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Neue archäologische Forschungen zur Ur- und Frühgeschichte des Grazer Schlossberges

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Georg Tiefengraber

Neue archäologische Forschungen zur Ur- und Frühgeschichte des Grazer Schlossberges

„Am Beginn der Geschichte der Stadt Graz steht der 123 m hohe, seit 2800 Jah- ren besiedelte Schlossberg. Die urgeschichtliche Höhensiedlung, die mittelal- terliche Burg und die neuzeitliche Festung bilden die markantesten Abschnitte in seiner Geschichte.“1

Einleitung

Der 474 m hohe Schlossberg stellt eine markante, inselartige und schon von Weitem sichtbare Erhebung inmitten des heutigen Grazer Stadtgebietes am nördlichen Ende des ausgedehnten Grazer Feldes dar. Heller bis dunkelgrauer, dickbankiger, stark zer- brochener und geklüfteter Dolomit des mittleren Devons des Grazer Paläozoikums bildet den stellenweise karstigen geologischen Untergrund des Schlossberges2, der das umliegende Areal um bis zu 130 Höhenmeter überragt. Nicht nur seine beherr- schende Position am linken Murufer, sondern auch die hervorragende Lage an einem Schnittpunkt überregional wichtiger Verkehrsverbindungen sowie ein ausreichend großes landwirtschaftlich nutzbares Umland zur Subsistenzsicherung prädestinieren den Schlossberg als bevorzugten, von Natur aus geschützten und schon früh genutzten Siedlungsplatz und machten ihn gleichsam zur siedlungsdynamischen „Keimzelle“

von Graz.3

Gerade diese fortifikatorisch günstige Situation brachte es jedoch mit sich, dass der Schlossberg vor allem im Mittelalter und der Neuzeit erhebliche Überprägungen durch die Errichtung teils aufwendiger Befestigungsanlagen erfuhr. Infolgedessen wurden die meisten obertägig einstmals vorhandenen Überreste dieser wohl in den meisten Abschnitten der Ur- und Frühgeschichte genutzten Höhensiedlung weitestge- hend zerstört. In dieser Hinsicht ereilte die Höhensiedlung auf dem Grazer Schloss-

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berg ein ähnliches Schicksal wie etwa die bedeutenden prähistorischen Siedlungen auf dem markanten Burgfelsen der Riegersburg, dem Wildoner Schlossberg oder aber auch dem Eppensteiner Burgberg, die allesamt durch die „jüngeren“ Burgen und Fes- tungsanlagen erhebliche Zerstörungen erlitten haben. Und gerade diese Überbauun- gen sind auch ein Grund dafür, dass sich unser Kenntnisstand insbesondere zur urge- schichtlichen Besiedlung des Schlossberges als überaus bescheiden ausnimmt – eine Tatsache, die die tatsächlichen einstmaligen Gegebenheiten jedoch wohl ganz sicher nicht widerspiegelt.

Quellenlage

Überblickt man die bis dato publizierten zusammenfassenden Arbeiten, die die Ur- und Frühgeschichte des heutigen Grazer Stadtgebietes darzustellen versuchen, so werden insbesondere aus dem Bereich des Schlossberges ausschließlich zufällig zutage getretene Streufunde oder lage- bzw. befundmäßig nicht weiter spezifizierte Funde aus unterschiedlichen, zumeist privaten Aufsammlungen erwähnt.4 Diese im Übrigen – bis auf die Münzfunde und ein einziges Keramikfragment(!) − allesamt unpubliziert gebliebenen und nur summarisch erwähnten Funde vermögen zwar ei- nen ersten groben und punktuellen Eindruck über die zeitliche Nutzung dieser Hö- hensiedlung zu geben, weitere Schlüsse sind daraus jedoch kaum zu ziehen. Von der Existenz weiterer prähistorischer Keramikfunde, die im Zuge der Ausgrabungen des seinerzeitigen Landesmuseums Joanneum unter der Leitung von Diether Kramer im Bereich des sogenannten „Gotischen Tores“ und der Thomaskapelle zutage getreten Abb. 1: Blick vom Messendorfberg bzw. von Südosten auf den Grazer Schlossberg

(Foto: ISBE, Georg Tiefengraber).

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sein sollen, sind bedauerlicherweise überhaupt nur durch kurze Mittteilungen bekannt geworden. Bis in das Jahr 2016 stellte demzufolge die verdienstvolle Zusammenstel- lung der bis dahin vorliegenden Fundstücke aus dem Grazer Stadtgebiet von Wolfgang Artner aus dem Jahr 1997 die wichtigste Quelle zur Beurteilung der Besiedlung bzw.

Nutzung des Schlossberges dar:5 So erwähnt Artner Keramik- und Silexstreufunde, die auf eine jungsteinzeitliche Siedlung auf dem Schlossberg schließen lassen6, für die jüngere Urnenfelderzeit, d. h. für die ersten beiden Jahrhunderte des 1. Jahrtausends vor Christus hält Artner aufgrund von Keramiklesefunden eine Siedlung mit zent- ralörtlicher Funktion für möglich.7 Ob sich auf dem Schlossberg auch eine hallstatt- zeitliche Siedlung befunden hat, hielt Artner hingegen für unsicher, doch erachtete er dies in Anbetracht der zeitgleichen Gräber im Bereich des Priesterseminars8 und der Leechkirche9 für möglich. Auffallend hoch war – in Relation betrachtet – die Anzahl der Funde aus provinzialrömischer Zeit, wobei insbesondere die zahlreichen Münzen herausstechen, die an verschiedenen Stellen des Schlossberges zufällig zutage getre- ten waren. Eine Erklärung für diese „Konzentration“ an Fundmünzen blieb in Erman- gelung befundeter Stücke für Artner zwangsläufig offen.10

Sieht man von den zumeist bereits aus dem 19. Jahrhundert stammenden zahlrei- chen bronzezeitlichen Metallfunden einmal ab, die vor allem entlang der Mur und in den angrenzenden Bereichen im Zuge des Schotterabbaues geborgen worden waren, wies das übrige Grazer Stadtgebiet bis kurz nach der Jahrtausendwende durchwegs eine eher geringe Funddichte auf, die zwar eine entsprechende Besiedlung während der meisten Abschnitte der Urgeschichte anzudeuten vermochten, über konkrete Sied- lungsstrukturen und -dynamiken waren daraus jedoch keine ernsthaft weiterführen- den Überlegungen möglich. Das Bild hat sich – zumindest für den Bereich der Grazer Innenstadt − in den Jahren 2002−2004 durch die großflächigen Ausgrabungen im Vor- feld des Tiefgaragenbaues am östlichen Fuße des Schlossberges im Bereich des Kar- meliterplatzes und des Pfauengartens jedoch erheblich verändert: Hier konnten einer- seits großflächig mehrphasige Siedlungsreste der späten Bronze- bzw. Urnenfelderzeit sowie der älteren Hallstattzeit nachgewiesen werden, daneben wurden einzelne – zum Teil bereits ge- bzw. zerstörte – frühurnenfelderzeitliche Brandgräber11 und auch älte- re kupferzeitliche Funde erfasst, darunter eine fast vollständig erhaltene tönerne Sta- tuette bzw. ein Idol (sogenannte „Graziella“).12 Auch diese Befunde und Funde sind bedauerlicherweise nur in ersten Vorberichten vorgelegt worden, die jedoch zumin- dest das erhebliche Potenzial der Fundstellen klar dokumentieren.13 Eine Bearbeitung und Publikation dieser Ausgrabungen kann ohne Übertreibung als eines der großen und wichtigen Desiderate – und „Bringschulden“! − der „steirischen“ Archäologie bezeichnet werden, werden diese doch die Bedeutung des nachmalig Grazer Innen- stadtbereiches rund um den Schlossberg als eine der bedeutendsten Siedlungszentren in bestimmten Epochen der Urgeschichte im Südostalpenraum klar zu unterstreichen vermögen. Dies gilt insbesondere für die späte Bronze- bzw. Urnenfelderzeit und die frühe Hallstattzeit, d. h. für die 1. Hälfte des 1. vorchristlichen Jahrtausends, in der offenkundig der Grazer Schlossberg eine herausragende Höhensiedlung darstellte, der am östlichen Fuße eine ausgedehnte „Untersiedlung“ vorgelagert war.

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Abb. 2: Surveyflächen auf dem Grazer Schlossberg (blau markiert) (Plan: ISBE, Georg Tiefengraber; Plangrundlage: BEV).

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Archäologischer Survey 2016

Nachdem nun eine Bearbeitung der erwähnten Funde und Befunde aus dieser wich- tigen „Untersiedlung“ unter anderem aufgrund der beträchtlichen Fundmengen in nächster Zeit wohl nicht absehbar ist, entschied sich das Institut für südostalpine Bron- ze- und Eisenzeitforschung ISBE auf Anregung und Initiative ihres Teammitgliedes, Herrn Martin Bertha BA, systematische archäologische Forschungen auf dem Grazer Schlossberg aufzunehmen. Da – wie erwähnt – die mittelalterliche und neuzeitliche Überprägung des Gipfelbereiches, der stellenweise park- und waldartige Pflanzenbe- wuchs und auch die Tatsache, dass der Schlossberg als Naturschutzgebiet ausgewiesen ist, fürs Erste archäologische Ausgrabungen als nicht zielführend erscheinen ließen, wurden im April 2016 durch ein Team des Institutes für südostalpine Bronze- und Ei- senzeitforschung ISBE zusammen mit Studenteninnen und Studenten des Instituts für Archäologie der Karl-Franzens-Universität Graz gezielte und systematische archäolo- gische Begehungen und Fundaufsammlungen (sogenannte Surveys) auf dem Grazer Schlossberg durchgeführt.14 Durch diese Surveys sollten neue Aufschlüsse über die chronologische Tiefe der Besiedlung sowie auch die Streuung des Fundmaterials er- bracht werden.

Als Surveyflächen wurden aus organisatorischen Gründen vorerst ausschließlich Grundstücke ausgewählt, die sich heute im Eigentum der Stadt Graz befinden. Dies schließt de facto den gesamten Gipfelbereich sowie die größten Teile der Abhänge mit ein, lediglich die bereits am westlichen Hangfuß sowie im östlichen unteren Hangdrit- tel gelegenen Grundstücke sind heute Privateigentum und wurden im Zuge der ersten Surveys ausgespart.

Insgesamt wurde eine Fläche von ca. 33.000 m² systematisch begangen und sämtli- che Oberflächenfunde – abgesehen von rezentem Müll – aufgesammelt und detailliert erfasst. In Hinblick auf die Aussagekraft

der Funde war die in den Aufsammlungs- bereichen gegebene Beobachtungsmög- lichkeit von essenzieller Bedeutung: Im Falle des Schlossberges, der – abgese- hen vom steil abfallenden und felsigen West- und Nordwestabhang, der vorerst aus Sicherheitsgründen ausgespart blieb – in seinem Gipfelbereich und Teilen des Osthanges als Park- und Gartenbereich

Abb. 3: Systematische Fundaufsammlung am Wegrand. Gut erkennbar ist der dichte Efeu- bewuchs, der die Beobachtungsmöglichkeiten stark einschränkte (Foto: ISBE, Susanne Tiefengraber).

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Abb. 4: Systematische Fundaufsammlung im Steilhangbereich am Osthang des Schlossbergs (Foto: ISBE, Susanne Tiefengraber).

Abb. 5: Systematische Fundaufsammlung im Bereich der Blumenbeete unterhalb des Herber- steingartens an der Südwestseite des Schlossbergs (Foto: ISBE, Susanne Tiefengraber).

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gestaltet ist und nach Osten und Nordosten hin einen unterschiedlich dichten Waldbe- stand aufweist, konnten die Beobachtungsmöglichkeiten grundsätzlich als eher schlecht bezeichnet werden. Die meisten Bereiche wiesen zum Zeitpunkt der Untersuchungen einen dichten, gepflegten Rasenbewuchs auf, im bewaldeten oder mit Sträuchern be- pflanzten Areal bedeckte dichter Efeubewuchs fast flächendeckend den Boden. Bessere Möglichkeiten zur Beobachtung und Aufsammlung boten vor allem die Randbereiche der zahlreichen Wege, die in der Regel deutliche Erosionsstellen aufwiesen und zahlrei- che Funde „freigaben“. Auch die Blumenbeete im Gipfelbereich sowie im sogenannten Herbersteingarten am oberen Südabhang boten gute Aufsammlungsmöglichkeiten.

Die Unregelmäßigkeit der zahlreichen und teilweise sehr kleinteiligen Grundstü- cke sowie auch die Steilheit der meisten Areale ließen eine Begehung in Form eines konsequenten „Line-walkings“ oder auch „Grid-walkings“ mit vorher exakt festgeleg- ten Traversenabständen bzw. Rastergrößen wenig sinnvoll erscheinen, zumal damit bei erheblichem zeitlichen Mehraufwand keine bessere Datengrundlage zu gewinnen gewesen wäre.

Für die Begehungen selbst wurden aufgrunddessen zwei an die topografischen Ge- gebenheiten adaptierte Methoden gewählt: Einerseits wurden größere Grundstücke zur systematischen Begehung in einzelne, etwa 30−35 m breite Sektoren unterteilt, die dann vom jeweiligen Surveyteam in Streifen mit einem dem Bewuchs angepassten Abstand von 3−5 m begangen wurden, andererseits wurden kleine Grundstücke bzw.

Blumenbeete und Gärten in Form von „freien Begehungen“ untersucht. Für jeden ein- zelnen Sektor wurde ein Begehungsprotokoll angelegt, auf dem zuerst auf Kataster- grundlage die genaue Lage und Ausdehnung, der Bewuchs sowie damit verbunden die Sichtbarkeit der Fundstücke auf dem Boden festgehalten wurde. Außerdem wurden in diesen Protokollen die aufgesammelten Fundstücke erfasst, sodass ein erster Über- blick über die quantitative Verteilung des Fundmaterials zu gewinnen war.

Das Fundmaterial wurde im Anschluss an die Surveys gereinigt und einer ein- gehenden Sichtung zur chronologischen Einordnung unterzogen. Die Ergebnisse wurden danach auf Katasterbasis und auf Sektorengrundlage in einem geografischen Informationssystem (ArcGIS) feinchronologisch differenziert kartiert, sodass ein gu- ter Überblick über die Verbreitung der Funde und die Funddichte gewonnen werden konnte. Eine aussagekräftige Selektion der Funde wurde in weiterer Folge dank der finanziellen Unterstützung durch das Kulturamt der Stadt Graz, dem dafür großer Dank gebührt, fotografisch, zeichnerisch und deskriptiv dokumentiert und eingehend kulturgruppenmäßig und feinchronologisch ausgewertet, eine Publikation des Fund- materials ist in Vorbereitung.

Die meisten begehbaren Bereiche im Rahmen des Surveys konzentrierten sich auf den Ost- und Nordosthang, wo größere zusammenhängende Flächen untersucht wer- den konnten: Zu erwähnen sind die unmittelbar östlich bzw. nordöstlich unterhalb des Schlossbergplateaus gelegenen Gst.-Nr. 742/1 (Sektoren A−E) und 743 (Sektoren A−G) sowie 751 und 677 bzw. der Bereich südöstlich des sog. Schweizerhauses mit den Gst.-Nr. 744 (Sektoren A−C) und 527 (Sektoren B−C). Weitere zusammenhän- gende Begehungsflächen boten die Grundstücke im Bereich der Weldenstraße, die die Auffahrt vom östlich am Hangfuß gelegenen Karmeliterplatz auf den Schlossberg bil-

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det. Hier konnten die Wiesenflächen Gst.-Nr. 705 (Sektor A und B) sowie 708, 709, 710 und 712 begangen werden, wobei insbesondere die beiden erstgenannten Grundstücke umfangreiches Fundmaterial erbrachten. Darüber hinaus zeichnen sich in diesem Be- reich im Gelände noch einigermaßen gut erkennbare Reste stufenartiger Absätze ab, die möglicherweise als Reste stark verschliffener Siedlungsterrassen bzw. -podien zu werten sein könnten. Eine gesicherte Ansprache ist jedoch ohne gezielte archäologi- sche Ausgrabung nicht möglich.

Im südlichen Bereich des Schlossberges konnten die Gst.-Nr. 594, 595, 596, 597 und 603 im Areal des Herbersteingartens begangen werden, im Südwestbereich schließlich die Gst.-Nr. 691, 689 (Sektoren A und B), 687, 686/1 und 685 an.

Der felsige und steil abbrechende mittlere und nordwestliche Bereich des West- abhanges wurde sowohl aufgrund des Bewuchses als auch vor allem aus Sicher- heitsgründen vorerst von den Surveys ausgenommen. Dasselbe gilt für den felsigen Nordabbruch des Schlossberges, der einerseits durch neuzeitliche Steinbrucharbeiten überprägt war, andererseits ließen sich hier auch keine künstlichen bzw. anthropoge- nen Geländestrukturen im Vorfeld der Surveys ausmachen. Auch zeichnete sich deut- lich ab, dass das Fundaufkommen im anschließenden Bereich des Nordostabhanges nach Norden hin bereits stark abnahm, sodass dieses Areal vorerst ausgespart blieb.

Abb. 6: Planliche Darstellung der Verteilung der feinchronologisch differenzierten Funde in den prospektierten Flächen auf dem Schlossberg (Plan: ISBE, Susanne Tiefengraber; Plan- grundlage: Geographisches Informationssystem des Landes Steiermark, Abteilung 17 – Lan- des- und Regionalentwicklung).

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Das archäologische Fundgut und seine Interpretation

Überblickt man das im Zuge des Surveys gewonnene reiche archäologische Fundmaterial, so wird dieses erwartungsgemäß von Keramikfunden dominiert, daneben konnten jedoch auch zahlreiche – überwiegend neuzeitliche − Glas-, Bunt- und Weißmetall-, Eisen- und Beinfunde aufgesammelt werden. Von besonderer Bedeutung für die feinchronologische Differenzierung des Fundmaterials erweisen sich jedoch die Gefäßkeramikfragmente: So lassen sich die ältesten Funde der frühen und mittleren Kupferzeit, die vor allem der frühkupferzeitlichen Lasinja-Kultur (ca.

4300−3900 vor Christus) und vermutlich der mittelkupferzeitlichen Boleráz-Gruppe (ca. 3500−3000 vor Christus), die eine Frühstufe der bislang im Südostalpenraum nur in wenigen Fundstellen fassbaren Badener Kultur darstellt, aussondern. Während gesicherte Keramikfunde der Boleráz-Gruppe bzw. der Badener Kultur bislang in der Steiermark nur vom Wildoner Schlossberg bekannt geworden sind, liegen Funde der frühkupferzeitlichen Lasinja-Kultur von zahlreichen steirischen Fundstellen vor. Zum überwiegenden Teil handelt es sich dabei zwar um Streufunde aus Höhensiedlungen, doch sind mittlerweile auch Siedlungen in Tal- und Talrandlage nachgewiesen, die auf eine entsprechend dichte Besiedlung am Ende des 5. und zu Beginn des 4. Jahrtausends vor Christus hindeuten.15 Die Lasinja-Kultur entwickelte sich auf der Grundlage der vorangehenden neolithischen Lengyel-Kultur bzw. der sogenannten Bemaltkeramik und umfasst in ihrer Verbreitung ein ausgesprochen großes Gebiet, das von der Ober- steiermark im Norden, Kärnten und Oberkrain im Westen, Nordbosnien im Süden, Ostslawonien im Osten und Südwestungarn im Nordosten reicht.16 Innerhalb dieses Verbreitungsgebietes können mehrere lokale Gruppen unterschieden werden, wobei die Funde vom Grazer Schlossberg problemlos der sogenannten Kanzianiberg-Lasin- ja-Gruppe zugewiesen werden können.

Spätkupfer- und frühbronzezeitliche Funde konnten bislang im Surveymaterial vom Schlossberg nicht mit Sicherheit ausgesondert werden.

Vereinzelte Keramikfragmente gehören schließlich wieder der späten Mittel- und Spätbronzezeit an (ca. 1500−1200 vor Christus) und sind den für den steirischen Bereich des Südostalpenraumes definierten Horizonten Hörbing-Petzelsdorf (Stufe Bronzezeit Bz C2) und Vorwald-Hasreith (Stufe Bronzezeit Bz D) zuzuordnen. Gleich wie die kupferzeitlichen Stücke streuen jedoch auch diese Funde ohne erkennbare Verdichtung über den gesamten begangenen Bereich und dürften allesamt als vom Gipfel verlagertes Material zu betrachten sein. Bemerkenswert ist an diesen wenigen Funden, dass zeitgleiche Siedlungen und Funde vor allem aus dem Flachland bzw. aus Tal- und Talrandlagen bekannt geworden sind (z. B. im weststeirischen Laßnitz- und Sulmtal), Funde dieser Zeitstellung aus Höhensiedlungen sind bis dato hingegen selten geblieben. Anzuführen wären hierbei etwa der offenkundig in fast allen Abschnitten der Ur- und Frühgeschichte besiedelte Wildoner Schlossberg, der Kapfensteiner Kogel in der Oststeiermark und der Karnerkogel bei Krieglach.17

Die überwiegende Masse der prähistorischen Funde ist aber auf jeden Fall der späten Bronze- bzw. Urnenfelderzeit sowie der älteren Hallstattzeit zuzuordnen (ca.

1000−600 vor Christus), wobei vereinzelte äußerst qualitätsvoll dekorierte Stücke

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auffallen. Bei diesen Keramikfunden dominieren erwartungsgemäß Bruchstücke von zumeist grobtonigen, handgeformten fassförmigen Töpfen und Schüsseln mit ausbie- genden Rändern, die oftmals eine Verzierung in Form von Fingereindrücken bzw. Fin- gertupfen besitzen. Auf einigen dieser Bruchstücke haben sich Reste von aufgesetzten plastischen Leisten erhalten, die regelhaft mit Fingertupfen oder Kerben dekoriert sind.

Daneben stellen einfache Schalen mit einziehenden oder einbiegenden Rändern die ge- läufigste urnenfelder- und auch hallstattzeitliche Gefäßform dar, die primär anhand ih- rer Verzierungen feinchronologisch differenziert werden können. Dasselbe gilt für die Bruchstücke großer bikonischer Gefäße mit ausbiegenden Rändern, den sogenannten Kegelhalsgefäßen, die allerdings zusätzlich auch aufgrund ihrer Faktur und Brandfar- be unterschieden werden können. An charakteristischen hallstattzeitlichen Keramik- funden sind Bruchstücke von zumeist beachtlich feintonigen profilierten Schalen und Schüsseln, von feintonigen Henkelschälchen, von sogenannten Kragenrandgefäßen und auch von einfachen grobtonigen fassförmigen Töpfen anzuführen, die allesamt für die Zeit vom 8. bis ins beginnende 6. Jahrhundert vor Christus geläufig sind. Auf einigen wenigen Keramikfragmenten haben sich auch noch rote Bemalungsreste sowie Reste von Graphitstreifenbemalung oder Oberflächengraphitierung und auch Kanne- lurenverzierungen erhalten, die ebenfalls typische Dekorvarianten der Hallstattzeit darstellen.18 Zeitgleiche Metallfunde wurden im Rahmen des Surveys nicht getätigt, wurde doch auch auf den Einsatz von Metallsuchgeräten bewusst verzichtet.

Die urnenfelder- und hallstattzeitlichen Funde streuen nun über den gesamten Be- gehungsbereich, eine markante Dichte lässt sich allerdings am Osthang ausmachen, wobei insbesondere der Wiesenbereich der Gst.-Nr. 705 und 708 auffallend fundreich war. Es darf vermutet werden, dass die im Gelände trotz der Erosion auch heute noch Abb. 7: Hallstattzeitliche Keramikfunde mit Ritzlinienbündelverzierung (links) und Kreiskan- nelurendekor (rechts) (Foto: ISBE, Georg Tiefengraber).

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in diesem Bereich auszumachenden stu- fenartigen Geländestrukturen künstlich angelegte Siedlungsterrassen bzw. Sied- lungspodien darstellen und letzte erhal- tene Reste einer ursprünglich wohl den größten Teil des besiedelbaren Schloss- berges einnehmenden späturnenfelder- und hallstattzeitlichen Höhensiedlung bilden, die sich nach Osten hin bis in den Bereich des heutigen Karmeliterplatzes und Pfauengartens erstreckte, wo – wie oben erwähnt − zeitgleiche Siedlungsres- te im Zuge großflächiger Rettungsgra- bungen nachgewiesen sind.

Nach einer Fundlücke zwischen dem 5. und 3. Jahrhundert vor Christus setzt das Fundspektrum wieder mit vereinzel- ten spätlatènezeitlichen bzw. „spätkel-

tischen“ Keramikfunden aus dem 2. und 1. Jahrhundert vor Christus ein, die ohne erkennbaren Schwerpunkt über den Schlossberg streuen. Diese belegen eine spätei- senzeitliche Nutzung der Höhensiedlung, wobei aufgrund der erheblichen jüngeren Überprägung die Frage nach einer eigentlich zu vermutenden und zu erwartenden zugehörenden spätlatènezeitlichen Befestigung des Gipfelbereiches bedauerlicherwei- se nicht mehr beantwortet werden kann. Bei diesen nun getätigten Keramikfunden handelt es sich in erster Linie um Bruchstücke von auf der Drehscheibe hergestellten, feingemagerten grautonigen Flaschen, Schalen, Vorratsgefäßen (sogenannte Dolien), Tonnen und Töpfen, daneben begegnen auch einige charakteristische Bruchstücke von Tonnen oder Töpfen aus metallisch glänzendem, schwarzgrauem Graphitton, die in der Regel noch eine Kammstrichverzierung erkennen lassen.

Beide Keramikarten stellen geläufige und weitverbreitete Typen im Verbreitungs- gebiet der spätkeltischen sogenannten Oppidakultur dar, die im 2. und 1. Jahrhundert vor Christus große Teile Zentraleuropas umfasste. Auch aus der heutigen Steiermark ist eine Reihe von spätlatènezeitlichen Höhensiedlungen bekannt geworden, die – so noch erhalten – über teilweise bemerkenswerte Befestigungsanlagen verfügen: Zu er- wähnen wären etwa die befestigten Höhensiedlungen auf dem Königsberg bei Tie- schen, dem Bubenberg bei Spielfeld, dem Frauenberg bei Leibnitz, dem Kulm bei Weiz und vor allem dem Ringkogel bei Hartberg. Bei all diesen repräsentativ befestigten Höhensiedlungen darf vermutet werden, dass es sich um eine Art „Zentralsiedlung“

innerhalb von Stammes- bzw. Teilstammesterritorien gehandelt hat.19 Und Ähnliches wird trotz der erheblichen Zerstörung wohl auch für die ausgedehnte latènezeitliche Höhensiedlung auf dem Grazer Schlossberg zu vermuten sein.

Überblickt man das weitere Fundmaterial, so kann festgehalten werden, dass de facto im gesamten Untersuchungsareal zahlreiche römerzeitliche Keramikfunde aufgelesen werden konnten, die zeitlich vom 1. bis ins 3. Jahrhundert nach Christus Abb. 8: Spätlatènezeitliches Keramikfragment mit senkrechter Kammstrichverzierung (Foto: ISBE, Georg Tiefengraber).

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streuen. Neben einzelnen Amphorenbruchstücken sowie zahlreichen Krug-, Becher-, Teller- und Topffragmenten ist insbesondere frühkaiserzeitliche „Auerbergware“

des frühen 1. Jahrhunderts nach Christus und eine Münze (Antoninian; noch unrestauriert) von Gst.-Nr. 603 zu erwähnen. Dieser Münzfund lässt sich gut an die schon bekannten römischen und hauptsächlich im 19. Jahrhundert aufgesammelten Münzfunde anschließen, die zwar über den gesamten Schlossberg streuen, ein gewisser Schwerpunkt lässt sich aber im Bereich des östlichen Abhanges auf dem ehemaligen

„Röckenzaunschen Grund“ oberhalb des „Irrengartens“ konstatieren, von wo alleine fünf Münzen als Altfunde vorliegen.20 Weiterhin offen muss indes die Frage nach der eigentlichen römerzeitlichen Nutzung des Schlossberges bleiben: Mangels entspre- chender Befunde kann derzeit nicht ernsthaft entschieden werden, ob all diese bislang bekannt gewordenen Funde als Indizien für eine römisch-kaiserzeitliche Höhensied- lung oder gar für ein – wie auch immer geartetes und architektonisch ausgestatte- tes – „Höhenheiligtum“ gewertet werden können, wie sie seit einiger Zeit auch in der Steiermark nachgewiesen werden können. Ich erinnere dabei an die entsprechenden Befunde und Funde vom Frauenberg bei Leibnitz, vom Gipfel des Hartberger Ringko- gels21 und zuletzt vor allem vom Ostgipfel des Schöckels. Ob diese Frage für den Gra- zer Schlossberg jedoch überhaupt jemals noch seriös zu beantworten sein wird, darf angesichts der erheblichen mittelalterlichen und neuzeitlichen Überprägung und somit Zerstörung des dafür relevanten Bereiches leider stark bezweifelt werden.

Mit gebotener Vorsicht können weiters einzelne Keramikfunde ins 4. und frühe 5. Jahrhundert nach Christus datiert werden, die als (hypothetischer) Hinweis auf eine spätantike Höhensiedlung zu werten sein könnten. Aber auch hier gilt das vorhin An- geführte und bis heute konnten keinerlei baulichen Reste (mehr) angeschnitten wer- den, die damit in Zusammenhang zu bringen wären.

Frühmittelalterliche Funde (6.−10. Jahrhundert nach Christus) konnten im auf- gesammelten Inventar bis dato erstaunlicherweise nicht ausgemacht werden, doch muss dieses Fehlen nicht zwangsläufig dahingehend interpretiert werden, dass der Schlossberg im Frühmittelalter nicht besiedelt bzw. benutzt war. Auf jeden Fall muss festgehalten werden, dass im Zuge dieses Surveys kein archäologischer Hinweis auf die oftmals postulierte frühmittelalterliche oder ottonische „Burg“ („grad“) auf dem Schlossberg gewonnen werden konnte, die in weiterer Folge für die Namensgebung der nachmaligen Stadt Graz („Gradec“) verantwortlich sein sollte.

Erste hochmittelalterliche Keramikfunde setzen schließlich gesichert ab dem 12. Jahrhundert, vereinzelt möglicherweise sogar schon ab dem 11. Jahrhundert nach Christus, ein. Ab diesem Zeitpunkt kann praktisch eine weitere ununterbrochene Nutzung des Berges im zunehmend zahlreicher werdenden Fundmaterial gut belegt werden. Ob diese ältesten hochmittelalterlichen Keramikfunde schon als Hinweis auf einen ersten hochmittelalterlichen bzw. romanischen Burgbau bereits im 11. Jahrhun- dert verstanden werden können, sei vorerst dahingestellt. Zur Klärung dieser Frage bedarf es zweifelsohne einer breiteren Fundmaterialbasis, als sie bislang gegeben ist. Die Existenz der 1164 indirekt erwähnten romanischen Burg („suburbano castri Graece“)22 ist indes anhand von Keramikfunden des 12. Jahrhunderts gut begründbar.

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Zu den Keramikfunden treten schließlich ab dem Spätmittelalter und dann in der Neu- zeit Glasgefäßbruchstücke sowie verschiedene Eisen- und Buntmetallgegenstände als teilweise gut datierbare Fundkategorien hinzu.

Ein freilich zeitlich nicht genauer einordenbares (neuzeitliches?) Rinderschulter- blatt fand schließlich als Rohmaterial für die Herstellung von runden Knöpfen oder Spielsteinen Verwendung.

Gesondert zu erwähnen bleiben abschließend – neben einem eingedellten Buntme- tallknopf einer französischen Uniformjacke − mehrere Flintsteine sowie Bleikugeln, die wohl mit den Kampfhandlungen im Zuge der französischen Belagerung des Jahres 1809 in Zusammenhang zu bringen sein werden23 und die vorwiegend im Süd- und Osthangbereich des Schlossberges aufgesammelt werden konnten.

Abb. 9: Neuzeitliches (?) Gusstiegelfragment aus Keramik (Foto: ISBE, Georg Tiefengra- ber).

Abb. 10: Rinderschulterblatt mit Bohrungen und Knopf- oder Spielsteinrohling (Foto: ISBE, Georg Tiefengraber).

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Der Grazer Schlossberg und sein Umfeld –

Eine „Zentralsiedlung“ der Urnenfelder- und Hallstattzeit

Fasst man die durch die Surveys bislang gewonnenen Ergebnisse zusammen, so ver- mögen diese die diachrone Bedeutung des markanten Berges ganz klar zu unterstrei- chen, wobei nunmehr insbesondere eine bessere Differenzierung der urgeschichtli- chen Besiedlung möglich wird. Immer deutlicher zeichnet sich hierbei vor allem die Stellung des Grazer Schlossberges als „Zentralsiedlung“ der Spätbronze- und Hall- stattzeit ab, die über eine ausgedehnte zugehörende „Untersiedlung“ am Ostfuß ver- fügte und die insbesondere in der Hallstattzeit von mehreren, heute fast vollständig zerstörten Hügelgräberfeldern umgeben war.

Über die einstmalige Ausdehnung und Dichte der Besiedlung des Berges in dieser Phase sind naturgemäß heute keine exakten Aussagen mehr zu treffen, doch lässt sich diese nunmehr auf der Grundlage der Surveyergebnisse deutlich besser skizzieren.

Ähnlich wie auch bei anderen vergleichbaren Höhensiedlungen wird wohl für den Schlossberg zu vermuten sein, dass einerseits der nach Süden zu mehrfach gegliederte Gipfelbereich entsprechend adaptierte Siedlungsflächen aufwies und dass andererseits künstliche Siedlungsterrassen entlang der gesamten Nord-, Ost- und Südostseite bis auf die darunter gelegene Hochterrasse herabzogen. Inwieweit auch die eher steil abfallende, stellenweise felsige Westseite des Schlossberges im Hangbereich für Siedlungszwecke genutzt wurde, muss offenbleiben. Zumindest der obere Abschnitt des Westhanges scheint nach Ausweis der Surveyfunde durchaus auch besiedelt ge- wesen zu sein.

Die urnenfelder- und hallstattzeitliche Besiedlung im nachmaligen Grazer Innen- stadtbereich beschränkte sich nun – wie erwähnt − bemerkenswerterweise keineswegs alleinig auf den markanten Schlossberg, sondern dehnte sich auf der am Ostfuß an- schließenden, knapp 100 m niedriger gelegenen Hochterrasse und deren nach Süden hin leicht getreppt abfallenden Abhang aus. Besonders der Bereich des heutigen Kar- meliterplatzes, Pfauengartens sowie das daneben gelegene Areal des Landesarchivs erbrachte im Zuge einer Reihe von teils ausgedehnten und aufwendigen Rettungsgra- bungen reiche, mehrphasige Befunde und Funde. Eine exakte Eingrenzung der Aus- dehnung dieser Siedlung lässt sich derzeit nur nach Osten hin verlässlich festhalten,

Abb. 11: Flintsteine und Bleikugel (Foto:

ISBE, Georg Tiefengraber).

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wo bei Ausgrabungen im Jahr 2002 im Bereich des Pfauengartens ein Palisadengräb- chen auf einer Länge von über 50 m dokumentiert werden konnte, das den Ostab- schluss der an dieser Stelle dichten Bebauung darstellte.24 Nach Süden zu dürfte die markante Geländekante am Rande des Karmeliterplatzes die Grenze der Siedlung bil- den, wobei offenbleiben muss, ob nicht auch die rund 10 Höhenmeter tiefer gelegene, im Süden anschließende Hochterrasse (Bereich Freiheitsplatz) zu Siedlungszwecken Verwendung fand.

Ob sich die Siedlung nach Westen hin bis zu den wohl ursprünglich an den Fuß des Schlossberges herabreichenden Siedlungsterrassen zog, ist derzeit nicht abschließend beurteilbar, da im Westbereich des Karmeliterplatzes ein ca. 9,5 m breiter und 2,5 m tiefer, in Nord-Süd-Richtung orientierter Graben auf 30 m Länge verfolgt werden konnte, dem nach Westen bzw. zum Schlossberg hin ein Palisadengräbchen vorgela- gert war. Dieser Graben sollte dem Vorbericht zufolge ebenfalls urnenfelderzeitlich zu datieren sein, doch wird diese chronologische Einschätzung erst im Zuge der Aus- wertung der relevanten Grabungsergebnisse und Funde ernsthaft zu diskutieren und zu überprüfen sein. Ob somit dieser Graben de facto die „Schlossbergsiedlung“ von der östlich gelegenen Siedlung am Karmeliterplatz abtrennen sollte, oder ob hier ein- fach eine ältere bzw. jüngere Bauphase erfasst wurde, kann derzeit schlichtweg nicht beurteilt werden.

Nach Norden zu lässt sich über das Paulustor hinaus mangels einschlägiger Funde keine eindeutige Siedlungsgrenze in das Areal des heutigen Stadtparks hinein ausma- chen, vielmehr wird in diesem Bereich damit zu rechnen sein, dass sich die Siedlung noch ein gutes Stück nach Norden hin entlang des Schlossbergfußes ausdehnte. Zu bedenken bleibt hierbei jedoch, dass das bis dato ergrabene umfangreiche Fundmate- rial – bis auf wenige Ausnahmen – erst in Vorberichten vorgelegt worden ist, sodass momentan primär eine maximale Ausdehnung der Siedlung nachgezeichnet werden kann, die zweifelsohne einer in ihrer zeitlichen Dimension bedingten Schwankung unterlag. Dasselbe gilt mit Sicherheit auch für die zugehörenden Gräberfelder, von denen einige punktuell erfasst werden konnten, andere deuten sich lediglich aufgrund von Streufunden an.

Die Rettungsgrabungen in dem oben umschriebenen Bereich Pfauengarten/Kar- meliterplatz erbrachten den Nachweis einer ersten Nutzung der Hochterrasse in der Kupferzeit, wie es furchenstichverzierte Keramikfunde der Retz-Gajary- und mögli- cherweise auch der Vučedol-Kultur zu belegen vermögen. Erst nach einem beträchtli- chen Hiatus lassen sich erneut Hinweise auf eine Benutzung des Areals konstatieren:

So konnten sowohl im Innenhof des Landesarchivs, als auch verstreut über den gesam- ten Pfauengarten und den östlichen Karmeliterplatz Brandgräber bzw. Reste davon aus der frühen Urnenfelderzeit (Ha A) angetroffen werden, die wohl als Indikator auf ein – ursprünglich vermutlich nicht allzu dicht belegtes – Gräberfeld des 12. bis 10. Jahrhunderts vor Christus zu verstehen sind. Erwähnenswert ist hierbei vor allem ein im Innenhof des Landesarchivs geborgenes Urnengrab: der Leichenbrand eines iuvenilen Individuums wurde hierbei zusammen mit zwei Golddrähten, Fragmenten von beinernen Zierscheiben und stark verschmolzenen Resten eines Bronzearmrei- fens in einem einfachen bikonischen Gefäß deponiert, das auf einer Steinplatte stand

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und von Flussgeschiebe umstellt war. Auf diese einfache „Steinkiste“ war noch ein Stein als Deckel gelegt, auf dem wiederum ein Teil einer Keramiktasse auflag. Weitere Gräber im oben beschriebenen Bereich werden zwar in Vorberichten erwähnt, eine grobe chronologische Einordnung ist momentan allerdings lediglich anhand einiger ausgewählt in Abbildungen publizierter Bronzefunde möglich; so stammen aus diesen Gräbern beispielsweise zumindest eine Violinbogenfibel mit tordiertem Bügel sowie Fragmente von Gewandnadeln und Messern. Ob auch ein bruchstückhaft vorliegender Golddrahtarmreifen diesen Gräbern zugerechnet werden kann, bleibt vorerst offen.

Inwieweit aus dem bislang untersuchten Bereich auch zeitgleiche bzw. zugehörende Siedlungsreste vorliegen, oder ob diese an anderer Stelle – etwa am Schlossberg – gesucht werden müssen, kann vor einer eingehenden Befund- und Fundvorlage nicht seriös beantwortet werden.

In der Stufe Ha B, also am Beginn des 1. Jahrtausends vor Christus, setzt offenbar eine großflächige Bebauung in diesem davor als Gräberfeld genutzten, siedlungsgünsti- gen Bereich ein, wobei aus den eben genannten Gründen eine exakte Bestimmung der Ausdehnung schwerfällt. Anzunehmen ist jedoch, dass die Siedlung schon in dieser frü- hen Phase als eine Art „Untersiedlung“ der ausgedehnten Höhensiedlung am Schlossberg zu betrachten sein dürfte. Dieser ältesten Siedlungsphase, die von H. Heymans nach Ha B1 datiert wird, sind eine Reihe von durch Pfostenstellungen erschließbare Hausgrund- risse, Feuerstellen sowie Abfallgruben zuzuweisen, wobei an mehreren Stellen verkohlte Hölzer und hitzegeröteter Lehm auf eine Zerstörung durch Brand hinweisen. Eine zweite Siedlungsphase, die hinsichtlich ihrer Befundsituation der ersten Bauphase entspricht, wird von Heymans mit Ha B2 parallelisiert. Abgesehen von den entsprechenden Gebäu- degrundrissen werden nun auch kleine Gräbchen erwähnt, die wohl als eine Art „Trauf-“

oder „Entwässerungsgräbchen“ dienten und unmittelbar neben den Häusern lagen. Im Innenhof des Landesarchivs wurde darüber hinaus ein eingetieftes, L-förmig umbiegen- des Gebäude bzw. ein Keller aus dieser Bauphase freigelegt. Die jüngste Bauphase, die bereits in die frühe Hallstattzeit bzw. Ha B3/C1 gestellt wird, weist nun zusätzlich meh- rere größere Rollsteinpflasterungen auf, die möglicherweise zum Befestigen bestimmter Areale dienten. Das Fundmaterial aus sämtlichen Siedlungsphasen ist ausgesprochen reich und mannigfaltig: neben großen Mengen an teils qualitätsvoller und abwechslungs- reich verzierter Gefäßkeramik, begegnen zahlreiche tönerne Spinnwirtel, Webgewichte, Tonspulen und auch Feuerbockfragmente sowie eine größere Anzahl an Bronzegegen- ständen (Nadeln, Fibeln, Armreifen, Rasiermesser, Meißel, Messer, Gürtelhaken und ein Sichelfragment). Soweit aufgrund des Fundmaterials bislang eruierbar, bricht diese Siedlung wohl im 6. Jahrhundert vor Christus ab.

Aus dem näheren Umfeld der Siedlung am Schlossberg und seiner „Untersiedlung“

liegen bislang von zwei Fundstellen gesicherte Hinweise auf potenziell zugehörende Gräberfelder vor: zum einen handelt es sich dabei um weitestgehend zerstörte Gräber- funde aus dem Bereich des rund 180 m südlich des Karmeliterplatzes gelegenen Pries- terseminars, zum anderen um einen auch heute noch – in überprägter Form – obertä- gig erhaltenen Grabhügel (Tumulus) unter der Leechkirche. Mit den Grabfunden im Priesterseminar, die primär nach Ha C, das heißt ins 8. und 7. Jahrhundert vor Christus datiert werden können, dürfte ein Teil eines ursprünglich wesentlich größeren Gräber-

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feldes erfasst worden sein, worauf eine Reihe von Streufunden (Gewandnadeln, Arm- reifen) aus der östlich benachbarten Burggasse hindeutet.25 Dieses Gräberfeld, das eine „Terrasse“ unterhalb der oben beschriebenen Siedlung beginnt, könnte sich nach Ausweis von Funden aus der südlich davon gelegenen Herrengasse bis zur unteren Murterrasse in den Bereich des Opernringes hingezogen haben und möglicherweise überhaupt entlang eines Weges angelegt gewesen sein. In diesem Zusammenhang er- scheint auch der sogenannte „Grillbüchel“ erwähnenswert, der der südöstlichen Bastei der Grazer Renaissancestadtbefestigung den Namen lieh und der wohl im Bereich der heutigen „Alten Technik“ bzw. der Mandellstraße lokalisiert werden kann. Hier stellt sich die Frage, ob es sich nicht auch bei diesem offenkundig nicht klein dimensionier- ten, jedoch bereits wohl im 19. Jahrhundert vollständig abgetragenen Hügel um einen ehemaligen hallstattzeitlichen Grabhügel gehandelt haben könnte, der de facto in der Verlängerung eines sich die Burggasse hinabziehenden postulierten Gräberfeldes lie- gen würde. Eine Abklärung dieser Frage von Historikerseite darf angeregt werden!

Ein zweites Gräberfeld, das auch etwas jüngeres hallstattzeitliches Fundmaterial er- bracht hat, befindet sich im Umfeld der rund 350 m östlich des Pfauengartens gelegenen Leechkirche: Hier bildete ein hallstattzeitlicher Tumulus mit einem Durchmesser von etwa 25 m, der seinerseits über älteren urnenfelder- und frühhallstattzeitlichen Grä- bern aufgeworfen worden war, den Kern einer wohl romanischen Hügelschüttung als Substruktion einer zeitgenössischen Rundkirche.26 Aufgrund der nur partiellen Erfas- sung bleibt die Konstruktion der aus Rollsteinen errichteten und erheblich gestörten und ausgeraubten Grabkammer unklar, eine massive Holzkohlenschicht mit etwas Lei- chenbrand wird als Beleg für ein Brandschüttungsgrab zu betrachten sein. Die weni- gen, dafür ausgesprochen qualitätsvollen Keramikfunde und die spärlichen Bronzen vermögen gerade ansatzweise einen Hinweis auf den einstmaligen Reichtum dieses an das Ende des 7. Jahrhunderts zu datierenden Grabes zu liefern. Durch den Tumulus wurden sowohl ältere Gräber überlagert, als auch bei dessen Aufschüttung zerstört, sodass davon auszugehen ist, dass der Grabhügel in einem ursprünglich dicht belegten Gräberfeldbereich aufgeworfen wurde. Offen bleibt die Frage, ob dieses direkt an die

„Untersiedlung“ im Bereich des Pfauengartens anschloss, oder eine davon unabhängige Gräbergruppe darstellte. Nicht unbedeutend erscheint m. E. im Zusammenhang mit der Frage der Ausdehnung des Gräberfeldes bei der Leechkirche die Nennung des Flurna- mens „Altes Leechfeld“ im Bereich der heutigen Schubertstraße rund 500 m östlich der Leechkirche auf dem Franziszeischen Kataster27, der erneut auf ehemalige Hügelgräber hinweist. Ob es sich allerdings hierbei um ein großes hallstattzeitliches Gräberfeld han- delte, das sich de facto vom heutigen Glacis weg leicht ansteigend nach Osten hin er- streckte, kann aufgrund der Überbauung nicht mehr eruiert werden. Da nun allerdings aus dem Bereich der Schubertstraße hallstattzeitliche Altfunde überliefert sind (z. B.

eisernes Tüllenbeil28), ist m. E. eine Datierung der ehemaligen Tumuli im Bereich des

„Alten Leechfeldes“ in die ältere Eisenzeit als sehr wahrscheinlich zu erachten.

Ein drittes potenzielles hallstattzeitliches Gräberfeld könnte sich schließlich noch am westlichen bzw. südwestlichen Fuße des Schlossberges im Bereich der Sackstraße befunden haben, wo ebenfalls urnenfelder- und hallstattzeitliche Funde bekannt ge- worden sind.

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Auf jeden Fall zeichnet sich anhand der bislang bekannt gewordenen Funde aus der Hallstattzeit im Bereich rund um den Schlossberg sehr deutlich ab, dass die zentrale Höhensiedlung mitsamt ihrer östlich anschließenden „Untersiedlung“ von mehreren und zweifelsohne ausgedehnten Gräberfeldern umgeben war, die wohl entlang von Wegen angelegt worden waren. Hierbei sind derzeit vor allem die nach Osten und nach Süden bzw. Südosten von der Siedlung wegführenden Nekropolen ansatzweise greifbar, ein drittes Gräberfeld könnte am Westfuß des Schlossberges den ehemali- gen Übergang über eine Murfurt nach Westen hin andeuten. Im Grunde genommen spiegelt sich in diesen postulierten Gräberfeldern ein Muster in der hallstattzeitlichen Nekropolenstruktur wider, wie es auch – wesentlich besser erforscht und vor allem er- halten – rund um andere große hallstattzeitliche „Zentralsiedlungen“ des Südostalpen- raumes erfasst werden kann. Es darf hier etwa auf die bekannten hallstattzeitlichen Gräberfelder rund um den Burgstallkogel bei Kleinklein im Sulmtal, den Wildoner Schlossberg und Buchkogel, den Falkenberg bei Strettweg oder aber beispielsweise auch die Poštela bei Maribor hingewiesen werden, um nur die größten und wichtigsten zu nennen. Auch hier werden die mitunter bemerkenswert großen Höhensiedlungen von jeweils mehreren, teilweise ausgedehnten (ehemaligen) Hügelgräberfeldern um- geben, die zum größten Teil an Zufahrts- bzw. Ausfallswegen lagen und in ihrem Er- scheinungsbild an zeitgleiche „Gräberstraßen“ in Mittelitalien, vor allem in Etrurien, erinnern, die möglicherweise auch den entscheidenden Impuls zum Aufkommen der Hügelgräbersitte im Südostalpenraum geliefert haben.

Wie auch immer die Ausdehnung und der Verlauf dieser Nekropolen rund um den Grazer Schlossberg zu bewerten sein werden, so darf doch mit Sicherheit festgehal- ten werden, dass dieser auf jeden Fall als markante große Höhensiedlung mit ange- schlossener „Untersiedlung“ den bedeutendsten „Zentralort“ am nördlichen Ende des Grazer Feldes darstellte, der eine fast 400-jährige spätbronze- und früheisenzeitliche Besiedlungskontinuität erkennen lässt.29

(19)

1 Diether KRAMER: Der Grazer Schloßberg – Ein Barometer der Zeit? in: Cerrini-Schlössel und Starcke-Haus. Revitalisierung am Schloß- berg. Festschrift, Graz 1997, 26.

2 Hans-Peter BOJAR, Walter POSTL: Ein Sil- ber-Gold-Amalgam, Spionkopit und Yarrowit aus dem Grazer Schloßberg, Steiermark, in:

Mitteilungen des Referates Geologie und Pa- läontologie des Landesmuseum Joanneum, SH 2, Graz 1998, 103.

3 Vgl. zusammenfassend Diether KRAMER:

Die Stadt Graz aus der Sicht der Archäologie, in: Walter BRUNNER (Hg.): Geschichte der Stadt Graz, Band I. Lebensraum – Stadt – Ver- waltung, Graz 2003, 17−60.

4 Vgl. Walter MODRIJAN: Frühes Graz. Ar- chäologische Funde aus 4 Jahrtausenden, in:

Schild von Steier, Kleine Schriften 7; Walter MODRIJAN: Graz, ehe es Graz wurde, in:

Festschrift „850 Jahre Graz“ 1128−1978, Graz/

Wien/Köln 1978, 3−19; Diether KRAMER, Vom Neolithikum bis zur römischen Kaiser- zeit. Untersuchungen zur ältesten Besiedlungs- geschichte der Steiermark. Ungedr. Diss. Univ.

Salzburg 1981; Wolfgang ARTNER: Archäo- logische Übersicht. Urgeschichte, Römerzeit und Frühmittelalter im Bereich der Stadt Graz, in: Wiltraud RESCH (Bearb.): Die Kunstdenk- mäler der Stadt Graz. Die Profanbauten des I.

Bezirkes Altstadt (= Österreichische Kunstto- pographie, LIII), Wien 1997, XIX−LIV; Wolf- gang ARTNER: Semper aliquid novum? Was gibt es Neues zur Archäologie in Graz? in:

Historisches Jahrbuch der Stadt Graz, 43, Graz 2013, 23−49; Georg TIEFENGRABER: Die urnenfelder- und hallstattzeitliche Siedlung in der Grazer Innenstadt, in: Bernhard HEBERT (Hg.): Urgeschichte und Römerzeit in der Steiermark (= Geschichte der Steiermark, 1), Wien/Köln/Weimar 2015, 381−387.

5 ARTNER: Archäologische Übersicht, XIX−LIV.

6 Ebenda, XXXVI.

7 Ebenda, XXV−XXVI.

8 Margret KRAMER: Auf den Spuren der Hall- stattzeit in der Grazer Altstadt, in: Nachrich- tenblatt der Archäologischen Gesellschaft Steiermark 1, Graz 1997, 7–12.

9 Manfred LEHNER: Die Archäologie des Leech hügels, in: Forschungen zur Leechkirche in Graz, Fundberichte aus Österreich Material- heft A4, Wien 1996, 19–156.

10 ARTNER: Archäologische Übersicht, XXXI–

XXXII.

11 Ein erstes frühurnenfelderzeitliches Brand- grab wurde bereits 1997 im Innenhof des Stei- ermärkischen Landesarchivs geborgen. Vgl.

dazu Hannes HEYMANS: SG Graz, KG In- nere Stadt, in: Fundberichte aus Österreich 37, Wien 1998, 725−727.

12 Elisabeth RUTTKAY, Diether KRAMER:

Graz-iella aus dem frühen 4. vorchristlichen Jahrtausend, in: Spanungsfeld AltstadtTIEF- GARAGE StadtPLANUNG StadtARCHÄO- LOGIE (= Schild von Steier, Kleine Schriften 20), Graz 2004, 47−52.

13 Christine FEICHTENHOFER, Martina RO- SCHER: Grabungsbericht 2002–2003. Ar- chäologische Untersuchungen im Zuge des Tiefgaragenprojektes Karmeliterplatz/Pfauen- garten, Graz, in: Spanungsfeld AltstadtTIEF- GARAGE StadtPLANUNG StadtARCHÄO- LOGIE (= Schild von Steier, Kleine Schriften 20), Graz 2004, 35–40. Vgl. auch Albin EHR- LICH, Martina ROSCHER: Grabung im Pfau- engarten und am Karmeliterplatz, in: Walter BRUNNER (Hg.): Graz in Funden. Archäo- logie in der Kulturhauptstadt. Ausstellung im Steiermärkischen Landesarchiv in Graz 9. Jän- ner bis 14. März 2003 (= Steiermärkisches Lan- desarchiv Ausstellungsbegleiter, 2), 42−44.

14 An den Surveys nahmen folgende Personen teil, denen an dieser Stelle noch einmal herz- lich für ihre Mitarbeit gedankt werden soll (i.a.R.): Peter Bauer, Paul Bayer BA, Martin Bertha BA (stv. Surveyleitung), Manuel Ess- letzbichler, Anna Fercher, Lisa Frühauf, Mag.

Dr. Christoph Grill, Mag. Dr. Christl Gruber, Elisabeth Haspl, Katharina Holzinger BA, Ni- cole Kamp MSc., Bernadette Kreuzer MSc., Dr. Alexandra Puhm, Dr. Brigitte Schuchlenz, David Schneeberger BA, Michaela Sitka, Mag.

Dr. Georg Tiefengraber (Surveyleitung), Mag.

Susanne Tiefengraber (stv. Surveyleitung).

15 Zuletzt zusammenfassend Georg TIEFEN- GRABER: Jungsteinzeit und Kupferzeit, in:

Bernhard HEBERT (Hg.): Urgeschichte und Römerzeit in der Steiermark (= Geschichte der Steiermark, 1), Wien/Köln/Weimar 2015, 216−278.

16 Gute Zusammenstellung bei Paul GLEIR- SCHER: Keutschach und die Pfahlbauten in Slowenien und Friaul. UNESCO-Welterbestät- ten, Klagenfurt/Ljubljana/Wien 2014, 43−54, bes. 45 mit Abb. 15.

17 Zuletzt zusammenfassend Georg TIEFEN- GRABER: Bronzezeit, in: Bernhard HEBERT

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(Hg.): Urgeschichte und Römerzeit in der Steiermark (= Geschichte der Steiermark, 1), Wien/Köln/Weimar 2015, 296−357.

18 Zahlreiche Vergleichsbeispiele dazu finden sich beispielsweise bei Claus DOBIAT: Das hallstattzeitliche Gräberfeld von Kleinklein und seine Keramik (= Schild von Steier, Bei- heft 1), Graz 1980.

19 Zusammenfassend zuletzt Georg TIEFEN- GRABER: Eisenzeit, in: Bernhard HEBERT (Hg.): Urgeschichte und Römerzeit in der Steiermark (= Geschichte der Steiermark, 1), Wien/Köln/Weimar 2015, 594−684.

20 ARTNER: Archäologische Übersicht, XLIV.

21 Vgl. Federico BELLITTI: KG Ring, SG Hart- berg, in: Fundberichte aus Österreich 48, 2009, Wien 2010, 445−446.

22 Leopold TOIFL: Stadtbefestigung – Wehrwe- sen – Krieg, in: Walter BRUNNER (Hg.): Ge- schichte der Stadt Graz, Band I: Lebensraum – Stadt – Verwaltung, Graz 2003, 574−576.

23 Vgl. dazu ausführlich Christoph TEPPER-

BERG: Die Kämpfe um den Grazer Schlossberg 1809, in: Militärhistorische Schriftenreihe, 58, Wien 1987, sowie kurz zusammenfassend TOIFL: Stadtbefestigung – Wehrwesen – Krieg, 572f.

24 Zusammenfassend zuletzt TIEFENGRABER:

Grazer Innenstadt, 381−387.

25 Vgl. ARTNER: Archäologische Übersicht, XLII.

26 LEHNER: Archäologie Leechhügel, 28−41.

27 Quelle: http://gis2.stmk.gv.at/atlas/(S(qsf1s- gc3j0bxcyh13us5chhw))/init.aspx?karte=bil- dung&ks=das&cms=da&redliningid=wlzjg- qlnb3bj03etez1lvb5j&box=533255.107676307;

5212594.36007164;534479.817398078;521 3244.5730383&srs=32633 (abgerufen am 6.11.2017).

28 ARTNER: Archäologische Übersicht, XLII.

29 Georg TIEFENGRABER: Untersuchungen zur Urnenfelder- und Hallstattzeit im Grazer Becken (= Universitätsforschungen zur Prähis- torischen Archäologie, 124), Bonn 2005.

Referenzen

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