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[Rezension zu:] Übersetzte Literatur in deutschsprachigen Anthologien

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Academic year: 2022

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Tolstoj, Blok - Tschechows Astrow aus Onkel Wanja fehlt) und amerikanische (Melville, Wallace Stevens - ohne Thoreau). Hier schreibt ein Europäer unter aktuellem Stichwort über seine eigene Literatur, zu der natürlich auch Borges und Mishima gehören. Zweifellos ist die "Heilige Wildnis" zwischen Hölderlin und Beuys von Horst Dieter Rauh gut lesbar kartographiert worden, so daß eine gelungene Einführung in eine zentrale Region der Komparatistik vorliegt.

Horst-Jürgen Gerigk

Übersetzte Literatur in deutschsprachigen Anthologien. Eine Bibliographie.

Hg. von Helga Eßmann und Fritz PauI. Erster Teilband: Anthologien mit Dich- tungen aus aller Welt. Unter Mitarbeit von Heike Leupold hg. von Helga Eß- mann. Stuttgart (Anton Hiersemann Verlag) 1997 (= Hiersemanns bibliographi- sche Handbücher; Bd. 13.1). 455 Seiten. - Zweiter Teilband: Anthologien mit russischen Dichtungen. Unter Mitarbeit von Christiane Hauschild und Heike Leupold hg. von Ulrike Jekutsch. Stuttgart (An ton Hiersemann Verlag) 1998 (=

Hiersemanns bibliographische Handbücher; Bd. 13.2). 185 Seiten.

Unter "Anthologien" verstehen die Herausgeber solche Sammlungen, "in denen mindestens drei verschiedene Autoren bzw. Autorinnen mit ihren Werken bzw.

Auszügen daraus vorgestellt werden und die selbständig in Buchform veröf- fentlicht wurden". Was den ersten Teilband betrifft, so werden unter "deutsch- sprachigen" Anthologien mit Dichtungen aus aller Welt Anthologien erfaßt, die überwiegend deutschsprachig sind, überwiegend Versdichtungen enthalten, mindestens drei verschiedene übersetzte Literaturen repräsentieren und deren Anteil der übersetzten Literatur mindestens 20% des Seitenumfangs im Textteil beträgt. Die Bibliographie der deutschsprachigen Anthologien mit Dichtungen aus aller Welt listet 207 zwischen l732 und 1995 veröffentlichte Anthologien auf und ist in sechs Abschnitte gegliedert: 1. Bibliographie; 2. Autorenregister;

3. Übersetzerregister; 4. Sprachenregister; 5. Verlagsort- und Verlagsregister;

6. Schlagwortregister der Anthologiethemen.

Die Bibliographie der Anthologien mit russischen Dichtungen listet 186 zwischen 1820 und 1995 veröffentlichte deutschsprachige Anthologien mit ü- bersetzter Literatur auf, die "auch oder ausschließlich russische Poesie vorstel- len". Es wurden nur Anthologien mit Vers dichtung aufgenommen, "sogenannte Mischanthologien mit Vers- und Prosatexten nur dann, wenn der Lyrik-Anteil

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mindestens 75% des Gesamttextes betrug". Die Bibliographie ist hier in nur fünf Abschnitte gegliedert, weil ja das Sprachenregister entfällt.

Die Herausgeberin des ersten Teilbandes, Helga Eßmann, vermerkt lapidar in ihrem Vorwort: ,,Literarische Anthologien dürften vor allem deshalb ein von der Forschung bislang vernachlässigtes Printmedium sein, weil ihre Ermittlung so aufwendig ist." Dabei besteht kein Zweifel darüber, daß Anthologien sowohl als Rezeptionsdokumente wie auch als Medien der Literaturvermittlung eine herausragende Stellung innerhalb der Literaturgeschichte einnehmen. "Antho- logien zeigen", so Walter Höllerer 1970, "die Verknüpfung literarhistorischer, poetologischer und soziologischer Fragen. Der Anthologien-Herausgeber und der zeitgenössische Leser sind ein aufschlußreiches Gespann."

Die hier vorliegenden zwei Teilbände Übersetzte Literatur in deutschspra- chigen Anthologien dürfen als Pionierleistungen für eine künftige Geschichte der Literaturvermittlung im allgemeinen und der deutschsprachigen Überset- zungskultur im besonderen gelten. Die ausführliche Einleitung (IX-XXII) der Herausgeberin des zweiten Teilbandes, Ulrike Jekutsch, läßt programmatisch deutlich werden, was sich alles an Anthologien mit russischer Dichtung ablesen läßt, was sich alles "verrät", wenn man die einschlägigen Symptomatologien kennt. Anthologien, wie sie hier zur Debatte stehen, sind Chiffren für Kompara- tisten.

Horst-Jürgen Gerigk

Karin Tebben (Hg.): Beruf: Schriftstellerin. Schreibende Frauen im 18. und 19.

Jahrhundert. Göttingen (Vandenhoeck & Ruprecht) 1998 (= Sammlung Van- denhoeck). 340 Seiten.

Es geht hier ausschließlich um den Roman, genau gesagt, um den Siegeszug des Romans, der gegen Ende des 18. Jahrhunderts einsetzt und das sich etablie- rende Bildungsbürgertum zur Voraussetzung hat. Mit einem Wort: es geht um den sich entfaltenden Literaturbetrieb, der, wie es die Herausgeberin Karin Tebben, Germanistin an der Universität Oldenburg, formuliert, "auf die Be- dürfnisstruktur eines breiten, wenngleich auch anonymen Lesepublikums ant- worten mußte". An die Stelle des finanziell unabhängigen Autors tritt "der Ty- pus des Schriftstellers, der sein Können in den Dienst des Broterwerbs stellte".

Der vorliegende Sammelband behandelt die Entwicklung des weiblichen Be- rufsschriftstellertums, dessen Geschichte in Deutschland mit dem Jahr 1771

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