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Soziale Beziehungen am Arbeitsplatz

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Academic year: 2022

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Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin

Friedrich-Henkel-Weg 1-25 44149 Dortmund

Telefon +49 231 9071-0

DOI: 10.21934/baua:berichtkompakt20161005/2b

Projekt „Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt“

Soziale Beziehungen am Arbeitsplatz

S. Drössler

*

, A. Steputat

*

, M. Schubert

*

, U. Euler

**

& A. Seidler

*

* Institut und Poliklinik für Arbeits- und Sozialmedizin, Medizinische Fakultät, TU Dresden, ** Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen, Berlin

Hintergrund und Fragestellung

Methode

Ergebnisse

Diskussion

Soziale Unterstützung (sU): zahlreiche empirische Studien für den Arbeitskontext; theoretische Konzep- tualisierung zufriedenstellend (Demand-Control-Support-Modell, Johnson & Hall, 1988; Johnson,

Hall, & Theorell, 1989)

Mobbing: zahlreiche empirische Studien; keine einheinheitliche theoretische Grundlage und valide Er- fassung; eher deskriptive Annäherung an dieses Konzept (z. B. Leymann, 1990); Oberbegriff Mobbing ist eine Variante arbeitsplatzbezogener Gewalt

Sozialklima und soziale Konflikte: für den Arbeitskontext fehlen theoretische Modelle, Studien finden sich begrenzt

Messmethodik Soziale Beziehungen:

ausschließlich Selbstauskünfte: meist Skalen aus validier- ten Instrumenten (Reliabilität ok); auch Einzelitems (vor allem soziale Konflikte, keine Erfassung von Häufigkeit und Intensität der Konflikte); Erfassung allgemein oder unterteilt nach Kollegen/ Vorgesetzten (sU, Konflikte)

Messmethodik Outcomes:

Selbstauskünfte: meist Skalen aus validierten Instrumenten (Reliabilität ok); auch Einzelitems (vor allem Wechselab- sichten) und Fremdauskünfte: Registerdaten (ärztliche

Verordnungen von Psychopharmaka, psychisch bedingte Arbeitsunfähigkeit, Fehlzeiten); Arztauskünfte; Unterneh- mensdaten (z.B. Fehlzeiten)

Merkmal Ausprägung in den Studien

Stichprobengröße zwischen N=48 und N=25.500

(49 Studien: 1000 bis 5000 Teilnehmer; 28 Studien: unter 500 Teilnehmer) Beruf ca. 50% erwerbstätige Allgemeinbevölkerung, Rest berufsspezifisch

(vor allem Gesundheitswesen)

Geschlecht in Abhängigkeit vom Beruf der Stichprobe

(gleich verteilt nur in erwerbstätiger Allgemeinbevölkerung) Rücklauf variiert stark (20,0 bis 99,8 %)

Dropout teilweise hoher Drop-Out, in Mehrheit der Studien nicht systematisch analysiert Messzeitpunkte überwiegend zwei Messzeitpunkte

Erhebungszeitraum überwiegend ein bis drei Jahre

Prüfung reverser Effekte nur in Studien zum Mobbing (vereinzelt) geprüft

(mangelnde) Soziale Unterstützung (eingeschränktes) Sozialklima Mobbing Soziale Konflikte

mentale Gesundheit, psychisches Befinden, psychische Störungen

33 LS, 6 IS, 10 SR

erhöhtes Risiko für Burnout, Depression, Distress, schlechtere mentale Gesund- heit , auch nicht sign. Befunde

wenige, z.T. nicht signifikante Befunde:

Fatigue, Angst, pos. Affekt , Lebensqualität

8 LS, 1 IS, 1 SR

erhöhtes Risiko für Depression

z.T. nicht signifikante Befunde: Distress, Fatigue, Schlaf

24 LS, 2 IS, 9 SR

erhöhtes Risiko für Distress, Depressi- on, Fatigue, auch nicht sign. Befunde

reverse Effekte: vorhanden, aber Mob- bing Gesundheit größer als vice versa

wenig untersucht: Schlaf, Alkoholkon- sum, Burnout

6 LS, 1 IS, 3 SR

wenige, z. T. nicht konsistente Befunde

z. T. Abhängigkeit von Geschlecht und Konfliktquelle (Kollege/Vorgesetzter), aber wenige und unsystematische Befunde

Motivation,

Arbeitszufriedenheit, Leistung

34 LS, 2 IS, 4 SR

reduzierte Arbeitszufriedenheit, erhöhte Fehlzeiten, auch nicht sign. Befunde

wenige, z.T. nicht signifikante Befunde:

Engagement, Produktivität, Arbeitsfähigkeit, Jobwechsel

4 LS, 3 SR

erhöhte Fehlzeiten

kein Effekt auf Arbeitsfähigkeit und Job- wechsel

12 LS,2 IS, 9 SR

reduziert: Leistung, Engagement, Bin- dung an das Unternehmen, Abeitszu- friedenheit, eher Jobwechsel/ Wech- selabsichten

vereinzelte Effekte: Fehlzeiten

4 LS, 1 IS

stärkere Jobwechselabsichten

z. T. nicht signifikante Befunde:

Fehlzeiten

Anmerkungen: LS = Längsschnittstudien, IS = Interventionsstudien, SR = systematische Reviews

Soziale Beziehungen als wichtige Stellschraube in Arbeitsgestaltung und betrieblicher Gesundheitsförderung; nachweislicher Einflussfaktor auf Gesundheit

es fehlt: Wissen um Maßnahmen zur wirksamen Beeinflussung sozialer Beziehungen (nur 13 Interventionsstudien; z. T. ohne Kontrollgruppen; gemischte Befunde)

Bedarf an:

• methodisch anspruchsvollen Interventionsstudien zur Untersuchung theoretisch fundierter Konzepte mit sorgfältiger Auswahl validierter Instrumente und ausreichend langen Nachbeobachtungszeiten;

• stärkerer Berücksichtigung des Wandels der Arbeit sowie

• multidimensionalen Präventions- und Interventionsansätzen, in denen Strategien auf individueller Gruppen- und organisationaler Ebene kombiniert werden Exposition

Soziale Ressourcen soziale Unterstützung Sozialklima

Soziale Stressoren Mobbing

soziale Konflikte

Mentale Gesundheit psychisches Befinden psychische Störungen Motivation

Arbeitszufriedenheit Leistung

Outcome

Literatursuche: Verwendung eines Suchstrings in den Datenbanken PsycINFO, PsycARTICLES, PSYNDEX (über EBSCO Host) und PubMed; Eingrenzung der Ergebnisse in Methode (Längsschnitt- bzw. Interventionsstudien, systematische Reviews) und Zeitraum (2005-2015) aufgrund hoher Trefferzahlen; deutsch und englisch → 1.208 Studien, kriteriengeleiteter Ausschluss von 1.085 Studien nach Title/Abstract-, Volltextscreening Einschluss von 123 Studien

insgesamt kleine bis mittelgroße Effekte; aufgrund verschiedener Analysemethoden wird Vielzahl statistischer Kennwerte berichtet

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