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236

IV. Kapitel

ARBEITEN IN HOLZ

§ 15°

Abnahme der Bemalung seit dem 14. Jahrhundert

Die Verzierung hölzerner Wandbekleidungen, Sitze und Geräte hatte im Mittelalter hauptsächlich in Bemalung und Vergoldung bestanden.

Ein höherer dekorativer Stil konnte erst beginnen, als sich auch die Holz¬

arbeit rein auf die plastische Form und daneben auf das Einlegen von Zeichnungen mit Hölzern verschiedener Farbe (Intarsia) verließ.

Wenn selbst die Marmorskulptur der pisanischen Schule noch bis¬

weilen polychromatisch war und wenn im Norden der hölzerne ge¬

schnitzte Schrein bis spät in reichen Farben prangte, so darf es nicht be¬

fremden, daß z. B. in Siena noch 1370 ein Holzleuchter, 1375 ein Stimmzettelkasten, 1380 ein Reliquienschrein und 1412 ein Sakristei¬

schrank, sowie ein ganzes großes Chorstuhlwerk (s. unten) mit Be¬

malung Vorkommen; Milanesi I, p. 29, 31, 46. Giotto hatte ja die Sa¬

kristeischränke von S. Croce in Florenz mit seinen berühmten Täfel¬

chen (Leben Christi und des hl. Franz) geschmückt. - Auch der Archiv¬

schrank, den die Florentiner 1354 mit 22 Goldgulden bezahlten, war

wohl ein farbiges Prachtwerk; Gaye, carteggio I,p. 507.

Die rein plastische Ausbildung des einrahmenden Elementes konnte sich erst vollziehen, als vor allem die Flächen nicht mehr der Malerei, sondern dem gedämpftem Vortrag der Intarsia gehörten, mit welchem nun die geschnitzten Teile ein harmonisches Ganzes ausmachen sollten.

Die letzte Werkstatt, aus welcher bemalte Holzarbeit jeder Gattung

in großer Menge hervorging, die des Neri de’ Bicci, vgl. Vasari II,_/>.

2 5 6, Komment, zu v. di Lor. Bicci.

Die Intarsia ist eine jüngere Schwester des Mosaiks und der Glasmale¬

rei. Sie setzt, wie alles absichtliche Verzichten auf reichere Darstellungs¬

mittel, schon eine hohe Verfeinerung des künstlerischen Vermögens

voraus.

Eine frühe Stätte derselben war in Orvieto, dessen Mosaikfassade auch dem Holzmosaik rufen mochte. Die frühsten bekannten Arbeiter aber, welche 1331 das Stuhlwerk des Chores mit eingelegter Arbeit aus Ebenholz, Bux, Nußholz und Albuccio versahen, waren fast lauter Sienesen, und ebenso der damalige Dombaumeister Giov. Ammanati,

welcher die Vorzeichnung angab; (Deila Valle) storia del duomo di Or¬

vieto, p. 109 und Doc. 31. Vgl. Milanesi I, p. 199. - Dazwischen kom¬

men jedoch wieder bemalte Arbeiten, und zwar in Siena selbst, wo das bereits berühmte Stuhlwerk des Domchors von 1239 (/. c., p. 139)

236

IV. Kapitel

ARBEITEN IN HOLZ

§ 15

°

AbnahmederBemalung seitdem14. Jahrhundert

Die Verzierung hölzerner Wandbekleidungen, Sitzeund Geräte hatte im Mittelalter hauptsächlich in Bemalung und Vergoldung bestanden.

Einhöherer dekorativer Stil konnteerstbeginnen,alssich auch dieHolz¬

arbeit rein aufdie plastische Form und daneben auf das Einlegen von ZeichnungenmitHölzernverschiedener Farbe (Intarsia) verließ.

Wenn selbstdie Marmorskulptur der pisanischen Schule noch bis¬

weilen polychromatisch war und wenn im Norden der hölzerne ge¬

schnitzte Schrein bis spätinreichen Farben prangte,sodarfesnichtbe¬

fremden, daß z. B. in Siena noch 1370 ein Holzleuchter, 1375 ein Stimmzettelkasten, 1380 ein Reliquienschrein und 1412 ein Sakristei¬

schrank, sowie ein ganzes großes Chorstuhlwerk (s. unten) mit Be¬

malung Vorkommen; Milanesi

I,

p. 29, 31, 46. Giottohatte ja die Sa¬

kristeischränke von S. Croce in Florenzmit seinen berühmtenTäfel¬

chen(LebenChristi unddeshl.Franz) geschmückt.

-

AuchderArchiv¬

schrank, den die Florentiner 1354mit 22 Goldgulden bezahlten, war wohlein farbigesPrachtwerk;Gaye,carteggio

I ,p.

507.

Die reinplastischeAusbildungdeseinrahmenden Elementeskonnte sich erstvollziehen, als vorallem die Flächen nicht mehrder Malerei, sondern demgedämpftemVortragderIntarsiagehörten,mitwelchem nundie geschnitztenTeileeinharmonischesGanzesausmachensollten.

DieletzteWerkstatt,auswelcher bemalteHolzarbeitjederGattung ingroßerMenge hervorging,diedes Neride’Bicci, vgl.VasariII,_/>.

256,Komment,zuv.diLor.Bicci.

Die Intarsiaisteinejüngere Schwesterdes MosaiksundderGlasmale¬

rei. Siesetzt,wie allesabsichtlicheVerzichtenaufreichere Darstellungs¬

mittel, schon eine hohe Verfeinerung des künstlerischen Vermögens voraus.

Eine frühe Stätte derselben war in Orvieto, dessen Mosaikfassade auchdemHolzmosaik rufenmochte.Die frühstenbekanntenArbeiter aber, welche1331 das StuhlwerkdesChores miteingelegterArbeitaus

Ebenholz, Bux, Nußholz und Albuccio versahen, waren fast lauter Sienesen,undebenso der damaligeDombaumeisterGiov. Ammanati, welcher dieVorzeichnung angab; (Deila Valle) storia delduomodiOr¬

vieto,p. 109undDoc. 31.Vgl. MilanesiI,p. 199.

-

Dazwischen kom¬

menjedochwiederbemalteArbeiten, und zwarinSiena selbst,wodas bereits berühmte Stuhlwerk des Domchors von 1239 (/. c.,p. 139)

(2)

237 einem seither ebenfalls verschwundenen spätem, 1363-1397, weichen mußte (l.c.,p. 328 ss.). Dasselbe war reich figuriert und noch größern¬

teils oder ganz bemalt, auch vergoldet; von Intarsia wird nichts ge¬

meldet. Es mag das letzte gotische Stuhlwerk höhern Ranges gewesen sein. - Auf der Schwelle zum neuern Stil steht dann das jetzige Stuhl¬

werk im Dom von Orvieto, von dem Sienesen Pietro di Minella (in Arbeit vor 1433), mit sehr vollkommen behandelter Intarsia im Figür¬

lichen sowohl als im Ornament.

Noch um die Zeit des Anfanges der Renaissance finden sich in Einem sienesischen Meister, Domenico di Niccolö, die drei verwandten Kün¬

ste beisammen: Intarsia, Glasmalerei (oder wenigstens Glaserei) und figuriertes Bodenmosaik; Milanesi II,p. 238 s.

§ Di

Stellung der Intarsia

Im 15. Jahrhundert ist die Intarsia namentlich der Stuhlwerke aner¬

kannt der wichtigste Teil der Dekoration in Holz und bestimmt den Ruhm des Holzarbeiters. Außer heiligen Gestalten und Geschichten ver¬

traut ihr die Renaissance zwei ihrer wesentlichsten Aufgaben an: die In¬

tarsien stellen teils möglichst schöne freie Ornamente dar, teils Ansichten von Phantasiegebäuden, welche als unerfüllte Programme des damaligen Baugeistes (§ 63) betrachtet werden müssen. Als eigentliches Gewerbe trotz hoher Preise niemals gewinnbringend fiel diese Kunstgattung mit der Zeit besonders Ordensleuten anheim.

Über die Intarsia im allgemeinen und über die farbige Beizung der Hölzer insbesondere Vasari I, p. 178, Introdusjone, wo jedoch schon etwas abschätzig davon geredet wird.

Die berühmtesten Meister im 15. Jahrhundert: Domenico di Niccolö von Siena, Giuliano und Benedetto da Majano, Francione, Giuliano da Sangallo u. a. - Florenz hatte 1478 nicht weniger als 84 Werkstätten von Intarsiatoren u. a. Holzdekoratoren (Fabroni, vgl. § 135).

Dann um 1500 und später: Gio. und Ant. Barili, Baccio d’Agnolo, die florentinische Familie Tasso; - in Oberitalien die Lendenara, eigent¬

lich Canozzi; Bregaio; Fra Giovanni da Verona; Fra Damiano da Bergamo, Schüler eines schiavonischen Mönches in Venedig; Fra Vin- cenzo da Verona; Fra Raffaele da Brescia.

In der Zeit der beginnenden Ausartung: Baccio d’Agnolos Söhne Giuliano und Domenico; Bartol. Negroni, genannt Riccio (über wel¬

chen Näheres Vasari XI,_/>. 171, im Komment, zu v. di Sodoma).

In Siena gab seit 1421 der genannte Domenico Lehrlingen Unter¬

richt in dieser Kunst mit Auftrag und Unterstützung des Staates; Mila¬

nesi II, p. 103; aber 1446 klagt er, dieselbe trage wenig ein und fast niemand habe dabei aushalten wollen, ib.p. 237 (und Gaye I, p. 155);

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einem seither ebenfalls verschwundenen spätem, 1363-1397, weichen mußte (l.c.,p.328 ss.). Dasselbewar reichfiguriertundnoch größern¬

teils oder ganz bemalt, auch vergoldet; von Intarsia wirdnichts ge¬

meldet. Esmagdasletzte gotischeStuhlwerk höhernRangesgewesen sein.

- Auf

der Schwelle zum neuernStil steht danndasjetzige Stuhl¬

werk imDomvon Orvieto, von dem Sienesen Pietro di Minella (in Arbeit vor 1433),mitsehrvollkommenbehandelterIntarsiaimFigür¬

lichen sowohl als im Ornament.

Noch umdieZeitdesAnfanges derRenaissancefindensichinEinem sienesischenMeister,Domenico di Niccolö,diedrei verwandtenKün¬

stebeisammen: Intarsia, Glasmalerei (oder wenigstens Glaserei) und figuriertes Bodenmosaik; Milanesi

II ,p.

238s.

§

Di

Stellung der Intarsia

Im 15. Jahrhundert ist die Intarsia namentlich der Stuhlwerke aner¬

kannt der wichtigste Teil der Dekoration in Holz und bestimmt den RuhmdesHolzarbeiters. Außer heiligenGestaltenundGeschichtenver¬

traut

ihr

dieRenaissancezwei ihrerwesentlichstenAufgabenan: dieIn¬

tarsienstellen teilsmöglichstschönefreie Ornamente dar, teilsAnsichten vonPhantasiegebäuden, welchealsunerfüllte Programmedesdamaligen Baugeistes (§ 63) betrachtet werden müssen. Als eigentliches Gewerbe trotz hoher Preiseniemals gewinnbringend fiel diese Kunstgattungmit derZeitbesondersOrdensleuten anheim.

ÜberdieIntarsiaim allgemeinenundüber die farbige Beizung der Hölzer insbesondere Vasari

I,

p. 178, Introdusjone, wo jedoch schon etwasabschätzigdavongeredetwird.

DieberühmtestenMeisterim15.Jahrhundert: Domenico di Niccolö von Siena, Giuliano und Benedetto da Majano, Francione, Giuliano daSangallo u.a.

-

Florenzhatte 1478nicht wenigerals84Werkstätten von Intarsiatorenu.a. Holzdekoratoren (Fabroni, vgl. § 135).

Dann um 1500und später: Gio. und Ant. Barili, Baccio d’Agnolo, dieflorentinischeFamilieTasso;

-

in Oberitaliendie Lendenara,eigent¬

lich Canozzi; Bregaio; Fra Giovanni da Verona; Fra Damiano da Bergamo, SchülereinesschiavonischenMönchesinVenedig;FraVin-

cenzo daVerona;FraRaffaele daBrescia.

In

der Zeit derbeginnenden Ausartung: Baccio d’Agnolos Söhne Giuliano und Domenico; Bartol. Negroni,genanntRiccio (über wel¬

chenNäheresVasariXI,_/>. 171,imKomment,zuv.diSodoma).

In

Siena gab seit 1421 der genannte Domenico Lehrlingen Unter¬

richt indieserKunstmit Auftragund UnterstützungdesStaates;Mila¬

nesi

II,

p. 103; aber 1446 klagt er, dieselbe trage wenig ein und fast niemand habe dabei aushaltenwollen,ib.p.237 (und GayeI,p. 155);

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zwei andere Meister klagen 1453, sie seien alt und arm darob geworden, Mil. II,p. 287. (Supplik eines andern armen alten Holzdekorators vom

Jahr 1521, ib. III,p. 75.)

Die Intarsia konnte in der Tat am besten von Mönchen mit völlig gesicherter Existenz betrieben werden, und zwar waren es vorzüglich Olivetaner.

In Florenz haben zwei Stadtpfeifer ihre viele Muße auf diese Kunst gewandt; Vasari V,p. 138, v. di Ben. da Majano.

Da es sich wesentlich um den Grad der Feinheit in der Ausführung handelte, ließen die Besteller sich von den Meistern Proben einsenden;

so 1444 die Orvietaner; Deila Valle, duomo di Orv., Doc. 67.

Für figürliche Darstellungen befolgten die Intarsiatoren nicht selten Kompositionen von andern; so der in seiner Art große Fra Damiano die Zeichnungen des Bernardo Zenale, des Troso von Monza, des Bra¬

mantino u. a. für die Chorstühle von S. Domenico in Bergamo (Ano- nimo di Morelli); auch von seinem berühmten Stuhlwerk in S. Dome¬

nico zu Bologna mit dem unendlichen Reichtum von Historien wird man Ähnliches voraussetzen dürfen. Er arbeitete sonst sogar noch nach Zeichnungen des Salviati (Vasari XII, p. 5 6, v. di j1.) und des Vignola (ibid. 131 s., v. di T. Zucchero). Zwei seiner Schüler reproduzierten am Stuhl werk von S. M. maggiore in Bergamo Kompositionen des Lo- renzo Lotto (Anonimo di Morelli). - Für S. Agostino in Perugia soll Perugino dem Baccio d’Agnolo das Stuhlwerk überhaupt vorgezeich¬

net haben; Vasari VI,p. 62, Komment, zu v. di Perugino.

§ 152

Die Intarsia nach Gegenständen

Als frühstes gelten, obwohl nur mit beschränktem Rechte, solche In¬

tarsien an Stuhlwerken und Kirchenschränken, welche bauliche Ansich¬

ten darstellen.

Vasari I, p. 179, Introdu£. Er meint die Perspektiven von Gebäuden seien das Frühste gewesen, weil sie vermöge der vorherrschenden Geradlinigkeit am leichtesten in Holz darzustellen seien. Allein die Kunst beginnt überhaupt nicht immer mit dem technisch Leichtesten, und das Stuhlwerk von Orvieto mit seinem sehr schön ausgeführten Halbfiguren widerlegt ihn. Wahr ist nur, daß die nichtfigurierten In¬

tarsien im 15. Jahrhundert im ganzen das Übergewicht haben und daß die ganz großen Unternehmungen von reichfigurierten erst um 1500 beginnen.

Dann soll Brunellesco, der Gründer der Perspektivik, die Intarsia¬

toren ganz besonders auf bauliche Ansichten hingewiesen haben; III, p. 197, v. di Brunellesco. Der dicke Holzarbeiter, der in der bekannten Novelle sein Opfer wird, hieß Manetto Adamantini.

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zwei andereMeisterklagen 1453, sie seienalt undarmdarobgeworden, Mil.

II,p.

287. (Supplikeinesandern armen altenHolzdekorators vom Jahr1521,ib.

III,

p.75.)

Die Intarsia konnte in der Tat am besten von Mönchen mit völlig gesicherter Existenzbetrieben werden, undzwar warenesvorzüglich Olivetaner.

In

Florenzhabenzwei Stadtpfeiferihre vieleMußeaufdiese Kunst gewandt;Vasari

V,p.

138, v.diBen. daMajano.

DaessichwesentlichumdenGradderFeinheitinderAusführung handelte, ließen die Besteller sichvondenMeisternProben einsenden;

so 1444dieOrvietaner; Deila Valle,duomodi Orv., Doc.67.

Für figürliche Darstellungen befolgtendieIntarsiatorennichtselten Kompositionen von andern; soderinseiner

Art

große FraDamiano dieZeichnungendesBernardo Zenale,desTrosovon Monza,des Bra¬

mantinou.a. für dieChorstühlevon S. DomenicoinBergamo (Ano- nimodiMorelli);auchvonseinemberühmtenStuhlwerkinS. Dome¬

nicozu Bologna mit demunendlichen Reichtumvon Historienwird manÄhnlichesvoraussetzendürfen.Erarbeitete sonst sogarnochnach Zeichnungendes Salviati (Vasari

XII,

p. 56,v. di

j

1.)und desVignola (ibid. 131 s.,v.di T. Zucchero).Zwei seiner Schülerreproduziertenam Stuhlwerkvon S. M. maggiore inBergamo Kompositionen des Lo- renzo Lotto (AnonimodiMorelli).

-

Für S. AgostinoinPerugia soll Peruginodem Bacciod’Agnolo das Stuhlwerk überhauptvorgezeich¬

nethaben;Vasari

VI,p.

62,Komment,zuv.diPerugino.

§ 152

Die Intarsia nach Gegenständen

Als frühstes gelten, obwohl nur mitbeschränktem Rechte, solche In¬

tarsienan Stuhlwerkenund Kirchenschränken,welchebauliche Ansich¬

ten darstellen.

Vasari

I

,p. 179,Introdu£.ErmeintdiePerspektiven vonGebäuden seien das Frühste gewesen, weil sie vermöge der vorherrschenden Geradlinigkeit am leichtesten in Holz darzustellen seien. Allein die Kunstbeginnt überhauptnicht immermitdem technisch Leichtesten, und das Stuhlwerkvon Orvieto mitseinem sehr schön ausgeführten Halbfigurenwiderlegt ihn. Wahr ist nur, daß die nichtfiguriertenIn¬

tarsienim15. JahrhundertimganzendasÜbergewichthabenunddaß die ganz großen Unternehmungenvon reichfigurierten erst um 1500 beginnen.

Dann soll Brunellesco, derGründer der Perspektivik, die Intarsia¬

torenganz besonders aufbaulicheAnsichtenhingewiesen haben;

III,

p. 197, v. diBrunellesco. Derdicke Holzarbeiter, derin der bekannten NovelleseinOpferwird,hießManetto Adamantini.

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Fig. 86 Chorstuhl aus S. Maria dell’ organo zu Verona

(Ohne die

Decke)

Fig. 86

Chorstuhl aus S. Maria dell’ organo zuVerona

(Ohne die Decke)

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Die wichtigsten erhaltenen Arbeiten ganz oder überwiegend per¬

spektivischer Art sind die Intarsien der Stuhlwerke im Dom von Siena (1503, von Fra Giovanni da Verona), - an den Türen der von Raffael gemalten Zimmer im Vatikan (von Fra Giovanni, die geschnitzten Teile von Gian Barile), - in der Sakristei von S. Marco zu Venedig (1520 u. f. von Antonio und Paolo da Mantova, Fra Vincenzo da Verona u. a., wo die Wunder des hl. Marcus wesentlich als Staffage großer Stadtansichten dienen), - in der Cap. S. Prosdocimo bei S. Giu- stina in Padua, - in S. M. in Organo zu Verona (1499, von Fra Gio¬

vanni), - und ganz besonders in S. Giovanni zu Parma (von Zucchi und Testa); - auch in einer Kapelle von S. Petronio zu Bologna Treff¬

liches (von Fra Raffaele da Brescia); - ebenso in S. Giovanni in Monte ebenda (1523, von Paolo Sacca).

Von Giuliano und Antonio da Sangallo (s. deren Leben Vasari VII, p. 209 s. und Nota, nebst Komment./). 230 ss.) sind mit Ausnahme der perspektivischen Intarsien im Domchor zu Pisa wohl keine mehr er¬

halten. - Die Camera della Segnatura hatte anfangs ringsum unter den Fresken ein Getäfel mit perspektivischen Intarsien, von Fra Giovanni wie die Türen; Vasari VIII,p. 20, v. di Raffaelo; X,/>. 166 s., v.di Perino.

Uber diesen Meister überhaupt: IX,/>. 196 ss. und Note, v. di Fra Gio- condo. - Ebenfalls untergegangen: die ganze reiche Ausstattung von S. Elena zu Venedig, die Sakristeischränke und die Chorstühle, deren Intarsien, von Fra Sebastiano da Rovigno um 1480, nicht weniger als

34 Ansichten berühmter Städte enthielten; Sansovino, Venezia,pol. 76.

- Auch das berühmte Stuhlwerk im Chor des Santo zu Padua, von den Brüdern Lendenara, über welches schon im 15. Jahrhundert eigene Schriften erschienen, ist nicht mehr vorhanden; vgl. Selváticos Note zu Vasari V,p. 175, v. di Mantegna.

Am nächsten hängen hiemit zusammen die Innenansichten von Schrän¬

ken mit leblosen Gegenständen, gottesdienstlichen Geräten, Büchern,

Musikinstrumenten usw.

Sie kommen nicht bloß an Schranktüren vor, sondern häufig auch an Chorstühlen, zumal am untern Teil der Rücklehnen. Es sind vielleicht die frühsten Stilleben der modernen Kunst, oft mit Verlangen nach Illusion und doch noch von einer gewissen Idealität des Stiles.

Sodann werden bisweilen die Hauptfelder mit dem allerschönsten, auf das wohlgefälligste im Raum verteilten Arabeskenwerk geschmückt.

Das Beste in Florenz: das Getäfel der Sakristei von S. Croce, und zwar hier nicht die Mittelfelder, sondern die einfassenden Teile; - so¬

dann das Chorstuhlwerk in S. M. novella in seinen obern Teilen, ein frühes und ausgezeichnetes Werk von Baccio d’Agnolo (§ 92); - zu Venedig das Getäfel im Chor von S. Marco; - zu Verona die untern Teile der Rücklehnen in S. M. in Organo; - zu Mailand die Chorstühle in S. M. delle Grazie (?).

Die wichtigsten erhaltenen Arbeiten ganz oder überwiegend per¬

spektivischer

Art

sind dieIntarsienderStuhlwerkeim DomvonSiena (1503,von Fra GiovannidaVerona),

-

anden Türen dervonRaffael gemalten Zimmer im Vatikan (von Fra Giovanni, die geschnitzten Teile von Gian Barile),

-

in der Sakristei von S. Marco zu Venedig (1520 u. f. von Antonio und Paolo da Mantova, Fra Vincenzo da Verona u. a., wo die Wunder des hl. Marcus wesentlich als Staffage großerStadtansichten dienen),

-

inderCap.S.Prosdocimo beiS.Giu- stinain Padua,

-

in S. M. in Organo zuVerona (1499, vonFra Gio¬

vanni),

-

und ganz besonders in S. Giovanni zu Parma (von Zucchi und Testa);

-

auchineinerKapellevonS.PetroniozuBolognaTreff¬

liches (vonFraRaffaele daBrescia);

-

ebensoinS.GiovanniinMonte ebenda(1523,vonPaoloSacca).

VonGiuliano undAntoniodaSangallo (s.derenLebenVasari

VII,

p. 209s.und Nota,nebstKomment./). 230ss.) sindmitAusnahme der perspektivischen Intarsien imDomchor zu Pisawohl keine mehr er¬

halten.

-

DieCameradella Segnatura hatte anfangsringsumunterden Fresken einGetäfelmitperspektivischenIntarsien, vonFraGiovanni wiedieTüren;Vasari

VIII,

p. 20,v.diRaffaelo; X,/>. 166s.,v.diPerino.

UberdiesenMeisterüberhaupt:IX,/>. 196ss.undNote,v.diFraGio-

condo.

-

Ebenfalls untergegangen: die ganze reiche Ausstattung von

S. Elena zuVenedig, die Sakristeischränke unddieChorstühle, deren Intarsien, vonFra SebastianodaRovigno um 1480, nicht wenigerals 34Ansichten berühmterStädteenthielten; Sansovino, Venezia,pol.76.

-

Auchdasberühmte StuhlwerkimChordes Santo zuPadua,vonden Brüdern Lendenara, über welches schon im 15. Jahrhundert eigene Schriften erschienen, ist nicht mehr vorhanden; vgl. Selváticos Note zu Vasari

V,p.

175,v.diMantegna.

Amnächstenhängenhiemitzusammen die InnenansichtenvonSchrän¬

ken mit leblosen Gegenständen, gottesdienstlichen Geräten, Büchern, Musikinstrumentenusw.

Siekommennicht bloßanSchranktürenvor,sondernhäufigauchan

Chorstühlen,zumal amunternTeilderRücklehnen. Es sindvielleicht die frühsten Stilleben der modernen Kunst, oft mit Verlangen nach

Illusionunddoch nochvoneiner gewissenIdealitätdes Stiles.

SodannwerdenbisweilendieHauptfeldermitdem allerschönsten, auf daswohlgefälligsteimRaumverteilten Arabeskenwerkgeschmückt.

Das Bestein Florenz: das Getäfel der Sakristei von S. Croce, und zwarhier nichtdieMittelfelder, sondern die einfassendenTeile;

-

so¬

danndas Chorstuhlwerkin S. M.novella in seinen obern Teilen, ein frühes und ausgezeichnetes Werkvon Baccio d’Agnolo (§ 92);

-

zu Venedigdas Getäfelim Chorvon S. Marco;

-

zu Verona dieuntern TeilederRücklehneninS.M.inOrgano;

-

zuMailanddie Chorstühle inS.M.delleGrazie (?).

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241

Endlich genossen natürlich die figurierten Intarsien, bisweilen ganze große Reihen von Historien und rings um den ganzen Chor laufende

Friese, den größten Ruhm ( § 151).

Im Figürlichen zeichneten sich von den Meistern der Renaissance zuerst Domenico di Niccolö in hohem Grade aus mit seinen Intarsien in der obern Kapelle des Pal. pubblico zu Siena. - Dann die Florentiner Giuliano und Benedetto da Majano; Giulianos Priesterstuhl, d. h. der ehemalige, nicht der jetzige, neben dem Hochaltar des Domes von Pisa; - seine Tür im Audienzsaal des Pal. vecchio zu Florenz, wobei ihm sein Bruder Benedetto und Francione (§59) halfen, mit den Bild¬

nissen Dantes und Petrarcas. - Benedetto machte Truhen mit Intarsia für König Matthias Corvinus von Ungarn, welche wie seine meisten übrigen Holzarbeiten untergegangen sind. Vasari IV, p. 2 //., v. di Giu¬

liano da Majano, V, p. 128 ss.t v. di Benedetto da M. - Mehrere Intarsia¬

toren machten damals ihr Geschäft in Ungarn. - Figurierte Intarsien am Chorstuhlwerk der Kirche zu Pienza rühmt Pius II. (Komment. L.

IX, p. 431). - Antonio Barile von Siena, der das jetzt untergegangene Stuhlwerk der Certosa von Maggiano teils mit Perspektiven, teils mit Figuren schmückte, durfte sich irgendwo in einer Intarsia selber por¬

trätieren und seinen Namen und die Worte beifügen: caelo, non penicillo excussi 1502, indem seine Arbeit wie gemalt aussah. - Sein Neffe Gio¬

vanni Barile, der ihm in Maggiano half, ist dagegen mehr durch die ge¬

schnitzten Teile berühmt; Milanesi II,p. 398, III,p. 52, 74, und Vasari VIII, p. 93 s. in den Nachträgen zu v. di Raffaello, wo die Arbeiten beider Barili verzeichnet sind.

Sodann die berühmtesten Arbeiten in Oberitalien: Fra Damianos Stuhlwerk in S. Domenico zu Bologna, mit zahllosen Historien und mit einem Intarsiafries, dessen Inschrift (§ 161) von Kinderfiguren umspielt ist; - und das Stuhlwerk in S. M. maggiore zu Bergamo (vgl. § 151). Geringer sind: die figürlichen Teile der Intarsien in der Sakristei von S. Marco zu Venedig, diejenigen im Dom von Genua usw., - sehr zierlich historiiert der Bischofsthron im Dom von Pisa, von

Giovanni Battista Cervellesi 1536.

§ U3

Das Schnit^werk der Chorstühle

Die geschnitzten, einfassenden Teile der Chorstühle stellen auf ihre Weise eine ideale Architektur dar, wie die Einfassungen der marmornen Altäre und Gräber. Der Stoff gestattet an den Zwischenstützen und an den obern Aufsätzen die reichste durchbrochene Arbeit.

Letzteres sehr schön am Stuhlwerk im Dom von Genua und in S.

M. maggiore zu Bergamo. — Aus späterer Zeit und noch vom Treff¬

lichsten: der Bischofsthron samt den nächsten Reihen im Dom von 241

Endlich genossen natürlich die figurierten Intarsien, bisweilen ganze große Reihen von Historien und rings um den ganzen Chor laufende Friese,dengrößten Ruhm (§ 151).

Im

Figürlichen zeichneten sich von den Meistern der Renaissance zuerstDomenico di Niccolöinhohem Grade aus mit seinenIntarsien inder obernKapelledesPal.pubblicozuSiena.

-

DanndieFlorentiner Giuliano undBenedetto daMajano; Giulianos Priesterstuhl, d. h. der ehemalige, nicht der jetzige, neben dem Hochaltar des Domes von Pisa;

-

seine Tür im Audienzsaal des Pal. vecchio zu Florenz, wobei ihmseinBruderBenedetto undFrancione(§59) halfen, mitdenBild¬

nissenDantes undPetrarcas.

-

Benedetto machte Truhen mitIntarsia für König Matthias Corvinus von Ungarn, welche wie seine meisten übrigen Holzarbeitenuntergegangen sind. Vasari

IV,

p. 2//.,v.diGiu¬

lianoda Majano, V,p. 128 ss.t v. diBenedetto daM.

-

MehrereIntarsia¬

toren machten damals ihr Geschäft inUngarn.

-

Figurierte Intarsien amChorstuhlwerkderKirchezu PienzarühmtPius

II.

(Komment.

L.

IX,

p. 431).

-

AntonioBarilevon Siena,derdasjetztuntergegangene Stuhlwerk der Certosavon Maggianoteils mitPerspektiven, teils mit Figurenschmückte, durfte sich irgendwoin einerIntarsiaselberpor¬

trätierenundseinenNamenunddieWorte beifügen:caelo, nonpenicillo excussi 1502,indemseineArbeit wiegemaltaussah.

-

SeinNeffe Gio¬

vanniBarile, derihm inMaggiano half, istdagegenmehrdurchdiege¬

schnitztenTeileberühmt; Milanesi

II,

p. 398,

III,

p. 52, 74,undVasari

VIII,

p.93 s.indenNachträgenzuv.diRaffaello,wodieArbeitenbeider Bariliverzeichnet sind.

Sodann die berühmtesten Arbeiten in Oberitalien: Fra Damianos Stuhlwerk in S. Domenico zu Bologna, mit zahllosen Historien und mit einem Intarsiafries, dessen Inschrift 161) von Kinderfiguren umspielt ist;

-

und das Stuhlwerk in S. M. maggiore zu Bergamo (vgl. § 151). Geringer sind: die figürlichen Teile der Intarsienin der Sakristei von S. Marco zu Venedig, diejenigen im Dom von Genua usw.,

-

sehrzierlichhistoriiertderBischofsthronimDom vonPisa,von GiovanniBattista Cervellesi 1536.

§ U3

DasSchnit^werkder Chorstühle

Die geschnitzten, einfassenden Teile der Chorstühle stellen auf ihre Weise eine idealeArchitektur dar,wie die Einfassungen dermarmornen Altäre undGräber.Der Stoffgestattetanden Zwischenstützenundanden obern Aufsätzen die reichste durchbrocheneArbeit.

Letzteres sehr schön am Stuhlwerk im Dom von Genua undin S.

M. maggiore zu Bergamo. Aus späterer Zeit und noch vom Treff¬

lichsten: der Bischofsthron samt den nächsten Reihen im Dom von

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Siena, 15 69 von Bartol. Negroni, genannt Riccio ; im Plastischen (Put¬

ten, Meerwunder usw.) vorzüglich edel und reich, das Ganze von der prächtigsten Wirkung. - Andere ebenfalls sehr reiche Chorstühle die¬

ser spätem Zeit in S. Martino bei Palermo.

Von Sitzen weltlicher Behörden die allerschönsten im Cambio zu Perugia. - Im Museum zu Siena Pilaster von einer Wandbekleidung des Ant. Barile, reich und sehr zierlich.

Die schönsten reliefierten Sitzrücken hat dann das berühmte Stuhl¬

werk in S. Pietro zu Perugia, von Stefano da Bergamo um 1535, unter Einfluß der Dekoration von Raffaels Loggien. - Geschnitzte Relief¬

historien kommen erst in der sinkenden Zeit vor.

Für freistehende mehrseitige Mittelpulte, deren unterer Teil zugleich als Bücherschrank gelten kann, mochte das von Paul II. nach Araceli

in Rom gestiftete ( Vitae Papar.y Murat. III, II, Col. 1009) als Vorbild

dienen; von den erhaltenen die trefflichsten in der Badia zu Florenz und in S. M. in Organo zu Verona, wo auch die geschnitzten Teile des Stuhlwerkes von besonderer Eleganz sind ; ebenda der große hölzerne Stehleuchter des Fra Giovanni.

Von hölzernen Lettnern, zumal für Orgeln, finden sich wohl die be¬

sten in Siena; der des Ant. und Gio. Barile (1511) im Dom über der Sakristeitür und der prachtvoll energische des Bald. Peruzzi in der Kir¬

che della Scala. - Ein reich und elegant behandeltes Orgelgehäuse, ganz vergoldet, in der Minerva zu Rom, - Über Lettner und Stuhlwerk in

dem untergegangenen Idealkloster der Jesuaten bei Florenz (§ 85),

Vasari VI, p. 34, v. di Perugino. - Mehrmals werden Lettner auch noch bemalt und vergoldet; Milanesi III, p. 187 s.

An den frühsten Stuhlwerken der Renaissance, z. B. Milanesi II, 240,

286, um 1440, kommen nochgorgolle (d. h.gargolle, vgl. § 18, Speitiere)

vor, ein Motiv, welches bekanntlich aus der gotischen Architektur auch in die Dekoration übergegangen war. Wahrscheinlich aber waren sie hier schon zu Meerwundern, Delfinen usw. umgedeutet und nicht mehr vorspringend gebildet.

§ D4

Hölzerne Pforten und Wandbekleidungen

Die hölzernen Pforten des 15. Jahrhunderts haben meist einfaches Rahmenwerk und reichverzierte Spiegel, an geschützter Stelle mit Intar¬

sien (§ 152), nach außen mit geschnitzten Ornamenten. Später bleiben die Spiegel öfter unverziert oder erhalten Wappen, während dann ge¬

rade das Rahmenwerk eine prachtvolle Profilierung und geschnitztes Laubwerk u. dgl. gewinnt.

Für Kirchenpforten des 15. Jahrhunderts die allgemeine Vorschrift bei Alberti, de re aedif. L. VII, c. 15: sie von Zypressen- oder Zedern¬

Siena, 1569von Bartol. Negroni, genanntRiccio; imPlastischen (Put¬

ten, Meerwunderusw.) vorzüglichedelundreich,das Ganzevon der prächtigstenWirkung.

-

Andere ebenfalls sehr reicheChorstühle die¬

serspätemZeit inS.MartinobeiPalermo.

Von Sitzen weltlicher Behörden die allerschönsten im Cambio zu Perugia.

-

Im Museum zu Siena Pilaster von einer Wandbekleidung desAnt.Barile,reichundsehrzierlich.

Die schönstenreliefierten Sitzrückenhatdann das berühmteStuhl¬

werkinS. PietrozuPerugia,von StefanodaBergamoum 1535,unter Einfluß der Dekoration von Raffaels Loggien.

-

Geschnitzte Relief¬

historien kommenerstinder sinkenden Zeit vor.

Fürfreistehende mehrseitigeMittelpulte,derenuntererTeilzugleich als Bücherschrank gelten kann, mochte das vonPaul

II.

nachAraceli in Rom gestiftete (Vitae Papar.yMurat.

III, II,

Col. 1009) als Vorbild dienen; von den erhaltenen die trefflichsten in der Badia zu Florenz undin S.M. in OrganozuVerona,woauchdiegeschnitztenTeiledes StuhlwerkesvonbesondererEleganzsind;ebendadergroße hölzerne Stehleuchterdes FraGiovanni.

VonhölzernenLettnern,zumalfürOrgeln, finden sichwohldie be¬

stenin Siena; derdes Ant.und Gio. Barile (1511) im Dom über der Sakristeitür undderprachtvollenergischedesBald. PeruzziinderKir¬

chedellaScala.

-

Einreichundelegant behandeltesOrgelgehäuse,ganz vergoldet, in der Minervazu Rom,

-

ÜberLettner und Stuhlwerk in dem untergegangenen Idealkloster der Jesuaten bei Florenz 85), Vasari

VI,

p. 34, v.diPerugino.

-

MehrmalswerdenLettnerauchnoch bemaltundvergoldet; Milanesi

III,

p. 187s.

Andenfrühsten StuhlwerkenderRenaissance,z. B.Milanesi

II,

240,

286,um 1440,kommennochgorgolle(d. h.gargolle,vgl. § 18,Speitiere) vor, ein Motiv, welches bekanntlich aus der gotischen Architektur auchindieDekorationübergegangenwar. Wahrscheinlichaber waren siehier schon zuMeerwundern, Delfinen usw. umgedeutetundnicht mehr vorspringend gebildet.

§ D4

HölzernePfortenundWandbekleidungen

Die hölzernen Pforten des 15. Jahrhunderts haben meist einfaches Rahmenwerkund reichverzierteSpiegel, angeschützter StellemitIntar¬

sien (§ 152), nach außen mit geschnitztenOrnamenten. Später bleiben die Spiegel öfter unverziert oder erhaltenWappen, während dann ge¬

rade das Rahmenwerk eine prachtvolle Profilierung und geschnitztes Laubwerku. dgl.gewinnt.

Für Kirchenpfortendes 15.Jahrhundertsdie allgemeineVorschrift beiAlberti, dereaedif.

L. VII,

c. 15: sievonZypressen- oder Zedern¬

(8)

243

holz mit vergoldeten Knöpfen, mehr solid als zierlich zu arbeiten, und ihren Ornamenten ein mäßiges Relief, nicht Intarsia zu geben.

Gute Arbeiten des 15. Jahrhunderts: in S. Croce zu Florenz an der Sakristei und Cap. de’ Pazzi, am Dom von Lucca, an mehrern Palästen und Kirchen in Neapel, am Dom von Parma usw., sowie die § 152 erwähnte Tür im Pal. vecchio zu Florenz.

Sodann die sehr schöne Verbindung des Geschnitzten (von Gio. Ba- rile) mit den Intarsien (von Fra Giovanni) an den Zwischentüren der Stanzen Raffaels im Vatikan, 1514-1521, vgl. § 152. - Eine treffliche geschnitzte Tür mit dem Wappen Julius II. im Pal. Apostolico zu Bo¬

logna.

Vielleicht das Höchste in dieser Gattung die geschnitzten Türen der vatikanischen Loggien, mit dem Wappen Clemens VII. und großen Löwenköpfen in Rundfeldern in der Mitte.

Eine einfachere Tür von Werte in den Uffizien zu Florenz.

Serlio im IV. Buch gibt nur die damals geltende Einteilung der Spie¬

gel, nicht den Schmuck des einzelnen.

Ganze verzierte Wandbekleidungen aus der besten Zeit sind kaum anderswo erhalten als in Klosterrefektorien und in Sakristeien, wo auch die bloßen Wände eine mit den Wandschränken harmonisch fortlaufende Holzbekleidung verlangten. In weltlichen Gebäuden wird kaum mehr eine Boiserie von höherm Werte Vorkommen.

Unter den erhaltenen Boiserien ist der Verfasser jetzt nicht imstande, das Beste anzugeben. - Von den florentinischen Stubengetäfeln ist viel¬

leicht kein einziges erhalten; man zerstörte sie, teils weil die Mode wechselte, z. B. wenn man Arazzen an deren Stelle setzen wollte, teils auch, um die in das Getäfel eingelassenen oft miniaturartig zierlichen und wertvollen Malerien herauszunehmen; Vasari III, p. 47, 48, v. di Dello.

Diese, welche eine Art von Fries in der Boiserie ausmachen mochten, sind für die erzählende Komposition im Breitformat und für die my¬

thologische, allegorische und profanhistorische Malerei im allgemei¬

nen von nicht geringer Bedeutung gewesen. Sandro Botticelli malte für einen solchen Zweck z. B. vier Szenen aus einer Novelle des Boc¬

caccio, Vasari V, p. 113, v. di Sandro; auch die im Kommentar p. 124 erwähnten vier Bildchen mit den Trionfi Petrarcas könnten wohl eine ähnliche Bestimmung gehabt haben. - Vasari VII, p. 119, v. di Pier di Cosimo, dessen »storie di favole« in einem Stubengetäfel, ebenso p. 121

»storie baccanarie«, reiche Bacchanale. - Auch die vier Bilder mit klei¬

nen Figuren, welche Vasari IX, p. 102, v. di Franciabigio erwähnt, hat¬

ten vielleicht eine solche Bestimmung. - Die Übernehmer der Holz¬

arbeit verfügten bisweilen je nach Gunst und Ungunst über die Wahl des betreffenden Malers, Vasari VIII, p. 294, v. di A. delSarto. - In dem Prachtzimmer des Borgherini hätte man bei der Belagerung von 1529 gerne die Wandbildchen Andreas, ibid. p. 268, weggenommen, um sie

243

holzmitvergoldetenKnöpfen,mehr solidalszierlichzuarbeiten,und ihren Ornamenten ein mäßigesRelief, nicht Intarsiazu geben.

Gute Arbeitendes 15.Jahrhunderts: in S.Croce zu Florenzan der SakristeiundCap.de’Pazzi,amDomvonLucca,anmehrernPalästen und Kirchen in Neapel, am Dom von Parma usw., sowie die § 152 erwähnte Tür imPal.vecchio zu Florenz.

Sodann diesehrschöneVerbindungdesGeschnitzten(von Gio. Ba- rile) mit denIntarsien (von FraGiovanni) anden Zwischentüren der Stanzen Raffaels imVatikan, 1514-1521, vgl. § 152.

-

Eine treffliche geschnitzteTür mitdemWappenJulius

II.

imPal.ApostolicozuBo¬

logna.

VielleichtdasHöchsteindieserGattungdiegeschnitztenTürender vatikanischen Loggien, mit dem Wappen Clemens

VII.

und großen Löwenköpfenin Rundfeldern inder Mitte.

Eine einfachere Türvon Werteinden UffizienzuFlorenz.

Serlioim

IV.

BuchgibtnurdiedamalsgeltendeEinteilungderSpie¬

gel, nichtden Schmuckdes einzelnen.

Ganze verzierte Wandbekleidungen aus der besten Zeit sind kaum anderswoerhaltenals in Klosterrefektorien und inSakristeien, woauch die bloßen Wände einemitden Wandschränken harmonischfortlaufende Holzbekleidung verlangten. In weltlichen Gebäuden wird kaum mehr eineBoiserievon höhermWerteVorkommen.

Unterdenerhaltenen Boiserienistder Verfasserjetztnichtimstande, das Besteanzugeben.

-

VondenflorentinischenStubengetäfelnistviel¬

leicht kein einziges erhalten; man zerstörte sie, teils weil die Mode wechselte,z. B.wenn man Arazzenanderen Stelle setzenwollte,teils auch,um dieindas Getäfel eingelassenenoftminiaturartig zierlichen und wertvollen Malerien herauszunehmen; Vasari

III,

p.47, 48, v.di Dello.

Diese, welche eine

Art

vonFriesinderBoiserie ausmachenmochten, sind für die erzählende KompositionimBreitformat undfürdiemy¬

thologische, allegorische und profanhistorische Malerei im allgemei¬

nen von nicht geringer Bedeutung gewesen. Sandro Botticelli malte für einen solchen Zweckz. B.vier Szenen auseinerNovelledes Boc¬

caccio, Vasari V,p. 113, v.diSandro; auch dieim Kommentar p. 124 erwähntenvier Bildchen mitden TrionfiPetrarcas könntenwohl eine ähnliche Bestimmunggehabt haben.

-

Vasari

VII,

p. 119, v.di Pier di Cosimo, dessen »storie difavole«in einem Stubengetäfel, ebensop. 121

»storie baccanarie «, reiche Bacchanale.

-

Auchdie vier Bildermit klei¬

nenFiguren,welche Vasari

IX,

p. 102, v.diFranciabigioerwähnt, hat¬

ten vielleicht eine solche Bestimmung.

-

Die Übernehmer der Holz¬

arbeit verfügten bisweilen jenachGunstund Ungunstüber dieWahl

desbetreffenden Malers, Vasari

VIII,

p. 294,v.di

A.

delSarto.

- In

dem PrachtzimmerdesBorgherini hätte man bei der Belagerungvon 1529 gernedieWandbildchenAndreas, ibid.p. 268,weggenommen, umsie

(9)

244

nach Frankreich zu verkaufen; sie blieben nur, weil man das ganze Ge¬

täfel hätte zerstören müssen.

Über diese ganze Frage vgl. bei Kinkel, Mosaik zur Kunstgeschichte, den wichtigen Abschnitt: »Anfänge weltlicher Malerei in Italien auf Möbeln«.

Außerdem mochte am ehesten die Tür mit einem Gemälde ge¬

schmückt werden. Der Anonimo di Morelli erwähnt in Venedig zwei solcher Türen von Palma Vecchio, mit einer Ceres und einer Nymphe;

ferner Türen, welche von einem Schüler Tizians, Stefano, bemalt wa¬

ren, in einem Zimmer des Hauses Odoni; Truhen und Bettstatt waren von derselben Hand mit Malereien geschmückt.

§ H5

A Itareinfassungen

Das Altarwerk (Ancona) des 14. Jahrhunderts hatte aus einem System von großem und kleinern Tafeln bestanden, zusammengefaßt durch ein gotisches Sacellum von vergoldetem Holz. Das 15. Jahrhundert, welches sich allmählich für die Einheit des Bildes entschied, verlangte nun auch für dieses eine architektonische Einfassung, deren Pracht dem Reichtum und selbst der Buntheit der Darstellung entsprechen mußte. Einige der schönsten dekorativen Ideen der Renaissance finden sich in diesen Bilder¬

rahmen, für welche bisweilen der größte Aufwand in Bewegung gesetzt wurde.

Die mehrteilige Ancona hielt sich bei Fra Angelico da Fiesoie bis um die Mitte des 15. Jahrhunderts und bei den Venezianern noch spä¬

ter; bisweilen wird sie in den Stil der Renaissance übergetragen. Von den prächtigen gotischen Rahmen der Muranesenbilder kennt man einen Verfertiger Cristoforo Ferrarese 1446; Sansovino, Venezia, fol. 91.

Von den Rahmen der Renaissance wurden die (wenigen) weißmar¬

mornen erwähnt § 144. Man bedurfte doch zu sehr der Farbigkeit; die hölzernen meist blau mit Gold, doch auch die Holzfarbe mit nur we¬

nigem Gold. In seltenen, frühen Beispielen kommen auch Intarsien vor; Milanesi II,p. 257.

Die Altarstaffel (Predella) oft mit kleinen Gemälden, doch auch als verzierter Sockel. - Als Seiteneinfassung dienen zwei Pilaster mit Ara¬

besken; diese tragen ein Gebälk mit reichem Fries und bisweilen dar¬

über eine durchbrochene geschnitzte Bekrönung.

Die größte Auswahl bieten die Altäre in S. M. Maddalena de’ Pazzi und in Chor und Querschiff von S. Spirito zu Florenz; Filippino Lippi, von welchem vielleicht mehrere der betreffenden Bilder herrühren, pflegte auch die Rahmen anzugeben; Vasari V, p. 2 5 2, v. di Filippo Lippi;

andere Male besorgten es Antonio Sangallo d. ä. und Baccio d’Agnolo für ihn; die hohen Preise, die der letztere für seine Rahmen erhielt, Vasari IX, p. 226, v. di Baccio, Nota.

nachFrankreichzuverkaufen;siebliebennur,weilmandasganzeGe¬

täfelhätte zerstören müssen.

ÜberdieseganzeFragevgl.beiKinkel,Mosaik zur Kunstgeschichte, den wichtigen Abschnitt: »Anfänge weltlicher Malerei in Italien auf Möbeln«.

Außerdem mochte am ehesten die Tür mit einem Gemälde ge¬

schmücktwerden. DerAnonimo di Morelli erwähntin Venedig zwei solcherTürenvonPalmaVecchio,miteinerCeresundeinerNymphe;

fernerTüren, welchevon einem SchülerTizians, Stefano, bemaltwa¬

ren,ineinemZimmerdes Hauses Odoni;Truhen und Bettstattwaren vonderselben Hand mitMalereien geschmückt.

§ H5

A

Itareinfassungen

Das Altarwerk(Ancona) des 14. Jahrhundertshatte auseinemSystem von großem und kleinern Tafelnbestanden, zusammengefaßtdurchein gotisches Sacellumvon vergoldetem Holz.Das 15.Jahrhundert,welches sich allmählichfürdie Einheitdes Bildes entschied, verlangte nun auch fürdieses einearchitektonischeEinfassung, deren Pracht demReichtum und selbst derBuntheitder Darstellung entsprechen mußte. Einigeder schönstendekorativenIdeenderRenaissancefindensichindiesenBilder¬

rahmen,für welchebisweilen dergrößteAufwand inBewegung gesetzt wurde.

Die mehrteilige Ancona hielt sich bei Fra Angelico da Fiesoie bis umdieMittedes 15.Jahrhundertsundbei den Venezianernnochspä¬

ter; bisweilenwirdsieinden Stil derRenaissanceübergetragen. Von den prächtigen gotischen Rahmen der Muranesenbilder kennt man einenVerfertiger CristoforoFerrarese 1446; Sansovino,Venezia,fol.91.

VondenRahmen der Renaissancewurdendie (wenigen) weißmar¬

mornenerwähnt § 144.Man bedurftedoch zu sehr derFarbigkeit;die hölzernen meist blaumitGold, doch auch die Holzfarbe mitnurwe¬

nigem Gold. In seltenen, frühen Beispielen kommen auch Intarsien vor;Milanesi

II,

p. 257.

Die Altarstaffel (Predella) oft mitkleinen Gemälden, doch auchals

verzierterSockel.

-

AlsSeiteneinfassung dienenzwei PilastermitAra¬

besken; diesetragen einGebälkmitreichem Friesund bisweilendar¬

über eine durchbrochene geschnitzteBekrönung.

Die größte Auswahl bieten dieAltärein S.M. Maddalenade’ Pazzi undinChor und QuerschiffvonS. SpiritozuFlorenz;Filippino Lippi, von welchem vielleicht mehrere der betreffenden Bilder herrühren, pflegte auch die Rahmen anzugeben; VasariV,p.252, v.diFilippo

Lippi;

andereMale besorgtenesAntonio Sangallod.ä.undBacciod’Agnolo für ihn; die hohen Preise, die der letzterefür seine Rahmen erhielt, Vasari

IX,

p. 226,v.diBaccio,Nota.

(10)

245 In Perugia akkordierten die Augustiner 1495 mit Mattia di Tom- maso von Reggio um einen Rahmen für ihr (von Perugino gemaltes) Hochaltarwerk »con colonne, archi, serafini, rosoni e diverse fantasie, sowohl auf der vordem als auf der Rückseite«, und zwar auf 110 Gulden (zu

40 Bologninen); Mariotti, letterepittoricheperugine,p. 165. (Nicht mehr

vorhanden.) Für einen andern Rahmen wurde mit Perugino selbst auf 60 Golddukaten akkordiert; Vasari VI, p. 48, Nota, v. di Perugino. Noch spät hier ein berühmter Rahmenmacher Eusebio Battoni, um 1553;

ibid. p. 83, im Kommentar.

Fra Bartolommeo vermied die Prachtrahmen und malte dafür gerne im Bilde eine architektonische Einfassung um die Figuren; Vasari VII, p. 162, v. di Fra Bartol. - In der Regel gaben wohl die Maler die Haupt¬

sache an und zeichneten den Rahmen vor, selbst wenn es sich um große

mehrteilige Sacella mit vortretenden Säulen handelte; Vasari VII, p. 199, v. di Raff, del Garbo, Comment. - Ein Bild desselben Meisters, ebenfalls mit einer Einfassung von vortretenden, reichvergoldeten Säu¬

len, ibid. p. 192. Es war die reichste Form und damals nicht selten, die meisten Maler konnten sie aber des starken Schattenwurfes wegen nicht lieben.

Weit den größten Ruhm hatten in diesem Fache die beiden Barde:

Antonio, der seinen Namen in seine Bilderrahmen setzte, auch in solche um einzelne Madonnenbilder für die Hausandacht; - Giovanni, der den Rahmen für Raffaels Transfiguration schuf (jetzt längst nicht mehr vorhanden); Vasari VIII, p. 90, im Kommentar zu v. di Raffaello.

In Venedig war nach 1470 ein gewisser Moranzone namhaft; San- sovino, Venezia, fol. 57, vgl. 59. - Der schönste erhaltene Rahmen hier derjenige um das Bild Bellinis (1488) in der Sakristei der Frari, blau und gold, oben Sirenen und Kandelaber. - Der schönste in Padua um das Bild Romaninos in der Cap. S. Prosdocimo bei S. Giustina (jetzt im städtischen Museum).

Venezianische Porträts, an welchen auch der Rahmen berühmt war:

eines mit goldenem Laubwerk in der Sammlung Vendramin (Anonimo di Morelli); - Serlios Rahmen um Tizians Porträt Franz I. (Aretinos Satire an Franz, 1539: N ha cinto d’ornamento singolare quel serio Sebastiano

architettore).

In den Rahmen kündigt sich dann mit der Zeit das Nahen des Ba¬

rockstiles früh und empfindlich an. Der Manierismus und Naturalis¬

mus der Maler dispensiert die Dekoration vollends von allem Ma߬

halten.

§ 156 Die Möbel

In Betreff der hölzernen Geräte der Paläste und reichern Häuser sind Beschreibungen erhalten, welche ahnen lassen, wie jene mit dem ganzen übrigen Schmuck zu einem für unser Urteil überwiegend ernsten Eindruck zusammenstimmten.

245

In

Perugia akkordierten die Augustiner 1495 mit Mattia di Tom- maso vonReggio um einenRahmenfür ihr (von Peruginogemaltes) Hochaltarwerk »con colonne,archi, serafini,rosoniediversefantasie,sowohl aufdervordem alsaufder Rückseite«, undzwar auf 110Gulden (zu 40Bologninen); Mariotti,letterepittoricheperugine,p. 165. (Nicht mehr vorhanden.) Füreinen andernRahmenwurdemitPerugino selbstauf

60Golddukatenakkordiert;Vasari

VI,

p. 48,Nota,v.diPerugino.Noch spät hier ein berühmter Rahmenmacher Eusebio Battoni, um 1553;

ibid.p. 83,im Kommentar.

FraBartolommeo vermieddiePrachtrahmenundmaltedafürgerne im BildeeinearchitektonischeEinfassungumdieFiguren;Vasari

VII,

p. 162,v.diFraBartol.

- In

der Regel gabenwohldieMalerdie Haupt¬

sache anundzeichneten denRahmenvor,selbstwennessichumgroße mehrteilige Sacella mit vortretenden Säulen handelte; Vasari

VII,

p. 199, v.di Raff,del Garbo, Comment.

-

Ein Bild desselben Meisters,

ebenfallsmiteinerEinfassungvon vortretenden, reichvergoldetenSäu¬

len, ibid.p. 192. Eswardie reichsteForm unddamals nichtselten, die meistenMalerkonntensieaberdesstarken Schattenwurfes wegennicht lieben.

Weitden größtenRuhm hatten indiesem Fachedie beiden Barde:

Antonio,derseinenNameninseineBilderrahmensetzte,auchinsolche um einzelne Madonnenbilder für die Hausandacht;

-

Giovanni, der

den RahmenfürRaffaelsTransfiguration schuf (jetztlängstnichtmehr vorhanden); Vasari

VIII,

p. 90, im Kommentarzu v.diRaffaello.

In Venedigwar nach 1470 ein gewisser Moranzone namhaft; San- sovino, Venezia,fol. 57,vgl. 59.

-

Derschönsteerhaltene Rahmenhier derjenige um das Bild Bellinis (1488) in der Sakristei der Frari, blau undgold, oben SirenenundKandelaber.

-

DerschönsteinPaduaum

das Bild Romaninos in der Cap.S. Prosdocimo bei S. Giustina (jetzt im städtischen Museum).

VenezianischePorträts,anwelchen auch der Rahmenberühmt war:

einesmitgoldenemLaubwerkinder SammlungVendramin (Anonimo di Morelli);

-

Serlios Rahmenum Tizians PorträtFranz I. (Aretinos SatireanFranz,1539:

N

hacinto d’ornamentosingolarequelserio Sebastiano architettore).

In den Rahmen kündigt sich dann mitder Zeitdas Nahen des Ba¬

rockstiles früh und empfindlich an. Der Manierismus und Naturalis¬

mus der Maler dispensiert die Dekoration vollends von allem Ma߬

halten.

§ 156

Die Möbel

In Betreffder hölzernen Geräte der Palästeund reichern Häuser sind Beschreibungen erhalten, welche ahnen lassen,wie jenemitdem ganzen übrigenSchmuck zu einemfürunserUrteilüberwiegend ernstenEindruck zusammenstimmten.

(11)

246

In Venedig, wo selbst der perfekte Schiffskapitän seine Kajüte in- tagliata, soffitata e dorata, d. h. mit Schnitzwerk, Vergoldung und rei¬

cher Decke verlangte (Malipiero, ann. veneti, archiv. stör. VII, II,p. 714, ad a. 1498; die Staatsbarken: Comines VII, 15), war der Luxus wohl am gleichartigsten ausgebildet und am meisten über die verschiedenen Klassen verbreitet.

Schon Sabellico (§ 42) sagt um 1490: nulla ferme est recens domus quae non aurata habeat cubicula (foi. 90).

Zur Zeit des Francesco Sansovino um 1580 (Venezia,/0/. 142) war der Bestand folgender : zahllose Gebäude hatten sowohl in den Zimmern als in den übrigen Räumen Holzdecken mit Vergoldung und mit ge¬

malten Darstellungen; fast überall waren die Wände bezogen mit ge¬

wirkten Teppichen, mit Seidenzug, mit vergoldetem Leder, mit rei¬

cher Holzbekleidung ... In den Wohnzimmern zierliche Bettstellen und Truhen mit Vergoldung und Bemalung, zumal mit vergoldeten

Simsen . . . Die Büfetts mit Geschirren ohne Zahl von Silber, Porzel¬

lan, Zinn und Erz mit eingelegter Arbeit... In den Sälen der Großen die Waffengestelle mit den Schilden und Fahnen derjenigen Vorfahren,

welche zu Land oder Meer befehligt haben . . . Ähnliches gilt im Ver¬

hältnis von den mittlern und untern Klassen; . . . auch bei den Ge¬

ringsten Truhen und Bettstellen von Nußbaumholz, grüne Bezüge,

Bodenteppiche, Zinn- und Kupfergeschirr, goldene Halskettchen, sil¬

berne Gabeln und Ringe.

Anderswo kam dasselbe, nur mehr vereinzelt, vor. Bandello, Parte I, Nov. 3, die Schilderung eines Schlafzimmers : das Bett mit vier Baum¬

wollenmatratzen, die mit feinen, seide- und goldgestickten Leintüchern bedeckt sind; die Decke von Karmesinatlas, mit Goldfäden gestickt und mit Fransen umgeben, die aus Goldfäden und Karmesinseide ge¬

mischt sind; vier prächtig gearbeitete Kissen; ringsum Vorhänge aus

Flor (tocca) von Gold und Karmesin gestreift (hier die Lesart zwei¬

felhaft); an den Wänden statt gewirkter Teppiche lauter Karmesinsamt mit herrlichen Stickereien; in der Mitte des Zimmers ein Tisch mit alexandrinischem Seidenteppich; rings an den Wänden acht reich¬

geschnitzte Truhen und vier Stühle mit Karmesinsamt; einige Ge¬

mälde von berühmter Hand usw.

Parte III, Nov. 42, die Wohnung, welche ein reicher Herr der be¬

rühmten römischen Buhlerin Imperia herrichten ließ: unter anderem eine Sala, eine Camera und ein Camerino mit lauter Samt und Brokat und den feinsten Bodenteppichen; im Camerino, wo sie nur die vor¬

nehmsten Leute empfing, waren die Wände mit lauter Goldstoff (fas-

sonniertem oder gesticktem) bezogen; auf einer kunstreichen Etagère

(cornice) mit Vergoldung und Ultramarin befanden sich herrliche Ge¬

fäße aus Alabaster, Porphyr, Serpentin und vielen andern kostbaren Stoffen. Ringsum standen viele reichgeschnitzte Truhen (coffani e for¬

miert), sämtlich von hohem Wert. In der Mitte war ein kleiner Tisch, der schönste, den man sehen konnte, mit grünem Samt bedeckt; dar¬

In

Venedig, wo selbst der perfekte Schiffskapitän seine Kajüte in- tagliata, soffitata edorata, d. h. mit Schnitzwerk, Vergoldung und rei¬

cherDeckeverlangte (Malipiero,ann. veneti,archiv.stör.

VII, II ,p.

714,

ada. 1498; die Staatsbarken: Comines

VII,

15), war derLuxus wohl amgleichartigstenausgebildetundam meisten überdie verschiedenen Klassenverbreitet.

Schon Sabellico (§42) sagtum 1490: nullafermeestrecensdomusquae nonauratahabeatcubicula (foi. 90).

Zur ZeitdesFrancescoSansovinoum1580(Venezia,/0/.142)warder Bestand folgender: zahlloseGebäude hatten sowohlin denZimmern als inden übrigenRäumen Holzdecken mit Vergoldung und mitge¬

malten Darstellungen; fastüberallwaren die Wände bezogen mitge¬

wirkten Teppichen, mit Seidenzug, mitvergoldetem Leder, mit rei¬

cher Holzbekleidung

...

In den Wohnzimmern zierliche Bettstellen und Truhen mitVergoldung und Bemalung, zumal mit vergoldeten Simsen . . . Die Büfetts mitGeschirren ohneZahl von Silber, Porzel¬

lan,Zinnund Erz miteingelegter

Arbeit...

IndenSälender Großen dieWaffengestellemitden SchildenundFahnenderjenigenVorfahren, welche zuLandoder Meerbefehligthaben. . . Ähnliches

gilt

imVer¬

hältnis von den mittlern und untern Klassen; . .. auch bei den Ge¬

ringsten Truhen und Bettstellen von Nußbaumholz, grüne Bezüge, Bodenteppiche, Zinn-und Kupfergeschirr, goldeneHalskettchen, sil¬

berne Gabelnund Ringe.

Anderswokamdasselbe,nurmehr vereinzelt,vor.Bandello, ParteI, Nov. 3, die Schilderungeines Schlafzimmers: das BettmitvierBaum¬

wollenmatratzen,diemitfeinen,seide-und goldgesticktenLeintüchern bedeckt sind; die Decke von Karmesinatlas, mit Goldfäden gestickt undmitFransenumgeben, die aus Goldfäden undKarmesinseidege¬

mischtsind; vier prächtiggearbeitete Kissen;ringsum Vorhängeaus

Flor (tocca) von Gold und Karmesin gestreift (hier die Lesart zwei¬

felhaft);andenWänden stattgewirkterTeppichelauterKarmesinsamt mit herrlichen Stickereien; in der Mitte des Zimmers ein Tisch mit alexandrinischem Seidenteppich; rings an den Wänden acht reich¬

geschnitzte Truhen und vier Stühle mit Karmesinsamt; einige Ge¬

mäldevon berühmter Handusw.

Parte

III,

Nov. 42, die Wohnung, welche ein reicher Herr der be¬

rühmten römischen Buhlerin Imperia herrichten ließ: unter anderem eineSala, eine Camera und ein Camerino mitlauter Samtund Brokat und denfeinsten Bodenteppichen; imCamerino, wo sie nur die vor¬

nehmsten Leuteempfing, waren die Wändemitlauter Goldstoff(fas- sonniertem oder gesticktem) bezogen;aufeinerkunstreichen Etagère (cornice) mit Vergoldung undUltramarin befanden sichherrliche Ge¬

fäße aus Alabaster, Porphyr, Serpentinund vielen andern kostbaren Stoffen. Ringsum standen viele reichgeschnitzteTruhen (coffaniefor¬

miert), sämtlichvon hohemWert.

In

der Mittewar ein kleiner Tisch, der schönste, den man sehenkonnte, mit grünem Samtbedeckt; dar¬

(12)

247 auf lag immer eine Laute oder Zither u. dgi. nebst Musikbüchern und einigen reichverzierten kleinen Bänden, welche lateinische und ita¬

lienische Dichter enthielten.

Parte IV, Nov. 25, noch eine zierliche Schilderung dieser Art.

Gio. della Casa überließ während einer Abwesenheit 15 44 dem Kard.

Bembo seine schöne römische Wohnung u. a. con un bellissimo camerino acconcio de’ suoi pantii molto riccbi e molto belli, e con un letto di velluto, e alquante statue antiche e altre belle pitture, darunter ein Porträt von Ti¬

zian.

Die Echtheit aller Stoffe, die wahrscheinliche Symmetrie der Anord¬

nung, die Verachtung der gemeinen Bequemlichkeit mußten solchen Räumen (im Vergleich mit unserm Jahrhundert der Surrogate usw.) einen ernsten Charakter verleihen.

Die Ledertapeten mit eingepreßten Golddessins, hauptsächlich Blu¬

menarabesken, welche zu Venedig im 16. Jahrhundert schon so sehr verbreitet waren, galten noch 1462 als ein fremder, und zwar aus Andalusien gekommener Schmuck; PU II. Comment. L. VIII, p. 384 (ungefähr). Auch ihre Wirkung ist eine überwiegend ernste. - Das Teppichwesen überhaupt sollte womöglich Wände und Fußboden dem Auge völlig entziehen. Ariosto, Orl.fur. XII, 10.

In Florenz mag sich diesem gegenüber doch die Boiserie mit Ma¬

lereien länger gehalten haben? - Vgl. § 154.

§ D7

Das Prachtbett und die Truhe

Am meisten monumental von allen Möbeln war das Prachtbett gestal¬

tet, welches nicht eine Ecke, sondern die Mitte einer Wand einnahm; so¬

dann die Truhen, auf welche die Kunst bisweilen ihre besten Kräfte

wendete.

Aufwartung venezianischer Gesandten (§ 42) bei den Herzoginnen

von Urbino in Pesaro: e la camera era nuova, fatta a volta, la maggior parte di essa profilata d'oro e ara^ata dalP alto in basso, con una lettiera inme^o, sotto un padiglione, coperta di seta.

Erhalten sind wohl kaum irgendwo solche Bettstellen aus der be¬

sten Zeit. Selbst die genauste Schilderung (Milanesi III,p. 245) ist erst aus der Zeit des beginnenden Barockstils (1574): die Füße mit Har¬

pyien, Festons usw., die vier Säulen von Kompositaordnung, mit Laub¬

werk umwunden; die Friese teils mit Kinderfiguren und Tieren, teils mit Laubwerk; das Kopfende mit vier Hermen und drei Feldern da¬

zwischen, über welchen (offenbar noch unter dem Betthimmel) ein Giebel mit mehrern skulpierten Figuren angebracht war.

Von den Truhen sind ebenfalls nur noch wenige vorhanden, doch genug, um einen Begriff zu geben von den schwungvollen, edeln und

247

auflagimmereineLaute oder Zitheru.dgi.nebstMusikbüchern und einigen reichverzierten kleinen Bänden, welche lateinische und ita¬

lienischeDichter enthielten.

Parte

IV,

Nov. 25, nocheinezierliche SchilderungdieserArt.

Gio.dellaCasaüberließwährendeinerAbwesenheit1544demKard.

Bembo seine schönerömischeWohnungu.a. conun bellissimocamerino acconcio desuoipantii molto riccbi e molto belli, e con un lettodivelluto,e

alquante statue antiche e altre bellepitture, darunter ein Porträt vonTi¬

zian.

DieEchtheitaller Stoffe, die wahrscheinliche Symmetrie derAnord¬

nung, die Verachtung der gemeinen Bequemlichkeit mußten solchen Räumen (im Vergleich mitunserm Jahrhundert der Surrogate usw.) einen ernsten Charakterverleihen.

DieLedertapeten miteingepreßten Golddessins,hauptsächlichBlu¬

menarabesken,welche zuVenedig im 16. Jahrhundert schon so sehr verbreitet waren, galten noch 1462 als ein fremder, und zwar aus Andalusien gekommener Schmuck; PU

II.

Comment.

L. VIII,

p. 384 (ungefähr). Auch ihre Wirkung ist eine überwiegend ernste.

-

Das Teppichwesen überhaupt solltewomöglichWändeundFußboden dem Auge völligentziehen. Ariosto, Orl.fur.

XII,

10.

In Florenz mag sich diesem gegenüber doch die Boiserie mit Ma¬

lereienlänger gehalten haben?

-

Vgl. § 154.

§ D7

Das PrachtbettunddieTruhe

AmmeistenmonumentalvonallenMöbeln wardasPrachtbettgestal¬

tet, welchesnichteineEcke, sondern dieMitteeinerWandeinnahm; so¬

dann die Truhen, auf welche die Kunst bisweilen ihre besten Kräfte wendete.

Aufwartungvenezianischer Gesandten (§42) bei denHerzoginnen vonUrbinoinPesaro: elacamera era nuova,fattaavolta,lamaggiorparte diessaprofilatad'oroeara^atadalPaltoin basso, conunalettierainme^o,

sotto unpadiglione, coperta diseta.

Erhalten sind wohl kaum irgendwo solche Bettstellen aus der be¬

stenZeit. SelbstdiegenausteSchilderung (Milanesi

III

,p. 245)isterst aus der Zeit des beginnendenBarockstils (1574): die Füße mitHar¬

pyien, Festons usw., dievierSäulenvon Kompositaordnung,mitLaub¬

werk umwunden; dieFriese teils mitKinderfiguren und Tieren, teils mitLaubwerk; das Kopfende mitvier Hermen und drei Feldern da¬

zwischen, über welchen (offenbar noch unter dem Betthimmel) ein Giebelmitmehrernskulpierten Figurenangebrachtwar.

Von den Truhen sind ebenfalls nur nochwenige vorhanden, doch genug,umeinenBegriffzu gebenvonden schwungvollen,edeln und

(13)

248

reichen Formen, die dabei erreicht wurden. Von denjenigen des Baccio d’Agnolo, mit Kinderfiguren in Relief, sagt schon nach etwa 40 Jah¬

ren Vasari IX, p. 226, man könnte sie zu seiner Zeit nicht mehr so voll¬

kommen zustande bringen. (Eine besonders schöne Truhe im deut¬

schen Gewerbemuseum zu Berlin.)

Neben der reinen Schnitzerei dauerte indes doch eine aus Schnitz¬

werk und reicher, selbst miniaturartiger Malerei gemischte Gattung noch lange fort, im Zusammenhang mit den Malereien im Wandgetäfel;

vgl. § 154 und den dort zitierten Abschnitt bei Kinkel, Mosaik zur

Kunstgeschichte.

Gemälde an Bettstellen, ob an den vier Seiten oder im Betthimmel, ist oft nicht zu ermitteln: Vasari III, p. 96, v. di Uccello, der selbst hier seine perspektivischen Ansichten anbrachte; - IX,p. 176, v. di Fra Gio- condo: Carottos Herkules am Scheidewege, als Kopfende (testiera) eines Bettes gemalt; - ib.p. 220, v. di Granacci, die Geschichten Josephs in Ägypten, sopra un lettuccio, in dem Prachtzimmer des Borgherini §154, wo auch die Truhenmalereien usw. von Pontormo, ib. XI, p. 43, v. di Pontormo, dasselbe Thema behandelten.

Gemälde an Truhen: Hauptstelle Vasari III,p. 47 j\, v. di Dello; der Inhalt war aus Ovids Metamorphosen, aus der römischen und grie¬

chischen Geschichte, oder es waren Jagden,Turniere, Novellenszenen.

»Die trefflichsten Maler schämten sich solcher Arbeiten nicht, wie heute viele tun würden«. - Ib. IV, p. 69, v. di La^paro Vasari; - ib. p. 181, v. di Pesello, Turnierbilder; - ib. XI,p. 219, v. di Aristotile, die Arbeiten des Bacchiacca; - Milanesi II, p. 355, Kontrakte von 1475 u. f. - Mit

der Zeit mögen die Truhen am frühesten ganz plastisch geworden sein.

Gemälde an Schränken, runden Holzscheiben (? roteile) u. a. Ge¬

räten, sämtlich mythologischen Inhaltes, von Giorgione, Vasari VII, p. 89, im Kommentar zu v. di Giorgione.

Gänzlich untergegangene Gattungen dürfen wir hier bloß nennen:

Malereien an Pferdegeschirr, mit Tierfiguren oder mit einem brennen¬

den Wald, aus welchem Tiere hervorstürzten usw.; Vasari IV, p. 68, v. di La%p. Vasari; VI, p. 11, v. di Francia; VIII, p. 154, v. di San Gimi- gnano; XI, p. 87, v. di Genga. - Sodann die bemalten Wagen bei dem jährlichen florentinischen Staatsfest, Vasari VIII, p. 264, v. di A. del Sarto; XI, p. 39, v. di Pontormo. - Bloßer Karnevalswagen nicht zu ge¬

denken.

Gemälde an Musikinstrumenten: höchst vorzüglich die Innenseite eines Klavierdeckels mit der Geschichte des Apoll und Marsyas, an¬

geblich von Coreggio, eher von Bacchiacca, im Pal. Litta zu Mailand.

Laut Vasari XI,/». 56, v. di Pontormo, malte Bronzino für den Herzog von Urbino ein Klavier aus. - Lomazzo schlägt vor (Trattato, p. 347), an den Instrumenten die Bildnisse der größten Virtuosen, je zu Dreien, anzubringen. - Eine Prachtharfe in einer Zeichnung aus den Uffizien.

reichenFormen,die dabeierreicht wurden.VondenjenigendesBaccio d’Agnolo, mitKinderfiguren in Relief, sagt schon nach etwa 40Jah¬

ren Vasari

IX,

p. 226, mankönntesiezuseinerZeitnichtmehrsovoll¬

kommen zustande bringen. (Eine besonders schöne Truhe im deut¬

schenGewerbemuseum zuBerlin.)

Neben der reinen Schnitzerei dauerte indes doch eine aus Schnitz¬

werk und reicher, selbst miniaturartiger Malerei gemischte Gattung noch langefort,imZusammenhangmitdenMalereienim Wandgetäfel;

vgl. § 154 und den dort zitierten Abschnitt bei Kinkel, Mosaik zur Kunstgeschichte.

Gemälde anBettstellen, obanden vierSeiten oderimBetthimmel, ist oftnichtzuermitteln: Vasari

III,

p. 96, v.diUccello, der selbsthier seineperspektivischenAnsichtenanbrachte;

- IX,

p. 176,v.diFraGio- condo:CarottosHerkulesamScheidewege,alsKopfende(testiera) eines Bettes gemalt;

-

ib.p. 220, v.di Granacci, die Geschichten Josephs in Ägypten,sopra unlettuccio, indemPrachtzimmerdesBorgherini §154, woauch dieTruhenmalereien usw.von Pontormo, ib.

XI,

p.43, v.di Pontormo, dasselbe Thema behandelten.

Gemälde anTruhen: HauptstelleVasari

III,

p. 47j\,v.diDello;der Inhalt war aus Ovids Metamorphosen, aus der römischen und grie¬

chischen Geschichte,odereswarenJagden,Turniere,Novellenszenen.

»DietrefflichstenMalerschämten sich solcherArbeiten nicht, wieheute viele tun würden«.

-

Ib.

IV,

p.69, v.di La^paro Vasari;

-

ib.p. 181,

v.diPesello,Turnierbilder;

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ib.

XI,

p.219,v.diAristotile,dieArbeiten

des Bacchiacca;

-

Milanesi

II,

p. 355, Kontrakte von 1475 u.f.

- Mit

der Zeit mögen die Truhen am frühesten ganz plastisch geworden sein.

Gemälde an Schränken, runden Holzscheiben (? roteile) u. a.Ge¬

räten, sämtlichmythologischen Inhaltes, von Giorgione, Vasari

VII,

p. 89,im Kommentarzuv.diGiorgione.

Gänzlich untergegangene Gattungen dürfen

wir

hier bloß nennen:

MalereienanPferdegeschirr, mitTierfigurenodermiteinembrennen¬

denWald, aus welchemTiere hervorstürzten usw.;Vasari

IV,

p.68, v.diLa%p. Vasari;

VI,

p. 11, v.di Francia;

VIII,

p. 154, v.diSanGimi- gnano;

XI,

p. 87, v.di Genga.

-

Sodann die bemalten Wagen bei dem jährlichen florentinischen Staatsfest, Vasari

VIII,

p. 264, v.di

A.

del

Sarto;

XI,

p. 39,v.diPontormo.

-

BloßerKarnevalswagennichtzuge¬

denken.

Gemälde an Musikinstrumenten: höchst vorzüglich die Innenseite eines Klavierdeckels mit der Geschichte des Apoll und Marsyas, an¬

geblichvonCoreggio, ehervonBacchiacca, imPal.Littazu Mailand.

Laut Vasari XI,/». 56, v.diPontormo, malte Bronzinofür den Herzog vonUrbino einKlavieraus.

-

Lomazzo schlägtvor (Trattato,p. 347), an den Instrumenten die Bildnisse der größten Virtuosen, je zu Dreien, anzubringen.

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Eine PrachtharfeineinerZeichnungaus den Uffizien.

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