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ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS. Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: 2,55 mg Lactose-Monohydrat pro Filmtablette

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Academic year: 2022

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ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS Tradolan retard 100 mg-Filmtabletten Tradolan retard 150 mg-Filmtabletten Tradolan retard 200 mg-Filmtabletten

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG Tradolan retard 100 mg-Filmtabletten

1 Filmtablette enthält 100 mg Tramadolhydrochlorid.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: 2,55 mg Lactose-Monohydrat pro Filmtablette Tradolan retard 150 mg-Filmtabletten

1 Filmtablette enthält 150 mg Tramadolhydrochlorid.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: 2,55 mg Lactose-Monohydrat pro Filmtablette Tradolan retard 200 mg-Filmtabletten

1 Filmtablette enthält 200 mg Tramadolhydrochlorid.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: 2,51 mg Lactose-Monohydrat pro Filmtablette Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM Retardtablette

Tradolan retard 100 mg-Filmtabletten

Weiße, runde, bikonvexe Filmtabletten mit der Prägung T1 auf einer Seite und dem Hersteller Logo auf der anderen Seite.

Tradolan retard 150 mg-Filmtabletten

Hell-orange, runde, bikonvexe Filmtabletten mit der Prägung T2 auf einer Seite und dem Hersteller Logo auf der anderen Seite.

Tradolan retard 200 mg-Filmtabletten

Bräunlich-orange, runde, bikonvexe Filmtabletten mit der Prägung T3 auf einer Seite und dem Hersteller Logo auf der anderen Seite.

4. KLINISCHE ANGABEN 4.1 Anwendungsgebiete

Behandlung mittelstarker bis starker Schmerzen.

Tradolan retard-Filmtabletten werden angewendet bei Erwachsenen und Jugendlichen über 12 Jahre.

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4.2 Dosierung und Art der Anwendung Dosierung

Wie bei allen Analgetika ist die Dosierung der Intensität der Schmerzen und dem individuellen Ansprechen des Patienten anzupassen. Generell ist die niedrigste effektive Dosis zur Erreichung der Schmerzfreiheit zu wählen.

Zur Minimierung vorübergehender unerwünschter Wirkungen wird eine langsame Dosistitration empfohlen. Die passende Dosis ist jene, die ausreichende Analgesie über das gesamte Dosierintervall bewirkt und keine oder zumindest erträgliche Nebenwirkungen hervorruft.

Bei Patienten, die von schnell freisetzenden Tramadolhydrochlorid-Zubereitungen umgestellt werden, ist mit einer Tradolan retard-Dosis zu beginnen, die der bisherigen Tagesdosis der schnell freisetzenden Arzneiform am nächsten kommt. Es wird empfohlen, die Dosis langsam anzupassen, um vorübergehende unerwünschte Wirkungen zu vermeiden.

Die maximal empfohlene Tagesdosis von 400 mg ist nicht zu überschreiten, außer bei schweren postoperativen Schmerzen oder Tumorschmerzen.

Kinder bis 12 Jahre

Tradolan retard-Filmtabletten sind nicht geeignet für die Anwendung bei Kindern bis 12 Jahre.

Für diese Patienten steht Tradolan in geeigneteren Darreichungsformen zur Verfügung.

Erwachsene und Jugendliche über 12 Jahre

Die übliche Anfangsdosis beträgt 100 mg 2-mal täglich (entsprechend 200 mg Tramadol- hydrochlorid), wobei sich die Einnahme morgens und abends empfiehlt. Bei unzureichender Schmerzlinderung kann die Dosis auf 150 mg oder 200 mg 2-mal täglich erhöht werden.

Ältere Patienten

Bei Patienten bis 75 Jahre ohne klinisch manifeste Leber- oder Niereninsuffizienz ist normalerweise keine Dosisanpassung erforderlich. Bei Patienten über 75 Jahre kann die Elimination von Tramadol verlangsamt sein. Hier sind die Dosierungsintervalle falls notwendig entsprechend den Bedürfnissen des Patienten zu verlängern.

Niereninsuffizienz/Dialyse und Leberinsuffizienz

Bei Patienten mit Nieren- und/oder Leberinsuffizienz ist die Ausscheidung von Tramadol verzögert. Bei diesen Patienten hat eine Verlängerung des Dosisintervalls gemäß den Bedürfnissen des Patienten sorgfältig abgewogen zu werden. Tramadol wird für Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz (Kreatininclearance < 10 ml/min) und/oder schwerer Leberinsuffizienz nicht empfohlen.

Art der Anwendung Zum Einnehmen.

Tradolan retard-Filmtabletten sind unabhängig von den Mahlzeiten mit reichlich Flüssigkeit unzerkaut einzunehmen.

Dauer der Anwendung

Tramadol darf auf keinen Fall länger als unbedingt notwendig angewendet werden. Wenn Art und Schwere der Erkrankung eine länger dauernde Schmerzbehandlung erfordern, ist der Analgetika-Bedarf regelmäßig zu überprüfen, ggfs. auch durch Anwendungspausen.

Tramadol kann Abhängigkeit hervorrufen. Der Nutzen einer länger dauernden Anwendung hat sorgfältig gegen das Risiko einer Abhängigkeitsentwicklung abgewogen zu werden (siehe Abschnitte 4.4 und 4.8).

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4.3 Gegenanzeigen

Tradolan retard darf nicht angewendet werden:

 bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

 bei akuter Intoxikation mit bzw. Überdosierung von zentral dämpfenden Substanzen, z.B.

Alkohol, Schlafmittel, zentral wirksamen Analgetika, Opioiden oder psychotropen Wirkstoffen.

 bei gleichzeitiger Anwendung von Monoaminoxidase-Hemmern bzw. innerhalb von zwei Wochen nach Anwendung von Monoaminoxidase-Hemmern.

 bei Epilepsie, die medikamentös nicht adäquat eingestellt und kontrolliert werden kann.

 zur Behandlung bei Drogenentzug oder zur Drogensubstitution.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Abhängigkeit

Es können sich eine Toleranz sowie eine mentale und physische Abhängigkeit entwickeln, und zwar insbesondere nach langfristiger Anwendung. Auch nach Anwendung im therapeutischen Dosisbereich kann Tramadol zu Entzugserscheinungen, Abhängigkeit oder Missbrauch führen, daher ist der tatsächliche Bedarf dieses Analgetikums regelmäßig zu überprüfen.

Wenn für einen Patienten die Therapie mit Tramadol nicht mehr erforderlich ist, ist es unter Umständen ratsam, die Dosis allmählich auszuschleichen, um Entzugssymptomen vorzubeugen.

Bei Patienten, die zu Missbrauch oder Abhängigkeit neigen, ist eine Behandlung nur über einen kurzen Zeitraum und unter strenger medizinischer Überwachung durchzuführen.

Bei Opioid-abhängigen Patienten ist Tramadol nur mit Vorsicht anzuwenden.

Tramadol ist ungeeignet als Substitutionsmittel für Opioid-abhängige Patienten. Obwohl Tramadol zu den Opioidrezeptor-Agonisten zählt, kann es Symptome eines Morphin-Entzugs nicht aufheben.

Wirkung auf das Zentralnervensystem

Bei Patienten mit Kopfverletzungen, Schock, erhöhtem Hirndruck oder Bewusstseins- störungen unbekannter Ursache, ist Tramadol nur mit Vorsicht anzuwenden.

Über Krampfanfälle nach therapeutischen Dosen wurde berichtet; ein erhöhtes Risiko besteht bei Überschreitung der empfohlenen Höchstdosis von 400 mg pro Tag und bei Patienten, die zusätzlich Arzneimittel anwenden, welche die Krampfschwelle senken (siehe Abschnitt 4.5).

Patienten mit Epilepsie in der Anamnese bzw. mit erhöhter Krampfneigung sind nur nach strenger Indikationsstellung mit Tramadol zu behandeln.

Weitere Vorsichtsmaßnahmen Leber- und Niereninsuffizienz

Bei Patienten mit Leber- oder Niereninsuffizienz ist Vorsicht geboten (siehe Abschnitt 4.2).

Atemdepression

Vorsicht ist geboten bei der Behandlung von Patienten mit Störungen des Atemzentrums und der Atemfunktion, bei Anwendung von Tramadol deutlich über dem empfohlenen Dosisbereich sowie bei gleichzeitiger Anwendung zentral dämpfender Substanzen, da das Risiko einer Atemdepression nicht ausgeschlossen werden kann.

Über Atemdepression nach therapeutischen Dosen wurde nur selten berichtet (siehe Abschnitte 4.5 und 4.8).

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Schlafbezogene Atmungsstörungen

Opioide können schlafbezogene Atmungsstörungen verursachen, darunter zentrale Schlafapnoe (ZSA) und schlafbezogene Hypoxämie. Die Anwendung von Opioiden erhöht das Risiko einer ZSA in Abhängigkeit von der Dosierung. Bei Patienten mit ZSA ist eine Reduzierung der Opioid-Gesamtdosis in Betracht zu ziehen.

Überempfindlichkeit

Bei Patienten, die bereits mit Schock oder anderen Überempfindlichkeitssymptomen auf Opioide reagiert haben, darf Tramadol nur mit Vorsicht angewendet werden.

CYP2D6-vermittelter Metabolismus

Tramadol wird durch das Leberenzym CYP2D6 metabolisiert. Wenn ein Patient einen Mangel an diesem Enzym aufweist bzw. dieses Enzym beim Patienten vollständig fehlt, lässt sich unter Umständen keine ausreichende schmerzlindernde Wirkung erzielen. Laut Schätzungen weisen bis zu 7% der kaukasischen Population diesen Mangel auf. Wenn der Patient jedoch ein ultraschneller Metabolisierer ist, besteht selbst bei üblicherweise verschriebenen Dosen das Risiko für die Entwicklung von Nebenwirkungen einer Opioid-Toxizität.

Allgemeine Symptome einer Opioid-Toxizität sind unter anderem Verwirrtheit, Somnolenz, flache Atmung, kleine Pupillen, Übelkeit, Erbrechen, Obstipation und Appetitmangel. In schweren Fällen können Symptome einer Kreislauf- und Atemdepression auftreten, die lebensbedrohlich und in sehr seltenen Fällen sogar tödlich sein können. Schätzungen der Prävalenz ultraschneller Metabolisierer in unterschiedlichen Populationen sind nachstehend zusammengefasst:

Population Prävalenz in %

Afrikanisch/Äthiopisch 29%

Afroamerikanisch 3,4% bis 6,5%

Asiatisch 1,2% bis 2%

Kaukasisch 3,6% bis 6,5%

Griechisch 6,0%

Ungarisch 1,9%

Nordeuropäisch 1% bis 2%

Postoperative Anwendung bei Kindern

In der veröffentlichten Literatur wurde darüber berichtet, dass postoperativ angewendetes Tramadol bei Kindern nach einer Tonsillektomie und/oder Adenoidektomie wegen obstruktiver Schlafapnoe zu seltenen, aber lebensbedrohlichen unerwünschten Ereignissen geführt hat. Wenn Tramadol Kindern zur postoperativen Schmerzlinderung verabreicht wird, ist mit extremer Vorsicht vorzugehen, und es hat eine engmaschige Überwachung auf Symptome einer Opioid-Toxizität, einschließlich Atemdepression, z u erfolgen.

Kinder mit eingeschränkter Atemfunktion

Tramadol wird nicht zur Anwendung bei Kindern empfohlen, deren Atemfunktion unter Umständen eingeschränkt ist, einschließlich bei neuromuskulären Störungen, schweren Herz- oder Atemwegserkrankungen, Infektionen der oberen Atemwege oder der Lunge, multiplem Trauma oder extensiven chirurgischen Eingriffen. Diese Faktoren können zu einer Verschlechterung der Symptome einer Opioid-Toxizität führen.

Risiko bei der gleichzeitigen Anwendung sedativer Arzneimittel wie Benzodiazepine oder verwandte Arzneimittel

Die gleichzeitige Anwendung von Tradolan retard-Filmtabletten mit sedativen Arzneimitteln wie Benzodiazepinen oder verwandten Substanzen kann zu Sedierung, Atemdepression, Koma und Tod führen. Aufgrund dieser Risiken hat die gemeinsame Verordnung dieser sedativen Arzneimittel nur bei solchen Patienten zu erfolgen, bei denen alternative

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Behandlungsoptionen nicht zur Verfügung stehen. Wenn die Entscheidung getroffen wird, Tradolan retard-Filmtabletten gleichzeitig mit einem Sedativum zu verschreiben, muss die niedrigste wirksame Dosis zum Einsatz kommen und die Dauer der Behandlung muss so kurz wie möglich gehalten werden.

Die Patienten sind engmaschig auf Anzeichen und Symptome einer Atemdepression und Sedierung zu überwachen. Es wird diesbezüglich unbedingt empfohlen, die Patienten und ihr Pflegepersonal zu informieren, auf derartige Symptome zu achten (siehe Abschnitt 4.5).

Nebenniereninsuffizienz

Opioidanalgetika können gelegentlich eine reversible Nebenniereninsuffizienz verursachen, die eine Überwachung und eine Glucocorticoid-Ersatztherapie erfordert. Zu den Symptomen einer akuten oder chronischen Nebenniereninsuffizienz können z.B. starke Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, niedriger Blutdruck, extreme Müdigkeit, verminderter Appetit und Gewichtsverlust gehören.

Serotoninsyndrom

Das Serotoninsyndrom, ein potenziell lebensbedrohlicher Zustand, wurde bei Patienten berichtet, die Tramadol in Kombination mit anderen serotonergen Arzneimitteln oder Tramadol allein erhielten (siehe Abschnitte 4.5, 4.8 und 4.9).

Wenn eine gleichzeitige Behandlung mit anderen serotonergen Arzneimitteln klinisch angezeigt ist, wird eine sorgfältige Beobachtung des Patienten empfohlen, insbesondere bei Behandlungsbeginn und Dosiserhöhungen.

Die Symptome des Serotoninsyndroms umfassen unter anderem Veränderungen des Gemütszustandes, autonome Instabilität, neuromuskuläre Auffälligkeiten und/oder gastrointestinale Symptome.

Wenn ein Serotoninsyndrom vermutet wird, sind je nach Schwere der Symptome eine Dosisverringerung oder das Absetzen der Behandlung in Erwägung zu ziehen. Das Absetzen der serotonergen Arzneimittel führt in der Regel zu einer raschen Besserung.

Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose- Intoleranz, völligem Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen Kombination von Tramadol mit Mögliche Effekte

MAO-Hemmer (siehe Abschnitt 4.3) Bei Patienten, die innerhalb der letzten 14 Tage vor einer Gabe des Opioids Pethidin mit MAO-

Hemmern

behandelt wurden, wurden lebensbedrohende Wechselwirkungen gesehen, die das

Zentralnervensystem

sowie die Atmungs- und Kreislauffunktion betrafen.

Dieselben Wechselwirkungen mit MAO-Hemmern können während der Behandlung mit Tradolan nicht ausgeschlossen werden.

serotonergen Arzneimitteln, wie selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRI), Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmern (SNRI), MAO-Hemmern (siehe Abschnitt 4.3), trizyklischen Antidepressiva und Mirtazapin

Die gleichzeitige therapeutische Anwendung kann ein Serotoninsyndrom, einen potenziell

lebensbedrohlichen Zustand, verursachen (siehe Abschnitte 4.4 und 4.8).

anderen zentral dämpfenden Substanzen verstärkte zentrale Dämpfung;

potenziell lebensgefährliche Atemdepression;

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von einer gleichzeitigen Anwendung ist abzuraten

Sedative Arzneimittel wie Benzodiazepine oder verwandte Arzneimittel

Die gleichzeitige Anwendung von Opioiden mit sedativen Arzneimitteln wie Benzodiazepinen oder verwandten Substanzen erhöht aufgrund der additiven sedativen Wirkung auf das ZNS das Risiko einer Sedierung, Atemdepression, Koma und Tod. Die Dosis und Dauer einer gemeinsamen Anwendung sind zu begrenzen (siehe Abschnitt 4.4).

SSRI, SNRI, trizyklischen Antidepressiva,

Antipsychotika und anderen Arzneimitteln, die die Krampfschwelle senken (wie Bupropion, Mirtazapin, Tetrahydrocannabinol)

Krampfanfälle sowie Erhöhung des Potenzials für das Auslösen von Krämpfen

Cumarin-Derivaten (z.B. Warfarin) erhöhte INR, schwere Blutungen, Ekchymosen Carbamazepin (Enzyminduktion) verminderte analgetische Wirkung,

verkürzte Wirkdauer

Cimetidin (Enzymhemmung) verlängerte Halbwertszeit von Tramadol ohne erkennbare klinische Relevanz

gemischten Opioid-Agonisten/-Antagonisten, z.B.

Buprenorphin, Nalbuphin, Pentazocin

die Wirkung reiner Opioid-Agonisten wie Tramadol kann abgeschwächt sein;

von einer gleichzeitigen Anwendung ist abzuraten

Opioid-Antagonisten, z.B. Naltrexon verminderte analgetische Wirkung

5-HT3-Antagonisten, z.B. Ondansetron gegenseitige Beeinträchtigung der Wirkung;

einige Studien zeigten erhöhten Analgetika-Bedarf bei Patienten mit postoperativem Schmerz

CYP3A4-hemmenden Wirkstoffen, z.B.

Ketoconazol, Erythromycin

mögliche Beeinflussung der Metabolisierung von Tramadolhydrochlorid; die klinische Bedeutung dieser Wechselwirkung ist nicht bekannt

CYP2D6-hemmenden Wirkstoffen mögliche Beeinflussung der Metabolisierung von Tramadolhydrochlorid; die Wirksamkeit von Tramadol kann verringert sein

Alkohol erhöhtes Risiko für zentrale Dämpfung mit

potenzieller Atemdepression; aufgrund nicht einschätzbarer Wechselwirkungen ist Alkohol generell nicht mit zentral dämpfenden Wirkstoffen zu kombinieren, vor allem nicht mit

Retardpräparaten 4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Tramadol ist plazentagängig. Die Datenlage zur Sicherheit des Wirkstoffes in der Schwangerschaft ist unzureichend. Tramadol ist daher in der Schwangerschaft nicht anzuwenden.

Tierstudien mit Tramadol zeigten (bei sehr hohen Dosierungen) Einflüsse auf die Organentwicklung, Ossifikation und neonatale Mortalität. Es wurden jedoch keine teratogenen Effekte beobachtet (siehe Abschnitt 5.3).

Bei Anwendung von Tramadol unmittelbar vor oder während der Geburt wird die Uteruskontraktilität nicht beeinflusst. Tramadol kann beim Neugeborenen Veränderungen der Atemfrequenz bewirken, die allerdings meistens ohne klinische Relevanz sind. Länger

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dauernde Anwendung während der Schwangerschaft kann beim Neugeborenen Entzugssymptome hervorrufen.

Stillzeit

Ca. 0,1% der an die Mutter verabreichten Tramadol-Dosis gehen in die Muttermilch über.

Im Zeitraum unmittelbar nach der Geburt entspricht dies bei einer maternalen oralen Tagesdosis von bis zu 400 mg einer mittleren vom gestillten Säugling aufgenommenen Tramadol-Menge von 3% der maternalen, an das Körpergewicht angepassten Dosierung.

Tramadol soll daher während der Stillzeit nicht angewendet werden. Alternativ soll während der Behandlung mit Tramadol nicht gestillt werden. Nach einer einmaligen Gabe von Tramadol ist es im Allgemeinen nicht notwendig, das Stillen zu unterbrechen.

Fertilität

Es liegen keine Daten zum Einfluss von Tramadol auf die Fertilität vor.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Tramadol hat großen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.

Auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch kann Tramadol die Verkehrstüchtigkeit, die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen und zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigen.

Dies gilt besonders zu Beginn der Behandlung, bei Umstellung der Arzneimittel, sowie unter zusätzlichem Einfluss von Alkohol, Antihistaminika oder anderen zentral dämpfenden Substanzen.

4.8 Nebenwirkungen

Die häufigsten Nebenwirkungen unter der Anwendung von Tramadol sind Übelkeit und Benommenheit bzw. Schwindel; sie treten bei jeweils mehr als 10% der Patienten auf.

Atemdepression kann bei erheblicher Überschreitung der empfohlenen Dosis oder bei gleichzeitiger Anwendung anderer zentral dämpfender Substanzen auftreten (siehe Abschnitt 4.5).

Epileptoide Anfälle traten hauptsächlich nach Anwendung hoher Tramadol-Dosen auf bzw.

nach gleichzeitiger Anwendung von Wirkstoffen, welche die Krampfschwelle senken oder selbst Krampfanfälle auslösen können (z.B. Antidepressiva oder Antipsychotika, siehe Abschnitt 4.5).

Psychische Nebenwirkungen von Tramadol können bezüglich Art und Intensität (abhängig von der Persönlichkeit des Patienten und der Behandlungsdauer) individuell variieren. Sie umfassen u.a. Veränderungen der Stimmung, der Aktivität und der kognitiven und sensorischen Leistungsfähigkeit.

Die Anwendung von Tramadol über längere Zeit kann Abhängigkeit hervorrufen (siehe Abschnitt 4.4), verbunden mit Opioid-typischen Entzugserscheinungen wie Agitation, Angstgefühl, Nervosität, Schlafstörungen, Hyperkinesie, Tremor und gastrointestinaler Symptomatik.

Weitere, sehr selten beobachtete Entzugssymptome sind Panikattacken, schwere Angstzustände, Halluzinationen, Parästhesien, Tinnitus und ungewöhnliche ZNS-Symptome (zum Beispiel Verwirrtheitszustand, Wahnvorstellungen, Störung des Ich-Erlebens, Derealisation, Paranoia).

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Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:

Sehr häufig: ≥ 1/10

Häufig: ≥ 1/100, < 1/10 Gelegentlich: ≥ 1/1.000, < 1/100 Selten: ≥ 1/10.000, < 1/1.000 Sehr selten: < 1/10.000

Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar.

Erkrankungen des Immunsystems

Selten: Allergische Reaktionen, z.B. Dyspnoe, Bronchospasmus, Giemen, Angioödem (mit potenziell schwerwiegender Schwellung in Mundhöhle, Rachen und Kehlkopf), Anaphylaxie Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Nicht bekannt: Hypoglykämie Psychiatrische Erkrankungen

Selten: Stimmungsveränderungen (meist gehobene Stimmung, gelegentlich Dysphorie), Depression, Veränderungen der Aktivität (meist Dämpfung, gelegentlich Steigerung), Veränderungen der kognitiven und sensorischen Leistungsfähigkeit (z.B. verändertes Entscheidungsverhalten, Wahrnehmungsstörungen); Halluzinationen, Verwirrung, Schlafstörungen, Alpträume; Entzugssymptome (Agitation, Ängstlichkeit, Nervosität, Schlafstörungen, Hyperkinesie, Tremor, gastrointestinale Symptome)

Sehr selten: Entzugssymptome (Panikattacken, schwere Angstzustände, Halluzinationen, Parästhesien, Tinnitus, ungewöhnliche ZNS-Symptome)

Erkrankungen des Nervensystems Sehr häufig: Benommenheit

Häufig: Kopfschmerzen, Schläfrigkeit

Selten: Atemdepression; epileptoide Anfälle (siehe Abschnitt 4.5), unwillkürliche Muskelzuckungen, Koordinationsstörungen, Synkope, Parästhesien, Tremor, Veränderungen des Appetits

Nicht bekannt: Sprachstörungen, Serotoninsyndrom Augenerkrankungen

Selten: Miosis, verschwommenes Sehen Nicht bekannt: Mydriasis

Herzerkrankungen

Gelegentlich: Kardiovaskuläre Regulationsstörungen (Palpitationen, Tachykardie, orthostatische Hypotonie, Kreislaufkollaps); diese Nebenwirkungen treten besonders nach intravenöser Verabreichung bzw. bei physisch belasteten Patienten auf

Selten: Bradykardie, erhöhter Blutdruck Gefäßerkrankungen

Sehr selten: Gesichtsrötung

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraumes und Mediastinums Selten: Dyspnoe

Nicht bekannt: Verschlimmerung von Asthma (Kausalität fraglich), Schluckauf Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Sehr häufig: Übelkeit

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Häufig: Erbrechen, Obstipation, Mundtrockenheit

Gelegentlich: Brechreiz, gastrointestinale Reizung (z.B. Druckgefühl im Magen, Flatulenz), Diarrhoe

Leber- und Gallenerkrankungen Sehr selten: erhöhte Leberwerte Nicht bekannt: Hepatitis

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes Häufig: Schwitzen

Gelegentlich: Hautreaktionen (z.B. Juckreiz, Ausschlag, Urtikaria)

Sehr selten: Toxische Epidermale Nekrolyse, Stevens-Johnson-Syndrom Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Selten: motorische Schwäche

Erkrankungen der Nieren und der Harnwege

Selten: Miktionsstörungen (Probleme beim Urinieren, Harnverhaltung) Nicht bekannt: Hyponatriämie

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort Häufig: Erschöpfung

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko- Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen Traisengasse 5

1200 WIEN ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207 Website: http://www.basg.gv.at/

4.9 Überdosierung Symptome

Grundsätzlich ist bei Intoxikationen mit Tramadol mit folgenden Opioid-typischen Symptomen zu rechnen: Miosis, Erbrechen, Kreislaufkollaps, Hypotonie, Bewusstseinsstörungen bis zum Koma, Krampfanfälle, Atemdepression bis zur Atemlähmung. Auch das Serotoninsyndrom wurde gemeldet.

Therapie

Es gelten die allgemeinen Notfallregeln zum Freihalten der Atemwege (Aspirationsgefahr!) und zur Aufrechterhaltung von Atmung und Kreislauf je nach Symptomatik.

Das Antidot bei Atemdepression ist Naloxon. Im Tierexperiment war Naloxon bei Krampfanfällen wirkungslos; möglicherweise kann es die Krampfneigung verstärken. Daher ist bei Patienten mit Krampfanfällen die intravenöse Gabe von Benzodiazepinen (z.B. Diazepam) in Erwägung zu ziehen.

Im Falle einer Intoxikation mit oralen Formulierungen, ist eine gastrointestinale Dekontaminierung mit Aktivkohle oder einer Magenspülung nur innerhalb von 2 Stunden nach der Einnahme empfehlenswert.

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Tramadol kann durch Hämodialyse oder Hämofiltration nur in geringem Maße aus dem Serum entfernt werden. Aus diesem Grund sind Hämodialyse oder Hämofiltration allein zur Behandlung der akuten Intoxikation mit Tradolan retard-Filmtabletten nicht geeignet.

Bei oraler Überdosierung kann eine Magenentleerung zur Entfernung noch nicht resorbierter Wirkstoffmengen (besonders bei Retardpräparaten) sinnvoll sein.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Analgetika, Opioide, andere Opioide ATC-Code: N02AX02

Wirkmechanismus

Tramadol ist ein zentral wirksames Opioid-Analgetikum. Es ist ein nicht selektiver reiner Agonist an µ-, - und -Opioidrezeptoren mit größerer Affinität zu µ-Rezeptoren. Andere Mechanismen, die zur analgetischen Wirkung beitragen, sind die Hemmung der neuronalen Wiederaufnahme von Noradrenalin sowie die Verstärkung der Serotonin-Freisetzung.

Tramadol besitzt eine antitussive Wirkung. Im Gegensatz zu Morphin bewirkt Tramadol über einen weiten Bereich analgetisch wirksamer Dosen keine Atemdepression. Die Auswirkungen auf das Herz-Kreislaufsystem sind vergleichsweise gering. Die Wirkstärke von Tramadol beträgt ein Zehntel bis ein Sechstel der analgetischen Potenz von Morphin.

Kinder und Jugendliche

Die Auswirkungen von enteraler und parenteraler Verabreichung von Tramadol wurden in klinischen Studien mit mehr als 2000 pädiatrischen Patienten im Alter von Neugeborenen bis zum Alter von 17 Jahren untersucht. Die Indikationen für die Schmerzbehandlungen, welche in diesen Studien untersucht wurden, waren Schmerzen nach Operationen (vor allem abdominal), nach chirurgischen Zahnextraktionen, infolge von Frakturen, Verbrennungen und Traumata, sowie anderer schmerzhafter Zustände, die eine analgetische Behandlung für voraussichtlich 7 Tage erforderlich machten.

In Einzeldosen von bis zu 2 mg/kg oder Mehrfachdosen von bis zu 8 mg/kg pro Tag (bis maximal 400 mg pro Tag) war die Wirksamkeit von Tramadol gegenüber Placebo überlegen und größer oder gleich zu Paracetamol, Nalbuphin, Pethidin oder niedrigdosiertem Morphin.

Die durchgeführten Studien bestätigten die Wirksamkeit von Tramadol. Das Sicherheitsprofil von Tramadol war bei Erwachsenen und pädiatrischen Patienten älter als 1 Jahr ähnlich (siehe Abschnitt 4.2).

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften Resorption

Nach oraler Gabe wird Tramadol zu ca. 90% resorbiert. Aufgrund eines geringen First-Pass- Effektes (maximal 30%) beträgt die absolute Bioverfügbarkeit im Mittel ca. 70%, unabhängig von gleichzeitiger Nahrungsaufnahme.

Nach Administration von Tradolan retard 100 mg-Filmtabletten wird die maximale Plasmakonzentration Cmax = 141 ± 40 ng/ml nach 4,9 Stunden erreicht. Nach Administration von Tradolan retard 200 mg-Filmtabletten wird die maximale Plasmakonzentration Cmax = 260

± 62 ng/ml nach 4,8 Stunden erreicht.

Verteilung

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Tramadol besitzt eine hohe Gewebeaffinität (Vd, = 203 ± 40 l). Die Bindung an Serumproteine beträgt etwa 20%.

Tramadol überwindet die Blut-Hirn-Schranke sowie die Plazenta-Schranke.

Tramadolhydrochlorid und sein Metabolit O-Desmethyltramadol finden sich in der Muttermilch in sehr geringen Mengen (0,1% bzw. 0,02% der verabreichten Dosis).

Biotransformation

Tramadol wird beim Menschen hauptsächlich durch N- und O-Demethylierung sowie durch Konjugation der O-Demethylierungsprodukte mit Glucuronsäure metabolisiert. Nur O- Desmethyltramadol ist pharmakologisch aktiv. Bei weiteren Metaboliten bestehen quantitativ beträchtliche interindividuelle Unterschiede. Im Urin wurden bisher 11 Metabolite gefunden.

Nach tierexperimentellen Befunden übertrifft O-Desmethyltramadol die Wirkstärke der Muttersubstanz um den Faktor 2 bis 4.

Die Hemmung der an der Biotransformation von Tramadol beteiligten Isoenzyme CYP3A4 (z.B. durch Azol-Antimykotika, Erythromycin, Ritonavir) und/oder CYP2D6 (z.B. durch Fluoxetin, Paroxetin, Chinidin) kann die Plasmakonzentration von Tramadol oder seines aktiven Metaboliten beeinflussen. Dasselbe gilt für Enzyminduktoren wie z.B. Rifampicin oder Phenytoin.

Elimination

Tramadol und seine Metaboliten werden fast vollständig renal ausgeschieden. Die kumulative Urinausscheidung beträgt 90% der Gesamtradioaktivität der verabreichten Dosis.

Die terminale Eliminationshalbwertszeit (t½) beträgt etwa 6 Stunden, unabhängig von der Applikationsart.

Bei Patienten über 75 Jahre kann die Eliminationshalbwertszeit um den Faktor 1,4 verlängert sein.

Die Halbwertszeit von O-Desmethyltramadol liegt mit 7,9 Stunden in der gleichen Größenordnung wie jene von Tramadolhydrochlorid.

Linearität/Nicht-Linearität

Im therapeutischen Dosisbereich zeigt Tramadol pharmakokinetische Linearität.Die Relation zwischen Serumkonzentration und analgetischer Wirkung ist dosisabhängig, jedoch mit beträchtlichen Abweichungen in Einzelfällen. Eine Serumkonzentration von 100 bis 300 ng/ml ist im Regelfall wirksam.

Leber- und Niereninsuffizienz

Bei Störungen der Leber- und Nierenfunktion muss mit einer geringfügigen Verlängerung der Halbwertszeiten gerechnet werden. Bei Patienten mit Leberzirrhose wurden Eliminations- Halbwertszeiten von 13,3 ± 4,9 Stunden (Tramadol) bzw. 18,5 ± 9,4 Stunden (O- Desmethyltramadol), im Extremfall von 22,3 bzw. 36 Stunden gemessen. Bei Patienten mit Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance < 5 ml/min) betrugen die Werte 11 ± 3,2 bzw. 16,9 ± 3 Stunden, im Extremfall 19,5 bzw. 43,2 Stunden.

Kinder und Jugendliche

Die Pharmakokinetik von Tramadol und O-Desmethyltramadol nach oraler Einzeldosis und Mehrfachdosis-Verabreichung an Patienten im Alter von 1 Jahr bis 16 Jahren war im Allgemeinen ähnlich wie bei Erwachsenen, wenn die Dosierung bezogen auf das Körpergewicht eingestellt wurde, aber mit einer höheren Inter-individuellen Variabilität in Kindern im Alter von 8 Jahren und darunter.

Bei Kindern im Alter unter 1 Jahr, sind die Pharmakokinetik von Tramadol und O- Desmethyltramadol untersucht, aber noch nicht vollständig charakterisiert worden.

Informationen aus Studien, die diese Altersgruppe einschließen, deuten darauf hin, dass die Bildungsrate von O-Desmethyltramadol via CYP2D6 bei Neugeborenen kontinuierlich ansteigt und das Niveau der CYP2D6-Aktivität von Erwachsenen etwa im Alter von 1 Jahr erreicht.

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Darüber hinaus können ein nicht ausgereiftes Glucuronidierungssystem und eine nicht ausgereifte Nierenfunktion zu einer verlangsamten Elimination und Akkumulation von O- Desmethyltramadol bei Kindern im Alter unter 1 Jahr führen.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, Toxizität bei wiederholter Gabe, Reproduktionstoxizität, Genotoxizität, und zum kanzerogenen Potenzial lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.

Bei hohen Dosen traten allerdings fetotoxische Effekte auf, bedingt durch maternal toxische Reaktionen.

Nach Dosierungen, die weit über der therapeutischen Dosis lagen, traten zentralnervöse Erscheinungen auf (Bewegungsunruhe, Salivation, Krämpfe, verminderte Gewichtszunahme).

Tramadol-Dosierungen ab 50 mg/kg pro Tag verursachten bei Ratten toxische Effekte bei Muttertieren und führten zu einem Anstieg der Neugeborenensterblichkeit. Bei den Nachkommen traten Retardierungen in Form von Ossifikationsstörungen und verzögerter Vaginal- und Augenöffnung auf.

Die Fertilität männlicher Ratten wurde nicht beeinträchtigt. Weibchen zeigten nach höheren Dosierungen (ab 50 mg/kg/Tag) eine geringere Trächtigkeitsrate. Bei Kaninchen traten ab 125 mg/kg toxische Effekte bei Muttertieren sowie Skelettanomalien bei den Nachkommen auf.

In in vitro-Testsystemen wurden Hinweise auf Mutagenität gesehen. In vivo-Untersuchungen zeigten keine mutagenen Effekte. Tramadol ist nach bisher vorliegendem Erkenntnisstand als nicht-mutagene Substanz einzustufen.

Aus Studien zum tumorerzeugenden Potenzial an Ratten ergaben sich keine Hinweise auf eine substanzbedingt erhöhte Tumorinzidenz. Bei Mäusen konnte eine dosisabhängige erhöhte Inzidenz für Leberzelladenome und ein nicht dosisabhängiger Anstieg der Lungentumore festgestellt werden.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN 6.1 Liste der sonstigen Bestandteile Tradolan retard 100 mg-Filmtabletten Tablettenkern:

Mikrokristalline Cellulose Hypromellose

Hochdisperses Siliciumdioxid Magnesiumstearat

Tablettenfilm:

Hypromellose Lactose-Monohydrat Macrogol 6000 Propylenglykol Talkum

Titandioxid (E 171)

Tradolan retard 150 mg-Filmtabletten Tablettenkern:

Mikrokristalline Cellulose Hypromellose

Hochdisperses Siliciumdioxid Magnesiumstearat

(13)

Tablettenfilm:

Hypromellose Lactose-Monohydrat Macrogol 6000 Propylenglykol Talkum

Titandioxid (E 171) Chinolingelb (E 104) Eisen(III)-oxid rot (E 172)

Tradolan retard 200 mg-Filmtabletten Tablettenkern:

Mikrokristalline Cellulose Hypromellose

Hochdisperses Siliciumdioxid Magnesiumstearat

Tablettenfilm:

Hypromellose Lactose-Monohydrat Macrogol 6000 Propylenglykol Talkum

Titandioxid (E 171) Chinolingelb (E 104) Eisen(III)-oxid rot (E 172) Eisen(III)-oxid braun (E 172) 6.2 Inkompatibilitäten Nicht zutreffend.

6.3 Dauer der Haltbarkeit 5 Jahre

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Aluminium/PP- bzw. Aluminium/PVC/PVDC-Blisterpackungen mit 10, 30 oder 60 Filmtabletten.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung Keine besonderen Anforderungen.

7. INHABER DER ZULASSUNG G.L. Pharma GmbH, 8502 Lannach

(14)

8. ZULASSUNGSNUMMERN

Tradolan retard 100 mg-Filmtabletten: 1-21255 Tradolan retard 150 mg-Filmtabletten: 1-21254 Tradolan retard 200 mg-Filmtabletten: 1-21239

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG Tradolan retard 100 mg-Filmtabletten:

Datum der Erteilung der Zulassung: 05. Dezember 1995 Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 04. April 2012 Tradolan retard 150 mg-Filmtabletten:

Datum der Erteilung der Zulassung: 05. Dezember 1995 Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 04. April 2012 Tradolan retard 200 mg-Filmtabletten:

Datum der Erteilung der Zulassung: 04. Dezember 1995 Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 04. April 2012

10. STAND DER INFORMATION Juli 2021

REZEPTPFLICHT/APOTHEKENPFLICHT

Suchtgift, Abgabe auf Rezept, wiederholte Abgabe verboten, apothekenpflichtig.

Referenzen

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