als wer Städte erobert.«
Konfirmand: »Dieser Spruch sagt mir, dass man im Leben nicht reich oder ein Held sein muss, um sich klar zu werden, wer man ist und was man tut.«
2 Inhalt Seite Editorial Geistliches Wort 3
»Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen
Geist geschehen, spricht der Herr Zebaoth«
Sacharja 4, 64 Aus dem GKR / Gemeindebeirat Ausschuss für Öffentlichkeitsarbeit 5
G K R
Aus der Arbeit des GemeindekirchenratesMittlerweile werden die Sitzungs- protokolle des Gemeindekirchenrates öffentlich ausgelegt und damit allen Interessierten zugänglich gemacht.
Trotzdem möchte ich hier an gewohnter Stelle einige wesentliche Beschlüsse mitteilen. Damit möchte ich auch diejenigen erreichen, die die Protokolle in unseren Kirchen nicht einsehen können bzw. kein Internet haben. Hier nun einige Beschlüsse aus den letzten beiden Sitzungen:
Das Passions-Projekt der Altarver- hüllung in Paul Gerhardt soll fort- geführt werden und dafür wird eine Arbeitsgruppe gebildet.
Als neue Mitglieder des Bauaus- schusses wurden die Herren Hinrich Schoppe und Holger Barth berufen, Frau Dr. Theben erhielt eine Berufung in den Öffentlichkeitsausschuss und Frau Anne Schößler für den Ausschuss Kinder, Jugend und Familie. Für die Sanierung der Gethse- manekirche wurde eine Arbeitsgruppe gebildet, die die Spendenwerbung organisieren soll.
Herr Thorsten Maruschke soll nach Bestätigung durch Kirchenkreis und Konsistorium bei uns als Prädikant eingesetzt werden.
Das Format unseres Gemeindebriefes soll vergrößert werden, ebenso soll eine größere Verbreitung durch Aus- lage in Geschäften, Gaststätten usw.
erreicht werden. Hier sind von allen Gemeindegliedern Anregungen und Hinweise erwünscht. Der Kulturaus- schuss plant derzeit ein Jahresprojekt mit dem Thema »10 Gebote«.
Zur Weiterarbeit am Gemeindekonzept
wird am 27. Mai eine Klausurtagung stattfinden und die Fortsetzung der Ideenwerkstatt wird am 20. Juni geplant. Neben vielen aktuellen Ange- legenheiten wird die Erarbeitung eines Gemeindekonzeptes eines unserer Schwerpunktthemen sein mit dem Ziel, dies noch in diesem Jahr abzu- schließen.
Ich wünsche allen eine schöne Som- merzeit
Ihr Wolfgang Schellig
Vorsitzender des Gemeindekirchenrates
Aus der Arbeit des Ausschusses für Öffentlichkeitsarbeit
Der Ausschuss Öffentlichkeitsarbeit unserer Gemeinde hat sich am 27. Januar 2011 neu konstituiert.
Jeden vierten Donnerstag im Monat treffen sich die Ausschuss-Mitglieder um 20 Uhr in Gethsemane, um über die Darstellung der Gemeinde in der Öffentlichkeit zu beraten.
4 Aus dem GKR / Gemeindebeirat Ausschuss für Öffentlichkeitsarbeit 5
Große Aussicht für kleine Spende
Turmbesteigung samstags von 14 – 17 Uhr 18. 6. / 26. 6. / am
9. 7. / 16. 7.
5,-€ pro Person, Kinder bis 14 Jahre frei, Familienrabatt Stadtkloster Segen, Schönhauser Allee 161, 10435 Berlin
Spendenaktion des Fördervereins
»Stadtkloster Segen«
zu Gunsten der Sanierung des Stadtklosters sie durch die verschiedenen Medien
ansprechen möchte. Zum Ausschuss Öffentlichkeitsarbeit gehören zurzeit:
Mario Gugeler (Vorsitzender), Cornelia Kästner (stellvertr. Vorsitzende), Chri- stina Lehmann, Pfr. Gisbert Mangliers, Bernhard Rötzel-Liebchen, Matthias Schlegel, Dr. Bettina Theben und Dieter Wendland. Der Ausschuss ist per Mail zu erreichen unter:
oeffentlichkeit@ekpn.de.
Mario Gugeler Das Spektrum der Themen reicht von
Schaukasten-Gestaltung über Werbe- mittel wie Plakate oder Handzettel bis hin zur umfangreichen Pressearbeit für größere Gemeindeveranstaltungen.
Auch der Gemeindebrief und die Website ekpn.de spielen natürlich eine Rolle. Um diese Bereiche kümmern sich wegen des Umfangs eigene Arbeits- gruppen. Diskutiert wird im Ausschuss, wie sich die Gemeinde mit ihren vielfältigen Angeboten nach außen hin präsentieren kann und soll – und wen
6 Zur Auseinandersetzung mit der Körperwelten-Ausstellung im Berliner Postbahnhof ... was man so sagt... Partnerschaft in Bewegung 7
... was man so sagt...
»Kein Problem!« Es ist eine weit verbreitete Antwort, die sehr nett gemeint ist, aber doch hohl ist. Sitzt man in einem Café und bestellt etwa einen Cappuccino, dann hört man von der Bedienung: »Kein Problem!« Wo sollte es auch liegen, das Problem? Ich will einen Cappuccino, dort steht die Kaffee- maschine, da drückt man einen Knopf, das Getränk fließt in die untergestellte Tasse, die Bedienung wird sie an den Tisch bringen. Dafür ist sie eingestellt worden, dafür wird sie bezahlt und darf mit Recht auch noch auf ein Trinkgeld hoffen.
Wo, bitte, sollte da ein »Problem« sein?
Als ich kürzlich versuchte, in einer Drogerie Kerzen für unsere Konfirmanden zu erstehen, diese Kerzen auch vorhanden waren, allerdings nur in einer Stückzahl von sieben, ich aber deren vierzig brauchte, da erklärte mir die freundliche Verkäuferin, dass man die restlichen Kerzen bestellen könne, sie vielleicht nächste Woche auch kämen, vielleicht aber auch nicht. Ich erwiderte, dass ich dann leider anderswo sehen müsste, die Kerzen zu bekommen. Aber ich bedankte mich für ihre Auskunft. »Kein Problem« antwortete sie charmant.
»Doch«, hätte ich am liebsten geantwortet, »großes Problem, denn wir brauchen diese Kerzen«. Natürlich verkniff ich mir diese uncharmante Antwort.
Geht einem etwa die Waschmaschine kaputt und telefoniert mit dem Kundendienst, dann würde man so gerne hören:
»Kein Problem«. Man hört es nicht, sondern bekommt erklärt, dass der Mechaniker gerade erst in Urlaub gefahren wäre, die Vertretung aber sei krank. Bis jemand kommt, müsse man mit mehreren Wochen rechnen und überhaupt sei es am besten, eine neue Maschine zu kaufen.
Bei Nahrungsmitteln setzt möglicherweise gerne die Logik aus. Stellen Sie sich bitte vor, Sie würden im Rheinland an einer Imbissbude bestellen: »Einmal Curry mit Darm«. Ver- mutlich würde Sie der rheinländische Imbissbudenbesitzer mit offenem Mund erst anschauen und Sie dann freundlich auf die am Nächsten liegende psychiatrische Notaufnahme ver- weisen. Die Mitarbeiterinnen bei ›Konnopke’s‹ tun das nicht, wie ich feststellte, sondern sie nehmen so eine Bestellung ganz selbstverständlich auf, stellen eine Pappschale mit einer zerschnittenen und gelb gepuderten Wurst auf den Tresen und sagen noch nicht einmal: »Kein Problem«.
Gunther von Hagen, Initiator der Ausstellung: »In spätestens 200 Jahren wird man das Bewusstsein eines Menschen, seinen Geist und seine Seele elektronisch aufbewahren können«.
Dann brauche man Plastinate, die sich bewegen können, »um dem Geist einen Körper zurückzugeben.«
Wir halten dagegen:
1. Tote sind keine Handelsware.
Die Würde, die dem Menschen als Ebenbild Gottes verliehen ist, endet nicht mit dem Tod. Die Zurschaustellung der Toten zeugt von einem pietätlosen Umgang mit den Toten. Mit der Attitüde der Aufklärung werden einem zahlenden Publikum präparierte Leichenteile zum Zweck der Unterhaltung prä- sentiert.
2. Gegen die Aussicht auf Ver ewigung des Menschen.
Die Auseinandersetzung mit dem Tod bleibt keinem erspart.
Doch tiefergehende Antworten auf die Fragen nach Tod und Sterben bleibt die Ausstellung schuldig. Die »Körperwelten«- Ausstellung vermittelt die Illusion, dass der Mensch durch Plastination »verewigt« werden kann. Wir glauben, dass alles Leben begrenzt ist und der Hoffnung auf Erlösung bedarf.
Darum gibt die Art des Umgangs mit dem Toten immer auch Auskunft darüber, welche Hoffnung uns über den Tod hinaus leitet: Nämlich, dass alles irdisch Verwesliche vor Gott neue Gestalt gewinnt
(1. Korinther 15).
3. Zum würdevollen Umgang mit Tod und Trauer gehören Rituale
Der Umgang mit dem verstorbenen Menschen ist in christ- licher Tradition durch Respekt gekennzeichnet.
Dies bezieht den Körper des Toten mit ein. Niemals ist er eine bloße Sache. In der Bibel steht der Körper in enger Beziehung zu Gott. Er ist ein »Tempel des Heiligen Geistes, der in euch ist, und den ihr von Gott habt«
(1. Korinther 6, 19).
Zur Auseinandersetzung
mit der Körperwelten-Ausstellung im Berliner Postbahnhof
Toten Gebt Ruhe!
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6 Zur Auseinandersetzung mit der Körperwelten-Ausstellung im Berliner Postbahnhof ... was man so sagt... Partnerschaft in Bewegung 7
Partnerschaft in Bewegung
Treffen mit Freunden von Elias / Prenzlauer Berg Nord – Palmarum 2011
Auch in diesem Jahr fand das tradi- tionelle »Palmarum-Treffen« zwischen Mitgliedern der fünf Iserlohner Gemein- den und der Gemeinde Prenzlauer Berg Nord / Elias statt. Turnusgemäß waren die Berliner Ausrichter des diesjährigen Treffens. Am 14. April machten sich 20 Iserlohner auf den Weg zum mittler- weile 33. Treffen. Auf dem riesigen Ber- liner Hauptbahnhof wurden die Gäste wie immer herzlich von den Berliner Freunden in Empfang genommen. Das diesjährige Programm beinhaltete touristische und wissenschaftliche The- men. Zunächst fand eine Besichtigung des mittlerweile nicht mehr in Betrieb befindlichen Flughafen Tempelhof statt.
Hier starteten und landeten die legen- dären Rosinenbomber. Neben ziviler Nutzung war der Flughafen auch Basis der Amerikaner in Berlin. Nachmittags wurde dann die Holocaust-Gedenk- stätte zwischen Brandenburger Tor und Potsdamer Platz besucht, verbunden
mit einem Vortrag und einer Führung durch die unterirdische Gedenkstätte.
Der folgende Tag stand im Zeichen eines Vortrages unter dem Titel: »Wollen wir unseren Planeten retten oder nicht?«
Der Referent, Dr. Schulze, Pfarrer im Ruhestand – gebürtig aus Wuppertal – lebt schon lange Jahre in Berlin. Er machte anschaulich deutlich, dass es noch nicht zu spät ist, aber höchste Zeit wird, künftig durch bewussteren und sparsameren Umgang mit den vorhan- denen Ressourcen die Welt für uns und unsere Nachkommen zu erhalten. Die Ausstellung »Wachet und Betet – Herbst
’89 in der Gethsemanekirche« war das nächste Ziel der Gruppe. 20 Jahre nach der Wende erfolgte eine Rückversetzung durch beeindru-
ckende Berichte von Augenzeugen, die in der Gethse- manekirche aus- gestellt sind. Am Abschiedsabend wurden Iserloh- ner und Berliner musikalisch durch den Jugend- und
Gospelchor der Gemeinde unterhalten.
Von vielen wurde der Wunsch geäus- sert, diesen Chor einmal nach Iserlohn einzuladen. Traditionell endete das diesjährige Palmarumtreffen mit dem Abendmahlsgottesdienst, der von Pfr. H.-Otto Seidenschnur aus Berlin gehalten wurde und in dem Pfr. Peter Phillipps aus Sümmern die Predigt hielt. Zum Abschluss durfte natürlich nicht das gemeinsam gesungene Lied
»Nehmt Abschied Brüder« fehlen, welches den tränenreichen Abschied einläutete. Iserlohner und Berliner freuen sich schon auf nächstes Jahr, dann in der Brunnenkirche in Lössel.
Paul Michels, Partnerschaftsbeauftrag- ter von Iserlohn
Als ich kürzlich meinen Talar zur Reinigung brachte, blickte der Geschäftsinhaber kurz und routiniert auf den Talar, was vermuten ließ, dass sämtliche Pfarrer, Rechtsanwälte, Rich- ter und Rabbiner Berlins fortwährend ihre Talare bei ihm reinigen ließen. Er notierte etwas auf dem Abholschein und ich las beim Hinausgehen »Damenmantel«. Beim Abholen fand er das gute Stück nicht. Ich half ihm suchen. Nachdem ich meinen sauberen Talar gefunden hatte, bemerkte er entschuldigend: »falsch einsortiert«. »Kein Wunder« hätte ich antworten können, »hätte ich Ihnen gleich sagen können«.
Aber ich nuschelte nur: »Kein Problem«.
Eine reichlich makabere Bezeichnung hörte ich am Telefon von der Mitarbeiterin eines Beerdigungsinstitutes, die eine Bestattung anmeldete. Ich müsse wissen, es handele sich um
einen »ordnungsamtlichen Sterbefall«. ›Um Himmel willen, dachte ich mir, gab es etwa einen tragischen Unfall eines Mitarbeiters des Ordnungsamtes, der beim Kontrollieren der Parkvignetten übersehen hat, dass in dem kontrollierten Auto schon jemand saß, der unerwartet losfuhr?‹ Dass das Ordnungsamt vielleicht einen Sterbefall angeordnet haben könnte, diese Möglichkeit hielt ich auch für wenig wahr- scheinlich. Es handelte sich aber um eine jener Trauerfei- ern, die von den Angehörigen nicht bezahlt werden konnte, manchmal auch nicht wollte und deren Kosten dann vom Senat übernommen und nur äußerst sparsam ausgerichtet werden. Könnte nicht in so einem Fall die Würde eines Verstorbenen gewahrt werden, indem man sich eine bessere Bezeichnung einfallen ließe? Das wäre doch sicher »kein Problem«. C. Zeiske
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FRED FLEDERMAUS
Hast Du schon meine Ausstellung im Stadtkloster Segen besucht? Dort gibt es einiges zu entdecken... wenn Du schon meinen Kirchenführer hast, weißt Du schon echt gut bescheid – aber, »pssssssst«, komm doch einfach mal vorbei, ich zeig Dir dann, wo es lang geht...
Am besten jeden letzten Dienstag im Monat. Dann zeige ich Dir meine Lieb- lingsecken in der Kirche. Am besten meldest Du Dich vorher im Stadtkloster an, damit ich weiß, dass Du kommst, und nicht gerade woanders herum- fliege.
In den nächsten Ausgaben wirst Du hier an dieser Stelle von mir hören...
und lesen. ... »psssst«!
Euer Fred Fledermaus
Über Stock und Stein durch den märki- schen Sand (im wahrsten Sinne des Wortes)
…haben wir auf unseren Rädern den Weg nach Dobbrikow zurückgelegt. Dort kampierten wir auf dem Pfarrgrundstück im Gartenhaus und in Zelten. Ein ganzes Wochenende.
Müde und mit zwei kleinen Unfällen kamen wir an, das Essen stand bald auf dem Tisch, unsere Zelten bauten wir noch auf. Nach der Abendandacht fielen wir schwer wie Steine ins Bett. Weder Froschquaken noch Eselrufen oder der morgendliche Kuckuck konnten unseren Schlaf stören, oder, Antje?
Kleine Tropfen fallen gerade. Aber sie stören niemanden: Die einen werkeln auf
8 Kinder, Kinder Kinder, Kinder 9
Im Juni, Juli und August ist Pause.
Im September findet der nächste KUGKUK
statt.
H I M M E L Q J E S U S W
J E E R T Z U I O P A S D
G E I H B R A U S E N P F
J K R L L Y X C V B D R P
F N M U I Q W E R N T E F
R Z F U S G I O I P A D I
E S E D P A E W F G H I N
U J U K R L L R Y X C G G
N V E B A N M E G Q W T S
D E R R C T Z U M E I O T
E P A S H D F G H J I K E
L G E M E I N D E Y X S N
V B N M N Q W H E R Z R T
Pfingsträtsel
Finde 13 Begriffe rund um Pfingsten im Buchstabensalat – quer, von oben nach unten und schräg. Anschließend sortiere sie so, dass die Lösung herauskommt, was wir zu Pfingsten feiern!
unserer Terrasse an ihren Specksteinen. Es entstehen: Herzen, Adler, Würfel, Blu- men und Laserschwertgriffe. Die anderen spielen auf dem Fußballplatz den Regen fort. Das Wetter legt uns doch keine Steine in den Weg.
Ja, um die ging es, die Steine. Bei Hänsel und Gretel, dem tapferen Schneiderlein.
Herzen aus Stein. Steine, die ins Rollen kommen. Steine als Baumaterial beim Turmbau zu Babel (Wessen Turm war der höchste, Greta?), Gedenksteine wie bei der Jordanüberquerung vorm Einzug ins gelobte Land oder als Waffe für David im Kampf gegen Goliath. Als Suppenstein…
Morgen früh brechen wir von unserem herrlichen Wochenende wieder auf und fahren mit den Rädern, soweit uns das Wetter lässt – hoffentlich bis Potsdam. Und dann sind wir wieder im mit Steinen gepflasterten Berlin.
10 Mitteilungen und Amtshandlungen in der Gemeinde Konfirmation Nikolai Galushkov schwer erkrankt 11
Else Wolter Fritz Timm Wolfgang Ellerkamm Bernhard Pusinelli
Deine Gnade soll mein Trost sein, wie du deinem Knecht zugesagt hast.
Psalm 119, 76
Bestattungen Taufen
Charlotte Flemming, Levi Aeneas Nicasi, Paris Tamino Nicasi, Theda Hylla, Ida Janne Hansen, Maja Rosenfeld, Luise Pohl, Julius Goetze, Tonio Heine- mann, Hanna Wunderer, Luisa Raubart, Louise Hanson, Helene Bredel, Jonathan Rindt, Georg Pfister, Florian Mellenthin, Jonathan Niemzok, Steven Besset Als Erwachsene wurde getauft:
Daniela Dietrich, Brigitte Braune, Hagen Eichhorn, Anja Osenroth, Caroline Schreiner, Felix Ackermann, Sabine Bünger
Sei mutig und stark! Fürchte dich also nicht, und hab keine Angst; denn der Herr, dein Gott, ist mit dir bei allem, was du unternimmst. Josua 1, 9
Simon Dökel und Nicole Dingerdissen Christoph Möhl und Freiin Jessica von Tettau
Lasst uns aufeinander Acht haben, und uns anreizen zur Liebe und zu guten Werken.
Hebräer 10, 24 Silberhochzeit
Helga und Lothar Mrozinski
»Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.«1. Korintherbrief 13,13
Trauungen
Gedenken
Frau Angelika Rutenborn, jüngste Tochter von Pfarrer Walter Wendland und Agnes Wendland (von ihr hängt eine Gedenktafel am Gemeindehaus Gethsemane) ist gestorben. Sie hatte als Mädchen damals erlebt, wie ihre Mutter Juden in unserem Pfarrhaus versteckt hatte. Angelika Rutenborn war uns eine sehr wichtige Zeitzeugin und eine liebe Schwester, die wir sehr vermissen werden.
Herr Superintendent in Ruhe, Helmut Koch ist gestorben. Oft stand er auf unserer Kanzel. Seine Frau, Frau Beyer, war lange Jahre Kantorin in unserer Gethsemanekirche. Beide waren uns sehr verbunden und Frau Beyer wird es hoffentlich sehr lange auch noch bleiben. Wir denken an Helmut Koch mit großer Dankbarkeit und Zuneigung.
Herr Ludwig Mehlhorn ist für viele völlig unerwartet gestorben. Er arbeitete in der Evangelischen Akademie und hat sich schon zu DDR-Zeiten sehr verdient gemacht besonders um die Verständi- gung von Polen und Deutschen. Regel- mäßig war er gemeinsam mit seiner Frau in unseren Gottesdiensten. Wir vermissen ihn, seine Liebenswürdigkeit und seine Kompetenz.
In den Tagen um Ostern sind drei für unsere Gemeinde wichtige Menschen gestorben, die eine besondere Beziehung zu uns hatten.
Gott lasse es uns einen Trost sein, dass alle drei in der Osterzeit gestorben sind und wir mit ihrem Tod die gewisse Hoffnung der Auferstehung verbinden dürfen.
10 Mitteilungen und Amtshandlungen in der Gemeinde Konfirmation Nikolai Galushkov schwer erkrankt 11
Am Pfingstsonntag, 12. Juni 2011, werden in der Gethsemanekirche konfirmiert:
Maximilian Acosta Schultze, Lucas Acosta Schultze, Lina Allenberg, Christian Ballin, Nadja Broßmann, Jonas Buch- holz, Benjamin Buhrke, Pascal Burghardt, Maren Busch, Tom Eingang, Rahel Engel, Jale Engel, Leo Goßlau, Emilia Graff, Charlotte Grunwald, Ragnhild Hinderling, Lucas Hofmann, Elena Janert, Bilbo Kipka, Willi Klammt, Marie Klammt, Toni Klötzer, Toni-Leandra Koch, Greta Köhler, Hannah Kühn, Jonathan Lehmann, Paulina Ley, Anna Margot,
Lucas Martens, Marla Menn, Jorin Mundhenk, Hermann Pohling, Simon Porath, Luci Rakette, Dorothea Rheinfurth, Jan Rieser, Bruno Saar, Sophia Scheuerpflug, Mario Scheuer- pflug, Antonia Schlaich, Finn Schmidt, Nele Schneider, Erik Schüler, Jonathan Städler, Pamela Stawicki, Leonore Weikert, Lea Winkler, Lilli Wunsch.
Erwachsenenkonfirmation: Elisa König
Vergeltet niemandem Böses mit Bösem. Seid auf Gutes bedacht gegenüber jedermann. Römer 12,17
Die Konfirmanden, die Pfingsten konfirmiert werden, melden sich in der Gemeinde zu Wort
Hallo, liebe Gemeinde!
Was ist der Konfirmandenunterricht?
Der Konfirmandenunterricht ist ein Zusammentreffen von Jugendlichen gleichen Alters. Wir treffen uns, reden über Gott und die Welt und erfahren viele Dinge, die uns im Leben helfen werden. Wie zum Beispiel über Drogen, Sekten, Selbstmord, Hilfsaktionen, Freunde und Familie. Wir verbinden biblische Geschichten mit unserer Zeit, zum Beispiel Fokushima und Sodom und Gomorra.
Was machen wir noch?
Wir machen Rüsten in verschiedene Orte, die sehr erholsam und spaßig sind, weil man als Gruppe zusammenwächst.
Außerdem ist man mit Freunden unterwegs. Einmal haben wir den Buddhistischen Tempel am Humboldthain besucht.
Was haben wir für Erfahrungen gesammelt?
Wir haben viele neue Leute kennen gelernt und viele neue Freunde gefunden. Wir haben viel über das Leben anderer Menschen gelernt und was richtig und falsch ist. Der Konfir- mandenunterricht wurde oft mit schönen kreativen Spielen aufgefrischt. Nun sind zwei schöne Jahre vergangen, und nun werden wir konfirmiert. Für die Konfirmandengruppe Jorin, Nele, Hannah, Lotti, Dorothea
Nikolai Galushkov schwer erkrankt
Als 15-jähriger wurde er nach Deutschland verschleppt und leistete 3 Jahre lang Zwangsarbeit auf dem Kirchhof der Gethsemane-Gemeinde. Heute bedarf er Ihrer Fürbitte:
Nikolai Fjodorovitsch Galushkow hat vor einigen Wochen einen Schlaganfall erlitten und liegt in einem weißrussischen Krankenhaus. Auf Beschluss des Gemeindekirchenrates wird durch eine Vertrauensperson demnächst eine Geldspende der Gemeinde überbracht, die helfen soll, die für ihn zu hohen Arztkosten zu decken.
Nikolai Galushkov stammt aus Orel bei Minsk/ Weißrussland. Im Juli 1942 kam er in das Zwangsarbeiterlager auf dem Friedhof Hermannstraße in Neukölln. Das Lager wurde von der Kirche unterhalten. Wie die übrigen Insassen wurde Galushkov zur Zwangsarbeit auf einem von 42 kirchlichen Berliner Friedhöfen geschickt. Unter unwürdigsten und primitivsten Bedingungen arbeitete Galushkov in den kommenden drei Jahren auf dem Kirchhof der Gemeinde. 1945 rettete ihn die rote Armee vor einem Erschießungskommando. Als 2003 die Zwangsarbeit auf Berliner Friedhöfen von der Landeskirche aufgearbeitet und entschädigt wurde, kam auch ein Kontakt zu Herrn Galushkov zustande, einem der letzten 10 Überlebenden. Er hat die Gemeinde seitdem zweimal besucht und ist uns bis heute ver- bunden. Seitdem erinnern auch Gedenksteine in Gethsemane und Segen an die Zwangsarbeiter, die auf den Friedhöfen der Gemeindebezirke gearbeitet haben. Seit Jahren leidet der 84-jährge Galushkov an Parkinson, vor einigen Wochen hat ihn ein Schlaganfall getroffen. Zusammen mit seiner Frau lebt er von einer geringen Rente, die die Behandlungskosten nicht deckt. Annegret Krellner, die ihn seinerzeit im Auftrag der Landeskirche in Orel besucht hat, wird in den nächsten Wochen nach Weißrussland reisen und auch eine Geldspende der Gemeinde persönlich übergeben. Cornelia Kästner
12 Ein langer Abend in der Gethsemanekantorei Ein langer Abend in der Gethsemanekantorei 13 Minisingen
Mittwoch
1. Gruppe »Pfauen« 16 – 16.30 Uhr, 2. Gruppe »Räuber« 17 – 17.30 Uhr, Gethsemanestr. 9, Singschule Singen mit Eltern und Kindern 0 – 2 Jahre Minis
Montag 1. Gruppe »Spatzen«
17.30 bis 18 Uhr Dienstag 2. Gruppe »Wölfe«
15.30 bis 16 Uhr
Donnerstag 3. Gruppe »Nachtigall«
17 bis 17.30 Uhr, Gethsemanestr. 9, Sing- schule, Singen mit 3 – 4jährigen Kindern Mädchen(be)stimmen
Donnerstag, 16.30 bis 17.30 Uhr Winterkirche/ Eingang Gethsemanestr.
Mädchen im Alter von 5 – 12 Jahren Jungschor
Montag 16.30 bis 17.30 Uhr Winterkirche/Eingang Gethsemanestr.
Jungen im Alter von 5 – 12 Jahren Jugend-Gospelchor «...stimmt so!«
Mit Stefan Wieske, Montag 18 Uhr Gemeindesaal P. Gerhardt, Kuglerstr. 15 Junge Leute mit Lust auf Popularmusik, Gospels, neue geistliche Lieder, Jazz, Folk, in groovigen Arrangements mit Klavier &
Band
Kinder-Ensemble Dienstag 16.30 – 18.00 Uhr Kinder im Alter von 10 – 12 Jahren, Winterkirche /Eingang Gethsemanestr.
Einstudieren von musikalischen Teilen der Kantoreipraxis
Gemeindechor
Mit Detlef Lehmann, Mittwoch 19.30 Uhr Gemeindehaus Elias, 3. Etage, Göhrener Str. 11, klassischer, vierstimmig gemischter Chor, vielseitige Chorliteratur alter und neuer Meister
Liturgischer Chor
Mit Elisabeth Kaiser, Mittwoch 19.30 Uhr, Gemeindesaal P. Gerhardt, Kuglerstr. 15, ein- und mehrstimmiges Ausgestalten der Gottesdienste sowie Erarbeiten freier liturgischer Formen Gethsemane-Kantorei Mit Christoph Zschunke,
Dienstag 19.45 – 22 Uhr, Elias Kuppelsaal, Motetten alter & neuer Meister, Kantaten, Oratorien, Musik zeitgenössischer Kompo- nisten, für Gottesdienste und Konzerte, regelmäßige Teilnahme erwartet!
Ein langer Abend in der Gethsemane- kantorei oder: Wenn das Singen zur musikalischen Achterbahnfahrt wird!
Es ist Dienstagabend, 19:45 Uhr und ich sitze etwas unruhig auf einem der unzähligen rot gepolsterten Stühle im Elias Kuppelsaal. Ich zähle mindestens 80 Stühle und frage mich, ob die wirklich noch alle besetzt werden?
Normalerweise würde ich es mir langsam mit einer Chipstüte vor dem Fernseher gemütlich machen und mich von niveaulosen Soap Operas berieseln lassen.
Doch dann hatte mich ein Bekannter zur Chorprobe in die Gethsemanekantorei eingeladen, wusste er doch genau, dass ich den berühmten Halleluja-Chorus schon immer mal singen wollte!
Und da sitze ich nun gewappnet mit
einem Satz Händel-Noten vom Messi- as. Ich blättere die vielen Seiten rasch durch und lese Titel wie »Den Schafen gleich«, »Ihr Schall ging hinaus«,
»Würdig ist das Lamm«. Schnell stelle ich fest, dass dieses im Jahre 1741 komponierte Oratorium aus so viel mehr besteht als nur dem berühmten Halleluja. Ich bin ganz gespannt, wie die vielen anderen Stücke wohl klin- gen. Ein Mann mit dunkel gelocktem Haar deckt gerade den Flügel ab und stellt ihn sich zurecht.
Aha, das wird dann wohl der Chorleiter Christoph Zschunke sein, denke ich mir. Habe schon eine Menge über ihn gehört. Ich bin neugierig, ob er wirklich
12 Ein langer Abend in der Gethsemanekantorei Ein langer Abend in der Gethsemanekantorei 13
so ein leidenschaftlicher Vollblutmu- siker ist, der seine Sänger/innen mit Witz und einem ausgeprägten Gestal- tungswillen bei Laune hält, wie es ihm nachgesagt wird.
Nach und nach füllen sich nun auch die letzten Plätze und da erklingen auch schon die ersten Töne auf dem Flügel.
Eine knappe Viertelstunde singen wir uns munter ein: von gymnastischen Verrenkungen über »tsssssssss« und
»ja so und so ja« und »ding, deng, dang, dong« ist alles dabei. Ich fühl mich bestens eingesungen. Sofort legen wir mit dem Stück »Kam durch einen der Tod (Chorus Nr. 41)« los.
Wie? Was? Gleich alle zusammen? Die kennen das wohl schon, nehme ich an. Doch schnell stelle ich fest, dass hier eine ausgeglichene Mischung aus professionellen Blattsängern und musikinteressierten Laien herrscht.
Christoph bringt uns seine Interpre- tation einzelner Stellen nahe: »Hier müsst ihr euch die Schwingung einer Glocke vorstellen. Anders würde es sonst wie Holzbauklötze klingen, die von meinem kleinen Sohn aneinander gehauen werden.« Die Sänger/-innen übernehmen den Tipp und lassen den Abschnitt ganz anders auf sich wirken.
Ich bin überwältigt vom Klang und der Genauigkeit dieser musikalischen Arbeit. Erst nach Ankündigung der Pause merke ich, wie ich mich körper- lich angestrengt habe. Also ersetzt der Chor auch das Fitnessstudio, wie schön!
In der Pause treffe ich zufällig auf die beiden Chorältesten Marion und Herbert Gohl. Seit ca. 15 Jahren existiert der Chor unter dem Namen Gethsemanekantorei. Franziska Stähle ist seit sieben Jahren in der Kantorei und erzählt mir, dass sie damals dem Chor beigetreten ist, um erste Kontakte
im neu bezogenen Viertel zu knüpfen.
Sie schätzt es sehr, auch im Alltag auf bekannte Gesichter aus dem Chor zu treffen.
Inzwischen ist es 21:15 Uhr und wir gehen in die zweite Runde. Christoph überzeugt noch immer mit 100%
ambitionierter und inspirierender Stimmung. Ich freue mich auf ein neues Stück aus Händels Meisterwerk.
Eigentlich wild entschlossen, nach diesen zwei aufregenden Stunden nach Hause zu gehen, werde ich noch herzlich auf einen Absacker in die nahe gelegene Kneipe eingeladen. Da kann ich natürlich nicht nein sagen.
Ein paar Minuten später sitzen wir in einer gemütlichen Bierrunde beisam- men und ich komme mit Christian Enz- mann ins Gespräch. Der passionierte Hobbymusiker erzählt mir, dass er in sehr jungen Jahren ein ehrgeiziger Cellospieler war, dann 20 Jahre nicht gesungen hat und die Leidenschaft fürs Singen erst 2006 mit dem Eintritt in die Kantorei neu entfacht wurde. »Ein wichtiger Ast in meinem Leben drohte zu verkümmern«, so Christian. Und so ist er froh, dass der Holzkasten im Keller und er in der Kantorei gelandet sind, denn das Singen hat als Zielpunkt in seinem Leben etwas ganz Befrei- endes für ihn.
Ganz besonders schätzt er die kontinuierliche Arbeit und gelebte Gemeinschaft an seinem Chor. Viele sympathische Gesprächspartner und gemeinsame Aktivitäten wie beispiels- weise die bevorstehende Chorfahrt im Sommer tragen dazu bei, dass er immer wieder gern in die Kantorei kommt. Im Chorbeirat mitwirkend, kann er nun mittlerweile auch die
Hälfte der Chormitglieder namentlich benennen, denn es gibt einen recht beständigen Kern.
Ich möchte von Christian wissen, was den Messias und seinen Komponisten so besonders machen.
Er hält kurz inne und berichtet mir wohl überlegt, dass die Musik Georg Friedrich Händels eine Vielstimmig- keit, eine gewisse Leichtigkeit und Lebensfreude miteinander vereint, die ihm kein anderer der Barock- Epoche nachmacht. Bei ihm fühlt sich der Hän- delfan angekommen. Ein klangliches Fest mit gelungenem Spannungs- bogen, wirkungsvoll und für jedes Ohr zugänglich- so beschreibt er den Messias von Händel.
Er freut sich schon sehr auf das bevor- stehende Konzert mit Orchesterbeglei- tung am 24.09.2011 um 19:00 Uhr in der Gethsemanekirche. Bis dahin muss aber noch einiges geprobt werden, um die meist schwindelerregende musikalische Achterbahnfahrt (er spielt auf die vielen Koloraturen im Messias an) gut zu meistern! Er hofft an jenem Konzertabend auf viele Zuhörer, die genauso viel Freude am Hören des Messias haben wie wir Sänger am Vortragen.
Eine Stunde und zwei Bier später stelle ich fest, dass es schon nach Mitternacht ist und ich langsam den Heimweg antreten sollte. Wie die Zeit vergangen ist! Wir bezahlen die Rechnung und
»wir gingen jeder seinen eigenen Weg« … bis zum nächsten Dienstag- abend oder vielleicht trifft man sich ja auch mal irgendwo im Prenzlauer Berg – das wäre doch »wahrlich wun- derbar«.
Claudia Lehmann und Franziska Rose
Elisabeth Wassermann 94 Jahre
Sabine Jentsch 70 Jahre
Roswitha Simson 70 Jahre
Klaus Gierczak 70 Jahre
Ilse Kretschmann 70 Jahre
Gisela Vainer 85 Jahre
Brigitte Bensberg 70 Jahre
Helga Köpnick 80 Jahre
Gertrud Liepe 100 Jahre
Dieter Hoppenheidt 70 Jahre
Günter Marlow 75 Jahre
Hildegard Thiel 92 Jahre
Lieselotte Wegener 95 Jahre
Irma Amm 85 Jahre
Wolfgang Böhm 75 Jahre
Edeltraud Warme 75 Jahre
Hildegard Heyde 93 Jahre
Lissy Faerber 92 Jahre
Ulrike Heger 70 Jahre
Sigrid Gabel 75 Jahre
Manfred Segner 75 Jahre
Leni Jung 92 Jahre
Anna Weirich 98 Jahre
Dr. Rüdiger Reyels 70 Jahre
Fritz Hartthaler 91 Jahre
Fried Unger 101 Jahre
Bernfried Hohendorf 75 Jahre
Lieselotte Belkins 91 Jahre
Else Wagner 96 Jahre
14 Geburtstage »Nachbarn eben« 15
Geburtstage
Herzliche Geburtstagsgrüße an alle, die im Juni und Juli Geburtstag haben. Besonders grüßen wir die Jubilare der Gemeinde:Wir bitten um Verständnis, dass wir nicht alle Seniorengeburtstage im Gemeindebrief abdrucken können.
Wir haben uns für die Altersgruppen 70, 75, 80, 85 entschieden und ab 90 Jahren wird jedes Geburtsjahr erfasst.
Geburtstagskaffee Herzliche Einladung an alle, jung und alt, die im Juni und Juli Geburtstag haben.
Wir freuen uns, Sie am Donnerstag, dem 14. Juli um 15 Uhr,
in den Räumen des Elias-Gemeindehauses begrüßen zu dürfen. Es wäre schön,wenn wir bei Kaffee oder Tee, Kuchen und Saft miteinander ins Gespräch kom- men, Lieder singen und eine Geschichte hören.
Büchercafé
Im Anschluss an die Gottesdienste in der Gethsemanekirche sonntags ist das Bücherkaffee geöffnet – zum Schmökern,
miteinander ins Gespräch kommen und zum Bücherkaufen.
14 Geburtstage »Nachbarn eben« 15
»Nachbarn eben«
Stolpersteine für Holocaustopfer in der Isländischen Straße Im März wurden in der Isländischen Straße fünf Stolpersteine verlegt. Die messingfarbenen Platten erinnern an Menschen, die von den Nationalsozialisten ermordet wurden: Juden, Homosexuelle, Sinti und Roma. »Ein Mensch ist erst verges- sen, wenn sein Name vergessen ist« – dieser Gedanke steht hinter der Kunstaktion. In der Isländischen Straße ist es die jüdische Familie Seidel, die dank unseres Gemeindegliedes Gertrud Malenz wieder einen Namen hat.
»Die Seidels waren Nachbarn meiner Eltern«, erzählt die alte Dame. Als Kind habe sie von ihrer Oma erstmals von der Familie gehört: Dem Vater Alfred Seidel (Jg. 1903), seiner Frau Johanna geb. Juliusberger (Jg. 1904) und den Kindern Horst Wolfgang (15 Jahre), Inge (13 Jahre) und Vera (12 Jahre). Was die Seidels beruflich gemacht hätten, haben Gertrud Malenz`
Eltern nicht gewusst, aber man kannte sich, grüßte auf der Treppe, sah die drei Kinder zur Schule gehen und heimkom- men. Ab und an wechselte man ein paar Worte, borgte sich vielleicht ein Ei zum Backen oder nahm ein Paket entgegen.
»Nachbarn halt«, rekonstruiert Gertrud Malenz.
Eine Beziehung, in der man viel, und doch sehr wenig von- einander weiß. »Meine Oma war sehr überrascht, als die Seidels den Judenstern beantragen mussten«, erzählt Gertrud Malenz. »Im Haus hat keiner gewusst, dass sie Juden sind.«
Ob und wie sich das nachbarschaftliche Verhältnis danach veränderte, ist nicht bekannt. Sicher ist, dass die Familie Seidel eingeschränkt wurde: Sie durften nicht mehr überall einkaufen, die Straßenbahn benutzen, schließlich wurde den Eltern die Arbeit und den Kindern der Schulbesuch verboten, sogar die Wintersachen mussten sie im Januar 1941 abgeben.
Vielleicht haben die deutschen Nachbarn die Seidels von da an nicht mehr gegrüßt, vielleicht hat Gertrud Malenz´ Familie den Seidels aber auch geholfen, weiter mit ihnen geredet, Lebensmittel und eine warme Decke zugesteckt.
Sicher ist nur, dass auch Alfred Seidel einen Ausweg aus der Situation suchte. 1941 versuchte er auszuwandern, »nach Palästina oder irgendwo raus«, erinnert sich Gertrud Malenz an die Geschichten ihrer Oma. Doch kurz davor wurde Alfred Seidel verhaftet, nach Buchenwald deportiert und am 30. September 1941 ermordet. Möglicherweise haben seine Frau Johanna und die drei Kinder gar nicht gewusst, dass der Vater bereits tot war, und über ein Jahr auf seine Rückkehr gewartet.
Wir wissen wenig über die Seidels, aber gerade diese wenigen überlieferten Erinnerungen sagen viel aus über eine Zeit, in der mehrmals in der Woche Nach- barn mit unbe- kanntem Ziel verschwanden.
So wie Johanna
Seidel und ihre drei Kinder am 19. Oktober 1942.
»Meine Oma hat gesehen, wie Lastautos in die Straße gekom- men sind. Sie haben die Mutter mit den drei Kindern abge- holt«, erinnert Gertrud Malenz die Berichte ihrer Großmutter.
Was sie dabei dachte und tat, hat die Oma nicht erzählt. »Dass es in die Todeslager ging, haben sie nicht gewusst«, sagt Gertrud Malenz. »Meine Oma dachte, die werden umgesie- delt.« Erst als nach dem Krieg die Vernichtungslager bekannt wurden, und die Familie von den Seidels nichts mehr hörte, habe sie gewusst, dass die Familie nicht mehr lebt. Und der 1944 geborenen Gertrud davon erzählt: »Das war so frisch, das musste einfach raus«, vermutet Gertrud Malenz. »Meine Oma hat immer geweint, wenn sie davon gesprochen hat.«
Die Stolpersteine hat Gertrud Malenz auch im Namen ihrer Eltern und Großeltern verlegen lassen. Mehr als drei Jahre hat sie versucht, den Verbleib der Familie Seidel aufzuklären.
Recherchen des Prenzlauer-Berg-Museums brachten nach fast 70 Jahren die endgültige Gewissheit: Johanna Seidel, ihr Sohn Horst und die Töchter Inge und Vera gingen an diesem Tag zusammen mit 955 anderen Menschen auf einen Trans- port ins lettische Riga. In dem Zug saßen auch ein Ehepaar aus Wilmersdorf und Kinder aus einem jüdischen Waisenhaus in der Schönhauser Allee. Das Ghetto in Riga war jedoch bereits überfüllt, es wurden nur noch »Arbeitsfähige« aufgenom- men. Wie Tausende andere wurden die Seidels unmittelbar nach ihrer Ankunft am 22. Oktober 1942 in Riga erschossen und in den umliegenden Wäldern verscharrt.
Cornelia Kästner
16 Gottesdienste Gottesdienste 17
Tag
Elias-Kuppelsaal
• Göhrener Str. 11Gethsemanekirche
• Stargarder Str. 77Paul Gerhardt
• Wisbyer Str. 7Stadtkloster Segen
• Schönh. Allee 161 02. 06. 2011 Chr.Himmelfahrt 11 Uhr Pf. Mangliers
05. 06. 2011
Exaudi 9.30 Uhr Pf. Seidenschnur, A, K, N 11 Uhr Pf. Seidenschnur, K, N 11 Uhr Pf. Maruschke, F N
Familiengottesdienst 21 Uhr AbendbeSINNung
»Nur ein Wort: Dank« 11. 06. 2011
Samstag vor Pfingsten
18 Uhr Pfn. Fey, Pf. Seidenschnur
Abendmahlsgottesdienst vor der Konfirmation 12. 06. 2011
Pfingstsonntag 9.30 Uhr Pf. Mangliers, K, N 11 Uhr Pfn. Fey, Pf. Seidenschnur, K
Konfirmation 14 Uhr Pf. Talis Redmanis
Gottesdienst in lettischer Sprache 21 Uhr AbendbeSINNung, Abendmahl
»Nicht durch Heer oder Kraft« 13. 06. 2011
Pfingstmontag 20.00 Uhr St. Augustinus, Dänenstr. 17, Ökumenischer Taizé-Gottesdienst 18. 06. 2011
Taufsamstag 11 Uhr Pf. Zeiske, Taufgottesdienst
19. 06. 2011
Trinitatis 9.30 Uhr Prädikant G. Schubert, K, N 11 Uhr Pf. Zeiske K, N 9.30 Uhr Pf. Mangliers, T, N
11 Uhr Krabbelgottesdienst, Team 21 Uhr AbendbeSINNung
»Heiliger Geist – Kraft von oben« 26. 06. 2011
1.Sonntag nach Trinitatis
9.30 Uhr Pf. Seidenschnur, K, N 11 Uhr Pf. Zeiske, T, K, N 9.30 Uhr Prof. Dr. G. Strohmaier-Wiederanders, N 21 Uhr AbendbeSINNung
»Heiliger Geist – Tröster und Ermutiger« 03. 07. 2011
2. Sonntag nach Trinitatis
9.30 Uhr 11 Uhr Prädikant G. Schubert, A, N 11 Uhr Pfn. Fey und Kita Gethsemane, F, N
Familiengottesdienst 21 Uhr AbendbeSINNung
»Nur ein Wort – Liebe« 10. 07. 2011
3. Sonntag nach Trinitatis
9.30 Uhr Pfn Fey, T, N 11 Uhr Pf. Zeiske, T, N 9.30 Uhr Pf. Seidenschnur, N 21 Uhr AbendbeSINNung
»Lieblingsbibelstellen: was im Alltag hilft«, A 17. 07. 2011
4. Sonntag nach Trinitatis
9.30 Uhr, Pf. Seidenschnur, N 11 Uhr Pf. Zeiske, T, N 9.30 Uhr Pfn. Fey, A, N
14 Uhr Pf. Talis Redmanis
Gottesdienst in lettischer Sprache
21 Uhr AbendbeSINNung
»Lieblingsbibelstellen – was aufbaut und stärkt« 24. 07. 2011
5. Sonntag nach Trinitatis
9.30 Uhr Pf. Maruschke, N 11 Uhr Vikarin Anna Busch, N 9.30 Uhr Pf. Seidenschnur, N 21 Uhr AbendbeSINNung
»Lieblingsbibelstellen – wovon man leben kann, wenn Brot allein nicht genügt«
31. 07. 2011 6. Sonntag nach Trinitatis
9.30 Uhr Pf. Seidenschnur, N 11 Uhr Pf. Zeiske, T, N 9.30 Uhr R. Rosenmüller, N 21 Uhr AbendbeSINNung
»Lieblingsbibelstellen – was die Angst nimmt«
Gedenken
Nach schwerer Krankheit verstarb am 11. April 2011 Frau Ilse Düsterdick, geb. Wilke, geb. am 24.11. 1931.
Die Beerdigung fand am 16. April 2011 auf dem Friedhof Leipzig-Lindenau statt. Wir trauern mit ihren sieben Kindern und den Familien um sie als treues Gemeindeglied. Bis kurz vor ihrem Tod war sie mit vielen im Paul-Gerhardt-Gemein-
debereich verbunden. Als Pfarrfrau hat sie die Arbeit ihres Ehemannes Hermann-Martin Düsterdick stets unterstützt.
Nach einer Familienphase arbeitete sie in Senioren- und Pflegeheimen auf den Stationen bzw. in der Verwaltung, so von 1984 bis 1992 auch im Gemeindebüro der Paul-Ger- hardt-Gemeinde. Im Ruhestand erkrankte sie schwer. Nach einem Sturz aus dem Rollstuhl musste ein Bein amputiert
16 Gottesdienste Gottesdienste 17
A Gottesdienst mit Abendmahl K Kinder-
gottesdienst N Gespräch
nach dem Gottesdienst T Taufe TR Trauung F Familien-
gottesdienst B Basar
Gottesdienst jeden Sonntag im St. Elisabeth- Stift 10.30 Uhr Tag
Elias-Kuppelsaal
• Göhrener Str. 11Gethsemanekirche
• Stargarder Str. 77Paul Gerhardt
• Wisbyer Str. 7Stadtkloster Segen
• Schönh. Allee 16102. 06. 2011 Chr.
Himmelfahrt 11 Uhr Pf. Mangliers
05. 06. 2011
Exaudi 9.30 Uhr Pf. Seidenschnur, A, K, N 11 Uhr Pf. Seidenschnur, K, N 11 Uhr Pf. Maruschke, F N
Familiengottesdienst 21 Uhr AbendbeSINNung
»Nur ein Wort: Dank«
11. 06. 2011 Samstag vor Pfingsten
18 Uhr Pfn. Fey, Pf. Seidenschnur
Abendmahlsgottesdienst vor der Konfirmation 12. 06. 2011
Pfingstsonntag 9.30 Uhr Pf. Mangliers, K, N 11 Uhr Pfn. Fey, Pf. Seidenschnur, K
Konfirmation 14 Uhr Pf. Talis Redmanis
Gottesdienst in lettischer Sprache 21 Uhr AbendbeSINNung, Abendmahl
»Nicht durch Heer oder Kraft«
13. 06. 2011
Pfingstmontag 20.00 Uhr St. Augustinus, Dänenstr. 17, Ökumenischer Taizé-Gottesdienst 18. 06. 2011
Taufsamstag 11 Uhr Pf. Zeiske, Taufgottesdienst
19. 06. 2011
Trinitatis 9.30 Uhr Prädikant G. Schubert, K, N 11 Uhr Pf. Zeiske K, N 9.30 Uhr Pf. Mangliers, T, N
11 Uhr Krabbelgottesdienst, Team 21 Uhr AbendbeSINNung
»Heiliger Geist – Kraft von oben«
26. 06. 2011 1.Sonntag nach Trinitatis
9.30 Uhr Pf. Seidenschnur, K, N 11 Uhr Pf. Zeiske, T, K, N 9.30 Uhr Prof. Dr. G. Strohmaier-Wiederanders, N 21 Uhr AbendbeSINNung
»Heiliger Geist – Tröster und Ermutiger«
03. 07. 2011 2. Sonntag nach Trinitatis
9.30 Uhr 11 Uhr Prädikant G. Schubert, A, N 11 Uhr Pfn. Fey und Kita Gethsemane, F, N
Familiengottesdienst 21 Uhr AbendbeSINNung
»Nur ein Wort – Liebe«
10. 07. 2011 3. Sonntag nach Trinitatis
9.30 Uhr Pfn Fey, T, N 11 Uhr Pf. Zeiske, T, N 9.30 Uhr Pf. Seidenschnur, N 21 Uhr AbendbeSINNung
»Lieblingsbibelstellen: was im Alltag hilft«, A 17. 07. 2011
4. Sonntag nach Trinitatis
9.30 Uhr, Pf. Seidenschnur, N 11 Uhr Pf. Zeiske, T, N 9.30 Uhr Pfn. Fey, A, N
14 Uhr Pf. Talis Redmanis
Gottesdienst in lettischer Sprache
21 Uhr AbendbeSINNung
»Lieblingsbibelstellen – was aufbaut und stärkt«
24. 07. 2011 5. Sonntag nach Trinitatis
9.30 Uhr Pf. Maruschke, N 11 Uhr Vikarin Anna Busch, N 9.30 Uhr Pf. Seidenschnur, N 21 Uhr AbendbeSINNung
»Lieblingsbibelstellen – wovon man leben kann, wenn Brot allein nicht genügt«
31. 07. 2011 6. Sonntag nach Trinitatis
9.30 Uhr Pf. Seidenschnur, N 11 Uhr Pf. Zeiske, T, N 9.30 Uhr R. Rosenmüller, N 21 Uhr AbendbeSINNung
»Lieblingsbibelstellen – was die Angst nimmt«
werden. Ihr Ehemann erkrankte 2008 an Krebs und verstarb 2009 im Hospiz. Sie lebte zuletzt im St. Josefsheim in der Pappelallee. Trotz aller Probleme blieb sie ein fröhlicher Mensch, der Interesse an vielem hatte und Kontakte zu vielen ihr vertrauten Menschen in der Gemeinde pflegte.
Wir haben sie sehr geschätzt und bleiben im Glauben an unseren Herrn in Zeit und Ewigkeit mit ihr verbunden,
wie es in einer von ihr sehr geliebten Liedstrophe heißt:
»Wo bist du, Sonne, blieben? Die Nacht hat dich vertrieben, die Nacht, des Tages Feind. Fahr hin; ein andre Sonne, mein Jesus, meine Wonne, gar hell in meinem Herzen scheint.«
EG 477,2 Pfarrerin Uta Fey
18 Regelmäßige Veranstaltungen Regelmäßige Veranstaltungen 19
Angebote für Kinder Spielgruppen für Krabbelkinder bis 3 Jahre, Ort: Paul Gerhardt, do., 9.30 – 11.30 Uhr Kontakt: Pfn Fey Krabbelgottesdienste Ort: Paul Gerhardt 19.06. 11 Uhr:
Thema: Gottes Geist bewegt Familiengottesdienste Ort: Paul Gerhardt, 05.06., 11 Uhr, Thema: Herz (zum Ev. Kirchentag) 03. 07., 11 Uhr mit Kita Gethsemane Thema: Regenschirm und Gummistie- fel. Über – unter – auf dem Wasser Der Familiengottesdienst beschließt ein Kunstprojekt der Kita mit einer Ausstellung in der Paul-Gerhardt- Kirche, zu besichtigen bis zum 14. 08., jeweils nach den Gottes- diensten von 10.30 Uhr bis 11.30 Uhr und nach Vereinbarung
Kindergottesdienste
regelmäßig in Elias und Gethsemane s. S. 16/17
KUGKUK
Kleinere Und Größere Kinder Und Kirche (jeden 1. Sa. im Monat von 10 – 12 Uhr) Im Juni, Juli und August ist Pause:
Pfingsten und Sommerferien!
Christenlehre am Dienstag Ort: Paul-Gerhardt 1.+2. Klasse, 16.30 – 17.30 mit Barbara Schubert
Christenlehre am Mittwoch Elias 1.+ 2. Klasse, 15 – 16 Uhr mit Gudrun Bosem, Dorothea Rhein- furth und Antje Erdmann
3.+ 4. Klasse, 16.15 – 17.15 Uhr mit Sarah Rheinfurth, Elena Gesch, Julia Majewski, Benjamin Buhrke und Antje Erdmann
5.+6. Klasse, 17.30 – 18.30 Uhr mit Luisa Girke und Antje Erdmann
Christenlehre am Donnerstag Elias 1.+2. Klasse, 15 – 16 Uhr
mit Lucas Martens und Antje Erdmann 3.+4. Klasse, 16.15 – 17.15 Uhr mit Pia Broßmann, Richard Girke, Frederik Schulz-Greve, Willi Küster und Antje Erdmann
5.+6. Klasse, 17.30 – 18.30 Uhr mit Barbara Roettig, Nina Broßmann und Antje Erdmann
Bastelgruppe für Kinder ab 3 Jahren
Paul Gerhardt jeden 1. Mittwoch im Monat um 16 Uhr, mit vorheriger Anmeldung, max. 10 Kinder Kontakt: geppert@ymail.com Unkostenbeitrag 1€
Angebote für junge Menschen Junge Gemeinde
Paul Gerhardt, Jugendkeller mo., di. und do. ab 19 Uhr Bitte Aushänge beachten, Termine werden neu geregelt
Beratungsangebote Rechtsberatung kostenlos, Fachanwalt für Familienrecht Axel Huep, Anmeldung über das Gemeindebüro T: 4 45 74 23 oder direkt über die Kanzlei: 3 03 00 30 In EFG Zoar, Cantianstr. 9
am 2. Dienstag im Monat 18 – 19 Uhr, Anmeldung über Gemeindebüro T: 4 48 42 67
Elias: do., 11 Uhr bis 12 Uhr Rechtsanwalt Matthias Brinkmann Ein Beratungsangebot, n i c h t nur für Laib & Seele Teilnehmer, Anmeldung ist nicht erforderlich
Väter & Mütter, Männer & Frauen Stillgruppe
am 1. Mi. im Monat, 15.30 – 17.30 Uhr am 2. u. 4. Mi. im Monat, 10 – 12 Uhr
Kontakt: Ulrike Sandow, Anne Lüders T : 44 73 32 31 / 36 46 20 60 Alleinerziehendengruppe do., 16 – 18 Uhr monatlich
Termine bitte erfragen bei Jana Scherle T: 41 71 59 61
PEKiP® Kursgebühr 60 €
Gemeinde freut sich über Spenden zur Deckung der Heiz- und Betriebskosten.
Paul-Gerhardt
Termin a: fr, 10 – 11.30 Uhr Termin b: fr, 11.45 – 13.15 Uhr Leitung: Stephanie Neeb
Elias Termin a: mi , 9.30 – 11.00 Uhr, 10 Treffen
Termin b: mi, 11.15 – 12.45 Uhr , 10 Treffen;
Anmeldung Familienbildungsstätte Berlin Stadtmitte, Ansprechpartnerin:
Frau Reich, Sprechzeiten:
mo 11–13 Uhr, mi 15–17 Uhr T.: 25 81 85-410 / F.: 25 81 85-409 / E-mail: familienbildung@kkbs.de www.fbs-stadtmitte.de Kiezfrühstück für alle Gemeinsames Frühstück und Gespräche, Elias, 25. 06. 2011 30. 07. 2011 von 11 – 13 Uhr, Kontakt: Pf. Zeiske, Bärbel Jenichen Mittwochs-Café für alle Genera- tionen – Reden und Entspannen bei Kaffee und Kuchen, in Elias im Diako- nieraum, mi., 14 – 18 Uhr
Kontakt: Jana Scherle T: 41 71 59 61
Angebote für Seniorinnen/Senioren Segen 15. 06. und der 20. 07.
(Geburtstagskaffee) jeweils um 14.30 Uhr mit Pfr. Mangliers.
Gethsemane Frauenkreis mit Frau Dahlenburg und Pf. Zeiske, 14. 06. und 12. 07.,14 Uhr Gemeinde- haus Gethsemane
18 Regelmäßige Veranstaltungen Regelmäßige Veranstaltungen 19
Apostelfrühstückskreis 29. 06. und 27. 07. mit Frau Dahlenburg und Pf.
Zeiske, Gemeindehaus Gethsemane Elias Seniorenfrühstück 06. 06. und 04. 07., 9 Uhr im Diakonieraum parterre mit Frau Volz Paul Gerhardt
09. 06. um 15 Uhr, 07. 07. um 15 Uhr mit Pfn. Fey
Rund um die Bibel Bibelstunde Paul Gerhardt jetzt immer donnerstags!
30. 06. um 15.30 Uhr mit Pfn. Fey im Juli Sommerpause
Bibelgesprächskreis Elias 20. 06. und 18.07. 2011 jeweils 15 Uhr, Kontakt: Frau Volz Bibelwerkstatt Gethsemane jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat um 20 Uhr Gemeindehaus Gethsemane – mit Pf. Zeiske: 15. 06., 29. 06., 13. 07.
und 27. 07.
Gebetsangebote Stadtkloster Segen:
Morgengebet mo. bis fr., 8 Uhr Mittagsgebet: mo. bis fr., 12 Uhr Nachtgebet: di. & do. 21 Uhr Kontakt: Stadtkloster T: 44 03 77 39
Taizé-Gebet: fr., 19.30 Uhr Kontakt: Christian Huge T: 33 50 65 50
Gethsemane: Ökumenisches Friedensgebet mo., 18 Uhr
Gesprächskreise Gesprächskreis Paul Gerhardt 07. 06. um 20 Uhr Grillabend – gemeinsam mit der JG im Juli Sommerpause
Um die Kirchen zu öffnen, brauchen wir Ehrenamtliche, die sich in der Kirche auskennen und in der o. g. Zeit vor Ort sein können.
T.: 4 49 16 72
Paul Gerhardt: Mi, 17 – 19 Uhr Stadtkloster Segen:
Sa., 14 – 17 Uhr (s. S. 21) Kontakt: Communität Don Camillo
Laib & Seele Lebensmittelausgabe jeden Do., ab 11 Uhr, Gemeindehaus Elias, Göhrener Str.11
Gesprächskreis Elias I 09. 06. im Juli Sommerpause Kontakt: Herr Lindenberg, T: 9 33 26 94 Gespräche über Gott und die Welt Elias:14. 06., 12. 07. 2011, 19.30 Uhr Kontakt: Pf. Seidenschnur Offener Kreis
09.06., 14. 07. 2011 um 15 Uhr im Dia- konieraum. Kontakt Frau Bosem, T: 4 42 63 81
Gesprächskreis Elias II 01.06., 19.30 Uhr im Juli Sommerpause, Kontakt: Frau Krüger T: 4 44 40 56
Frauenhilfe Elias: 27. 06. und 25. 07., 15 Uhr, Kontakt: Frau Volz
Vorbereitungsgruppen Krabbelgottesdienst und Familiengottesdienst Paul-Gerhardt-Gemeindehaus Termine nach Absprache über Pfn. Fey Kindergottesdienst-Kreise Gethsemane:
09. 06. Grillfest gemeinsam mit dem Kirchdienst, Pf. Zeiske
Elias Pf. Seidenschnur/Lisa Eichhorn Kontakt Pf. Seidenschnur
Partnerschaftsprojekt Freundeskreis Cochabamba 21. 06. um 19 Uhr mit Herrn Beyer Basare finden im Anschluss an die Got- tesdienste am 05. 06. und 10. 07. statt
Offene Kirchen Gethsemane: Gethsemanekirche tagsüber geöffnet: montags 13 – 18.30 Uhr, dienstags bis freitags 11 – 17 Uhr, ab Ostern zusätzlich mittwochs und donnerstags von 17 – 19 Uhr Letzter Di. im Monat, Führung 15.30 Uhr mit Frau Dr. Merseburger, andere Termine nach Absprache.
20 Auf ein Wort zum Stadtkloster Segen Angebote im Stadtkloster 21
Auf ein Wort zum Stadtkloster Segen
Weit sichtbar wird an der Schönhauser Allee 161 gebaut. Die Fassaden werden saniert und die Dächer auf dem Vorder- haus erneuert. Aber dahinter lebt es.
Gebete werden gesungen, Gottesdienste gefeiert, Menschen gehen ein und aus. Zwei Berichte über den »Inhalt des Klo- sters« verdeutlichen das:
Geistliche Heimat an der Schönhauser Allee?
Heimat. Ein Schreckenswort, hat es die deutsche Grünen- Politikerin Renate Künast einst genannt. Heimat stand unter Kitsch-Verdacht, galt als faschistisch, mindestens reaktionär besetzt. Heimat schmeckte auch mir nach erdiger, unfreier Enge. Und doch: Heimat ist auch ein schönes Wort. Schon wie das klingt: so weich. Nicht viele Sprachen können so differenzieren, zwischen Heimat und Zuhause.
Das Wort Heimat erfährt seit ein paar Jahren eine bemer- kenswerte Renaissance, nicht nur in Berlin, aber auch. Das urbane Berliner Volkstheater von heute heißt »Heimathafen Neukölln«; drei international erfolgreiche Werber haben ihre Berliner Agentur »Heimat« genannt; viele junge Kneipen haben Blümchentapeten und Omasessel im Retroschick.
Heimat ist im Kommen. Weil der Preis von Globalisierung und Moderne Entwurzelung ist, wächst die Sehnsucht nach Verankerung. Gerade im rauen, säkularen Berlin fehlen vie- len Menschen, nicht nur Zuzüglern, vertraute Mundart und Landschaft, sind familiäre Traditionen und geteilte Werte schmerzhaft verloren gegangen. Auch mir. »Heimat ist kein Ort«, hat Grönemeyer gesungen, »Heimat ist ein Gefühl«, eine innerliche Verbundenheit.
In dieses Vakuum hinein und mittenmang an der lärmum- tosten, staubgesättigten, jugendkultig bunten Schönhauser Allee gründeten wackere Schweizer ihr Stadtkloster. Sie leben vor, was ihnen Heimat, Mut und Freiheit zugleich schenkt: die lebendige Beziehung zu Gott. Laden sonntags zur Abendbesinnung ein und im Herbst erstmals zum Alphakurs. Und siehe da: Es kamen viel mehr Menschen als gedacht. Auch ich fand den Weg dorthin und traf auf Getaufte und Ungetaufte, spirituell Erfahrene und religiös Zweifelnde, Gottsuchende und über Gott Klagende. Viele Teilnehmer wollten am Ende des Kurses geistlichen Impuls und fröhliches Gastmahl, offenen Austausch über Glau- benserfahrungen und -fragen, wollten das Staunen und die Verwunderung über Gottes oft ungerade Wege nicht mehr
missen. Über die Wochen hatte sich ein spinnwebzartes fei- nes Gespinst unter ihnen gebildet, ein ›Wir‹. Nun treffen wir uns seit Jahresanfang beim Alpha-Forum im Stadtkloster, beim Bibelabend in eigener Regie oder zur Abendbesinnung.
Beim gemeinsamen Innehalten, Ausatmen und Bei-sich- Ankommen ist Gott nah.
Wiedererkennbarkeit und Verlässlichkeit der sonntäglichen Liturgie, das Ernstmachen mit dem Priestertum aller Gläu- bigen, das Stilbewusstsein in der Gestaltung der »Anlässe«, die Authentizität der religiösen Rede, die Zugewandtheit und Klarheit im persönlichen Kontakt – all das hat das Stadtkloster zu einer geistlichen Heimat für mich werden lassen. Es ist nicht der Ort, es geht um Zugehörigkeit. Auch wenn viele Menschen dort anders sind als ich, spüre ich in vielen kleinen Details, dass wir das gleiche Ziel haben – hin zu Gott.
Patricia Schmidt-Fischbach