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Anpassung an die Folgen desKlimawandels im Einzugsgebiet der Este

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Academic year: 2022

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Dipl.-Ing. (FH), M. Sc. Dipl.-Ing. Dipl.-Ing. (FH), M.Sc. M. Sc. Prof. Dr.-Ing.

Josef

Oberhofer

Edgar Nehlsen

Sandra Hellmers

Justus Patzke

Peter Fröhle

josef.oberhofer@tuhh.de nehlsen@tuhh.de s.hellmers@tuhh.de justus.patzke@tuhh.de froehle@tuhh.de

KLEE – Klimaanpassung Einzugsgebiet Este

www.klee-este.de

Anpassung an die Folgen des

Klimawandels im Einzugsgebiet der Este

– Planung und Quantifizierung der Auswirkungen von Maßnahmen unter Einbeziehung der Öffentlichkeit

Nach dem in Abb. 2 beschriebenem Vor-

gehen wurden für dieses Szenario insgesamt

sieben Standorte für Hochwasserrückhalte- becken an der Oberen Este ausgewählt

(Abb. 4). Zwei Standorte liegen direkt an der Este, die restlichen fünf an einzelnen Zuflüssen. Die jeweiligen Beckenvolumina richten sich nach den örtlichen Gegebenheiten und liegen

zwischen 50.000 m³ und 350.000 m³ (Gesamt- volumen ca. 1,5 Mio. m³), die maximalen

Wasserstände in den Becken zwischen 2,3 m und 4,3 m.

Die Entsiegelung befestigter Flächen kann durch unter- schiedliche Maß- nahmen erreicht

werden, z.B. durch die Verwendung wasser- durchlässiger Boden- beläge (Rasengitter- steine) oder das An- legen von Sickermulden. In diesem Szenario wurde eine pauschale Reduzierung des Ver- siegelungsgrades um 25 % aller Flächen der Nutzungsarten Wege, Plätze sowie Frei-

flächen um Gebäude angenommen (Abb. 3).

Dies entspricht einem Flächenanteil von ca. 9,6

% des gesamten Einzugsgebiets.

Abbildung 1:

Untersuchungsgebiet;

links: Übersicht; rechts:

Einzugsgebiet der Este.

Bereits heute stellen der Hochwasserschutz und das Sedimentmanagement zentrale Heraus- forderungen im Flusseinzugsgebiet der Este (Abb. 1) dar. Besonderheit dieses Gewässers ist eine Zweiteilung in eine Obere Este und, bedingt durch die Verbindung zum Elbästuar, eine tide-

beeinflusste Untere Este. Aufgrund der eigenen unmittelbaren Betroffenheit vieler Personen liegt das Hauptaugenmerk dabei auf der Hochwasserproblematik. Zusätzliche negative Auswirkungen des Klimawandels auf die oben genannten Themenfelder wurden im Forschungsvorhaben KLIMZUG- NORD (2009 - 2014) identifiziert [Nehlsen, 2014]:

• Zunahme extremer Hochwasserabflüsse, verursacht durch intensivere Starkniederschläge

• Häufigere Sperrwerksschließungen aufgrund des Meeresspiegelanstiegs

• Steigende Hochwasserstände entlang der gesamten Este

• Vermehrtes Auftreten von Überflutungen

• Zunahme des potentiellen Bodenabtrags im Este-Einzugsgebiet (20 - 30 %) [Nehlsen, 2012]

1. Problemstellung und Ziel

5. Schrifttum

S. Hellmers, G. Palmaricciotti, N. Hüffmeyer, A. Kuchenbecker (2014): Regenwassermanagement und –bewirtschaftung. Beitrag in: KURSBUCH Klimaanpassung. Handlungsoptionen für die Metropolregion Hamburg, herausgegeben vom KLIMZUG-NORD-Verbund, Hamburg.

E. Nehlsen (2012, 18.04.2012). Rückhaltung von Wasser und Sediment im Einzugsgebiet als Maßnahme zur Minderung von Klimafolgen an der Este. Vortrag im Rahmen der KLIMZUG-NORD Lern- und Aktionsallianz Este, Buxtehude.

E. Nehlsen (2014): Hochwasserschutz an tidebeeinflussten Nebenflüssen der Elbe. Beitrag in: KURSBUCH Klimaanpassung. Handlungsoptionen für die Metropolregion Hamburg, herausgegeben vom KLIMZUG-NORD-Verbund, Hamburg.

J. Oberhofer, E. Nehlsen, P. Fröhle (2013): Anpassung an den Klimawandel im Einzugsgebiet der Este. Karlsruher Flussgebietstage 2013, Karlsruhe).

2. Ansatz

Ziel des aktuell laufenden Forschungsprojekts KLEE [Oberhofer et al., 2013] ist die Entwicklung konkreter und nachhaltiger Anpassungsstrategien an die oben genannten Problemstellungen.

Der Fokus liegt dabei auf No-Regret-Maßnahmen (umweltpolitischer und / oder wirtschaftlicher Nutzen unabhängig vom Ausmaß des Klimawandels) bzw. auf sogenannten „Huckepack“-

Maßnahmen (Optimierung von ohnehin durchzuführenden Maßnahmen hinsichtlich der Klimafolgen- anpassung). Im Hinblick auf spätere Realisierungschancen ist die frühzeitige und interdisziplinäre Einbeziehung aller relevanten Stakeholder auf Einzugsgebietsebene über das gesetzlich geforderte Maß hinaus ein entscheidender Aspekt.

Mittels einer Kombination aus einem numerischen Niederschlag-Abfluss-Modell mit einem

hydrodynamisch-numerischen Modell werden bestehende und zukünftig zu erwartende Probleme im Detail analysiert und quantifiziert. Bei der Suche nach geeigneten Maßnahmentypen und

–Standorten werden die Stakeholder im Rahmen von Lern- und Aktionsallianzen aktiv beteiligt.

Basierend darauf können grundsätzlich geeignete Maßnahmen und Maßnahmenkombinationen

identifiziert werden (Abb. 2), deren Wirksamkeit im nächsten Schritt mittels der numerischen Modelle quantifiziert wird. Auf dieser Grundlage kann schließlich eine gemeinsame Priorisierung von

Anpassungsmaßnahmen entwickelt werden, die politischen Entscheidungsträgern und anderen Akteuren als Handlungsempfehlung dient. Die Anpassungsmaßnahmen, die als grundsätzlich geeignet identifiziert wurden, lassen sich in folgende drei Kategorien unterscheiden:

Sammeln von

Vorschlägen: Workshops im Rahmen der Lern- und

Aktionsallianzen

Zusammenfassung aller Vorschläge innerhalb des

Einzugsgebietes

Detaillierte Überprüfung der Machbarkeit an einzelnen Standorten

Abbildung 2: Schematischer Ablauf zur Identifizierung geeigneter Anpassungsmaßnahmen unter aktiver Beteiligung der Öffentlichkeit.

Die Untersuchung der Wirksamkeit von Anpassungsmaßnahmen wird beispielhaft an den beiden Themen Entsiegelung befestigter Flächen sowie Hochwasserrückhaltebecken dargestellt.

A) Maßnahmen zum Wasser- und

Sedimentrückhalt in der Fläche B) Maßnahmen direkt

am Gewässer C) Organisation /

Finanzen / Recht

Szenario 3.2

Hochwasserrückhaltebecken Szenario 3.1

Flächenentsiegelung

4. Ausblick

3. Untersuchung der Wirksamkeit von Maßnahmen

0 10 20 30 40 50 60

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11

Abfluss Q [m³/s]

Zeit [d]

0 10 20 30 40 50 60

1 3 5 7 9 11

Abfluss Q [m³/s]

Zeit [d]

Lastfall HQ100

Lastfall HQ10

0 10 20 30 40 50 60

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11

Abfluss Q [m³/s]

Zeit [d]

0 10 20 30 40 50 60

1 3 5 7 9 11

Abfluss Q [m³/s]

Zeit [d]

Pegel Emmen Pegel Buxtehude

Status Quo

Szenario 3.1 Flächenentsiegelung

Szenario 3.2 Hochwasserrückhaltebecken

Abbildung 5: Änderung der Hochwasserabflusskurven für die Este aufgrund verschiedener Klimaanpassungsmaßnahmen; obere Zeile:

Lastfall HQ100 (100-jährliches Ereignis); untere Zeile: Lastfall HQ10 (10-jährliches Ereignis); linke Spalte: Ganglinie am Pegel Emmen; rechte Spalte: Ganglinie am Pegel Buxtehude.

Abbildung 3: Szenario 3.1:

Flächenentsiegelung; grün dargestellt sind die im

Szenario entsiegelten Flächen des Untersuchungsgebiets.

Abbildung 4: Szenario 3.2:

Hochwasserrückhaltebecken;

rot dargestellt sind die 7 neuen Beckenstandorte an der Este und ihren Zuflüssen.

Änderung Q,max bezogen auf Status Quo:

Szenario 3.1 - 2 % Szenario 3.2 - 22 % Änderung Q,max bezogen auf Status Quo:

Szenario 3.1 - 2 % Szenario 3.2 - 17 %

Änderung Q,max bezogen auf Status Quo:

Szenario 3.1 - 4 % Szenario 3.2 - 8 %

Änderung Q,max bezogen auf Status Quo:

Szenario 3.1 - 3 % Szenario 3.2 - 12 %

Abb. 5 zeigt das Ergebnis der Wirksamkeitsuntersuchung der beschriebenen Szenarien. Szenario 3.2 hat in allen gezeigten Rechenläufen eine höhere Effektivität als Szenario 3.1. Die höhere Wirksamkeit von Szenario 3.2 beim Lastfall HQ100 im Gegensatz zu HQ10 lässt sich dadurch erklären, dass die Beckenauslässe für HQ100 dimensioniert wurden, d.h. bei niedrigeren Abflusskurven werden die

maximal möglichen Beckenvolumina nicht erreicht. Für Szenario 3.1 hingegen ergibt sich eine höhere Wirksamkeit beim kleineren Hochwasserereignis (HQ10).

Basierend auf den bisherigen Arbeiten stehen u.a. die folgenden nächsten Schritte an:

• Kopplung des Niederschlag-Abfluss-Modells mit einem hydrodynamisch-numerischen Modell zur Berechnung von Wasserständen, Fließgeschwindigkeiten und Sedimenttransport.

• Berücksichtigung der Folgen des Klimawandels bei der Wahl der Lastfälle.

• Erstellung eines Maßnahmenkataloges inkl. einer Priorisierung von Maßnahmen. Wesentliche Grundlage hierfür bildet neben anderen Faktoren das Ergebnis der Wirksamkeitsanalyse.

• Angepasste ressourcenschonende Landbewirtschaftung

• Änderung der Landnutzung

(z.B. Acker zu Grünland / Wald)

• Maßnahmen der dezentralen Regenwasserbewirtschaftung

(Flächenentsiegelung, Sickeranlagen, Gründächer, u.a.) [Hellmers et al., 2014]

• …

• Mäandrierung / Wieder- herstellung von Altarmen

• Gewässerrandstreifen

• Anpassung der Schöpfwerkbetriebe

• Hochwasserrückhalteräume

• …

• Gründung eines gemeinsamen Este-

Organisationsverbands auf Einzugsgebietsebene

• …

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