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ie Hormone sind schuld! Besonders in der Pubertät ar- beitet die Talgpro- duktion auf Hochtouren. Sti- muliert wird sie durch männ- liche Geschlechtshormone. Des- halb ist Akne bei Jungen und Männern meist ausgeprägter als beim weiblichen Geschlecht. Zu viel Fett kann die Poren der Haut verstopfen, es bilden sich Mitesser (Komedonen). Entzün- den sich diese durch Zersetzung des Fettes, bilden sich Pickel.Durch Druck entleert sich der Talg des geschlossenen Mit- essers. Aus ihnen können sich auch offene Komedomen entwi- ckeln. Typisch ist ihr schwarzer Punkt in der Mitte. Dieses Me- lanin stammt aus den pigment- bildenden Zellen der Talgdrü- sen und ist kein Schmutz. „Was viele verkennen, Akne ist tat- sächlich eine anerkannte Haut- krankheit”, bestätigt Dr. Chris- toph Liebich, Dermatologe aus München. Man unterscheidet zwei Typen: die leichte, ober- flächliche und schwere Akne, mit tief unter der Haut sitzen- den, entzündeten Knoten. Sie hinterlässt ihre Spuren, denn häufig kommt es zur Narbenbil- dung. „Wer bei leichter Akne an seinen Pickeln herumdrückt und versucht sie auszuquet- schen, läuft auch hier Gefahr, unschöne Narben zu bekom- men”, erklärt der erfahrene
Hautarzt. Ganz gleich um wel- che Form es sich handelt, ist die Begutachtung eines Dermatolo- gen sowie regelmäßige, gezielte Pflege unabdingbar. Eine wei- tere verbreitete Form ist die
„Anabol- oder Steroidakne”, ty- pisch für Bodybuilder und teil- weise auch im Leistungssport.
In der Bodybuilderszene wer- den dabei Hormone in hohen Dosen gespritzt. Ziel ist es, schneller als natürlich möglich, Muskelmasse anzusetzen. Diese Akneform ist aber nur die Spitze des Eisbergs, wenn es um zahl- reiche Nebenwirkungen geht.
Viel gefährlicher sind mögliche Gefäßschäden, Zeugungsun- fähigkeit und Impotenz.
Pflegetipps Regelmäßige, auf den jeweiligen Hauttyp abge- stimmte Behandlung bringt Lin- derung. Dazu empfiehlt Derma- tologe Liebich spezielle Akne- produkte, die die Haut mild des- infizieren. Ein absolutes NO GO ist das Herumdrücken mit den Fingern an Pickeln und Mites- sern. Es verschlimmert nur un- nötig Entzündungen und kann zu unschönen Narben führen.
Am besten mit pH-neutralen und parfümfreien Seifen oder Waschlotionen säubern. Häu- figes Waschen mit aggressiven Substanzen greift das Haut- milieu an und kann die Be- schwerden verschlimmern. Öli- ge und fettreiche Cremes sind
nichts für pickelgeplagte, un- reine Haut. Besser eignen sich Produkte aus Ihrem Sortiment, die speziell auf diese Bedürf- nisse abgestimmt sind. Bei Er- wachsenenakne können Pflege- serien für Pubertätsakne zu scharf sein oder die Haut unnö- tig austrocknen. Empfehlen Sie Ihren Kunden ein spezielles Produkt für Pickel und Mitesser älterer Haut. Was Dekorative Kosmetik betrifft, sind ölfreie Make-ups und spezielle Haut- puder sowie getönte Pickelstifte aus Ihren Produktlinien sinn- voll. Im Hinblick auf Sonne und Sonnenpflege empfiehlt Dr. Lie- bich ölfreie Produkte, wie Gel mit hohem Lichtschutzfaktor.
„Leider verschwinden Akne oder Unreinheiten dank Son- nenlicht nicht, wie Laien häufig annehmen. Sonne fördert sie sogar, lediglich die Abheilung kann sich kurzfristig verbessern.
Menschen mit Aknenarben empfehle ich, äußerst bewusst mit direkter Sonne umzugehen.
Denn Narben sind besonders lichtempfindlich und sollten dieser nicht ausgesetzt werden”
informiert der Münchner Der- matologe. Wissenschaftliche Stu- dien belegen zwar, dass Schoko- lade keinen direkten Einfluss auf die Verschlechterung des Hautbildes hat. „Trotzdem wird derzeit diskutiert, ob es mögli- cherweise doch Zusammenhän- ge zwischen dem Konsum von Milch und Zucker bei Akne gibt”, sagt Dr. Liebich. Ein wich- tiger Grundsatz gilt aber für alle Therapien: Von gestern auf heu- te geht es nicht. Bis sich Erfolge zeigen, braucht es Geduld. Sicht- bare Ergebnisse benötigen meh- rere Wochen bis Monate. An- fangs kann sich durch die ein- gesetzten Mittel für einige Tage das Hautbild sogar verschlim- mern, weil sich die Entzündung kurzfristig verstärkt.
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Kirsten Metternich, Journalistin 30 DIE PTA IN DER APOTHEKE | Februar 2012 | www.pta-aktuell.de
PRAXIS HAUTPFLEGE
WENN PICKEL TREU BLEIBEN
Bei den meisten Betroffe- nen gibt die Haut im jungen Erwachsenenalter Ruhe. Doch zunehmend sind nicht nur Jugendliche betroffen. Immer öfter leiden Erwachsene unter einem unschönen „Streu- selkuchengesicht”. „Bei Erwachsenen tritt sie durch einen erhöhten Vitamin-B-Konsum, ver- schiedene Medikamente wie Antidepressiva oder durch Veranlagung auf”, erklärt Dr. Liebich. Veran- lagung heißt jetzt, dass sich Ausläufer der Teen- agerakne ins Erwachsen- enalter übertragen. Auch Rauchen und regelmäßige Solarienbesuche oder Sonnenbäder sind etwaige Auslöser. Dass das Ab- setzen der Pille Pickel aus- lösen kann, ist kein Ammenmärchen, sondern ein von Dermatologen bestätigter Fakt.
Akne Auch jenseits der Dreißig können lästige Pickel
und Pusteln auftauchen. Worauf es bei jugendlicher und Erwachsenenakne ankommt, lesen Sie hier.
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