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Archiv "Dürer der Entdecker der Natur" (29.10.1982)

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Eine dünne Frau. Holzschnitt aus: Vier bücher von menschli- cher proportion . . . Nürnberg: Hieronymus Andrae, 31. 10. 1528, fol. R III v

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Heft

43

vorn 29. Oktober 1982

Dürer der Entdecker der Natur

Männliche Aktfigur von vorn und von der Seite (Holzschnitt aus: Vier bücher von mensch- licher proportion . Nürn- berg: Hieronymus Andrae, 31. 10. 1528, Figur A, fol. A VI r

Mehr als zehn Jahre sind seit den Feierlichkeiten und den wissenschaftli- chen Veranstaltungen zum 500. Geburtstag Albrecht Dürers (1471 bis 1528) ver- gangen. Der Ertrag dieser Veranstaltungen hat diese zehn Jahre auf sich warten lassen: Seit einigen Mona- ten liegt eine neue Dürer- Monographie vor, die der Direktor am Germanischen Nationalmuseum — Abtei- lung Gemälde —verfaßt hat.

Dieser kostbar ausgestalte- te, aber durchaus noch er- schwingliche Band enthält Reproduktionen aller der- jenigen Dürer-Ölgemälde, die der Autor, Dr. Peter Strieder, Dürer auch zuzu- schreiben geneigt ist — es sind 80, die heute zwischen Wien und Washington ver- teilt sind. Wichtiger aber fast als diese Bildersamm- lung ist eines der ersten Kapitel des Buches: Offen- bar ist dem Autor Dürer als Schriftsteller so wichtig, daß er das Referat über die Schriften allem anderen voranstellt. Es ergibt sich daraus auch die ganze Li- nie des Werkes: Das Por- trät Albrecht Dürers als des ersten deutschen Renais- sancemenschen.

Als der junge Albrecht Dü- rer erst in die Goldschmie- de- und dann in die Maler- lehre ging, da gab es in Nürnberg nur Gotik. Als Wandergeselle begegneten ihm in Basel und Straßburg die Humanisten — dies und die Tatsache, daß es in Ve- nedig eine eng mit Nürn- berg verbundene deutsche Kaufmannskolonie gab, veranlaßte dann den Mei- ster, gleich nach seinen Flitterwochen nach Italien zu ziehen. Und nach der Rückkehr begann er schon

zu schreiben, wenn auch das meiste erst nach sei- nem Tode in Druck gehen konnte: Dürer war auch ein Perfektionist.

In Venedig konnte Dürer zum ersten Mal einen weib- lichen Akt nach der Natur zeichnen — eine Badefrau.

Dort lernte er gedruckte und nicht gedruckte theo- retische Literatur kennen:

die Proportionslehren des Vitruv, die es gedruckt gab, aber auch die des Leonar- do, die erst heute in teuren Faksimile publiziert wer- den. Bei Strieder ist gera- dezu spannend zu verfol-

gen, wie Dürer versucht hat, den Vorsprung der ita- lienischen Renaissance- künstler und Kunsttheoreti- ker auf dem Gebiet der Per- spektive einzuholen — es gelang ihm nicht vollstän- dig: Noch vor seiner Vene- digreise versuchte er, ei- nem in Nürnberg vorüber- gehend tätigen, sonst nicht sehr bedeutenden italieni- schen Maler die Geheim- nisse der Perspektivlehre abzuluchsen, aber der ver- riet nichts. Von Venedig aus reiste er nach Bologna, wir wissen nicht genau, zu wem, um mehr zu erfahren.

Dann kaufte er sich den Eu-

Ausgabe B DEUTSCHES ÄRZTEBLATT 79. Jahrgang Heft 43 vom 29. Oktober 1982 75

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ULTRASCHALLKONGRESS 1982

„Drei-Länder-Treffen"

(Deutschland — Österreich —Schweiz) 1.-4. Dezember 1982 in Bern/Schweiz

Ehrenpräsidium: Prof. Dr. med. W. A. Fuchs, Inselspital, CH-3010 Bern Leitung:

Wissenschaftliches Sekretariat:

Auskunft und Anmeldung:

PD Dr. med. R. Ch. Otto, Universitätsspital, CH-8091 Zürich

Dr. med. F. X. Jann, Universitäts- Frauenklinik, CH-3012 Bern Administratives Sekretariat, Postfach 182, CH-4013 Basel

Ultraschallgeleitete Eingriffe, Standardisierung der Ultraschalluntersuchung.

Sonographie versus CT, endoskopischer Ultraschall, Mammadiagnostik, neue Entwicklungen,

Qualitätskontrolle/Ausbildung, Kernspintomographie

Hauptthemen:

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das Ritter-Abonnement

BUCHBESPRECHUNGEN

klid und machte sich nun selbst daran, die Gesetze der Perspektive zu ermit- teln, er erfand zahlreiche Instrumente und auch Be- griffe in deutscher Spra- che. Wieder zu Hause, ging er den Proportionsfragen geradezu epidemiologisch nach, er vermaß rund 300 Menschen, und er stellte schließlich fest: Die Varia- tionsbreite ist groß, und es ist die Kunst, die aus die- sem Angebot das Schöne oder den Ausdruck aus- wählt und darstellt.

Und dann geschieht etwas Überraschendes: Der Deut- sche Albrecht Dürer, der die Renaissance in sein Va- terland holt, geht gleich ei- nen ganzen Schritt weiter als seine italienischen Lehrmeister und Vorbilder, indem er die Naturbeob- achtung und -darstellung übt, erlernt und mit den in Italien gelernten Techniken verbindet. Die Überladen- heit mancher Zeichnun- gen, Schnitte und Stiche kommt daher. Aber mit Dü- rer beginnt d.ie Landschaft als eigenständiges Motiv in der europäischen Malerei, wir alle kennen seine Tier- und Pflanzenbilder — das Häschen und die Gräser als Beispiele genannt. Und mit ihm beginnt in Deutsch- land die individuelle Por- trätmalerei.

Auch Leonardo skizzierte nach der Natur, aber nur für sich, in seinem nicht sehr reichhaltigen Gemäl- dewerk ist davon nicht viel zu sehen. Mit Leonardo aber hatte Dürer noch et- was gemein: den Hang zum technischen Tüfteln. Der aber wirkte sich bei Dürer ganz praktisch aus: Inner- halb von wenigen Jahren erlernte er in dem Land, das gerade die Druckkunst erfunden hatte, vier grafi- sche Techniken, von denen es zwei schon gab — den Holzschnitt und den Kup- ferstich —, und von denen zwei gerade erfunden wur- den: der Kaltnadelstich und die Radierung.

Dies alles ist in der Mono- graphie von Peter Strieder spannend berichtet. Man kann aber auch eine ande- re Entwicklung Dürers nachvollziehen — die des frommen geistlichen Ma- lers. Am Ende seines Le- bens wird seine Heimat- stadt protestantisch, und er war von Anfang an ein Ver- ehrer Luthers, ursprüng- lich theologisch geschult und geleitet von einem Au- gustinermönch, der auch Luthers Lehrer war. Daß er dem protestantisch gewor- denen Rat der Stadt seine Apostel schenkte, war ein kunstpolitischer Akt — er verhinderte, daß protestan- tische Bilderstürmerei sich

in Nürnberg breitmachen und der Kunst, die auch für den lutherischen Dürer Gottesdienst blieb, den Bo- den entziehen konnte.

Walter Burkart, Köln Peter Strieder: Dürer, Verlag Karl Robert Langewiesche Nachfolger Hans Köster, Kö- nigstein im Taunus, 1981, 25 x 33 cm, 400 Seiten, 457 Ab- bildungen, davon 161 farbig, Ganzleinen im Schuber, 160 DM

Hedwig Walwei-Wiegel- mann (Hrsg.): Die Wunde namens Deutschland, Ein Lesebuch zur deutschen Teilung, Verlag F. H. Kerle, Freiburg/Heidelberg, 1981, 362 Seiten, gebunden, 29,80 DM

Der Schmerz über die Tei- lung Deutschlands, der für uns alle unser Nationalge- fühl bestimmt und uns im- mer gegenwärtig ist, hat in vielfacher Weise und mit gegensätzlichen Auffas- sungen und Folgerungen zahlreiche Schriftsteller zur Äußerung bewegt. Viele solcher Aussagen sind hier vereint und kommen so in- direkt zu einer Aussprache, die uns tief bewegt und hinter Trauer und Machtlo- sigkeit vielleicht doch ei- nen Weg der Hoffnung zeigt. Ein Buch, das viele ergriffen lesen werden.

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