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Vorsicht auch bei Kosmetik!

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chätzungen zufolge werden etwa 13 Millio- nen Menschen hier zu Lande von Pollen und Co. gepiesackt. Nicht jeder, der unter Heuschnupfen oder einer anderen Pollenallergie leidet, hat automatisch ein Problem, wenn diese Pflanze in Nah- rungsmitteln oder kosmetischen Produkten vorkommen – außer, es besteht eine Sensibilisierung gegen identische Allergenket-

ten. Dann spricht man von ei- ner Kreuzallergie. So hat ein Allergiker gegen Haselstrauch- pollen meist auch eine mehr oder minder ausgeprägte Un- verträglichkeit gegen Hasel- nüsse. Nahrungsmittelallergien zeigen sich häufig bei Allergien gegen Baum-, Gras-, Getreide-, Kräuter und Blumenpollen. Bei Hausstaub, Vogelfedern, Rind- und Katzenepithel treten Kreuz - allergien eher selten auf.

Nicht alle Obst und Gemü- sesorten weglassen Aus übertriebener Vorsicht sämt- liche Früchte, Gemüse, Nüsse, Kräuter und Gewürze weitge- hend vom Speiseplan zu strei- chen, ist der falsche Weg.

Empfehlen Sie ihren Kunden ein Verträglichkeitstagebuch anzu- legen. Hier wird notiert, wie auf die entsprechenden Nahrungs- mittel reagiert wird. Das hilft Betroffenen gut weiter, eine in-

dividuelle Lebensmittelauswahl zu treffen. Oft treten allergische Reaktionen verstärkt in der je- weiligen Pollenhochsaison auf.

Diese Vorhersagen sind für Al- lergiker sehr wichtig, denn sie können dann entsprechend handeln. Praktisch hieße das beispielsweise für Outdoor- sportler mit jeweiliger Allergie entweder nach oder im Regen draußen aktiv zu sein. Denn dann ist die Pollenkonzentra-

60 DIE PTA IN DER APOTHEKE | Juni 2011 | www.pta-aktuell.de

PRAXIS KREUZALLERGIEN

Vorsicht

auch bei Kosmetik!

Nicht nur mit Lebensmitteln, sondern auch bei Pflegeprodukten können Pollenallergiker Probleme bekommen. Auf was muss Ihr betroffener Kunde daher beim Essen und bei Kosmetikprodukten achten?

© pokki / www.fotolia.com

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tion in der Luft deutlich niedri- ger als bei warmem, windigem Wetter. Alternativ bietet sich, insbesondere in dieser Zeit, das Training zu Hause oder im Fit- nessstudio an, um tränende Augen und eine laufende Nase zu verhindern. Auf das Konto der jeweiligen Pollensaison sind demnach auch Nahrungsmittel- allergien zu verbuchen. Viele Allergene werden durch Ko- chen, Backen, Braten oder Dünsten unschädlich gemacht.

Besonders Obst und Gemüse sind dann „allergiefreundlich“.

Empfehlen Sie Ihren Kunden, Obst etwa drei Minuten zu kochen. So wird beispielsweise Apfelmus oder Pflaumenkom- pott gut vertragen – frische Früchte hingegen meist schlech- ter. Gleiches gilt für Marmelade, eingekochtes Obst, Kuchenfül- lungen und Fruchtmus. Vorsicht ist geboten bei Smoothies, hier lohnt der individuelle Selbsttest.

Bei Äpfeln sind ältere Sorten wie Boskop, Gloster, Goldparmäne oder Gravensteiner oft besser bekömmlich als neuere Sorten wie Cox Orange, Granny Smith, Jonagold oder Golden Deli- cious. Auch das Schneiden in kleine Stückchen und kurzes Stehen lassen an der Luft zer- stört Allergene von Birnen und Äpfeln. Schälen nutzt wenig, weil Allergene damit nicht be- seitigt werden. Außerdem gehen mit der Schale wichtige Ballast- stoffe verloren. Ähnlich sieht es mit Gemüse aus – sein Aller- genpotenzial verliert in der Re- gel nach einer dreiminütigen Garzeit. Kritischer sieht es da - gegen bei Nüssen, Senf, Soja, Sellerie und einigen Gewürzen aus. Ihre Hauptallergene sind hitzestabil und sollten indi- viduell ausgetestet werden. Im Hinblick auf Sojaprodukte wer- den erfahrungsgemäß fermen- tierte Erzeugnisse wie Miso- paste, Bestandteil asiatischer Suppen, gut vertragen.

Was tun bei Kosmetikpro- dukten? Aufgrund einer Kreuz- allergie lässt sich nicht darauf schließen, dass Pollenallergiker auch gleichzeitig auf Cremes, Lotionen und Co., die mit Nuss- ölen, Kräuter- oder Blütenaus- zügen hergestellt sind, allergisch reagieren. Haarshampoos, die sofort wieder ausgespült wer- den, verursachen allgemein die wenigsten allergischen Reaktio- nen, auch wenn beispielsweise im Blondshampoo Kamillen- auszüge enthalten sind. Im Ein- zelfall ist Vorsicht bei Deos, Parfüms, Cremes, Salben, Kör- perlotionen und Bodymilk ge- boten. Duftstoffe wie Eiche- moos (Evernia prunasti), Zimt- aldehyd (Cinnamal), Isoeugenol und Perubalsam (Geruchsstoff) können zur allergischen Reak- tionen beitragen. Gleiches gilt für Nelken-, Orangen-, Pfeffer- minz- und Zitronenöl. Auch Hamamelis-, Arnika- und Ka- millenblütenextrakte, Schaf- garbenkraut, andere Korb- blütler, Primin (in Primeln), La- nolin, Propolis, Teebaum- und Rizinusöl können Beschwer- den verursachen. Reagiert ein Kunde sehr empfindlich auf Nüsse und Blüten, kann es dem- nach hilfreich sein, Produkte mit diesen Inhaltsstoffen zu- mindest in deren Hochsaison zu meiden. Wenig empfeh- lenswert für Pollenallergiker sind Duftlampen, Inhalations- duschen und ähnliches mit entsprechenden Kräuter- und Blütenessenzen sowie ätheri- schen Ölen. Sie gelangen über die Atemwege in den Körper und können so unnötig zu Reizungen führen.

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Kirsten Metternich, Journalistin

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