Prof. Dr. J. Ebert PD Dr. T. Timmermann
Ubung zur Analysis 1¨ Blatt 9
Abgabe bis Do, 18.12., 12 Uhr Aufgabe 1 zur Bearbeitung in der ¨Ubung Aufgaben 2-4 zur selbst¨andigen Bearbeitung
Aufgabe 1. (a) Sei f: (a, b) → R und c ∈ (a, b) sowie d ∈ R. Man schreibt limx%cf(x) = d und sagt, dass der links-seitige Grenzwert von f in c ex- istiert und gleich d ist, falls folgende ¨aquivalente Bedinungen erf¨ullt sind:
• ∀ >0∃δ >0∀x∈(a, c) :c−x < δ ⇒ |f(x)−d|< ;
• f¨ur jede Folge (xn)n in (a, c) mit limnxn=cgilt limnf(xn) =d.
Analog definiert man den rechts-seitigen Grenzwert limx&cf(x).
Zeigen Sie: fist stetig incgenau dann, wenn der links- und der rechts-seitige Grenzwert von f in cexistieren und ¨ubereinstimmen.
(b) Sei n∈N0. Dann ist die Funktion
fn: R→R, x7→
(0, x≤0, xn+1, x≥0,
auf (−∞,0) und auf (0,∞) offensichtlich beliebig oft differenzierbar. Wie oft ist sie in 0 differenzierbar?
Aufgabe 2. (a) Sein ∈N und x∈R. Berechnen Sie die Summe
n−1
X
k=0
(k+ 1)xk
durch Ableiten der Formel f¨ur geometrische Summen.
(b) F¨ur welche x∈R konvergiert die ReiheP∞
k=0(k+ 1)xk und wogegen?
Aufgabe 3. Pr¨ufen Sie, ob die Funktion
f: R→R, x7→ x
√1 +x2,
(a) differenzierbar, (b) monoton, (c) injektiv ist und (d) was ihr Bild ist.
Aufgabe 4. Sei n∈N0. Das n-te Legendre-Polynom ist gegeben durch Pn(x) = dn
dxn (1−x2)n . (a) Welchen Grad hat das Polynom Pn?
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(b) Zeigen Sie, dass Pn die Differenzialgleichung
(1−x2)Pn00(x)−2xPn0(x) +n(n+ 1)Pn(x) = 0 f¨ur allex∈R erf¨ullt. Berechnen Sie dazu
dn+1
dxn+1 (1−x2)g0(x)
und dn+1
dxn+1 (−2nxg(x)), wobei g(x) = (1−x2)n, mit Hilfe der Formel
(uv)(n)(x) =
n
X
k=0
n k
u(k)(x)v(n−k)(x),
die f¨ur um x n-mal differenzierbare Funktionen u, v gilt. (Diese folgt aus der Produktregel und einer ¨ahnlichen Induktion wie der binomischen Satz).
Zusatzaufgabe 5. (Die Ableitung f0 einer differenzierbaren Funktion f erf¨ullt die Folgerung des Zwischenwertsatzes, auch wenn f0 nicht stetig ist.)
Sei f:R→R differenzierbar und seien a, b∈R mit a < b. Zeigen Sie:
(a) Die Funktionen h: (a, b]→R und g: [a, b)→R, gegeben durch
h(x) = f(x)−f(a)
x−a , g(x) = f(b)−f(x) b−x , lassen sich zu stetigen Funktionen auf ganz [a, b] fortsetzen.
(b) F¨ur jedes γ zwischen f0(a) und f0(b) existiert ein x ∈ [a, b] mit γ = h(x) oder γ =g(x).
(c) F¨ur jedes γ zwischen f0(a) und f0(b) existiert ein ξ ∈ [a, b] mit γ = f0(ξ).
(Hinweis: Mittelwertsatz.)
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