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3.2.1OperationenvonGruppenaufMengen 3.2OperationenvonGruppenaufMengenundFaktorgruppen

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(1)

· wohldefiniert,

· ein Gruppen-Homomorphismus,

· injektiv und surjektiv ist. ( Dies ist eine Anwendung vom Satz 2.4.1.) Siehe die Aufgaben (Blatt 6).

3.2 Operationen von Gruppen auf Mengen und Faktorgruppen

3.2.1 Operationen von Gruppen auf Mengen

Ziel: Die Struktur der Gruppen und Mengen, wie z.B. geometrische Objekte und ihre Symmetrien, besser verstehen!

Sei stets (G�◦) eine Gruppe.

Definition 3.2.1 (Operation einer Gruppe auf einer Menge)

SeiM eine nicht-leere Menge. Eine Operation vonG auf M ist eine Abbildung G×M −→ M

(�� �) �→ ���

mit folgenden Eigenschaften:

(GM1) ���= ∀�∈M;

(GM2) (�◦�)��=��(���) ∀�� �∈G und ∀�∈M.

Wir sagen auch, dassG aufX operiert.

(In dieser Definition istdas neutrale Element von G.) Beispiel 3.2.2

(a) Die symmetrische GruppeS operiert auf der MengeM ={1�2� � � � � �}durch S×{1�2� � � � � �} −→ {1�2� � � � � �}

(σ� �) �→ σ��=σ(�),

da Id��= Id(�) =für alle �∈{1�2� � � � � �} ist= (GM1)gilt, und es gilt (σ ◦τ)��= (σ ◦τ)(�) =σ(τ(�)) =σ�(τ��) ∀�∈{1�2� � � � � �}

= (GM2) gilt.

(b) Die Gruppe G =Z/4Operiert auf dem regulären Oktaeder

(2)

durch Drehungen:

· Die Restklasse 1operiert durch eine Drehung um +90, d.h.

1�B=C�1�C =D�1�D =E�1�E =B undA und F sind fest (1�A=A,1�F =F).

· Die Restklasse 2operiert durch eine Drehung um +180, d.h.

2�B=D�2�C =E�2�D=B�2�E =C und A und F sind fest.

· Die Restklasse 3operiert durch eine Drehung um +270, d.h.

3�B=E�3�C =B�3�D=C�3�E =D und A und F sind fest.

· Die Restklasse 0 = 4(das neutrale Element in G=Z/4) operiert durch eine Drehung um +360 = 0. Damit sind die Ecken A�B�C�D�E�F fest.

(Siehe auch Beamer_Woche_7.pdf.)

(c) Die GruppeG operiert auf der MengeM=G selbst durch die Verknüpfung:

G×G −→ G

(�� �) �→ ���:=�◦�

Um Operationen von Gruppen auf Mengen zu verstehen, studieren wir einerseits die Elemente der Menge, die fest sind, und anderseits die Elemente, die sich bewegen:

Definition 3.2.3 (Bahn, Stabilisator)

SeiG eine Gruppe, die auf einer Menge M operiert, und sei�∈M. Dann ist (i) G��:={���|�∈G}⊆M die Bahnvon �, und

(ii) StabG(�) :={�∈G|���=�} der Stabilisatorvon in G.

(3)

Bemerkung 3.2.4

Der StabilisatorStabG(�) von �∈M in G ist eine Untergruppe von G.

Beweis : Wir überprüfen, dassStabG(�)die drei Bedingungen der Definition einer Untergruppe erfüllt:

(i) ���=nach (GM1)StabG(�).

(ii) �� �StabG(�)(��)��(GM2)= ��(���) =���=�, alsoStabG(�).

(iii) StabG(�)(GM1)= ���= (�−1�)��(GM2)= −1�(���) =−1��, also−1StabG(�).

Beispiel 3.2.5

(a) Betrachte erneut die Operation der symmetrischen Gruppe S auf der Menge M ={1�2� � � � � �}, d.h.

S×{1�2� � � � � �} −→ {1�2� � � � � �}

(σ� �) �→ σ��=σ(�).

Z.B. ist die Bahn von = 1die TeilmengeS�1 ={σ�1|σ ∈S}=(1) ∈S}. Es gilt Id(1) = 1�(1�2)(1) = 2� (1�3)(1) = 3 � � � und (1� �)(1) =

Somit ist S�1 ={1�2� � � � � �}=M, d.h. die ganze MengeM.

Der Stabilisator von =in S ist

StabS(�) := ∈S(�) =�}=S�−1

(b) Sei G×{A�B�C�D�E�F} −→ {A�B�C�D�E�F} die Operation der Gruppe G = Z/4 auf dem regulären Oktaeder durch Drehungen vom Beispiel 3.2.2(b).

· Die Ecken Aund F sind fest unter dieser Operation, deswegen sind die Bahnen vonA und F einfach

Z/4�A={A}und Z/4�F ={F}

· Anderseits werden die Ecken B,C,D und F unter dieser Operation vertauscht:

0�B=B�1�B=C�2�B=D�3�B=D = Z/4�B={B�C�D�E}

Ähnlich: die Bahnen von C�D und E sind auch die Teilmenge{B�C�D�E}.

(4)

· Die Stabilisatoren der Ecken sind:

StabZ/4(A) = {�∈Z/4|��A=A}=Z/4 StabZ/4(F) = {�∈Z/4|��F =F}=Z/4 StabZ/4(B) = {�∈Z/4|��B =B}={0}

StabZ/4(C) = {�∈Z/4|��C =C}={0}

StabZ/4(D) = {�∈Z/4|��D =D}={0}

StabZ/4(E) = {�∈Z/4|��E =E}={0}

Siehe auchBeamer_Woche_7.pdf.

Anmerkung 3.2.6 (Eine Äquivalenzrelation)

Das Bilden der Bahnen definiert eine Äquivalenzrelation auf der Menge M wie folgt: für

1� �2 ∈M definiere

1∼�2 ⇔ ∃�∈G mit ���1 =2

Somit sind die Äquivalenzklassen genau die Bahnen der Operation vonG auf M.

Es folgt, dass je zwei BahnenG��1 undG��2 entweder gleich oder disjunkt sind (siehe Satz 1.5.6 im Skript AGS von J. Böhm).

Weiter nennen wir jedes Element�∈G��1 einenRepräsentanten der Bahn G��1, dennG��= G��1. Ein vollständiges Repräsentantensystem der Bahnen ist eine Teilmenge R M, sodass jede Bahn G�� genau ein Element von R enthält.

Dann istM die disjunkte Vereinigung der Bahnen:

M= �

�∈R

G�� �

denn eine Äquivalenzrelation partitioniert die Menge in die Äquivalenzklassen.

Beispiel 3.2.7

Die Operation der Gruppe G = Z/4 auf dem regulären Oktaeder partitioniert die Menge der Ecken in 3 Bahnen:

{A�B�C�D�E�F}=Z/4�AZ/4�BZ/4�F ={A}∪{B�C�D�E}∪{F} undR ={A�B�F} ist vollständiges Repräsentantensystem der Bahnen.

3.2.2 Die Bahnengleichung

In diesem Abschnitt versuchen wir eine Formel zu entwickeln, um die Elemente der Bahnen einer Operation zu zählen. Diese Formel ist die sogenannteBahnengleichung.

Analog zur Operation einer Gruppe (G�◦) auf sich selbst (Beispiel 3.2.2(c)) kann man auch die Operation einer UntergruppeH ≤G durch die Verknüpfung betrachten, d.h. die Operation

(5)

H×G −→ G

(�� �) �→ ���:=�◦� der Untergruppe H auf der MengeG.

Die Bahnen dieser Operation sind die Teilmengen H◦�={�◦�|�∈H} der MengeG.

Definition 3.2.8 (Nebenklassen)

(a) Die BahnenH◦�={�◦�|�∈H}der obigen Operation heißenRechtsnebenklassenvon G nachH und wir bezeichnen mit

G/H :={H◦�|�∈G}

die Menge aller Rechtsnebenklassen.

(b) Die Linksnebenklassen vonG nachH sind die Teilmengen �◦H ={�◦�|�∈H}.

(c) Falls die Rechtsnebenklassen und dieLinksnebenklassen gleich sind, d.h.H ◦�=�◦H für alle �∈G, so nennen wir diese einfach die Nebenklassen vonG nach H.

(Es ist Z.B. der Fall, wenn die Gruppe G ablesch ist.) Beispiel 3.2.9

SeiH:=�Zmit�∈Neine Untergruppe von(Z�+). (Erinnerung: alle Untergruppen vonZhaben die Form�Z.) In diesem Fall ist die Operation von H auf Z

�Z×Z −→ Z

(�·�� �) �→ �·�+=+�·� � DaZabelsch ist, sind die Bahnen dieser Operation die Nebenklassen

{�+�·� |� Z}=+�Z=� � d.h. genau die Restklassen modulo�.

In diesem Fall ist die Menge der NebenklassenZ/�Z=Z/�, die Gruppe der Restklassen modulo�.

Satz 3.2.10 (Indexformel, Satz von Lagrange) SeiH ≤G eine Untergruppe. Dann gilt

|G|=|H| · |G/H|�

Insbesondere in einer endlichen GruppeGteilt die Ordnung jeder Untergruppe die Ordnung vonG.

Beweis : Wir bemerken zunächst, dass jede Rechtsnebenklasse vonGnachH genauso viele Elemente wie H hat, da die Abbildung

H −→ H

�→

bijektiv ist. (Aufgabe.) Anders gesagt ist|H|=|H�|für alle G.

Nach Anmerkung 3.2.6 ist die MengeGdie disjunkte Vereinigung aller Bahnen der Operation

(6)

H×G −→ G

(�� �) �→ ���:=

d.h. G=

�∈RH� �

wobei R G ein vollständiges Repräsentantensystem der Bahnen (=Rechtsnebenklassen) ist. Also falls|G|<gilt

|G|=

�∈R

|H�|=

�∈R

|H|=|R| · |H|=|G/H| · |H|

Ist|G|=∞, dann auch|G/H|=oder|H|=und es gilt=|G|=|H| · |G/H|=∞.

Damit können wir die gesuchte Formel formulieren und beweisen:

Satz 3.2.11 (Bahnengleichung)

SeiG×M−→M�(�� �)�→���eine Operation einer GruppeGauf einer MengeM. Dann gelten:

(a) Ist�∈M, so ist die Abbildung

G/StabG(�) −→ G��

StabG(�)◦� �→ −1��

bijektiv. Insbesondere ist |G/StabG(�)|=|G��|.

(b) Bahnformel: Ist �∈M, so gilt|G��|= |Stab|G|G(�)|. (c) Bahnengleichung: Es gilt

|M|= �

�∈R

|Stab|G|G(�)|

wobei R ein vollständiges Repräsentantensystem der Bahnen ist.

Beweis :

(a) · Die Abbildung ist tatsächlich wohldefiniert (Aufgabe).

· Die Abbildung ist offenbar surjektiv nach Definition.

· Die Abbildung ist injektiv, denn für1� �2G

−11 ��=−12 �� (�1◦�−11 )��= (�1◦�−12 )�� = (�1◦�2)−1�� 1◦�−12 StabG(�) Somit ist

−12 ��= (�−12 )��= (�−11 1−12 )��=−11 �((�1−12 )��) =−11 �� �

(b) Nach (a) gilt|G/StabG(�)|=|G��|und nach der Indexformel ist|G|=|StabG(�)|·|G/StabG(�)|.

Damit gilt:

|G|=|StabG(�)| · |G��| = |G��|= |G|

|StabG(�)|

(c) Nach Anmerkung 3.2.6 ist die MengeM die disjunkte Vereinigung der Bahnen M=

�∈R

G��

(7)

und zusammen mit (b) gilt

|M|=

�∈R

|G��|=

�∈R

|Stab|G|G(�)|

Beispiel 3.2.12

Nach Beispiel 3.2.2(b) und Beispiel 3.2.5(b) gilt für die Operation der Gruppe G =Z/4 auf dem regulären Oktaeder

M ={A�B�C�D�E�F}=Z/4�AZ/4�BZ/4�F (disjunkte Vereinigung der Bahnen) und die Bahnengleichung ist

|M|= |Z/4|

|StabZ/4(A)|+ |Z/4|

|StabZ/4(B)|+ |Z/4|

|StabZ/4(F)| = |Z/4|

|Z/4|+|Z/4|

|{0}|+ |Z/4|

|Z/4| = 1 + 4 + 1 = 6

3.2.3 Faktorgruppen

Wir studieren nun die Untergruppen H≤G so, dass die Menge der Rechtsnebenklassen G/H ={H◦�|�∈G}

(siehe Definition 3.2.8) wieder eine Gruppe ist.

In Beispiel 3.2.9 haben wir gesehen, dass es z.B. der Fall ist, wenn G=Zund H =�Zsind, da die Menge der Rechtsnebenklassen Z/�Z mit der Gruppe Z/�der Restklassen modulo übereinstimmt.

Aber es ist nicht wahr im Allgemeinen, dass die Menge der RechtsnebenklassenG/H zu einer Gruppe wird.

Satz-Definition 3.2.13

Sei (G�◦) eine Gruppe und seiH ≤G eine Untergruppe. Dann sind die folgenden Bedingungen äquivalent:

(a) Die MengeG/H ={H◦�|�∈G}der Rechtsnebenklassen ist eine Gruppe mit Verknüpfung

·: G/H×G/H −→ G/H

(H◦�1�H◦�2) �→ (H◦�1)·(H◦�2) :=H◦(�1◦�2),

neutralem elementH◦�=H und inversem Element(H◦�)−1=H◦�−1 von H◦�∈G/H.

(b) Die Rechtsnebenklassen und die Linksnebenklassen stimmen übereien, d.h. H◦�=�◦H für alle �∈G.

Eine UntergruppeH ≤G, die die äquivalenten Bedingungen (a) und (b) erfüllt, heißtNormalteiler vonG und die zugehörige Gruppe G/H heißt die FaktorgruppevonG nachH.

(8)

Anmerkung 3.2.14 In Bedingung (b) gilt:

H◦�=�◦H für alle�∈G ⇐⇒ H =�◦H◦�−1 ={�◦�◦�−1|�∈H} für alle�∈G� Deswegen können wir Bedingung (b) mit folgender Bedingung

(b) für alle�∈G und �∈H ist �◦�◦�−1 ∈H ersetzten, falls notwendig.

Beweis :

(a)⇒(b’): Wir nehmen an, dass(G/H·)eine Gruppe ist. Sei G. Dann istH−1 =H(�−1)für alleH (dieselbe Rechtsnebenklasse) und somit gilt

H= (H�)·(H−1) = (H�)·(H(�−1)) wegen der wohldefiniertheit der Verknüpfung. Damit ist

H=H= (H�)·(H(�−1)) =H(�−1) und wir erhalten−1H für alleH.

(b)⇒(a): Sobald die Verknüpfung · : G/H ×G/H −→ G/H wohldefiniert ist, kann man genauso wie im Beweis von Lemma-Definition 3.1.29 zeigen, dass(G1), (G2)und(G3)gelten.

(Die Argumente sind gleich: ersetze einfachG/HmitZ/�=Z/�Z,·mit+,Hmit=�+�Z=

�Z+�,mit0und(H�)−1 mit−�.)

Deswegen müssen wir zeigen, dass·:G/H×G/H −→G/H wohldefiniert ist, wenn (b) gilt.

Also nehmen wir an, dassH =H für alle G gilt. Seien 1� �2� �1� �2 G so, dass H◦1=H◦�1undH◦�2=H◦�2gilt. Dann ist zu zeigen, dass(H◦�1)·(H◦�2) = (H◦�1)·(H◦�2) ist.Nach (b) giltH1=1H und H1=1H. Damit erhalten wir

(H1)·(H2) =H(�12)

=HH12

=H1H2

=H1H2

=HH12

=H(�12) = (H1)·(H2) Beispiel 3.2.15

(a) Die Untergruppe H = {�} von G ist stets ein Normalteiler. Die zugehörige Faktorgruppe ist G/H ={{�}◦�|�∈G}, also die Gruppe G selbst.

(b) Die Untergruppe H =G von G ist stets ein Normalteiler. Die zugehörige Faktorgruppe ist G/G ={G◦�}, die nur eine Nebenklasse enthält.

(c) In Z ist jede Untergruppe H = �Z ein Normalteiler, da Z abelsch ist. Die zugehörige Faktorgruppe ist Z/�Z=Z/�, d.h. die Gruppe der Restklassen modulo�.

(9)

(d) (Gegenbeispiel) In G = S3 ist die Untergruppe H1 = {Id�(1�2)} kein Normalteiler, da (2�3)◦H1={(2�3)�(1�3�2)} und H1(2�3) ={(2�3)�(1�2�3)}.

Lemma 3.2.16

Ist:G−→F ein Gruppen-Homomorphismus, so istker(�)ein Normalteiler vonG. Insbesondere ist die Menge der NebenklassenG/ker(�) stets eine Gruppe.

Beweis : Setze H:= ker(�). SeienG undH. Dann ist�(�) =F nach Definition des Kerns und es gilt

�(�−1) =�(�)�(�)����

=�F

◦�(�)−1=�(�)F�(�)−1=�(�)�(�)−1=F

Somit ist−1 ker(�) =H und Bedingung (b’) gilt. Also istker(�)ein Normalteiler vonGund G/ker(�)ist eine Gruppe nach Satz-Definition 3.2.13.

Satz 3.2.17 (Homomorphiesatz)

Sei :G −→F ein Gruppen-Homomorphismus. Dann gilt G/ker(�)=Bild(�)

Beweis (Sketch) : Wir definieren einen Gruppen-Isomorphismus

: G/ker(�) −→ Bild(�) ker(�) �→ �(�) . Beispiel 3.2.18

Nach Lemma 3.2.16 ist die alternierende GruppeA stets ein Normalteiler vonS, daA als Kern des Signums

ε:S−→{−1�1}� σ �→ε(σ)

definiert wird. Weiter ist das Signum surjektiv nach Definition und somit ist Bild(�) = {−1�1}.

Nach dem Homomorphiesatz gilt nun

S/A={−1�1} Somit ist

|S/A|=|{−1�1}|= 2 und nach der Indexformel ist|S|=|A| · |S/A|. Daraus folgt

|A|= 12|S|�

3.2.4 Hauptbeispiel 3: Die zyklischen Gruppen

Mit dem Homomorphiesatz können wir eine wichtige Familie von Gruppen klassifizieren: Die soge- nanntenzyklischen Gruppen.

(10)

Definition 3.2.19 (Erzeugnis, Ordnung eines Elements, zyklische Gruppe)

(a) Für eine nicht-leere Teilmenge E einer Gruppe (G�◦) definiert man �E� als die kleinste Untergruppe von G, die alle Elemente von E enthält. Diese Untergruppe nennt man das Erzeugnis von E.

(b) Ist E ={�1� � � � � �} endlich, so schreibt man statt�E�=�{�1� � � � � �}� kurz��1� � � � � ��.

(c) Ist E ={�} (einelementig) für ein Element �∈G, so heißt die Untergruppe ��� zyklisch.

Weiter ist �(�) :=|���|die Ordnung von �.

(c) FallsG selbst der FormG=��� für ein�∈G ist, so heißtG eine zyklische Gruppe.

Anmerkung 3.2.20

(a) Ist(G�◦) eine Gruppe und�∈G, dann setzen wir

:=

⎧⎪

⎪⎩

�◦�◦� � �◦� (�mal) falls�>0�

falls= 0�

−1◦�−1◦� � �◦�−1 ((−�)mal) falls�<0�

Somit ist

���={� |�∈Z} da dies die kleinste Untergruppe von G ist, die enthält.

(b) Die Indexformel liefert: In einer endlichen Gruppe G ist die Ordnung eines Elements�∈G ein Teiler der Gruppenordnung |G|, d.h.�(�)| |G|.

(c) Jede Gruppe G mit |G|prim ist zyklisch.

Beweis:Die Teiler von|G|sind1und|G|. Damit erhalten wir aus der Indexformel, dassGnur die Untergruppen {�}und G besitzt. Somit ist für jedes �∈G\ {�} schon{�}�=���=G.

Beispiel 3.2.21 (Klassifikation zyklischer Gruppen)

Sei (G�◦) eine zyklische Gruppe und sei G mit G = ���. Wir klassifizieren die zyklischen Gruppen wie folgt:

1. Mithilfe der Anmerkung sehen wir, dass die Abbildung

: (Z�+) −→ ���=G

�→

ein surjektiver Gruppen-Homomorphismus ist. Insbesondere ist Bild(�) =G.

2. Ist�(�)unendlich, so istker(�) ={�∈Z|� =�}={0}⇒� ist injektiv⇒� ist bijektiv

ist ein Gruppen-Isomorphismus, d.h.

(Z�+)= (G�◦)�

(11)

3. Ist �(�) endlich, so ist ker(�) =�Zfür ein �>0 (da ker(�) eine Untergruppe ist und alle Untergruppen von Zsind der Form �Z) und der Homomorphiesatz liefert

Z/�Z=Z/� −→ ���= =G

�→ .

Insbesondere gilt: |<�>| ==0= 1, da= 0inZ/�.

Somit haben wir gezeigt:Jede zyklische GruppeGendlicher Ordnung ist isomorph zu(Z/��+)mit

=|G|, jede zyklische Gruppe unendlicher Ordnung ist isomorph zu(Z�+).

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