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Miscellanea : Ueber den Wärmeschutz der Tropenzelte

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(1)Miscellanea : Ueber den Wärmeschutz der Tropenzelte. Autor(en):. Vick, F.. Objekttyp:. Article. Zeitschrift:. Acta Tropica. Band (Jahr): 6 (1949) Heft 1. PDF erstellt am:. 28.01.2022. Persistenter Link: http://doi.org/10.5169/seals-310223. Nutzungsbedingungen Die ETH-Bibliothek ist Anbieterin der digitalisierten Zeitschriften. Sie besitzt keine Urheberrechte an den Inhalten der Zeitschriften. Die Rechte liegen in der Regel bei den Herausgebern. Die auf der Plattform e-periodica veröffentlichten Dokumente stehen für nicht-kommerzielle Zwecke in Lehre und Forschung sowie für die private Nutzung frei zur Verfügung. Einzelne Dateien oder Ausdrucke aus diesem Angebot können zusammen mit diesen Nutzungsbedingungen und den korrekten Herkunftsbezeichnungen weitergegeben werden. Das Veröffentlichen von Bildern in Print- und Online-Publikationen ist nur mit vorheriger Genehmigung der Rechteinhaber erlaubt. Die systematische Speicherung von Teilen des elektronischen Angebots auf anderen Servern bedarf ebenfalls des schriftlichen Einverständnisses der Rechteinhaber. Haftungsausschluss Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr für Vollständigkeit oder Richtigkeit. Es wird keine Haftung übernommen für Schäden durch die Verwendung von Informationen aus diesem Online-Angebot oder durch das Fehlen von Informationen. Dies gilt auch für Inhalte Dritter, die über dieses Angebot zugänglich sind.. Ein Dienst der ETH-Bibliothek ETH Zürich, Rämistrasse 101, 8092 Zürich, Schweiz, www.library.ethz.ch http://www.e-periodica.ch.

(2) Ueber den Wärmeschutz der Tropenzelte. Von F. VICK. (Eingegangen am 27. Oktober 1948.) Das Zelt, dessen großer Wert als transportable und behelfsmäßige Unterkunft auch heute noch unbestritten ist, hat den schwerwiegenden Nachteil, daß es infolge der mangelhaften Wärmedämmung und der fehlenden Wärmespeicherung unter dem Einfluß der Sonnenbestrahlung zu heiß und während der Nacht zu kalt ist. Sowohl die übermäßige Wärme als auch die mit starker Kondenswasserbildung verbundene nächtliche Kälte sind nicht nur sehr unbequem, sondern können unter ungünstigen klimatischen Verhältnissen auch zu Gesundheitsschädigungen führen. Im folgenden sei kurz über Versuche berichtet, die in Nordafrika, in Süditalien und in den Alpen durchgeführt wurden. Für die Messungen standen. Quecksilberthermometer, strahlungsgeschützle Thermographen, elektrische Hautlhermometer (nach Büttner) Aßmann-Psychrometer, Schalenkreuzanemomeler und Schwarzkugel-Aktinometer (nach Linke) zur Verfügung. Bei allen Versuchen zeigte sich, daß die Zeltlemperatur außerordentlich schnell und fein nicht nur auf die Außenlufttemperatur reagierte, sondern ebenfalls auf Strahlungsintensität, Srahlungseinfall, Windgeschwindigkeit und Windrichtung. Konstruktion und Dichtigkeit des Zeltes sind von großem Einfluß. Die unvermeidbaren Abweichungen in der Dichtigkeit (ungleichmäßige Fugen, Verschnürungen und Ösen) wurden dadurch weitgehend ausgeglichen, daß nach Möglichkeit immer mehrere Zelle des gleichen Typs gleichzeitig untersucht wurden. Hierfür erwiesen sich besonders die elektrischen Widerstandsthermometer als geeignet, die alle an eine Meßzentrale angeschlossen wurden und eine praktisch gleichzeitige Ablesung aller Meßstellen zuließen, ohne daß ein Betreten der Zelte und damit eine Veränderung der Lüftungsverhältnisse erforderlich war. Von den Thermographen wurde nur ausnahmsweise Gebrauch gemacht, da diese sich als zu träge und zu ungenau herausstellten. Wenn die Vielfalt der rasch wechselnden Einflußfaktoren es auch unmöglich machte, zahlenmäßige Gesetzmäßigkeiten für das thermische Verhalten der Zelte aufzustellen, lassen Richlungssinn und Größenordnung der gefundenen Meßergebnisse doch wertvolle Schlüsse zu. Im folgenden sei an Hand einiger charakteristischer Meßergebnisse kurz auf die wichtigsten Punkte slrahlungsgeschützte Widerstandsthermometer,. eingegangen.. In Fig.. 1. ist der Temperaturverlauf in drei Zelten des gleichen Typs. Das seitlich weit übersiehende Sonnendach schnitt an den Giebelseiten etwa mit dem Zelt ab, so daß in der Regel die eine oder andere Giebelseile von der Sonne getroffen wurde. Um auch diesen Faktor der Sonnenbestrahlung auszuschalten, wurde das Sonnendach des einen Zeltes nach jeder Giebelseite hin um elwa 2.5 m verlängert. So ergaben sich drei verschiedene Beispiele des gleichen Zeltes: a) ohne Sonnendach, b) mit normalem Sonnendach, c) mit verlängertem Sonnendach. Der Einfluß des Sonnendaches ist unverkennbar. Die Temperatur im Zelt ohne Sonnendach liegt bis zu 11,4° C über Außentemperatur, während die Cberlemperatur in den Zelten mit Sonnendach nur etwa 3,4° C bzw. 4,6° G beträgt. Ferner ist klar erkenntlich, daß das Zelt mit dem verlängerten Sondargestellt..

(3) Ada Trop. VI.. 48. 1. 1949. — Miscellanea. nendach in der Regel etwas kühler ist als das Zelt mit dem normalen Sonnendach. Nur in der Zeit, wo auch das normale Sonnendach die Giebelseiten beschattet, macht sich die Dachverlängerung nachteilig bemerkbar, weil sie die Lüftung zwischen Sonnendach und Zelt beeinträchtigt und zu einem gewissen Wärmeslau führt. Auffallend ist ferner, daß das Zelt ohne Sonnendach sich nach Sonnenuntergang bis auf unter Lufttemperatur abkühlt, während die beiden anderen Zelte darüber bleiben. Auf die Gründe hierfür wird später eingegangen.. /ZELT. SONNENDACH. OHNE. ZELT. MIT VERLÄNGERTEM. }*'. SONNENDACH. WESTWANP. n' ZELT MIT NOBMALEM SONNENDACH. \. /. 32s. 3r°. DES. falE9£LSElTEN. SEIDE. }¦/—"vrEL™UM ••'. ZELTES 1. IV 10°° 11°° 12°°. —I. I. I. 1300. (f00. 150a. I. I. i. f6°° 17°° I. L. ,.« ,ç«. so«,. j,... _j. i. J. j_. ALLE. ZELTE. AN DEC. 1. g„. /. NN. X^. //. S. 3. s t-. 2. UHRZEIT—1(ye I. I. it°°. 1L°» I. I. I. )6" I. I. I. I. ti" I. PI & 2. Flft.1 TEMPESATUCVEPLAUr. A / Aaussewluft. 1 1. \. /. '. •' .•'. is-. 1. /'. i»°. ^. SONNENDACH. GESCHATTET. 1. \. X MORMALES. \-'N>. 05TWAND. IN. TROPE.NZ.ELTEN. EINGANC7SSEITE. EREIHÄNGEND VERSCHLOSSEN. TEMPERATUCVEßLAUF BEI EINEM DOPPELWANDIGEN. TROPENZELT. Wie ist es zu erklären, daß sich auch das vollständig beschattete Zelt wäre denkbar, daß sich zwischen Sonnendach und Zelt eine heiße Luftmasse sammelt, die dann von sich aus Wärme an das Zelt abgibt. Eine derartige Erscheinung wurde bei einem doppelwandigen Zelt gefunden, dessen Luftmantel von ca. 50 cm Dicke weder mit der Außen- noch mit der Innenluft nennenswert in Verbindung stand. Aus Fig. 2 ist ersichtlich, daß sich zwischen den Wänden auf der sonnenbestrahlten Seite tatsächlich ein Heißluftpolster bildet, das wesentlich zur Erwärmung des Zeltes beitragen kann. Als Abhilfe wäre die Schaffung eines Luftwechsels in der Doppelwandung zu nennen, damit sich die erhitzte Luft dauernd durch kühlere Außenluft ersetzen kann. Die dämmende Wirkung einer abyeschlossenen Luftschicht wäre nur als Schutz gegen die nächtliche Abkühlung wünschenswert, wenn es um die Erhaltung eines Temperaturunterschiedes zwischen innen und außen gehl. Will man ein kühles Zell während des Tages und ein warmes Zelt während der Nacht, so wäre bei doppelwandigen Zelten die Außenwand mit Öffnungen zu versehen, die am Tage geöffnet und in der Nacht geschlossen werden könnten. Das Sonnendach hängt bei den üblichen Tropenzelten etwa 50 cm frei über erwärmt'.' Es.

(4) F. Vick, Über den Wärmeschutz der Tropenzelte. 49. dem eigentlichen Zelt und gibt somit die Möglichkeit eines dauernden und intensiven Luftwechsels zwischen Zelt und Sonnendach. Beobachten wir nun die Lufttemperatur in diesem Zwischenraum (Fig. 3), so ergibt sich, daß diese nun nicht mehr über Außen- und Innenluft liegt, sondern unter der Innenluft und über der Außenluft. Dies bedeutet, daß kein Temperalurgefälle vom Zwischenraum zum Zelt besteht, sondern umgekehrt ein Gefälle, das die Wärme nach außen wandern läßt. Es ist somit klar, daß die Erwärmung Zelt vom des Zeltes nur durch Slrahlungsaustausch zwischen dem erhitzten Sonnendach und dem eigentlichen Zelt erfolgt. Messungen der Oberflächenlemperalur ergaben, daß das besonnte Sonnendach etwa 20° wärmer war als die jeweilige Außenlufttemperatur. Hieraus läßt sich die Schlußfolgerung ziehen, daß eine Verminderung der Strahlungskonstanten (z. B. durch eine wirksame Metallisierung) auf Zelt und Sonnendach eine merkliche Verringerung der Zelttemperalur ergeben müßte. Schließlich sei hier noch auf die aus Fig. 3 ersichtliche enge Beziehung zwischen der gemessenen Sonnen- und Himmelsslrahlung und der Temperatur unter dem Sonnendach hingewiesen *. 32°. ¦*•'. /. rX\\. LUFTTEMPERATUR IM GESCHLOSSENEN. "X. ZELT. 30° H. ;. ;. 29». tj. '. /. LUFTTEMPERATUR ZWISCHEN ZELT. : 27°. -. /M. „1. \. w'-.... SONNENDACH. \ \. \. h. i. 1 1. s. UND. vVL-ZELT \. /. 26°/. : :. /. :. :. \. \. :. "". I. ;. 25°. V*. 32°. \. \. f. 33°. \. ^. ""|?". y. z. i. 5; H. \. ÖESCWLOÜEW. ZELT GEÖFFNET. :. -. i^LUFTTEMPERATUB. <. 31°. J. 5. Vr°. äo°. V. 2>°. /. 22°. A. t. W". a. AauSSENLUFTTEM. J. /. 19°-,. »fc3 5-. \V\./'\. 1. -. ^ "*"-^~. V 18°. tili) UNRZEIT. go« 1. 1000. ,1». 13°°. If-00. ^-^.-. 'VAUiSENLUFTTEMPE.RATUp\/. /~ £. 15" 16" I. t. i. UI. v. ¦"¦'\.^. ,\. TEMPERATUCVERLAUF ZWISCMEW ZELT UND SONNENDACH. ï. WlNDûËSCHWINOlôKE/IT. V. 1. 2. v--^. 2. T. \ Moo. 12oo. UHCZEIT—*,3« jii« 15„. FlO.f ABMAN6I6KEIT VON. j. \S. FIG 3. 1. :. *.. 5 c. 3_. ' 2.. -*-. W. :. '"-. 1* \. STRAHLUN6. '• ,: '. _,. \. li'. PERA TUR. mmV.. ». 20°. "\.. /. r. 21°. Ä. /. J. aA. ZELT. LW. DER. DER. 16„. li. „„ „„. ZELTTEMPERATUR. LÜETUN6. Bei den Strahlungsmessungen wurde auf eine Umrechnung von Millivolt auf kal/min.qcm unter Berücksichtigung der Windgeschwindigkeit verzichtet, weil sich so eine bessere Parallele zum Verhallen der Zelte ergab, die ja ebenfalls dem Windeinfluß unterlagen. Acta Tropica VI,. 1, 19-19.

(5) 50. Ada Trop. VI, 1,1949 — Miscellanea. Die vorgenannten Ergebnisse beziehen sich auf geschlossene Zelte. Der der Außenluft und der entstehende Wärmestau lassen die thermischen Eigenschaften des Zeltes deutlicher in Erscheinung treten. Für die Praxis ist aber noch die Frage wichtig, welche Temperaturverhältnisse sich beim geöffneten Zelt einstellen. Fig. 4 zeigt sehr klar den Einfluß der Lüftung auf die Zelttemperatur. Während beim geschlossenen Zelt in diesem Falle Differenzen von mehr als 5° G zwischen Zelt und Außenluft auftreten, ergibt sich bei ausreichender Lüftung praktisch Temperalurgleichheit. Man wird sich jedoch davor hüten müssen, dieses Ergebnis zu günstig zu bewerten, da das Vorhandensein eines fühlbaren Windes in Längsrichtung des Zeltes wesentlich zum guten Luftaustausch beitrug. Bei anderen Versuchen, die bei sehr schwachen Winden seitlicher Richtung durchgeführt wurden, fanden sich Differenzen von 3—4° C. Außerdem darf man nicht den Einfluß der Temperaturstrahlung von der erwärmten Zellwand her vergessen. Immerhin zeigt doch dieser Versuch klar die Bedeutung der Zeltlüftung, und man wird sich deshalb sowohl bei der Zellkonstruktion als auch bei der Aufstellung der Zelte (vorherrschende Windrichtung!) diese Erkenntnis zunutze machen. Das Ansteigen der Temperatur nach 17.00 ist übrigens auch auf das Abflauen des frischen Seewindes Ausschluß. zurückzuführen.. Die Strahlungseinflüsse machen sich nicht nur am Tage durch die Erwärmung des Zeltes bemerkbar, sondern auch nachts durch die Abkühlung. Wie sich schon aus Fig. 1 ergab, kühlt sich das Zelt ohne Sonnendach nachts bis unter Lufttemperatur ab. Prüfungen, inwiefern die Erdbodentemperatur darauf Einfluß haben könnte, zeigten sowohl in der Wüste Nordafrikas als auch im Hochgebirge der Alpen, daß die Abkühlung auch noch bis unter die Erdbodentemperatur geht. Als wesentlichster Faktor ergibt sich somit die Abslrahlung der Zeltoberfläche gegen den nächtlichen Himmel, was auch dadurch bestätigt wird, daß das Sonnendach diese Unterkühlung verhindert. Welche praktischen Folgen dies haben kann, stellte sich beim Vergleich zweier unbewohnter Zelte in Nordafrika heraus, wo das Zelt mit Sonnendach innen trocken war, während das Zelt ohne Sonnendach nachts ausgesprochene Tropfenbildung an der Unterseite aufwies. Die Bedeutung des Sonnendaches für die Warm- und Trockenhaltung des Zeltes während kühler Nächte ist daraus. ersichtlich. Es erscheint somit als sehr erfolgversprechend, den Wärmeschutz der Zelte durch Verkleinerung der Slrahlungskonstanten zu verbessern. Die helle Färbung wirkt sich nur gegenüber der direkten Sonnenbestrahlung aus. Im Hinblick auf die dunkle Temperaturstrahlung wird man wahrscheinlich zu Metallüberzügen greifen müssen. Daß die Art dieses Überzuges von großer Bedeutung ist, zeigte sich bei der Prüfung von Zelten, die nach dem neuen Verfahren einer Firma metallisiert waren, aber keinerlei Verbesserungen zeigten, weil die Metallteilchen zu sehr vom Bindemittel eingehüllt waren und deshalb als solche nicht zur Geltung kommen konnten..

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