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(1)

Umbrüche sind die rabiaten Geschwister des Wandels. Ohne sie gäbe es keinen Fortschritt.

Auf ein Neues

Grundwasserqualität

Wer soll für die Ver- unreinigungen durch Arzneimittel zahlen?

Sektorkopplung

Die Karten in der Energiewirtschaft werden neu gemischt

Juni 2016

Das Magazin der Energie- und Wasserwirtschaft

Streit - -

fragen

(2)

Titelfoto: ddp / Intertopics / Star Media; Foto Seite 2/3: Shutterstock

»Wir brauchen mehr Ausbau

von Windenergie an Land

und mehr

Photovoltaik.«

INTRO

Streitpunkt Energie

»Aktuell schreitet [...] der Windenergieausbau an Land in einem Tempo voran, das weder mit dem Korridor noch mit dem Netzausbautempo in Einklang steht.«

Brief von Volker Kauder, CDU/CSU-Fraktions- vorsitzender, an seinen SPD-Kollegen Thomas Oppermann zum EEG 2016, 6. April 2016

Ulrich Kelber, SPD-Bundestagsabgeordneter und Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister der Justiz und für Verbraucher-

schutz, zum gleichen Thema, 27. April 2016

ENERGIE • INTRO INTRO • ENERGIE

2 STREITFRAGEN— Juni 2016 STREITFRAGEN — Juni 2016 3

(3)

ZUKUNFTSSTUDIE • ENERGIESYSTEME

Außergewöhnliches schaffen

Wirft man einen Blick zurück auf die energiewirtschaftli- chen Entwicklungen der vergangenen Jahre, kann einem der Atem stocken: angefangen vom Energiekonzept 2010 über die Zäsur Fukushima bis hin zum rasanten Ausbau der Erneuerbaren Energien und zur Dekarbonisierungsdebatte.

Kaum eine Branche hat in dieser Dichte und in dieser kurzen Zeit jemals so dramatische Veränderungsprozesse erlebt wie die Energiewirtschaft seit 2010.

Und 2016? Der Wandel der Branche beschleunigt sich, die Komplexität nimmt immer weiter zu. Die Energiewirtschaft durchläuft dabei gegenwärtig sogar eine doppelte Transfor- mation: Neben der Energiewende verändert die Digitalisie- rung die Grundlagen unserer bisherigen Wertschöpfung.

Beide Entwicklungen greifen unmittelbar ineinander – die Energiewende entpuppt sich längst als das größte nationale IT-Projekt aller Zeiten.

Genauso schnell, wie alte Strukturen aufbrechen und Gren zen verschwimmen, entstehen neue Geschäftsfelder, neue Märkte, neue Produkte. Dabei sind sowohl alte Hasen als auch neue Helden gefragt, den Hochgeschwindigkeitswandel gemeinsam zu gestalten und so die Innovationskraft der Energiebranche zu bündeln. Eine großartige Chance für uns, Außergewöhnli- ches zu schaffen!

Für mich ist dabei wichtig, dass die Energiewende ein Projekt der Bürger und der Unternehmen bleibt und damit in einem marktwirtschaftlichen Ordnungsrahmen stattfin- det. Wir brauchen einen technologieoffenen und fairen Wettbewerb um die besten Ideen und die kosteneffizientes- ten Lösungen, soll dieses Generationenprojekt erfolgreich sein. Nur dann wird die Energiewende auch von der Bevölkerung weiter unterstützt werden.

Dem Blick nach vorn eine Struktur und dem Mentalitäts- wandel eine Plattform zu geben, Handlungsfelder aufzuzei- gen und niemals der ehrlichen Debatte aus dem Weg zu gehen: Diese Grundsätze hat sich das „Streitfragen“-Magazin des BDEW auf die Fahne geschrieben.

Die Lektüre der vorliegenden Ausgabe möchte ich Ihnen deshalb sehr ans Herz legen.

STEFAN KAPFERER,

Vorsitzender der Hauptgeschäftsführung und Mitglied des Präsidiums im BDEW

ANSTOSS

Foto: Roland Horn

Die Ergebnisse der internationalen Zukunftsstudie Delphi Energy Future 2040 liefern Anregungen, das System der Energieversorgung von heute und morgen zu verstehen und weiterzudenken.

Ein Beispiel: Viele der in der Studie befragten Experten erwarten, dass …

… die Länder, die stark auf Erneuerbare gesetzt haben, 2040 erheblich besser dastehen als noch ein Vierteljahrhundert zuvor.

Sie dominieren die Liste der wettbewerbsstärksten Volkswirt- schaften der Welt. Denn die globale Energiewende bedeutet nicht nur den Umstieg auf klimafreundliche Energie, sondern auch den Umstieg auf Energie zu Grenzkosten nahe Null. Und das wirkt sich stark auf das gesamte Wirtschaftsmodell aus:

Überschussstrom sorgt auch für Mobilität und Wärme, findet zudem in vielen industriellen Prozessen Anwendung und eröffnet neue Möglichkeiten in der Chemie.

Delphi Energy Future 2040 ist ein Gemeinschaftspro- jekt von BDEW, der Deutschen Gesellschaft für inter- nationale Zusammenarbeit (GIZ) und Pricewaterhouse- Coopers (PwC).

Ein th ema in d er

DE LPHI Stud ie

DELPHI

ein thema in der Lesen Sie dazu

auch die

DELPHI Studie DELPHI-Studie

ein thema in der

DELPHI-Studie

Delphi Energy Future 2040

Wie sieht die Energiewelt von morgen aus? Werden die Erneuerbaren Energien etwa eine dominierende Rolle im weltweiten Energiemix einneh- men? Oder wird sich ein weltweites Klimaregime mit verbindlichen

CO₂-Zielen durchgesetzt haben? Eines ist klar: Bis 2040 wird sich die Energiewelt von Grund auf verändern.

Ein th ema in d er

DE LPHI Stud ie

DELPHI

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DELPHI Studie

DELPHI-Studie

ein thema in der

DELPHI-Studie

„Streitfragen“ hat für diese Ausgabe erneut einige Thesen aufgegriffen und zeigt damit: Die Ergebnisse der Zukunftsstudie sind bereits für das Hier und Heute relevant.

 ALLE ERGEBNISSE DER STUDIE KÖNNEN HERUNTERGELADEN WERDEN UNTER:

www.delphi-energy-future.com/de

(4)

50 40 30 20 10 3 0

100

862,73 Mio.€

in 2015 Verwaltungskosten

43,35

Inst. Energieforschu

ng 30 2,57

Projektfördersumme 516,81

128,87

2008

311,74

2013 2012 174,39

2011 161,14

2009 157,11

2010 Aufwendungen der Bundesländer für nichtnukleare Energieforschung Mittelabfluss in Mio. € Aufwendungen der Bundesländer für nichtnukleare Energieforschung im Jahr 2014 Mittelabfluss in Mio. €

MITTELABFLUS

S DER PRO JEKTFÖRDERU

NG

SCHLESWIG-HOLSTEIN 5,15

MITTELABFLUSS DER PROJEKTRDERUNG

MITTELABFLUSS DER EINZELNEN PRO JEKTBEREICHE Energieumwandlung

Photovoltaik

Windenergie

Bioenergie

Geothermie

Kraftw erkstech

nik Brennstoffzellen Solarthermie Wasserkraft

Querschnittsthemen Nukleare Sicherheitsforschung

Speicher Netze

Energieeffizienz privat Energieeffizien

z gewerbl

ich Systeman

alyse 3,75 Informatio

nsverbreitung 4,09 Querschnittsthemen 3,35

BRANDENBURG NIEDERSACHSEN 4,40

38,57

NORDRHEIN-WESTFALEN 28,99

BREMEN 1,99 HAMBURG

14,91

MECKLENBURG-VORPOMMERN 13,02

SACHSEN-ANHALT 4,62

THÜRINGEN 1,81 HESSEN 3,48

BAYERN 85,61

BADEN-WÜRTTEMBERG 44,37 RHEINLAND-PFALZ

2,37

SAARLAND 1,56

BERLIN 4,70

SACHSEN 1,01 Endlager- und Entsorgu

ngsforschung Reaktorsicherheit Strahlenforschung

2015

2014

2013

Energieverteilung und -nutzung von 2015 in Mio.€

von 2015 in Mio. €

von 201

2 bis 2015 in M io. €

391,6 2012 479,11 479,6 516,81

Ener gieum wandlung

Ener gievert

eilung und -nutzung

Nuklear e Sicherheit

sforschung

Fusionsforschung 7,7 Querschnitt

sthemen 11,19

237,37

204,15

45,75 Fusionsfors

chung 7,7

252,78 12,95

25,22

71,26

53,04

37,40

13,38

28,20 22,32 10,09 1,68

34,85

54,86 52,85

61,59 7,58

Der Rebound-Effekt

Energieeffiziente Geräte können Nutzer dazu verleiten, diese öfter zu gebrauchen.

Einsparmöglichkeiten verpuffen. 38

Intelligente Zähler

Erik Landeck von der Strom- netz Berlin GmbH erklärt, wie er sich den idealen Smart- Meter-Rollout vorstellt.

42

Wer soll das bezahlen?

Mikroverunreinigungen im Ober- flächenwasser müssen entfernt werden. Auf wessen Kosten?

32

Szenario

Was wäre, wenn es für den Energieverbrauch eine Flatrate gäbe ... 28

Juni 2016

SCHLAGZEILEN: 50 TERMINE/IMPRESSUM: 51 OUTRO: 52

INTRO: 2 ANSTOSS: 4

MALEN NACH ZAHLEN: 48

Smart Energy City

Die Stadt der Zukunft will nur noch auf grüne Energie setzen.

Beispiele aus Berlin, Köln und Freiburg. 34

Strom aus Wasserstoff

Vor rund 180 Jahren wurde die Brennstoff-

zelle erfunden. Mit ihr sind große Hoffnungen verbunden. Kommt bald

der Durchbruch?

»Störfaktor«

Aufstiege und Abstürze

Gesellschaftliche Entwicklung beruht auf Wandel und Umbruchphasen. Neue Impulse verdrängen Bestehendes – mal abrupt, mal langsamer.

Nachwuchs Die Generation Y verändert die Arbeitswelt, sagen Soziologen.

Wirklich?

8

Mobilität

Wie steht es um alternative Antriebe im Verkehrssektor? Zahlen und Fakten zu Elektro- und Erdgasautos. 15

Geld für die Forschung

Für die Klima- und Energieforschung stellen EU, Bund

und Länder Millionen bereit. 24

16

44

Streitgespräch

Sektorkopplung, ja. Aber wie?

Fotos: Jan-Philip Welchering, plainpicture, Vincent Callebaut, Lead Archibiotect, C3 Visual Lab, Alamy, Shutterstock (2), dpa Picture-Alliance, Roland Horn, BMW, Bernhard Huber, Ragnar Schmuck, NASA

Streit - - fragen

6 STREITFRAGEN— Juni 2016 STREITFRAGEN — Juni 2016 7

26

(5)

Foto: DDP Images / Google

Stör- faktor

Gesellschaftliche Entwicklung basiert auf Wandel und Umbruchphasen.

Durch die Google-Serverfarm in Douglas County (Georgia) läuft ein verzweigtes Kühlsystem. Die Leitungen sind farbig markiert, damit sie richtig zugeordnet werden können.

Rasante Aufstiege, dramatische

Abstürze

M

öchte man den Zeitgeist des Jahres 2016 in einem Wort beschreiben, ist „Change“ die richtige Wahl. Das Gefühl, in einer Welt voller ra- santer Neuentwicklungen zu leben, in einer Epoche, in der Geschichte geschrieben wird, ist sehr ausgeprägt – vor allem in der Energiewirt- schaft. Alte Geschäftsmodelle und Märkte brechen weg, Experimente werden gewagt, neue Player klopfen an die Tür. Viele Unternehmen – ob große, ob kleine – müssen sich neu erfinden. Ein Blick in die Wirtschafts- und Gesellschaftsgeschichte zeigt, dass Umbrüche Teil des Wirtschaftslebens und der gesellschaftlichen Realität waren, es gab immer rasante Aufstiege und dramatische Abstürze. Die Zukunft war und ist offen. Eine Auswahl vergangener und aktuel- ler Umbrüche.

...

Google doch mal:

Auch wenn es kaum zu glauben ist – vor Google gab es bereits ein Internet. Aber: Mit Google hat sich das weltweite Netz fundamental verändert. Die Suchmaschine eroberte 1998 das damals noch junge Medium wie im Sturm und nichts blieb, wie es vorher war.

Google setzte den selbst entwickel- ten PageRank-Algorithmus ein, der jeder Seite einen Wert zuweist, der von den Links auf dieser Seite abhängt. Jede Anfrage beschäftigt bis zu 1.000 Rechner, die Antwort- zeit beträgt trotzdem nur eine halbe Sekunde. Da konnten AltaVista, Lycos & Co nicht mithalten. Heute hat Google einen Marktanteil von weit über 90 Prozent und ist zu einem der mächtigsten Medien- imperien der Welt emporgestiegen.

Googeln wird längst als Synonym für Internetrecherche verwendet.

Das Wort hat es 2004 sogar in den Duden geschafft.

Foto: Getty Images

UMBRÜCHE • STÖRFAKTOR STÖRFAKTOR • UMBRÜCHE

(6)

Fotos: DDP Images, action Press

Die Revolution frisst ihre Kinder:

Kaum eine Branche war so sehr vom technischen Fortschritt der vergangenen Jahrzehnte betroffen wie die Musikindustrie.

Immer wieder neue Erfindungen verdrängten die jeweils erst wenige Jahre zuvor entwickelte Technologie und sorgten so für ziemlich viel Chaos bei den Musikproduzenten, aber auch bei den Künstlern. Im Bereich der physischen Tonträger verdrängte Anfang der 1980er Jahre zunächst die CD die bis dato noch verbreitete LP, später die Kassette. Die CD erhielt dann Mitte der

1990er Jahre Konkurrenz durch Abspielgeräte und Software, die es ermöglichten, komprimierte MP3-Dateien zu speichern und abzuspielen. Auch der Austausch solcher Dateien über das Internet vereinfachte sich, was bald zu einem regen Tauschhan- del ohne Beachtung des Urheberrechts der jeweiligen Künstler oder Komponisten führte. Ende der 1990er standen bereits große Ansammlungen von Musikdateien im Internet zur Verfügung – zu einer Zeit, als auch tragbare MP3-Player auf den Markt kamen. Doch auch die sind mittlerweile wieder passé.

Ma Yihe, CEO WinSun Decoration Design Engineering, chinesischer Hersteller von Häusern aus 3‑D‑Druckern

»Technisch ist es kein Problem, mit einem 3‑D‑Drucker auch einen

Wolkenkratzer auszudrucken.«

Bauteile aus der Spritzdüse:

Hausbau ohne Maurer, Kran oder Gerüst:

Ein chinesisches Unternehmen hat im vergangenen Jahr ein dreistöckiges Haus mit 1.100 Quadratmeter Wohnfläche mit einem gigantischen, selbst entwickelten 3-D-Drucker hergestellt und zusammen- gesetzt – nach eigenen Angaben in nur zwei Tagen. In Amsterdam planen Forscher eine Brücke, die sich in zwei Monaten vom einen zum anderen Ufer selbst druckt. 2017 soll das Experiment starten. Kein Zweifel: Der 3-D-Druck wird Märkte und Wertschöpfungsketten nachhaltig und dauerhaft verändern. Die Material- und Fertigungstechnologie steht vor einem gewaltigen Umbruch. Industrie, Zulieferer, Dienstleister – alle Branchen sind betroffen. Beispiel Medizin: Nachdem Prothesen aus Kunststoffschichten schon eine Weile eingesetzt werden, arbeiten Forscher inzwischen an Bio-Printern, die ein polymeres Gel verwenden, in dem lebende Zellen eingeschlossenen sind.

Auch wenn es heute noch nach Science- Fiction klingt: Vielleicht könnten in Zukunft Niere, Leber & Co aus der Bio-Tinte die Organspende ersetzen.

Dr. Mathias Giloth, Geschäftsführer GfK Entertainment, am 1. Februar 2016 zur Entscheidung, dass Musik‑Streaming erstmals Teil der Offiziellen Deutschen Album‑Charts wird.

»Wir sind gespannt, welchen Einfluss Streaming auf den Album‑Markt in Zukunft haben wird, dessen größ‑

te Säule immer noch die physischen Tonträger sind.«

Stör- faktor

Stör- faktor

UMBRÜCHE • STÖRFAKTOR STÖRFAKTOR • UMBRÜCHE

10 STREITFRAGEN— Juni 2016 STREITFRAGEN — Juni 2016 11

(7)

Wo sind die Kinder?

Einen Einschnitt auf gesellschaftlicher Ebene löste der Mauerfall 1989 aus. Ökonomische Unsicherheit und eine Anpassung der persönlichen Lebensführung an westliche Verhaltens- und Konsummuster sowie massive Abwanderung führten in der ersten

Hälfte der 1990er-Jahre in Ostdeutschland zu einem regelrechten Kohortenausfall:

Zwischen 1989 und 1995 kamen 60 Prozent weniger Babys zur Welt. In der thüringischen Stadt Suhl betrug der Rückgang sogar 72,4 Prozent. Wissenschaftler sprechen von einem

„demografischen Schock“. Die Geburtenstati-

onen blieben leer, es gab weniger Kinder in den Kitas und Schulen. Der Bumerangeffekt beeinflusst die Strukturen bis heute:

Ausbildungsplätze bleiben vakant und mittelständische Unternehmen in der Region beklagen den Fachkräftemangel.

Fotos: dpa-Picture Alliance, plainpicture Ein Konzern erfindet sich neu:

70 Jahre lang steht die Preussag AG für den Inbegriff eines Montankonzerns, der Rohstoffe abbaut und handelt. Als ihre Geschäftsfelder infolge von Kohle- und Stahlkrise wegzubrechen drohen, setzt das Unternehmen zum Sprung an: weg von der Industrie, hin zur Touristikbranche. 1994 startet Vorstandschef Michael Frenzel auf dem Weg in die „Nachrohstoffzeit“.

Ein beispielloser Umbruch folgt, der bis heute anhält:

1997 kauft das Unternehmen den Logistiker

Hapag-Lloyd und damit Anteile an der Touristik Union International. Es folgt 2000 die Übernahme des britischen Reisekonzerns Thomson Travel Group.

Weitere Reiseanbieter kommen dazu. Nach der Metamorphose gibt sich der Konzern 2002 einen neuen Namen: TUI. Heute ist er einer der größten Touristik- anbieter der Welt mit mehr als 76.000 Mitarbeitern.

Dr. Stephan Kühntopf, Bundes‑

institut für Bevölkerungsforschung

Michael Frenzel, Vorstandsvor‑

sitzender Preussag, 1997

»Die Abwanderung junger Menschen, und hier insbesondere von jungen Frauen, hat den Mangel an poten‑

ziellen Eltern noch verstärkt.«

»Mit der Über‑

nahme von Hapag‑Lloyd bekommen wir den Schub hin zu einem Technolo‑

gie‑ und Dienst‑

leistungskonzern.«

Stör- faktor

Stör- faktor

UMBRÜCHE • STÖRFAKTOR STÖRFAKTOR • UMBRÜCHE

(8)

14 STREITFRAGEN — Juni 2016 STREITFRAGEN — Juni 2016 15

FAKTEN • ZAHLEN

ZAHLEN • FAKTEN

Fotos: Shutterstock, C3; Illustration: C3 Visual Lab

Erwartungen an das intelligente Zuhause

Tonnen Pflanzen-

schutzmittel verschiedene Substanzen

aus Kosmetik- und Körper- pflegeprodukten

Tonnen Chemikalien aus Wasch- und Reinigungsmitteln von privaten Haushalten Tonnen potenziell

umweltrelevante Arzneimittel

Medizinische

Assistenzsysteme 92

Fernsteuerbare

Sicherheitstechnik 68

Fernsteuerbare

Heizung 59

Fernsteuerbare

Rollläden und Fenster 52

Fernsteuerbare

Beleuchtung 46

Automatisierte Steuerung

von Haushaltsgeräten 21

Welche Smart‑Home‑Anwendungen halten Sie im Haushalt für sinnvoll? (Angaben in Prozent)

Deutsche Gewässer waren 2014 durch folgende chemische Substanzen und Arzneimittel belastet

117.743 10.500

630.000 8.100

Laut BDEW-Energiemonitor verzeichnen die Strom- und die Gasversorger das dritte Jahr in Folge einen Image- zuwachs (+0,3 bzw. +0,1). Die Wasserversorger konnten

ebenfalls bei den Punkten zulegen und ihren 2. Platz beim Imageranking hinter dem Handwerk behalten. Der Monitor ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung

der Forschungsgruppe Wahlen aus Mannheim.

Bei der Befragung für den BDEW- Energiemonitor wurde deutlich, dass besonders medi zi- nische Assistenz- systeme und Sicherheitstechnik gefragt sind.

höheres Ansehen

26.100 km Klasse!

0,4 % Netzlänge

Chemie im Wasser

Fernwärmeversorgung

Das deutsche Fernwärme- netz besteht aus über 1.300 Einzelnetzen. 2015 hatte es eine Gesamtlänge von 26.100 Kilo- metern. Das sind 0,4 Prozent mehr als im Jahr zuvor.

Mobil mit Strom und Erdgas

Berlin433

Stuttgart370

Hamburg203 Anzahl der Ladepunkte nach Städten (Top 3)

49.470

97.997

Fahrzeuge mit elektrischem Antrieb waren im Dezember 2015 in Deutschland registriert.

Erdgasfahrzeuge waren Anfang 2016 in Deutschland zugelassen.

1:10

Die Europäische Union empfiehlt ein Verhältnis von öffentlich zugänglichen Ladepunkten zu Elektrofahrzeugen von 1:10. Dieser Wert wird in Deutschland aktuell noch erreicht.

935 Städte und Gemeinden

sind mit mindestens einer öffent- lich zugänglichen Lademöglichkeit ausgestattet.

150 km

100 % Bio-Erdgas Bio-Erdgasanteil

Erdgas

gab es im März 2016 in Deutschland.

Zwischen zwei Erdgastankstellen liegen durchschnittlich 150 Kilometer.

913 Erdgas‑

tankstellen

138 260 515

1.255 1.097

794

Anzahl der Ladepunkte nach Bundesländern (Top 3)

Bayern Baden-

Württemberg Nordrhein- Westfalen

öffentlich zugängliche Ladestatio- nen gibt es deutschlandweit.

öffentlich zugängliche Ladepunkte gibt es aktuell in Deutschland.

5.836

2.567

(9)

Die Stromgasfrage Sektorkopplung ist das neueste Buzzword der Energiewirtschaft.

Zwischen Strom- und Gasbranche ist in der Diskussion, wohin die Reise gehen soll. Ein Streitgespräch.

Fotos: Roland Horn, BMW, Bernhard Huber

O

hne Wärme- und Mobili-

tätswende wird die Energie- wende nicht gelingen. Das steht außer Frage. Der Fo- kus allein auf die Stromer- zeugung reicht nicht aus, um die CO2-Emissionen bis 2050 um 95 Prozent zu verringern. Seit einiger Zeit drängt der Begriff der Sektorkopplung in die Diskussion. Mit Power-to-X-Verfah- ren sollen die Grenzen zwischen Energie- trägern überwunden werden, um die Netze im Ausgleich zwischen fluktuierenden und stetigen Energiequellen nicht zu überfordern.

Wie kann das funktionieren?

Wer gewinnt und wer verliert?

Michael Riechel, Vorsitzen der des Vorstandes der Thüga AG, und Dr. Martin Grundmann, Geschäftsführer der ARGE Netz, diskutieren über das Po- tenzial, die Schwierigkeiten und die anstehenden Aufgaben bei der Sektorkopplung.

Michael Riechel, warum kommt Sektorkopplung gerade jetzt so in Mode? Liegt das in der Logik des starken Ausbaus der Erneuerbaren?

Michael Riechel: Ja natürlich.

Erneuerbare Energie wird ja zu fast 90 Prozent in die Strom- verteilnetze eingespeist. Es entsteht extremer Handlungs- druck, weil wir diese Verteil- netze über die nächsten 15 bis 20 Jahre sehr viel stärker werden ausbauen müssen. Das wirft wiederum die Frage auf, ob man das Stromnetz nur als abgeschlossenes System be-

trachten oder nicht doch intelligent mit an- deren Netzen koppeln sollte – zum Beispiel mit dem Gasnetz. Stichwort: Power-to-X, Power-to-Gas. Daran müssen wir gemein- sam arbeiten. Dass die Energieträger weiter jeder für sich kämpfen, macht aus meiner Sicht keinen Sinn.

Man könnte meinen, dass die Gasbranche ihr Geschäftsmodell und ihre Infrastruktur mithilfe der Erneuerbaren retten möchte.

Oder umgekehrt?

Riechel: Wenn eine Branche der anderen was wegnehmen will, kann dieser Eindruck entstehen. Aber das ist auch nicht meine Aussage. Der Hintergrund ist doch ein an- derer. Nehmen wir als Beispiel das Power- to-Gas-Projekt, das wir in der Thüga- Gruppe verfolgt haben. Die Ausgangsfrage war: Was können wir tun, bevor wir die Strominfrastruktur durch die Zuspeisung von Erneuerbaren Energien überlasten?

Wir müssen entweder erhebliche Investi- tionen zum Ausbau in die Hand nehmen oder wir nutzen die parallele Infrastruk- tur Gas, um da teilweise zu kompensie- ren. Wir haben Letzteres jetzt erst einmal rein technologisch getestet: Funktioniert das eigentlich? Der zweite Schritt war:

An welchen Systemstellen kann ich diese Technologie einbinden? Auch das haben wir geklärt. Der immer noch offene Punkt ist: Wie bekomme ich ein solches Modell in den Markt?

Martin Grundmann, warum brauchen wir aus Ihrer Sicht Sektorkopplung?

Dr. Martin Grundmann: Das ist aus meiner Sicht kein reines Infrastrukturthema, son- dern auch ein Marktthema. Wir brauchen die Infrastruktur zur Flexibilisierung des Energiesystems, aber es geht um mehr:

Michael Riechel, Vorsitzender des Vorstandes der Thüga AG, sieht Gas als Partner der Erneuerbaren.

Für Martin Grundmann, Geschäfts- führer der ARGE Netz, ist Sektor- kopplung kein Struktur-, sondern ein Marktthema.

E-Mobilität soll Benziner irgend- wann ersetzen.

Jetzt fördert der Bund den Kauf.

STREITGESPRÄCH • SEKTORKOPPLUNG SEKTORKOPPLUNG • STREITGESPRÄCH

Moderation: TOM LEVINE

(10)

Die Erneuerbaren Energien müssen die Möglichkeit erhalten, sich am Markt zu re- finanzieren. Das ist im Moment gesetzlich faktisch verboten. Diese Fehlentwicklung soll über den Paragrafen 27a im EEG-Ent- wurf sogar noch zementiert und eine starre Betriebsweise der Anlagen vorgeschrieben werden. Mit der Folge, dass nicht der ge- samte erneuerbare Strom genutzt werden kann. Das ist eine Einschränkung, die weder der Realität entspricht noch den Anforderungen an das zukünftige Ener- giesystem. Was wir brauchen, ist die Öff- nung aller Märkte für Erneuerbare. Dies muss zu gleichen Wettbewerbsbedingun- gen in allen Sektoren gelten.

Bislang gilt die Umwandlung von Strom in Gas als vollkommen unwirtschaftlich. Wie soll sich Power-to-Gas ohne Subvention rechnen?

Riechel: Kommt drauf an, welche Faktoren in die Rechnung einbezogen werden. Ohne an dieser Stelle Power-to-Gas alleine positio- nieren zu wollen: Man muss berücksichtigen, dass man zum Beispiel über entsprechende Mengen Skalierungseffekte bekommt und dass man zugleich bestimmte Investitionen, etwa in Strominfrastruktur, vermeiden kann.

Aber mein Punkt ist eigentlich ein anderer:

Wir dürfen nicht in die Gefahr laufen, be- stimmte Infrastrukturen zu überstressen und andere dabei zu entwerten. Die Kopp- lung der Systeme wird an diesem Punkt im Prinzip für Gleichgewicht sorgen.

hier vor allem um Skalierung. Wenn sich, zunächst im Mobilitätssektor, ein Markt für erneuerbaren Wasserstoff entwickelt, werden wir ganz schnell industrialisierte Prozesse im Bereich der Umwandlung haben. Was mir wichtig ist: Man muss heute beginnen, die ersten Schritte zu tun, was die Fertigungs- kapazität, die Technologieentwicklung, die Abnahmeseite, den Vertrieb und so weiter angeht. Und natürlich müssen wir hierfür auch die gesetzlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen voranbringen. Und das heißt für die Gasseite: Seht zu, dass Ihr Euer Gasnetz öffnet. Nicht erst in 20 Jah- ren, sondern heute schon. Sorgt dafür, dass Erdgas durch erneuerbares Gas nach und nach ersetzt wird.

Riechel: Sicherlich muss Gas einen Lösungs- beitrag zur Energiewende leisten. Wenn wir unterstellen, dass wir irgendwann nur noch synthetisches oder Naturgas im Netz haben sollen: Wie viel Überschussstrom müssten wir erzeugen, um das bestehende Gasnetz in Deutschland zu befüllen? Das bedeutet riesige Investitionen. Diese Vision ist auch für den Strommarkt von der Erzeugersei- te her sehr kritisch. Am Ende muss es der Kunde sein, der entscheidet, was für einen Energieträger er nutzt. Wenn wir so weit kommen, dass uns das vom Staat über Re- gulierungen vorgeschrieben wird, dann bekommen wir in dieser Republik ein ech- tes Problem.

Einspruch, Herr Grundmann?

Grundmann: Die Zukunft ist elektrisch und alle Sektoren werden weitgehend dekar- bonisieren müssen. Das bedeutet für Gas, dass es weniger gebraucht wird. Auch im Bereich der Erzeugung von synthetischem Gas wird es deshalb zu keinem Überschuss in dem Sinne kommen. Aber reden wir über den Wärmemarkt. Bei der Wärmelieferung gibt es heute kein „Level Playing Field“

»Dass die Energie- träger weiter jeder für sich kämpfen, macht aus meiner Sicht keinen Sinn.«

Michael Riechel,

Vorsitzender des Vorstandes der Thüga

Ein th ema in d er

DE LPHI Stud ie

DELPHI

ein thema in der Lesen Sie dazu

auch die

DELPHI Studie

DELPHI-Studie

ein thema in der

DELPHI-Studie

75 Prozent erwarten eine „All Electric Society“

im Jahr 2040. Strom aus Erneuerbaren sorgt auch für Wärme und Mobilität und hat Erdgas und Erdöl in industriellen Prozessen ersetzt.

www.delphi-energy-future.com

Um Wind- und Sonnen strom rund um die Uhr nutzen zu können, bietet sich als Speichertechnologie Power-to-Gas an – die Umwandlung des Stroms in Wasserstoff und Methan.

Foto: Anna Durst

»Seht zu, dass Ihr Euer Gasnetz öffnet

Martin Grundmann,

Geschäftsführer der ARGE Netz

der Erzeugung von Energie das, worum es in der Realität geht. Zudem müssen wir die politischen Vorgaben der Dekarbonisierung ernster nehmen. Das heißt ja nicht, dass es keine gasförmigen Stoffe im Energiebereich mehr geben wird. Aber das heißt, dass Gas zunehmend aus elektrischer Energie um- gewandelt wird.

Riechel: Da habe ich noch ernsthafte Zwei- fel, Herr Grundmann. Ich spreche jetzt mal als Vizepräsident DVGW Gas: Nach der jet- zigen Gesetzgebung darf die Einspeisung von Wasserstoff ins Gasnetz maximal zu zehn Volumenprozent erfolgen. Und selbst,

wenn das anders geregelt wäre, würde eine höhere Einspeisung im Netz aus allerhand Gründen schwierig. Ohne jetzt ins Detail zu gehen: Da gibt es Probleme auf der Trans- portseite, mit Verdichtern, mit Speichern und so weiter. Theoretisch könnte man den erzeugten Wasserstoff natürlich noch mit CO2 zu CH4 wandeln, dann hat man wieder Methan. Aber das ist noch ein zusätzlicher Prozess, der auch wieder Geld kostet und der überdies eine Bereitstellung von CO2 voraussetzt. Das sehe ich nicht.

Grundmann: Kurzfristig ist das Thema noch zu klein, da haben Sie Recht. Aber es geht Dank Power-to-Gas Stromnetzinvestitionen

sparen?

Grundmann: Da muss man differenzieren.

Erneuerbare Energie ist elektrisch, also brau- chen wir ein leistungsfähiges Stromnetz und damit auch die Übertragungsnetze. Wir werden aber zunehmend Mengen an Wasser- stoff und synthetisches Gas aus Erneuerbarer Energie produzieren und nicht vollständig lokal verbrauchen. Diese Mengen könnten beispielsweise vom Gasnetz aufgenommen werden, das dann als Speicher dient. Auf der regionalen Ebene werden wir noch zahlrei- che Innovationen erleben, um die erzeugte Erneuerbare Energie vollständig zu nutzen:

Das ist Power-to-X. Sektorkopplung bedeu- tet also eine stärkere Verknüpfung von In- frastrukturen, Märkten und erneuerbarer und konventioneller Erzeugung.

Haben wir das richtig verstanden, dass Sie davon ausgehen, dass das Gas in Zukunft aus erneuerbaren Quellen kommt?

Grundmann: Ja, die Zukunft ist erneuer- bar und elektrisch. Wir werden einen Pa- ternoster-Effekt haben, wo die erneuerba- re Seite nach oben und die konventionelle Seite nach unten fährt. Wenn sich das Sys- tem eingespielt hat, liegen wir bei einem Verhältnis von 80 zu 20 oder 90 zu 10. Das müssen wir in den nächsten 30 Jahren um- setzen, mit der klaren Perspektive, dass der Zubau der Erneuerbaren und der Rückbau der Konventionellen stattfinden. Für die nächsten Jahrzehnte ist die Koexistenz in

18 STREITFRAGEN— Juni 2016 STREITFRAGEN — Juni 2016 19

STREITGESPRÄCH • SEKTORKOPPLUNG SEKTORKOPPLUNG • STREITGESPRÄCH

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im Wettbewerb. Der größte Anteil an den Kosten kommt aus dem Abgaben- und Steuersystem. Und das führt dazu, dass es sich für ein normales Familienhaus – ob im Bestand oder im Neubau – immer noch eher lohnt, in eine fossile Therme zu investieren als in eine elektrische Wärmepumpe oder eine Brennstoffzelle. Und ein mittelstän- disches Unternehmen, das Prozesswärme braucht und über Gas erzeugt, würde bei einer Umstellung auf Strom nicht mehr drei Cent, sondern ungefähr zwölf Cent pro Ki- lowattstunde zahlen. Das ist Faktor vier, das wird kein Unternehmen machen. Und das liegt fast ausschließlich an den staatlich re- gulierten Abgaben und den Steuern, die auf den unterschiedlichen Energiearten liegen.

Riechel: Dass Strom der zukünftige Ener- gieträger für den Wärmemarkt ist, sehe ich nicht. Wir unterstellen ja, dass wir Strom fast nur noch aus erneuerbaren Energie- quellen herstellen. Das bedeutet, dass wir zur Sicherstellung dieser Versorgung ein nicht unerhebliches Back-up aus konventi- oneller Leistung brauchen, weil wir die Fle- xibilität alleine mit Speichern bislang nicht gewährleisten können. Wenn jetzt noch der Wärmemarkt dazukommt, stehen noch ein- mal erhebliche Investitionen in konventio- nelle Erzeugungsanlagen an, die nur wenige Stunden im Jahr laufen sollen. Das ist nicht ökonomisch. Von daher: Zwischen Strom und konventionellem Erdgas wird das zu- mindest für die nächsten 30 bis 35 Jahre eine gleichberechtigte Koexistenz, weil sie

gar nicht konkurrierend im Markt auftre- ten müssen, sondern ergänzend.

Ohne das Thema Kapazitätsmarkt jetzt aufrollen zu wollen: Stimmt es, dass die Erneuerbaren konventionelle Kraftwerke brauchen, um Netzstabilität zu erlangen?

Grundmann: Mit einer intelligenten Ver- knüpfung von Erneuerbaren und IT kön- nen wir bereits heute einen berechenbaren Beitrag zur Versorgungssicherheit leisten.

Gleichzeitig haben wir einen rückläufigen Kraftwerkspark, da wird man ab einem Punkt entscheiden müssen, was volkswirt- schaftlich sinnvoller ist: Stromumwand- lungsanlagen zu bauen an wichtigen Netz- knotenpunkten und eine dezentralisierte Nutzung Erneuerbarer Energie – oder gro- ße Kraftwerke zu bauen, die nur zehn oder 15 Prozent des Jahres laufen sollen. Wenn wir uns in zehn Jahren nochmal treffen sollten, werden wir wahrscheinlich sagen, dass der Kraftwerkbau weniger rentabel ist als der Speicherbau.

Riechel: Da stimme ich zu. Am Ende ist es eine Frage der Wirtschaftlichkeit. Hole ich mein Back-up über Speicher oder über die konventionelle Erzeugung über Gas. Da muss man schauen, wie sich die Speicher- technologie entwickelt.

Ist das ein Thema für die Gasbranche?

Riechel: Nein, wir beschäftigen uns nicht mit der Speicherung von Strom. Wir schauen, dass wir das Produkt Gas nach wie vor effizient einsetzen, im Wesent- lichen in dem Markt, in dem wir zu Hause sind. Das ist der Wärmemarkt.

Das ist bisher ja auch nachweislich erfolgreich gelaufen.

Vermissen Sie da Engagement, Herr Grundmann?

Grundmann: Wir müssen alle stär- ker über den Tellerrand denken, denn in der Realität laufen die Sek- toren ja schon zusammen, Beispiel Hybridheizung. Wenn wir davon ausgehen, dass wir eine dezent- rale Energieerzeugung haben werden, dann benötigen wir Back-up-Kapazitäten ebenfalls dezentral. Der Trend sind heute BHKW und flexible gasbefeuerte Kraftwerke mit einzeln ansteuerbaren Motoren

»Dass Strom der zukünftige Ener- gieträger für den Wärmemarkt ist, sehe ich nicht.«

Michael Riechel,

Vorsitzender des Vorstandes der Thüga

Foto: Dimplex

oder Turbinen. Das ist meines Erachtens zu begrüßen, weil die Flexibilität dort mitgelie- fert wird. Aufgrund der kleinskalierten An- lagen ist hier eine hohe Anpassungsfähigkeit an die erneuerbare Energieerzeugung gege- ben, dazu brauchen wir keine unflexi blen Mini-Atomkraftwerke. Die Dezentralität der künftigen Erzeugung ist der Schlüssel.

Aber wie sollen solche dezentralen Energie- versorgungssysteme über unterschiedliche Sektoren hinweg gesteuert werden? Sicher durch sehr viel mehr IT als heute. Und wenn wir Echtzeitdaten aus der erneuerbaren Pro- duktion liefern können, und zwar so, dass unterschiedliche Infrastrukturen angesteuert werden können, dann ist es sinnvoll, solche dezentralen, sektorgekoppelten Energiever- sorgungssysteme aufzubauen. Dabei könn- ten die großen Ferngasleitungen als Speicher genutzt werden, sofern keine Nachfrage vom Stromnetz oder dem Mobilitätssektor oder der Industrie erfolgt.

Riechel: Da haben wir die gleiche Sicht.

Auch wir gehen davon aus, dass wir zukünf- tig deutlich mehr Dezentralität brauchen.

Das BHKW wird über Erdgas gespeist. Das heißt, der Erdgasmarkt wird möglicherweise noch wachsen. Das heißt, die Infrastruktur des Gasnetzes muss nach wie vor ausgebaut werden. Welches Gas fließt, ist dabei egal.

Moderne Speicher- heizungen speichern überschüssigen Strom aus Er neu erbaren, der dann zur Wärmever- sorgung genutzt wird.

Eindeutig ist: Wir brauchen die Kopplung von Strom- und Gasnetz, damit das Gesamt- system – Integrated Smart Grids – entspre- chend umsetzbar wird.

Wird das nicht alles wahnsinnig teuer?

Riechel: Ja, sicher. Es wird in den nächs- ten 20 Jahren zu erheblichen Investitionen kommen. Allein der Netzausbaubedarf in den Stromverteilnetzen bis 2030 wird je nach Szenario zwischen 28 und 42 Milli- arden Euro kosten.

Dann kommt noch der Netzausbau beim Gas dazu.

Riechel: Ja, und das Problem ist, dass ge- nau diese Investitionen, die eigentlich er- forderlich wären, im Rahmen der Anreiz- regulierungsverordnung derzeit und auch nach den jetzigen Regierungsplänen wei- terhin nicht unterstützt werden. Weil die Regulierung genau gegenläufig arbeitet.

Die Verteilnetzbetreiber werden in ihren Investitionen durch die Regierungsvorga- ben deutlich benachteiligt.

Grundmann: Im Gasnetzbereich würde ich mich schwertun, eine Prognose über den Ausbau abzugeben. Wir haben in Deutsch- land ein ausgebautes Gasnetz. Deswegen wird man mit der Infrastruktur auf

»Das Ziel ›die Zukunft ist elek- trisch‹ heißt ja nicht, dass es kein Gas oder keine gasförmigen Stoffe mehr geben wird.«

Martin Grundmann,

Geschäftsführer der ARGE Netz

STREITGESPRÄCH • SEKTORKOPPLUNG SEKTORKOPPLUNG • STREITGESPRÄCH

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Kommentare zum Thema auf streitfragen.de/debatten

»Ich bin fest davon überzeugt, dass wir nicht bis zur nächsten Legisla- turperiode warten sollten.«

Martin Grundmann,

Geschäftsführer der ARGE Netz

»Egal, was wir dis- kutieren, ob Strom oder Gas, es muss politisch in einem diskriminierungs- freien Rahmen passieren.«

Michael Riechel,

Vorsitzender des Vorstandes der Thüga jeden Fall erst mal arbeiten wollen, insbe-

sondere in den Städten und den größeren Orten. Auf dem Land oder im Neubau, wo kein Gasnetz vorhanden ist oder nicht mehr gelegt wird, sieht das anders aus, weil die meisten Gebäude energieeffizient sind. Da werden wir etwas flexibler arbeiten müs- sen. Denn es wird weiterhin konventionel- le Heizungsanlagen geben und wir müssen erreichen, über Kopplung möglichst wenig dieser Energie zu verbrauchen und mehr über Erneuerbare bereitzustellen.

Verliert das Gas langfristig die Vorherrschaft im Wärmemarkt, Herr Riechel?

Riechel: Lassen Sie mich mit Zahlen antworten: Der Ener- giebedarf im Wärmemarkt in Deutschland liegt derzeit bei knapp 1.200 Terawattstunden.

Das ist doppelt so viel wie der gesamte Stromverbrauch. Den bisherigen Wärmemarkt durch Strom substituieren zu wollen, wird allein mit Überschussmen- gen nicht gehen. Was für die Wärmegewinnung zugebaut werden müsste, bewegt sich in Dimensionen, die noch gar nicht klar sind.

Grundmann: Sie nehmen die heutigen Zahlen. Ich gehe aber davon aus, dass wir im Bereich der Energieeffizienz große Sprünge machen werden. Zu- dem bedeutet Sektorkopplung mehr als Überschussstrom. Die zeitliche Perspektive sind die nächsten 30 Jahre. Wir können nicht davon ausgehen, dass der Wärmebedarf gleich bleibt und wir aufgrund der Elektrifizie- rung im Übermaß neue Gas- und Stromnetze brauchen.

Riechel: Aber die Zahlen sprechen doch für sich, Herr Grundmann. Selbst wenn wir 50 Prozent Effizienzgewinn im Wärmemarkt hätten, müss- ten wir auf der Stromerzeu- gungsseite dennoch die gleiche Erzeugungsleistung zusätzlich für den Wärmemarkt vorhalten.

Und wir müssten die Stromnet- ze auch entsprechend auf diese Mengen ausrichten und würden damit gleichzeitig eine bestehende Infra- struktur entwerten.

Grundmann: Je schneller wir es schaffen, in dem Bereich Power-to-X voranzukommen, umso leichter wird es nachher sein, die In- frastruktur Erdgasnetz auch wirtschaftlich zu betreiben. Wenn wir uns jetzt noch Zeit lassen, mehr in diese Technologie zu inves- tieren, dann wird man mit den Gasnetzen Probleme bekommen.

Riechel: Lassen Sie mich an dieser Stel- le noch mal verdeutlichen, warum die Gas infrastruktur für uns so wichtig ist:

Erstens, weil die Erneuerbaren Energien über Power-to-Gas in ein bestehendes Netz eingespeist werden können. Zweitens, weil mit dieser Infrastruktur alle Kunden er- reichbar sind, vom Haushaltskunden bis zum Industriekunden. Und drittens, weil wir – und das ist der wesentliche Unter- schied zum Strom – in der Gasinfrastruk- tur die Verteilung, den Ferntransport und die Speicherung vereinen. Ohne Gasinfra- struktur, gekoppelt mit dem Stromsektor, wird die Energiewende überhaupt nicht funktionieren.

Grundmann: Dem stimme ich zu. Sektor- kopplung bedeutet auch für mich, dass man sich nicht nur auf einen Energieträger oder eine Nutzungsform konzentriert, sondern den effizientesten und wirtschaftlichsten Weg für die Distribution Erneuerbarer Energie wählt. In welcher Form das statt- findet, hängt aus heutiger Sicht zu ungefähr drei Vierteln von staatlichen Abgaben und Steuern ab und zu einem Viertel von dem, was man an Erzeugung, Vertrieb und so weiter hat. Das muss sich einfach ändern, weil sonst auch die Vergleichbarkeit der Infrastrukturen nicht möglich sein wird.

Wir haben noch nicht über den Mobilitäts- markt gesprochen. Bleiben die beiden Energie-

träger Strom und Gas Konkurrenten oder gibt es Aussicht auf eine Kopplung der beiden?

Riechel: Man kann schon jetzt von einer Kopplung sprechen. Vor über 20 Jahren hat die Gasbranche versucht, das Thema Mobilität aufzunehmen. Sie hat erhebli- che Mittel zur Verfügung gestellt, um die In frastruktur aufzubauen. Der Erfolg ist sehr überschaubar. Jetzt geht man hin, mit Förderung die E-Mobilität anzuschieben.

Ich halte den Ansatz politisch schlichtweg für falsch, weil wir kein Nachfrageproblem haben, sondern ein Technologieproblem.

Grundmann: Ich kann mich dem nicht ganz anschließen. Unabhängig von der volks- wirtschaftlichen Logik ist es offensichtlich notwendig, den Markt für Elektrofahrzeuge anzuregen; beim Erdgas als Treibstoff soll die Förderung ja ebenfalls verlängert wer- den. Aus unserer Sicht ist es wichtig, dass die Stromversorgung für diese Fahrzeuge ausschließlich aus Erneuerbarer Energie erfolgt, und da hat der Gesetzgeber leider eine Lücke gelassen.

Herr Riechel, wird es irgendwann eine Gas- ausstiegsdebatte geben?

Riechel: Irgendwann? Das kann ich nicht ausschließen, wir sind aber gut beraten, den Energieträger Gas und die Infrastruk- tur als wichtiges Instrument für Flexibi- lität und Versorgungssicherheit zu sehen.

Sehen Sie das auch so, Herr Grundmann?

Grundmann: Ich würde anders anfangen:

Wer A wie Abschalten fordert, muss auch B sagen und beschleunigt die Erneuerba- ren nutzen. Und da gibt es auch für Herrn Riechel das Thema Versorgungssicherheit.

Erneuerbare Erzeugungseinheiten können so zusammengeschaltet werden, dass Lie- ferversprechen gehalten werden können.

Ganz ohne stetige Erzeuger oder Speicher wird das kurzfristig nicht gelingen. Wir brauchen die Kombination aus fluktuie- renden und kleiner dimensionierten fle- xiblen, stetigen Anlagen, die sich an die erneuerbare Erzeugung anpassen können.

Dann gelingt die Versorgungssicherheit auf Basis Erneuerbarer Energien.

Zu welchem Zeitpunkt die- se Verbrennungsanlagen mit Wasserstoff oder Synthese gas befeuert werden, ist eine Fra- ge der CO2-Bepreisung und der Wirtschaftlichkeit in der Umwandlung.

Riechel: Also für mich ist ein Punkt ganz wichtig. Egal, was wir diskutieren, ob Strom oder Gas, es muss politisch in einem diskriminierungsfreien Rahmen passieren. Und am Ende, wenn wir über das Thema Markt spre- chen, ist der zentrale Punkt im Markt der Kunde und der muss in diese Lösungen und auch in diese politischen Entscheidun- gen in jedem Fall mit einbezo- gen werden.

Grundmann: Entscheidend ist, dass wir Lösungen aus Ver- brauchersicht anbieten, die im Einklang mit den politischen Zielen der Dekarbonisierung stehen, weil die Reduktion von Treibhausgasen letztlich das Ziel der Energiewende ist. Ich bin auch fest davon überzeugt, dass wir nicht bis zur nächsten Legislaturperiode warten soll- ten, um erste vorsichtige Schrit- te in Richtung Sektorkopplung zu gehen. Wir haben hierfür ein Transformationsmodell mit konkreten Vorschlägen vorge- legt. Die Entwicklungen, über die wir hier sprechen, sollten die Chance erhalten, in die Er-

probung zu gehen, um am Markt zu sehen, wie sich Wirtschaftlichkeitskonzepte und neue Partnerschaften entwickeln und wie das, was man Wettbewerb nennt, dann auf einem „Level Playing Field“ auch stattfin- den kann.

TOM LEVINE ist Chefredakteur und Content Stratege bei C3.

Fotos: Bernhard Huber, Roland Horn

22 STREITFRAGEN— Juni 2016 STREITFRAGEN — Juni 2016 23

STREITGESPRÄCH • SEKTORKOPPLUNG SEKTORKOPPLUNG • STREITGESPRÄCH

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50 40 30 20 10 3 0

100

862,73 Mio.€

in 2015 Verwaltungskosten

43,35

. En Inst

hursciefo erg

ng30 2,57

Projektfördersumme 516,81

128,87

2008

311,74

2013 2012

174,39

2011

161,14

2009

157,11

2010

Aufwendungen der Bundesländer für nichtnukleare Energieforschung

Mittelabfluss in Mio. €

Aufwendungen der Bundesländer für nichtnukleare Energieforschung im Jahr 2014

Mittelabfluss in Mio. €

MITT ELAB FLUS

S DER PRO

JEKTF ÖRDERU

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SCHLESWIG-HOLSTEIN 5,15

MITTELABFLUSS DER PROJEKTFÖRDERUNG

MITTELABFLUSS DER EINZELN

EN PROJEKTB EREICHE

Energieumwandlung

Photovoltaik

Windenergie

Bioenergie

Geothermie

Kraftw erkstech

nik Brenns

toffzellen Solarthermie

Wasserkraft

Querschnittsthemen Nukleare Sicherheitsforschung

Speicher

Netze

Energieeffizienz privat Energieeffizienichz gewerbl Systeman

alyse 3,75 Informationsverb

reitu ng 4,09 Querschnittsthemen 3,35

BRANDENBURG NIEDERSACHSEN 4,40

38,57

NORDRHEIN-WESTFALEN 28,99

BREMEN

1,99 HAMBURG 14,91

MECKLENBURG-VORPOMMERN 13,02

SACHSEN-ANHALT 4,62

THÜRINGEN 1,81 HESSEN

3,48

BAYERN 85,61

BADEN-WÜRTTEMBERG 44,37 RHEINLAND-PFALZ

2,37

SAARLAND 1,56

BERLIN 4,70

SACHSEN 1,01 Endla

ger- und Entsorgu

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forschung

2015

2014

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Energieverteilung und -nutzung

von 2015 in Mio.€

von 2015 in Mio. €

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15 in Mio. €

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479,6 516,81

Ener gieum

wandlung

Ener gievert

eilung und -nutzung

Nuklear e Sicherheit

sforschung

Fusionsforschung 7,7 Querschnitt

sthemen 11,19

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Fusionsfors7,7 chung

252,78 12,95

25,22

71,26

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1,68

34,85

54,86 52,85

61,59 7,58

FORSCHUNGSFÖRDERUNG KARTE KARTE • FORSCHUNGSFÖRDERUNG

Quelle: Bundesbericht Energieforschung 2016; Illustration: C3 Visual Lab

2015 stellte der Bund für die Förderung der Energieforschung rund 863 Millionen Euro zur Verfügung. Das waren 44 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Thematischer Schwerpunkt war die Förde- rung von Forschung und Entwicklung zur Energieef- fizienz und zu den Erneuerbaren Energien.

Das Budget umfasst auch indirekte Kosten, insbe- sondere Verwaltungskosten der beauftragten Pro- jektträgerorganisationen. Das erklärt die Differenz der abgeflossenen Mittel zur Gesamtsumme.

Anfang April hat das Bundesministe- rium für Bildung und Forschung den Startschuss für die Kopernikus-Projekte gegeben. Dahinter verbirgt sich die größ- te – mit 400 Millionen Euro – vom Bund finanzierte Forschungsinitiative zur Ener- giewende. Gefördert werden vier Schlüs- selbereiche: die Entwicklung von Strom- netzen, die Speicherung überschüssiger erneuerbarer Energie durch Umwand- lung in andere Energieträger, die Neu- ausrichtung von Industrieprozessen auf eine fluktuierende Energieversorgung und das verbesserte Zusammenspiel aller Sektoren des Energiesystems. Die Koper- nikus-Projekte ergänzen die bisherigen Förderbudgets von Bund, Ländern und EU. Diese Grafik zeigt, in welche Bereiche das Geld fließt und wie sich die Höhe der Fördersummen entwickelt hat. Informa- tionsbasis sind der Bundesbericht Ener- gieforschung 2016 und Horizon 2020.

GELD FÜR DIE FORSCHUNG

Bund erhöht das Budget

Bundesbericht: www.bmwi.de/DE/mediathek.html Reduzierung Energieverbrauch Dekarbonisierung

Paneuropäisches Stromnetz Energie-, Verkehrs- und Kommunikations- lösungen

Weiterentwicklung Stromversorgung

Flexibilisierung Energiesystem

Alternative Brennstoffe EU-Förderprogramm Horizon 2020

Horizon 2020 ist mit 75 Milliarden Euro das weltweit größte Programm für Forschung und Innovation. Für den Themenbereich Energie standen 2014 etwa 580 Millionen Euro zur Verfügung.

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