• Keine Ergebnisse gefunden

Anhang zum didaktischen Konzept: Methoden

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2021

Aktie "Anhang zum didaktischen Konzept: Methoden"

Copied!
4
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Anhang zum didaktischen Konzept 1 / 4 Susanne Metzger, 01.11.2007

Anhang zum didaktischen Konzept: Methoden

Die folgenden Beschreibungen stellen – neben der im didaktischen Konzept ausführlich be- schriebenen Projektmethode – mögliche Methoden für die Techniklektionen dar und sind aus den Tochterseiten von http://www.educ.ethz.ch/lehrpersonen/unterrichtsmethoden kopiert.

1

Bei allen hier vorgestellten Methoden wurde eine signifikant höhere Lernwirksamkeit nach- gewiesen als beim fragend-entwickelnden Unterricht (vgl. http://www.educ.ethz.ch/

lehrpersonen/unterrichtsmethoden).

Leitprogramm

(Karl Frey, Angela Frey-Eiling: "Allgemeine Didaktik", 17. Auflage 2004)

Das Leitprogramm ist ein Selbststudienmaterial in Form eines Heftes oder eines elektroni- schen Angebotes. Es enthält alle notwendigen Unterrichtsinhalte, Übungen, Arbeitsanleitun- gen, Tests und andere Hilfsmittel, die die Schüler/innen brauchen, um ohne Lehrperson ler- nen zu können. Das Heft leitet durch den Unterricht, deshalb heisst es Leitprogramm.

Beim Leitprogramm arbeiten die Schüler/innen abwechselnd allein, mit einem Partner oder in kleinen Gruppen. Die gesamte Bearbeitungszeit kann 3 bis 20 Stunden umfassen.

Um ein Leitprogramm zu erstellen, wird der Unterricht in Einheiten von 30 bis 90 Minuten gegliedert und hierarchisch (jeder Teil baut auf dem Vorhergehenden auf) geordnet. Das Leitprogramm hat einen wichtigen pädagogischen Nebeneffekt: Die Schüler/innen lernen, ihr Lernen zu organisieren.

Weshalb das Leitprogramm eine erfolgreiche Unterrichtsmethode ist:

- Das Leitprogramm arbeitet mit eindeutigen Zielvorgaben, die dem Unterricht eine kla- re Richtung geben und die Lernenden orientieren.

- Die Wissensvermittlung ist gut organisiert, die Inhalte bauen aufeinander auf.

- Es gilt das "Mastery-Prinzip", d.h.: Nach jedem Kapitel müssen die Lernenden einen Test absolvieren und können erst dann zur nächsten Einheit übergehen, wenn sie diesen bestanden haben. Andernfalls müssen Sie den entsprechenden Stoff noch einmal durcharbeiten.

- Die Schüler/innen bestimmen das Tempo selber. Die Schnell-Lerner haben keinen Leerlauf. Sie arbeiten am Zusatzmaterial, am so genannten Additum. Die Langsamen werden nicht ständig abgehängt.

- Die Schülerinnen und Schüler lernen, ihr Lernen zu organisieren.

Vortrag

(Karl Frey, Angela Frey-Eiling: "Allgemeine Didaktik", 17. Auflage 2004)

Lehrerinnen und Lehrer an einer Höheren Schule sprechen während 46 Prozent der Unter- richtszeit: Der Lehrer stellt ein paar Fragen, redet selber einige Minuten, gibt Anweisungen, stellt wieder Fragen, redet wieder einige Minuten. Der Unterricht besteht aus einem Gemisch halbentwickelter Unterrichtsmethoden - und läuft Gefahr, langweilig zu werden.

Was ist besser? Zwischendurch einen sauberen 15 -20 minütigen Lehrervortrag halten. Der muss vorher überlegt und zeitlich festgelegt werden.

1

Der besseren Lesbarkeit wegen wurde auf das Setzen von Anführungseichen verzichtet.

(2)

Anhang zum didaktischen Konzept 2 / 4 Susanne Metzger, 01.11.2007 Werkstatt

(Karl Frey, Angela Frey-Eiling: "Allgemeine Didaktik", 17. Auflage 2004)

Das Wort "Werkstattunterricht" bedeutet: Es gibt Rohmaterial, Werkzeuge, Anleitungen, Auf- gaben. Die Lernenden werken damit. Sie setzen zusammen, erstellen, fabrizieren etwas. In der Werkstatt wird immer etwas konstruiert. Das Ergebnis des Lernprozesses kann man se- hen, lesen, anfassen, riechen, spüren oder hören.

Werkstattunterricht ist nie Training, Übung oder Belehrung. Die ideale Werkstatt ist darauf angelegt, alle Sinne anzusprechen, sie bietet neben Texten auch Bilder, Grafiken, Dias und Video an. Die Werkstatt vermittelt nicht nur den Stoff, sondern zeigt Verbindungen zwischen Schulwissen und Alltag auf.

An jedem Posten finden die Lernenden schriftliche Aufträge und Lernangebote. Sie bearbei- ten diese nach individuellem Tempo.

Anzahl Aufträge pro Werkstatt

Werkstatt-Experten geben an, dass die Anzahl Aufträge etwa ein Drittel höher sein sollte als die Zahl der Schüler. Für eine Klasse von 20 Schülern sind also 26 bis 27 Aufträge ange- bracht. Davon sind rund 75% obligatorisch, 25 zum Auswählen.

Entdeckendes Lernen

(Karl Frey, Angela Frey-Ebeling: Allgemeine Didaktik. 17. Auflage 2004)

Beim "Entdeckenden Lernen" bzw. beim "Gelenkten Entdeckenden Lernen" stehen die Ler- nenden selber im Mittelpunkt: Sie erarbeiten selbstständig neue Zusammenhänge und er- kunden Phänomene auf eigene Faust. Dabei werden sie mehr oder weniger von der Lehrper- son angeleitet bzw. gelenkt.

Das "Entdeckende Lernen" nimmt so Rücksicht auf die individuellen Bedürfnisse der Lernen- den. Und doch ist wichtig: Nicht um beliebige geistige Erlebnisse geht es, sondern darum, von einer Wissens- und Informationsbasis aus in Eigenregie unbekannte Probleme oder nicht gelöste Fragestellungen zu bewältigen.

Ein Nachteil des "Entdeckenden Lernens" ist, dass die Lehrperson mit halbperfekten Lösun- gen leben (können) muss. Positiv zu Buche schlägt dafür, dass man mit dieser Unterrichts- methode einen besseren und nachhaltigeren Transfer erzielt.

Lernaufgabe

(Karl Frey, Angela Frey-Eiling: "Allgemeine Didaktik", 17. Auflage 2004)

Die Lernaufgabe ist ein wichtiges didaktisches Instrument in der modernen Unterrichtsfüh- rung. Die Lehrperson gibt während der Stunde eine schriftliche Aufgabe vor. Diese ist so gestellt, dass die Schüler/innen während der Bearbeitung etwas Neues lernen. Deshalb Lernaufgabe.

Die erste Hälfte eines Themas unterrichten Sie. Die andere Hälfte erarbeiten die Lernenden selber aufgrund einer schriftlich verteilten Aufgabe für Individuen oder Kleingruppen.

Die Lernaufgabe wird in der Regel nicht benotet.

(3)

Anhang zum didaktischen Konzept 3 / 4 Susanne Metzger, 01.11.2007 Puzzle

(Karl Frey, Angela Frey-Eiling: "Allgemeine Didaktik", 17. Auflage 2004)

Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten einen Teil des Stoffes und unterrichten danach ihre Kameradinnen und Kameraden.

Ein Beispiel:

Der Stoff (z.B. Pflanzenwachstum) ist in 4 Bereiche eingeteilt. Die Klasse wird ebenfalls in 4 Gruppen aufgeteilt. Jede Schülerin bekommt eines der vier Gebiete zugeteilt. Zuerst befasst sie sich alleine mit dem Gebiet, bis sie die Grundkenntnisse besitzt. Dann trifft sie sich mit jenen Schülern, die dasselbe Thema behandeln in der Expertenrunde an einem Tisch. So kommen z.B. alle Schüler zusammen, die das Thema "Licht und Temperatur" behandeln. In der Expertenrunde diskutieren die Schüler, was sie nicht verstanden haben. Sie erarbeiten Präsentationsformen, Illustrationen und alles weitere, was den Stoff spannend machen kann.

Wenn die Schülerinnen und Schüler sicher sind, was sie unterrichten wollen, gehen sie zu den anderen Schülern. Jede Schülerin unterrichtet drei andere Schüler über ihr Gebiet.

In Ihrer Klasse findet also in mehreren Gruppen der gleiche Unterricht statt, den Sie sonst als Lehrerin oder Lehrer mit der ganzen Klasse durchführen würden.

Effekte:

Die Puzzle Methode

- produziert eine hohes Time on Task

- steigert massiv das Selbstwertgefühl und das Vertrauen in die eigene Leistungsfähig- keit

- macht mehr Freude an der Schule

- senkt die Aggressionsbereitschaft innerhalb der Klasse

- erhöht die Wertschätzung der Schüler/innen untereinander

- verbessert die Schulleistung

(4)

Anhang zum didaktischen Konzept 4 / 4 Susanne Metzger, 01.11.2007 Gruppenarbeit

(Karl Frey, Angela Frey-Eiling: "Allgemeine Didaktik", 17. Auflage 2004)

Zuerst das Negative: Gruppenarbeit bringt Lernende nicht automatisch zu Teamfähigkeit, zu Sensibilität für den Nächsten oder zu allgemeiner Sozialkompetenz. Die gemeinsame Bewäl- tigung von fachlichen Aufgaben ist nicht garantiert.

Gemäss Forschungen funktionieren folgende Formen der Gruppenarbeit am besten: die Puzzle-Methode und die Kleingruppenarbeit im üblichen lehrergesteuerten Unterricht. Es handelt sich dabei um eine fünf bis zwanzig Minuten dauernde Gruppenarbeit, z.B. während der Lektion oder nach dem Vortrag.

Checkliste für eine umfassende Gruppenanleitung:

Hinführen

Hinführen heisst, den Arbeitszusammenhang der Aufgabe aufzeigen; den fachlichen Kontext der Aufgabe erläutern. Die folgenden Fragen sind zu beantworten: Was soll das Ganze? Wa- rum überhaupt diese Aufgabe?

Aufgabe eindeutig stellen

Kriterium: Die Aufgabe muss nach einmal Hören und Lesen verstanden sein.

Formale Antwortstruktur bekanntgeben

Was erwarten Sie? Worauf kommt es Ihnen an?

Massstab mitteilen

Wie genau? Wie viel? Wie exakt? Wie viele Fehler werden toleriert?

Arbeitform bestimmen

Alles ist möglich - vom Extrem A: "Ihr seid 23 Leute. Organisiert euch selber. Wir sehen uns in drei Stunden wieder", bis zum Extrem B: "Ihr arbeitet zu zweit. Ihr notiert zuerst allein 5 Minuten eure Idee, dann vergleicht ihr sie mit dem Banknachbarn."

Quelle aller Beschreibungen:

Tochterseiten von http://www.educ.ethz.ch/lehrpersonen/unterrichtsmethoden

[Stand: 27.10.2007]

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Die Einäscherung einer Leiche darf erst durchgeführt werden, wenn eine zweite Leichenschau zweifelsfrei ergeben hat, dass kein Anhaltspunkt für einen nicht natürlichen Tod

5.3 Beratungen durch Berater, die im Mehrheitsbesitz (über 50%) eines oder mehrerer anderer Unternehmen stehen oder an anderen Unternehmen mit Mehrheit be- teiligt sind,

Nach den Angaben der Staatsanwaltschaft sind seit 2017 drei Immobilien beschlagnahmt wor- den, wobei in einem Fall eine rechtskräftige Einziehung der Immobilie erfolgt ist, während die

„Wie soll man nun unter diesen Bedingungen den psychischen Zustand eines Sprachschülers beschreiben, der durch die Begrenzungen seiner noch unent- wickelten Interimskompetenz

Hat sich diese Bedeutung einmal durchgesetzt, so können damit auch Sachverhalte bezeichnet werden, die von der ursprünglichen Bedeutung, dass nämlich das Objekt

In Staaten mit hohem Bevölke- rungswachstum verstärkt sich dieses Problem in der Zukunft sogar noch, da der Staat neben der Schuldentilgung öffentliche Güter für eine größe-

a) Eine pädagogische Vision muss trotz gesellschaftlicher Gegenläufigkeiten Optimismus sichern können: Nachhaltige Entwicklung stellt einen kon- struktiven,

Schluss fällten Standgerichte von Wehrmacht und SS tausende Todesurteile gegen Soldaten und Zivilisten. Auch in bzw. rund um Mauthausen sah die Situation nicht wesentlich anders