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Sammlung und Aufbereitung von Abfällen

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Academic year: 2021

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(1)

9. Entsorgung

(2)

Abfälle

Definition im Sinne des Abfallgesetzes [§1 (1) AbfG]:

„... bewegliche Sachen, deren sich der Besitzer entledigen will oder

deren geordnete Entsorgung zur Wahrung des Wohls der Allgemeinheit, insbesondere des Schutzes der Umwelt, geboten ist.“

(3)

Zielrichtung der abfallrechtlichen Überwachung

- nicht vermiedene Abfälle soweit wie möglich verwerten - den Schadstoffgehalt der Abfälle gering halten

- umweltverträgliche Behandlung und Ablagerung der nicht verwert- baren Abfälle sicherstellen

- Ablagerung so durchführen, dass Probleme nicht auf künftige Generationen übertragen werden (Rückholbarkeit !?)

(4)

Sammlung und Aufbereitung von Abfällen

- Getrennte Wert- und Schadstofferfassung im Hausmüll - Duales System für Verpackungsabfälle

- Behandlung von Massenabfällen (z.B. Baggergut)

- Chemisch-physikalische Behandlung von Industrieabfällen

Entgiftung (Cyanid durch Natriumhypochlorit), Emulsionstrennung (z.B. Flockung, Adsorption)

(5)

Entsorgung von Sonderabfällen (1983)

Art der Entsorgung Massenanteil in %

Deponie 38

Hohe See 28

Verbrennung 8

Behandlung 8

Zwischenlager 4

Sonstiges 14

(6)

Recycling

- Rückführung der bei Produktion und Verbrauch anfallenden Nebenprodukte und Reststoffe in den Produktions-

Verbrauchs-Kreislauf

- Schließung bislang offener Produktionsabläufe in Analogie zu natürlichen Stoffkreisläufen

- Schwierigkeit, da starke Vermischung, starke Verdünnung der Wertstoffe,

oft geringere technische Qualität der Recyclingprodukte auch hinsichtlich der Gewährleistung von definierten Qualitäten beim Sekundärprodukt

(7)

Bedingungen für die Einführung von Recyclingverfahren

- positiver Verwertungsanreiz (20 €/t bis >50 €/t), z.B. Papier, Eisen, NE-Metalle

- negativer Verwertungsanreiz z.B. Galvanikschlämme - Bedingungen:

ausreichende Menge des verbrauchten Produktes

hohe Konzentration der zurückgewinnbaren Stoffe in der Matrix

Rückführlogistik

Separierung bei Rückgabe

Verfügbarkeit einer Technologie

vertretbarer Energiebedarf

geringer zusätzlicher Stoffbedarf

geringe Emissionen

Wiederverwertbarkeit der Sekundärstoffe

ausreichender Wert der Sekundärstoffe

Wirtschaftlichkeit der Wiedergewinnung (incl. Deponiekosten)

(8)

Arten des Recyclings

- Produktionsabfallrecycling

(Rückführung der Produktionsabfälle in einen neuen Produktionsprozess)

- Produktrecycling

(Rückführung von gebrauchten Produkten unter Nutzung der Produktgestalt)

- Altstoffrecycling

(Rückführung von ver-/gebrauchten Produkten in einen neuen Produktionsprozess mit neuen Produkten)

(9)

Beziehungen zwischen Produktion, Nutzung, Recycling und Entsorgung

Energie

Rohstoffe

Produktion

Produkt

Recycling

Abfall

Verbrennung Deponie

Nutzung

(10)

Schematischer Gelände- und Deponieschnitt

(unmaßstäblich)

(11)

Ausstattungsmerkmale einer geordneten Deponie

- Untergrundabdichtung (Mindestdichtigkeit von 10-8 m/s) - Einrichtungen zur Erfassung und Behandlung (Ableitung)

des Sickerwassers

- Anlagen zur Erfassung und Behandlung bzw. Verwertung von Deponiegas

(12)

Deponie - Barrierekonzept

- Geologie (hydrogeologische und geotechnische Gesichtspunkte) - Dichtung (allseitig wirksames Dichtungssystem)

- Entsorgung (Erfassung und Ableitung der Wässer und Gase) - Betrieb (nach Stand von Wissenschaft und Technik)

- Überwachung

- Nachsorge, Kontrolle

Forderung: Immissionsneutralität

(13)

Vorgänge bei der Verwitterung in Deponien

(nach Schenkel; in Blume „Handbuch des Bodenschutzes“)

physikalische chemische biologische

Verwitterung Verwitterung Verwitterung (Verrottung)

Vorgang:

Spalten- und primär durch die im Niederschlag Umwandlung organischer Rissbildung durch gelösten Gase der Luft Substanzen durch

wechselnden (Sauerstoff und Mikroorganismen Wassergehalt und Kohlendioxid) im aeroben Medium Frosteinwirkung

Folgen:

Intensivierung der Senkung des pH, Auflösung von durchgreifende Oxidation

chemischen und Feststoffen (Erdalkali- und organischer Verbindungen biologischen Schwermetallverbindungen) zu Kohlendioxid sowie von

Verwitterung durch Kohlensäure, Oxidation N, S, P zu Nitrat, Sulfat, und Auflösung von Produkten Phosphat

der Vererzung von Fe, Mn, S

(14)

Emissionspfade einer Deponie (nach „Altlastenlexikon“)

(15)

Reaktionen und Produkte bei Deponierung

- Gasproduktion wird auf 10-25 Jahre geschätzt, Geruchsbelästigung

z.B. durch Mercaptane

- Sickerwasser hat bräunlich bis schwarze Farbe, jaucheartig, hohe Konzentrationen an Chlorid, Sulfat, Ammonium,

organischer Gehalt ist vom Alter der Deponie abhängig

- Belastungen können auftreten bis CSB 110000 mg/l BSB5 50000 mg/l,

Grenzwerte für die Ableitung sind CSB 200 mg/l, BSB5 20 mg/l, Fischtest,

AOX als Leitparameter

(16)

Mittlere Zusammensetzung von Deponiegas bei Hausmülldeponien

Komponente Formel Volumenanteil

Methan CH4 60%

Kohlendioxid CO2 38%

Stickstoff N2 0,45%

Sauerstoff + Argon O2 + Ar 0,13%

Ethan C2 H6 0,01%

Schwefelwasserstoff a) H2 S 60 ppm

a) Neben Verbindungen wie Ethylmercaptan, C2 H5 SH, haupt- sächlich verantwortlich für die Geruchsentwicklung

CH3 COOH CO2 + CH4 ΔG = - 53 kJ 4H2 + CO2 CH4 + 2H2 O ΔG = -131 kJ

(17)

Zeitliche Veränderung der Gasphase von Siedlungsabfalldeponien

(nach Christensen/Kjeldsen)

- in einer kurzen aeroben Phase nach der Ablagerung werden die meisten organischen

Bestandteile durch den Luftsauerstoff in CO2 und Wasser umgewandelt, 1

- in einer ersten anaeroben Phase nimmt die Bakterienaktivität zu, es bilden sich flüchtige

Fettsäuren, CO2 und auch H2 , die saure Reaktion setzt verstärkt Metallionen frei, 2

- Aktivität methanogener Bakterien nimmt zu, Bildung von Schwefelwasserstoff und

Erhöhung des pH-Wertes, dadurch nimmt die Löslichkeit der Schwermetalle ab, 3

- die Methanbildung stabilisiert sich bei 50-65% der gesamten Gasproduktion, Anteile an

flüchtigen Fettsäuren und Wasserstoff nehmen ab, 4

- am Ende bleiben nur noch schwer abbaubare org. Stoffe zurück, es beginnt Stickstoff und

Sauerstoff in die Deponie zu diffundieren 5

1 2 3 4 5

N2 , O2

Anorganika,

schwerabb. Organika

(18)

Thermische Behandlung von Abfällen

Ziele:

- schädliche oder gefährliche Inhaltsstoffe des Abfalls sollen zerstört und immobilisiert (mineralisiert) werden

- Volumen und Menge des Abfalls soll vermindert werden - Stoffe sollen zumindest energetisch genutzt werden

- verwertbare Abfallkomponenten sollen rückgewonnen werden (z.B. aus Metall-Kunststoff-Verbundwerkstoffen)

(19)

Thermische Behandlungsprozesse

- Verbrennung

(Stoffumwandlung bei höherer Temperatur in Anwesenheit von Sauerstoff, hier T> 8500C) 25% des Hausmülls wird in Deutschland verbrannt, Schweiz 80%

- Pyrolyse (Entgasung)

(Stoffumwandlung unter Zuführung von Wärme, weitestgehend unter Sauerstoffausschluss) Tieftemperaturpyrolyse: <5500C, Mitteltemperaturpyrolyse: 550...8000C, Hochtemperatur- pyrolyse: >8000C

Schritte: Zersetzung (Depolymerisation-Kettenbruchstücke), dann Polymerisation zu Teer

- Vergasung

Kombination von Verbrennung und teilweiser Pyrolyse

Kohlenstoffhaltige Anteile zu CO bei hohen Temperaturen, dann weitere Verbrennung oder Nutzung

- Hydrierung

thermische Zersetzung unter Sauerstoffausschluss in Gegenwart von Katalysatoren, danach Reaktion mit Wasserstoff R-Cl + H2 R-H + HCl

(20)

Änderung des Heizwertes bei Entnahme

verschiedener Wertstoffe

(21)

Technische Kriterien einer Müllverbrennungsanlage

- Haus- und Industriemüll bedarf allgemein keiner Aufbereitung (ev. Zerkleinerung, schlammförmige Abfälle aufdüsen...)

- Müllbunker verschlossen, Unterdruck (Verhinderung von Geruchsbelästigung)

- Auflockern der Brennstoffschicht, Regelung hinsichtlich Trocknung, Zündung, Verbrennung, Ausbrand (Verweilzeit, Luftdurchsatz)

- Rauchgastemperatur mindestens 8000C, nachgeschaltete Brenn- kammer > 8500C (zum Anfahren Stützbrenner)

- Korrosion beachten vor allem bei Kesselanlagen (Halogene!)

(22)

Wesentliche Systeme einer Müllverbrennungsanlage

- Müllbunker mit Aufgabevorrichtung - Verbrennungsraum

- Rauchgaskühleinrichtung (oft mit Wärmenutzung) - Entschlackungseinrichtung

- Rauchgasreinigungsanlage

(23)

Abfallverbrennungsanlage

(24)

Schadstoffströme bei der Müllverbrennung

(25)

Rauchgasreinigung

- Reduzierung der Emissionen (NOx , Dioxine) - Untersuchungen zur Prozessführung:

verminderter Mülleintrag ergibt reduzierte Belegungs- dichte und damit niedrige Dioxin/Furan-Werte

hoher Lufteintrag vermindert Dioxin/Furan-Werte

hoher Feuchtigkeitsgehalt, geringe Dioxin/Furan-Werte

mittels Nasswäsche Abscheidungsgrade von 90%

mittels Wasserstoffperoxid können gasförmig vorliegende Dioxine (Furane) zerstört werden

(26)

Rückstandsbehandlung

- pro Tonne Müll fallen etwa 250-350 kg Schlacke und Asche an, ca. 20-40 kg Filterstaub und ca. 8-45 kg Reaktionsprodukte aus Reinigungsstufe

- Rückstände werden zum Teil verwertet, zum Teil deponiert

- Rückstandsbehandlung (zukünftig) Waschen, Sintern, Schmelzen - Zusammensetzung der Rohschlacken:

3-5% Unverbranntes

7-10% Eisen- und Nichteisenmetalle

5-7% grobstückiges und 80-83% feinstückiges Material (Beton, Ziegel, Steine, Schlackebrocken, Glas, Keramik, Porzellan)

- mittels Aufbereitungsverfahren sollen aus Schlacke und Filterstäuben Metalle wiedergewonnen werden

- Verfestigungs- und Waschverfahren (immobilisierende Zuschlagstoffe zu- setzen)

- durch Schmelzverfahren Schlacke (auch Filterstäube) in auslaugungsfestes Produkt überführen

(27)

Nachgewiesene organische Verbindungsklassen in MVA-Schlacken

Alkane: 2000 µg/kg

Polyaromatische Kohlenwasserstoffe: 100 µg/kg

Fettsäuren: 30000 µg/kg

Phenole: 300 µg/kg

Phthalate: 3000 µg/kg

(28)

Gärung I

Definition:

ist anaerob verlaufender Prozess zur Energiegewinnung, bei dem der abgespaltene Wasserstoff auf organische Akzeptoren oder CO2 übertragen wird, die intermediär beim Substratabbau gebildet

werden, die dabei reduziert werden

- in der natürlichen Umwelt werden dadurch die in den Gewässerse- dimenten abgestorbenen Organismen und Pflanzenteile abgebaut - Gärung führt zum unvollständigen Abbau, es erfolgt keine

Mineralisierung

- Endprodukte: Acetat, Formiat, Propionat, Lactat, H2 und CO2

Beispiele:

alkoholische Gärung: Glucoseabbau über Acetaldehyd als Wasserstoffakzeptor zu Äthanol reduziert

Buttersäure-Butanolgärung: Eiweiße/Aminosäuren zu H2 , CO2 , Acetat, Butyrat-Butanol, Aceton-Isopropanol

(29)

Grundfließbild einer Müllgärungsanlage

Referenzen

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