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Gerät steuert Traktor

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Academic year: 2022

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PROF. RENIUS 65 JAHRE - TRAKTORTECHNIK

166

58 LANDTECHNIK 3/2003

Rüdiger Freimann, Gifhorn

Gerät steuert Traktor

Elektronikkonzept und Datenkommunikation

S

peziell in der Kombination von Traktor und Gerät(en) steckt noch sehr großes Potenzial zur Prozessoptimierung der land- wirtschaftlichen Feldarbeit. Da im Regelfall mehrere Geräte unterschiedlichster Marken auf einem Landwirtschaftsbetrieb zum Ein- satz kommen, ist die Notwendigkeit der Schnittstellenabstimmung etwa durch Schaffung eines Kommunikationsstandards eine besondere Herausforderung [1]. In den letzten Jahren konnte das deutsche LBS [2, 3], unter Beteiligung des Lehrstuhls für Landmaschinen der TUM, zum internationa- len Standard der ISO 11783: „Traktoren und Maschinen für die Land- und Forstwirtschaft – Serielles Kontroll- und Kommunikations- netzwerk“ [4] weiterentwickelt werden. Die ISO 11783 legt in zurzeit 13 Teilen Kommu- nikation und Funktionsumfänge der Vernet- zung in Landmaschinen sowie deren Schnittstelle zur betriebswirtschaftlichen Planung und Dokumentation im „Hof-PC“

fest. Schwerpunkt der Arbeiten am Lehr- stuhl für Landmaschinen sind dabei die Normteile 7 – „Implement Messages Appli- cation Layer“, 8 – „Power Train Messages Application Layer“ und 9 – „Tractor ECU“.

Diese Teile der Norm legen den Datenaus- tausch zwischen Traktor und Geräten fest und sind damit, zusammen mit der Festle- gung der physikalischen Übertragungspara- meter, Grundlage für die Regelkreisbildung zur Prozessoptimierung [5, 6].

Automation

Grundgedanke der Automation „Gerät steu- ert Traktor“ ist, dass ein spezialisiertes An- baugerät den eigenen Arbeitsprozess besser optimieren kann als die universelle Antriebs- maschine Traktor. Zum Nachweis dieses Po- tenzials wurden zwei automatisierte Abläu- fe, ein Vorgewendemanagement und eine Regelung der Fahrgeschwindigkeit nach ei- nem vorgegebenen Zapfwellensollmoment, simuliert und erfolgreich im realen Gespann implementiert und erprobt.

Aufbau des Versuchsgespanns und Simulation der Gespannkommunikation Aufbau des Versuchsgespanns

Schwerpunkt der Zusatzausrüstung waren Einbau und Vernetzung einer Rapid-Con- trol-Prototyping Hardware (MicroAutoBox

Fa. dSPACE) als neuem zentralen Traktor- rechner, welcher alle Anforderungen der Klasse 3 der ISO 11783 Teil 9 erfüllt. Sowohl der Fahrantrieb mit Motor und Getriebe als auch Hubwerke, Zapfwellen und Hydraulik können durch Anbaugeräte angesprochen werden. Um dem neuen Traktorrechner alle benötigten Informationen und Stellglieder zuzuführen, wurden die elektronischen Ver- bindungen des zentralen Fahrhebels mit der Fahrzeugsteuerung vollständig getrennt und über die Ein- und Ausgänge der MicroAuto- Box neu verbunden. Zusätzlich wurde das firmenspezifische CAN-Protokoll in eige- ner Arbeit integriert und der neue Traktor- rechner auf dem traktorinternen CAN-BUS

„angemeldet“. Ergänzend zur traktoreigenen Sensorik wurde für die Gelenkwellenverbin- dung zwischen Traktorzapfwelle und Krei- selegge eine spezielle Messnabe der Fa. Wal- terscheid eingesetzt. Alle Anbaugeräte wur- den ebenfalls mit eigenen Prozessrechnern ausgestattet, welche mit ihrer lokalen Senso- rik und Aktorik verbunden wurden.

Simulation der Gespannkommunikation Für eine erste Prüfung der Kommunikations- struktur auf Realisierbarkeit innerhalb der ISO 11783 und der zu erwartenden BUS- Last wurde eine CANoe Simulation der voll- ständigen CAN-Kommunikation aufgebaut.

Dabei wurde außer den gewünschten Regel- kreisen auch das Netzwerkmanagement mit Anmeldeprozeduren und Systemerhalt ab- gebildet. Zur Simulation des realen Verhal- tens von Traktor und Gerät(en) wurde die CANoe Simulation mit Funktionsbibliothe- ken (DLLs), generiert aus MATLAB/Simu- link, verknüpft [7].

Schlussbemerkung

Weitere Details zu Automation und Ergeb- nissen der Felderprobung sind Gegenstand einer Dissertation am Lehrstuhl für Landma- schinen. Einer Veröffentlichung der gesam- ten Arbeit, welche im zweiten Halbjahr 2003 geplant ist, soll an dieser Stelle nicht vorge- griffen werden. Nähere Erläuterungen sind auch in den bisherigen Veröffentlichungen [5 bis 11] nachzuschlagen.

Im Rahmen der Automation mobi- ler Arbeitsmaschinen wurden am Lehrstuhl für Landmaschinen der TUM Arbeitsvorgänge bei Land- maschinen hinsichtlich ihres Auto- mationspotenzials in der digitalen Vernetzung von Traktor und Gerät untersucht und ausgelegt. In der Unterstützung des DFG-Projektes

„Prozesssicherheit Landmaschi- nenelektronik“ wurde dazu ein Ge- spann aus Traktor, Kreiselegge, aufgesattelter pneumatischer Drillmaschine und Frontring- packer mit zusätzlicher Elektronik ausgestattet und eine gespannü- bergreifende Datenkommunikation nach ISO 11783 simuliert und im- plementiert, welche eine Prozess- führung des Traktors durch Anbau- geräte ermöglicht (Gerät steuert Traktor).

Dipl.-Ing. Rüdiger Freimann ist Abteilungsleiter im Bereich Elektronik-Systeme der IAV GmbH, Nord- hoffstr. 5, 38518 Gifhorn; e-mail:

ruediger.freimann@iav.de

Schlüsselwörter

Landmaschine, Gespannautomation, Elektronik, Simulation, Rapid Control Prototyping (RCP), ISO11783

Keywords

Agricultural machinery, system automation, electro- nics, simulation, rapid control prototyping (RCP), ISO11783

Literatur

Literaturhinweise sind unter LT 03336S über Internet http://www.landwirtschaftsverlag.com/ landtech/lo- cal/fliteratur.htm abrufbar.

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