Fachdidaktik 1
Grundlagen der Fachdidaktik Biologie und Umweltkunde
Dritter Block
• Unterlagen:
http://biologie.asn-graz.ac.at/Fachdidaktik/Fachdidaktik1.htm
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Biologische Kompetenz
• Was ist die spezifische Kompetenz von Biologielehrern/innen?
• Die Kompetenz von Biologielehrern liegt in der Gestaltung von Aneignungs- und
Vermittlungsprozessen, die biologisches Wissen im weitesten Sinne betreffen.
• Biologielehrer/innen sind Experten für das Lernen und Lehren von Biologie.
Didaktische Rekonstruktion
Fachliche Erfassen von Schüler-
Didaktische Strukturierung
Unterricht
Zur Notwendigkeit von Unterricht:
• „Zur Orientierung in unserer komplexen Gesellschaft müssen wir sehr viele
Erfahrungen und ein sehr großes Ausmaß an Wissen parat haben.“
• „Wir können nicht alle Erfahrungen selbst erleben und nachvollziehen, da der einzelne einer beschränkten, situationsgebundenen Erfahrungswelt verhaftet ist.“
• „Planung ist ein strukturelles Moment des Unterrichts, das heißt ein Unterricht ohne Planung ist nicht denkbar. Unterricht ist
eingerichtet zu dem Zweck, Heranwachsende absichtsvoll, zielstrebig und regelmäßig lernen zu machen. Und als solcher ist er auf planvolle Vorbereitung und Steuerung von Aktivitäten angewiesen, durch die Lernprozesse ausgelöst
Jahresplanung
• Schriftliche Lehrstoffverteilung.
• In den ersten Wochen des Schuljahres.
• Muss dem Direktor / der Direktorin auf Verlangen vorgelegt werden.
• Lehrstoffverteilung Oberstufe:
Berichte der Gruppen
Was ist mir aufgefallen?
• Kopf mit: Lehrer, Fach, Klasse, Schuljahr
• monats-/wochenweise gliedern
• Blöcke nicht zu groß machen
• Themen zerteilen und wieder aufgreifen
• bis Weihnachten ½ Lehrstoff!
• erstes Semester 2/3, zweites Semester 1/3
• Im Juli geht nichts mehr
• Lehrstoffverteilung:
Schulplanung
Schuljahresplanung Unterrichtsplanung Monatsplanung
Semesterplan uä.
nicht…
• Schulstufen:
1. bis 4. Schulstufe = VS = Primarstufe (Grundstufe) 5. bis 8. Schulstufe = Sekundarstufe I („Unterstufe“) 9. bis 12. Schulstufe = Sekundarstufe II („Oberstufe“) Also 6. Klasse AHS = 2. Klasse BHS = 10. Schulstufe
Oberstufe
5.Klasse:
WS+SS: Zelle; Mitose; Mikroorganismen; Pflanzen; Stoffwechsel; Ernährung;
Nahrungsmittelproduktion; Ökologie;
6. Klasse:
WS: Nervensystem; Hormonsystem; Meiose; Sexualität; Fortpflanzung;
SS: Immunsystem; Verhaltensbiologie; Ökosysteme; Umweltprobleme; Planet Erde, Geodynamik;
7. Klasse:
WS: Infektionskrankheiten; Parasitismus, Symbiose; Psychosomatik;
Zivilisationskrankheiten; Psychosomatik; Gesundheitsförderung;
SS: Bewegungssysteme; Taxonomie, Systematik; Nachhaltigkeit;
8. Klasse:
WS: Vererbung; Molekulargenetik; Proteinsynthese; Gentechnik; Bioethik;
SS: Evolution, Entwicklung; Entwicklungsgeschichte des Menschen;
Unterrichtsvorbereitung
• Schulunterrichtsgesetz § 51 Abs.1
„Der Lehrer hat das Recht und die Pflicht, an der Gestaltung des Schullebens mitzuwirken. Seine Hauptaufgabe ist die dem § 17 entsprechende Unterrichts- und Erziehungsarbeit. Er hat den Unterricht sorgfältig vorzubereiten.“
Unterrichtsvorbereitung
• „Die Unterrichtsplanung umfasst die zeitliche Verteilung sowie die Gewichtung der Ziele und Inhalte. Sie bezieht sich auch auf die Methoden, die zur Bearbeitung der Inhalte und zur
Erreichung der Ziele angewendet werden sowie auf die Lehrmittel und Medien, die eingesetzt werden. Die Planung erfolgt in mehreren
Schritten, als Jahresplanung sowie als ergänzende mittel- und kurzfristige Planung während des
Schuljahres.“
Unterrichtsvorbereitung
umfasst die Konkretisierung …
• des allgemeinen Bildungszieles
• der Bildungs- und Lehraufgaben
• der fachübergreifenden Lernbereiche
• der Auswahl der Lehrstoffe
• der zeitlichen Verteilung und Gewichtung
• der Umsetzung von Lernzielen in Handlungen
• der Methoden und Medien
und die Darstellung der Voraussetzungen.
Didaktisches Dreieck
Gegenstand
Lehrer/in Schüler/in
Zehn Parameter des Unterrichts
Adressatenfrage: Wer wird unterrichtet?
Zielfrage: Wozu wird unterrichtet?
Stofffrage: Was wird unterrichtet?
Sequenzfrage: In welcher Reihenfolge die Inhalte?
Methodenfrage: Wie wird unterrichtet?
Medienfrage: Womit wird unterrichtet?
Zeitfrage: Wann und wie lange wird unterrichtet?
Milieufrage: Wo wird unterrichtet?
Nach Berck:
Biologiedidaktik
12 Leitfragen zur Planung
1. Worin besteht die Bedeutung des Themas für Schüler?
2. Welche Inhalte sind möglich oder notwendig?
3. Welche biologischen Inhalte sind notwendig?
4. Wie viel Zeit darf auf die Unterrichtseinheit verwendet werden?
5. Welches Vorwissen kann vorausgesetzt werden?
6. Welche weiteren Voraussetzungen sind in einer Klasse zu beachten?
7. Wie sollen die Themen aufeinander folgen?
8. Welche übergeordneten Fragen sollen verwendet werden?
9. Welche Anschauungsmittel sind vorhanden und einzusetzen?
10. Welche Lehrformen sind besonders geeignet?
11. Wie soll der Wissenszuwachs überprüft werden?
12. Wird Abweichungen Zeit gegeben?
Entscheidungen treffen
• Inhaltsentscheidung
• Lernzielentscheidung
• Zeitbedarfsentscheidung
• Methodenentscheidung
• Medienentscheidung
• Evaluationsentscheidung
• Implikationsentscheidung
• Sitzordnung
• Raumauswahl
• Gruppengröße
• soziokulturelle Strömungen
• entwicklungspsychologische Strukturen
• Arbeitsformentscheidung
Didaktisches Sechseck
Inhalts- struktur
Zeit- struktur Raum-
struktur
Ziel- struktur
Unterrichtsvorbereitung
Gliederung in folgende 5 Bereiche:
A. Sachstrukturelle Analyse
B. Unterrichts-Situationsanalyse C. Didaktische Analyse
D. Unterrichtsverlaufsplanung E. Unterrichtsanalyse
Unterrichtsbeurteilung
Unterrichtsvorbereitung
A. Sachstrukturelle Analyse
1. Schlüsselbegriffe 2. Sachanalyse
3. Schlüsselfragen
Unterrichtsvorbereitung
B. Unterrichts-Situationsanalyse
1. Besonderheiten der Lerngruppe 2. Besonderheiten der äußeren
Unterrichtsbedingungen
Unterrichtsvorbereitung
Beispiel:
1. Besonderheiten der Lerngruppe
situativ zutreffende Angaben, z. B. noch sehr geringe Vorkenntnisse bezüglich des Unterrichtsstoffes /
besondere Probleme bei den unterrichtlichen Interaktionen, weil ...
2. Besonderheiten der äußeren Unterrichtsbedingungen situativ zutreffende Angaben, z. B. kleiner
Unterrichtsraum, deshalb besondere Schwierigkeiten bei der Durchführung von Versuchen in Gruppenarbeit;
in der schuleigenen Lehrmittelsammlung keine
Unterrichtsvorbereitung
B. Unterrichts-Situationsanalyse
1. Besonderheiten der Lerngruppe
Interesse, Motivation in Biologie hoch!
Vorwissen aus Medien in Biologie viel!
Eigenerfahrungen in Biologie stark!
2. Besonderheiten der äußeren Unterrichtsbedingungen
Mir gefält es gut!
in infumatik lerne ich immer etwas neues.
Informatik gefällt mir,weil ich keine Note bekomme.
Informatik gefällt mir sehr gut.
informatik lerne ich immer etwas.
mir gäfellt google sehr gut.
Mir gefällt der Informatikuntericht sehr gut.
informatik ist sehr lustig.
Mir geffällt der Untericht sehr gut.
Der Unterricht ist sehr interesant.
Man lernt eine menge.
Mir gefählt der informatikunterricht.
Mier gehfällt er sher gut.
Der Infurmatikunterricht gefällt mir sehr gut
Er ist zum beischpiel sehr entschpannent nach dem turnen.ICh kann zwar bis jetzt eigentlich alles,es ist aber schon richtig lustig ich finde es ist das
Unterrichtsvorbereitung
C. Didaktische Analyse
1. Pädagogisch-didaktisch orientierte Problemanalyse
2. Zielbestimmung
Didaktische Analyse
Sache
Analyse Struktur
Thema Inhalt Problem
Gefüge Aufbau Gliederung Verbindung
Zergliederung Untersuchung Aspekte
Zugehöriges
Unterrichtsziele
Leitziel
Richtziel
• Grobziel
Feinziele
umfassen folgende Zieldimensionen:
• Kognitive Lernziele
Kenntnisse und Erkenntnisse
• Affektive Lernziele
Einstellungen und Werthaltungen
• Instrumentelle Lernziele
Fähigkeiten und Fertigkeiten
Beispiel
• Grobziel:
– Grundkenntnisse über Sinnesleistungen (Auge)
• Feinziele:
– Kenntnisse und Erkenntnisse Teile, Funktionen, Bau, Fehler – Fähigkeiten und Fertigkeiten
Korrekturmöglichkeiten, Präparation – Einstellungen und Werthaltungen
Unterrichtsvorbereitung
D. Unterrichtsverlaufsplanung
Artikulationsformen Aktionsformen
Unterrichts-Organisation Lernzielphasen
Lehrer-Schüler bzw. Soziales Medienkontrolle
Lernziele formen
Unterrichtsvorbereitung
• Beispiel Handout
Unterrichtsvorbereitung
• E. Unterrichtsanalyse / Unterrichtsbeurteilung
Oder: Wie ist mein Unterricht zu beurteilen?
– Dokumentation
zur Erfassung der Unterrichtswirklichkeit – Vergleich
von Intention und Realisierung – Überprüfung
der erlernten und geübten Kompetenzen
• Kritische Distanz zur eigenen Unterrichtstätigkeit
Unterrichtsvorbereitung
• Die praktische Unterrichtsvorbereitung und Unterrichtsdurchführung wird sich jedoch stets "zwischen Improvisation und Technik"
bewegen.
(Witzenbacher)
Didaktische Reduktion
Begriff aus den 60er Jahren:
• Vereinfachung und Anpassung der Lehrinhalte an Bedarf und Möglichkeiten der Lernenden
• Begrenzung des Lehrstoffes durch Konzentration auf den Kern
• Vermittlung auf verständliche Weise
Didaktische Reduktion
Wissenschaftsniveau Schulniveau
Didaktische Reduktion
Didaktische Reduktion…
• soll Klarheit bringen!
• bedeutet, aus einem Lehrstoff einen Lerninhalt zu machen!
• bedeutet, das Prinzip des „exemplarischen Lernens“ umzusetzen!
Didaktische Reduktion
• Vertikale Reduktion:
Inhaltliche Vereinfachung
Beschränkung auf Kernaussagen
• Horizontale Reduktion:
Veranschaulichung abstrakter Aussagen Herausgreifen einzelner Aspekte
– Quantitative Reduktion – Qualitative Reduktion
Didaktische Reduktion
Kohlenstoffdioxid + Wasser Zucker + Sauerstoff
Wortgleichung am Beispiel der
Fotosynthese:
Energie Licht-
Orientierungs- und Leitlinien
Die Vorlesung bietet . . .
für die Praxis
Arbeitsauftrag
• Bilden Sie 3-er Gruppen
• Planen Sie eine Lernsequenz!
• Verwenden Sie das Schulbuch!
• Planen Sie den Unterrichtsverlauf!
• Thema und Schulstufe sind vorgegeben!
• Überlegen Sie das benötigte Stundenausmaß!
•
Arbeitsauftrag
• Gruppen und Themen:
1. Kl. Insektenfressende Tiere
2. Kl. Sporenpflanzen - Samenpflanzen 3. Kl. Boden und Wachstum
4. Kl. Wie funktioniert Vererbung?
5. Kl. Die Bedeutung der Biomembran 6. Kl. Züchtung neuer Sorten und Rassen
7. Kl. Spannungsfeld Ökonomie und Ökologie 8. Kl. Die Veränderung der Arten
Poster
Was soll ersichtlich sein?
• Thema – Titel
• Klasse / Schulstufe
• Inhaltliche Eckpunkte
• Ablauf
• Zeitstruktur
• Einsatz von Methoden, Medien, …
• Verwendung des Schulbuches (was?)
• Teilnehmer/innen der Arbeitsgruppe
Präsentation
Ergebnis:
Erläutern sie im Plenum 5 Minuten lang ihre Planung.
Arbeitsauftrag
• Markieren Sie im Lehrplan die zutreffenden Stellen (oder zitieren sie):
1. Wurden Sie dem Lehrplan gerecht?
Zitieren Sie aus dem Abschnitt „Lehrstoff“ ! 2. Welche Bildungsbereiche wurden erfasst?
3. Welche didaktischen Grundsätze wurden beachtet?
4. Welchen Bildungs- und Lehraufgaben entspricht ihr Entwurf?
5. Passt das nötige Stundenausmaß zur Lehrstoffverteilung?
6. Was sollte man ändern?