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Anzeige von Zum Gedenken an Werner Braun (1926-2012)

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1 Ludwig Finscher: Zum Gedenken an Christoph-Hellmut Mahling (1932–2012)

Herbert Schneider (Mainz)

Zum Gedenken an Werner Braun (1926–2012)

Am 24. August 2012 ist Werner Braun nach langer Erkrankung im Alter von 86 Jahren in Saarbrücken verstorben. Die Musikwissenschaft hat mit ihm einen Gelehrten verloren, der sich große Verdienste um das Fach erworben hat.

Braun wurde 1926 in Sangerhausen geboren, studierte ab 1946 Musikwissenschaft in Halle bei Max Schneider, Schulmusik bei Fritz Reuter und Germanistik. Promoviert wurde er mit einer Dissertation über Mattheson und war von 1951 bis 1958 Assistent, dann Oberassistent und Dozent und habilitierte sich dort mit einer Arbeit über die mit- teldeutsche Choralpassion. Für seine Übersiedlung nach Kiel im Jahre 1961 waren auch politische Gründe verantwortlich. An der Universität Kiel wurde er 1965 zum Privat- dozenten und 1967 zum außerplanmäßigen Professor ernannt. 1968 erfolgte die Berufung an die Universität des Saarlandes, zunächst als wissenschaftlicher Rat und Abteilungsleiter für Systematische Musikwissenschaft, dann 1972 die Ernennung zum ordentlichen Profes- sor. Braun blieb seinem Studienort besonders verbunden. Jahre nach seiner Übersiedlung nach Saarbrücken ermöglichte ihm sein Freund Bernd Baselt einen kurzen Aufenthalt in Halle. Obwohl es Braun verwehrt war, sich während des Kalten Krieges dort aufzuhalten, brachte er ihn des Nachts in die Stadt und verschaffte ihm den Zutritt zum dortigen Mu- sikwissenschaftlichen Institut.

Die Thematiken der Dissertation und der Habilitationsschrift hat Braun in zahlreichen Aufsätzen und Editionen erweitert. Händel, die Hamburger Oper, Vivaldi, die Musikge- schichte der Stadt Freyberg, die englisch-deutschen Musikbeziehungen in der Epoche Shake- speares, die Instrumentalmusik Samuel Michaels, der Stilwandel um 1600 und Probleme der Epochengliederung, die Musikkritik sowie die Musiktheorie (u. a. Deutsche Musiktheorie des 15. bis 17. Jahrhunderts, II: von Calvisius bis Mattheson) waren zentrale Arbeitsfelder.

Die Forschung stand im Vordergrund seines Schaffens, das er auch nach seiner Emeri- tierung im Jahre 1994 in der Morgenfrühe spätestens ab 7 Uhr in seinem Emerituszimmer mit größter Intensität fortsetzte. In Thöne und Melodeyen, Arien und Canzonetten: zur Mu- sik des deutschen Barockliedes (2004), seiner letzten Monographie, untersuchte Braun wie in keiner vorausgehenden Arbeit in großer Breite, Tiefe und in allen Details die Gattungen, Gestalten und Funktionen des deutschen Barockliedes. Wie weit seine Interessen reichten, zeigen etwa seine Aufsätze „Musik im Hintergrund“, „Romantische Klavierchoräle“, „Me- lancholie als musikalisches Thema“, „Musiksatirische Kriege“ oder „Amor docet musicam:

Emblematik und Musiktheater“.

Einen besonderen Schwerpunkt der unter seiner Obhut entstandenen Dissertationen in Saarbrücken bildeten Arbeiten zu Robert Schumann. Braun regte mehrere Konzerte in der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel an, in denen er auch das Wort ergriff. Er gab die Neue Folge der Saarbrücker Studien zur Musikwissenschaft heraus.

Braun war ein außerordentlich kritischer Geist, mutig bei der Äußerung von Urteilen, er scheute bei seiner Kritik an Vorträgen und Veröffentlichungen nicht vor klaren Worten zurück. Mit zwei Festschriften, Akademie und Musik (1993) und Musik und Szene (2001), wurde er geehrt.

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