• Keine Ergebnisse gefunden

Wasserpflanzen als Substrat für Biogasanlagen - praxisgerechte Silierung und Vergärung

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Wasserpflanzen als Substrat für Biogasanlagen - praxisgerechte Silierung und Vergärung"

Copied!
23
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Wasserpflanzen als Substrat für Biogasanlagen - praxisgerechte Silierung und Vergärung

Walter Stinner, Lucie Moeller, Harald Wedwitschka, Sandra Roth, Vasco Brummer, Marcus Röhl, Carsten Herbes, Andreas Zehnsdorf

Aqua Mak Aquatische Makrophyten – Ökologisch und ökonomisch optimierte Nutzung Leipzig, 31.03.2017

(2)

Aquatische Makrophyten

» wertvolle Mitglieder der Gewässer in Deutschland:

- Futter für aquatische Herbivoren - Versteck für Fische und Vögel

- Sauerstoff ins Wasser, Schadstoffe und Nährstoff- frachten aus dem Wasser

- x Algen

… vermehren sich oft rasant,

wodurch die Flachwasserbereiche besiedelter Seen in kurzer Zeit vollkommen zuwachsen können.

ABER:

Foto: A. Künzelmann, UFZ

(3)

Foto: Archiv Ruhrverband

Besonders aquatische Neophyten wie Elodea nuttallii können

Pflanzenteppiche bilden, die für Schwimmer und Boote unpassierbar sind. Das schmälert deutlich die touristische Nutzung der

Gewässer und führt zu finanziellen Verlusten bei den Betreibern.

(4)

Um die Nutzbarkeit von Seen und

den Hochwasserschutz bei Fließgewässern zu gewährleisten, werden regelmäßig

Entkrautungen durchgeführt.

Fotos: Firma Liegl und A. Zehnsdorf

(5)

Die Biomasse wird ungenutzt entsorgt

 weitere Kosten für Gewässerunterhalter

2008: 100 Mio. €

(naturferne Fließgewässer in Deutschland)

(Zerbe @ Wiegleb, 2008)

(6)

Forschungsprojekt:

AquaMak

Aquatische Makrophyten

- ökologisch und ökonomisch optimierte Nutzung

gefördert von: Projektpartner:

(7)

Potenzialanalyse:

wieviel wann

wie geerntet wird Welche Zielkonflikte gibt es?

Welche Vorteile hat eine zielgerichtete Bewirtschaftung der Bestände?

Wie lässt sich das wasserreiche Substrat silieren und so trotz saisonalem Anfall in Biogasprozesse integrieren?

Forschungsfragen:

Foto: Andreas Zehnsdorf

(8)

Herausforderungen und Lösungsansätze:

Ungünstiges Pufferverhalten der Silagen

 Schlechte Siliereigenschaften Hoher Wasseranteil

 Monosilierung in Fahrsilos nicht möglich

 Mischsilierung z.B. mit Mais- oder Grassilage nicht praktikabel- Verschlechterung der Silagequalität durch zu hohe Wassergehalte Lösungsansatz - kombinierte Silierung von Elodea und Getreidestroh

 Ermöglicht gezielte Einstellung des Wassergehaltes

 Wasserpflanzen und Stroh sind Reststoffe und gelten nicht als Nahrungs- oder Futtermittelkonkurrenten

(9)

Versuchsanordnung:

- Silierversuche mit unterschiedlichen Silagevarianten

- Laboranalyse der Silageeigenschaften (Fokus Biogaspotential) - Auswahl praxistauglicher Lösungen

- Langzeitvergärungstests

mit den ausgewählten Silagen

- Untersuchung der Vergärungseigenschaften

(10)

Probenherkunft:

Wasserpest (Elodea nutallii) aus dem Fluss Parthe

in Leipzig

Ernte Herbst 2014

Foto: UFZ

(11)

Silagevorbereitung und Siliermethoden:

Silierung im Kunststofffass, Einweckglas und Vakuumbeutel

(12)

Überblick über die Silagevarianten

Untersuchte Silagevarianten

- Trockensubstanz 30 und 45 % - gehäckseltes / gemahlenes Stroh - Silierhilfsmittel

- ohne Behandlung - Enzympräparat

- Chemische Silierhilfsmittel auf Basis von Ameisensäure und Propionsäure - Enzyme + Chemische Silierhilfsmittel

- Chemische Silierhilfsmittel + Biologische Silierhilfsmittel (Milchsäurebakterien) - Enzyme + Chemische Silierhilfsmittel + biologische Silierhilfsmittel

- Enzyme + Biologische Silierhilfsmittel

- Zuckerlösung+ Biologische Silierhilfsmittel

(13)

Strohaufschlussverfahren:

Bioextruder® der Firma LEHMANN und aufbereitete Strohproben (Fotos Lehmann)

Strohhexe von HIRLINGER

und gehäckseltes Stroh nach der Behandlung (Fotos Hirlinger)

(14)

Laboranalysen:

- pH-Werte

- Biogaspotenzial und Methangehalt (Eudiometertests nach VDI 4630)

- Gärproduktbildung von Gärsäuren und Alkohole (High Performance Liquid Chromatographie)

- Trockensubstanzgehalt TS und organischer Trockensubstanz oTS (nach DIN 12880 und DIN 12879)

- Kontinuierliche Gärtests im Langzeitversuch (nach VDI 4630)

(15)

Ergebnisse:

Gaspotenziale 200-250 m³ CH4/t oTS diskontinuirliche Gärtests 450-600 m³ Biogas/t oTS kontinuierliche Gärtests

VFA 0.82 ± 1.19% FM (96 Analysen) pH 4.4 bis 5.8

TS/oTS 30 bis 40% TS und 77 bis 95% oTS

(16)

Biogaspotentialtests:

i.N. … cubic meters methan, dry gas normalised (273,15 K, 1,01325•105 Pa);

TS …total solids, VS … volatile solids, FM …fresh matter

60%

80%

(17)

Biogaspotentialtests:

(18)

Silierwirkung auf Strohreferenz:

(19)

Effekte der Strohvorbehandlung

Behandlung Gasausbeute

(ml CH4,N*goTS-1)

Relativwert

Stroh, gehäckselt, 86% TS 179,1 100 %

Stroh, gehäckselt und siliert bei 45% TS 218,9 122 % Stroh, gehäckselt und siliert bei 30% TS 238,6 133 %

Stroh, trocken extrudiert, 86% TS 244,0 136 %

Stroh, trocken extrudiert, dann siliert bei 30% TS 273,5 153 %

SEITE 19

(20)

Langzeitgärtests (DBFZ):

Substrate:

- Ferm. 1 & 2: Elodea-Strohsilage (TS 35 %; 73 % Elodea und 27 % Stroh mit chemischem Siliermittel) - Ferm. 3 & 4: Elodea-Strohsilage

und Maissilage (1:1)

Organische Raumbelastung: 1 g/(L*d) Hydraulische Verweilzeit: 90 d Arbeitsvolumen: 10 L Temperatur: 39 °C

(21)

Langzeitgärtests (UFZ):

Substrat: Elodea-Strohsilage (TS 35 %; 73 % Elodea, 27 % Stroh mit chemischem Siliermittel)

Organische Raumbelastung: 1 and 2 g/(L*d) Hydraulische Verweilzeit: 100 d

Arbeitsvolumen: 31 L Temperatur: 38 °C

(22)

Fazit:

Die gemeinsame Silierung von Wasserpflanzen mit Stroh ist möglich und sinnvoll

Die Silierung bietet eine Möglichkeit des Strohaufschlusses

Das Material ist aus derzeitiger Sicht ohne Silierhilfsmittel silierbar Aus vorläufiger Sicht kann mit gehäckseltem Stroh gearbeitet werden Die gemeinsame Extrusion dürfte gegenüber der getesteten alleinigen

Vermahlung des Strohs die Gasausbeute noch weiter erhöhen

(23)

Aquatische Makrophyten – ökologisch und ökonomisch optimierte Nutzung

AquaMak Website: http://www.ufz.de/aquamak

AquaMak E-mail Adresse: aquamak@ufz.de

AquaMak – Newsletter (aller 3 Monate)

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

(2011) formulierte Anforderung an eine Nasssilage, die bei einem TS-Gehalt < 20 % (hier höher) einen pH-Wert < 4 aufweisen soll. Bei einer strikt anaeroben Lagerung ohne

Der „Güllebonus“ wird gewährt, sofern der Anteil an Gülle nach Verordnung (EG) Nr. 1774/2002 mindestens 30 Masseprozent entspricht, nachzuweisen durch ein Umweltgutachten.

Beside the use of purposely cultivated renewable primary products in biogas plants in order to obtain energy, under various circumstances accumulating organic wastes and residual

Wie bei Maissilagen liegt der pH-Wert bei silierten Zuckerrüben in der Regel unter 4, so dass mit einer Flüchtigkeitsquote der niederen Fettsäuren auch hier von 95 % gerechnet

If sugar beet silages are stored for longer periods, the vast majority of the sugar is con- verted by fermentation into lactic and acetic acids, but mainly into ethanol.. It is well

The aim of the study was to determine the range of concentration of volatile fermenta- tion products in grass silages as well as their volatilization coefficients in order to pro-

Vereinfachte Methoden zur Korrektur des TS-Gehaltes, die eine mittlere, nur vom TS-Gehalt selbst abhängige Konzentration an flüchtigen Stof- fen voraussetzen, sind für diesen Zweck

T he need of correction of dry matter (DM) content of silages for the loss of volatile compounds during drying has been used for a long time in feed analysis.. How- ever, this