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Import und Export von Holzsortimenten

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Academic year: 2022

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Import und Export von Holzsortimenten

Marktinformation Teil 4

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Impressum

Medieninhaber und Herausgeber:

Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus Stubenring 1, 1010 Wien

bmnt.gv.at

Text: Martin Höher, Lorenz Strimitzer (Österreichische Energieagentur) Fotonachweis: shutterstock.com/Ingrid Balabanova

Wien, Dezember 2018

Copyright und Haftung:

Auszugsweiser Abdruck ist nur mit Quellenangabe gestattet, alle sonstigen Rechte sind ohne schriftliche Zustimmung des Medieninhabers unzulässig.

Es wird darauf verwiesen, dass alle Angaben in dieser Publikation trotz sorgfältiger Bearbeitung ohne Gewähr erfolgen und eine Haftung des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus und der Autorin/des Autors ausgeschlossen ist. Rechtausführungen stellen die unverbindliche Meinung der Autorin/des Autors dar und können der Rechtssprechung der unabhängigen Gerichte keinesfalls vorgreifen.

Rückmeldungen: Ihre Überlegungen zu vorliegender Publikation übermitteln Sie bitte an klimaaktiv@energyagency.at

klimaaktiv ist die Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus.

Strategische Gesamtsteuerung klimaaktiv

Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus, Abt. Nachhaltige Finanzen und Standortpolitik

Bettina Bergauer, Katharina Kowalski, Philipp Maier, Elisabeth Bargmann Stubenbastei 5, 1010 Wien

Programmmanagement klimaaktiv energieholz

Österreichische Energieagentur - Austrian Energy Agency Lorenz Strimitzer

Mariahilfer Straße 136, 1150 Wien

Tel: +43 1 5861524-0, E-Mail: klimaaktiv@energyagency.at klimaaktiv.at/energieholz

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Import und Export von Holzsortimenten 3

Inhalt

Impressum ... 2

1 klimaaktiv energieholz ... 4

2 Import und Export von Holzsortimenten ... 6

3 Rundholzimporte ... 7

4 Rundholzexporte im Detail ... 10

5 Herkunftsregionen und –Länder für Rundholzimporte ... 12

6 Schnittholzexporte ... 14

7 Zielregionen und –Länder für Schnittholzexporte ... 16

8 Pellets und Briketts ... 18

9 Brennholz ... 20

10Hackgut ... 22

Abbildungsverzeichnis ... 24

Kontakte ... 25

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1 klimaaktiv energieholz

Angesichts der regen Nachfrage nach Holz für die stoffliche und energetische

Verwendung benötigt der Markt möglichst nachhaltig produzierte und klar definierte Holzsortimente. Aktuell nehmen sowohl die Waldfläche als auch der Holzvorrat in Österreich zu.

Es besteht daher großes Potential zusätzliche heimische Holzsortimente einer nachhaltigen Verwendung zuzuführen und damit fossile Rohstoffe zu ersetzen. Das klimaaktiv Programm energieholz unterstützt die Mobilisierung dieser bislang ungenutzten österreichischen Holzressourcen und trägt dazu bei, dass neue Energieholzmengen beschleunigt auf den Markt gebracht werden. Darüber hinaus informiert klimaaktiv energieholz regelmäßig über aktuelle Bedingungen und Entwicklungen am Energieholzmarkt, um dessen Transparenz zu erhöhen.

Teil dieser Tätigkeit ist die Veröffentlichung von Marktinformationen, welche sich jeweils einem bestimmten Teilbereich des Energieholzmarktes widmen und laufend aktualisiert werden. In diesen Dokumenten werden Zahlen, Daten und Fakten zum

Energieholzaufkommen, Energieholzmarkt und dem Energieholzverbrauch dargestellt.

Die folgenden Marktinformationen sind bereits erschienen und online verfügbar1:

Teil 1: Energiebilanz der Holzsortimente Teil 2: Holzeinschlag in Österreich

Teil 3: Preisentwicklung der Holzsortimente Teil 4: Import & Export von Holzsortimenten Teil 5: Biomasseheizungen in Österreich Teil 6: Industrien der Holzverarbeitung

Das vorliegende Dokument ist Teil 4 dieser Serie und betrachtet die Entwicklung sowohl des Imports als auch des Exports unterschiedlicher Holzsortimente im Jahr 2017.

Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage klimaaktiv energieholz

1

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Import und Export von Holzsortimenten 5 Anmerkung: Für die Umrechnung (Gewicht-Volumen-Energiegehalt) der verschiedenen Holzsortimente werden in der Serie der Marktinformationen primär die von der Österreichischen Energieagentur – Austrian Energy Agency – gemeinsam mit wesentlichen Marktakteuren erstellten „Umrechnungsfaktoren für Energieholzsortimente bei Holz- bzw. Energiebilanzberechnungen“ herangezogen2. Bei externen Daten sind mitunter andere Umrechnungsfaktoren hinterlegt, sodass bei Bedarf Faktoren der Herkunftsquelle übernommen werden

2Download http://www.klimaaktiv.at/erneuerbare/energieholz/werkzeuge-und-hilfsmittel.html

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2 Import und Export von Holzsortimenten

Österreich ist eines der waldreichsten Länder der europäischen Union und verfügt traditionell über eine gut organisierte Waldbewirtschaftung sowie eine

leistungsfähige Holzindustrie. Die heimische Sägeindustrie ist stark exportorientiert, erhebliche Mengen an Schnittholz werden in die ganze Welt verkauft.

Österreich ist trotz seiner vergleichsweise geringen Größe einer der wichtigsten

Schnittholzexporteure der Welt. Zur Abdeckung des notwendigen Rohstoffbedarfs wird daher zusätzlich zum inländischen Holzaufkommen auch Sägerundholz, vorwiegend aus den Nachbarländern, importiert.

Der Rohstoff Holz wird auch von anderen holzverarbeitenden Industrien benötigt, beispiels- weise von der Papier- und Zellstoffindustrie sowie der Plattenindustrie. Auch hier wird Holz teilweise importiert, wenn auch in viel geringerem Ausmaß als von der Sägeindustrie. Die genannten Industrien verarbeiten – im Sinne einer kaskadischen Nutzung – auch große Mengen an Nebenprodukten aus der heimischen Sägeindustrie.

In der vorliegenden Marktinformation werden die zeitlichen Entwicklungen der Import- und Exportströme wichtiger Holzsortimente anhand von Sekundärdaten ausgewertet und dargestellt. Dabei werden nicht nur die Sortimente der stofflichen Nutzung beschrieben (Säge- und Industrierundholz, Schnittholz), sondern es wird auch auf die energetisch genutzten Sortimente eingegangen (Hackgut, Pellets, Briketts, Brennholz). Des Weiteren wird die Bedeutung einzelner Länder und Regionen für die Rohstoffversorgung aufgezeigt und deren Stellung als Absatzmarkt für heimische Produkte erläutert. Als Datengrundlage für die folgenden Analysen dienen die jährlichen FHP Branchenstatistiken „Holz und

Holzprodukte“ mit Stand Juli 2018, welche die Ausfuhr und Einfuhr der verschiedenen Holzsortimente für das Jahr 2017 dokumentieren.

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Import und Export von Holzsortimenten 7

3 Rundholzimporte

Die hohe Nachfrage starker holzverarbeitender Industrien in Österreich bewirkt, dass beträchtliche Mengen an Rundholz nach Österreich importiert werden.

Die folgende Grafik zeigt die Rundholzimporte im Zeitverlauf. Ausgehend von insgesamt 5,2 Mio. Festmeter (fm) im Jahr 1997 stiegen die Importe in den Folgejahren bis zum Jahr 2000.

Nach dem Höchststand von rund 9 Mio. fm im Jahr 2006 sanken diese bis 2012 wieder um neuerlich bis 2016 auf rund 9 Mio. fm anzusteigen. In einer Langzeitbetrachtung seit dem Jahr 2000 hat sich der Importbedarf zwischen 7 und 9 Mio. fm eingependelt.

Ausschlaggebend ist hierbei ein stark schwankender Bedarf an Nadelrundholz. Die Laubholzimporte liegen hingegen in der Regel zwischen 1 und 1,5 Mio. fm pro Jahr und zeigen im Zeitverlauf deutlich geringere Schwankungen.

Im Jahr 2017 betrugen die Rundholzimporte insgesamt 8,8 Mio. fm, wobei sich diese Menge aus 7,7 Mio. fm Nadel- sowie 1,1 Mio. fm Laubholz zusammensetzt. Im Vergleich zu 2016 (9,1 Mio. fm) sank der Import von Nadelrundholz um rund 200.000 fm (3%) und von Laubrundholz um rund 100.000 fm (9%). Der sinkende Bedarf an Rundholzimporten beruht auf einem erhöhten heimischen Aufkommen (vgl. Marktinformation Teil 2: Holzeinschlag) und einem leicht geringeren Holzeinschnitt in den Sägewerken.

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Abbildung 1 Entwicklung der Importe von Nadel- und Laubrundholz zwischen 1997-2017

Quelle: FHP Kooperationsplattform Forst Holz Papier Grafik: Österreichische Energieagentur

Die importierten Rundholzmengen können grundsätzlich auf Säge- und Industrierundholz verteilt werden. Sägerundholz ist dabei jenes Holz, das vorwiegend von der Sägeindustrie zu Schnittholz verarbeitet wird. Geringe Mengen Sägerundholz werden jedoch auch in der

„sonstigen Holzverarbeitung“ (z.B. Tischler, Zimmerer) benötigt. Industrierundholz wird vorwiegend in der Papier- und Zellstoffindustrie sowie der Plattenindustrie genutzt. Geringe Mengen werden darüber hinaus von anderen Marktteilnehmern, unter anderem der

Wildbach- und Lawinenverbauung bzw. der Straßenverwaltung, nachgefragt.

Im Bereich Nadelrundholz wird vor allem Sägerundholz importiert, während im Bereich Laubholz fast ausschließlich Industrierundholz importiert wird. Abbildung 2 stellt die

Entwicklung der verschiedenen Importmengen Nadelholz über einen Zeitraum von 2007 bis 2017 dar. Im Jahr 2017 beliefen sich die Importe auf knapp 7,7 Mio. fm, wovon 6,1 Mio. fm auf Sägerundholz und 1,6 Mio. fm auf Industrierundholz entfielen. Ein Vergleich mit den

Vorjahresmengen zeigt eine deutliche Steigerung von insgesamt 0,8 Mio. fm. Der Import von Industrierundholz betrug 2016 rund 2,7 Mio. fm (2015: 2,3 Mio. fm) und verteilt sich auf 1,7 Mio. fm Nadel- und 1 Mio. fm Laubholz. Mit einem Plus von 0,5 Mio. fm stieg vor allem die Nachfrage nach Industrienadelrundholz.

Sägenadelrundholz ist nach wie vor das mengenmäßig wichtigste Rundholzsortiment, verzeichnet aber auch die stärksten Schwankungen. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9

[Mio. fm]

Rundholzimporte

Nadelrundholz Laubrundholz

(9)

Import und Export von Holzsortimenten 9

Importe 2016 um rund 17% auf 6,2 Mio. fm. Die Importe von Industrienadelrundholz stiegen auf 1,7 Mio. fm, was im Jahresvergleich eine Steigerung von 38% bedeutet. Im Jahr 2017 gab es hingegen wenig Veränderung, insgesamt wurden rund 6,1 Mio. fm Sägenadelrundholz und 1,6 Mio. fm Industrienadelrundholz importiert.

Die Importmengen von Laubrundholz sind mit rund 1,1 Mio. fm 2017 hingegen deutlich geringer und sind auch im Jahresvergleich zu 2016 um rund 10% gesunken.

Abbildung 2 Rundholzimporte unterteilt nach Nadel- und Laubholz sowie Verwendungszweck für den Zeitraum 2007–2016

Quelle: FHP Kooperationsplattform Forst Holz Papier, Statistik Austria Grafik: Österreichische Energieagentur

0 1 2 3 4 5 6 7

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

[Mio. fm]

Rundholzimporte

Säge-Nadel rundholz

Industrie-Nadel rundholz

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4 Rundholzexporte im Detail

Die Rundholzexportmengen sind im Vergleich zu den Importen etwa um den Faktor 10 geringer. Wie Abbildung 2 zeigt haben sich die Rundholzexporte über den

Zeitraum 2007-2017 insgesamt sehr dynamisch entwickelt.

Die Rundholzexporte beliefen sich im Jahr 2017 auf insgesamt 876.000 fm. Mit 726.000 fm Nadelrundholz gegenüber 150.000 fm Laubrundholz sind Nadelhölzer auch bei den Exporten dominierend. Im Vergleich zu 2016 kam es weder bei Nadel- noch bei Laubhölzern zu

nennenswerten Mengenveränderungen. Abbildung 3 zeigt die Rundholzexporte unterteilt nach Nadel- und Laubholz für den Zeitraum 2007–2017

Abbildung 3 zeigt die Rundholzexporte unterteilt nach Nadel- und Laubholz für den Zeitraum 2007–2017

Quelle: FHP Kooperationsplattform Forst Holz Papier, Statistik Austria Grafik: Österreichische Energieagentur

0,0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 1,0

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

[Mio. fm]

Rundholzexporte

Nadelrundholz Laubrundholz

(11)

Import und Export von Holzsortimenten 11

Wird der Export von Nadelrundholz in Industrie- und Sägerundholz aufgeteilt, halten sich die Sortimente im Jahr 2017 in etwa die Waage (siehe Abbildung 4). Langfristig betrachtet sind die Mengen des Nadelsägerundholzes jedoch stark gefallen, während sich der Export von Nadelindustrierundholz im Betrachtungszeitraum verdoppelt hat. Laubrundholz verteilt sich zu etwas 1/3 in Sägerundholz und 2/3 in Industrierundholz. Die Exportmengen sind seit einem Einbruch während der Wirtschaftskrise 2009 wieder gestiegen.

Quelle: FHP Kooperationsplattform Forst Holz Papier, Statistik Austria Grafik: Österreichische Energieagentur

0,0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

[Mio. fm]

Rundholzexporte

Säge-Nadel rundholz

Industrie-Nadel rundholz

Laubrundholz

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5 Herkunftsregionen und –Länder für Rundholzimporte

Dieses Kapitel beschreibt aus welchen Ländern bzw. Regionen die Österreichischen Holzindustrien hauptsächlich importiert haben und inwieweit hier in den vergangenen Jahre Veränderungen stattfanden.

Die Rundholzimporte betrugen im Jahr 2004 rund 8,8 Mio. fm und im Jahr 2009 rund 7,8 Mio.

fm. Im Langzeitvergleich schwankte die Menge zwischen 7 und 9 Mio. fm pro Jahr. Ein Rundholzimport von mehr als 9 Mio. fm im Jahr 2016 bedeutet eine außerordentliche hohe Importmenge. Nach wie vor sind die unmittelbaren Nachbarstaaten Österreichs die

wichtigsten Herkunftsländer für dieses Rundholz. Die Importmengen von außerhalb Europas bzw. aus Übersee fallen kaum ins Gewicht und werden daher nicht dargestellt (vgl. Abbildung 4). Die Nachbarstaaten Deutschland, Tschechien, Slowakei, Ungarn und Slowenien waren 2017 für rund 92% der Importe verantwortlich. Insbesondere die Einfuhren aus Tschechien waren ausschlaggebend für einen stark gestiegenen Import von Rundholz.

Lange Zeit war Deutschland das wichtigste Herkunftsland des österreichischen

Rundholzimports, was sich aber die vergangenen 10 Jahre änderte. Die Importmengen sanken von rund 4,4 Mio. fm im Jahr 2004 auf 2,5 Mio. fm im Jahr 2017. Wachsende Importmengen sind hingegen auf den osteuropäischen Nachbarstaaten wie Tschechien, Ungarn, Slowenien und der Slowakei zu verzeichnen. Im Jahr 2017 war Tschechien mit 3,5 Mio. fm wiederholt wichtigstes Herkunftsland. 1,6 Mio. fm wurden aus Slowenien und 0,7 Mio. fm aus Ungarn importiert. Bei den Importen aus dem restlichen Europa hingegen kam es kaum zu nennenswerten Veränderungen.

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Import und Export von Holzsortimenten 13

Abbildung 4 Importmengen von Rundholz nach wichtigen Herkunftsregionen und -länder im Jahresvergleich Schnittholzexporte

Quelle: FHP Kooperationsplattform Forst Holz Papier, Statistik Austria Grafik: Österreichische Energieagentur

0,0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 4,0 4,5 5,0

[Mio. fm]

Herkunftsregionen und -länder von Rundholz

2004 2009 2015 2016 2017

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6 Schnittholzexporte

Österreich ist eines der führenden Länder beim Export von Schnittholz. Insgesamt wurden 2017 rund 5,6 Mio. fm Schnittholz exportiert, was einem Plus von 3%

gegenüber 2016 (5,4 Mio. fm) entspricht.

Im Vergleich zur gesamten Schnittholzproduktion beträgt die Exportquote knapp 60%.

Verglichen mit den Exportmengen von Laubholz sind die Mengen von Nadelschnittholz um ein Vielfaches größer, aber auch wesentlich stärkeren Schwankungen unterworfen.

Die Langzeitbetrachtung über die letzten Jahrzehnte zeigt, dass in der Vergangenheit bereits bedeutend größere Exportmengen abgesetzt werden konnten. So stiegen die Exporte zwischen 1997 und 2007 von rund 4,7 Mio. fm auf einen bisherigen Höchststand von 7,8 Mio.

fm. In den folgenden Jahren fielen die Exportmengen wieder auf unter 5 Mio. fm pro Jahr.

Maßgeblich für die gesunkene Nachfrage verantwortlich war die Nachfrage am Hauptexportmarkt Italien. Erst im Jahr 2016 konnten wieder deutlich über 5 Mio. fm exportiert werden. Hauptgrund für die Stabilisierung der Exportmengen war, dass die

Verluste am Schnittholzmarkt Italien durch steigende Exporte nach Deutschland, Tschechien, Slowakei und Ungarn über die vergangenen Jahre zunehmend wieder ausgeglichen werden konnten. Dies betrifft vor allem die schwankenden Exportmengen von Nadelholz. Die

Exportmengen von Laubschnittholz bewegten sich hingegen konstant zwischen 100.000 und 200.000 fm. Detaillierte Informationen zu den Exportmärkten liefert das folgende Kapitel.

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Import und Export von Holzsortimenten 15

Abbildung 5 Entwicklung der österreichischen Schnittholzexporte 1997–2017

Quelle: FHP Kooperationsplattform Forst Holz Papier, Statistik Austria Grafik: Österreichische Energieagentur

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9

[Mio. fm]

Schnittholzexporte

Export Nadelschnittholz Export Laubschnittholz

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7 Zielregionen und –Länder für Schnittholzexporte

Der Export von Schnittholz in die Nachbarländer ist von großer wirtschaftlicher Bedeutung für Österreich. Mit einem Anteil von etwa 80% an den gesamten Schnittholzexporten sind Italien, Deutschland, Tschechien, Slowenien und die Schweiz die Hauptexportmärkte (vgl. Abbildung 6).

Eine Betrachtung der einzelnen Zielländer zeigt, dass die Exportmengen von Schnittholz nach wie vor stark von der Nachfragesituation in Italien und Deutschland abhängen. Mit 2,6 Mio. fm wird heute knapp die Hälfte des Schnittholzexports nach Italien geliefert. Ein Vergleich mit der Vergangenheit zeigt jedoch, dass Italien als Hauptexportmarkt stark an Bedeutung verloren hat. Die Exporte sanken demnach seit 2004 um rund 42%. Während im Jahr 2004 noch 4,5 Mio. fm Schnittholz nach Italien geliefert wurden, waren es im

vergangenen Jahr lediglich 2,6 Mio. fm. Langfristig wurde dieser Rückgang durch Exporte in die Nachbarländer Deutschland, Tschechien und Slowenien teilweise ausgeglichen. Das restliche Europa wie Osteuropa und die skandinavischen Länder sind als Exportmärkte insgesamt gesehen von geringer Bedeutung.

Auch außerhalb Europas ist die Nachfrage gesunken. Sie hat sich seit 2004 mehr als halbiert, lag aber die vergangenen Jahre konstant bei rund 0,6 Mio. fm. Insbesondere Exporte nach Amerika und Asien sanken und haben sich erst in den letzten Jahren ein wenig erholt. Der bedeutendste Exportmarkt außerhalb Europas ist heute Japan mit rund 0,3 Mio. fm.

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Import und Export von Holzsortimenten 17

Abbildung 6 Zielregionen und -länder von Schnittholzexportmengen im Jahresvergleich

Quelle: FHP Kooperationsplattform Forst Holz Papier, Statistik Austria Grafik: Österreichische Energieagentur

0,0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 4,0 4,5 5,0

[Mio. fm]

Zielregionen und -länder von Schnittholz

2004 2009 2015 2016 2017

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8 Pellets und Briketts

Holzpellets und Holzbriketts haben sich in den vergangenen Jahren zu einem bedeutenden Energieträger in der Wärmeversorgung, vor allem von Haushalten, entwickelt. Ein steigender Bestand an Pelletheizungen in Österreich hat zu einer verstärkten Nachfrage nach Pellets und Briketts geführt.

Diese werden meist aus Sägenebenprodukten und Rindenabfällen hergestellt und erfreuen sich aufgrund einfacher Handhabung und der hohen Energiedichte großer Beliebtheit. Die unterschiedlichen Sortimente und Qualitäten werden auch unter dem Sammelbegriff Presslinge zusammengefasst.

Abbildung 7 weist im Sortiment „Pellets + Briketts“ gebündelt die Import- und Exportmengen von Presslingen aus. Die Handelsströme werden grundsätzlich in Millionen Tonnen

dargestellt. Als Datengrundlage für Abbildung 7 dient die Energiebilanz der Statistik Austria und ab dem Jahr 2016 die Import und Export Statistik der Kooperationsplattform FHP. Die Exporte werden als untere hellblaue Linie im unteren Bereich der Grafik als negative Zahlen dargestellt wohingegen Importe im oberen Teil als positive Zahlen dargestellt werden.

Beide Handelsströme weisen über den Zeitraum starke Schwankungen auf. So hat sich die Importmenge zwischen 2005 und 2006 innerhalb eines Jahres von 0,4 Mio. t auf über 1 Mio. t mehr als verdoppelt. Seither sanken die Importmengen wieder. Grund dafür war, dass die österreichischen Produzenten ihre Produktion erhöhten und dadurch die inländische

Nachfrage besser decken konnten. Wie auch bei Schnittholz hat Italien als Hauptexportmarkt einen starken Einfluss auf die gehandelten Mengen. Dies zeigt sich auch bei den

Exportmengen, welche im 2009 stark zurückgingen um anschließend wieder langsam zu steigen. Im Jahr 2017 lagen der Import von Presslingen bei rund 509.000 t und der Export bei 716.000 t. Daraus resultiert ein Exportüberschuss von über 207.000 t. Im Vergleich zu 2016 konnten die Exporte 2017 um über 70.000 t zulegen, während die Importe um rund 28.000 t stiegen.

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Import und Export von Holzsortimenten 19

Abbildung 7 Entwicklung der Außenhandelsströme von Pellets und Briketts 2005–2017

Quelle: FHP Kooperationsplattform Forst Holz Papier, Energiebilanz der Statistik Austria Berechnung und Grafik: Österreichische Energieagentur

-1,0 -0,8 -0,6 -0,4 -0,2 0,0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0 1,2

[Mio. Tonnen]

Handelsströme Pellets + Briketts

Import Pellets + Briketts Export Pellets + Briketts

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9 Brennholz

Brennholz ist mit einer Verwendung von rund 6,5 Mio. fm (2016) eines der wichtigsten energetischen Holzsortimente. Verglichen dazu sind die Import- und Exportmengen gering: In den letzten Jahren lagen die Exporte deutlich unter 100.000 fm pro Jahr, während die Importe bei rund 0,5 Mio. fm lagen. Haupthandelspartner ist hier Ungarn.

Im Jahr 2017 lagen die Brennholzexporte bei nur rund 15.000 fm aber dennoch um 3.000 fm über dem Vorjahreswert. Im Vergleich dazu importierte Österreich im Jahr 2004 rund

260.000 fm. Bis zum Jahr 2013 stiegen die Importe auf rund 932.000 fm an. Seither ist jedoch auch die Importmenge wieder stark gefallen und lag 2017 bei 520.000 fm. Verglichen mit dem Jahr 2016 ist dies ein Anstieg von knapp 9%. Haupthandelspartner ist hier mit 241.000 fm Ungarn, von wo knapp die Hälfte der Gesamtmenge geliefert wurde. Darüber hinaus sind Slowenien, Tschechien, Deutschland und die Slowakei wichtige Lieferanten für Brennholz.

Die übrigen internationalen Märkte sind von eher geringer Bedeutung. Die Rückgänge sowohl bei den Importen als auch bei den Exporten sind größtenteils auf ein verbessertes Angebot auf den Absatzmärkten zurückzuführen. Auch die relativ milden Winter der

vergangenen Jahre hatten Einfluss auf den Raumwärmebedarf und damit die Handelsströme von Brennholz.

Folgende Faktoren wurden für die Umrechnung von Brennholz verwendet: 630 kg entspricht 1 rm bzw. 1 rm entspricht 0,7 fm. Mengen wurden auf 100 fm gerundet.

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Import und Export von Holzsortimenten 21

Abbildung 8 Entwicklung der Brennholz-Handelsströme 2004–2017

Quelle: FHP Kooperationsplattform Forst Holz Papier, Statistik Austria Grafik: Österreichische Energieagentur

-0,2 0,0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0

[Mio. fm]

Handelsströme Brennholz

Import Brennholz Export Brennholz

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10 Hackgut

In diesem Kapitel werden die Handelsströme des Energieholzsortimentes Hackgut dargestellt. Abbildung 9 zeigt im positiven Bereich der Grafik den Import und im negativen Bereich den Export von Hackgut.

Zu Beginn des Betrachtungszeitraumes waren die Ein- und Ausfuhren von Hackgut noch annähernd ausgeglichen. Die Einfuhren lagen 2004 bei 348.000 fm und die Ausfuhren bei 314.000 fm. In den darauffolgenden Jahren zeigte sich jedoch eine sehr dynamische und teilweise gegenläufige Entwicklung der Handelsströme. Kurzfristige Schwankungen können wie auch beim Brennholz auf unterschiedlich kalte Winter zurückgeführt werden.

Von 2004 bis 2013 sind die Importmengen stark gestiegen und lagen im Jahr 2013 bei einem bisherigen Höchststand von 1,5 Mio. fm. Bis 2015 sank die Importmenge wieder unter eine Mio. fm im Jahr. Anschließend stieg die Importmenge von Hackgut wieder und lag 2017 bei rund 1,3 Mio. fm. Auch die Exporte stiegen während des Betrachtungszeitraums auf einen Höchststand von über 500.000 fm im Jahr 2007. Mit zunehmendem Ausbau der Bioenergie in Österreich sanken die Mengen ab 2007 jedoch wieder und lagen 2017 bei 108.000 fm. Beide Trends weisen auf einen insgesamt gestiegenen Bedarf in Österreich hin.

Bevorzugte Handelspartner Österreichs sind vornehmlich die unmittelbaren Nachbarländer.

Beim Export von Hackgut spielt vor allem der italienische Markt eine herausragende Rolle. Im Jahr 2017 wurden knapp 90% der Exportmengen nach Italien geliefert. Das wichtigste

Herkunftsland für Hackgut ist mit knapp 50% Anteil nach wie vor Deutschland. Die übrigen Mengen wurden zum Großteil aus den östlichen Nachbarstaaten Slowakei, Ungarn und Tschechien importiert.

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Import und Export von Holzsortimenten 23

Abbildung 9 Entwicklung der Handelsströme von Hackgut 2004-2017

Quelle: FHP Kooperationsplattform Forst Holz Papier, Statistik Austria Grafik:Österreichische Energieagentur

-1,0 -0,5 0,0 0,5 1,0 1,5 2,0

[Mio. fm]

Handelsstöme Hackgut

Import Hackgut Export Hackgut

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Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1 Entwicklung der Importe von Nadel- und Laubrundholz zwischen 1997-2017 8 Abbildung 2 Rundholzimporte unterteilt nach Nadel- und Laubholz sowie

Verwendungszweck für den Zeitraum 2007–2016 9

Abbildung 3 zeigt die Rundholzexporte unterteilt nach Nadel- und Laubholz für den

Zeitraum 2007–2017 10

Abbildung 4 Importmengen von Rundholz nach wichtigen Herkunftsregionen und -länder

im Jahresvergleich Schnittholzexporte 13

Abbildung 5 Entwicklung der österreichischen Schnittholzexporte 1997–2017 15 Abbildung 6 Zielregionen und -länder von Schnittholzexportmengen im Jahresvergleich 17 Abbildung 7 Entwicklung der Außenhandelsströme von Pellets und Briketts 2005–2017 19 Abbildung 8 Entwicklung der Brennholz-Handelsströme 2004–2017 21 Abbildung 9 Entwicklung der Handelsströme von Hackgut 2004-2017 23

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Import und Export von Holzsortimenten 25

Kontakte

Das Programm „energieholz“ ist Teil der Klimaschutzinitiative klimaaktiv des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus (BMNT).

Strategische Gesamtsteuerung

Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus

Abt. IV/3 – Nachhaltige Finanzen und Standortpolitik Dr.in Bettina Bergauer, Dr.in Katharina Kowalski, Mag. Philipp Maier, Elisabeth Bargmann BA

Stubenbastei 5, 1010 Wien

Programmmanagement klimaaktiv energieholz

Österreichische Energieagentur - Austrian Energy Agency DI Lorenz Strimitzer, DI Martin Höher MSc.

Mariahilfer Straße 136, 1150 Wien

Tel: +43 1 5861524-0, E-Mail: klimaaktiv@energyagency.at Website: klimaaktiv.at/energieholz

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