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7 Memory Organization und Deduktion

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Academic year: 2022

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7 Memory Organization und Deduktion

18. Vorlesung: Schemata und Eigenschaftsvererbung;

Nichtmonotonie und Datenabhängigkeit

Schemata:

Repräsentationsstrukturen, die aus der Konjuktion einer großen Anzahl von Fakten mit freien Variablen bestehen.

(Spezialfall: Script)

Abstraktes Schema:

prädikatenlogische Darstellung

Konkretes Schema:

tatsächliche Datenstruktur in einer Implementation

Schema-Instanz:

Das durch Einsetzen der freien Variablen erhaltene spezifische Objekt (speziell: Script-Instanz)

Schlüsselproblem für Memory Organization:

effiziente Handhabung von Schemata und

ihren Instanzen

(neue Begriffe)

(2)

! " $

% & ' ( ) *+

,-. + ( ) ( ( ) * /

( + ) ,

0+ ( ) *+ 01% &0101 2 1' 2

13 4 , 13 4 , 4 + 5

14 )

+ ) ,4

4 + 5 0-1+ 3 % *13 + 4 4

0. --6 3 . ( *+ ' 4

Ansatz: Benutze "property-inheritance"-links (ein neuer Typ von link), um Klassen und Individuen in Schemata einzufügen.

Suche dann entlang von inst- und isa- links, um ggfs. nicht direkt verfügbare Information zu gewinnen (durch Eigenschaftsvererbung)

(isa subclass superclass )

(inst individual class )

(forall(x)(if (inst x dog)

(and (friendliness x high) (eats x meat))))

"Mini-Schema"; als backward-chaining-Regel durch Theorembeweiser benutzbar; z.B. für das goal:

(Show: friendliness fido ?x)

Dann müssen subgoals der Form

(inst fido class)

untersucht werden (u.U. sehr viele!).

ACHTUNG – unterscheide:

Property-links von Klassen- Knoten eines Assoziativen Netzes (dog,mammal):

implizit allquantifizierte Assertionen

Property-links von Instanz- Knoten (fido,fifi):

assertierte Fakten für Individuen

z.B. (sex fido male) Type versus Token!

der dog-Information aus der Vererbungshierarchie

(3)

! " 8

Wie ausdrücken, daß es viele Hunde gibt?

(numerous dog) ?

Einen numerous -link bei dog einführen?

(friendliness dog high) (number dog high) ?

Geht nicht in Vererbungshierarchien, da Eigenschaften aller Klassenmitglieder auf Instanzen zu vererben sind

( nicht Eigenschaften einer Klasse)

Eine Möglichkeit: zwei dog - Knoten einführen

einen für Eigenschaften der Klasse

einen für Eigenschaften aller Klassenmitglieder

Andere Möglichkeit:

Assertionen, die sich auf Klassen beziehen

Assertionen, die sich auf "Pseudo-Individuen"

beziehen (typische Vertreter)

(numerous stop-sign)

(shape #typical-stop-sign octagonal) versus Eigenschaften von Klassenmitgliedern

dog

(sex fido male) (friendliness #typical-dog high) (sex fifi female) (eats #typical-dog meat)

(inst fido dog) (isa dog mammal)

(inst fifi dog) (furry #typical-mammal true) (numlegs #typical-mammal 4)

Schemata für Klasseninstanzen → Mengen von Pseudo-Assertionen:

(forall(x)(if (inst x class)

(and (p1 x v1) → (p1 #typical-class v1) (p2 x v2) → (p2 #typical-class v2)

... ))) → ...

p: predicate v: value

Allgemein:

(4)

! " :

dog

Um eine indexierte assertorische Datenbasis für solche Ausdrücke verwenden zu können, müssen die Funktionen index-fetch und list-index-fetch so modifiziert werden, daß für jede Superklasse s einer Konstanten nach #typical-s gesucht wird.

Dies erfordert zweifache Repräsentation der isa -Hierarchie:

explizit: inst- und isa- statements in Prädikatenlogik

implizit: durch links innerhalb der Indexierung

fifi

sex

(<2> 1 (sex fifi female)) inst

(<2> 1 (inst fifi dog))

#typical-dog

friendliness

(<2> 1 (friendliness #typical-dog high)) inst

Q R ST U VW SXY X Z SU [U \U []

dog

(forall(x)(if (inst x dog)

(exists (head owner license ...) (and (friendliness x high)

(own owner x)

Abstraktes Schema mit Rollen (holder-of owner license) (part-of head x)

...))))

Konkretes Schema: Beim Skolemisieren werden die Rollen zu Funktionen (if (inst ?x dog)

(and (friendliness ?x high) (own (owner-of ?x) ?x)

(holder-of (owner-of ?x) (license-of ?x)) (part-of (head-of ?x) ?x))

...))))

(5)

; < = > ? @AB C D E F G B HI ? J B E J B @ K L E C HAM N I B E O E HB AAM F B E P ^

Einführung von "Pseudo-Assertionen" für Eigenschaften der Klassenmitglieder führt zu Ausdrücken wie:

(holder-of (owner-of #typical-dog)(license-of #typical dog))

Problem:

_

Es ist zwar möglich, Assertionen über #typical-dog zu indexieren.

_

Wie aber sind funktionale Ausdrücke einzubeziehen wie (owner-of #typical-dog) ?

Q R ST U VW SXY X Z SU [U \U []

In einem realistischen Beispiel wird nicht der funktionale Term

(owner-of fido) interessieren, sondern sein Wert (z.B. fred ).

D.h. in der DATABASE werden Fakten folgender Art stehen:

(:= (owner-of fido) fred)

(:= (license-of fido) license-4)

Das Prädikat ":=" bedeutet dabei gerichtete Gleichheit:

der Skolem-Term (owner-of-fido) kann durch fred ersetzt werden, aber nicht umgekehrt.

Anders als das "=" , mit dem Atome wie ackroyd und murderer-97 unifizierbar gemacht werden, kann der Index-Mechanismus nicht geeignet erweitert werden.

Es könnte sehr viele

solche Funktionswerte

geben, für alle im

Schema eingeführten

Rollen!

(6)

; < = > ? @AB C D E F G B HI ? J B E J B @ K L E C HAM N I B E O E HB AAM F B E P ; ;

> Schemaregeln (mit Skolemfunktionen) werden überhaupt nicht indexiert.

Wenn (z.B.) dog in einem Inferenzprozeß vorkommt, wird das dog- Schema zu einer Liste momentan aktiver Schemata hinzugefügt und alle aktiven Schemata für Inferenzen zugänglich gemacht.

Problem: Die Liste aktiver Schemata kann sehr schnell sehr groß werden.

Beispiel: The lawyer took a cab to a restaurant near the university.

Dann könnten im nächsten Moment die Schemata für lawyer, cab, restaurant, university, aber auch die Schemata für deren Superklassen

( lawyer < professional < wage-earner < person...

angesprochen sein.

D.h. der eine Satz verlangt bereits etliche aktive Schemata! ---> Ineffizienz-Problem

Q R ST U VW SXY X Z SU [U \U []

> Ansatz von Charniak/McDermott

Skolem-Funktionen werden nicht "buchstäblich" indexiert, sondern nach dem Typ ihrer möglichen Werte:

Auch hiermit lassen sich nur in bestimmten Fällen Erfolge erzielen!

(bei Interesse: siehe S. 410f )

(7)

; < = > ? @AB C D E F G B HI ? J B E J B @ K L E C HAM N I B E O E HB AAM F B E P ; b

Bei Vorliegen unvollständiger Daten kann es vorkommen, daß bereits vorgenommene Ableitungen aufgrund neuer Information zurückgenommen werden müssen, z.B.:

c

Erwartungswerte (Defaults) werden überschrieben

c

Bekanntwerden von Ausnahmen von Regeln

c

Bekanntwerden gegenteiliger Evidenz für etablierte Schlüsse

c

Korrektur von Eingabedaten

c

zeitliche Änderung von Eingabedaten

Q R ST U VW SXY X Z SU [U \U []

fliegt(X) :- vogel(X), not abnorm(X).

abnorm(X) :- pinguin(X).

vogel(tweety).

>fliegt(tweety)? ==> yes

fliegt(X) :- vogel(X), not abnorm(X).

abnorm(X) :- pinguin(X).

vogel(tweety).

pinguin(tweety).

>fliegt(tweety)? ==> no

Beispiel (PROLOG mit Closed-World Assumption):

e f gh i j k lm h n gk

o i i p q r s th u v

wf m o x y

m j u u z u t{ | s

} j ~ j ti }  n ti s€

~ tn k  z

 u ‚ j u h q q j u ƒ

(8)

; < = > ? @AB C D E F G B HI ? J B E J B @ K L E C HAM N I B E O E HB AAM F B E P ; „

defframe auto

(slots (sitze 5)

(zylinder 4) (räder 4))) defframe sportwagen (supers auto)

(slots (sitze 2)

(preis hoch))) (definstance flitzer of

sportwagen)

>Hat flitzer 4 zylinder?

>JA

Erweiterung des Frames sportwagen:

defframe sportwagen (supers auto)

(slots (sitze 2)

(preis hoch) (zylinder 6)))

>Hat flitzer 4 zylinder?

>NEIN

Q R ST U VW SXY X Z SU [U \U []

(a) A → B UNLESS C

(b) A & ¬C → B

Unkenntnis (ob C oder ¬C ):

(a) zugunsten der Regel (b) gegen die Regel

Ausnahmen erfordern 3-wertige Logik: wahr, falsch, unbekannt

†

Regeln mit Ausnahmen führen unmittelbar zu Nichtmonotonie, denn durch Zusatzinformation kann im Fall (a) klar werden, daß ein Ausnahmefall vorliegt.

(d.h. Konklusionen sind plausibel, nicht korrekt)

†

Nichtmonotones Schließen auch bei 2-wertiger Logik:

falls unbeweisbar als falsch

interpretiert (CWA)

(9)

‡ ˆ ‰ Š ‹ ŒŽ   ‘ ’ “ Ž ”• ‹ – Ž ‘ – Ž Œ — ˜ ‘  ”™ š • Ž ‘ › ‘ ”Ž ™ ’ Ž ‘ œ ‡ 

Ableitungen

Fakten

Ableitungen

Fakten

Monotones Schließen:

Kenntnis weiter Fakten erhält alle bisherigen Ableitungen

Nichtmonotones Schließen:

Kenntnis weiter Fakten kann vorher abgeleitete Fakten unableitbar machen

PL-1 ist monoton! In PL-1 nicht modellierbar!

ž Ÿ  ¡ ¢ £¤  ¥¦ ¥ §  ¢ ¨¢ ©¢ ¨ª

«

Modale nichtmonotone Logiken

¬

logische Sprache wird um sog. Modaloperatoren erweitert

«

Default-Logiken

¬

Einführung nichtmonotoner Inferenzregeln

«

Circumscription

¬

aus einer Prämissenmenge nichtmonoton ableitbare Formeln werden definiert als aus einer Obermenge der Prämissen monoton ableitbare Formeln

hier nicht weiter betrachtet;

siehe z.B. Görz, Kapitel 1.2

(10)

‡ ˆ ‰ Š ‹ ŒŽ   ‘ ’ “ Ž ”• ‹ – Ž ‘ – Ž Œ — ˜ ‘  ”™ š • Ž ‘ › ‘ ”Ž ™ ’ Ž ‘ œ ‡ ­

Das von der Logik geforderte Verhalten wird (unter erheblichem Effizienzgewinn) dadurch approximiert, daß man annimmt, eine Formel sei wahr („konsistent“), solange ihre Negation nicht bewiesen wurde:

¬

„unbeweisbar“ wird ersetzt durch „bisher nicht bewiesen“

¬

Ableitbarkeit relativ zum Problemlösungszustand definiert

¬

Abhängigkeiten der einzelnen Schlüsse von Vorbedingungen werden aufgehoben

¬

falls sich später herausstellt, daß eine Annahme falsch war:

Schluß zurücknehmen

Datenabhängigkeit

ž Ÿ  ¡ ¢ £¤  ¥¦ ¥ §  ¢ ¨¢ ©¢ ¨ª

Datenbasiseintrag p

späterer Eintrag p q

Vorwärtsverkettung: Eintrag q Löschen der Voraussetzung: p q ist nicht mehr begründet ! q

Löschen von Einträgen ==> Löschen von Folgerungen

D.h. das Fortbestehen des Datums q in DATABASE

ist abhängig vom Fortbestehen der Voraussetzung p .

(11)

‡ ˆ ‰ Š ‹ ŒŽ   ‘ ’ “ Ž ”• ‹ – Ž ‘ – Ž Œ — ˜ ‘  ”™ š • Ž ‘ › ‘ ”Ž ™ ’ Ž ‘ œ ® ‡

justifiers

justification justificand

«

Begründungsnotiz für Einträge (data dependency note)

¬

Grund (justifier)

¬

Begründungen (justification)

¬

Begründetes (justificand)

ž Ÿ  ¡ ¢ £¤  ¥¦ ¥ §  ¢ ¨¢ ©¢ ¨ª

(mortal alice) (inst alice human)

(if (inst ?x) human)

(mortal ?x))

(12)

‡ ˆ ‰ Š ‹ ŒŽ   ‘ ’ “ Ž ”• ‹ – Ž ‘ – Ž Œ — ˜ ‘  ”™ š • Ž ‘ › ‘ ”Ž ™ ’ Ž ‘ œ ® °

p justifiers

justification justificand justificand

gelöscht

fälschliche zirkuläre Begründung für p

ž Ÿ  ¡ ¢ £¤  ¥¦ ¥ §  ¢ ¨¢ ©¢ ¨ª

durch sog. Truth-Maintenance-Systeme (auch: Reason-Maintenance-Systeme)

†

Charniak & McDermott, Kapitel 6, Seite 406-416

†

Görz, Kapitel 1.2 zum Thema Nichtmonotonie

hierüber

später mehr!

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