7
BFH impuls 3/2020
Departement
Im März 2020 veränderte sich das Leben von Tausen- den Studentinnen und Studenten der BFH abrupt: Bib- liotheken, Mensen und Hörsäle blieben von einem Tag zum anderen geschlossen. Auch das weitere Rahmen- programm der Fachhochschule, ebenfalls Bestandteil des Studierendenlebens, kam grösstenteils zum Still- stand. Das persönliche kurze Gespräch mit der Lehrper- son nach der Vorlesung oder das spontane Schwätzchen mit Kolleginnen und Kollegen in der Pause waren nicht mehr in gewohnter Weise möglich.
Hochschulen aus 26 Ländern beteiligt
Vor diesem Hintergrund lancierte das Zentrum für Bevölkerungs- und Familiengesundheit der Universität Antwerpen (Belgien) eine internationale Studie mit dem Ziel, die Auswirkungen der Pandemie auf das Wohlbe- finden der Studierenden zu erheben. Die BFH hat zusam- men mit den Universitäten Bern, Genf, Fribourg und weiteren mehrheitlich europäischen Universitäten aus 26 Ländern an der Studie teilgenommen.
Mit der Studie wurden Daten erhoben, die über die Veränderungen der Lebensumstände, der Arbeitslast sowie der physischen und psychischen Gesundheit wäh- rend der Pandemie Aufschluss geben sollen. Des Weite- ren wird untersucht, inwiefern schützende und verstär- kende Faktoren, wie beispielsweise das Wissen über das Virus, Gesundheitskompetenz oder sozialer Support und unterstützende Angebote der Hochschule, negative Ef- fekte dämpfen können.
Untersuchungsinteresse der BFH
Für die BFH ist von besonderem Interesse, inwiefern sich die Auswirkungen auf die Studierenden zwischen den Schweizer Hochschulen und den verschiedenen BFH- Studiengängen unterschieden. Die vom Departement aktuell vorgenommenen Analysen werden aufzeigen, inwiefern sich die Belastungen zwischen Studiengängen oder Studierendengruppen unterschieden und welche Studierende mit den Auswirkungen mehr und welche weniger Mühe hatten. Die Analysen sollen auch Hinweise
geben, welche Ressourcen für eine gute Bewältigung der neuen Studiensituation besonders hilfreich waren.
Die Studienergebnisse der BFH werden voraussicht- lich im Oktober vorliegen. Sie sollen der Fachhochschul- leitung nicht nur aufzeigen, wie gut sich die Studieren- den der Situation anpassen konnten, sondern auch eine Grundlage bieten, um allfällig notwendige Unterstüt- zungsmassnahmen für gewisse Studierendengruppen zu beschliessen.
Erste Ergebnisse aus Belgien liegen vor
Wie erwähnt ist die Studie international ausgerichtet.
Im Laufe der kommenden Wochen werden diverse Er- gebnisse aus den beteiligten Staaten erwartet. Bei Re- daktionsschluss waren bereits die Resultate aus Belgien bekannt.
Das belgische Forschungsteam stellte fest, dass als Folge der dortigen Massnahmen gegen die Pandemie die Zahl der Studierenden mit finanziellen Problemen stark angestiegen ist. Gleichzeitig haben Alkoholkonsum, Rauschtrinken und exzessives Raucherverhalten in Bel- gien abgenommen (van der Velde, 2020).
▪
Literatur:
– van der Velde, Sarah; Buffel, Veerle; Wouters, Edwin & Van Hal, Guido. (2020): COVID-19 International Student Well-being Study. First results from Belgium. Abgerufen von https://zenodo.
org/record/3873558#.XuDwbEUzbIU
Studierendenbefragung
während des Lockdown
Welchen Einfluss hatten die Massnahmen zur Eindäm- mung der Covid-19-Pandemie auf Studierende? Dies untersucht eine internationale Studie, an der sich die BFH unter der Leitung des Departements Soziale Arbeit beteiligt. Die Studie wird die Auswirkungen auf Leben, Gesundheit und Wohlbefinden der Studierenden interna- tional und national vergleichend aufzeigen.
René Rüegg
Wissenschaftlicher Mitarbeiter rene.rueegg@bfh.ch
Die vom Departement vorgenommenen Analysen werden aufzeigen, inwiefern sich die Belastungen zwischen Studiengängen oder Studierendengruppen unterschieden und welche Studierende mit den Auswirkun- gen mehr und welche weniger Mühe hatten.
source: https://doi.org/10.24451/arbor.13635 | downloaded: 14.2.2022