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Beiträge zum Abbau des Phytols

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Research Collection

Doctoral Thesis

Beiträge zum Abbau des Phytols

Author(s):

Schuppli, Otto Publication Date:

1912

Permanent Link:

https://doi.org/10.3929/ethz-a-000090906

Rights / License:

In Copyright - Non-Commercial Use Permitted

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ETH Library

(2)

Beiträge

zum

Abbau des Phytols.

Von der

Eidgenössischen Technischen Hochschule

in Zürich

zur

Erlangung der

Würde eines Doktors der technischen Wissenschaften

genehmigte

PROMOTIONSARBEIT vorgelegt

von

OTTO SCHUPPLI, dipl.techn.Chemiker

von Frauenfeld

(Kt. Thurgau).

Referent:

Herr Prof. Dr. R. Willstätter Korreferent

:

Herr Prof. Dr. E. Baur.

J.J.Meier,PlattenstraBe27,Zurich V 1912

(3)

Meinen lieben Eltern

in Dankbarkeit

gewidmet.

(4)

Die vorliegende

Arbeit

wurde

im

analytisch-chemischen

Laboratorium der Eidgenössischen Technischen Hochschule

in

Zürich ausgeführt.

Meinem hochverehrten Lehrer

Herrn Prof. Dr.

R. Willstättcr

möchte

ich

auch an

dieser Stelle

meinen herzlichsten Dank

aussprechen

für

das Wohlwollen und

die freundliche

Unter¬

stützung, die

er mir in

jeder Hinsicht

stets in vollem Maße

zu Teil

werden ließ.

(5)

Inhaltsverzeichnis.

Seite

Einleitung

1

Theoretischer Teil 4

I. Die Methoden des Abbaues von

Phytol

.... 4

II.

Wiederholung

der frühem Arbeiten 7 III. Unreinheit der Ketone Ci5H30O und niedern

Homologen

. 8

IV.

Reinigungsmethoden

der Ketone 9

a)

Versuche mit bekannten

Methylketonen

... 11

b)

Versuche mit den Ketonen aus

Phytol

... 12

V. Die Ursache der tiefen C-Werte bei unreinen Ketonen . 16

VI.

Ozonisierung

von Keton CnH340 19

VII.

Analoge

Versuche mit

Methylnonylketon

.... 21

VIII. Abbau des Ketons CnH340 und Säure .... 22

Experimenteller

Teil 24

I.

Wiederholung

der frühern Arbeiten 24 1. Ozonisation und

Oxydation

von

Phytol

... 24

2.

Oxydation

von Keton aus

Phytol

.... 25

II.

Reinigung

der Rohketone 25

1. Kondensationsversuche mit bekannten

Methylketonen

25

2. Kondensationsversuche mit Keton aus

Phytol

. 38

III. Das Keton CnH340 und seine Derivate .... 49

1. Das Keton CnH340 49

2. Derivate des Ketons 49

3. Alkohol C17H360 51

4. Olefin CnH34 52

IV.

Beispiele

zu den

Erklärungsversuchen

für die Ursache der

tiefen C-Werte 52

V. Versuche mit dem

Peroxyd

des Ketons CnH340 . . 57

1. Das

Peroxyd

CnH3402 57

2. Verhalten des

Peroxyds

57

3. Reduktion des

Peroxyds

58

4. Semikarbazon aus dem

Peroxyd

.... 60 VI.

Analoge

Versuche mit

Methylnonylketon

.... 61

1. Das

Peroxjd

desselben 61

2.

Einige

Versuche mit dem

Peroxyd

.... 62

3. Semikarbazon aus dem

Peroxyd

.... 63

VII. Abbauversuche mit dem Keton CnH340 .... 63

1.

Ozonisierung

63

2.

Oxydation

mit Cr03 64

VIII. Säuren 66

Anhang

69

(6)

Einleitung.

R. Wi

11st ä 11e r hat in seinen

Untersuchungen

über

Chlorophyll

vor allem zwei

wichtige Tatsachen festgestellt,

die

dem amorphen Chlorophyll aller Pflanzen, gemeinsam sind:

1.

Komplex gebundenes Magnesium;

2.

Einen

Gehalt an

Phytol;

einem

hochmolekularen, einwertigen Alkohol, der

ein Drittel des

Moleküls ausmacht.

Durch

gelinde Einwirkung

von

Säuren

wird das

Magnesium

aus dem

Chlorophyllmolekül

entfernt und es entsteht ein wachs¬

artiger Körper,

das

Phäophytin.

Das kristallisierte

Chlorophyll,

das Willstätter u.

Benz1)

zuerst rein

darstellten,

enthält kein

Phytol;

an Stelle

desselben ist der Rest des

Aethylalkohols eingetreten.

Frühere

Forscher

(Monte

ver

de) glaubten,

daß in den Pflanzen nur

das kristallisierte

Chlorophyll vorkomme,

und daß das

amorphe

oder

gewöhnliche Chlorophyll

erst aus dem kristallisierten ent¬

stehe,

also schon ein

Umwandlungsprodukt

des

eigentlichen Chlorophylls

sei. Auch hier haben die

Untersuchungen

von

Willstätter Klarheit

gebracht. Schon

der

Befund,

daß das

kristallisierte

Chlorophyll

kein

Phytol enthält,

wohl

aber

das

amorphe, ließ

Willstätter

vermuten, daß das

erstere aus dem

zweiten

hervorgehe.

In

der

schönen

Arbeit

von

Willstätter

u.

S toll2)

ist

dann

gezeigt worden, daß

ein in den Pflanzen vorhandenes

Enzym,

die

Chlorophyllase,

im

Stande ist,

in

alkoholischer ')

Ann.358

(267).

')

Ann. 378

(18).

(7)

_ 2

Lösung

des

gewöhnlichen Chlorophylls

das

Phytol durch Aethyl-

alkohol

zu

ersetzen,

also eine

Alkoholyse

des

Chlorophylls

zu

bewirken.

Dies

erklärte

dann

auch

die

Tatsache,

daß der

Phy tolgehalt

bei verschiedenen Pflanzen früher sehr schwankende Werte

ergab

; extrahiert, man die Blätter sehr rasch mit dem

Alkohol,

so werden die

Phytolzahlen normal,

weil dann die

phytolabspaltende Wirkung

des

Enzyms verhindert wird.

Ebenso

entsteht

bei der

Alkoholyse

des

Phäophytins

das

Phäophorbin (Aethylphäophorbid),

das ist also das

magnesium-

freie

Derivat des kristallisierten Chlorophylls.

Für die

Darstellung

von

Phytol

bat sich am

geeignetsten

erwiesen das

Phäophytin.

Dieses

entsteht,

wenn man die

alkoholischen Blätterauszüge

mit alkoholischer

Oxalsäurelösung

versetzt als

flockiger, grünsehwarzer Niederschlag, verunreinigt

durch sehr

viel mit

ausgefallenes Magnesiumoxalat.

Nach dem

Trocknen ist es von

wachsartiger,

zäher

Konsistenz;

nur

Präparate,

die sehr viel

Magnesiumoxalat enthalten,

sind mehr

pulverig.

Für die

Darstellung

von

Phytol genügt

dieses Roh-

phäophytin;

um letzteres zu

reinigen,

oder nach dem für dieses

Verfahren spezitischen

Ausdruckes

„Hinzuscheiden",

wird es mit

möglichst wenig

Chloroform

einige

Zeit stehen

gelassen;

das

Phäophytin

ist darin äußerst leicht

löslich,

die

anorganischen

Salze nicht und letztere können abfiltriert werden. Die tief-

schwarzgrüne Lösung des Phäophytins wird

im Vakuum bei

gewöhnlicher Temperatur

stark konzentriert und mit viel Al¬

kohol,

worin

Phäophytin

schwer

löslich ist,

das letztere aus¬

gefällt.

Wie

später gezeigt wird,

hat

dieses Umscheiden

von

Rohphäophytin

auf das

Phytol

gar keinen verändernden

Einfluß,

indem

beim

Abbau

des

Phytols

aus Roh- und

umgeschiedenem Phäophytin dasselbe

Keton entsteht.

Allerdings

hat mir

beim

Destillieren

das

Phytol

aus

umgeschiedenem Phäophytin

stets

weniger Rückstand geliefert

als

dasjenige

aus

Rohphäophytin.

Durch

Verseifung

des

Phäophytins

mit

methylalkoholischem

Kali wird Phytol abgespalten. Zumeist habe

ich

das

zerkleinerte

Phäophytin kalt

verseift in

Portionen

zu 250 g,

indem

ich es

mehrere

Tage bei gewöhnlicher Temperatur

mit starkem

methyl-

(8)

3

alkolischem

Kali schüttelte

(600

g KOH in 1

Lit. CH8OH).

Auf

1 g

Rohphäophytin

nahm ich 5

cm3,

auf T g

Reinphäophytin

6 cm3

Lauge. Rascher geht

die

heiße Verseifung;

man

kocht

das Phäophytin

am

Rückflußkühler

mit schwächerer

Lauge (200

g

KOH

in 1 Lit.

CH3OH).

Diese

Verseifung

ist in 4 bis 6

Stunden fertig, je

nach dem

Zerkleinerungsgrad des Phäophytins.

Ob

eine

Verseifung beendigt ist, erkennt

man erstens

daran, daß

keine

Klümpchen

von

unverseiftem Phäophytin

mehr

vorhanden sind; zweitens, daß

eine

herausgenommene

Probe

beim

Schütteln

mit Aether und

verdünnter Salzsäure

erstem

reingelb anfärbt (von

Carotin und

gelben Farbstoffen) und

nicht

mehr

olivbraun,

wie

Phäophytin

es tut.

Auch

die Art der

Verseifung,

ob

heiß oder kalt,

macht

auf das

Phytol

nichts aus; wohl aber tritt ein bedeutender

Unterschied

auf in den

stickstoffhaltigen Spaltungsprodukten

des

Phaeophytins

: im

Phytochlorin

und im

Phytörbodin. Je länger

die

Verseifung

in der

Hitze ausgeführt wird,

desto mehr

tritt das

alkaliempfindliche Phytorhodin

zurück zu Gunsten des

Phytochlorins.

Bei

gewöhnlicher Arbeitsweise

in

der

Kälte ist das

Verhältnis

zwischen

Rhodin

und

Chlorin ungefähr

konstant:

1 Mol.

Rhodin

auf

21/, Mol. Chlorin.

Die Ausbeute an

Phytol

bei

der Darstellung

in

großem

Maßstab betrug

stets 29—32

°/o

in Bez. auf

angewandtes Phäophytin (umgeschieden).

Bei

Rohphäophytin

ist sie nur

halb so

groß,

weil dasselbe etwa zur

Hälfte

mit

anorganischen

Oxalaten verunreinigt

ist.

Ich

stellte während meiner Arbeit etwa 500 g

Phytol

her.

Das

Phäophytin,

sowie 70 g

Phytol

stellte mir

Herr

Prof.Dr.

Willstätter in freundlichster Weise zur

Verfügung,

wofür

ich

ihm auch

hier bestens

dafür danke.

(9)

__ 4

Theoretischer Teil.

I. Die Methoden des Abbaues

von

Phytol.

Die

Untersuchungen

von Willstätter u. Ho

che der1)

und Willstätter u. E. W.

Mayer2)

haben

ergeben,

daß

Phytol

ein

ungesättigter, primärer

Alkohol ist mit

verzweigten Kohlenstoffketten. Das

Mittel einer sehr

großen

Zahl von

Analysen ergab 80,97%

C und

13,42%

IL

Dies

stimmt mit

größter Annäherung für

die Formel:

C20H40O,

die

81,00%

C und

13,60°/o

II

verlangt. Die

Formel

C19II380,

mit

80,76 %C

und

1:5,57% II*

hielten sie

zwar für nicht ganz

ausgeschlossen.

Die

Beschreibung

des

Phytols

und seine

Eigenschaften,

sowie seine Derivate

finden

sich in den

Abhandlungen

von

Willstätteru. Hoc heder und Wi 11st ä 11er, E. W. Maye r

u. E. Hiini.

Durch das

Vorhandensein

einer

Doppelbindung

im Mole¬

kül des

Phytols

ist

die Möglichkeit

einer

guten Spaltung

des¬

selben

gegeben. Angeregt

durch die Arbeitenvon

C. Harries8), Einwirkung

von Ozon auf organ.

Verbindungen,

haben Will¬

stätter u. E. W.

Mayer

Ozon auf

Phytol

in Chloroform¬

lösung

einwirken lassen und das

Ozonid

mit

Wasser

verkocht bis zum

verschwinden

der

Ozonidreaktion auf Jodkalistärke.

Dabei haben sie vor allem zwei

Spaltungsprodukte

bekommen

von ganz

verschiedener Natur:

ein

indifferentes Oel

und eine

Säure, die ebenfalls

ein ziemlich

dickes

Oel war. Der indif¬

ferente

Teil

ließ

sich durch

fraktionierte

Destillation im Va¬

kuum in

verschiedene

Teile trennen:

')

Ann. 354

(255).

2)

Ann.

378, (73).

3)

Ann. 343

(311).

(10)

Einen

Verlauf,

aus dem durch

wiederholtes Fraktionieren

ein

gesättigter Kohlenwasserstoff

erhalten

wurde.

Die

Hauptfraktion

war ein

leichtbewegliches Oel,

das

jedesmal

beim Destillieren stark

gelbgrün gefärbt überging

und

nach

längerm

Stehen

wasserhell wurde.

Dieses Oel

zeigte

keine

Aldehydeigenschaften,

es mußte also mindestens das eine C-Atom an der

Doppelbindung

tertiär sein:

\c

c

=

c/

-

")c —c

=

o -j- o

=

c/

Denn sonst

müßten ja,

wie

Harries

in seiner interes¬

santen Arbeit

nachgewiesen hat,

als

Spaltungsprodukte Aldehyde

entstehen.

Die

Analysen

stimmten

denn

auch

ziemlich gut

für ein

Keton

von der Formel

C16H80O.

Die

wäßrige Kochrlüssigkeit zeigte allerdings

sehr starke

Aldehydreaktionen. Ob

aber das

kleinere Bruchstück noch intakt

geblieben

oder noch weiter

zerfallen ist,

harrt auch

jetzt

noch der

Untersuchung.

Willstätter u. Hüni

haben

dann die

Einwirkung

von

Ozon auf

Phytol wiederholt

mit

denselben

Resultaten.

Dann

haben sie auch eine

zweite, wichtige Abbaumethode angewandt,

die

Oxydation

mit Chromaäure. In einer

großen

Zahl von

Versuchen

hat E.

Hüni

die

günstigsten Bedingungen

und

nötigen

Sauers to

ffmengen

zur

Oxydation

ermittelt.

Zur

Darstellung

von Keton

C15H30O

erwies

sich, außer

der

Ozonisation

von

Rohphytol,

als

gute

Methode die

Oxy¬

dation desselben in

Eisessiglösung

mit

Chromsäure (5

At. 0

auf

1

Mol. Phytol)

und

Schwefelsäure. Noch glatter verlief

die Reaktion

bei

Anwendung

von

KHS04

an Stelle

der H2S04.

Auch bei diesen Oxydationsversuchen

war

jedesmal

in

Indiffe¬

rentes

und

Säure

getrennt worden.

Auch hier war

nach

ein¬

maligem

Fraktionieren im

Vakuum

das

Keton rein;

die Ana¬

lysen

von allen

Darstellungen

stimmten

genügend

für die

Formel

C15H30O.

(11)

Aus dem Keton erhielt

E. W.

Mayer durch Reduktion den sekundären Alkohol C15H3!!0

; hier

stimmten die Analysen allerdings schon

eher zu

gunsten der Formel C16HS40. Durch Wasserabspaltung

mittels

Phosphorpentoxyd entstand

aus

dem

Alkohol das Olefin C15H30. Hier lassen die Analysen keinen Entscheid,

ob das

Olefin 015H30 oder C,6H32 sei; denn die Bromaddition allein kann für die allgemeine Formel OnH2n maßgebend

sein zum

Unterschied der vielen einzeln Möglich¬

keiten;

die

hier angeführten Zahlen

aus

der Disserstation des

Herrn

Hüni

von

98,7; 93,7; 94,8; 94,9% addiertem Brom

statt 100

°/0 lassen schon vermuten, daß das Olefin nicht 015H30,

sondern

eher

höher molekular sei, vielleicht C16H32 oder C17H84

und infolge dessen

natürlich

viel weniger Brom verbraucht.

E. Hüni wandte

nun die

Ozonmethode und die Oxy¬

dation

mit

Chromsäure auch

auf

destilliertes Phytol

an.

Er

erhielt

aber

nicht das

Keton

015H30O, sondern ein anderes, dessen Analysen

zum

größten Teil

für

die Formel C13H2l!0 stimmten.

Auf

Grund

dieser

verschiedenen Abbauprodukte mußten W

i 11-

stätter u.

Hüni annehmen, die Doppelbindung liege

beim

destillierten Phytol zwischen dem

7. und 8.

Kohlenstoffatom und nicht,

wie beim natürlichen

zwischen dem

5. und 6.

Diese

zwei

Ketone

haben so

auffallend ähnliche Eigen¬

schaften,

daß

sie,

wennals

Gemisch vorhanden, äußerst schwierig

auch

durch sorgfältige fraktionierte Destillation

zu trennen sind.

Einige physikal. Daten

aus der

Dissertation des Herrn Hüni mögen dies veranschaulichen.

Siedepunkt bei

9 mm

Sdp. nach Schleiermacher

F. P.

des Semikarbazons

Keton

C15H3„0 173—174»

291,8-292,4°

64,5»

Keton

C,3H2(iO 168—170»

288—289»

62»

Diese geringen Unterschiede mußten die Untersuchung

und

Trennung der Ketone

sehr

erschweren.

Aus den Ketonen C15H800 und C13H2(iO hat E. Hüni

mittels der oben

genannten Abbauverfahren weitere C-ärmere

Ketone dargestellt. Aus ClsH;J0O entstand

so zuerst

das Keton

(12)

1

CigH260

; hier führt

allerdings

die

Ozonisierung nicht

immer

zu einheitlichen

Resultaten;

denn

das

Keton

CläH30O gibt

bei

kurzer Ozonisierung

wohl das

Keton C13H2üO,

bei

längerer Einwirkung

von

Ozon

entstehen

Präparate, deren

Zusammen¬

setzung ungefähr

für das Keton

CuH220

stimmt.

II. Wiederholung der früheren Arbeiten.

Meine

Aufgabe

suchte ich

anfangs darin, den Abbau

des

Ketons C13H260 weiterzuführen.

Ich versuchte,

das Letztere aus destilliertem

Phytol

dar¬

zustellen,

teils durch

Oxydation

mit

Chromsäure,

teils

durch

Ozonisation und

Verkochen.

Merkwürdigerweise erhielt

ich

immer

Präparate, deren Zusammensetzung bald besser, bald

schlechter

für

C15H30O stimmte. Die durch Ozonisation

er¬

haltenen

stimmten gut

für

C15H3[)0,

die

durch Oxydation

er¬

haltenen

waren fast immer zu

hoch

und stimmten

eher

für

C16H320.

Eine Möglichkeit schien noch vorhanden,

um aus

Phytol

zu

C13H260

zu

gelangen. Ich

hatte

das Phytol

für die

vorigen

Versuche

stets

durch

kalte

Verseifuug gewonnen. Mein Vor¬

gänger hatte aber sein Phäophytin

fast

durchwegs heiß

ver¬

seift. Daher schien es mir nicht

ausgeschlossen,

daß vielleicht das

stundenlange

Kochen mit der

methylalkoholischen Lauge

die

Ursache

zur

Verschiebung

der

Doppelbindung

im

Phytol-

molekül

sei und nicht die

Destillation

im

Vakuum. Ich

stellte daher auch

Phytol dar

durch

heiße Verseifung und destillierte

es nachher im

Vakuum;

es lieferte aber

beim

Abbau ebenfalls kein

013H26O,

sondern ein

Keton,

dessen

Analyse

zwischen

C15H30O

und

C16H330 lag (Alle

diese Resultate

sind

im ex¬

perimentellen Teil

in

Tabelle

1

zusammengestellt).

Nun

ging

ich

daran,

das

Keton C13H260 durch Oxydation

von

Keton C]5H31)0 darzustellen

;

hier

warenebenfalls

Unterschiede

von

den früheren Resultaten, aber auch Differenzen

untermeinem

eigenen, je nach

der Art der

Oxydation. So

wurde z.

B.

bei

Anwendung

von 2

At. 0 (mit Chromsäure-Schwefelsäure) der

(13)

8

größte Teil

des Ketons

C15H30O wieder zurückerhalten. Etwas

besser war die

Oxydation

mit 4

At. O; hier

erhielt

ich Re¬

sultate,

deren

C-Gehalt

noch

genügend

stimmte für

C13H260,

deren

H aber

durchwegs

zu tief war

(s. Tabelle

2 im

experi¬

mentellen

Teil).

IU. Unreinheit der Ketone C15H300 und niedern Homologen.

Es lag

somit die

schwierige Frage

vor, woher

diese Unterschiede kommen.

Schon Willstätteru.

Hüni1)

hatten

in ihrer

Abhandlung

auf die

„rätselhaft

hohen

Siedepunkte"

ihrer

Ketone aufmerksam

gemacht;

es sei auch hier zum Ver¬

gleich

nochmals die

Zusammenstellung

aus eben

gesagter Arbeit gegeben.

Keton

Siedepunktnach Schleiermacher bei720 mm

Siedepunkt im Vakuum

Siedepunktdes ent¬

sprechendennormalen Methylhetons bei gew.Druck

C15H30O 013H28O CuH220 C9H180

292°

288—289°

282°

173—174° 9mm

168—170»

10mm

168—170» 10mm

168° 10mm

294»

263°

232°

195°

Schon das Keton

015H30O zeigt

einen ganz abnormal hohen

Siedepunkt,

denn es

sollte

doch

als

stark

verzweigtes

Keton viel tiefer

sieden,

als sein normales Isomeres. Um so

mehr

müßten

sich aber die Ketone

013H260

und erst gar

C9H130

davon entfernen und zwar abwärts. Der

Siedepunkt

des letztern ist

ja sogar

um etwa 90° Iiöher

als der seines normalen Isomeren. Willstätter

u. Ilüni

hatten

diese Anomalien

erklärt

mit

der Annahme, daß die

Ketone

nicht

als

solche, sondern in der Enolform vorliegen

CH3—CO—CH(C,;HU)

->

CH8-0=C(C6Hu)

OH

Die Substanzen müßten

dann

natürlich als

Träger

einer

Hydroxylgruppe

ihren

Siedepunkt bedeutend erhöhen.

')

Ann.378

(73).

(14)

^-

Ô

K.Meyer1)

hatte

inzwischen

eine schöne Methode er¬

mittelt,

um in einem

Keto-Enolgemisch

den

Gehalt

an Enol

quantitativ

zu

bestimmen.

Die

Methode beruht darauf,

daß

die

Doppelbindung bei Enolen

im

Stande ist,

Brom zu

addieren

unter

Bildung

von

Dibromiden

; diese

geben

aber bei

Berührung

mit

Jodkalilösung

ihr Brom wieder

ab, indem

sie das Jodkali

zu

Jod oxydieren.

Zur

Bestimmung

des Enols

titriert

Me

y

e r das

Keto-Enolgemisch,

indem er zu der alkoholischen

Lösung

desselben alkoholische Bromlösung

von unbekannter Stärke bis

zur

schwachen Gelbfärbung

zufließen

läßt, fügt

dann

Jodkali¬

lösung

zu und titriert das

ausgeschiedene

Jod mit

Na2S208

zurück. So findet er z. B. den

gewöhnlichen Acetessigester

als ein

Gemisch

von

7,7°/0

Enol

und 92,3% Keton.

Ich machte

dieselben Yersuche

an meinen

Ketonen,

und

zwar an

solchen,

die schon

lange gestanden hatten,

sowie auch

an

frisch

im Vakuum

destillierten

; es

ergab

sich aber bei beiden

ungefähr dieselbe Menge

und zwar nur etwa

3—4%

Enol.

Der

Grund aller

dieser

Unterschiede

ist ein

anderer

: Das Keton

Cj-H^O

und seine niedern

Homologen

sind

nicht rein,

sind

keine einheitlichen Körper.

Es

muß

ihnen eine Substanz

beigemischt sein, die

wohl

den

Siedepunkt

des

reinen Ketons unverändert läßt, vielleicht

selbst einen ähnlichen

hat,

aber auf die

prozentische

Zusammen¬

setzung

des Ketons eine

bedeutenden

Einfluß ausübt.

IV. Reinigungsmethoden der Ketone.

Der

eigentliche Zweck

der

vorliegenden

Arbeit war nun, durch

verschiedene

Methoden diese

Ketone

in

reinem,

einheit¬

lichem

Zustande darzustellen.

Die

Reindarstellung

wurde deshalb auch

erschwert,

weil

von diesen

Ketonen,

außer dem

Semikarbazon

keine kristalli¬

sierten Derivate

bekannt sind;

es

sind alles ölige Substanzen,

ihre

Siedepunkte sind,

wie

schon gesagt, sehr

nahe

beieinander.

Ferner

zeigen

die einzeln

Körper in

ihrer

prozentischen

Zu-

»)

Ann. 380

(212).

(15)

-

10

-

/

sammensetzung

oft so

kleine Unterschiede,

daß

dieselben

manchmal innerhalb

der

Fehlergrenzen liegen;

dasselbe

gilt

auch zum

großen Teil

von den

Derivaten.

Die frühere

Fraktionierung

der Rohketone im Vakuum

mit "VVu rtz'

sehen Kugelkolben

und

Glasperlen erwies sich

deshalb

als

unzulänglich.

Der nächste Gedanke

war

daher,

das rohe

Keton

über

ein

gut kristallisiertes Derivat

zu

reinigen,

. as

schließlich

dann auch

gelungen

ist.

Wie

hartnäckig die Verunreinigungen dem rohen Keton anhaften,

mag

folgender

Versuch erläutern: Ich hatte aus

destilliertem

Phytol

durch

Ozonisation

ein Keton

bekommen,

das

in der

Zusammensetzung

mit

C=79,60%; H=13,48%

sehr

gut

für

C15H30O stimmt,

das für C:

79,57°/0

und für H:

13,37% erfordert.

Das Keton wurde in das

Oxim übergeführt,

dieses im Vakuum

fraktioniert und die Hauptfraktion

durch

Kochen mit verdünnter

H2S04 hydrolysiert.

Das

erhaltene

Keton wieder im Vakuum

fraktioniert

und die

Hauptfraktion analysiert;

das Keton war in der

Zusammensetzung

sozusagen unverändert

geblieben

mit: C:

79,42%; H: 13,28%.

Es ließ sich auch

vermuten,

daß die rohen Ketone durch

irgend

einen indifferenten

Körper,

der keine

Carbonylreaktionen aufweist, verunreinigt seien

; diese Vermu ung

wurde

noch da¬

durch

bestärkt,

daß die rohen Ketone meist trotz

mehrmaliger

Destillation

im

Vakuum

stets einen nicht

unangenehmen,

schwach

esterartigen Geruch hatten. Tatsächlich

haben Willstatter

u.

E. Hüni ja

auch

bei der Oxydation

von

G]5H300

aus

dem

Verlauf des

erhaltenen

Ketons

eine

ätherartige Verbindung C20H42O

isoliert.

Sämtliche meine Präparate hatten diesen

Geruch. Gerade

auch

deshalb

kann die oben beschriebene

Reinigung über das Oxim

nichts

taugen, denn

die

Verunreinigung geht dort einfach überall

mit durch.

Es wurde deshalb

im

folgenden eine Trennung gesucht,

die

nichtnur

auf

einer

Reaktion der Carbonylgruppe des Ketons

(16)

11

fußt,

sondern auch auf

irgend

einer

chemischen Eigenschaft des

mit dem

Carbonyl reagierenden Körpers.

Das

Oxim, Phenyl- und Nitrophenylhydrazon sind indifferente Oele. Deshalb

ver¬

suchte

ich ein

Hydrazon

mit einer

salzbildenden Gruppe dar¬

zustellen,

um so

womöglich mit

Hilfe

eines kristallisierten Alkali-

oder

Schwermetallsalzes eines

sauren

Hydrazons das

Keton

von

nicht reagierenden Indifferenten

zu

trennen.

a) Versuche mit bekannten Methylketonen.

Um

das beste Reagens

zu

finden, machte

ich mit ver¬

schiedenen

substituierten

Hydrazinen

eine

Anzahl Kondensations¬

versuche

mit

bekannten Methylketonen: Methyläthyl-, Methyl- hexyl-, Methylaonyl- (Rautenöl)

und

Methylstearylketon; in

einem Falle auch mit dem, der Terpenreihe angehörigen, ring¬

förmigen

Keton

Carvon.

Als

Hydrazin

verwendete ich zuerst

p-Phenylhydrazinsulfosäure, dann m-Hydrazinbenzoesäure

und

1-4-Naphtylhydrazinsulfosäure.

Alle diese

Kondensations¬

produkte

und verschiedene

Salze davon habe

ich im

experi¬

mentellen

Teil

beschrieben.

Vielleicht läßt

sich diese

Methode noch

weiter

ausdehnen

zur

Reindarstellung

von

Ketonen,

namentlich von

solchen, die

in der Natur

vorkommen,

z.

B.

in

ätherischen

Oelen. Man

hat ja

zwar meist

andere Methoden,

um solche Ketonezu

reinigen,

von

Alkoholen, Kohlenwasserstoffen

etc. zu

trennen; gewöhnlich geschieht

dies

über

das

Oxim, Semikarbazon oder Phenylhydrazon

der betreffenden Ketone. Wo aber diese letztern

Derivate

flüssig sind,

oder

schlecht

und

in kleiner Ausbeute kristallisieren,

wie es bei

hochmolekularen Körpern

vorkommen

kann,

mag

diese Methode nützlich

sein.

Fast

in allen

Fällen sind die Alkalisalze der betreffenden

Hydrazonsulfo-

oder

karbonsäuren

in

Wasser

mehr

oder weniger

leicht löslich, in Aether dagegen unlöslich.

Die

freien

Hydrazinsulfosäuren kondensieren sich schwer

mit

Ketonen,

viel

besser dagegen

die

Alkalisalze

der

erstem;

das letztere

hat

dann auch noch den Vorteil,

daß man

gleich

(17)

12

das wasserlösliche Kondensationsprodukt

hat und nicht erst mit

Lauge

das saure

Hydrazon

zu

neutralisieren braucht,

um es

wasserlöslich zu machen. Von

den Hydrazinen

hat sich als bestes

Reagens das 1-4-Naphtylhydrazinsulfosaure Kali erwiesen,

das

in konzentrierter

wäßriger Lösung verwendet wird.

Das

Keton löst man am besten in

Holzgeist.

Die

Trennungsmethode

ist dann kurz

folgende

: Man macht

mit dem unreinen Keton die Kondensation.

Häufig

fällt nach

derselben das

Kaliumsalz

des

Kondensationsproduktes

beim Er¬

kalten

kristallinisch

aus; wenn

nicht,

so kann man

gleich die

nicht mit dem Hydrazin reagierenden Verunreinigungen

des

Ketons

durch Ausäthem

entfernen. Aus der wäßrigen Lösung

des

Kondensationsproduktes kann durch Hydrolyse

mit

Mineral¬

säure das reine Keton

regeneriert werden.

Ist aber nach der

Kondensation

das

K-Salz

der

betreffenden Hydrazonsulfosäure

unlöslich

ausgefallen,

oder ist es in

Wasser

schwer

löslich,

so

filtriert man es

ab,

wäscht es

gut

mit

Ilolzgeist

oder

Alkohol (d.

h. mit einem

Lösungsmittel,

worin die

Verunreinigungen

des Ketons leicht löslich

sind).

Die

vereinigten

Filtrate ent¬

halten

das Nichtketon,

das durch Ausäthem

gewonnen wird.

Schließlich

bringt

man das

reine, ausgewaschene

K-Salz der

Ketonhydrazonsulfosäure

in das vom

Indifferenten

befreite

wäßrig-alkoholische Filtrat

und

hydrolysiert

alles zusammen mit

Säure.

Im

experimentellen Teil

ist die

Methode

an einer

Trennung

von Carvon und Limonen

ausgeführt worden,

wobei ein im

Wasser leicht lösliches

Alkalisalz

der Carvon-phenylhydrazon-

m-karbonsäure vorlag.

b) Versuche mit den Ketonen

aus

Phytol.

Bei

der

Reinigung

der

Ketone

aus

Phytol hat

mir die

Methode

ebenfalls

gute Dienste geleistet.

Zuerst hatte ich

einige

Versuche

gemacht

mit dem un¬

reinen Keton C15H30O

und

p-Phenylhydrazinsulfosäure, die

aber

alle scheiterten,

weil gar keine

Kondensation stattfand und das

(18)

13

angewandte

Keton stets

vollständig

wieder

zurückgewonnen

wurde.

Dann

versuchte ich es mit

m-Hydrazinbenzoösäure;

diese

reagierte

in

alkoholischer Lösung leicht

mit dem

Keton;

icli

konnte aus der

absolut petrolätherischen Lösung

des Konden¬

sationsproduktes

mit

trockenem

Arrmoniak ein Ammonsalz der

Hydrazonkarbonsäure

fällen. Es war aber von

schlechtem Aussehen,

ziemlich

schleimig und

ließ sich nur durch starkes

Abkühlen und Ausschütteln

absetzen und

nachheriges

Dekan¬

tieren von dem im

Petroläther gelösten Indifferenten trennen;

bei der

Hydrolyse

lieferte es ein

Keton

von sehr

wenig

ver¬

änderter

Zusammensetzung.

Keton vor der

Reinigung.

Nach der

Reinigung 79,61% C 13,34%

H

79,81%

C

13,54% H

Aus der

abgegossenen

ätherischen

Lösung

wurde das

Nicbtketon

isoliert;

es enthielt aber auch noch etwas

Keton,

denn es

ließ

sich z. Teil nochmals mit dem

Reagens

konden¬

sieren.

In einem weitern Yersuch wurde dann ein

Ca-Salz

dar¬

gestellt

durch Fällen der alkoholischen

Lösung der Hydrazon¬

karbonsäure mit einer

alkoholischen Lösung

von

Calciumnitrat.

Hier

fiel ein

gelber Niederschlag

aus, der sich leicht

absaugen

ließ. Er lieferte bei der

Hydrolyse

ein

Keton

von schon sehr

stark

geänderter Zusammensetzung:

Kot>n vor der

Reinigung

Nach der

Reinigung

79,61%

C

13,34%

H

80,08%

C

13,48%

II

Beide Methoden

sind aber

nicht gut.

Erstens

hatte

das

Keton nicht

quantitativ

kondensiert mit dem

Reagens

und dann

waren die beiden

Salze

nicht

kristallisiert,

das erste

sogar

schleimig

und konnte leicht Mchtketon in sich

enthalten.

Angeregt durch

das schöne

Kondensationsprodukt,

das

ich bei den einleitenden

Versuchen

aus

Methylnonylketon und

dem Kalisalz

der

1-4-Xaphtylhydrazinsulfosäure

erhalten

hatte,

verwendete

ich nun

das

letztere

Reagens

auch für

das Ketons

C15H30O.

Es

kondensierte sich auch

in der

Tat sehr leicht und

(19)

14

vollständig damit. Das Kondensationsprodukt

war

ein schön kri¬

stallinischer Körper und

von

den besten Eigenschaften,

wie er

sich nur für

die Trennung des dem Keton anhaftenden In¬

differenten erweisen konnte. Er

ließ sich aus

Methylalkohol,

indem

er

heiß leicht, kalt sehr schwer löslich war, gut Umkri¬

stallisieren.

Mit diesem Reagens machte ich einige Vorversuche

mit

kleineren Mengen Keton. Anfangs führte ich die Hydrolyse

des Kondensationsproduktes

mit

17%-iger Schwefelsäure durch.

Aus verschiedenen, im experiment. Teil näher beschriebenen

Gründen, hydrolysierte ich dann später

nach

der Methode

von

E. Fischer1) durch Zusatz

von

Brenztraubensäure

zur

heißen

wäßrigen Lösung des Kondensationsproduktes. Bei letzterm Verfahren ist die Ausbeute

an

gereinigtem Keton besser.

Das

nach

diesem Verfahren gereinigte Keton hatte

stets

über 80% Kohlenstoff und

auch

mehr Wasserstoff

als

früher.

Anfänglich glaubte

ich

und

es wäre auch

nicht ausgeschlossen,

daß bei der Hydrolyse mit Schwefelsäure ein Teil des Ketons

durch

Wasserabspaltung Kohlenwasserstoff bilde,

der

dann

na¬

türlich infolge seines höhern C-

und

H-Gehaltes auch die Ana¬

lysenwerte des Ketons erhöht. Dann führte ich aber bei

zwei

Hydrazonen

aus

demselben unreinen Keton beim einen

die

Hydrolyse mit Schwefelsäure, beim andern

mit

Brenztrauben¬

säure aus

und erhielt fast dieselben Resultate

:

Keton unrein Ketonüber K-SalzderNaphtylhydrazinsulfosäure gereinigt und hydrolysiertmit

C H H2SO,

C H Brenztraubensäure

C H

79,61 13,34 80,09 13,52 80,32 13,44

80,12 13,48 Dieses Hinaufgehen des C-Gehaltes

um

durchschnittlich 0,6 °/o)

war

sehr eigentümlich und

es war zu

prüfen,

ob

diese

neuen

Ketone bei wiederholter Behandlung mit Naphtylhydra-

zinsulfosäure ihren C-Gehalt noch mehr in die Höhe verschieben,

')

Ann. 253

(57).

(20)

15

oder

ob

obige

Zahlen der

Endwert

seien.

Es bestätigte

sich

das letztere. Die über das

Naphtylhydrazon gereinigten

Ketone

mit etwas über

80%

^

ergaben

bei

nochmaliger gleicher

Be¬

handlung

dieselben

Analysenwerte:

C =

80,06 H

=

13,54.

Dieses

neue Keton

unterscheidet

sich von dem frühem

äußerlich

kaum. In

den

meisten

Fällen

war es

farblos; hie

und da

hatte es

nach

der

Destillation

im Vakuum

auch

die

charakteristische, grünlichgelbe Farbe,

aber immer nur

sehr schwach.

Der

Siedepunkt

ist

ungefähr derselbe,

aber er

ist,

was

bei den

unreinen

Ketonen

nie

der

Fall war,

konstant,

oft

innerhalb eines

% Grades,

selten schwankte er

mehr

als um

2°.

Meine

unreinen Ketone destillierten

oft in weiten

Grenzen,

bis

10° und

hinterließen

im Kolben oft

bedeutende Kückstände.

Bei

gereinigten

Ketonen destillierte der

Kolben vollständig

aus.

Eine große

Zahl Ton

Analysen,

die stets die Endwerte

von

Reinigungen

waren, führten mich zu dem

Ergebnis, daß

die

Analysen

des reinen Ketons nicht der

Formel C15H300,

sondern wohl

viel besser

derjenigen

von

C17H340 entsprechen,

die für

C =

80,23% und

H =

13,48% verlangt.

Ich habe aus

gewöhnlichem und destilliertem Phytol, das

durch

kalte und heiße

Verseifung gewonnen wurde,

schließlich

dasselbe

reine Keton C.-IL.O erhalten und zwar

sowohl durch

1i ai

Ozonisation

als

auch

durch

Oxydation

mit

Chromsäure (s.

Tabelle

3 im

experiment. Teil).

Auch in den

dargestellten

Derivaten des

Ketons,

Semi-

karbazon und Oxim

bestätigte

sich die Formel

C17H340.

Ferner

auch in dem durch

Eeduktiou

gewonnenen

sekundären

Alkohol

C17H360.

Außer der Reinigung über

das

K-Salz der Naphtylhy-

drazonsulfosäure

versuchte

ich eine solche

über das Semikar-

bazon;

auch diese

hat sich ebenso nützlich

erwiesen

wie die

erstere.

Die rohen Semikarbazone

waren zwar meistens sehr

teigige Körper

; sie

ließen

sich aber

durch Umkristallisieren

aus

Methylalkohol

in

guter Ausbeute reinigen.

(21)

- 16

Ich habe deshalb die

Semikarbazidreinigung

in vielen

Fällen auch

angewandt. Präparate,

die für

C15H30O stimmten, gaben nach der Semikarbazidreinigung ebenfalls C17H340. Auch

diese

Reinigungen haben denselben Endwert ergeben

wie die

mit

Naphtylhydrazinsulfosäure. Präparate,

die mit

letzterm Reagens

auf

C17H340 gebracht wurden, ließen sich über

das

Semikarbazon

nicht mehr in

die Höhe bringen. Dasselbe gilt

von

Präparaten, die

nur mit

Semikarbazid

allein

gereinigt

waren;

auch diese

ließen,

wenn

sie einmal

den

Wert

von

C17II340

erreicht

hatten, durch nochmalige Semikarbazidbehandlung

ihren

C- und H-Gehalt nicht mehr weiter

erhöhen.

V. Die Ursache der tiefen C-Werte bei den unreinen Ketonen.

Es

drängte

sich nun

die Frage auf,

womit

sind

die rohen

Ketone

verunreinigt?

Ist in ihnen ein

indifferenter Körper

enthalten

von

demselben

oder

ähnlichem Siedepunkt,

aber mit

sehr

niedrigem Kohlenstoffgehalt? Denn

das letztere muß

wohl

der Fall

sein,

weil die Ausbeute an reinem Keton bei der

Reinigung

stets ziemlich

gut

ist

(70

80%).

Tatsächlich gelang

es dann auch bei zwei in

größerm

Maßstab

unternommenen Versuchen durch

Ausäthern

der wä߬

rigen

Filtrate der

KondenBationsprodukte

einen

indifferenten

Körper

zu

isolieren;

er hatte

nicht

mehr die

Eigenschaften

eines

Ketons,

denn beim

Versuch,

ihn mit dem für das Keton

so charakteristischen

Reagens

zu

kondensieren,

fiel die

Reaktion negativ

aus.

Aber

die

Erwartung,

daß sein

niedriger C-Gehalt

die Werte

des reinen Ketons auf diejenigen

des

unreinen herabdrücke, täuschte. Denn

aus einer

großen Menge

an¬

gewandten, unreinen Ketons konnte

nur

wenig Indifferentes durch Reinigung mittels Naphtylhydrazinsulfosäure abgetrennt werden,

und

zudem

war der

C-Gehalt

dieser

geringen Menge

noch verhältnismäßig hoch,

zum

mindesten

nicht so

tief,

als daß

er den

O-Gehalt

des reinen

Ketons

soweit hätte

erniedrigen können,

wie ihn das unreine

Keton aufweist

; eine

kleine Tabelle

zeigt dies

am besten:

(22)

17 -

Angewandtes

Rohketon

und dessen

Zusammensetzung

Reines Keton und dessen

Zusammensetzung

Indifferentes, abgetrennt

und seine

Zusammensetzung

°/o

C

%

H 57 g

79,93 13,38

[79,87 13,33

g

179,82 13,28

Ausbeute:

%

C

%H 40g [80,02 13,50

=70% J 79,98 13,59 29,6 g[ 80,32 13,51

=74°/o| 80,40 13,54

Ausbeute:

%

C

%

H

4,2

g

76,37 12,77

3,14

g

79,01 13,68

Da

der

indifferente Anteil

an den

tiefen C-Werten

somit

nur sehr

wenig Schuld trägt,

so mußte die Ursache

anderswo

zu suchen sein.

Es

gelang mir,

aus

den Mutterlaugen

vom

Umkristallisieren

des

Naphtylhydrazons

ein

Keton darzustellen,

das

ungefähr

denselben

C-Gehalt hatte,

wie das

Rohketon.

Ich

glaubte

daher

anfangs auch,

das unreine Keton sei ein Gemisch zweier

homologer Ketone, die

sich vielleicht durch fraktionierte Kri¬

stallisation des Kalisalzes der

Naphtylhydrazonsulfosäure

oder

des

Semikarbazons einigermaßen

trennen

ließen.

Dies wurde

aber

widerlegt

durch

folgende Tatsachen

: Stets konnte ich

leicht

den größten Teil

eines zu tiefen

Ketons

auf

C17H340 bringen;

stellte ich

jedoch

das

Keton

aus den

Mutterlaugen dar,

so

zeigte

dasselbe bei der

Analyse

keinen tiefern C-Gehalt als

das Rohketon. Dies

sollte aber doch der Fall

sein,

wenn

zwei

gemischte

Ketone

vorlagen

im Rohketon ; denn wenn

das

eine daraus isoliert wird mit viel höherm

C-Gehalt,

so muß das

*n der

Mutterlauge verbleibende

einen tiefern Wert

ergeben

als die

Mischung

der

beiden,

selbst wenn die

Trennung auch

nicht

ganz

vollständig

ist. Dazu kam

dann

aber

das

sonder¬

bare

Verhalten

dieses

Mutterlaugenketons, durch nochmalige Behandlung

mit einem der

beiden Reagenzien, ebenfalls den

Wert von

C17H340

zu erhalten. Nie war es mir

gelungen,

ein

tieferes Keton abzutrennen, das sich nachher nicht

auch auf

den Wert

von

C17H.uO hätte bringen lassen. Da ich

aus

diesen Mutterlaugenketonen nichts abtrennen konnte mit

tieferm

2

(23)

18 -

C-Gehalt, lag die Vermutung nahe,

es

könnte denselben

noch ein

Teil Sauerstoff anhängen, die rohen Ketone vielleicht

noch

peroxydhaltig

sein.

Viele

Versuche

sprachen

für

diese Hypothese,

so z.

B.

das

Verhalten

eines

durch Ueberozonisierung gewonnenen

tiefen

Ketons, das

durch

bloßes Erhitzen seinen C-Gehalt

um etwa

1,5 °/0

in die

Höhe steigen ließ. Auch hatte ich jedesmal beim

Fraktionieren der Rohketone

am

Anfang

der

Destillation

starkes

Aufschäumen der Flüssigkeit beobachtet,

wobei

das Vakuum

von 10

bis

auf 30mm

sank, ein Zeichen, daß

aus

der siedenden

Flüssigkeit

ein

gasförmiger Bestandteil fortging. Formaldehyd

war es

nicht,

wie man aus dem

scharten Geruch

des

Roketons (vor der Fraktionierung)

etwa

schließen konnte

;

denn

ich hatte zweimal

versucht, denselben nachzuweisen, indem

ich beim

Fraktionieren eines tiefen Rohketons eine Vorlage mit p-Nitro- phenylhydrazin einschaltete,

was

Bamberger1)

zum

Nach¬

weis von

Spuren

von

Formaldehyd empfiehlt. Die Reaktion

fiel aber stets

negativ

aus und es war

daher eher anzunehmen,

daß

noch

Sauerstoff fortging.

Bei der

Darstellung

der Ketone durch Verkochen der

Phytolozonide

war zwar stets

solange

verkocht

worden,

bis

die

Ozonidreaktion

auf

Jodkalistärkepapier

nicht

mehr eintrat.

Dennoch machten

die rohen Ketone bei Berührung

mit ange¬

säuerter

Jodkalilösung

stets etwas Jod

frei;

dies ist

jedoch

nur

bei den tiefsten

Ketonen zutreffend, diejenigen

mit über

78,5 °/0

Kohlenstoff gaben diese Reaktion

nur

spurenweise

oder gar

nicht;

ein

Peroxyd, ohne diese oxydierende Wirkung

auf Jod¬

kali

läßt

sich

aber

kaum denken.

Sonderbar erschien

es

auch, daß

man

bei den Ketonen

mit

tiefem Kohlenstoffgehalt (mit

ca.

78,5

79%) me'stens

mit

einer Reinigung nicht auf C17H340 kam

und es noch einer

zweiten

bedurfte. Dies

würde

dann

aber nach

der Peroxyd- hypothese bedeuten, daß

der

Peroxydsauerstoff auch

zum Teil

durch

die Derivate

des

Ketons durchgeht. Das.

trifft aber

')

Ber. 32

(1807).

(24)

19

nach

den

experimentellen Beobachtungen

am

Peroxyd

des

Ke-

tons

C17H340

nicht zu; denn bei diesem

geht

bei der Dar¬

stellung

des Semikarbazons und Umkristallisieren desselben der

Peroxydsauerstoff

verloren und man erhält wieder ganz reines

Keton C17H340.

Es erscheint daher viel eher

möglich,

daß nur bei

sehr

tiefen Ketonen

ein bestimmter

Peroxydgehalt

noch

vorhanden ist;

bei

denjenigen

rohen

Ketonen aber,

deren

Analysen auf C13H260

bis

Ct6H30O stimmen, muß

wohl

der

zu tiefe Wert

für

C17HS40 durch irgend

eine

andere sauerstoffhaltige

Bei¬

mischung

zu erklären sein.

Allerdings

ist es

mir,

wie

schon

oben

gesagt,

noch nicht

gelungen,

etwas

abzutrennen,

das

einen

Schluß

auf

die Natur dieser verunreinigenden Beimischung

zu

folgern

erlaubt.

VI. Die Ozonisierung:

von

Keton C17H340.

C. Harries1) hat

in seiner zweiten

Abhandlung Alde¬

hydperoxyde

und deren

Eigenschaften beschrieben. Er stellte

sie dar

durch Einwirkung

von Ozon auf

Aldehyde,

so hat er

z.

B. das Nonylaldehydperoxyd

/O

CH3(CH„)7CH( |

oder

CH,(CH,)T—CH=0=0

\0

dargestellt

und

beschrieben.

Auch erhielt er zum Teil

per-

oxydhaltige Aldehyde

beim

Verkochen

der

Ozonide ungesät¬

tigter Verbindungen;

das letztere ist

wichtig wegen

des ana¬

logen

Verhaltens beim

Verkochen der Phytolozonide.

Aus

reinem C17H340

konnte ich mit Ozon einen

Körper darstellen,

dessen

Zusammensetzung

sehr

gut der

für

das Per¬

oxyd verlangten Formel C17H3402 entsprach.

Die

Substanz

hatte

starke Peroxydeigenschaften, oxydierte

Jodkali zu

Jod

in neutraler Lösung und gab

mit

Titansulfat starke Orange-

')

Ann. 374

(288).

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