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Hartmut Giest / Detlef Pech: Anschlussfähige Bildung im Sachunterricht

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Academic year: 2022

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Hartmut Giest & Detlef Pech Editorial

Der vorliegende 20. Jahresband der GDSU enthält zu einem großen Teil Beiträ- ge, die auf der 18. Jahrestagung der Gesellschaft für Didaktik des Sachunterrichts e.V. (GDSU) in Berlin gehalten wurden. Die Thematik der Tagung war „An- schlussfähige Bildung aus der Perspektive des Sachunterrichts“. Damit wurde die im Vorjahr mit Blick auf die Elementarbildung begonnene Diskussion nun auf das komplexe Gesamtproblem der Anschlussfähigkeit ausgedehnt. Komplexität von Inhalten, Perspektiven sowie Fragestellungen und Problemen ist ein Kenn- zeichen des Sachunterrichts. So formulierte Wolfgang Klafki auf der Gründungs- tagung der GDSU in Berlin, der Sachunterricht weise „[...] verglichen mit den anderen Feldern des Grundschulunterrichts und den Fächern oder fächerübergrei- fenden Unterrichtsdisziplinen aller Schulstufen den höchsten Grad an Komplexi- tät auf […]“1. Sowohl für den Sachunterricht der Grundschule als auch für die universitäre Disziplin lässt sich der Umgang mit dieser Komplexität, der Vielfalt und Vielzahl möglicher Sachen und der Perspektiven auf sie, als stetes Ringen bezeichnen.

Dabei hat der Sachunterricht in Schule und Hochschule seine Eigenständigkeit als Kernfach grundlegender Bildung aufzuzeigen und muss zugleich eine Fülle von Bezugsdiskursen (Didaktiken, Fachwissenschaften...) beachten und sichtbar machen, welche Anschlussmöglichkeiten im Lernen und Lehren bestehen und wie sie realisiert werden können. Angesichts der Formulierung von Kompetenz- modellen und Bildungsstandards muss die Frage nach dem Anschluss an die Unterrichtsfächer der weiterführenden Schulen neu diskutiert werden, wobei auch der Anschluss an die Bildungsarbeit im Elementarbereich konkret herzustel- len ist. Schließlich ist dabei auch die Integration übergreifender Bildungsaufga- ben zu beachten, die weder disziplinär noch institutionell gebunden sind (Medien, Interkulturalität…).

Hartmut Giest unterstreicht in seinem in die Thematik einführenden Beitrag die Bedeutung des Bildungsbegriffes. Grundlegung von Bildung als Aufgaben-

1 Klafki, W. (1992): Allgemeinbildung in der Grundschule und der Bildungsauftrag des Sach- unterrichts. In: Lauterbach, R./ Köhnlein, W./ Spreckelsen, K./ Klewitz, E. (Hrsg.), Brenn- punkte des Sachunterrichts. Heilbrunn, S. 11-31 (S. 11).

Giest / Pech (Hg.), Anschlussfähige Bildung im Sachunterricht ISBN 978-3-7815-1731-8

VERLAG JULIUS KLINKHARDT, BAD HEILBRUNN 2010

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stellung der Grundschule wird dabei als Ausgangspunkt jeglicher Diskurse über Anschlussfähigkeit angesehen.

Das erste Kapitel widmet sich den Zugängen zu Naturphänomenen und Operationalisierungen naturwissenschaftlichen Lernens im Sachunterricht. Tho- mas Haider; Sören Asmussen & Bernd Wagner; Karen Rieck & Claudia Fischer;

Markus Peschel; Alexander Rachel, Eva Heran-Dörr, Christine Waltner &

Hartmut Wiesner sowie Dorothee Benkowitz & Hans-Joachim Lehnert berichten über empirische Studien und Projekte zum naturwissenschaftlichen Lernen sowie der naturwissenschaftlichen Grundbildung in der Elementar- und Primarstufe. Sie spannen dabei ein breites Spektrum auf, welches vom Gewinnen erster Vorstel- lungen und Einsichten in die Konzepte Energie und Magnetismus über Erfahrun- gen mit dem Experimentieren als Lernhandlung und aus dem Projekt Sinus- Transfer bis zur Wahrnehmung von Biodiversität durch Schüler/innen reicht.

Ein zweites Kapitel ist den Übergängen (Elementar-, Primar-, Sekundarstufe) gewidmet. Marlies Hempel; Astrid Kaiser & Julia Lange; Claudia Schomaker &

Astrid Kaiser sowie Peter Gansen thematisieren Probleme der frühkindlichen Bildung im Kindergarten, der Anschlussfähigkeit der Schulfächer an den Sachun- terricht, Übergangsprobleme von der Grundschule in die Sekundarstufe1 sowie zwischen Elementar- und Primarstufe.

Das dritte Kapitel ist sozialwissenschaftlichen Zugängen zu anschlussfähigen Bildungsaufgaben des Sachunterrichts gewidmet. Katharina Kalcsics, Kathleen Raths & Beatrice Dätwyler; Detlef Pech & Sabine Erbstößer sowie Barbara Rösch berichten über Studien zu Politik, Holocaust Education und Alltagsrassis- mus als Problemstellungen im Sachunterricht.

Das vierte und letzte Kapitel thematisiert Anschlussfähigkeit in der Perspekti- ve auf Lehrkräfte. Katharina Fricke, Alexander Kauertz & Hans E. Fischer;

Annika Ohle, Alexander Kauertz & Hans E. Fischer; Eva Heran-Dörr; Rupert Scheuer, Brigitta Kleffken & Sabine Ahlborn-Gockel bearbeiten in ihren Beiträ- gen Problemstellungen der Klassenführung, des Professionswissen von Lehrkräf- ten und der sprachlichen Bildung im naturwissenschaftlichen Sachunterricht.

Thyra Graff, Gabriele Lieber thematisieren in ihren Beiträgen das Reflexionspo- tenzial von Lehrkräften sowie die Bildliteralität und Meike Wulfmeyer & Tim Mahnken die Bildung für Nachhaltige Entwicklung im Sachunterricht. Markus Kübler fragt in seinem Beitrag pointiert nach dem Nutzen von Strukturglei- chungsmodellen für komplexe Forschungsdesigns im Sachunterricht.

Mit großem Bedauern mussten wir zur Kenntnis nehmen, dass die Plenarrefe- rate der Jahrestagung im vorliegenden Band nicht in Textform vertreten sind, da die Referenten aus Termingründen keine Texte liefern konnten.

Hartmut Giest & Detlef Pech Giest / Pech (Hg.), Anschlussfähige Bildung im Sachunterricht

ISBN 978-3-7815-1731-8

VERLAG JULIUS KLINKHARDT, BAD HEILBRUNN 2010

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