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Das zweite Sommermärchenmit Reiner Calmund

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Academic year: 2022

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Zeitung der Lebenshilfe NRW

Erste Botschafterin der Lebenshilfe NRW

Landtagspräsidentin Regina van Dinther setzt sich für die Belange geistig behinderter Menschen ein

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Voonn VVeerreennaa WWeeiißßee

„Ich habe diese Aufgabe als Bot- schafterin der Lebenshilfe NRW ger- ne übernommen. Allen Menschen, die das Glück haben, gesund sein zu dürfen, muss klar sein, dass sie eine Verpflichtung gegenüber Men- schen mit einer Behinderung ha- ben“, sagt Regina van Dinther. Die NRW-Landtagspräsidentin wurde 2007 zur ersten Botschafterin der Lebenshilfe Nordrhein-Westfalen ernannt. Landesgeschäftsführer Hans Jürgen Wagner, ist begeistert über das Engagement der Land- tagspräsidentin: „Wir freuen uns, dass wir Frau van Dinther gewinnen konnten, sich in ihrer Funktion als Landtagspräsidentin für die politi- schen, gesellschaftlichen und sozia- len Belange geistig behinderter Menschen in unserem Bundesland einzusetzen.“

Prominente wie Uwe Hübner fol- gen. Zahlreiche Menschen NRW- und bundesweit engagieren sich mittlerweile für die Lebenshilfe – ei- ne Erfolgsgeschichte in Deutschland wird 50. Das war nicht immer so:

„Niemand hilft uns, niemand küm- mert sich um uns. Was können wir nur tun?“ Diese Zeilen verzweifel- ter Eltern stammen aus einer Zeit, bevor es die Lebenshilfe gab, aus der Zeit vor 1958. Heute – fast 50 Jahre danach – wissen Familien mit behinderten Kindern, dass die Le-

Aufgaben der Lebenshilfe Bescheid wissen. Deshalb mischt sich die Le- benshilfe NRW unters Volk und pu- bliziert ab sofort eine kostenlose Regionalzeitung mit dem Titel „Le- benshilfe journal“, die vier Mal jährlich erscheint und eine span- nende Reise durch die bunte Viel- falt des Lebens vor Ort bietet. Span- nende Themen und außergewöhn- liche Berichterstattung von den Ge- schehnissen stehen jeweils auf der lokalen Titelseite im Mittelpunkt.

Der redaktionelle Teil der Seiten 2 bis 4 erscheint überregional, also NRW-weit, und bietet Themen für alle Bürger im Magazinstil – bei- spielsweise Reportagen, Interviews, Porträts, Rubriken mit Reise-, Koch- und Literaturtipps, Sudoku und Le- xikonbeiträgen. Wir prämieren tol- le Leserfotos von Ereignissen aus Ih- rer Stadt. Viel Spaß beim Lesen.

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Ennggaaggiieerrttee LLaannddttaaggsspprräässiiddeennttiinn:: Hans Jür- gen Wagner, Geschäftsführer der Lebens- hilfe NRW, überreicht Regina van Dinther die Botschafter-Urkunde. Foto: Weiße

Carsten Wagner ist bei der Lebenshilfe Solingen beschäftigt, verpackt die Messer aber direkt im Werk von „Zwilling“. Foto: Brocke

Veranstaltungen im Jubiläumsjahr

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Frrüühhjjaahhrr 22000088:: Start einer Plakatkam- pagne gegen Ausgrenzung behin- derter Menschen

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6.. JJuunnii 22000088:: Großes Kulturfestival in Berlin, mit etwa 5 000 Menschen 2

299.. JJuunnii 22000088:: TV-Gottesdienst des ZDF mit der Lebenshilfe in der ev. St.- Bernhardt-Kirche in Esslingen N

Noovveemmbbeerr 22000088:: Sonderbriefmarke

„50 Jahre Lebenshilfe in Deutsch- land“ wird ausgegeben.

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233.. NNoovveemmbbeerr 22000088:: Festakt am 50.

Gründungstag der Lebenshilfe in der Stadthalle Marburg

A

Akkttiioonn BBlliicckkwweecchhsseell:: Prominente be- suchen behinderte Menschen für ei- nen Tag in der Werkstatt, und die be- hinderten Menschen schauen anschlie- ßend den Prominenten bei deren Arbeit über die Schulter.

benshilfe für sie da ist, in ganz Deutschland. Auch heute haben es die Familien oft nicht leicht, den Alltag zu meistern, sich eine „kleine Scheibe“ glücklicher Stunden abzu- schneiden. Aber sie sind nicht allein.

Sie sind nicht vergessen.

Solche Errungenschaften hervor- zuheben, für ihren Fortbestand zu kämpfen, vor allem das ist Sinn und Zweck des Jubiläumsjahres „50 Jah- re Lebenshilfe“ vom 16. November 2007 bis zum 50. Gründungstag, dem 23. November 2008. Sicherlich soll auch gefeiert werden. Im Mit- telpunkt jedoch steht das Bestre- ben, die Lebenssituation behinder- ter Menschen und ihrer Familien weiter zu verbessern. Wir brauchen auch Ihr bürgerschaftliches Engage- ment.

Damit das dauerhaft geschieht, müssen Menschen über Sinn und

Das zweite Sommermärchen mit Reiner Calmund

Barrierefreier WM-Film der Lebenshilfe NRW „Anders ist normal“ mit dem Ex-WM-Botschafter

„Am Anfang hatte ich ein mulmi- ges Gefühl. Das war aber nach zehn Minuten weg. Der Tag mit Verena Bentele hat mir in der Rolle als Tan- demer sehr viel gebracht.“ Reiner Calmund erinnert sich gerne an den Tag in Köln Ende Juli mit der blinden Top-Biathletin zurück. Um Tandems geht es auch in dem Film „Anders ist normal“, in dem der ehemalige Bot- schafter der Fußball-WM der Men- schen mit Behinderung in einer Ne- benrolle zu sehen ist und den er An- fang August gemeinsam mit den Hauptdarstellern in den Räumen von Art of Life in Köln-Kalk präsentierte.

Der Film „Anders ist normal“, den die Lebenshilfe NRW und Carasana Vi- deoproduktion produziert haben, be- gleitet drei Teams von Menschen mit und ohne Behinderung im Rahmen von 1 000 Tandems zur Fußball-WM (26. August bis 16. September 2006 in Deutschland), die sich vorher nicht kannten und testen, inwieweit sie Barrierefreiheit und Teilhabe bei der WM erleben. Für Produzent Björn Kempa, Carasana Videoproduktion, war es spannend, einen barrierefrei- en Film in sechs unterschiedlichen Versionen zu drehen – erstmalig

wurde so ein Projekt in Deutschland umgesetzt: „Das Besondere an die- sem Film ist, dass ihn die Protagonis- ten mitgestaltet haben. Dadurch werden die Aufnahmen sehr au- thentisch.“ Für Sonja Bruder von den Werkstätten Köln wurde ein Traum wahr: „Ich habe mich total gefreut im Film mitzuspielen und fühle mich wie eine Schauspielerin. Trotzdem ist

es für mich ein komisches Gefühl, mich auf der Leinwand zu sehen.“

Die Filme können für 12 Euro über den Landesverband der Lebenshilfe NRW bestellt werden. Anfragen per E-Mail an Marion Frohn, fro@

lebenshilfe-nrw.de, oder telefonisch über Julia Schlender (0 22 33) 9 32 45-40. Der Film soll bundesweit in Schulen präsentiert werden.(vw) Reiner Calmund mit den Hauptdarstellern des Films, Produzent Björn Kempa (li.), Marion Frohn, Bereichsleiterin Lebenshilfe NRW, und Hans Jürgen Wagner, Hauptgeschäftsfüh-

rer Lebenshilfe NRW (3. v. li.). Foto: Barkowsky

Kurz notiert

Alles unter einem Dach im neuen Landessportzentrum

Die Lebenshilfe NRW plant ab 2008 gemeinsam mit dem Behin- derten-Sportverband NW ein Landessportzentrum in Frechen bei Köln. Sportangebot und För- derung sollen der Rehabilitati- onssport, der Breitensport und der Leistungssport sein. Reithal- le, Sport-/Fußballplatz, Turnhalle, Tennis-, Volleyball- und Basket- ballplätze sowie Schwimmbad werden geplant. Tagungsräume, Aufenthaltsbereiche, Übernach- tungsmöglichkeiten für bis zu 40 Gäste sollen entstehen.

Neues Fußball- Leistungszentrum in Frechen

Einmalig in Deutschland ent- steht mit der Lebenshilfe NRW und dem Behinderten-Sportver- band NW im Sommer 2008 ein Fußballleistungszentrum für Menschen mit geistiger Behinde- rung in Frechen bei Köln. Die Fußballer leben in der Gemeinde im Unterstützten Wohnen und arbeiten in Werkstätten, auf dem ersten Arbeitsmarkt, in „Außen- arbeitsplätzen“ oder gehen in die Schule. Das Fußball-Leistungs- zentrum gibt den Fußballspielern mit Behinderung die Möglichkeit, neben Schule und Beruf, in der Freizeit professionell zu trainie- ren und am Wochenende in einer Bezirks- oder Landesliga aktiv Fußball zu spielen. Ziel ist das

„Team NRW“ zu formieren und einen aktiven Beitrag zur Natio- nalmannschaft der Menschen mit Behinderung zu leisten.

Offizieller Film zur Fußball- WM der Menschen mit Behinderung auf DVD

„Geballte Leidenschaft“ gibt es ab sofort auf DVD. Der offizielle Film zur Fußball-WM der Men- schen mit Behinderung kann beim Landesverband der Lebens- hilfe NRW für 20 Euro (inkl. Ver- sand, zzgl. MwSt.) bei Heike Braun, bra@lebenshilfe-nrw.de, bestellt werden.

Auf dem Weg nach China

Unternehmen Gold: Sportler aus Lübbecke nehmen an den Special Olympics World Summer Games 2007 in Shanghai teil

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wei Schwimmerinnen und ein Schwimmer der Schwimmgrup- pe der Lübbecker Werkstätten, ei- ner Einrichtung der Lebenshilfe Lübbecke, qualifizierten sich für die Special Olympics World Sum- mer Games 2007 in Shanghai. Et- wa 180 Teilnehmer umfasst die Deutsche Delegation, die vom 2.

bis 11. Oktober 2007 in Shanghai an den Wettkämpfen teilnimmt.

Insgesamt 7 000 Athleten aus 169 Nationen messen sich in 21 Wett- kampfsportarten unter dem Mot-

to „I know I can“. Die Sportler und ihre Betreuer aus Deutschland ge- ben in 17 Sportarten bei diesen Weltspielen ihr Bestes. Allein die Teilnahme ist ein schöner Erfolg für die Sportler und Trainer der Lübbecker Werkstätten, die seit vielen Jahren auch intensiv mit der Behindertensportgemeinschaft Lübbecke zusammenarbeiten.

Für die Weltspiele in Shanghai sind nominiert: Tanja Schmidt, Swenja Kröger, Marco Lüker (Schwimmen). Gemeinsam mit ihren Trainerinnen Sabine Bor- chard und Diane Rothweiler ha- ben sich die Lübbecker Sportler auf den Weg nach China gemacht.

Unterstützt werden sie seit eini- gen Jahren durch den Rotary Club Lübbecke/Westfalen. Einmal in der Woche unterstützt der Zusam- menschluss mit aktiver Teilnahme von einigen Mitgliedern das Schwimmtraining der Sportler der Lebenshilfe.

Für die Fahrt nach China gilt mehr das olympische Motto: „Dabei sein ist alles!“ Über das Abschnei- den der Sportler berichten wir in der nächsten Ausgabe des „Lebens- hilfe journals“ Mitte Januar aus-

führlich. (wl)

Drei Sportler/-innen der Lübbecker Werk- stätten reisen mit ihren Trainerinnen nach Shanghai.

Seite 2

(2)

Zeitung der Lebenshilfe NRW

Seite 3

Dem Heiligen Vater so nah wie nie

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Geeffüühhllee iinn ddeerr EEwwiiggeenn SSttaaddtt..

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Voonn VVeerreennaa WWeeiißßee

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a. Da ist ein Motorengeräusch.

Die Blicke kleben an der Zufahrt links neben dem Petersdom. Lang- sam kommt das Papamobil näher und fährt auf den großen Platz. Tau- sende Pilger aus aller Welt warten auf dem Petersplatz – auf den Heili- gen Vater aus Deutschland, Papst Benedikt XVI., Benedetto, Joseph Ratzinger aus Altötting in Bayern.

Rom, 5. September, 10.30 Uhr, die Sonne lacht, der Himmel ist in ein wunderschönes Blau getaucht. Das passende Wetter für ein großes Er- eignis. Kühler Wind lässt die Pilger frieren.

Benedetto kommt in seinem Pa- pamobil immer näher und fährt an der Absperrung vorbei durch die Massen – eine Runde über den Pe- tersplatz. Jubelnde Fans strecken sich, jeder möchte den Papst sehen.

„Papa, Papaaa“-Gekreische, wie bei einem Popkonzert. Kameras klicken, bayerische Fahnen wedeln. Endstati- on ist vor dem Petersdom. Die Audi- enz beginnt. Ein bisschen heiser ist der Heilige Vater: „Sie verzeihen meine etwas lädierte Stimme.“

Papst Benedikt liest eine Messe, grüßt und segnet die Pilger aus aller Welt – und die Lebenshilfe/Dunital- gruppe aus Nordrhein-Westfalen.

„Den Papst nach seiner Telefonnummer gefragt“

52 Menschen mit und ohne Be- hinderung haben sich auf den Weg nach Rom gemacht – um dem Papst zum Anfassen nah zu begegnen und etwas Besonderes miteinander zu erleben: als Tandem gemeinsam Rom zu entdecken. Ein Mensch mit und einer ohne Behinderung erkun- den die Stadt und sich: unter ande-

rem Judith Kampermann und Mari- on Frohn, Sarah Siede und Berthold Gottschalk, Renate Maurer mit Hel- ga und Bernd Oppermann, Martin Kraemer mit Monika und Hans Meurer, Klaus Kaiser und Joseph Boegner, Martina Lütgenscheidt mit Regina Schmidt-Zadel und Hans- Peter Zadel. Und Martin Kraemer:

„Ich hätte den Papst am liebsten ge- fragt, ob ich seine Telefonnummer haben kann und ihn zu einem Kaf- feekränzchen in unsere Wohngrup- pe eingeladen.“ Auch Barbara Glees und Sonja Zimmermann aus Olpe sind Papst-Anhänger: „Wir zwei gebürtige Bayerinnen sind stolz, dass der Papst ein Bayer ist.“

Möglich wurde die Reise zur Au- dienz durch die Kooperation zwi- schen der Lebenshilfe Nordrhein- Westfalen, die sich für die Verbesse-

rung der Lebensqualität von Men- schen mit Behinderung einsetzt, und dem gemeinnützigen Bonner Verein Dunital e. V., der auf Initia- tive der 1903 in Lourdes entstande- nen UNITALSI gegründet wurde, die sich auf weltweite Pilgerfahrten für Menschen mit Behinderung und Kranke spezialisiert hat. Hans Jürgen Wagner, Hauptgeschäftsführer der Lebenshilfe NRW: „Wir wollen ge- meinsam mit der Dunital Menschen mit Behinderung ermöglichen, an kleinen und großen Veranstaltun- gen sowie Pilgerfahrten wie dem Weltjugendtag 2008 in Sydney/Aus- tralien teilzuhaben.“

„Es ist ein Riesenereignis für mich“

Eine gelungene Fortsetzung des Tandem-Modells, das anlässlich der Fußball-WM der Menschen mit Be- hinderung (26. August bis 17. Sep- tember 2006 in Deutschland) von der Lebenshilfe NRW im Rahmen der „Gesellschaftlichen Kampagne“

gestartet wurde: „Ich finde, dass die Lebenshilfe mit diesem Modell eine geniale Idee umgesetzt hat und es geschafft hat, Menschen mit Behin- derung eine gleichberechtigte Teil- habe am Leben in der Gesellschaft zu ermöglichen“, sagt Rom-Tan- demer und VdK-Pressereferent Berthold Gottschalk, der gemeinsam mit Sarah Siede „eine tolle Zeit er- lebte“ (siehe Interview). Auch seine

30-jährige Partnerin ist begeistert:

„Das erlebt man nur einmal. Ich ken- ne ihn aus dem Fernsehen. Man muss den Papst aber live sehen, um ihn sich besser vorstellen zu kön- nen.“

Diese Tandem-Reise wird für alle unvergesslich bleiben. Auch für Se- bastian Weber aus Netphen-Deuz und Alexandra Schneider aus Siegen.

Der 27-Jährige wedelt fröhlich mit der Vatikan-Flagge, die ihm seine Mutter aus Bayern mitgebracht hat, umher. Die 26-Jährige ist sehr gläu- big und kann es nicht fassen, dass sie dem Papst so nah ist: „Es ist ein Rie-

senereignis für mich. Beim Weltju- gendtag 2005 habe ich ihn auch ge- sehen, aber diese Begegnung heute ist nicht zu übertreffen.“

Die Audienz ist beendet. Benedet- to fährt langsam zurück. Gänsehaut, nicht nur wegen des kalten Windes.

Die Tandems stehen Spalier in der ersten Reihe. Langsam kommt der Heilige Vater näher. Umringt von Sicherheitsbeamten. Die Tandems fröstelt es. Aber jetzt ist Benedetto so nah, da ist jede Kälte vergessen.

Weitere Infos gibt es im Internet unter www.dunital.eu und www.

lebenshilfe-nrw.de A

Auuff TTuucchhffüühhlluunngg mmiitt PPaappsstt BBeenneeddiikktt XXVVII..:: Die Audienz auf dem Petersplatz wird für die Gruppe aus Nordrhein-Westfalen für immer ein unvergesslicher Moment bleiben. Fotos: Weiße

Die Gladiatoren unter sich vor dem berühmten Kolosseum. GGeemmeeiinnssaamm ssttaarrkk:: Klaus Kaiser (li.) und Joseph Boegner.

Rückkehr als Freunde nach toller Zeit

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Beerrtthhoolldd GGoottttsscchhaallkk uunndd SSaarraahh SSiiee-- d

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Prreesssseerreeffeerreenntteenn üübbeerr sseeiinnee EErrffaahh-- rruunnggeenn uunndd eeiinnee ttoollllee VVeerräännddeerruunngg..

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Leebbeennsshhiillffee jjoouurrnnaall:: Waren Sie in Rom zum ersten Mal als Tandemer unterwegs und warum haben Sie an diesem Projekt der Lebenshilfe NRW teilgenommen?

G

Goottttsscchhaallkk:: Für mich war die Rom- Reise, die ich gemeinsam mit der 30- jährigen behinderten Sarah Siede als meine Tandem-Partnerin verbrachte, die erste erlebte Tandem-Erfahrung.

Der Grund für mein Tandem-Begeh- ren lag in meinen positiven Beobach- tungen, die ich anlässlich der Fuß- ball-WM der Menschen mit geistiger Behinderung, die ich in meiner Funk- tion als Pressereferent des Sozialver- bandes VdK, Kreisverband Bergisch Land, begleitete, machen konnte.

L

Leebbeennsshhiillffee jjoouurrnnaall:: Was haben Sie gemeinsam mit Ihrer Tandem-Part- nerin während Ihrer Reise durch die Ewige Stadt erlebt?

G

Goottttsscchhaallkk:: Als wir den heiligen Va- ter – der ein besonders inniges Ver- hältnis zu behinderten Menschen zu haben scheint – so hautnah erleben

durften, war dies für Sarah Siede und mich ein unvergessliches Erleb- nis. Über die gesamte Flugzeit von

Rom nach Köln ließen wir in unserer Unterhaltung die Sehenswürdigkei- ten sowie das pulsierende Leben der Ewigen Stadt Revue passieren.

L

Leebbeennsshhiillffee jjoouurrnnaall:: Was hat Ihre Tandem-Beziehung zueinander aus- gemacht?

Gottschalk: Sarah Siede und ich be- gegneten uns vor Abflug im Köln- Bonner Flughafen als Fremde und landeten nach unserer Rückkehr aus Rom als Freunde – darum, weil wir uns ergänzten und infolge dieses Tan- dems gleichberechtigte und barriere- freie Akzeptanz in der menschlichen Gesellschaft um uns herum fanden.

L

Leebbeennsshhiillffee jjoouurrnnaall:: Nach diesen Erfahrungen: Planen Sie eine wei- tere Reise als Tandemer?

G

Goottttsscchhaallkk:: Da die von mir ge- machten positiven Erfahrungen, die ich als Tandem-Partner erlebte, meine Erwartungshaltung über- traf, steht meinerseits einem neu- en Tandem-Abenteuer nichts im Wege.

Haben auch Sie Interesse an eh- renamtlichem Engagement? Dann melden Sie sich bei dem Freiwilli- genkoordinatorIn der jeweiligen Orts- und Kreisvereinigung (An- sprechpartnerIn siehe Titelseite).

TToolllleess TTeeaamm:: Berthold Gottschalk und Part- nerin Sarah Siede. Foto: Weiße

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Integration braucht Ihren Anstoß –

werden Sie „Partner“ der Lebenshilfe

Menschen mit Behinderung müssen viel mehr in die Öffentlichkeit rücken und mit Spaß und Einsatz am Leben teilnehmen

G

Gllüücckklliicchhee PPoolliizziisstteenn:: Uwe Benkel, Jenny Vierke, Hauptkommissar Willi Taubner, Marcel Reichert und Kriminalhauptkommissar Johan-

nes Paus (v. li.) waren einen Tag lang gemeinsam unterwegs. Foto: Weiße

„Ich unterstütze die Lebenshilfe Oberhausen, weil der Mensch an sich und nicht seine Behinderung wichtig ist. Ich habe während der Fußball-WM der Menschen mit Be- hinderung erfahren, wie offen und unkompliziert behinderte Men- schen sind. Ich habe viel von ihnen gelernt und schätze die Arbeit der Menschen, die sich um behinderte Menschen kümmern“, sagt Johan- nes Paus, Kriminalhauptkommissar beim Kommissariat Vorbeugung der Polizei Oberhausen. Auch Jür- gen Fischer, Inhaber Holzhandel Osmann in Oberhausen, hat sich als Partner der Lebenshilfe engagiert,

„weil ich im Beruf und im Privatle- ben erlebt habe, wie leistungsfähig Menschen mit Behinderung sein können. Ich unterstütze die Lebens- hilfe, weil ich meine, dass behin- derte Menschen viel mehr in die Öffentlichkeit müssen und Men- schen mit und ohne Behinderung noch viel mehr gemeinsam tun müssen“.

Werden auch Sie Partner der Le- benshilfe für Menschen mit geisti- ger Behinderung. Dadurch helfen Sie, Menschen mit Behinderung in den Mittelpunkt der öffentlichen Aufmerksamkeit zu rücken. Das Ziel der Lebenshilfe NRW ist es, allen Menschen zu verdeutlichen, dass es normal ist, verschieden zu sein, und wie aktiv und engagiert, und mit wie viel Begeisterung sowie Einsatz-

vermögen Menschen mit geistiger Behinderung Spaß am Leben haben.

1. Wir suchen Betriebe/Unterneh- men, die als „Partner“ Möglichkei- ten der Begegnung zwischen Men- schen mit und ohne Behinderung schaffen. Wir würden uns wün- schen, dass Sie Menschen mit geisti- ger Behinderung in Ihr Unterneh- men einladen.

Im Gegenzug initiieren wir die Begegnung mit geistig behinderten Menschen, z. B. an deren Arbeits- platz, in deren Wohneinrichtung oder im Freizeitbereich. Wir unter- stützen Sie dabei. Integration geis- tig behinderter Menschen in unse- rer Gesellschaft braucht auch Ihren persönlichen Anstoß.

2. Darüber hinaus bitten wir Sie als „Partner“ unsere Regional-Zei- tung „Lebenshilfe journal“ viermal pro Jahr in Ihrem Betrieb auszule- gen und sie Ihrer Kundschaft und Ihren Mitarbeitern zukommen zu lassen.

3. Des Weiteren suchen wir stets freiwillig Engagierte, für die wir in Sonderaktionen mit Plakaten u. a.

werben wollen. Nach Ihrer Rück- meldung erhalten Sie vom Lebens- hilfe-Büro eine offizielle Lebenshil- fe-Partnerschaftsurkunde und Auf- kleber, mit denen Sie Ihr Engage- ment für Menschen mit Behinde- rung Ihren Kunden und Mitarbei- tern gegenüber deutlich machen können.

Auch in der westlichsten Stadt Nordrhein-Westfalens gibt es Part- ner der Lebenshilfe: „Café-Cognac“- Besitzer Reiner Claßen und seine Freundin Barbara Navarra sind mit der Lebenshilfe Heinsberg eng ver-

bunden: „Es begann mal mit einer Spendenaktion, die wir unterstützen wollten, heute legen wir nicht nur Infomaterial aus“, sagt Art-Designe- rin Barbara Navarra, „neulich habe ich einen Aufkleber für die Lebens-

hilfe entworfen, das war eine tolle Aktion. Und den ersten haben wir auf unsere Eingangstür geklebt.“

Interesse? Ansprechpartner fin- den Sie im Impressum auf der Titel-

seite. (vw)

Impressum Herausgeber:

Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung

Landesverband Nordrhein-Westfalen e. V.

Abtstraße 21, 50354 Hürth Presserechtlich verantwortlich:

Hans Jürgen Wagner, Hauptgeschäfts- führer

Redaktion: Verena Weiße, Redakteurin Satz und Druck: Heider Druck GmbH, Bergisch Gladbach

Auflage: 190 000 Exemplare

Der kleine König Dezember

Literaturtipp

V

Voonn AAxxeell HHaacckkee

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ie Kindheit liegt am Ende des Lebens. Ob das gut ist? Das muss der kleine König selbst sagen.

Man kann ihn alles Mögliche fra- gen. Kann mit ihm auf dem Balkon liegen und die Sterne anschauen und über Unsterblichkeiten reden.

Kann die Schachtel anschauen, in denen er seine Träume aufbewahrt.

Oder man geht mit ihm durch die Stadt und sieht, was man noch nie gesehen hat.

Der kleine König Dezember kommt aus einem Land, in dem man groß geboren wird und im Laufe seines Lebens immer kleiner wird. Die Großen haben dort nichts zu sagen, denn je kleiner man ist, desto mehr Lebenserfahrung hat man.

Die Kindheit liegt also am Ende des Lebens und damit hat man et- was, auf das man sich freuen kann.

Der kleine König Dezember glaubt auch, dass es gar nicht stimmt, dass wir immer größer werden – es sieht nur so aus! „Ich glaube, ihr fangt auch ganz groß an“, sagt er. „Wenn es stimmt, was du mir erzählt hast ... also, ich stelle es mir so vor: Ihr habt alle Möglichkeiten, und jeden Tag werden euch ein paar genom- men.

Ihr habt eine große Fantasie, wenn ihr klein seid, aber ihr wisst ganz wenig. Weil das so ist, müsst ihr euch alles vorstellen ... Am An- fang wolltet ihr Feuerwehrmänner werden oder ganz was anderes und Krankenschwestern oder ganz was anderes, und eines Tages seid ihr dann Feuerwehrmänner und Kran- kenschwestern.

Und ganz was anderes könnt ihr nicht mehr werden, dazu ist es zu spät. Das ist auch ein Kleinwerden, nicht?“

In dem Zimmer des kleinen Kö- nigs gibt es sehr viele kleine Schach- teln. Abends, wenn der kleine Kö- nig Dezember schlafen geht, nimmt er eine Schachtel aus dem Regal, stellt sie neben sein Bett und nimmt den Deckel ab. Dann schläft er ein und träumt ... natürlich hat er keine Ahnung, welcher Traum in welcher Schachtel ist. Er lässt sich einfach überraschen. „Vielleicht bräuchte jeder einen kleinen König und jede Menge Träume, handlich abge- packt.“ (FAZ)

Der kleine König Dezember Von Hacke, Axel

Buch: 62 Seiten Maße: 126 x 158 mm Gewicht: 140 g Sprache: Deutsch Format: Gebunden

Erschienen: August 1999 – Kleine Ausgabe

ISBN-10: 388897223X

Weitere Sudokus finden Sie im Internet unter

www.sudoku-aktuell.de.

Rosenkohlauflauf

Z Zuuttaatteenn::

1 kg Rosenkohl, 375 g gekochten Schinken, 10 g Margarine, 1/8 l Fleischbrühe, 1/8 l Milch, 3 Eier, Pfeffer, Muskatnuss, Zwiebelsalz, 75 g geriebenen Käse

Z

Zuubbeerreeiittuunngg::

Die Röschen werden geputzt, ge- waschen und in Salzwasser 10 Min. weich gekocht. Röschen ab- tropfen lassen und dann in eine gefettete Auflaufform füllen, ver- mischt mit dem in Streifen ge-

schnittenen Schinken. Die Fleisch- brühe darüber gießen. Die Eier werden mit Milch, Pfeffer und Salz gewürzt und dann geschlagen.

Zum Schluss den geriebenen Käse drunter rühren. Die Soße über den Rosenkohl geben. Die geschlosse- ne Auflaufform eine Viertelstunde bei 200 °C in den Backofen stellen.

Dann den Deckel abnehmen und nochmals eine Viertelstunde lang überbacken. Mit Kartoffelpüree servieren.

Guten Appetit!

Rezept aus dem Buch („Erprobte Rezepte der Geseker Landfrauen“).

Machen Sie mit – Ihre Schnappschüsse sind gefragt

Wir prämieren das beste Leserfoto zum Thema „Eine unvergessliche Begegnung vor Ort“ (mit kurzer Er- klärung) – Einsendeschluss ist der 31. 12. 2007. Das Siegerfoto wird in der nächsten Ausgabe des „Lebens- hilfe journals“ in Ausgabe 1/2008 Mitte Januar veröffentlicht. Ein tol- ler Preis erwartet den Gewinner:

ein verlängertes Wochenende für zwei Personen mit HP am See in Haus Hammerstein, Bergisches Land.

Wie gefällt Ihnen unsere Zeitung?

Schreiben Sie uns an Lebenshilfe NRW, Stichwort „Lebenshilfe jour- nal“, Abtstraße 21, 50354 Hürth.

Zeitung der Lebenshilfe NRW Seite 4

Was Sie immer schon mal wissen wollten:

Down-Syndrom

Chromosomen-Defekt (Trisomie 21), der zu Entwicklungsverzöge- rungen und Fehlbildungen führt und sich in individuell verschie- denen kognitiven, psychomotori- schen und sozial-emotionalen Konsequenzen ausdrücken kann.

(Aus: Glossar, Lebenshilfe Nord- rhein-Westfalen, S. 18)

Lexikon

Rätseln Sie mit – unser Sudoku hat es in sich!

Rezept für Genießer im Herbst

Ihre Meinung zählt

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