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ZEW-Publikation: 10/11 - 2021 mit Schwerpunkt M&A-Report

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Academic year: 2022

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SCHWERPUNKT M&A-REPORT

// O K T O B E R / N O V E M B E R 2 0 2 1

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HERAUSGEBER

Der M&A-Report wird vom ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH Mannheim und Bureau van Dijk erstellt.

Er informiert halbjährlich über aktuelle Themen und Entwicklungen weltweiter Unternehmenszusammenschlüsse auf Basis der Zephyr- Datenbank. Zephyr liefert tagesaktuelle Detailinformationen zu über einer Million M&A, IPO und Private Equity Transaktionen weltweit.

Projektteam M&A-Report:

Alexander Kann · Telefon +49 621 1235-359 · alexander.kann@zew.de Ilona Tsanko, ZEW · Telefon +49 621 1235-175 · ilona.tsanko@zew.de Philip vom Baur · Telefon +49 621 1235-175 · philip.vombaur@zew.de

Christine Knorr, Bureau van Dijk · Telefon +49 69 963 665-45 · christine.knorr@bvdinfo.com

Redaktion:

Sabine Elbert · Telefon +49 621 1235-133 · sabine.elbert@zew.de Lisa Rath · Telefon +49 621 1235-316 · lisa.rath@zew.de

ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH Mannheim L 7,1 · 68161 Mannheim · www.zew.de

Präsident: Prof. Achim Wambach, Ph.D. · Geschäftsführer: Thomas Kohl

Bureau van Dijk Electronis Publishing GmbH

Hanauer Landstraße 175 – 179 · 60314 Frankfurt am Main

Telefon +49 69 963 665-65 · Fax +49 69 963665-50 ·www.bvdinfo.com

Nach druck und sonstige Verbreitung (auch auszugsweise):

mit Quellenangabe und Zusendung eines Belegexemplars

© ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH Mannheim

Mannheim 2021

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ZEW-ZEPHYR M&A-Index stabilisiert sich, Negativtrend vorerst gestoppt

Der ZEW-ZEPHYR M&A-Index, der seit 2005 abgeschlossene Fusionen und Übernahmen (Mergers and Acquisitions, M&A) von und mit deutschen Unternehmen aufzeichnet, zeigt Anzei- chen einer Stabilisierung. Derzeit liegt der Index bei 91 Punkten.

Seit 2019 ist die Zahl der M&A-Transaktionen mit deutscher Be- teiligung stetig gesunken. Der Brexit, der Handelskrieg zwischen den USA und China und zuletzt die Corona-Pandemie haben die Unternehmen zögern lassen.

Nun gibt es Anzeichen dafür, dass dieser Negativtrend zu En- de geht. Der gleitende Zwölfmonatsdurchschnitt hat sich auf dem niedrigsten Stand seit 2011 stabilisiert, und seine aktuel- le Entwicklung weist deutliche Parallelen zur Entwicklung wäh- rend der letzten globalen Finanzkrise auf. Gemessen am bishe- rigen Bewegungsmuster des Index ist es daher durchaus mög- lich, dass der negative Trend ein Ende hat. Dennoch könnte es noch eine Weile dauern, bis sich ein positiver Trend abzeichnet.

In den vergangenen sechs Monaten waren deutsche Unterneh- men an einigen milliardenschweren Deals beteiligt. Eine der größ- ten M&A-Transaktionen war die Übernahme des US-Krebsbehand- lungsspezialisten Varian Medical Systems durch das deutsche Unternehmen Siemens Healthineers für knapp 13,68 Milliarden Euro. Dies ist der bisher größte M&A-Deal im Gesundheitssektor in diesem Jahr. Durch die Übernahme entfallen auf das Unterneh- men künftig 70 Prozent der weltweiten Krebsbehandlungsgeräte.

Ein weiterer Deal, der für Aufsehen sorgte, war die Übernahme des US-amerikanischen LKW-Herstellers Navistar International Corp. durch den deutschen Hersteller Traton SE für 3,12 Milliar- den Euro. Die LKW-Sparte von Volkswagen, Traton SE, die unter anderem die Marken Scania und MAN herstellt, hofft, durch die Übernahme ihre Präsenz auf dem chinesischen Markt zu erhöhen.

Beide Übernahmen wurden bereits 2020 angekündigt.

Ilona Tsanko, Ilona.tsanko@zew.de

Der ZEW-ZEPHYR M&A-Index Deutschland berechnet sich aus der Anzahl der in Deutschland monatlich abgeschlossenen M&A-Transaktionen. In diesem Index werden ausschließlich Fusionen und Übernahmen von und mit deutschen Unterneh- men berücksichtigt. Eine Differenzierung nach dem Ur- sprungsland des Käufers oder Partners findet nicht statt. Das bedeutet, dass sowohl inländische als auch ausländische Käuferunternehmen berücksichtigt werden, während die Ziel- unternehmen in Deutschland tätig sind.

Der ZEW-ZEPHYR M&A-Index Deutschland wird vom ZEW und von Bureau van Dijk auf Basis der Zephyr-Datenbank erstellt.

Zephyr liefert tagesaktuelle Detailinfor- mationen zu 1,9 Millionen M&A, IPO und Private-Equity-Transaktionen sowie Ge- rüchten weltweit.

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M&A Index Deutschland

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ZEW-ZEPHYR M&A-INDEX DEUTSCHLAND

Quelle: Zephyr-Datenbank, Bureau van Dijk, Berechnung ZEW

Schwerpunkt

M& A-REPORT Schwerpunkt

M& A-REPORT

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6 | ZEWNEWS OKTOBER/NOVEMBER 2021 | SCHWERPUNKT M&A REPORT

Corona-Pandemie dämpft M&A-Aktivitäten im deutschen Immobiliensektor

Im Mai 2021 kündigte der deutsche Immobilienriese Vonovia eine Fusion mit der in Berlin ansässigen Wohngesellschaft Deut- sche Wohnen an. Im dritten Anlauf hat es Anfang Oktober ge- klappt: Vonovia sicherte sich eine Mehrheit der Aktien des Kon- kurrenten Deutsche Wohnen und beschließt damit eine der größten Übernahmen in der Geschichte der deutschen Immobi- lienbranche.

Das Bundeskartellamt hatte bereits im Juni erklärt, keine Be- denken bezüglich der Fusion zu haben. Mit der rund 18 Milliar- den Euro schweren Übernahme wird das neue Unternehmen den größten europäischen Wohnimmobilienkonzern bilden, dem mehr als 500.000 Wohnungen gehören, ein Großteil davon in

Deutschland. Weitere Wohnungsbestände hält das Unterneh- men in Schweden und Österreich.

Zwar handelt es sich beim Vonovia-Deal um eine der größten Übernahmen im Immobiliensektor überhaupt, insgesamt haben sich die M&A-Aktivitäten in der deutschen Immobilienbranche und weltweit in den vergangenen zwei Jahren jedoch verlang- samt. Die Zahl der angekündigten M&A-Deals, an denen ein deutsches Unternehmen beteiligt war, erreichte 2018 mit 269 einen Höchststand. Seit Beginn der Corona-Pandemie ist die Zahl der angekündigten M&A-Deals in der Immobilienbranche allerdings ins Stocken geraten. Sie liegt in etwa auf dem Niveau, das während der globalen Finanzkrise und der europäischen

Unsicherheit bremst M&A-Ankündigungen deutscher Automobilunternehmen

Die Auswirkungen der Pandemie sind auch an der Automo- bilbranche nicht spurlos vorübergegangen. Die Ankündigungen von Fusionen und Übernahmen (M&A) in der Branche sind in der ersten Hälfte des Jahres 2020 weltweit deutlich zurückge- gangen. Die Ankündigungen deutscher Erwerber haben sich halbiert, von durchschnittlich 20 Ankündigungen pro Halbjahr auf nur noch zehn Ankündigungen seit 2020. Während es so aussieht, als hätten chinesische und US-amerikanische Über- nahmen wieder das Vorkrisenniveau erreicht, sind die Übernah- meankündigungen deutscher Unternehmen damit weiterhin auf dem niedrigsten Stand seit 2010.

Ähnlich verhält es sich mit den Autoverkäufen, die sich eben- falls in China und den USA deutlich schneller erholt haben als in Europa. Während die Autoverkäufe in China und den USA wie- der das Niveau von vor der Pandemie erreicht haben, liegen die Autoverkäufe in Europa noch immer 25 Prozent unter dem Vor- krisenniveau.

Dekarbonisierungspolitik der künftigen Regierungskoalition wird entscheidend sein

Neben pandemiebedingten Herausforderungen, wie dem Nachfragerückgang und der Verknappung elektronischer Bau- teile, ist die deutsche Automobilindustrie vor dem Hintergrund der Bundestagswahl auch mit Unsicherheiten hinsichtlich der Dekarbonisierungspolitik der künftigen Regierungskoalition konfrontiert. Jetzt nach der Bundestagswahl wird die neue Re-

gierung entscheiden müssen, wie diese Politik aussehen soll.

Demnach stockt in Deutschland die Erholung bei den M&A- Aktivitäten offenbar auch aufgrund fehlender Klarheit. Daher ist es für die Automobilhersteller möglicherweise sinnvoll, mit ih- ren Fusions- und Übernahmeplänen zu warten, bis die neue Re- gierung ihren politischen Kurs klar definiert hat.

Ilona Tsanko, ilona.tsanko@zew.de M&A-ANKÜNDIGUNGEN NACH LÄNDERN

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CHINA

ANDERE

USA DEUTSCHLAND

Quelle: ZephyrDatenbank, Bureau van Dijk, Berechnung ZEW

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M&A REPORT | ZEWNEWS OKTOBER/NOVEMBER 2021 | 7

Fusionen und Übernahmen in der Ölindustrie konsolidieren sich in rasantem Tempo

Die Zahl der Fusionen und Übernahmen in der Ölindustrie hat 2020 einen neuen Tiefstand erreicht. Anfang der 2010er Jahre waren Ölunternehmen noch zunehmend auf dem globalen Über- nahmemarkt aktiv. Diese Aktivitäten erreichten 2014 ihren Hö- hepunkt, als die Ölpreise drastisch zu fallen begannen. Seitdem ist die Zahl der Fusionen und Übernahmen in der Branche rück-

läufig und erreichte im vergangenen Jahr einen historischen Tiefstand. Demgegenüber sind die Transaktionswerte in die Hö- he geschnellt: Das durchschnittliche Transaktionsvolumen im Jahr 2020 (906 Millionen Euro) war mehr als doppelt so hoch wie das durchschnittliche Volumen 2014 (340 Millionen Euro).

Die Kombination dieser beiden Trends deutet darauf hin, dass sich die Branche in einem rasanten Tempo konsolidiert.

Zudem hat die Corona-Pandemie die Ölindustrie hart getrof- fen. Der Einbruch der Ölnachfrage führte bei vielen Ölunterneh- men zu Nettoverlusten. Die Pandemie mag sich zwar auf die Entwicklung von Fusionen und Übernahmen im Jahr 2020 aus- gewirkt haben, sie ist jedoch nicht für den Gesamttrend verant- wortlich. Der Gesamttrend spiegelt vielmehr die weltweiten Be- strebungen wider, von schmutzigen Energiequellen auf saube- rere Energieträger umzusteigen. So stellen die fortschreitenden Bemühungen zur Elektrifizierung des Verkehrssektors beispiels- weise ein großes Risiko für die Ölindustrie dar. Im Jahr 2019 entfielen 65 Prozent des Ölverbrauchs in der EU auf den Ver- kehrssektor. Die sinkende Nachfrage nach Öl in Verbindung mit der steigenden Nachfrage nach sauberer Energie führt zu einer Konsolidierung in der Branche. Es wird erwartet, dass in den kommenden Jahren weitere großvolumige Übernahmen statt- finden werden.

Valentin Grieser, valentin.grieser@zew.de M&A-AKTIVITÄTEN IN DER ÖLINDUSTRIE

2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020

ANZAHL DER DEALS 600

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TRANSAKTION IN EUR

Quelle: ZephyrDatenbank, Bureau van Dijk, Berechnung ZEW

Schuldenkrise verzeichnet wurde. Der deutliche Rückgang der Ankündigungen ist hauptsächlich auf die Unsicherheit bezüg- lich der Zukunft des Immobilienmarkts zurückzuführen. Die Corona-Pandemie hat die Art und Weise, wie und wo Menschen arbeiten und leben, verändert. Millionen von Arbeitnehmern/

-innen wechselten mit Pandemiebeginn ins Homeoffice. Viele deutsche Unternehmen haben ihre Büroflächen daraufhin re- duziert oder planen dies für die Zukunft. Diese Veränderungen könnten dauerhaft sein.

Bezahlbarer Wohnraum als wichtiges Zukunftsthema

Im Fall von Deutschland könnte der Rückgang auch auf die Bundestagswahl zurückzuführen sein, bei der große Unsicher- heit über den politischen Kurs der neuen Regierung herrscht.

Eine künftige Regierung könnte möglicherweise gegenüber dem Immobiliensektor deutlich kritischer eingestellt sein. Bezahlba- rer Wohnraum gehört zu den wichtigsten Themen für die deut- schen Wählerinnen und Wähler. Das zeigt nicht zuletzt der Volks- entscheid der Berliner, bei dem eine Mehrheit von 56,4 Prozent für die Vergesellschaftung von privaten Wohnungskonzernen mit mehr als 3.000 Wohnungen gestimmt hat. Rechtlich bindend

ist das Votum zwar nicht, und auch die Spitzenkandidatin der Berliner SPD, Franziska Giffey, hat sich gegen eine Vergesell- schaftung ausgesprochen. Der Druck auf private Wohnkonzerne dürfte sich durch das Votum dennoch erhöht haben.

Valentin Grieser, valentin.grieser@zew.de M&A-ANKÜNDIGUNGEN IM IMMOBILIENSEKTOR

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021

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DEUTSCHLAND WELTWEIT

Quelle: ZephyrDatenbank, Bureau van Dijk, Berechnung ZEW

Referenzen

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