Empfehlungen für
schulen und lokale
gemeinschaften
Als Vorwort...
Die Radikalisierung ist ein komplexes Phänomen, das nicht einfach zu
eliminieren ist. Das ist ein Prozess infolge der Popularisierung von extremen Werten und Haltungen, der zur Verbreitung von brutalen politischen
Programmen führt. In unserer Auffassung bezieht sich die Radikalisierung auf die Interaktionen im Alltag. Aus unserer Perspektive ist die Radikalisierung ein soziales Konstrukt, ein dynamischer Prozess, mit dem die aktiven Einheiten die eigenen biographischen Erfahrungen mitgestalten (McDonald 2018).
Demgemäß, ist die Förderung des Dialogs zwischen den Vertretern verschiedener Religionen, insbesondere in der Schule, und die positive Kooperation zwischen dem Personal der Schule und den Vertretern der Glaubensgemeinschaften das Ziel des NORADICA Projektes.
Das Dokument präsentiert die „Handlungszonen“ mit Unterteilung in drei Hauptgruppen:
1) Schule
2) Glaubensgemeinschaften 3) Lokale Gemeinschaften
Das NORADICA Projekt konzentriert sich besonders auf:
1. Befürwortung des interkulturellen und interreligiösen Dialogs in der Schule;
2. Steigerung des Bewusstseins über Radikalisierung in den religiösen Gruppen bei aktiver Teilnahme ihrer Leader;
3. Konstruieren der angemessenen Antwort auf die Radikalisierung bei der Kooperation mit Familien;
4. Steigerung der Rolle von lokalen Gemeinschaften im Deradikalisierungsprozess.
Kurze übersicht des dokumentes
Schule Glaubensgemei
nschaften Lokale
Gemeinschaften
Befürworten Sie den interreligiösen Dialog in Ihrer Schule
Befürworten Sie den interreligiösen Dialog in Glaubensgruppen
Befürworten Sie den interreligiösen Dialog in Ihrer Stadt
Erweitern Sie die interreligiösen Kompetenzen
Erweitern Sie interreligiöses
Bewusstsein und Wissen
Verbessern Sie den Informationsdurchfluss zwischen den Vertretern verschiedener Religionen
Schlussfolgerungen aus Stellungnahmen der Lehrer
Schlussfolgerungen aus Stellungnahmen der religiösen Leader
Bauen Sie Beziehungen zu den lokalen
religiösen Gruppen auf
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Befürworten Sie den interreligiösen Dialog in Ihrer Schule
Wie:
● Wecken Sie Neugier Ihrer Schüler und ermuntern sie, andere Menschen zu entdecken
● Erweitern Sie ein Sprachwissen (L2), um einen gemeinsamen interaktiven Kontext zu gestalten
● Bitten Sie die Schüler, dass sie sich selbst mit
Unterscheidungsmerkmalen beschreiben, dank derer sie der Klasse hilfreich sind
● Bitten Sie die Schüler, dass sie ihre Familie mit Fokus auf Sitten und Bräuche beschreiben
VERÄNDERN SIE IHRE SCHULE
!
● Schalten Sie andere Lehrer in die interreligiösen Handlungen ein
● Betonen Sie, dass Hören und Sprechen für ein korrektes Gespräch notwendig sind
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Erfahren Sie mehr zum Thema:
NORADICA Webapp: Panorama Noradicatoons: Episode 6
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!
Erweitern Sie die interreligiösen Kompetenzen
● Stellen Sie auf die Gruppenarbeit, laden Sie die Schüler mit
verschiedenen kulturellen Wurzeln zur Arbeit an einer Aufgabe ein
● Verwenden Sie interessante Materialien (Bücher, Filme, Spiele), die den interreligiösen Dialog befürwortern
● Betrachten Sie die Geschichte der Religion als Ausgangspunkt zur Debatte
● Nehmen Sie Beziehungen zu den Glaubensgruppen in Ihrer Stadt auf
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!
Wie:
Erfahren Sie mehr zum Thema:
NORADICA infographic 3 NORADICA infographic 4
Noradicatoons: Episode 5 Noradica Webapp: Panorama
● Engagieren Sie die religiösen Leader in die Handlungen, die sie zu den Schülern nähern
● Beachten Sie die rechtliche Freiheit der anderen Menschen zur Äußerung eigener Überzeugungen und Glaubens
VERÄNDERN SIE IHRE SCHULE
!
Schlussfolgerungen aus
Stellungnahmen der Lehrer
● VEREINIGEN SIE: Wir können unsere Gebetplätze mit Personen anderer Konfessionen teilen. Die Effektivität dieser Lösung setzt die Planung und die Koordinierung der Handlungen voraus, sie erlaubt die Kosten erheblich zu senken. Dadurch können wir mehr Geld auf wesentliche Sachen, Hilfe den Menschen statt auf Gebäude zu bestimmen.
● DISKUTTIEREN SIE: Wir können die Treffen für Jugendlichen verschiedener Konfessionen veranstalten. In jedem Semester können wir die Wochenendetreffen mit den Jugendlichen
veranstalten, um einige Zeit auf Gesprächen mit katholischem/
russisch-ortodoxem Priester, Rabbiner, Imam oder anderen
religiösen Leadern zu verbringen. Die Schüler können komplizierte oder einfache, prosaische Fragen stellen und ehrliche Antworten aus der Perspektive vieler Religionen erhalten. Dadurch verstärken wir die Kooperation zwischen Konfessionen und reduzieren die Skepsis der jungen Menschen gegenüber der Religion.
VEREINGEN, VERBINDEN UND VERSTEHEN
!
Wie:
● MULTIRELIGIÖSE SCHULE: Die konfessionellen Schulen können sich auf eine Religion konzentrieren, ohne die Chance ihren
Schülern zu geben, das allseitige Verständnis der Themenbereiche der anderen Konfessionen zu geben; sie können auch auf die
Kooperation stellen und das Lehrprogramm erstellen, das zum Verständnis der anderen Religionen ermuntert. Diese Arbeit basiert auf der Überzeugung, dass Gott dazu die Menschen geschaffen hat, damit sie mit ihm in Beziehung bleiben. Man kann eine These stellen, dass die Koexistenz verschiedener Religionen in Schulen eine Voraussetzung fürs Erreichen der sozialen Kohärenz und des friedlichen Lebens ist.
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NORADICA Webapp: Interactive Resources
VEREINGEN, VERBINDEN UND VERSTEHEN
!
Erfahren Sie mehr zum Thema:
Erweitern Sie interreligiöses Bewusstsein und Wissen
● Bauen Sie ein interreligiöses Netzwerk, in dessen Rahmen die Schüler die Fragen den religiösen Leadern stellen können.
● Organisieren Sie Konferenzen, Werkstatte, Sommerschulen mit den interreligiösen Themenbereichen: „Verbindungen und Ähnlichkeiten zwischen verschiedenen Religionen“, „Herausforderungen des
interreligiösen Dialogs“. An diesen Treffen können verschiedene Gruppen der Schüler mit Eltern, Lehrern, Vertretern der Religionen und Vertretern der lokalen Gemeinschaften teilnehmen. Diese Treffen tragen zur Entwicklung des Wissens bei, erleichtern den interreligiösen Dialog.
VERURSACHEN SIE, DASS SICH IHRE RELIGIÖSE GRUPPE DIFFERENZIERT
!
Wie:
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NORADICA Webapp:
Interactive Resources Noradicatoons Episode 1
● Realisieren Sie soziale Projekte (inklusive Bildungsprojekte, z.B. Erasmus+), die sich auf den interreligiösen Dialog und Gemeinschaften konzentrieren, um die Schüler, ihre Familien,
Lehrer, religiöse Vertreter und Vertreter der lokalen Gemeinschaften engagieren. Diese Projekte erlauben, das Wissen und den
interreligiösen Dialog zu entwickeln.
VERURSACHEN SIE, DASS SICH IHRE RELIGIÖSE GRUPPE DIFFERENZIERT
!
Erfahren Sie mehr zum Thema:
Befürworten Sie den interreligiösen Dialog in Glaubensgruppen
● Sprechen Sie mit anderen Konfessionsgruppen und fördern Sie den Frieden als den grundsätzlichen Friedensgrundsatz.
● Kooperieren Sie, um die multireligiöse Gesellschaft, die
gemeinschaftliche Kohärenz und die religiöse Harmonie zu fördern.
● Konfessionelle Schulen: ihre Tätigkeitsbasis ist der Glaube, dass Gott die Menschen geschaffen hat, um mit ihnen in Kontakt zu bleiben.
● Kooperieren Sie dort, wo es im gemeinsamen Interesse wert ist.
Nur ein bisschen Koordination und alles funktioniert richtig.
VERURSACHEN SIE, DASS SICH IHRE RELIGIÖSE GRUPPE DIFFERENZIERT
!
Wie:
● Organisieren Sie ein interkonfessionelles Treffen für die
Jugendlichen: damit sie gründliche oder einfache, prosaische Fragen stellen und ehrliche Antworten aus der Perspektive jeder Religion erhalten können.
● Kooperieren Sie im Rahmen der charitativen Tätigkeit, fördern Sie die universellen Werte (wie Freundschaft, Liebe, Frieden,
Vertrauen usw.), fördern Sie legislative Änderungen, die für die ganze Gemeinschaft vorteilhaft sein können (wie kostenloser Transport für die Jugendlichen/ältere Personen).
VERURSACHEN SIE, DASS SICH IHRE RELIGIÖSE GRUPPE DIFFERENZIERT
!
Die multikonfessionelle Gesellschaft ist die Gesellschaft, in der viele verschiedene Religionen in einer Gesellschaft koexistieren.
Die Kohärenz der Gesellschaft ist die gemeinsame Vision und das Gefühl der Zu- gehörigkeit für alle sozialen Gruppen.
Die religiöse Harmonie ist dann, wenn verschiedene Religionen im Einvernehmen leben, die Freundschaft und die soziale Kohärenz fördern.
- Zitat aus dem Interview in der Fokusgruppe (Rumänien)
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NORADICA Webapp: Interactive Resources
Erfahren Sie mehr zum Thema:
VERURSACHEN SIE, DASS SICH IHRE RELIGIÖSE GRUPPE DIFFERENZIERT
!
Schlussfolgerungen aus Stellungnahmen der
religiösen Leader
● Die multikulturelle Kooperation ist eine Herausforderung, bei der Kommunikationshindernisse zwischen verschiedenen Religionen wegen anderer Kulturen, ethnischer Erbschaft, Werte, Traditionen, Sprachen und Geschichte unter Beachtung des Willens zum
Selbstbleiben und der Bekämpfung von rassistischen Haltungen bewältigt werden können.
● Diese Barrieren müssen bewältigt werden, damit die Kooperation gelungen ist. Für die wirksame interreligiöse Kooperation
brauchen die Teilnehmer einen einschaltenden Leader, der die Unterschiedlichkeit versteht und zu schonen weiß, und gleichzeitig Probleme und Konflikte meistert.
KOOPERATION, BILDUNG UND GEMEINSCHAFT
!
Das interreligiose Netzwerk können Schulen, Glaubensgemeinschaften, Nichtregierungsorganisationen, usw. bilden. Dieser Verhaltenskodex ermuntert zum Aufbau der intrerreligiosen Beziehungen und verstärkt sie. Als Menschen sollten wir den anderen Menschen gegenüber Ehre und Höflichkeit zeigen. Im Umgang mit den Menschen eines anderen Glaubens bedeutet dies das Entgegenbringen des guten Willens sowie:
● Beachten der rechtlichen Freiheit der anderen Menschen,
indem man ihnen eigene Überzeugungen und Glauben zu äußern ermöglicht
● Verständnis dessen, woran andere Menschen glauben und was sie schätzen, Ermöglichung der Äußerung auf eigenen Bedingungen
● Wenn wir uns auf ein gemeinsames Ziel und die gleiche
Kraftverteilung konzentrieren, hat die Kooperation große Aussichten auf den Erfolg. Die gelungene Kooperation basiert auf der
gegenseitigen Achtung, der Anerkennung der Unterschiedlichkeit, dem Vertrauen, dem Planen, der Geduld, der Determination, die alten Haltungen zu ändern und das Gefühl eines gemeinsamen Ziels unter den Partnern zu bauen.
● Obwohl Sie keine gemeinsamen Wurzeln mit anderen religiösen Gruppen haben, bedeutet das nicht, dass Sie mit ihnen nicht
sprechen können.
KOOPERATION, BILDUNG UND GEMEINSCHAFT
!
● Beachten anderer Überzeugungen zum Essen, Kleidung und
Etikette, Nichtverhalten auf die Weise, die andere unnötig beleidigen könnte
● Bekenntnis, dass sich jeder von uns manchmal anders verhält, als dies für das durch unsere Tradition festgesetzte Vorbild
angenommen ist und Nichtvergleichen dieses Vorbilds an die Praktiken, die bei anderen Menschen beobachtet werden
● Vorbeugen den Missverständnissen, die zum Konflikt führen
● Vermeiden der Gewalt in den Beziehungen
NORADICA Infographic 1 NORADICA Infographic 5 NORADICA Infographic 6
KOOPERATION, BILDUNG UND GEMEINSCHAFT
!
Erfahren Sie mehr zum Thema:
Befürworten Sie den interreligiösen Dialog in Ihrer Stadt
● Beachten Sie die soziale Funktion der religiösen Vertreter in Ihrer Nachbarschaft
● Veranstalten Sie die Nachbarevents, zu denen die religiösen Gemeinschaften eingeladen werden können
● Engagieren Sie Ihre Schule in die öffentlichen Ereignisse, die in Ihrer Stadt veranstaltet werden
VERURSACHEN SIE, DASS IHRE GEMEINSCHAFT ANDERS IST
!
Wie:
NORADICA Infographic 3 NORADICA Infographic 5
Noradicatoons: Episode 3 NORADICA Webapp:
Interactive Resources
● Organisieren Sie ein öffentliches Forum, in dem eine Debatte über Toleranz und gemeinsames Leben stattfindet
● Organisieren Sie Solidaritätsprojekte, in die verschiedene soziale Gruppen engagiert werden
VERURSACHEN SIE, DASS IHRE GEMEINSCHAFT ANDERS IST
!
Erfahren Sie mehr zum Thema:
Verbessern Sie den
Informationsdurchfluss zwischen den Religionen
● Fördern Sie interreligiöse Ereignisse, wo sich alle Religionen treffen können (wie eine gemeinsame Beendigung der Fastenzeit nach
Ramadan, Tempelnacht)
● Konzentrieren Sie sich auf wenig bekannte Religionen
● Verstärken Sie die Sichtbarkeit der interreligiösen Gemeinschaften oder Kulturzentren in der Gegend, indem Sie Schülern und Freunden darüber erzählen
VERURSACHEN SIE, DASS IHRE GEMEINSCHAFT ANDERS IST
!
Wie:
NORADICA Infographic 3 NORADICA Infographic 5 NORADICA Infographic 6
Noradicatoons: Episode 4
NORADICA Webapp: Panorama
● Beachten Sie Überzeugungen anderer Menschen zum Essen, Kleidung und Etikette, verhalten Sie sich nicht auf die Weise, die andere unnötig beleidigen könnte
● Beachten Sie das Recht der anderen Menschen, nicht mit uns
einverstanden zu sein sowie ihr Recht, sich nicht einzuschalten, wenn sie keinen Wunsch haben
VERURSACHEN SIE, DASS IHRE GEMEINSCHAFT ANDERS IST
!
Erfahren Sie mehr zum Thema:
● Seien Sie der sozialen Funktion der religiösen Funktion in Ihrer Nachbarschaft bewusst
● Verbleiben Sie im regelmäßigen Kontakt mit religiösen Leadern (nicht nur in der Wahlzeit oder Krisefallen)
● Fördern Sie die Initiativen der religiösen Gemeinschaften
Bauen Sie Beziehungen zu den lokalen religiösen Gruppen auf
VERURSACHEN SIE, DASS IHRE GEMEINSCHAFT ANDERS IST
!
Wie:
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23%
3%
NORADICA Infographic 2 NORADICA Infographic 5
NORADICA Infographic 6 Noradicatoons: Episode 2
● Entwickeln Sie die Kooperation zwischen den Stadtdiensten und mit religiösen Leadern, um der Radikalisierung vorzubeugen
VERURSACHEN SIE, DASS IHRE GEMEINSCHAFT ANDERS IST
!
Erfahren Sie mehr zum Thema:
Zusammenfassung
Um sich für die Welt um uns herum zu kümmern, müssen wir neugierig sein und von anderen Menschen lernen wollen. Wir sollten nach den Treffen mit neuen Menschen streben, Fragen stellen und unsere Geschichten erzählen, Ähnlichkeiten teilen und über Unterschiede diskutieren, ohne andere Menschen zu mißachten.
Wir müssen auch die Informationen selbständig zu erwerben, bewusst sein, dass es viel mehr Religionen gibt, als wir denken, wir sollten die Geschichte der Religion lernen und Unterschiede zwischen ihnen kennen. Es ist auch wichtig, dass wir unser Wissen mit anderen Menschen teilen.
Gespräche mit anderen religiösen Gruppen und Kooperation zwischen ihnen und Schulen bringen nicht nur das Wissen über andere Religionen, aber auch neue Freunde mit, die wir nie erwarten würden!
Es ist Zeit darauf, diese Theorie in die Praxis umzusetzen!
Nach dem Lesen der Empfehlungen fassen wir jetzt zusammen, was wir gelernt haben.
VON DER THEORIE ZUR PRAXIS
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