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17. April 2012: "Gemeinsinn stärken! - Was tun Stiftungen?"

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Gemeinsinn stärken! - Was tun Stiftungen?

Festansprache anlässlich des fünfjährigen Bestehens der Susanne und Gerd Litfin Stiftung am 17. April 2012 in Göttingen

Liebe Frau Litfin, lieber Herr Litfin,

verehrter Herr Oberbürgermeister, verehrter Herr Landrat, verehrte Festgäste,

meine sehr geehrten Damen und Herren,

zum fünfjährigen Arbeitsjubiläum gratuliere ich allen am bisherigen Erfolg der Stiftung Betei- ligten, ganz besonders aber Ihnen, liebes Ehepaar Litfin, sehr herzlich und überbringe Ihnen zugleich in meiner Funktion als Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen die besten Wünsche aus Berlin.

Im Lichte des Ewigkeitsanspruchs privatrechtlicher Stiftungen mögen fünf Jahre nur als ein sehr kurzer Zeitraum erscheinen. Sie sind aber doch ein willkommener Anlass, Rückschau zu halten und das Erreichte zu würdigen, Einblicke in die gegenwärtige Arbeit zu gewähren und nicht zuletzt den künftigen Herausforderungen ins Auge zu sehen.

I. Das Glück der kleinen Dinge

Wie viele Stiftungen in Deutschland, so konzentriert sich auch die Litfin Stiftung vorrangig auf Projekte in ihrem unmittelbaren städtischen und regionalen Umfeld. In den vier Bereichen – Wissenschaft und Forschung; Bildung und Erziehung; Kunst und Kultur; Kirche und Sozial- einrichtungen – hat sich seit 2006 ein eindrucksvolles Spektrum sozialer, kirchlicher, kulturel- ler und bildungspolitisch höchst relevanter Vorhaben herauskristallisiert. Bei der Beschaf- fung, Reparatur und Generalüberholung von Baggern und Schaufelladern für die Straßenso- zialarbeit engagiert sich die Stiftung ebenso wie bei der Förderung mathematischer und na- turwissenschaftlicher Vorhaben in Schule und Hochschule, bei der Beschaffung eines neuen Flügels oder auch eines E-Pianos für die jeweilige Kirchengemeinde, für den Ausbau der Bestände von Bibliotheken, Sammlungen und Archiven sowie nicht zuletzt immer mal wieder

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für die Göttinger Händel-Festspiele, wie etwa für die Dokumentation des Händel-Archivs – was ich ganz besonders zu schätzen weiß; denn auf diese Weise wird es möglich sein, eine Datenbank zu erstellen, die die Vorbereitung für das hundertjährige Jubiläum der Festspiele im Jahre 2020 weitsichtig vorbereiten hilft. Damit habe ich nur einen ganz kleinen Ausschnitt aus der Vielzahl der mittlerweile geförderten Projekte benannt. Ich denke aber, dass sie ge- eignet sind, Ihnen allen vor Augen zu führen, wie engagiert, innovativ und nachhaltig erfolg- reich die Litfin Stiftung in den letzten Jahren gewirkt hat. Dazu kann man allen beteiligten Vorstands- und Kuratoriumsmitgliedern nur herzlich gratulieren und dies zugleich mit dem Wunsch verbinden, dass es Ihnen in den kommenden Jahren gelingen möge, in gleicher Weise erfolgreich weiterzuwirken. Gerade die von Ihnen praktizierte Mischung aus klugen Ideen, ehrenamtlichem Engagement und finanzieller Unterstützung brauchen wir in der Bür- gergesellschaft der Zukunft mehr denn je!

II. Unternehmertum, Stiftungen und Gemeinsinn

Vordergründig betrachtet scheinen Unternehmer und Stifter zwei unterschiedlichen Welten anzugehören. Die einen der Welt des Wettbewerbs und Profits, die anderen der der Ge- meinnützigkeit und des wohltätigen Wirkens. Tatsächlich jedoch sind diese beiden Welten in Deutschland eng miteinander verwoben: Viele erfolgreiche Unternehmerinnen und Unter- nehmer übernehmen zugleich auf verschiedenen Feldern gesellschaftliche Verantwortung.

Darüber hinaus spenden sie großzügig Beträge für wohltätige Zwecke oder errichten Stiftun- gen, die auf nachhaltige Weise ein breites Spektrum von kulturellen, sozialen und wissen- schaftlichen Vorhaben fördern. Derzeit gibt es in Deutschland über 18.000 rechtsfähige Stif- tungen bürgerlichen Rechts. Mehr als die Hälfte dieser Stiftungen wurde in den letzten zehn Jahren gegründet. Jährlich kommen etwa 800 bis 1.000 neue Stiftungen hinzu. Im Klartext bedeutet dies, dass jeden Tag in Deutschland zwei bis drei neue Stiftungen errichtet werden.

Dieser „Stiftungsboom“ ist nicht nur den Gesetzesreformen der letzten zehn Jahre zu ver- danken, sondern auch der Vorbildfunktion vieler namhafter Unternehmerinnen und Unter- nehmer, die einen großen Teil oder gar ihr ganzes Vermögen einer Stiftung zugute kommen ließen. Einige der bekanntesten und größten deutschen Stiftungen wurden bereits vor Jahr- zehnten von außergewöhnlichen Unternehmerpersönlichkeiten gegründet. Genannt seien hier nur die 1959 gegründete Körber-Stiftung und die 1964 testamentarisch errichtete Robert Bosch Stiftung. Die Stifter Kurt Körber und Robert Bosch waren herausragende Persönlich- keiten, die ihren unternehmerischen Erfolg der Allgemeinheit zugute kommen ließen und in einer Zeit Stiftungen ins Leben riefen, in der das Stiften weder im Trend lag noch steuerlich

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so begünstigt war wie heute. Seinerzeit wurden in einem ganzen Jahrzehnt noch erheblich weniger Stiftungen gegründet als heute in einem Jahr!

Die sich in Stiftungen manifestierende Intensität, Qualität und Tiefenschärfe bürgerschaftli- chen Engagements erhöht zugleich die Beweglichkeit und Vielfalt unserer gesellschaftlichen Entwicklungsmöglichkeiten. Mit ihrem hohen zeitlichen, fachkompetenten und finanziellen Einsatz für das Gemeinwohl übernehmen Stifterinnen und Stifter zugleich Mitverantwortung für unser soziales und kulturelles Zusammenleben. Und zwar in einem überaus hohen Maße, das sich in Geld ausgedrückt - auf mehrere Milliarden Euro pro Jahr beläuft. Dies ist gerade heute umso wichtiger, als die traditionellen Instrumente des Sozial- und Interventionsstaates immer häufiger an Grenzen stoßen und die Aufgabenteilung zwischen Staat und Gesell- schaft angesichts neuer Herausforderungen verändert werden muss. Dabei denken wohl beide Seiten – wenn auch aus unterschiedlichen Blickwinkeln – an den Satz von Horaz, der da lautet „Gold glänzt nicht, wenn Habsucht es vergräbt; sein wahrer Glanz ist weises Ver- brauchen.“

Stiftungen bilden gleich in mehrfacher Hinsicht ein konstitutives Element der heutigen Bür- gergesellschaft. Zum einen ist Stiften selbst eine Ausdrucksform aktiven Bürgerengage- ments. Indem Bürgerinnen und Bürger privates Vermögen dauerhaft für gemeinnützige Zwe- cke zur Verfügung stellen, übernehmen sie zugleich Mitverantwortung für die Gesellschaft.

Zum anderen gehören Stiftungen zu den größten Förderern und Ermöglichern bürgerschaft- lichen Engagements. Durch ihre Vorbildfunktion ebenso wie durch viele innovative zivilge- sellschaftliche Initiativen und Projekte schaffen sie überhaupt erst die Voraussetzungen da- für, dass der Gemeinsinn – im Sinne eines ethisch motivierten Einsatzes für das Gemein- wohl – immer attraktiver wird und für viele Menschen Stifterinnen und Stifter eine wichtige soziale Vorbildfunktion erfüllen, die übrigens weit über den Stiftungssektor hinausreicht.

Nach Schätzungen des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen sind etwas 23 Millionen Bundesbürgerinnen und –bürger mit durchschnittlich mindestens zwei Stunden pro Woche ehrenamtlich engagiert. Das sind zusammengenommen etwa 2,4 Milliarden Stunden pro Jahr. Setzte man dafür einen Stundenlohn von sieben Euro an, wären dies rechnerisch fast 17 Milliarden Euro – ein gigantischer Beitrag zur Weiterentwicklung unserer Gesellschaft!

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III. Den Wandel gestalten

Stiftungen sind seit langem wichtige Impulsgeber für die Weiterentwicklung unserer Gesell- schaft. Und sie werden umso wichtiger, je knapper die Mittel des Staates werden, je deutli- cher fachliche Defizite und strukturelle Mängel der staatlichen Sozial-, Kultur- und Wissen- schaftspolitik zutage treten. Diese Konstellation hat dazu geführt, dass die bisherige Aufga- benverteilung zwischen staatlichen und privaten Initiativen neu durchdacht und gestaltet werden muss. Dabei treten vor allem folgende Fragen in den Vordergrund: Welche neuen Modelle und Strukturen brauchen wir, um zukunftsfähig zu sein? Welche Aufgaben können Stiftungen, Unternehmen oder Privatpersonen besser als staatliche Einrichtungen erfüllen?

Gibt es Aufgaben, die in Zukunft grundsätzlich privat erfüllt werden sollten? Wie kann verhin- dert werden, dass mehr privates Engagement zu einem weiteren Rückgang der öffentlichen Mittel führt?

Mit Blick auf die zuletzt gestellte Frage lässt sich schon heute sagen, dass die wechselseiti- gen Abhängigkeiten und die stark gestiegene Dynamik gesellschaftlicher Herausforderun- gen, die aufgrund der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise weiter gewachsenen Schuldenber- ge der öffentlichen Hand sowie die in absehbarer Zeit – nicht nur angesichts der demogra- phischen Entwicklung – deutlich ansteigenden finanziellen Anforderungen an unsere sozia- len Sicherungssysteme und dazu noch die vereinbarte „Schuldenbremse“ zugleich die Mög- lichkeiten des Staates verringern, allein mit Regelungsbefugnissen und finanziellen Förder- möglichkeiten die gesellschaftlichen Probleme lösen zu wollen. Viele Politiker sehen darin in erster Linie etwas Negatives, nämlich die Einschränkungen künftigen Regierungshandelns und weniger die neuen Gestaltungschancen. Die großen Herausforderungen, vor denen un- ser Gemeinwesen steht, können wir jedoch nur durch neue Partnerschaften von Politik, Wis- senschaft, Wirtschaft und Gesellschaft bewältigen. Indem der Staat mehr Gesellschaft be- kommt und sich für zivilgesellschaftliches Engagement öffnet, können zugleich neue frucht- bare Interaktionsfelder entstehen: Raum für mehr Eigeninitiative, Selbstorganisation und Selbstbestimmung engagierter Bürgerinnen und Bürger, eine stärkere Partizipation an Ge- staltungs- und Entscheidungsprozessen, vor allem im lokalen und regionalen Umfeld, erhö- hen die Identifikation mit den tragenden Institutionen unseres Gemeinwesens.

Soweit es um die Bewältigung der genannten Herausforderungen geht, zeigen wir uns hier- zulande freilich nur allzu häufig eher klagend und verzagt als zukunftsorientiert und optimis- tisch. Insbesondere wenn es darauf ankommt, anspruchsvolle Ziele zu bestimmen und effizi- ente Lösungswege zu finden, agieren wir bisweilen eher orientierungslos, mitunter gar nach der Devise: „Als wir das Ziel endgültig aus den Augen verloren hatten, verdoppelten wir un-

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sere Anstrengungen.“ Dabei ist es gerade die intelligente Verknüpfung von klaren Analysen und daraus entwickelten Visionen mit einer gehörigen Portion pragmatischer Umsetzungs- kunst, aus der Fortschritt erwächst. Ohne Pragmatismus bleiben die besten visionär formu- lierten Ziele zumeist bloß theoretische Vorstellungen. Pragmatismus ohne visionäre Ziele wiederum setzt sich der Gefahr aus, auf richtungsloses Durchwursteln beschränkt zu blei- ben. Gerade hier können Stiftungen ihre Rolle als dynamische Gestalter des gesellschaftli- chen Wandels am wirksamsten ausfüllen, indem sie die sozialen, kulturellen und wissen- schaftlichen Herausforderungen nicht nur analysieren und annehmen, sondern ihnen auch mit Weitsicht und wohlüberlegten, präventiven Maßnahmen begegnen. Zugleich erwächst den Stiftungen dadurch, dass sie auf lange Frist angelegt und weniger kurzfristigen Zwängen ausgesetzt sind, wie sie etwa aus Wahlen, Quartalsberichten usw. resultieren, die Verant- wortung dafür, gerade diejenigen Herausforderungen und Aufgaben wahrzunehmen, die anderweitig (noch) unterschätzt werden und bei denen aus dem langfristig Wichtigen noch nicht kurzfristig Dringliches geworden ist.

Dabei gilt es zugleich zu bedenken, dass Stiftungen allein nur begrenzte Wirkung entfalten können. Die Wertschätzung des Stiftungshandelns in unserer Gesellschaft darf uns nicht zu einer Überschätzung ihrer Handlungsmöglichkeiten verleiten: Stiftungen sind nach wie vor ein relativ kleiner Teil der Zivilgesellschaft. Sie können, bei allem Grund zum Selbstbewusst- sein, doch nur jeweils vergleichsweise bescheidene Beiträge leisten. Wir sollten darum in selbstkritisch-selbstbewusster Bescheidenheit die Partnerschaft mit anderen suchen und ausbauen, so wie dies die Litfin Stiftung in hervorragender Weise bereits praktiziert: unterei- nander, mit anderen Akteuren der Zivilgesellschaft, mit den Vertretern von Wirtschaft, Kultur, Politik und staatlicher Verwaltung.

Auf die Schlüsselfragen unserer Zeit gibt es keine „allein richtige“ und schon gar keine „ein- fache“ Antwort. Aber dass die zumeist komplexen Fragen eine weiterentwickelte Verantwor- tungsteilung und vermehrte Kooperation zwischen unterschiedlichen Sektoren erfordern, ist mittlerweile, so glaube ich, eindeutig geklärt. Um den Wandel erfolgreich gestalten zu kön- nen, brauchen wir ein neues Konzept der Verantwortungsteilung zwischen Staat und Gesell- schaft, das auch zum Zusammenhalt aller Beteiligten beiträgt. Darin wiederum liegt eine der Grundvoraussetzungen erfolgreicher Reformpolitik. Raum für mehr Eigeninitiative, Selbstor- ganisation und Selbstbestimmung engagierter Bürgerinnen und Bürger, eine stärkere Parti- zipation an Gestaltungs- und Entscheidungsprozessen vor Ort und auch eine damit zu stär- kende Identifikation mit dem Gemeinwesen bilden wichtige Erfolgsvoraussetzungen. Und die Bereitschaft zu solch bürgerschaftlichem Engagement ist in den letzten Jahren, wie wir auch den Freiwilligensurveys entnehmen können, deutlich gewachsen.

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Eine Erneuerung der Verantwortungsteilung zugunsten von Gemeinsinn und Gemeinwohlan- liegen erfordert es, die spezifischen Gemeinwohlkompetenzen der Akteure aus Zivilgesell- schaft, Staat, Wirtschaft und Politik besser zusammenzuführen und füreinander fruchtbar zu machen. Am ehesten kann man dies auf kommunaler und regionaler Ebene realisieren; auch darum ist es so wichtig, dass Stiftungen sich in die Belange ihres jeweiligen Umfeldes proak- tiv einmischen!

Die theoretisch allenthalben hervorgehobene Notwendigkeit, künftig an einem Strang zu zie- hen, gilt es nunmehr auch praktisch umzusetzen. Nur so können wir vermeiden, dass es uns eines Tages so geht wie Alice im Wunderland. Noch hadernd, ob all die Gefahren tatsächlich real sind, stehen wir an einer ähnlichen Weggabelung und scheinen nicht so recht zu wissen, in welche Richtung wir gehen sollen. So ging es dereinst auch Alice: „’Welchen Weg soll ich nehmen?’ fragte sie die grinsende Katze am Wegesrand. ‚Wo willst du hin?’ antwortete die Katze. ‚Ich weiß es nicht’, gab Alice zurück. ‚Dann’, sagte die Katze, ‚spielt es keine Rolle, solange du nur weit genug gehst’.“ (Lewis Carroll) Anstatt nur jeder für sich verschiedene Wege auszuprobieren, gilt es also, eine gemeinsame Richtung zu finden. Die künftigen Auf- gaben in der Stiftungsarbeit erfordern zwar ein gründliches Analysieren und Diskutieren, aber am Ende müssen konkrete, wohldurchdachte und erfolgreich umgesetzte Vorhaben stehen. So wie es Friedrich Schiller schon vor 200 Jahren formuliert hat: „Wo die Tat nicht spricht, da wird das Wort nicht viel helfen.“ (aus: Die Braut von Messina).

IV. Ausblick auf 2017

Wenn wir in weiteren fünf Jahren das zehnjährige Bestehen der Litfin Stiftung feiern können, dürfte uns noch weitaus deutlicher als heute vor Augen stehen, wie sehr ehrenamtliches, fachkundiges und finanzstarkes Engagement für die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft von entscheidender Bedeutung sind. Die Rahmenbedingungen des jeweiligen Stiftungshan- delns dürften sich bis dahin noch weiter in die virtuellen Plattformen für Kooperation und Vernetzung, aber auch für zusätzliches Fundraising verlagert haben. Stichworte wie „better- place“ und „Ashoka“ oder auch das rasant zunehmende „Crowd Funding“ (ich verweise nur auf http://www.startnext.de/amadigi-fuer-alle und auf die Cembalo-Restaurierungsaktion un- ter www.impulse-fuer-goettingen.de) - bei letzterem ist übrigens die Litfin Stiftung gerade den Händel-Festspielen behilflich - , sind dann bestimmt für keinen hier im Saal mehr als exotisch anmutende Fremdwörter zu verstehen. Stiftungen setzen schon jetzt – und werden dies künftig noch sehr viel mehr tun – sowohl virtuell als auch ganz real ein Zeichen gegen die

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bisweilen um sich greifende Verantwortungsmüdigkeit. In der richtigen Mischung aus Ken- nerschaft, Könnerschaft und viel Fortune bereiten sie nicht nur ihren Destinatären, sondern auch den in Stiftungen Tätigen viel Freude. Einer amerikanischen Studie zufolge leben Men- schen, die stiften oder in Stiftungen tätig sind, deutlich länger als Personen, die nicht stiften.

Wie dem auch sei, lassen Sie uns jedenfalls gemeinsam darauf hinwirken, dass es uns am Ende nicht so geht, wie es Wilhelm Busch schon vor mehr als hundert Jahren mit Blick auf ehrenamtliche Tätigkeit an die Wand gemalt hat:

„Willst du froh und glücklich leben, lass kein Ehrenamt dir geben!

Willst du nicht zu früh ins Grab Lehne jedes Amt gleich ab!

Wieviel Mühen, Sorgen, Plagen Wie viel Ärger musst Du tragen;

Gibst viel Geld aus, opferst Zeit – und der Lohn? Undankbarkeit!“

Ich bin sicher, liebe Frau Litfin und lieber Herr Litfin, dass Sie auch künftig die Dankbarkeit der von Ihnen Geförderten beinahe täglich spüren werden. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen, dass es Ihnen auch weiterhin so überzeugend gelingt, eigenes bürgerschaftliches Engagement zu zeigen und zugleich zu weiterem gemeinnützigen Handeln anzustiften. Auf dass Sie angesichts der Komplexität der damit bisweilen verbundenen Herausforderungen nicht verzagen, getreu dem einem Physiker nicht ganz unbekannten Motto Albert Einsteins:

„Inmitten der Schwierigkeit liegt die Möglichkeit.“ Und das immer aufs Neue!

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

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