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Verantwortlicher Redacteur: August Meer in Breslau. Verlag von G. "jl). Kcleri1oiz« Jiuclil1aa(lkung in Breslau.

Preis 2 Mark sur das Halb1ahr Erfcheint monatlii;h zweimal Jnserate werden mit 15 fur die gespaltene Petitzeile berechnet.

UT 13. Breslau, den I. Juli I893. XII« Jahrgang,

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Jnhalt: Die Elisabethinerinnen in Schlesien. S. Die deutfche Sprache in der Liturgie. Requiems-Formulare für Priester.

Das ,,Testament des heil. Franciscus.« Eine Bußpredigt. Notizen. Personal-Nachrichten.

F «Bestellungen auf das zweite Halbjal)r 1893 wolle man mit 2 Mark bald gefiilligst bei den

K. Poftanftaltcn oder Burhl)andlungen machen.

Zliedalition und Verlag des HcHkesiscHen H Yast0ral«ölakieS.«

Die Elisabethinerinnen in Schlesien.

Ein Gedenkl)latt zu einem hundertsährigen Gedächtnißtage.

Jm Jahre 1836 waren es 100 Jahr, daß die Elisabethine- rinnen ihre segensreiche Thätigkeit in Schlesien begonnen hatten.

Der damalige Curatus der Klosterkirche, Dr. J. Sauer, gab aus Anlaß dieser Jubelfeier eine Denkschrift heraus ), in welcher er in Bezug auf diesen Jubeltag sagt: ,,Bedenkt man die Art und Weise, auf welche das Kloster entstand, sich erhielt, so wird man ihm mit vollstem Rechte den Namen: ,,Kloster von der Vorsehung Gottes« ertheilen können«

Am 2. Juli 1893 trifft wieder ein hundertjähriger Gedenk- tag. An diesem Tage siedelten die Schwestern vor 100 Jahren in ihr jetziges -Heim auf der Antonienstraße über.

Die Elisabethinerinnen haben zu ihrer Stifterin die heil.

Fürstin Elisabeth. Elisabeth, die Tochter Königs Andreas II.

von Ungarn und dessen Gemahlin Gertrud von Meranien, der Schwester der heil. Hedivig, wurde im Jahre l207 auf dem Schlosse zu Preßburg geboren. Jm Jahre 1220 feierte sie mit dem Landgrafen Ludwig von Thüringen und Hessen ihre Vermählung. Ihr treues Herz hatte die schwerste Prüfung zu bestehen, als ihr Gemahl dem Kaiser Friedrich II. im Jahre 1227 auf seinem Kreuzzuge in das gelobte Land folgte und in dem- selben Jahre am 11. September einem bösartigen Fieber erlag.

Elisabeth wurde nun von ihres Gemahles Stiefbruder, Heinrich Raspe, mit ihren vier unmündigen Kindern aus dem Lande vertrieben. Sie ertrug dieses fchwere Weh in aller Geduld, und als ihr durch edle Freunde das Erbe ihres Gatten zurück- gegeben war, überließ sie den Thron ihrem Sohne Hermann, und nahm für sich nur ihr Heirathsgut, um mit demselben wohlthuen zu können.

Sie gründete in Eisenach an der Wartburg und am 1) Breslau, G. P. Aderholz 1837.

Georgenthore Hospitäler für Arme und Kranke. Um sich ganz der Pflege dieser Hilflosen weihen zu können, legte sie das Ordenskleid des heil. Franz von Afsisi an, nachdem sie dessen dritte Regel fchon zu Lebzeiten ihres Gemahls angenommen hatte. Ihrem erhebenden Beispiele folgten bald Wittwen und Jungfrauen nach; sie vereinigten sich mit Elisabeth zu einem gemeinschastlichen Leben zur Pflege der Kranken. Bald ent- standen andere derartige Vereine, die man nach ihrer Stifterin die Vereine der Elisabethinerinnen nannte. Dieselben ent- wickelten sich im Laufe der Zeit zu einem abgeschlossenen, klösterlichen Ordensverbande. Die Stifterin der Elisabethine- rinnen schied bereits am 19. November 1231 im Alter von 24 Jahren von dieser Erde. Schon am 27. Mai 1235 wurde sie wegen ihrer großen Tugend von der Kirche den Heiligen feierlich eingereiht.

Das segensreiche Werk, das sie zum Besten der Kranken gestiftet, fand in Schlesien durch eine edle Dame, Maria Anna von Defin, geb. von Horenstein, Eingang. Dieselbe war die Gemahlin des damaligen Obersten und Commandanten der Stadt Brieg. Sie reiste in wichtigen Geschäften im Jahre 1735 nach Prag und lernte auch das dort unlängst gegründete Kloster der Elisabethinerinnen kennen. Als sie nach Brieg zurück- gekehrt war, wußte sie es durch ihre beredten Vorstellungen dahin zu bringen, daß der Magistrat der Stadt sich bereit erklärte, die in der Vorstadt gelegene Kirche zum heil. Kreuz und ein daran stoßendes Stück Land zum Bau eines Klosters unentgeldlich zu überlassen. Sie schrieb sofort nach Prag und bat, einige Jungfrauen zur Begründung eines Klosters nach Brieg zu senden.

Der Erzbischof von Prag gestattete, daß drei Jungfrauen aus dem Kloster sich zu einer neuen Stiftung nach Brieg be- geben durften. Zugleich erlaubte er es auch, daß die Oberin M. Johanna Vogelmayer auf drei Monate nach Schlesien reife, um das junge Unternehmen mit ihrer reichen Erfahrung

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zu fördern. Sie trat ihre Reise nach Brieg am 16. Februar 1736 an. Mit ihr trafen in Brieg am 26. Februar nach eilftägiger beschwerlicher Reise ein die Jungfrauen M. An- tonia, M. Margaretha, M. Magdalena. Schon am folgenden Tage übergab der Magistrat in feierlicher Weise die ver- sprochene Kirche nebst Bauplatz. Frau von Desin nahm die Jungfrauen vorläufig in ihrem Hause auf und beköstigte sie. Obwohl die Jungfrauen in Brieg viel Wohlwollen er- fuhren, war es ihnen doch nicht möglich, so viel Mittel zu sammeln, als zur sicheren Unterhaltung des Klosters nothwen- dig waren. Mit schwerem Herzen dachten sie daher daran, ihr Werk in Schlesien aufzugeben und nach Prag zurückzu- kehren, doch waren hiermit ihre Wohlthäter nicht einverstanden.

Diese holten den Rath des Domprobstes Stinglheim ein, der die Jungfrauen nach Breslau kommen ließ, damit sie dort für ihr Beginnen die nöthigen Mittel sammeln könnten.

Mit innigem Gottvertrauen traten sie die Reise nach Breslau an, wo sie am 2. April 1836 eintrafen und durch die Verwendung des Domprobstes in dem Kloster der Augustiner- Jungfrauen zu St. Anna auf dem Sande die gastfreund- lichste Aufnahme fanden. Bald gingen sie daran, Almosen für ihr Vorhaben zu sammeln; sie mußten es aber viel- fach hören, daß man ihnen nur dann Hilfe spenden wolle, wenn sie ihre Krankenanstalt in Breslau errichten würden.

Da sie hierfür alsbald auf 12000 Gulden rechnen konnten, so entschlossen sie sich, so schwer es ihnen auch wurde, gegen Brieg anscheinend undankbar zu sein, zum Vortheil ihres Vorhabens, in Breslau zu bleiben. Sie schlossen für 4100 schlesische Thaler einen Kaufcontract ab wegen des auf dem Hinterdome gelegenen Grundstückes, »der rothe Hof,« später der ,,Schindler Hof« genannt. Es wurde nun der kaiserliche Consens zur Errichtung des Klosters und die Aufnahme in den Breslauer Diöcesanverband nachgesucht.

Fürstbischof Philipp gab am 9. Juni 1736 die Einwilli- gung zur Stiftung des Klosters und zur Aufnahme des Ordens in den Diöcesan-Verband. Die Genehmigung Kaiser Karls V1.

traf am 16. Dezember 1736 in Breslau ein. Als die Schwestern nun in Breslau bei den Herrschaften die ihnen zu- gesagten Beiträge erbaten, nahmen dieselben das gegebene Wort zurück, indem sie erklärten, die furchtbare Ueberschwemmung, von der Breslau am I. Juli 1736 heimgesucht worden war, hätten ihnen so großen Schaden bereitet, daß sie die versprocheneBeisteuer nicht leisten könnten. Von dieser Ueberschwemmung.hatte auch der Schindler-Hof derart gelitten, daß die Oberin sich veran- laßt sah, den Kaufvertrag zu lösen und ein anderes besser geeignetes Grundstück zu ermitteln. Nach langem Suchen entschied sie sich, den bereits früher in Vorschlag gebrachten

Laboranten-Garten in der Neustadt in der Nähe des Walles und des Stadtgrabens zu wählen. Sie kaufte daselbst am 31. Dezember 1736 das Krausesche Haus für 5000 schlesische Thaler (zu 24 Sgr.) nebst 12 Dukaten Schlüsselgeld und am 2. Januar 1737 das anstoßende Zachertsche Haus für 1100 Thlr. schlesisch nebst 10 Gulden Schlüsselgeld. Diese Käufe waren so ganz im Vertrauen auf die göttliche Vorsehung gemacht, denn die Jungfrauen besaßen nur 200 Gulden und sollten binnen vier Wochen 4680 Gulden zahlen. Sie beteten und baten inständig, doch keine Hand that sich ihnen hilfebereit auf. In dieser großen Bedrängniß kam ihnen Hilfe von jener edlen Gräsin, die schon bei der Stiftung des Elisabethine- rinnenklosters in Prag sich als die größte Wohlthäterin erwiesen hatte, von der verwittweten Gräsin Karolina Justina von Schönkirch, geb. Freiin von Eben auf Trebetisch in Böhmen.

Sie erklärte sich bereit, 4000 Gulden zur Gründung zweier Krankenbetten zu spenden. Auch Johanna Catharina Gräsin von Almesloe und Tabe in Breslau sagte der Oberin 2000 Gulden für ein Krankenbett zu. Die Fürsten und Stände von Ober- und Niederschlesien schenkten 500 Gulden, so daß die Kaufsumme erlegt werden konnte. In dankbarster Freude bezog die Oberin am 14. Februar 1737 mit ihren drei Schwestern das neue Heim, das freilich nur in zwei unan- sehnlichen, kleinen Häusern bestand, die sich in dem schlecl)testen Bauzuftande befanden. Die Oberin Johanna wurde am 5. Mai 1737 von dem General-Vikar Adam Anton Oexla von Friedberg in ihr Amt feierlich eingeführt, der Konvent als constituirt erklärt und die beiden Kandidatinnen als Schwestern M.·Josepha und M. Elisabeth eingekleidet.

Seine Thätigkeit hatte das junge Kloster am 18. März 1737 begonnen. An diesem Tage wurde die erste Kranke, Maria Weinerin, in der Stube, die als Krankenzimmer eingerichtet worden war, aufgenommen. Als erster Arzt war bis zum Jahre 1770 Dr. Kausch thätig.

Um nun auch einen geräumigen Krankensaal erbauen zu können, veranstalteten die Schwestern eine Lotterie. In dem Garten des Krauseschen Hauses befand sich ein Fruchthaus mit ungefähr 300 Citronen- und Pomeranzenbäumchen. Diese sollten den Grundstein zum Krankensaale bieten, indem sie von den Schwestern in Parthieen von je fünf Stück ver- loost wurden. Das Loos kostete einen Dukaten. Der Ertrag von fünfzig Dukaten wurde benutzt, um das alte Fruchthaus einzureißen, und den Grundstein zum Krankensaale am 8. April 1737 zu legen. Am 12. April 1739, dem zweiten Sonntag nach Ostern, konnte der bescheidene Saal mit 11 fundirten Betten eingeweiht und eröffnet, ebenso die heil. Messe daselbst zum erstenmal gelesen werden. Der Cardinal Philipp von

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105 Zinzendorf hatte zum Bau l2000 Stiick Flachwerke, der Ober-Amtsdirektor Anton Graf Schasfgotsch hatte das ganze Glas zum Bau geschenkt und spendete jährlich 80 Gulden Almosen. Graf Anton von Proskau schenkte 100 Gulden und bewirkte es auch in seinem großen Wohlwollen für das Kloster, daß Kaiser Karl selbst ein Krankenbett stiftete und Baumaterialien bis zum Werthe von 1500 Gulden schenkte.

Die Gräfin von Schönkirch stiftete noch zwei Krankenbetten und die Konventsmesse. Im Ganzen hatte sie dem Kloster 13800 Gulden geschenkt, so daß ihr Name mit der Grün- dung des Klosters auf immer in der innigsten Weise ver- bunden sein wird. -

Die Zahl der Kranken nahm mit jeder Woche zu, viele Mädchen meldeten sich zum Eintritt in das Kloster, doch war der Raum so beschränkt, daß einige der Schwestei·n in Bodenkammern schlafen mußten. Daher wollte die Oberin das angrenzende Langersche Haus kaufen. Troß aller Hindernisse, die hierbei zu überwinden waren, schloß die Oberin am 17. Juli l739 den Kaufkontrakt mit 2150 Thlr.

schlesisch und 2 Dukaten Schlüsselgeld ab. Zugleich kaufte sie das an ihren Garten grenzende Korbsche Häuschen für 350 Thaler. Der Magistrat verweigerte hartnäckig die Er- laubniß hierzu, obwohl das K. Oberamt auf die Kaiserliche Ge- nehmigung hingewiesen und darauf aufmerksam gemacht hatte, wie viel die Jungfrauen der Stadt schon genützt hätten. Die Jungfrauen wandten sich an den Kaiser. Bald erhielten sie die erbetene Erlaubniß und die Zusicherung, noch fünf andere angrenzende Häuser kaufen zu dürfen, sobald dies nöthig wäre.

Nachdem die Oberin Johanna noch die Kriegsunruhen und die damit verbundenen Sorgen durchgemacht hatte, welche mit der Besitznahme Schlesiens durch Friedrich II. verbunden waren, schied sie am 22. November 1743 aus ihrer Stiftung, die sie unter den größten Mühen und Opfern ins Leben gerufen und schon mit 18 fundirten Betten gesichert hatte.

Die edle Gräfin Schönkirch ruhte nicht, auch in Kaaden in Böhmen noch ein Kloster zu gründen und erbat sich hierfür die erfahrene, opferfreudige Oberin Johanna aus. Sie starb in Kaaden am 4. September 1755, nachdem sie 66 Jahre als Ordens-Professin gelebt hatte. Ihr folgten in Breslau als Oberi-nnen die Schwestern, welche aus Prag zur Stiftung gekommen waren, M. Antonia (17431745), M. Magda- lena (17451751). Dieser gelang es, das angrenzende Hoferichtersche Haus für 1000 Thlr. zu kaufen. Der Magi- strat widersetzte sich aufs neue dem Verkauf. Die Schwestern wandten sich an den König Friedrich ll. und erhielten am 2. Juni 1746 die erbetene Erlaubniß. "

Das glückliche Gedeihen des Klosters war der Grund, daß man auch in Teschen, Oesterr.-Schlesien, ein Elisabethiner- Kloster zu gründen wünschte. Man erbat sich hierzu als Stifterin die Oberin M. Magdalena. Sie begab sich mit der Jungfrau M. Xaveria am 8. Juli 1753 nach Teschen.

Als Oberin wurde in Breslau M. Anna (17511759) ge- wählt. Auch sie konnte das Kloster durch den Kauf des Wildeschen Hauses für 1900 Thlr. vergrößern, lebte aber mit ihren Schwestern während der zehntägigen Belagerung Breslaus durch die Preußen nach der Schlacht bei Leuthen (1757) in steter Besorgniß, daß ihr gesammtes, sehr baufälliges Besitz- thum durch die darüber hinsausenden Bomben in Brand gesteckt werden könnte. Die Gefahr ging glücklich vorüber, aber die Sorgen zumal wegen der Unterhaltung der Kranken blieben.

Die Schwestern brachten in edler Selbstverleugnung die größten Opfer, sie hatten ihre Mittel mit dem für die Erweiterung des Klosters unabweisbaren Käufen von Häusern fast erschöpft.

Troß mannigfacher Stiftungen, die während dieser Zeit grade

»zum besseren Unterhalt der Schwestern« gemacht wurden, wollte die Noth nicht schwinden. Jm Jahre 1770, als M. Klara Oberin war (17601784), schien diese traurige Lage den höchsten Grad erreicht zu haben. Als sie eines Tages im Chor einmüthig zu Gott um Hilfe«flehten, erschien an der Klosterpforte ein Bote, welcher der Oberin die frohe Kunde brachte, daß der kürzlich verstorbene Graf Hans Heinrich von Churschwand in seinem Testamente dem Konvente 25000 Gld.

mit der Bestimmung vermacht habe, davon den Schwestern einen besseren Unterhalt zu verschaffen. Wie die Gräfin Schönkirch, so hat Graf Churschwand den vornehmsten An- spruch auf die stete Dankbarkeit des Klosters sich erworben.

Eine große Wohlthat wurde dem Kloster durch die Er- laubniß zu theil, zum Besten der armen Kranken eine allge- meine Sammlung freiwilliger Almosen abhalten zu dürfen.

Die vortreffliche Oberin M. Victoria, geb. Josepha v. Mutius (17841801), hatte diese Wohlthat von dem Minister Grafen von Hoym durch das Dekret vom 22. Februar 1788 erbeten, eine Wohlthat, die anfangs nur von Jahr zu Jahr, dann ohne alle Zeitbeschränkung gestattet wurde. Derselbe Minister erwies sich auch in einer andern, den Bestand des Klosters gefährdenden Angelegenheit dem Konvent sehr wohlwollend.

Der bauliche Zustand der Klostergebäude war mit der Zeit ein derartiger geworden, daß die nächsten Nachbaren wegen des drohenden Einsturzes bei dem Magistrat eine Klage ein- reichten. Die unbedingte Nothwendigkeit schleunigster Abhilfe wurde festgestellt. Die Kosten der Ausbesserungen stellten sich einem Neubau gleich, der auf 50000 Thaler veran- schlagt wurde. In dieser bedrängten Lage wandte sich die

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Oberin M. Victoria an den Minister von Hoym um ein Gnadengeschenk aus der Staatskasse. Der Minister zeigte ihr an, daß zwar der kriegerischen Zeiten wegen aus Staatskassen kein Zuschuß gereicht werden könne, daß jedoch dem Konvente das auf der Antonienstraße belegene Kloster der P. Franzis- kaner als Eigenthum übergeben werden solle, da die wenigen (68) darin wohnenden Brüder in andere Klöster desselben Ordens in Schlesien vertheilt werden könnten. Die Franzis- kaner erhielten am 18. April 1793 den Befehl, ihr Kloster spätestens in zwei Monaten zu oerlassen und sich in die übri- gen 11 Ordensklöster der Provinz zu vertheilen, da das Kloster der Elisabethinerinnen täglich dem Einsturz droht und der Convent gänzlich unfähig ist, dieses einzige in der Provinz so wohlthätige Institut wieder herzustellen. Den Franziskanern wurde auf ihr Gesuch nachgegeben, daß sie den besten und allein noch bewohnbaren Theil des Elisabethiner-Klosters zum Besitz erhalten sollten und sich darin niederlassen dürften.

Gemäß der mit dem P. Guardian der Franziskaner ge- troffenen Uebereinkunft war der 2. Juli 1793 zum gegen- seitigen Auszuge und Einzuge bestimmt. Schweren Herzens überreichte die Oberin am Morgen dieses Tages 7V2 Uhr dem P. Guardian die Schliissel mit der herzlichen Bitte, ihr und ihrem Konvente hierbei nichts zurechnen zu wollen, da sie mit ihrem Willen daran keine Schuld hätten.

Der Konvent zählte damals 21 Chor- und 5 Laienschwestern.

Mit 12 Kranken, soweit hatten sie ihre Pfleglinge wegen des Umzuges vermindert, bezogen dieselben das Kloster auf der Antonienstraße. Alsbald gingen die Schwestern an die schwere Arbeit, das Kloster für die Kranken einzurichten. Schon am 27. August 1793 wurde der Grundstein zu einem neuen Hospitalgebäude gelegt, das im Sommer gleich dem Hause für den Klosterkaplan und Glöckner mit einem Kostenaufwand von 19361 Thlr. 15 Sgr. Z Pf. vollendet war. Gott er- hielt dem Kloster seine fromme, umsichtige Oberin Victoria, bis das neue Kloster gut eingerichtet war. Am 30. Dezember 180I rief er sie zu sich, nachdem sie fast 47 Jahre dem Herrn in seinen armen Kranken treu gedient hatte. Jhr folgte als Oberin Anna Theresia (18021808), welche die furchtbaren Drangsale zu ertragen hatte, welche gerade dem Kloster durch die Belagerung der Franzosen im Jahre 1806 erstanden, da diese glaubten, im Kloster befände sich ein Pulvermagazin.

Das Klostergebäude hatte derart gelitten, daß sich die Wieder- herstellungskosten auf 5133 Thlr. beliefen. In dieser traurigen Zeit erging an das Kloster die Aufforderung, in Hildesheim ein Kloster zu gründen. Drei Schwestern waren dazu bereit, doch machte die Besetzung Hildesheims durch die Franzosen die Ausführung dieses fchönen Vorhabens unmöglich.

Fast wäre das eigene Werk in Breslau durch die im Jahre 1810 erfolgte Klosteraufhebung gefährdet worden, doch ging der Sturm freilich nicht ohne große Befiirchtungen seitens der Schwestern an dem Kloster glücklich vorüber. Mit um so größerem, dankbaren Eifer gaben sich nun die Schwestern der Pflege der Kranken hin. Die Oberin M. Franziska (1812-1824) richtete den bisherigen, den Schwestern zur Erholung eingeräumten Saal zu einem Reconvalescentensaal ein, in welchem alsbald 7 Betten aufgestellt wurden. Ein zu dieser Zeit gestiftetes Krankenbett ist ein unvergängliches Denkmal edler Menschenliebe. Nach dem Tode des Dr. Kausch trat Dr. A. Krocker als Arzt des Klosters ein. Da er sein Amt zu einer Zeit begann, als das Kloster noch mittellos war, Ver- zichtete er auf jedes Honorar. Als man ihn später bat, wenigstens ein kleines Jahrgeschenk als schwachen Beweis der Dankbarkeit anzunehmen, willigte er unter der Bedingung ein, daß dieses ihm bestimmte Geschenk von der Oberin von Jahr zu Jahr Zins auf Zins angelegt werde, bis es die Höhe eines Stiftungskapitals für ein Krankenbett erreicht. Geheimer Medizinal-Rath Dr. Krocker war 53 Jahr bis zu seinem am 28. Mai 1823 erfolgten Tode der hingebendste Arzt und Freund des Klosters. Sein Sohn, Dr. H. Krocker, der dem Vater schon in den letzten 8 Jahren zur Seite gestanden hatte, trat jetzt als Erbe seiner Tugenden an die Stelle des treff- lichen Vaters. Treue, hingebende geistige Samariterdienste hatte dem Kloster auch durch 33 Jahre Probst Jllgner als der Geist- liche des Klosters geleistet. Ein großer Wohlthäter in bedrängter Lage wurde dem Kloster der Kaufmann Kuh. Nachdem im Jahre 1828 -unter der Oberin M. Antonia (18241842) die Klosterkirche auf seine Kosten renovirt worden war, trug er die Kaufkosten von 4620 Thlr. und alle übrigen Kosten, die dem Kloster aus dem Kaufe des angrenzenden Sperling- Richterfchen Hauses entstanden waren und ließ dafür zwei Krankenbetten zu den beiden früher schon gestifteten errichten.

Die Zahl der Betten war ietzt auf 60 gestiegen. Als das Kloster im Jahre 1836 den hundertsten Jahrestag seiner Stiftung unter der herzlichsten Theilnahme von Hoch und Niedrig begehen konnte, durfte es auf die stattliche Zahl von 26035 armer Kranken schauen, die während 100 Jahren mit liebe- voller Selbstaufopferung gepflegt worden waren. Außerdem waren noch an der Pfortenstube vom Jahre 1794 an ab- und zugehenden Kranken 22 020 behandelt worden. Während im Jahre 1737 die Zahl der aufgenommenen Kranken 49 betrug, war dieselbe im Jahre 1836 auf 853 gestiegen. Diese Liebesdienste hatten im Laufe von 100 Jahren 87 Schwestern, von denen zwölf Oberinnen gewesen, mit aller Hingebung geleistet. Mit dankbarem Gottvertrauen setzten sie ihr reich

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107 gesegnetes Wirken zum Wohle der leidenden Menschheit in dem zweiten Jahrhundert fort. Sie begrüßten es freudig, als die Oberin Pauline (1842-1845 und 18521862) Ende des Jahres 1842 das angrenzende Bialsche Haus für 12600 Thlr. kaufte, um für die Kranken, die an äußeren Schäden litten, ein eigenes Haus mit einem Kostenauf- wande von 10606 Thalern herzurichten. Auch über das eigene Haus dehnten die Schwestern ihre Thätigkeit aus, indem die beiden Jungfrauen Philippine und Cölestine im Jahre 1847 s1ch nach Pleß begaben, um die armen Kranken in der furchtbaren Zeit des Hungertyphus zu pflegen. Es gelang ihnen auch in Breslau, ihre Thätigkeit zu erweitern.

Am 27. Mai 1850 war die Wittwe des Domorganisten, Musikdirektor Wolf als Schwester Elisabeth in den Orden ge- treten. Von ihrer Mitgift wurde unter der Oberin Rosalie (1845-1852) das Kleine Domstraße Nr. 8 gelegene Grundstück am 2. Oktober 1«352 mit 4600 Thlr. gekauft. Dasselbe war bis 1810 eine Curie des CoUegiatstiftes zum heil. Kreuz.

Nach der Aufhebung der geistlichen Stifter wurde es zur chirurgischen Klinik der Universität umgestaltet. Als Filiale des Elisabethinerklosters erhielt es am 2. Juli 1853 durch den erwählten Fürstbischof Heinrich Förster seine kirchliche Weihe.

Schwester Elisabeth war die erste Vorsteherin der Anstalt, die am Weihetage mit 2 Kranken eröffnet wurde. Gegen- wärtig zählt die äußerst segensreich unter den Schwestern Emanuela und Theresia wirkende Filiale 14 Betten.

Zehn Jahre später, im Jahre 1863, hatte das Kloster unter der Oberin Philippine (18621876) die Freude, in Münster- berg eine neue Filiale zu errichten. Dort stand das ehemalige, den Kreuzherrn von St. Matthias zu Breslau gehörende Commendator-Gebäude für 6100 Rthlr. zum Verkauf. Die schöne freundliche Kirche war zum Heumagazin benutzt worden, das Wohngebäude war das Gasthaus zum goldenen Kreuz geworden. Die Kirche wurde durch die eifrigen Bemühungen des Erzpriesters Teuber in Münsterberg für 1500 Thlr. vom Kloster gekauft. Dasselbe trat sein neues Bes1tzthum am 1. April 1864 an, das am 23. Mai 1866 die kirchliche Weihe erhielt.

Die Oberin Philippine übte mit Schwester Agnes zuerst die Krankenpflege. Dr. A. Freundt versieht seit dem 10. Oktober 1866 in der selbstlosesten Weise die Stelle des Klosterarztes.

Der größte Wohlthäter und der Begründer dieses Klosters, das im Jahre 1888 selbstständig wurde, ist der edle Domprobst Elsler in Breslau. Wie in Miinsterberg, so wurden auch in Breslau während des Krieges von 1866 Soldaten gepflegt, in Breslau 77 Preußen und 66 Oestereicher. Dasselbe geschah während des Krieges im Jahre 1870.

Nachdem die Schwestern die schwere Lage des Kulturkampfes

bitter empfunden hatten, erfüllte sie das Jahr 1880 unter der Oberin Gabriele (18801891) mit neuem Hoffen. Fürst- bischof Robert hatte bei seinem Besuche im Juni 1880 den Schwestern oersprochen, ihnen ein neues Krankenhaus und Kloster zu bauen. Er kaufte einen großen Bauplatz in Gräbfchen. Fürst- bischof Georg, der innige Verehrer der heil. Elisabeth, erklärte sich als der Protector des Baues, ließ durch Baurath Ebers den Bauplan fertigen, der im Herbste 1891 zur Ausführung gelangte.

Als treuer und ums1chtiger Freund des Klosters bewährt sich bei diesem höchst wichtigen Bau, der länger nicht mehr hinaus- geschoben werden konnte, der Kgl. Geheime Sanitätsrath Dr.

Lange, der nach dem Tode des Geh. Sanitätsrath Dr. Nagel im Jahre 1868 als dirigirender Arzt im Kloster thätig ist. Der stattliche Bau schreitet unter der Oberin Maria (1891) in erfreulicher Weise fort. Die Kirche läßt Se. Eminenz Kardinal

Georg erbauen. «

Dieser kurze Rückblick auf die Geschichte des Klosters sagt uns, daß die Schwestern von dem ersten Tage, da sie Schlesien betraten, mit dem Opfer der eigenen Person, stets selbst- los in jeder Weise, unter vielen Opfern und Mühen seit dem Jahre 1737 bis zum Jahre 1892 in Breslau arme Kranke ohne Unterschied der Konfession unentgeldlich gepflegt haben. In dem Jahresbericht 1892 weisen die beiden Aerzte des Klosters, der Königl. Geh. Sanitätsrath Dr. Lange und Dr. Ernst die Aufnahme von 1211 Personen nach und außerdem noch die Behandlung von 1215 ab- und zugehenden Kranken. Der Arzt der Filiale Kl. Domstraße 8, Dr. Bröer giebt in dem Bericht Vom Jahre 1892 die Aufnahme von 237 Kranken an und die vorübergehende Behandlung von 485 Kranken.

Jn der Zeit vom Jahre 17371892 hat das Mutterkloster in Breslau 96 706 Kranke und 73629 ab- und zugehende Kranke oerpflegt. In der Filiale wurden 6936 Kranke auf- genommen und 22 556 ab- und zugehende Kranke behandelt, so daß von den Elisabethinerinnen in Breslau bis zum Jahre 1892 103 642 Kranke und 106185 ab- und zugehende Kranke gepflegt worden sind. Welch« große Hilfe in der harten Noth

bei armen Kranken! Meer.

S. Die deutsche Sprache in der Liturgie.

In clem ·1Bi8täum .Bre8luu.

Jn Schlesien nahm die deutsche Sprache denselben Gang und das religiöse Volkslied in seiner Jntegrität als Kirchen-, Schul- und Hauslied zum latein. Kirchengefange die gleiche Stellung ein. Erinnern wir uns zunächst der deutschen Lieder des Johannes von Kosel, und aus dem häuslichen religiösen

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Volksleben der Uebersetzung eines polnischen Maria-Liedes.

Die Liedersammlung des Johannes Leisentritt, die in ihrem zweiten Theile 1567 zu Breslau, und 1625 zu Neisse erschien, und das Gefangbuch des Abt Gregor Corn er (geb. 1587 zu Hirschberg) zu Göttweig in Wien:

,,Groß Catolisch Gesangbuch« in drei Auflagen 1625, 1631, 1649 und einem neuen Abdruck 1658, sowie noch des Johannes Scheffler genannt Angelus Silesius (gest. 1677):

,,-Heilige Seelenlust,« ,,Geistliche Hirtenlieder« lassen unsere Diözese nicht unberührt. Es muß aber vor Schluß dieser Periode geistliche Lieder in Menge gegeben haben, wie wohl eine ösfentliche Sammlung davon nicht cursirt haben mag.

Die Synode von 1592X5 beruft sich in ihren Festsetzungen auf alte Gewohnheit und heilige Sitte. Sie wurden hervor- gerufen durch die Zeitverhältnisse; denn in diese Periode fällt, schon angeregt durch den Huss1tismus der Streit um die liturgische Sprache, und die von den Protestanten durch- gesetzte Erhebung des deutschen Volksidiomes zur gottesdienstlichen Sprache in und außer dem Gotteshause.

2. Jn einer der Sitzungen ernennt der Bischof J oh a n n e s IV.

eine Commisston, welche die deutschen und polnischen appro- birten und die Andacht fördernden Gesänge in eine Sammlung bringen und ihm vorlegen soll, damit er sie in Neisse drucken lasse. Sollte das die von H. v. Fallersleben 1. c. "125 an- geführte Liedersammlung Neisse 1625 sein? oder eine zweite Auslage davon? Jn einer zweiten Sitzung, in welcher über die heil. Messe verhandelt wird, sagte der Bischof zu, für eine Auswahl und Ausgabe aller Lieder, welche gemäß der Ordnung in den Theilen der heil. Messe und nach Maßgabe der Feierlichketten eines Festes gesungen werden soll, und läßt in einer dritten Sitzung eine Sammlung von Liedern vor und nach der Predigt erhoffen. Damit erhält die Diözese zum erstenmale Meßlieder in unser jetzigen Vertheilung. Die Feier der heil. Messe wird geregelt, wie wir sie gegenwärtig noch begehen.

Die Schule oder Minister ecolesiae ludimagister singt an den Sonn- und Festtagen bei der heil. Messe den Intr0itus, das ,,Kyrie« und ,,Gkloria.« Nach der Epistel singen die Vorsänger (Praecentor) und die Gemeinde in der gemeinen Sprache (vemacula Iingu-a.) statt des Graduale (resp. Prosa) einen Allen bekannten heil. Hymnus. Nach dem Evangelium und Eredo stärket der Priester die Gemeinde mit der Verkündigung des göttlichen Wortes. Nach der Wandlung wird wieder ein Hymnus in der Volkssprache (1ingua vulgarj) gesungen. Jn Landkirchen, bei denen es nicht Gewohnheit Hymnen in der Volkssprache zu singen, sondern das ganze Amt lateinisch gesungen wird, soll es dabei bleiben; wo aber

ein Schreiber (Minister parat-hiaram so1«iba) angestellt ist und Schüler (scholakes) vorhanden, sollen die deutschen Hymnen aufgegeben werden, und die Pfarrer es einführen, das ganze Amt lateinisch zu singen. Die alte Sitte, entweder vor oder nach der Predigt Lieder in der Volkssprache zu singen, will der Bifchof gebilliget haben und erhalten wissen. (Syn. Stat.

p. 181, 210, 217.)

Z. An dem folgenschweren Sprachenkampfe, in welchem s1ch Kaiser Ferdinand1. und Katharin von Medicis, Königin-Mutter von Frank"reich zu Gunsten der Volkssprache beim Gottesdienst vor dem Conzil von Trient sich besonders Verwendeten. (sess. XXll. Palavicin0 Vll. 11. 62.) be- theiligte sich auch, aber in bester Abs1cht und als Stimme zum Frieden Johannes Leisentritt. Die Ausgabe des zweiten Theiles seiner ,,Geistlichen Lieder« Breslau 1567 war für die Synode ein Beweggrund mehr nachzufolgen oder voraus- zugehen mit der Veranstaltung zu einem geeigneten Gesang- buche, das wir vielleicht in dem alten Neisser 1625 erhielten.

Einige Synodalen beantragten die Annahme des Leisen- trittschen Taufrituales: ,,F0rma germanjc0 j(·1j0mate bap- tizan(1i infantes.·« Budissin 1564; Köln 1585 (Wetzer XII.

716 sf.). Der Bischof aber ging nicht darauf ein; es wurde vielmehr beschlossen, bei der Agende der Metropolitankirche zu bleiben; den Pfarrern aber aufgegeben, dem Volke die heil.

Handlung in geeigneter Weise zu erklären. Es möchte jedoch der Gebrauch deutsch (polnisch) zu taufen, wo die Parochianen es verlangen,oder es schon bestände, weiterhin geduldet werden.

,,T0lerari p0sse.«

Nequiems-Formulare für Priester.

Welches Formulare de Mjssa ,,Requiem« wird genommen bei der Leiche eines Priesters? Das erste oder das zweite?

Für den dies 0l)itus und das anniversarium des Papstes, der Cardinäle und der Bischöfe sagt die Rubrik des Missale selbst ganz klar zu Anfang der 01«ati0nes (1iversae pro dekunctis:

,,Dicit:u1« prima Missa praeter 0rationes, qu-te diountur at:

intra.« (Der Unterschied liegt nur in Epistel und Evangelium.) Schon 1699 wurde bei der S. R. O. die Frage angeregt, ob in die c1ep0siti0nis et anniversarii sa0erdotis defuncti die prima oder secunda Missa zu nehmen sei, da die Orationen für Priester mit Ausnahme eines einzigen Wortes (--sauer dota1i« statt ,,pontitic-a1i«) denen für Bischöfe gleich seien.

Klar wurde darauf geantwortet in u· O:-d. 0arme1. Exc-.lo.

ad 14 (n. 4223) de dato 29. Jan. 1752 und in u. Mutin.

ad l1 (4822) de dato 23. Sept. 1837: ,,ln sepultur-I oa(1averis vol Anniversari0 pro sacer(10te t-im miss-. in

(7)

109 commemoratione oo. fide-lium, quam illa in die obitus (lioi potorii:, clummodo oratio pro eo designanda: ,,Deus qui inter apost. saoer(iotes« omnino adhibeatur.« Während also das erste Formular für Papst, Cardinäle und Bischöfe obligatorisch ist, ist es für Priester facultativ, d. h. kann nach Belieben ebenso gut angewendet werden, wie das zweite.

Das ,,Teftament des heil. Franciscus.«

,,Dileotissimi krauses et in aeternum loonedioti filii, au(1itO me, audite vooem patris vestri: Magnet promisimus, majora p«romissa sunt nobis: Servemus haeo:, suspiramus ad illa!

Volnptas brevis, poena aoterna:, modi(-a passio, gloria iniinita! Multorum vooatio, panoorum eleotio, omnium retri- butio. Annunciate l1ominii)us paoem, praedieate poenitentiam in romiSsionem peooaiorum! Estote in tribulationibus patientes, in orationibus vie,-·iles, in laboribus strenui, in se-rmonibus l1onesti, in moribus graves, in benelioiiS grati, quia pro l1is omnibns regnum vol)is praeparatur aeternum, quo(1 nobis Dominus oonoe(Zlai:. Amen.

Eine Bußpredigt.

Eine Bußpredigt, kurz und erbaulich, steht auf einer alten Tafel im Dom zu Lübeck geschrieben. Sie lautet: Christus unser Herr so zu uns spricht: ihr nennt mich Meister und fragt mich nicht, ihr nennt mich Licht und seht mich nicht, ihr nennt mich Weg und geht mich nicht, ihr nennt mich Leben und begehrt mich nicht, ihr heißt mich weise und folgt mir nicht, - ihr heißt mich schön und liebt mich nicht, ihr heißt mich reich und bittet mich nicht, ihr heißt mich ewig und sucht mich nicht, ihr heißt mich barmherzig und traut mir nicht, ihr heißt mich edel und dient mir nicht, - ihr nennt mich allmäcl)tig - und ehrt mich nicht, ihr nennt mich gerecht und fiirchtet mich nicht, werd ich euch verdammen, verdenkt mirs nicht!

Notizen.

(Was die Teufel in der Hölle thun.) Der Teufel (so erzählt ein Ordensmann) wurde einst gefragt, wie es doch den verworsenen Geistern in der Hölle zu Muthe wäre und was sie dort thäten. Darauf antwortete jener Geist der Finsterniß: ,,ln gy1-um imus nocte et con- sumimur igni,« »Wir wandern im nächtlichen Kreise und werden ver- zehrt durch das Feuer.« Bei dieser Antwort ist eins merkwürdig:

liest man die lateinischen Worte auch rückwärts, so stellt sich wieder dasselbe heraus: ,,111 gy1«um imus noct;e et (:onsumi1nur igni.«

Schön ist in den Worten ausgedrückt die Ewigkeit, welche oft mit einem Kreise oder Ringe verglichen wird, und wie diese kein Ende hat.

(Priesterlicher Heroismus.) Wie die Salzburger ,,Kath.

Kirchenzeitung« unter dem 12. Mai l. J. berichtet, wurde der Pfarrer von Andylli, Diöcese Nancy, ein Opfer heldenmüthigster Nächsienliebe.

Eines seiner Pfarrkinder erkrankte an den schwarzen Blattern. Der arme Kranke war von aller Welt verlassen. Weib und Tochter flohen, die Nachbaren trauten sich nicht ins Haus. Da der Pfarrer Abbe Bertrand die Verlassenheit des Kranken sah, machte er d-en Wärter des Armen. Als dieser starb, vollendeie der edle Priester sein gutes Werk, bekleidete den Todten, trug den Sarg, den man vor dem Hause nieder- stellte, ins Haus und legte den Leichnam mit Hilfe des Weibes des Verstorbenen, das auf das Beispiel des Pfarrers hin heimgekehrt war, in den Sarg. Die Beerdigung fand noch an demselben Tage bei einbrechender Nachi statt und der Pfarrer mußte noch helfen, den Sarg aus dem Hause zu tragen. Vierzehn Tage nachher erkrankte der barmherzige Samaritan selbst an den Blattern, die ihn bald hinweg- rafften. »Der gute Hirt giebt sein Leben für seine Schafe.

?sllersonal - Y1arlJriki1ien.

Anstellungen und Beförderungen.

Die Gymnasial-Ober- und Religionslehrer, Professoren Arthur Heinrich in Sagan nnd l)1-· tl1col. Carl Flöckner in Beuthen sind zu Geistlichen Räthen ernannt worden. - Pfarrer August Kieß- ling in Rothschloß als solcher in Polnisch-Schweinitz, Archipresbhterat Neumarkt. Pfarradministrator Hugo Ende in Siebenhufen als Pfarrer in Schlaupitz, ArchipresbyteratReichenbach. Pfarrer Paul Dollmann in Kath.-Hennersdorf als solcher in Marklissa, Archipres- byterat Lauban. Kaplan Oswald Altmann in Polnischwette als solcher in Peterwitz, Archipresbyterat Frankenstein. Pfarrer Rad olph Banner in Walzen als Erzpriester des Archipresbyterats Kostenthal.

Psarradministrator Paul Bernert in Nieder-Rydultau, Archi- presbyterat Loslau, als Pfarrer daselbst. Pfarrer Johannes Manderla in Groß-Grauden als solcher in Dittmerau, Archipresby- terat Kostenthal. » Pfarrer Paul Linie in Siolp als solcher in Boberröhrsdorf, Archipresbyterat Hirschberg. Pfarrer Franz Jaitner in Wittgendorf als solcher in Girlachsdorf, Archipresbyterat Reichenbach. Pfarrer Flo rian Heinisch in Neukirch als Actuarius Circuli des Archipresbhterats St. Nicolai. Curatus Franz Tylla in Königshütte als Pfarrer bei der Si. Hedwigskirche daselbst.

Strafanstalis-Geisilicher Carl Otte in J-alter als Pfarrer in Ossig, Archipresbyterat Striegau. Pfarrer Franz Richter in Bodland als solcher in Kreuzendors, Archipresbyierat Reichthal. Kaplan Bern- hard Stull in Neisse als Pfarrer in Polnischweite, Archipresbyterat Ziegenhals. - Pfarrer emer. Erzpriester Andreas Krecik in Körnitz als Actuarius Circuli des Archipresbyterats Klein-Strehlitz. Kaplan Georg Reiß in Miinsterberg als solcher in Schömberg.

Gestorben:

0ongregatio Latini»

Am 23. Juni starb Herr Erzpriester Joseph Michalski in Lipine. R. i. p. Als Sodale wurde aufgenommen Herr Pfarrer August Fengler in Gr.-Schmograu.

(8)

Milde Gaben.

(Vom l0. Juni 1893 bis 22. Juni incl.) Werk der heil. Kindheit. Canth durch H. K. Wirstg incl. ur

Loskaufung eines Heidenkindes Maria zu taufen 9'7,25 Mk., Deutsch-

Wartenberg durch H. Pf. Hille zur Loskaufung eines Hetdenktndes Friedrich Ambrosius zu taufen 21. Mk» Nicolai durch H. K.

Weltil«e 85 Mk» Peicherwitz 32 Mk., Buslawitz durch H. Pf. Rother tncl. zur Loskaufung eines Heidenkindes Maria zu taufen 26 Mk»

Neusalz durch H. Pf. Rathmann 50 Mk, Breslau durch H. Pf. Velkel 33,50 Mk» Gottesberg durch H. Bittner 85 Mk., Koppitz und

Vinzenberg durch H. Pf. Grallert 44,1() Mk» Breslau durch H. E;Jhr.

Böer zur Loskanfung eines Heidenkindes Johannes zu taufen t.«1 k., Wohlau durch H. Pf Haufe 37 Mk» Deutsch-Wartenberg durch H.

Pf. Hille zur Loskaufung dreier Heidenkinder Joseph zu taufen 63 Mk., Niederhartmannsdorf durch H. Pf. Göbel 4,32 Mk» Gr. ZVglin durch H. Pf. Klose 32 Mk» Gleiwitz Ungen. zur Loskaufung dreier Heiden- kinder 10() Mk.

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