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Academic year: 2022

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Zeitung des Kiezbündnisses Klausenerplatz e.V.

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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

  als wir im Frühjahr 2001 mit der Herausgabe  des KiezBlatts begannen, sind wir in den ersten  elf Heften zunächst alle Straßen im Kiez abgegan- gen und haben die Geschäfte und Lokale vorge- stellt.

  Begonnen hatten wir mit dem Klausenerplatz. 

Dies wollen wir nach nunmehr 15 Jahren wieder- holen  und  schauen,  welche  Geschäfte  es  immer  noch gibt und wo sich welche Änderungen erge- ben haben.

  Hier sind vergleichsweise viele Geschäfte und  Lokale in ihrer ursprünglichen Form erhalten ge- blieben, was ein gutes Zeichen für den Standort  ist. 

  Auch  beginnen  wir  im  vorliegenden  Heft  mit  zwei neuen Reihen, mit denen wir Ihnen die an- sonsten etwas vernachlässigten Bildenden Künst- ler im Kiez näher bringen möchten. So werden wir  alle Ateliers und Galerien im Kiez vorstellen und  beginnen in diesem Heft mit der „Atelier Plus Ga- lerie“ in der Knobelsdorffstraße. Und mit dem Ab- druck  eines  Gemäldes  der  Nehringstraße  startet  eine lose Serie, in der wir Ihnen die Werke von Ma- lern und Zeichnern aus unserem Kiez vorstellen.

  Das Thema Umwelt und Klimaschutz beschäf- tigt  uns  ja  schon  seit  einigen  Jahren.  Der  „Öko- Kiez“ kommt zwar langsam, aber doch stetig vo- ran.  In  diesem  Heft  stellen  wir  Ihnen  das  neue  Projekt  „Urban  Gardening“  vor,  das  in  diesem  Jahr startet und mehr Grün in unser Wohngebiet  bringen wird. Auch die Verbreitung der E-Mobi- lität im Kiez wird mit der in Aussicht gestellten  Umrüstung der Flotte des Pflegedienstes Gadow- Gehrke  und  der  Installation  von  zwei  Ladestati- onen einen Schritt voran kommen.

  Historische Beiträge dürfen auch in diese Kiez- Blatt nicht fehlen. So hat unser Gastautor Jörg Ci- chon in seinen Erinnerungen nachgeforscht und  seine  Gedanken  zum  Klausenerplatz  in  seiner  Kindheit zu Papier gebracht. Harald Marpe stellt  mit der Nehringstr. 21/22 ein weiteres historisch  bedeutsames  Haus  im  Kiez  vor.  Und  wer  wußte  schon, daß Herbert Wehner während der Weima- rer Republik in Charlottenburg eine Zeitlang Un- termieter von Erich Mühsam war?

  Wie  gewohnt  runden  Gewerbe-  und  Kieznoti- zen das Sommerheft ab. Wir sind sicher, daß Sie  in  der  hoffentlich  warmen  Jahreszeit  etwas  Zeit  zum Lesen finden werden und wünschen Ihnen  dabei wie immer viel Vergnügen!

Ihre KiezBlatt-Redaktion

Inhalt

Seite 2

Liebe Leserinnen, liebe Leser Seite 3

Geschäfte und Lokale am Klausenerplatz Seite 5

Der Klausenerplatz früher Seite 6

Klausenerplatz-Erinnerungen Seite 7

„Urban Gardening“ – unser Kiez soll schöner werden!

Seite 8 Ausflug mit Flüchtlingskindern Seite 9

Umfrage

Rechte Vorfälle im Bezirk Seite 10

Charlottenburg-Modelle Seite 11

Wir begrüßen im Kiez ...

Wir gratulieren...

Gewerbenotizen Seite 12

Mein Lieblingsladen Seite 13

Ateliers und Galerien im Kiez (1)

Seite 14

Buchtipp des Quartals Stadtteilzeitungen Seite 15

Krach und Treuebruch Seite 16

110 Jahre Kaiserdamm Historische

Häuser im Kiez (4) Seite 17

Erinnerungen an Rosemarie Seite 18

Kiezgesichter Das Ziel ist der Weg Seite 19

Kieznotizen Seite 21

Der „Willkommensbus“ ist da Seite 22

Bildende Kiez-Kunst Seite 23

Vermischtes Seite 24

Das Kiezbündnis informiert Die nächsten Termine Impressum

Die Fotos von der Pflanzaktion am 23. April stellten

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Danckelmannstr. 9d 14059 Berlin Tel. 030/32 60 25 80 Fax 030/32 60 25 82 www.steuer-dm.de

Geschäftsräume zog nach Umbau Sevim Ürgün  mit ihrem Friseursalon Sevim ein.

  Wir  passieren  die  St.Kamillus-Kirche  mit- samt  der  katholischen  Kita  und  dem  Cari- tas-Altenpflegeheim und finden in Hausnr. 14  das  asiatische  Restaurant  Asia-Sushi Time. 

2001 gab es hier das Edellokal Trio, wo u.a. der  damalige  Bausenator  Strieder  gerne  zu  Gast  war. Nach dem Unfalltod eines der beiden Be- sitzer wurde das Lokal aufgegeben und beher- bergt seither unter verschiedenen Namen asia- tische Gaststätten.

  Im nächsten Haus finden wir mit Tee-o-d’or wieder einen Dauerbrenner, denn Armin Wieg- ner ist dort schon seit 25 Jahren ansäßig. Erst  im April beging er dieses Jubiläum zusammen  mit  seiner  großen  Stammkundschaft,  die  kei- neswegs nur im Kiez zu Hause ist.

W

ir beginnen unseren Rundgang am Span- dauer Damm. Im Haus Nr. 4  hat wie vor  15 Jahren das Papiergeschäft seinen Sitz. Chri- stina  und  Maghsoud  Fallahi  führen  ihr  Ge- schäft für Bürobedarf schon seit 31 Jahren und  haben sich in all den Jahren einen treuen Kun- denstamm zugelegt. 

  Im  gleichen  Haus  befindet  sich  ebenfalls  seit Urzeiten (seit 1986) die Taverna Karagio- sis. Hier wechselte 2011 der Besitz vom Grün- der  Issa  Borschel  zum  ehemaligen  Angestell- ten Sohrab Assasaliyan, aber es gab keine Än- derungen  an  der  bewährten  Ausrichtung  des  griechischen Lokals.

  Ein  Haus  weiter,  in  Nr.  5,  finden  wir  nach  wie vor das Café Reet. Auch hier hat sich außer  einem Wechsel der Besitzerinnen, von Ann Lee  Dörtrechter  zu  Magdaleni  Kazantidou,  nichts  Wesentliches geändert.

  Im  Haus  Nr.  6  ist  wie  vor  15  Jahren  eine  Weinhandlung  beheimatet.  Früher  hieß  sie  nach  den  beiden  Eigentümern Elping&Gün- ther, nach Übernahme im Jahr 2005 durch den  vormaligen  Angestellten  Alexander  Jeschke  trägt das Geschäft den Namen Vinum.

  An der Ecke zur Neufertstraße ist nach wie  vor der Friseursalon Kubail ansässig. Frau Key  Kubail erledigt neben Friseurarbeiten nun auch  Kosmetik und Fußpflege ihrer Kundinnen.

  Haus Nr. 7 ist Sitz des Geschäfts für Haus- haltswaren & Geschenke von Frau Bärbel Lö- ser,  der  Laden  wird  von  älteren  Kiezanwoh- nern  nach  wie  vor  „Rudis  Resterampe“  ge- nannt, denn der hatte hier früher eine Filiale. 

Dem Vernehmen nach gibt Frau Löser ihr Ge- schäft aber in diesem Jahr an einen neuen Be- sitzer ab.

  Nebenan diente der kleine Laden in Hausnr. 

9  links  vom  Hauseingang  im  Jahr  2001  noch  als Büro des Taxibetriebes von Hagen Müller,  der auch die Kfz-Reparaturwerkstatt am „Nas- sen  Dreieck“  betrieb.  Von  2009  bis  zum  ver- gangenen  Sommer  fertigte  hier  die Floristin Anke Betz ihre Sträuße und Gestecke; in Kürze  soll in den Räumen eine kleine Galerie aufma- chen. Im großen Laden rechts der Haustür re- sidierte 2001 noch Herr Lahs mit seinem Brief- markenladen. Dieser stand nach der Geschäfts- aufgabe im Jahr 2010 jahrelang leer bzw. wur- de als Trödelladen genutzt. In diesem Jahr soll  hier nun die Geschäftsstelle des Roten Kreuzes  City Einzug halten.

  Im  Haus  Nr.  11  war  vor  15  Jahren  die Vil- la Kunterbunt  von  Angela  Boschan  ansäßig,  wo es neue und gebrauchte Kinderbekleidung  zum Verkauf gab. Sie verließ den Kiez aber be- reits 2002 in Richtung Pestalozzistraße; in die 

Geschäfte und Lokale am Klausenerplatz

Haus Nr. 9 im Jahr 2001:

Herr Lahs vor seinem Briefmarkenladen

Haus Nr. 11 im Jahr 2001: Villa Kunterbunt

(4)

S p e z i a l i tät e n ko n t o r

Danckelmannstraße 29 14059Berlin Tel. 030 – 322 66 19 Fax 030 – 322 66 22 VinumBerlin@gmx.de www.VinumBerlin.de Montag-Freitag 14 - 19 Uhr Donnerstag 14 - 20 Uhr

Samstag (Mai - Sept.) 10 - 14 Uhr (Okt. - April) 10 - 16 Uhr

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Am klAusener plAtz Margarethe von Wnuk Lipinski Apothekerin

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Spandauer Damm 49 14059 Berlin Tel.: 030 / 321 84 67 apothekeamklausenerplatz@web.de

Klausenerplatz, allen Billiganbietern wie Apol- lo oder Fielmann zum Trotz.

  Schließlich  kommen  wir  an  der  Ecke  zum  Spandauer  Damm  zur  dortigen  Apotheke. 

2001 hieß sie noch Charlotten-Apotheke, nach  der  Übernahme  durch  Margarethe  von  Wnuk  Lipinski  firmiert  sie  als Apotheke am Klau- sener Platz.

  Damit  beenden  wir  unseren  Rundgang  zu  den  Geschäften  und  Lokalen  am  Klausener- platz. Wie Sie sehen, ist hier Kontinuität ange- sagt, die Gewerbeszene rund um den Platz hat  sich in den vergangenen 15 Jahren kaum verän- dert. Dies wird  in der Danckelmannstraße, die  wir im nächsten Heft für Sie aufsuchen werden,  schon ganz anders sein.

kb

Haus Nr. 22 im Jahr 2001:

Frau Schauwecker vor ihrem Geschäft Galerie & Wein heute:

der Backshop Mondring

Foto: Klaus Freckmann

D

ie  beste  Aussicht  auf  den  Platz  hat  man  zweifelsohne  aus  rund  35  Metern  Höhe  vom  Dach  der  St.Kamillus-Kirche,  aber  diese  Gelegenheit bietet sich meist nur den Bewoh- nern des Altenpflegeheimes, das in den oberen  Geschossen  des  Baues  untergebracht  ist.  Im  Erdgeschoß ist, gleich neben der Kindertages- stätte,  das  kleine  Kloster  des  Kamillianer-Or- dens  zu  finden,  und  als  vierte  der  Einrich- tungen,  denen  der  imposante  Bau  als  Heim- stätte dient, ist natürlich die eigentliche Kirche  zu nennen.

  Sie wurde 1932 eingeweiht, nachdem die ka- tholische Gemeinde über zehn Jahre die ehe- malige Reithalle in der Neufertstraße als Not- kirche  benutzt  hatte,  wo  sich  heute  ein  Bio- Markt befindet.

Der Klausenerplatz früher

An der Westseite des Klausenerplatzes finden  wir  das  erste  Lokal  in  Nr.  21.  Dort  gab  es  be- reits 2001 das Café/Restaurant Anno Domini,  das nach einem Besitzerwechseln nun von Ka- rin und Adelchi Scopel geführt wird. 

  In Nr. 22 trafen wir vor 15 Jahren Frau Schau- wecker vor ihrem schönen Laden Galerie&Wein  an. 2004 wurde es zur Galerie am Schloß, und  seit 2007 ist dort der Backshop Mondring ansä- ßig. Heute heißt der Besitzer Steffen Frenz, zu- meist ist aber seine Mutter Ellen Frenz dort an- zutreffen. Sie ist dafür Eigentümerin der Klei- nen Kneipe im gleichen Haus, wenngleich das  Raucherlokal  von  Sohn  Steffen  und  Ehemann  Eckard betrieben wird. 2001 hieß der Besitzer  übrigens noch Schildknecht.

  Im nächsten Haus betreibt Herr Gerd Brünt- gens nach wie vor sein Fachgeschäft Optik am

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»Mit den Augen...?« – »Sehen wir.«

»Mit den Ohren...?« – »Hören wir.«

»Mit der Nase...?« – »Riechen wir.«

»Mit dem Mund...?« – »Reden wir.«

b.maske und g.maske A u g e n o p t i k

Schlossstraße 60 14059 Berlin-Charlottenburg

APOTHEKE

am Sophie-Charlotte-Platz Schloßstr. 30 - 31 14059 Berlin

Mo. - Fr. 8.00 - 18.30 Sa. 9.00 - 13.00 Tel. 030 / 34 26 141 Fax 030 / 34 09 69 78 Bestellungen: apo-sc@t-online.de www.apotheke-sophiecharlotte.de

Wir beraten Sie gerne!

Angelika Fandl

Auf einer Karte taucht der heutige Klausener- platz  erstmals  Mitte  des  19.  Jahrhundert  auf; 

dort ist er als Reitplatz ausgewiesen. Das Gar- des-du-Corps-Regiment  nutzte  das  Areal  von  1844  bis  1889  für  Übungen  zu  Pferde.  An- schließend  wurde  aus  dem  Platz  eine  öffent- liche Parkanlage. Zwei Jahre zuvor hatte er ei- nen  Namen  nach  dem  preußischen  Prinzen  Friedrich Karl erhalten.

  Der  Friedrich-Karl-Platz  zählte  damals  zu  den  wichtigsten  Wochenmarktplätzen  der  ra- sant  wachsenden  Stadt  Charlottenburg.  Das  Wohnviertel und die Straßen um den Platz wa- ren  bis  zu  Beginn  des  letzten  Jahrhunderts  vollständig bebaut. Ladengeschäfte für die Be- wohner gab es auch am Friedrich-Karl-Platz in  Hülle und Fülle. Das Kaufhaus an der Ecke zur  Danckelmannstraße stellte sich als „Haus der  guten Qualitäten und der billigen Preise“ dar,  so eine Anzeige von 1932. Das große Gebäude  wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört.

  Auf  dem  wichtigsten  öffentlichen  Platz  im  Viertel,  der  seit  1950  den  Namen  Klausener- platz  trägt,  fanden  auch  früher  schon  Veran- staltungen aller Art statt. Vor 1933 marschier- ten Anhänger der KPD auf, Nationalsozialisten  mit dem Redner Goebbels erschienen, und bis  in die 1960er Jahre führten die Fronleichnams- prozessionen der Kamillus-Gemeinde um das  Areal.

  In  „K  19“,  dem  Haus  für  Künstler  auf  der  Westseite  des  Platzes,  hatten  sich  Mitte  der  1970er  Jahre  Bildhauer  und  Maler  angesie- delt. Im gleichen Haus gab es mit den Freien  Theateranstalten eine Bühne, die von 1978 bis  2012  existierte,  und  bis  2007  das  „Geburts- haus Charlottenburg“, eine der ersten Einrich- tungen seiner Art in Europa. 

  P.S.:  Die  ausführliche  Geschichte  des  Klau- senerplatzes  ist  in  der  Broschüre  Nr.  9  der 

„Kiez-Geschichten“ dokumentiert. Sie ist in der  Buchhandlung  Godolt  und  im  KiezBüro  für  2  Euro zu haben.

hm

Ein Ausschnitt aus dem „Hobrecht-Plan“ von 1873 Geburtshaus und Freie Theateranstalten

Markt auf dem Friedrich-Karl-Platz; Foto: Heinrich Zille 1898

Eine Versammlung des „Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold“

im August 1926 auf dem Friedrich-Karl-Platz

Eine Fronleichnamsprozession der Kamillus-Gemeinde 1929

(6)

Öffnungszeiten

Montag - Freitag 10 - 18.30 UhrSamstag 10 - 14 Uhr

Yoga

im Kiez

Jeden Montag von 16.30 - 18.00 Uhr (Gruppe)

bei

erfahrener Yogalehrerin (BYV) Info: 0162 736 46 17

Martina Tinney

Klausenerplatz 6 D-14059 Berlin-Charlottenburg

Tel.: 325 79 06

www.vinifera-weinhandlung-berlin.de Geschäftszeit: Mo ab 14.00, Di - Do ab 12.00,

Fr ab 10.00 jeweils bis 20.00 Uhr, Sa 10.00 - 16.00 Uhr

O

b ich zu dem Heft über den Klausenerplatz  etwas beisteuern könnte? Irgendwie erwi- schte mich damals die Frage auf dem falschen  Fuß.  Und  nun  liegt  das  Heft  9  der  ‚Kiez-Ge- schichten’ längst vor.

  Dabei habe auch ich Erinnerungen an diesen  Platz, der ja zunächst für mich als Kind nur der 

‚Frika’ war, so die im Viertel verbreitete Kurz- form  für  den  Friedrich-Karl-Platz.  Aber  noch  früher, nur aus Erzählungen der Alten, als der  Bunker noch nötig war: Alarm! Meine Mutter  mit mir als Kleinstkind auf dem Arm, sie war  spät dran; kurz vor unserer Ankunft ging eine  Bombe direkt am Eingang runter, wo  sich die  Schutzsuchenden drängelten - viele, viele star- ben.  Großvater  verbot  daraufhin  meiner  Mut- ter, dort Schutz zu suchen mit dem Argument 

„entweder  wir  sterben  gemeinsam  oder  wir  überleben gemeinsam“. Von da ab überlebten  wir  gemeinsam  im  Luftschutzkeller  unseres  Hauses. Familiengeschichte…

  Dann war auch für mich dort oben der erste  Buddelkasten, der erste Sand, den ich um und  um schippte. Und die schon Großen, wenn sie  auf der Mauer saßen und die Drachen standen  still am Himmel, stundenlang; wie ich sie be- wunderte.

  Inzwischen der ‚Klausener’, in einem der un- zerstört  gebliebenen  herrschaftlichen  Häuser  auf der Westseite wohnte einer meiner Schul- freunde  mit  seiner  Familie,  Riesenwohnung,  Dienstbotenaufgang,  sein  Vater  selbständig, 

‚neureich’, dort wurde die Butter in Scheiben  aufs Brot gelegt. Hab ich so nie wieder erlebt.

  Und dann, in diesem  Alter,  indem  man  Tar- zan,  Akim,  natürlich  dann  Micky  Mäuse,  Tom  &  Jerry,  Western,  später  Jerry  Cotton,  ja,  auch  den  Landser,  und  so  vieles  an  ‚Gro- schenheften’, wie man  sagte,  regelrecht  ver- schlang,  das  Angebot  war riesig. Da konnten  wir in dem kleinen La- den  Haus  Nr.  9  unse- re  Hefte  hinbringen,  sie  wurden  begutach- tet  und  gezählt.  Dann  wurde gesagt, wie viel  wir  dafür  mitnehmen  könnten.  In  der  Regel  hieß  das  2:1,  sprich, 

Meine

Klausenerplatz-Erinnerungen

für  zwei  Hefte,  die  man  dem  Ladenbesitzer  ließ, konnte man sich ein neues Heft aus sei- nen Beständen aussuchen. 

  So wurde der Unfang unseres Lesestoffs im- mer geringer, alles wanderte nach und nach in  diesen Laden und dessen Regale quollen bald  über.  Hatten  wir  nichts  mehr  zum  Tauschen,  mussten wir kaufen. Bald rentierte sich das Ge- schäft für den Besitzer. Es dauerte nicht lange,  da nahm er nicht nur Geld, er fragte auch nach  Briefmarken oder Münzsammlungen. Die hat- ten  die  meisten  Jungen  in  jener  Zeit,  oftmals  von  einem  Onkel  geschenkt  bekommen  oder  vom Großvater geerbt. Mein Freund zum Bei- spiel  besaß  eine  wohl  recht  wertvolle  Samm- lung Schweizer Marken. Er gab sie dem Laden- besitzer in Zahlung. Dieser bot 40 DM, eine un- geheure Summe, mit der man viele, viele Hefte  kaufen  konnte.  Als  ich  das  meinem  Vater  er- zählte  und  auch  meine  Briefmarken  dort  hin  bringen wollte, war Vater außer sich. Er ging in  diesen Laden und stellte den Besitzer zur Rede,  er  verlangte  die  Sammlung  meines  Freundes  zurück. Der habe sie aber nun nicht mehr, be- reits weiter verkauft, so die Antwort. Mein Va- ter verzichtete nur auf eine Anzeige, weil es ja  nicht  die  Sammlung  seines  Sohnes  war.  Mei- ne Briefmarkensammlung konnte ich dann erst  später verkaufen, an einen ‚seriösen’ Händler.  

  Auch  meine  Tochter  übrigens  sammelte  noch Briefmarken. Aufgrund meiner Erfahrung  schloss ich mit ihr einen Vertrag, nach dem ich  immer das Vorkaufsrecht besaß. Lange schon  gehören ihre Marken nun mir und sie wird sie  mal erben. Auch Familiengeschichte. 

Jörg Cichon

Fronleichnamsprozession der St. Kamillus-Kirchengemeinde am 20. Juni 1957. Foto: Sylvia Feige

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Heilpraktikerin

Craniosacral-Therapeutin Diplom-Sozialpädagogin

Tel. 325 74 45 www.meine-hebamme-claudia.de

Hebamme

Seelingstraße 7 14059 Berlin 030 820 77 158 goldesel-berlin.de

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Nichtraucher Kneipe Seit 2007

Inh. G. Saal Seelingstraße 32 14059 Berlin T.: 321 97 54 / 325 68 97

W

er  hat  nicht  schon  immer  mal  im  Kiez  vor einer leeren Baumscheibe gestanden  oder sich bei dem einen oder anderen Pflanzk- übel gedacht, da könnte man doch mehr draus  machen? Und wer hat sich nicht schon gefragt,  wer  dafür  eigentlich  zuständig  ist,  dass  der  Kläre-Bloch-Platz so schön aussieht? Antwort: 

Wir alle!

  Einige Aktive aus der Wohnumfeld AG des  Kiezbündnisses  haben  sich  zusammen  mit  anderen  Anwohnern  schon  seit  einigen  Jah- ren um die Beete an Kläre-Bloch-Platz und die  Pflanztröge  gekümmert.  Und  jetzt  haben  wir  die  Mittel  und  die  Zusage  des  Bezirksamtes,  unseren Kiez (noch) schöner zu machen - wenn  wir dies selbst in die Hand nehmen. Das Kie- zbündnis war mit einem Projektantrag “Urban  Gardening“ (kreatives Stadtgärtnern) im Wett- bewerb um sogenannte „Ehrenamtsmittel“ für  2016  bei  der  Senatsverwaltung  für  Stadtent- wicklung erfolgreich.

  Pflanzen,  Arbeitsgeräte  und  Hilfsmittel  (Erde,  Kantensteine,  Rankhilfen  etc.)  können  vom Kiezbündnis zur Verfügung gestellt wer- den, in Kürze auch ein sogenanntes „Wasser- standrohr“. Mit diesem kann man im Sommer  aus  allen  Hydranten  im  Straßenland  Wasser  zum Gießen entnehmen und spart sich so müh- same Wege mit Gießkannen durch den Kiez. 

  Wer also Lust hat, kann ab sofort eine (oder  mehrere?)  Baumscheiben  im  eigenen  Woh- numfeld (im Kiez) individuell gestalten, soweit  Fußgänger oder z.B. parkende Autos nicht be- einträchtigt/gefährdet  werden.  Dazu  können  Interessenten mit uns unbürokratisch die Be- schaffung der Pflanzen, Arbeitsgeräte und von  sonstigen  Materialien  regeln.  Natürlich  ge- hen  wir  davon  aus,  dass  sich  die  Baumschei- bengärtner*innen nach der Bepflanzung auch  um  die  Pflege  „ihrer“  Baumscheibe(n)  und  vielleicht auch der benachbarten, insbesonde- re aber auch um die Bewässerung im Sommer,  kümmern.

Die schönsten Baumscheiben können mit Foto,  Standort und Kontaktdaten der Gärtner*innen  zum  Wettbewerb  zur  „Kiezbaumscheibe  des  Jahres“ bis zum Stichtag 24. Juni 2016 im Kiez- büro oder besser per Mail an bade@klausener- platz.de  eingereicht  werden.  Wir  werden  die  Baumscheiben  im  Kiez  Ende  Juni  mit  einer  Jury  besichtigen  und  dann  beim  Kiezfest  am  9. Juli die drei schönsten prämieren. Die „kre- ativste“  Gestaltung  erhält  einen  Sonderpreis. 

Beides natürlich unter Ausschluss des Rechts- weges!

  Im Herbst (nur) dieses Jahres haben wir die  einmalige  Chance,  seit  langem  leer  stehende  Baumscheiben im Kiez selber mit neuen Stra- ßenbäumen  zu  bepflanzen.  Das  Grünflächen- amt hat angeboten, uns eine Einführung in die  Baumpflanzung zu geben und die im Straßen- land geeigneten/zulässigen Baumarten zu be- nennen. Bis Mitte Mai soll auch die Liste der  Baumscheiben vorliegen, die z.B. wg. oberflä- chennahen  Leitungen  oder  wg.  Reservierung  für  die  Berliner  „Stadtbaumaktion“  nicht  von  uns bepflanzt werden können. Die Projektmit- tel für die Beschaffung der Straßenbäume sind  begrenzt. Deshalb wollen wir diese vor allem  nach  Eingangsdatum  der  Anträge  von  Haus-  oder Nachbarschaftsgemeinschaften, im Kiez- büro oder per Mail, vergeben. Für Straßenbäu- me ist die Bewässerung in den ersten Jahren  die  wichtigste  Voraussetzung  für  das  Überle- ben. Sie müssen außerdem eine Mindestgröße  (Stammhöhe > 2,2 m, -umfang ca. 20 cm) mit  entsprechendem Wurzelballen haben, so dass  bei  der  Baumpflanzung  schon  ein  paar  Leu- te  mit  anpacken  und  hinterher  fleißig  gießen  müssen.  Das  sollten  alle  Gemeinschaften  be- rücksichtigen,  die  einen  Baum  pflanzen  wol- len. Der Baum wird von der Baumschule oder  ggf. dem Grünflächenamt direkt an die Pflanz- stelle geliefert.

  Neben  Blütenpflanzen,  Stauden  und  Bäu- men können wir auch ein paar Obstgehölze im  Kiez pflanzen. Auch für die Begrünung einiger  Fassaden wurden uns Mittel bewilligt, die wir,  in enger Kooperation mit dem Klimaschutzma- nagement,  bevorzugt  bei  straßenseitigen  Fas- saden einsetzen wollen - damit wir alle etwas 

„Urban Gardening“ –

unser Kiez soll schöner werden!

BWB-Standrohr auf einem „Unterflurhydrant“, Foto C. Bade

Pflanzaktion am 23.April dieses Jahres

(8)

Verband alleinerziehender Mütter und Väter Landesverband Berlin e.V.

Beratung, Information, Treffpunkt Seelingstr. 13 • 14059 Berlin Tel.: (030) 851 51 20 Mail: vamv-berlin@t-online.de Mo, Di, Do, Fr von 9 - 13 Uhr Mi 15 - 17 Uhr

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davon haben. Möglich ist dies natürlich nur mit  schriftlicher  Einverständniserklärung  und  in  Verantwortungsübernahme  durch  den/die  je- weiligen Hauseigentümer.

  Wie  schon  erwähnt,  gibt  es  die  Förderung  zum urbanen Gärtnern nur für den Klausener- platz-Kiez und nur dieses Jahr. Also liebe Nach- barn,  wartet  nicht  zu  lange,  organisiert  Euch 

und  lasst  uns  schnell  die  einmalige,  große  Chance nutzen!

  Anträge  und  Nachfragen  bitte  an  den  Pro- jekt-Koordinator  Christian  Bade  (bade@kiez- bündnis.de) oder 0177 / 40 37 249). Auch das  Grünflächenamt  Charlottenburg-Wilmersdorf  gibt zu Fachfragen gerne Auskunft. 

Martin Burth

W

ir,  der  KiezKultur  Charlottenburg  e.  V. 

in Gründung, sind u.a. sehr an einer Zu- sammenarbeit mit der „Schule am Schloss“ in- teressiert,  um  deren  gute  Arbeit  in  den  Will- kommensklassen zu unterstützen.

  Eine  ehemalige  Lehrerin  der  Schule  und  Mitglied unseres Vereins, begleitet die Klasse  6w schon seit langer Zeit und hatte auch schon  einen  Kontakt  zum  Mehrgenerationenhaus  Charlottenburg hergestellt, in dem die meisten  unserer  Mitglieder  schon  ehrenamtlich  tätig  waren. Vorwiegend in der Kinder- und Frauen- arbeit.

  Anfang  des  Jahres  wurde  durch  Umstruk- turierungsmaßnahmen  ein  weiteres  Arbeiten  nicht mehr möglich. Da es uns aber sehr wich- tig war, unsere gemeinsame ehrenamtliche Ar- beit, die wir jahrelang engagiert betrieben ha- ben, fortzusetzen, haben wir uns zur Vereins- gründung entschlossen.

  Wir freuen uns sehr, dass wieder der Kon- takt zur Schule hergestellt wurde.

  Weiterhin  betreuen  vier  weitere  Mitglieder  des Vereins seit einigen Wochen ehrenamtlich  einmal wöchentlich vier Schüler der Klasse 6w,  um  sie  gezielt  bei  ihren  spezifischen  Proble- men zu unterstützen und ihre Fähigkeiten zu  fördern.

  Nun  kam  es  am  Montag,  dem 19. April dieses Jahres,  zu einer weiteren sehr schö- nen  Aktivität  unseres  Ver- eins.  In  Absprache  mit  der  Klassenlehrerin  veranstal- teten wir einen Ausflug mit  Picknick in den Schlosspark. 

So schön wie das Wetter war,  war auch die Stimmung. Um  9.00 Uhr ging´s an der Schu- le los. Jedes von den Kindern  hatte etwas zu tragen: Spiel- geräte,  Decken  oder  Pro- viant.  Schon  auf  dem  Weg  gab es viel Gesprächsanlass  zwischen  Kindern  und  Er- wachsenen. Im Park bewun-

Ausflug mit Flüchtlingskindern

derten die Kinder die schön bepflanzte Anlage,  und sie erhielten einige Informationen über das  Schloss Charlottenburg.

  Etliche Kinder waren noch nie dort gewesen. 

Am gültigen Picknickplatz waren gar nicht die  mitgebrachten Leckereien die Hauptattraktion,  sondern die Möglichkeit, miteinander zu spie- len und zu toben.

  Dann  gab´s  aber  doch  noch  eine  kulina- rische  Attraktion:  Mitglieder  unseres  Vereins  brachten selbstgemachtes Börek.

  Das Urteil der Kinder über diesen Vormittag  brachte ein Junge zum Ausdruck, in dem er uns  fragte: „Was ist das Gegenteil von langweilig?“ 

Als ihm verschiedene Angebote gemacht wur- den wie: „lustig, interessant, spannend, unter- haltsam…“, sagte er: „Ja, so ist es heute.“

  Auf  dem  Nachhauseweg  konnte  ich  noch  Zeuge folgenden Gesprächs werden: Eine afri- kanische  Schülerin  kritisierte  eine  syrische  Klassenkameradin,  dass  die  zu  viel  Arabisch  spräche.  „Wir  müssen  doch  Deutsch  lernen,  deswegen sind wir doch hier, das ist doch wich- tig.“ Das syrische Mädchen stimmte ihr zu, gab  aber  zu  bedenken,  dass  es  doch  auch  schön  sei, sich in der eigenen Sprache unterhalten zu  können. Teresa aus Afrika blieb aber unerbitt- lich. Kurze Zeit später sah ich die beiden einge- hakt  und  lebhaft  kommunizieren.  Teresa  ließ  sich ein arabisches Lied beibringen.

Markus Schulz

(9)

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A

uf  einem  Kiezspaziergang  hören  wir  uns  nach bewährter Art und Weise wieder ein- mal in unserem Viertel um. 

  Uns begegnen Menschen, die gemeinhin die  Wahl  zum  Abgeordnetenhaus  für  „unwichtig“ 

ansehen oder sich ablehnend äußern: „Ich bin  unpolitisch, daher wähle ich nicht“. Die Person  der Politikerin/des Politikers wird kritisch be- trachtet. Für mehrere Befragte sind dies „Frem- de, die in einer anderen Welt leben, die nur an  sich  selbst  und  ihre  Interessen  denken,  statt  sich  um  Alltagssorgen  ihrer  Wähler  zu  sche- ren.“ Sie drehen ihr Fähnchen nach dem Wind,  eigentlich  sind  es  „überflüssige  Menschen,  doch  ohne  sie  geht‘s  auch  nicht“.  Ein  Mann  bringt  es  auf  den  Punkt:  „Ich  vertraue  denen  nicht“.

  Eine  Vielzahl  befragter  Passanten  fordert,  daß  Politiker  ihre  Wahlversprechen  einlösen  sollten,  z.B.  sich  für  eine  gerechte  Sicherung  der  Sozialsysteme  einsetzen,  „drohende  Al- tersarmut verhindern und Zuzahlungen bei der  Krankenversorgung streichen.“ Weiterhin wird  eine Anpassung derzeitiger Steuersätze gefor- dert,  denn  für  kleine  Betriebe  sei  die  Steuer- belastung  erdrückend  und  Familienbeihilfen  müssten erhöht werden. 

  Das Schulsystem sei desolat und bringe stän- dig  Irritationen  für  Lehrer  und  Schüler  auf-

Umfrage:

Für welche Interessen müssen sich zur Wahl des Abgeordnetenhauses nominierte Politi- ker stark machen?

I

m Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf gab es  im vergangenen Jahr 182 rechte und diskri- minierende Vorfälle, davon 22 Angriffe. 

Motive

  Das  häufigste  Motiv  rechter  Aktionen  war  Rassismus  (59  Vorfälle),  wobei  antimusli- mischer  Rassismus  (Muslimfeindschaft)  und  Antiziganismus (Feindschaft gegenüber Roma)  addiert  werden.  Rassistisch  motivierte  Ereig- nisse  verdreifachten  sich  im  Vergleich  zum  Vorjahr.  Das  zweithäufigste  Motiv  war  der  selbstdarstellerische  Auftritt  rechter  und  ex- trem rechter Gruppierungen (58 Vorfälle). An- tisemitismus war das dritthäufigste Motiv (25  Vorfälle). Im Berliner Vergleich ist dies ein sehr  hoher Wert. Die Verharmlosung oder Verherr- lichung  des  Nationalsozialismus  kam  19-mal  vor. Der politische Gegner war 16-mal das Ziel. 

Dazu  zählen  Anschläge  auf  Parteibüros  und  Pöbeleien oder der Angriff auf einen Berliner  Zeitungsredakteur. 

Rechte Vorfälle im Bezirk

grund  des  Wechsels  von  Unterrichtsplänen  und  -ausfällen.  Manch  einer  findet,  Politiker  hätten sich insbesondere für „deutsche Einge- borene, die Stärkung deutscher Werte und der  Meinungsvielfalt einzusetzen“, weil die Flücht- linge überhand nähmen.

  Andere  Kiezbewohner  verlangen  finanzier- baren Wohnraum und eine Kappung von Mie- terhöhungen. Dazu halten sie die Umsetzung  eines vernünftigen Wohnungsbauprogrammes  für notwendig.

  Außerdem monieren einzelne Personen die 

„Aufhebung des Stellenstopps im öffentlichen  Dienst“, andere sind um den „Weltfrieden“ be- sorgt.

  Schließlich, so ist zu hören, wäre mehr „Bür- gerbeteiligung“ und „Politik von unten“ zu be- grüßen.

rf

Ortsteile

  Im  Ortsteil  Charlottenburg  fanden  105  Vorfälle statt, das entspricht 58 Prozent. Char- lottenburg war bei allen Motiven und in allen  Vorfallsarten der häufigste Ort, vor allem Ver- anstaltungen rechter Organisationen, Angriffe  und  Propaganda.  In  Wilmersdorf  fanden  23  Vorfälle statt. Die beiden Ortskerne führen die  Statistik also an. Westend folgt mit 21 Vorfäl- len.  Aus  Charlottenburg-Nord,  Halensee,  Gru- newald und Schmargendorf wurden dem Regi- ster nur wenige Vorfälle gemeldet, die Dunkel- ziffer könnte aber höher sein. Bei 17 Ereignis- sen blieb der Treffpunkt unbekannt, dabei han- delte es sich z.B. um Veranstaltungen und In- fostände rechter Parteien wie der AfD oder der  NPD.

Art der Vorfälle

  Die  Veranstaltung  war  die  häufigste  Vor- fallsart  (74)  in  Charlottenburg-Wilmersdorf. 

Dabei überwogen Vorträge in rechten Einrich- tungen  und  in  Hinterzimmern.  Ganze  Ver- anstaltungsreihen  prägten  das  Jahr  2015: 

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Neurechte Vorträge fanden in der „Bibliothek  des Konservatismus“ statt. Extrem rechte Ver- schwörungsideologien  verbreiteten  die  Grup- pe  „Blauer  Himmel  Berlin“  (Antisemitismus)  und  „Neuschwabenlandtreffen“  (geschlos- senes  neonazistisches  Weltbild),  die  rechts- populistische Partei „Alternative für Deutsch- land“  und  deren  Jugendflügel  „Junge  Alter- native“.  Die  (neonazistischen)  Dienstagsge- spräche  wurden  fortgesetzt.  Propaganda,  z.B. 

Infostände,  Aufkleber  und  Flugblätter,  waren  die  zweithäufigste  Art  (55  Vorfälle).  Beides  lässt  auf  einen  hohen  Institutionalisierungs- grad im Bezirk schließen. Der starke Anstieg  bei  Propaganda  (Verdreifachung  gegenüber  2014)  zeigt  an,  dass  die  rechten  Szenen  nun  die Öffentlichkeit stärker als zuvor suchen.

Unser Kiez

  In  unserem  Kiez  wurden  keine  rechten  Aktivitäten  registriert.  Gab  es  wirklich  kei- ne rechten Pöbeleien oder diskriminierenden  Vorfälle oder wurden sie nur nicht gemeldet? 

Das  KiezBüro  in  der  Seelingstr.  14  ist  übri- gens ebenso eine Meldestelle für derartige Be- obachtungen wie der Falken-Jugendclub in der 

Schloßstr. 19, wo auch der Redaktionssitz des 

„Registers“ ist.         

Lea Lölhöffel

D

aß  es  für  eine  Stadt  von  der  historischen  Bedeutung  Charlottenburgs  keine  Model- le  gibt,  die  die  städtebauliche  und  architek- tonische  Entwicklung  von  den  Anfängen  um  1700 bis ins 19. Jahrhundert hinein darstellen,  überrascht. Volkmar Schnöke hat sich darange- macht, dies zu ändern. Seit einem Jahr baut der  freiberufliche Architekt, unterstützt von seiner  Frau, sechs Modelle der Altstadt; vier sind na- hezu fertig, die restlichen zwei sollen bis Ende  des Jahres in einem präsentationsfähigem Zu- stand sein.

  „Das von mir ausgewählte Gebiet Alt-Char- lottenburgs erstreckt sich in West-Ost-Richtung  vom Schloß bis zum Ernst-Reuter-Platz und in  Nord-Süd-Richtung  vom  Schloß  bis  zur  Bis- marckstraße“, heißt es in einem Begleitpapier,  in dem Schnöke sein Projekt beschreibt.

  Zu den 1,20 x 0,90 Meter großen Modellplat- ten gehören jeweils zwei Informationstafeln.

  Die einzelnen Stationen zeigen die Alt-Stadt  in den Jahren 1705, 1719, 1777, 1824, 1862 und  1888. 

  Der Detailreichtum und die hohe Präzision  der Arbeit hat etwas Faszinierendes. Verschie- dene Baumarten mit jeweils unterschiedlicher  Farbe und maßstabsgerechter Höhe und baro- cke Häuser werden aus Holz hergestellt. Dabei  sind Präzisionswerkzeuge im Einsatz.

Charlottenburg-Modelle

Volkmar  Schnöke  sucht  noch  nach  einer  pas- senden Lokalität, um seine Modelle auszustel- len. Und er hat noch einen weiteren Wunsch: 

„Ein ehrenamtlicher Mitarbeiter oder eine Mit- arbeiterin, die mir bei den letzten beiden Plat- ten hilft, wäre sehr hilfreich. Er kann sich ger- ne bei mir melden.“

Dipl. Ing. Volkmar Schnöke  Wilmersdorfer Str. 18, 10585 Berlin info@schnoeke.de   Tel.: 31 50 36 10

hm

Das Modell von Alt-Charlottenburg zeigt die Stadt im Jahre 1705.

Auf zwei Tafeln gibt es Hintergrundwissen.

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Wir gratulieren ...

Wir begrüßen im Kiez

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als  Verkaufsraum  für  hausgemachte  Feinkost  und französische Qualitätsweine. Im Gastraum  nebenan werden ab mittags klassische Bistro- gerichte sowie Kuchen und Tartes zum Kaffee  angeboten, und abends wird die „Gourmande- rie“ zum Menü-Restaurant. Nicht nur das Sor- timent, auch die Öffnungszeiten wurden erwei- tert, so dass dienstags bis samstags bereits ab  12.00 Uhr geöffnet wird. 

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„Glasbären“

verlassen Kiez

  Ende März mußten Ale- xander Lück  und  Thor- sten Brock  ihre  Glaserei  Die Glasbären in der Dan- ckelmannstr.  21  aufgeben,  der Eigentümer der Gewer- beräume  hatte  ihnen  ge- kündigt. Sie taten dies mit  trauriger Miene, war ihnen  doch  der  Kiez  in  all  den  Jahren  ans  Herz  gewach- sen. Doch auch vom neuen  Standort im Jungfernheide- weg 15a wollen sie für ihre 

Kunden  im  Kiez  weiter  mit  ihren  handwerk- lichen Diensten zur Verfügung stehen. Die be-

B

etritt man die Räumlichkeiten von Sita Tara  in  der  Danckelmannstraße  20,  spürt  man  die außergewöhnliche Atmosphäre, die sich be- reits über die großzügigen Räumlichkeiten mit- teilt. Wir betreten ein Refugium, das liebevoll  her- und eingerichtet ist. Im mittleren der Räu- me,  der  Anmeldung,  stehen  auf  einem  groß- en Tisch Wasser und Tee bereit. In einem Re- gal  gibt  es  Yoga-Hilfsmittel,  auf  einem  Stän- der Kleidung, die erworben werden kann. Der  große Raum zur Straße hat verspiegelte Wände  mit integrierten Stangen. Hier finden die Kur- se der CANTIENICA® -Methode statt. Sie schult  auf eine ganzheitliche Weise tiefgehendes Kör- perbewusstsein.  Sie  kann  ergänzend  zu  al- len Sportarten und in jeder Lebensphase trai- niert werden. Durch die Ausrichtung der Kno- chen  und  die  Kräf-

tigung,  sowie  die  Vernetzung  der  Tiefenmuskulatur,  wird  das  Skelett  geschützt  und  ge- stützt. Ein besonde- rer  Fokus  liegt  auf  dem  Beckenboden. 

Über  die  Spiegel  können die Teilneh- mer  sich  beobach- ten und korrigieren. 

Von  Nika  weiß  ich,  Berlin  ist  das  Mek- ka  für  diese  Me- thode.  Die  anderen  Kurse finden in den 

Mein Lieblingsladen

Sita Tara – Raum für Yoga und Bewusstseinsarbeit

kannten  Telefonnummern  321 45 68  und 0172-496 01 04  bleiben  bestehen. 

Und der Dicke Wirt nimmt  defekte Fenster und andere  Werkstücke  für Die Glas- bären entgegen.

Auch „Fotostudio D29“ schließt

  Frau  Pamela Schulze gibt ihr Fotogeschäft in der  Danckelmannstr.  29  Ende  Juli  auf  und  arbeitet  künf- tig in einem Fotolabor. 

  Nebenher  ist  sie  weiter- hin als mobile Fotografin tätig. 

Kontakt: 322 75 55

großen Räumen im hinteren Teil von Sita Tara  im Erd- und im Untergeschoss statt. 

  Nika  Kulpin  und  Firusa  Wille,  die  beiden  Gründerinnen von Sita Tara, sind ausgebildete  Yogalehrerinnen und haben nach langer Unter- richtspraxis  Sita  Tara  gegründet.  In  den  Kiez  sind sie zufällig geraten, über einen Besuch im  Ziegenhof haben sie die Räume in der Danckel- mannstraße  entdeckt.  Während  der  Renovie- rung hat sich der Kiez von der besten Seite ge- zeigt: hilfsbereite Nachbarn, die Gäste vom Di- cken Wirt haben mit angepackt, die große Fo- lie  am  Schaufenster  wurde  gemeinsam  ange- bracht, was nicht einfach war, und schon war 

„Schaufensteryoga“ kreiert. 

  Auch ohne „Schaufensteryoga“ wird seit Mai  2015 von Nika und Firusa und zehn weiteren  Yoga-Lehrer*innen  ein  vielseitiges  Kurspro- gramm angeboten, für das gilt: „Jeder ist will- kommen“.  Die  Kurse  reichen  von:  „Beginners 

(13)

www.unk-berlin.de

Unternehmensnetz Klausenerplatz e.V.

Yoga“,  „Yoga  für  Alle“,  „Cantienica-Training“, 

„Kinder Yoga“, „Nivita Class“, das ist ein jun- ger  europäischer  Yogastil,  „Restorative  Yoga“,  dies ist eine sehr sanfte Art des Yoga, „Schwan- gerenyoga“, „Yoga nach der Geburt“, „Univer- sal Yoga“, hier ist das Ziel die Erweiterung des  Bewusstseins und die Entwicklung einer nicht  dualistischen  Denkweise,  „Yin  Yoga“,  im  Ge- gensatz zum dynamischen Yoga ist es passives  Yoga, „Pilates“, diese Methode arbeitet von In- nen nach Außen, von der Tiefenmuskulatur zur  Bewegungsmuskulatur, bis zu „Sita Tara Yoga“,  das ist eine offene Yogaklasse, deren Idee darin  besteht,  Yoga  zum  Wohle  aller  Lebewesen  zu  praktizieren. Die Gebühr ist nicht an die Studi- opreise gebunden und kann auf Spendenbasis  beglichen werden. Die eingenommenen Mittel  werden für wohltätige Zwecke verwendet. Das  Hauptziel  ist,  die  Verbreitung  von  Yoga  und  Dharma  zu  fördern.  Die  Yoga-Kurse  werden  auch in Englisch und Russisch angeboten. Für  Studenten gibt es Angebote, die über das Sport-

angebot der Universitäten gebucht werden kön- nen.  Es  gibt  separate  Umkleideräume  im  Un- tergeschoss,  was  nicht  immer  selbstverständ- lich bei Yogakursen ist. Die Teilnehmer*innen  brauchen keine Hilfsmittel mitzubringen, Mat- ten, Bälle, Bänder, Decken etc. sind ausreichend  vorhanden. 

  Bei  meinem  Besuch  habe  ich  gemerkt,  wie  gut durchdacht und engagiert hier Angebote ge- macht werden. Und wieder gibt es ein anspre- chendes Schaufenster mehr im Kiez.     

  Umfassend über alle Angebote, den Stunden- plan, die Preise und den philosophischen Hin- tergrund informiert die optisch und graphisch  sehr ansprechende website: http://sitatara.de/ 

Kontakt: info@sitatara.de  • Tel.: 922 726 7 P.S.: Tara ist eine Gottheit des im alten Indien  entstandenen  tantrischen  Buddhismus.  Sie  ist  Vorbild für weises und gütiges Handeln.

cj

E

inen „ruhigen, inspirierenden Mal-Ort“ hat  Christine Höppner nach ihren eigenen Wor- ten  für  sich  und  andere,  an  der  Malerei  Inte- ressierte,  geschaffen.  Ihre  „Atelier  Plus  Gale- rie“  liegt  in  der  Knobelsdorffstraße  10.  Hier  malt und verkauft Christine Höppner ihre Ar- beiten in einer Atmosphäre, die die ganzheit- liche  Orientierung  der  Gestalttheorie  deutlich  widerspiegelt.

  Nach  dem  Abitur  absolvierte  sie  zunächst  eine Goldschmiedelehre und anschließend ein  Pädagogik-Studium  mit  dem  Wahlfach  Kunst- erziehung.  Darauf  folgten 

eine  Fortbildung  zur  Ge- staltpädagogin,   zur  Super- visorin  und  immer  wieder  Mal-  und  Zeichenkurse  bei  renommierten  Professoren  und  Malern,  in  denen  sie  ihr  Können  weiter  entwi- ckelte.  Ihre  Werke  stellte  sie  in  zahlreichen  Ausstel- lungen  in  Berlin,  im  Um- land  und  in  Schleswig-Hol- stein dem Publikum vor.  Vor  einiger  Zeit  ist  sie  in  ihrer  künstlerischen  Arbeit   zum  Gegenständlichen  und   zu  realitätsbezogenen Themen  zurückgekehrt.  Seit  2005 

hat sie nun ihre eigene „Atelier Plus.Galerie“ 

in unserem Kiez, in dem sie schon seit vielen  Jahren lebt. 

Ateliers und Galerien im Kiez (1)

„Atelier Plus Galerie“

Gerne nimmt Christine auch Aufträge entgegen  und fertigt u.a. nach Fotovorlagen individuelle  Bilder  an,  die  sich  wunderbar  als  Präsent  für  die verschiedensten Anlässe eignen.  

  Neben ihren eigenen Bildern  bietet sie  Kurse  in intuitivem und freiem Malen und Zeichnen  an. Das Angebot reicht von einem „Schnupper- kurs“  über Arbeit in kleinen Gruppen bis hin  zu  Einzelunterricht.  Auch  Wochenend-Work- shops   mit  diversen  Materialien  zu  verschie- denen Gebieten  der bildenden Kunst (z.B. Abs- traktes Malen oder  Wilde Malerei als Einstieg)   werden  angeboten.  Auch  hier  wird  bewusst  Wert auf den ganzheitlichen Ansatz gelegt.  

  Darüber  hinaus  gibt  ihr  Sohn Till jeden Donnerstag- nachmittag  Comic-  und  Kreativkurse.

  Wer  sich  einen  ge- naueren  Überblick  über  das  breitgefächerte  Ange- bot  verschaffen möchte und  eventuell  mehr  über  Prei- se und Termine für die Kur- se erfahren will, kann dies  auf ihrer sehr informativ ge- stalteten Website www.chri- stine-hoeppner.de  nachle- sen.  Per  E-Mail  ist  Christi- ne  Höppner  unter  christi- ne.hoeppner@t-online.de  zu erreichen. Die Galerie ist  montags und dienstags von 15 bis 18 Uhr geöff- net – ein Besuch lohnt sich in jedem Fall!

Barbara Gregor 

(14)

Spandauer Damm 46 14059 Berlin Tel.: 030 89 75 44 72 Fax: 030 89 75 44 73 Email: info@ptzk.de web: www.ptzk.de Öffnungszeiten:

Mo - Do 7:30 - 19:30 Fr 7:30 - 16:00 und nach Vereinbarung

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Buchtipp des Quartals

„Ohrfeige“

D

ie Problematik der großen Flüchtlingsströ- me  ist  ein  Thema  der  Stunde.  Deutsche  Autoren wie Merle Kröger mit „Havarie“ oder  Jenny  Erpenbeck  mit  „Gehen,  Ging,  Gegan- gen“  haben  zuletzt  viel  Aufmerksamkeit  er- regt. Und da ist Abbas Khider. Er wurde 1973  in Bagdad geboren, 19jährig wegen seiner po- litischen  Aktivitäten  im  Irak  inhaftiert  und  1996  entlassen.  Über  eine  lange  Route  kam  er  anschließend  als  illegaler  Flüchtling  nach  Europa. Seit 2000 lebt er in Deutschland, stu- dierte,  und  veröffentlichte  2008  seinen  in  Deutsch  geschriebenen  Debütroman  „Der  falsche  Inder“, danach  die  hochgelobten und  ausgezeichneten  Romane  „Die  Orangen  des  Präsidenten“ und „Brief  in die Auberginenre- publik“,  in  denen  er  vom  irakischen  System  und der politischen Lage des Nahen Ostens er- zählt.

  In  seinem  aktu- ellen  Roman  „Ohr- feige“  (Hanser)  lässt  Khider  den  Flüchtling  Karim  Mensy  sprechen. 

Der  träumt  davon,  seine  Sachbearbei- terin in der Auslän- derbehörde  einmal  mit Gewalt zu zwin- gen,  ihm  wirklich  zuzuhören.  Dann  erzählt er seine Ge-

schichte. Von einer Schleppertour, die statt bei  Bekannten  in  Frankreich  im  bayrischen  Nie- derhofen endet. Von Gesetzen und politischen  Bedingungen,  die  jeden  Flüchtling  in  Spiel- ballposition halten bis ihre Anträge entschie- den sind. Von ehrenhaften Versuchen und Be- trügereien. Helden und Gangstern, die er traf. 

Ängsten und Träumen, die sie alle haben. Am  Ende lautet sein Bescheid „abgelehnt“ und ein  Schlepper  muss  organisiert  werden,  der  ihn  hoffentlich weiter nach Finnland bringt. Eine  ausgesprochen  lehrreiche  Geschichte,  wenn  man bis zum Ende zuhört, und sehr geeignet  Vor/Urteile zu überdenken.

Silke Johannes, Buchhandlung Godolt

Abbas Khider „Ohrfeige“

Hanser Verlag 2016 19,90 €

‚Berlin wie es ist und – trinkt’, so porträtierte  Adolf  Glaßbrenner  vor  über  150  Jahren  das  alte Berlin in dreißig Heften. Den nächtlichen  Trampelpfad  rund  um  die  Yorckstraße  suchte  Ende des 20. Jahrhunderts Horst Runkel heim,  und  was  der  Kneipenchronist  unterwegs  auf- schnappen konnte, tippte er zuhause ein und  verkaufte  49  Blättchen  seiner  ‚Kreuzberger  Neuen Zeitung’ im Dunstkreis der Szene. Seit  zwölf Jahren liegt in Kreuzberg ‚Kiez und Knei- pen’ kostenlos am Tresen aus. Doch man kann  es auch liegen lassen. Für Neukölln erscheint  eine lokale Ausgabe mit dem Zusatz ‚Kiez und  Kneipen. nk’. Im Nachbarschaftsheim Schöne- berg stellt eine Redaktion ‚Die Stadtteilzeitung’ 

für Schöneberg, Friedenau und Steglitz her. 

  Unter  den  regionalen  Zeitungen  Westber- lins ragte in den Siebzigern das überregional  beachtete ‚Spandauer Volksblatt’ heraus, wäh- rend die ‚883’ der Spontis oder der ‚Extradienst’ 

südlich des Kudamms unterbliebene Nachrich- ten  enthüllten.  In  dieser  Zeit  entstand  auch  die frauenpolitische Zeitschrift „Courage“. Die  Stadterneuerung veranlasste Stadtplaner, Bür- gerbewegte und Kunstfreunde eine Reihe von  alternativen  Stadtmagazinen  zu  verbreiten. 

Kostenlose Ausgaben werden durch Anzeigen  von Trendläden getragen. Häufig stellen diese  Blättchen ihr Erscheinen über kurz oder lang  wieder ein. Aktuelle Beiträge heutiger ‚blogs’ 

sind spärlich, manche werden sporadisch auf- gefrischt. Empfehlungen sind eher mit Vorsicht  zu genießen, da verdeckte Werbung das kom- merzielle Interesse verschleiern soll.

Als  einer  von  drei  Preisträgern  des  ‚Grimme  online  award  2015’  in  der  Kategorie  Informa- tion  wurde  ‚Neukoelln.net’  ausgezeichnet.  In  der  Begründung  der  Jury  wird  der  professio- nelle  Graswurzeljournalismus  der  Redaktion  als  ‚kunterbunt  und  lebendig’  gelobt.  Die  ak- tuellen  Ausgaben  verknüpfen  die  Medienprä- senz im Internet mit Facebook und Twitter. Be- sonders bei den Porträts der ‚Kiezköpfe’ rücken  unterschiedliche Lebensläufe ins Auge der Be- trachter. Themenschwerpunkte sind Stadtspa- ziergänge,  Restauranttests,  Berichte  über  Ob- dachlosentreffs und zur Lokalpolitik. Die Links  zu Veranstaltungen und Behörden finden sich  unter ‚nettes und nützliches’.                ks

Stadtteilzeitungen

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„Krach mit Herbert! Treuebruch!“, trug Erich  Mühsam am 10. März 1927 in sein Tagebuch  ein. Und sechs Tage später war dort zu lesen: 

„Herbert und Lotte ausgezogen“.

  Seinen  späteren  Untermieter  Herbert  Wehner  hatte  Mühsam  vermutlich  im  Au- gust 1925 bei einer antimilitaristischen Ver- anstaltung in Dresden kennengelernt. Müh- sam,  1878  geboren,  war  damals  schon  eine  bekannte  Figur.  Er  schrieb  Gedichte,  Thea- terstücke und Satiren und war im April 1919  führend  an  der  Gründung  der  Räterepublik  in  München  beteiligt.  Im  Juli  gleichen  Jah- res  wurde  er  als  „Hochverräter“  deswegen  zu Festungshaft verurteilt. 15 Jahre sollte er  sitzen,  doch  schon  Ende  1924  entließ  man  ihn  aufgrund  ei-

ner Amnestie aus  der Haft. 

  Mühsam  nahm  sich  mit  seiner  Frau  Kreszentia  (Zentl)  eine  Woh- nung  in  Char- lottenburg.  Das  Haus  „Am  Lüt- zow 10“ wurde im  Krieg zerstört, die  heutige  Adresse  lautet Arcostraße 1.

  Herbert  Wehner,  1906  in  Dresden  gebo- ren,  hatte  sich  zunächst  bei  der  Sozialis- tischen  Arbeiterjugend  organisiert.  Mit  15  ging er zu dem Anarcho-Syndikalisten, wur- de auch Mitglied der Roten Hilfe. Wie Müh- sam setzte er sich für den inhaftierten Räte- kommunisten  Max  Hoelz  ein,  was  zu  einer  Intensivierung des Verhältnisses führte. Die  Folge: Mitte 1926 zog Wehner bei den Müh- sams  in  Charlottenburg  ein.  Dort  lernte  er  Traute  Hoelz  kennen,  die  zum  Schein  eine  Ehe mit dem inhaftierten Hoelz geschlossen  hatte.  Ihre  ältere  Schwester  Lotte  Loebin- ger,  eine  Schauspielerin,  wohnte  ebenfalls  bei Mühsam; die Erdgeschoß-Wohnung muß  recht geräumig gewesen sein. Herbert Weh- ner und Lotte Loebinger wurden ein Paar, die  beiden heirateten 1927.

  Im Oktober 1926 erschien die erste Num- mer der von Mühsam herausgegebenen Zeit- schrift  „Fanal“,  an  der  auch  Wehner  mitar- beitete.  Er  war  allerdings  hauptsächlich  als  Sekretär  tätig,  der  Texte  redigieren  mußte. 

Wehner  wollte  auch  journalistisch  arbei-

ten,  doch  Müh- sam  verwehrte  ihm das. Im März  1927 kam es zum  offenen Bruch. Ob  Wehner  tatsäch- lich,  wie  Müh- sam  behaupte- te,  die  Kasse  und  die  Mitgliedskar- teien  der  „Anar- chistischen  Ver- einigung“ bei sei- nem  Auszug  mit- genommen  hatte,  wissen wir nicht.

    Wehner  blieb  zunächst  in  Berlin  und  schlug sich durch. Als er zurück nach Dres- den  ging,  blieb  Lotte  in  Berlin.  Schon  bald  schloß er sich der KPD an. Bislang hatte er,  der  Anarchist,  die  kommunistische  Partei  massiv kritisiert, doch er machte schon bald  Karriere in der nach der KPdSU größten kom- munistischen  Partei.  1930  zog  er  als  Abge- ordneter in den sächsischen Landtag ein und  wurde dann von Ernst Thälmann nach Berlin  in die Parteizentrale geholt. Wehner war ak- tiv im Widerstand gegen das NS-Regime tä- tig. Während seiner Inhaftierung in Schwe- den in den frühen 1940er Jahren brach er mit  der Partei und wurde Sozialdemokrat. In der  SPD brachte er es weit, er war von 1969 bis  1983 Fraktionsvorsitzender. Herbert Wehner  starb 1990.

  Bald nach Wehners Auszug verließen auch  Erich  und  Zentl  Mühsam  Charlottenburg.  

Im  Adressbuch  von  1928  finden  wir  sie  in  der  Dörchläuch-

tingstraße in Ber- lin-Britz.

  Schon bald nach  Hitlers  Machtan- tritt  wurde  Müh- sam verhaftet und  in  der  Nacht  vom  9.  zum  10.  Juli  1934  im  Konzen- trationslager  Ora- nienburg von SS- Leuten ermordet.

  Seine  Frau  Zentl  überstand  das  Exil  in  Moskau und starb 1962 im Ostteil Berlins.

hm

„Krach und Treuebruch“

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