• Keine Ergebnisse gefunden

Freie Hansestadt Bremen

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Freie Hansestadt Bremen"

Copied!
10
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

GES-GK-H-L Hinweise Seite 1 von 6

Schriftliche Abiturprüfung 2018 im dritten Prüfungsfach Grundkurs Geschichte

Montag, 23. April 2018, 9.00 Uhr

Unterlagen für Referenten und Korreferenten

- Diese Unterlagen sind nicht für Schülerinnen und Schüler bestimmt -

Diese Unterlagen enthalten …

 Allgemeines,

 Erwartungshorizonte und Korrekturhinweise zu den Aufgaben,

 keine Aufgabenstellungen – Ihre Exemplare entnehmen Sie bitte den Schüleraufgaben – ,

 einen Protokollbogen zur Auswahl der Aufgaben für die Prüfungsakten Ihrer Schule,

 einen Rückmeldebogen für die Zentralabiturkommission zur Auswahl der Aufgaben.

Allgemeines

 Prüfen Sie die Prüfungsaufgaben vor der Aushändigung an die Schülerinnen und Schüler auf ihre Vollständigkeit und formale und inhaltliche Korrektheit und ergänzen Sie sie gegebenen- falls. Bei nicht ausreichender Anzahl erstellen Sie entsprechende Kopien vor Ort. Bei einem schwerwiegenden inhaltlichen Fehler informieren Sie sofort die Senatorin für Kinder und Bil- dung über die Hotline (0421 …) von 7.00 bis 9.30 Uhr. Die von der Senatorin für Kinder und Bildung vorgenommene Korrektur gibt die Schule sofort an die für die schriftliche Prüfung zu- ständige Lehrkraft weiter.

 Fragen Sie vor Verteilung der Aufgaben nach der Arbeitsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler und weisen Sie diese auf die Regelungen des § 5 AP-V (Täuschung und Behinde- rung) hin.

 Teilen Sie den Schülerinnen und Schülern mit, dass sie zwei Aufgaben vorgelegt bekom- men, um eine auszuwählen und zu bearbeiten.

 Machen Sie die Schülerinnen und Schüler auf die Arbeitshinweise aufmerksam, die am An- fang ihrer Unterlagen für die Prüfung stehen. Geben Sie ihnen ggf. die nötigen Angaben zur Schulnummer sowie zur genauen Kursbezeichnung.

 Die Bearbeitungszeit beträgt 240 Minuteneinschließlich Lese- und Auswahlzeit.

 Füllen Sie bitte für die Zentralabiturkommission Geschichte den beigefügten Rückmelde- bogen zur Auswahl der Aufgaben aus und schicken ihn an die dort genannte Adresse.

 Erlaubtes Hilfsmittel: Rechtschreiblexikon.

(2)

GES-GK-H-L Seite 2 von 6 Erwartungshorizont

Formale Anforderungen und Bewertung

Grundsätzlich müssen zusammenhängende Texte geschrieben werden, Gedankenfolge und Argumentation sinnvoll aufgebaut sein. Kernaussagen müssen am Text belegt werden.

Die Darstellung soll eine deutliche Distanz zum Text bzw. zur Thematik erkennen lassen (indirekte Rede o.

ä.). Zitate müssen gekennzeichnet, Urteile und zusammenfassende Einschätzungen begründet werden.

Eine Häufung von Verstößen gegen die sprachformalen Regeln führt zu einem Punktabzug von bis zu zwei Punkten.

Die Einordnung der erbrachten Leistungen erfolgt gemäß der nachfolgenden Tabelle1:

Ab .... % Punkte Note Ab … % Punkte Note

95 15 1+ 55 07 3-

90 14 1 50 06 4+

85 13 1- 45 05 4

80 12 2+ 40 04 4-

75 11 2 33 03 5+

70 10 2- 27 02 5

65 09 3+ 20 01 5-

60 08 3 0 00 6

Grundlage für die Bewertung der Leistung sind die Anforderungen, die in der Aufgabe enthalten sind und in der Beschreibung der erwarteten Schülerleistung dargestellt werden. Bei der Bewertung der Prüfungsleis- tung kommt der Selbstständigkeit in der Bearbeitung der Aufgabe besondere Bedeutung zu. Dabei sind ins- besondere Aspekte der Qualität, Quantität und Kommunikationsfähigkeit zu berücksichtigen.

Zum Aspekt der Qualität gehören:

 das Maß an Genauigkeit der Kenntnisse und Einsichten,

 der Grad der Sicherheit in der Anwendung der Methoden und der Fachsprache,

 die Folgerichtigkeit und Differenziertheit der Aussagen,

 die Herausarbeitung des Wesentlichen,

 das Anspruchsniveau der Problemerfassung und

 die Frage, wie stark die Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler ausgebildet sind, die Bedingtheit und Problematik eigener und fremder Aussagen kritisch zu würdigen.

Zum Aspekt der Quantität gehören:

 der Umfang der Kenntnisse und Einsichten,

 die Vielfalt der Methoden,

 Aspekte und Bezüge und

 die Breite der Argumentationsbasis.

Zum Aspekt der Kommunikationsfähigkeit gehören:

 das Vermögen, die Aufgabenstellung zu erfassen,

 die Fähigkeit, sich in einer angemessenen Weise verständlich zu machen,

 die Klarheit und Eindeutigkeit der Aussage,

 die Angemessenheit der Darstellung,

 die Übersichtlichkeit der Gliederung und der inhaltlichen Ordnung.

Präsentieren die Schülerinnen und Schüler eigene Ansätze und hier nicht gesehene inhaltliche Verknüpfungen, so werden diese, wenn sie haltbar und schlüssig sind, angemessen berücksichtigt.

Ein mit sehr gut bewertetes Prüfungsergebnis setzt deutliche Leistungen im Anforderungsbereich III voraus.

Auch ein mit gut bewertetes Prüfungsergebnis setzt voraus, dass Leistungen im Anforderungsbereich III erbracht wurden.

1Die Tabelle ist der „Richtlinie für die Aufgabenstellung und Bewertung der Leistungen in der Abiturprüfung (ARI) vom 1. Februar 2008 in der Fassung vom 15. Oktober 2010“ entnommen. Punkt 1.3.2 der ARI enthält auch weitere Grundsätze zur Bewertung von schriftlichen Arbeiten im Abitur.

(3)

GES-GK-H-L Erwartungshorizont Aufgabe I Seite 3 von 6 Aufgabe I Beschreibung der erwarteten Prüfungsleistungen

Erster Aufgabenteil:

Fassen Sie die Beschreibung Lenins aus dem Material zusammen.

Die Schülerinnen und Schüler bearbeiten den Text in formaler Hinsicht entsprechend den im Un- terricht eingeübten Methoden. Sie verfassen einen kohärenten und sinnvoll gegliederten, über blo- ße Nacherzählung hinausgehenden Text und machen deutlich, dass sie fähig sind, sich von Wort- laut und Aufbau der Quelle zu lösen und methodisch angemessen vorzugehen.

 Lenin, Gegner der Brutalitäten des Zarismus, wurde zu einem Politiker, der selbst Methoden der Repression befürwortete.

 Er ging nach dem Grundsatz vor, der Zweck heilige die Mittel.

 Im Unterschied zu anderen habe er stets strategisch gedacht.

 Dabei seien die Arbeitenden, um deren Wohl es doch gegangen sei, wie Schachfiguren behandelt worden.

 So war der Erste Weltkrieg für ihn eine Chance, die sozialistische Bewegung zu spalten und die revolutionären Strömungen zu fördern.

 Dies war möglich, weil die sozialistischen Parteien mehrheitlich keinen Widerstand gegen Nationalismus und Imperialismus leisteten.

Die Benennung und Analyse der sprachlichen Gestaltung, insbesondere der Metapher des Schachspiels, kann als besondere Leistung gewertet werden.

Anforderungsbereich: I/II – Gewichtung: 30 Bewertungseinheiten

Zweiter Aufgabenteil:

Erläutern Sie im Überblick die Entwicklung der russischen Revolution seit 1917 bis zu Lenins Tod 1924 und untersuchen Sie die Behauptung der Autorin, für Lenin wäre „die Welt ein Schachbrett“

(Z.11-12) gewesen.

Je nach unterrichtlichen Voraussetzungen und im Rahmen einer strukturierten und klaren, über bloße Aneinanderreihung hinausgehenden Darstellung verweisen die Schülerinnen und Schüler bei eigener Schwerpunktsetzung auf mögliche Aspekte, wobei die allgemeine politische Entwick- lung und die der Bolschewiki im Mittelpunkt stehen könnten:

Die allgemeine politische Entwicklung:

 Zuspitzung der Kriegsfolgen, Abdankung des Zaren

 Bildung der Provisorischen Regierungen (politische Reformen, aber Fortführung des Krieges)

 Entstehung der Sowjets als zweitem Machtzentrum

 Vertrauensverlust gegenüber den Menschewiki aufgrund der Pläne zur Fortführung des Krieges

Situation der Bolschewiki:

 Das anfängliche Ziel der bürgerlichen Revolution und einer schnellen Beendigung des Krieges

 Lenins Ansatz eines radikalen Kurses gegen die bürgerlichen und sozialdemokratischen Kräfte

 Lenins Konzept des demokratischen Zentralismus und der Führung der Massen durch die Avantgardepartei

 Ausnutzung der Schwäche des politischen Gegners zur alleinigen Machtübernahme und Übergang zur sozialistischen Revolution.

In der Untersuchung des Zitats rekurrieren die Prüflinge auf Lenins Biographie, seine politische Rolle innerhalb der Bolschewiki und sein gezieltes Vorgehen in der Revolution von 1917. Die Schülerinnen und Schüler erkennen, dass in der Metaphorik des Schachspiels sich die Kritik der Autorin an Lenin zusammenfasst. Wie im Schachspiel findet eine Konzentration auf die

(4)

GES-GK-H-L Erwartungshorizont Aufgabe I Seite 4 von 6 Führungsfiguren statt und die Bauern werden verzichtbar. Als besondere Leistung ist zu werten, wenn die Prüflinge das Schwarz-weiß-Schema des Kalten Krieges in der Motivik erkennen.

Anforderungsbereich: II – Gewichtung: 30 (20+10) Bewertungseinheiten

Dritter Aufgabenteil:

Setzen Sie sich, ausgehend von dem Material, mit Zielen und Methoden der Bolschewiki auseinander.

Auf der Basis der unterrichtlichen Voraussetzungen und im Rahmen eigenständiger sowie diffe- renzierter Überlegungen setzen sich die Schülerinnen und Schüler mit der Frage auseinander. Ein möglicher Argumentationsgang könnte folgende Gesichtspunkte berücksichtigen:

 Autoritäre Aspekte im Konzept der Avantgardepartei

 Der „rote Terror“ als Reaktion auf den Bürgerkrieg

 Der geschichtsphilosophische Glaube an den notwendigen Eintritt der Revolution.

 Die Übertragung des Marxschen Revolutionsbegriffes auf die spätfeudalen Verhältnisse in Russland.

 (Un-)Möglichkeit planwirtschaftlicher Ökonomie

 Chancen der Revolution bei demokratischeren Ansätzen

Anforderungsbereich: III – Gewichtung: 20 Bewertungseinheiten

Vierter Aufgabenteil:

Stellen Sie die antikommunistische Ausrichtung der Regierung Adenauer und seine Umsetzung an einem prägnanten Beispiel dar.

Politisch sah Adenauer den Kommunismus als Bedrohung an, darüber hinaus wusste er die Angst vor der Sowjetunion politisch zu instrumentalisieren:

 In Wahlen brachte die Furcht vor dem Kommunismus der CDU Stimmen.

 Im Klima des Kalten Krieges wurde die Westbindung der BRD vor allem durch die USA unterstützt.

 Die Wiederaufrüstung der BRD konnte unter Verweis auf die Aggressivität des Ostens leichter bewerkstelligt werden.

 Adenauers Motto 'Freiheit vor Einheit' ließ sich auch gegen nationalistische Einwände begründen.

Ideologisch knüpft der Antikommunismus Adenauers teilweise an die Ikonografie des Nationalsozialismus an. Gesellschaftspolitisch konnte so jede Art von Kritik an der westdeutschen Restauration als 'fünfte Kolonne' Moskaus abgetan werde.

Für die Exemplifizierung lassen sich der Nato-Beitritt, die Hallstein-Doktrin oder ähnliche Ereignisse heranziehen.

Anforderungsbereich: I/II – Gewichtung: 20 Bewertungseinheiten

(5)

GES-GK-H-L Seite 5 von 6 Aufgabe II Beschreibung der erwarteten Prüfungsleistungen

Erster Aufgabenteil:

Fassen Sie den Inhalt der beiden Materialien zusammen.

Die Schülerinnen und Schüler bearbeiten die Texte in formaler Hinsicht nach den im Unterricht eingeübten Verfahren. Sie verfassen einen zusammenhängenden und strukturierten, über eine Nacherzählung hinausgehenden Text und machen deutlich, dass sie in der Lage sind, sich vom Wortlaut und Aufbau der Quellen zu lösen.

In beiden Rundfunkbeiträgen werden Erklärungen zu Ursachen des Aufstandes vom 17.Juni 1953 entgegengesetzt dargestellt und erläutert.

In seinem Aufruf bekundet Ernst Scharnowski die Solidarität westdeutscher Gewerkschaftler mit den Aufständischen und betont, indem er seinen Aufruf als Ratschlag deklariert (Z.11), die Nicht- einmischung des Westens. Der DGB-Vorsitzende führt den Aufstand in der Ostzone auf soziale Rückentwicklungen sowie untragbare Normerhöhungen und Lohnausfälle zurück, die er als Miss- achtung von Arbeitnehmer- und Menschenrechten beurteilt.

Karl Eduard von Schnitzler sieht die Ursachen des Aufstandes nicht in der Arbeitsnormerhöhung und dem Wunsch nach freien Wahlen oder der Verbesserung des Lebensstandards. Er beurteilt den Aufstand als Intrige und Anschlag des Westens. Die DDR-Bevölkerung sei durch westliche Akteure, wie den regierenden Bürgermeister von Westberlin Ernst Reuter, gezielt in die Irre geführt worden.

Anforderungsbereich: I/II – Gewichtung: 30 Bewertungseinheiten

Zweiter Aufgabenteil:

Vergleichen Sie die Sichtweisen auf die DDR bzw. BRD, die in den Texten jeweils deutlich werden und ordnen Sie die Quellen in den historischen Zusammenhang ein.

Die Schülerinnen und Schüler erkennen den jeweils ideologischen Charakter der Texte und erläu- tern diese mit Blick auf gängige Feindbilder an ausgewählten Aspekten:

 Die DDR als System der Unterdrückung, das Verrat an den Arbeitern begeht und den Arbeiter- staat untergräbt.

 Die BRD, die als Kooperationspartner des Klassenfeinds die Situation in der DDR auszunutzen und als Friedensfeind die deutsche Einheit zu vermeiden versucht.

Bei der Einordnung der Quellen können die Schülerinnen und Schüler an die unterschiedliche Be- wertung des Arbeiteraufstandes und des deutsch-deutschen Verhältnisses anknüpfen. Je nach unterrichtlichen Voraussetzungen und im Rahmen einer strukturierten und klaren, über bloße An- einanderreihung hinausgehenden Darstellung, können die Schülerinnen und Schüler mögliche Schwerpunkte legen:

 Einordnung in die unmittelbaren Ereignisse im Juni 1953 (Bekanntgabe des „Neuen Kurs“ auf sowjetische Weisung und der Arbeitsnormerhöhung; Aufstand und gewaltsame Niederschla- gung des Aufstands durch sowjetische Panzer am 17. Juni 1953),

 DDR-Gesellschaft (zunehmende soziale Spannungen, wachsende Unzufriedenheit, Kritik am System, oppositionelles Verhalten, Enttäuschung nach 1953, Flucht in den Westen, fehlende Kooperationsbereitschaft der Regierung, letztlich Mauerbau als Folge.

 Einordnung in das dt.-dt. Verhältnis seit 1949, ideologische Einflüsse, wirtschaftliche Entwick- lung, Wiederaufbau in Ost und West

 Einordnung in die ideologischen Motive des Ost-West-Konflikts

Erwartungshorizont Aufgabe II

(6)

GES-GK-H-L Seite 6 von 6 Möglich ist auch die Einführung des „Tages der Deutschen Einheit“ am 17. Juni als Nationalfeier- tag der BRD von 1954 bis zur Wiedervereinigung 1990 zu thematisieren.

Anforderungsbereich: II – Gewichtung: 30 (10+20) Bewertungseinheiten

Dritter Aufgabenteil:

Am 25. Juni 1953 titelt die ZEIT: „Der 17. Juni 1953 wird einst und vielleicht nicht nur in die deut- sche Geschichte eingehen als ein großer, symbolischer Tag. Er sollte bei uns jetzt schon zum Na- tionaltag des wiedervereinigten Deutschlands proklamiert werden.“2

Setzen Sie sich mit dieser Forderung auseinander.

Auf der Basis der unterrichtlichen Voraussetzungen und im Rahmen eigenständiger und differen- zierter Überlegungen problematisieren die Schülerinnen und Schüler unter Berücksichtigung der Ergebnisse aus den ersten beiden Aufgabenteilen die Forderung nach einem Nationaltag am 17.

Juni. Sie identifizieren diese als Ausdruck einer ideologisierten Auseinandersetzung, die eine diffe- renzierte Betrachtung unterschiedlicher politischer Kräfte innerhalb der BRD einschließen kann.

Mögliche Aspekte sind:

 Westdeutsche Deutung des Aufstandes sowie der Forderung nach freien Wahlen als Aufleh- nung gegen die sowjetische Besatzung, um die Auflösung der DDR und den Anschluss an die BRD zu erreichen

 Anzeichen eines wiedererstarkten politischen Selbstbewusstseins der BRD

 Betonung des westdeutschen Bestrebens nach Wiedervereinigung.

Demgegenüber können stehen:

 Symbol einer Vertiefung des einseitigen Westbindungskurses der BRD.

 Ermöglicht nur begrenzte Werte- und Integrationsfunktion eines Staatsfeiertages, da das zu- grundeliegende Ereignis nicht erfolgreich verlief.

 Zeichen eines neuen Nationalismus, der das Ziel eines geeinten und friedlichen Europas ge- fährdet.

Anforderungsbereich: III – Gewichtung: 20 Bewertungseinheiten

Vierter Aufgabenteil:

Stellen Sie die Entwicklungen dar, die 1917 zur Oktoberrevolution geführt haben.

Die Schülerinnen und Schüler gehen in ihrer Darstellung auf die relevanten Revolutionsereignisse im Jahr 1917 ein. Dabei verfassen sie einen kohärenten Text, der die verschiedenen Aspekte schlüssig verbindet. Auf Basis ihrer unterrichtlichen Schwerpunkte können sie auf folgende Aspek- te Bezug nehmen:

 Kriegsmüdigkeit und schlechte Versorgungslage im Ersten Weltkrieg, die im Februar/März 1917 zu Hungerrevolten, Streiks und Demonstrationen geführt haben.

 Abdankung des Zaren und Entstehung einer Doppelherrschaft (Provisorische Regierung und Petrograder Sowjet).

 Rückkehr Lenins aus dem Exil (Aprilthesen) und Erstarkung der Bolschewiki.

 Radikalisierung durch schlechte Versorgungslage („Landhunger“ der Bauern).

 Sturm auf den Winterpalast und Einsetzung der ersten Sowjetregierung.

Anforderungsbereich: I/II – Gewichtung: 20 Bewertungseinheiten

2 Aus: Edgar Wolfrum: Ein ungebetener Erinnerungsort? Der 17. Juni 1953 im nationalen Gedächtnis der Bundesrepublik Deutschland. In: Roger Engelmann; Ilko-Sascha Kowalczuk (Hg.): Volkserhebung gegen den SED-Staat. Eine Bestandsaufnahme zum 17. Juni 1953. Göttingen 2005, S. 419.

Erwartungshorizont Aufgabe II

(7)

GES-GK-H Hinweise Seite 1 von 4

Schriftliche Abiturprüfung 2018 im dritten Prüfungsfach Grundkurs Geschichte

Montag, 23. April 2018, 9.00 Uhr

Unterlagen für die Prüfungsteilnehmerinnen und -teilnehmer

Allgemeine Arbeitshinweise

 Tragen Sie bitte oben rechts auf diesem Blatt und auf den nachfolgenden Aufgabenblättern die Schulnummer, die schulinterne Kursbezeichnung und Ihren Namen ein.

 Schreiben Sie auf alle Entwurfsblätter (Kladde) und die Reinschrift Ihren Namen.

 Versehen Sie Ihre Reinschrift mit Seitenzahlen.

Fachspezifische Arbeitshinweise

 Die Arbeitszeit beträgt 240 Minuten einschließlich Lese- und Auswahlzeit.

 Erlaubtes Hilfsmittel: Rechtschreiblexikon.

Aufgaben

 Sie erhalten zwei Aufgaben zur Bearbeitung.

 Überprüfen Sie bitte zu Beginn die Vollständigkeit der vorgelegten Aufgaben (Anzahl der Blätter, Anlagen, …).

 Wählen Sie eine Aufgabe aus und bearbeiten Sie diese.

 Vermerken Sie auf der Reinschrift, welche Aufgabe Sie bearbeitet haben.

(8)

GES-GK-H Aufgabe I Seite 2 von 4 Aufgabe I

Das Zeitalter der Extreme – Totalitarismus und Demokratie

1. Fassen Sie die Beschreibung Lenins aus dem Material zusammen.

2. Erläutern Sie im Überblick die Entwicklung der russischen Revolution seit 1917 bis zu Lenins Tod 1924 und untersuchen Sie die Behauptung der Autorin, für Lenin wäre „die Welt ein Schachbrett“ (Z.11-12) gewesen.

3. Setzen Sie sich, ausgehend von dem Material, mit Zielen und Methoden der Bolschewiki auseinander.

4. Stellen Sie die antikommunistische Ausrichtung der Regierung Adenauer und seine Umsetzung an einem prägnanten Beispiel dar.

Gewichtung: 30% - 30% - 20% - 20%

Material:

Angelica Balabanoff wurde 1878 in Kiev geboren, ging später nach Italien und wurde dort eine bekannte Sozialistin. Sie kannte Lenin seit dessen Exil in Europa. 1919 ging sie als Funktionärin der Kommunistischen Internationale nach Russland, wo sie in persönlichem Kontakt mit Lenin stand. Nach zwei Jahren verließ sie das Land wieder. Ihre Kritik an den Methoden der Bolschewiki hielt sie zunächst zurück. Erst Anfang der Sechziger Jahre beschloss sie, ihre Erlebnisse und Einschätzungen in einem Buch über Lenin darzulegen. Aus diesem stammt der folgende Auszug.

Quelle: Angelica Balabanoff: Lenin oder: Der Zweck heiligt die Mittel, hg. v. Jörn Schütrumpf, Berlin, 2013, S. 44ff. (642 Wörter)

Der Text wurde aus urheberrechtlichen Gründen entfernt. Er ist unter der genannten Quelle zu finden.

(9)

GES-GK-H Aufgabe II Seite 3 von 4 Aufgabe II

Der Aufbau der modernen Welt nach 1945

1. Fassen Sie den Inhalt der beiden Materialien zusammen.

2. Vergleichen Sie die Sichtweisen auf die DDR bzw. BRD, die in den Texten jeweils deutlich werden und ordnen Sie die Quellen in den historischen Zusammenhang ein.

3. Am 25. Juni 1953 titelt die ZEIT: „Der 17. Juni 1953 wird einst und vielleicht nicht nur in die deutsche Geschichte eingehen als ein großer, symbolischer Tag. Er sollte bei uns jetzt schon zum Nationaltag des wiedervereinigten Deutschlands proklamiert werden.“1

Setzen Sie sich mit dieser Forderung auseinander.

4. Stellen Sie die Entwicklungen dar, die 1917 zur Oktoberrevolution geführt haben.

Gewichtung: 30% - 30% - 20% - 20%

1 Aus: Edgar Wolfrum: Ein ungebetener Erinnerungsort? Der 17. Juni 1953 im nationalen Gedächtnis der Bundesrepublik Deutschland. In: Roger Engelmann; Ilko-Sascha Kowalczuk (Hg.): Volkserhebung gegen den SED-Staat. Eine Bestandsaufnahme zum 17. Juni 1953. Göttingen 2005, S. 419.

(10)

GES-GK-H Aufgabe II Seite 4 von 4 Material 1:

Am 17.06.1953 wurde über den Rundfunk im Amerikanischen Sektor (RIAS) der folgende Radioaufruf des West-Berliner Vorsitzenden des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Ernst Scharnowski, gesendet.

Material 2:

Im DDR-Rundfunk ist am 18.6.1953 der folgende Radioaufruf mit dem Titel „Der Anschlag auf den Frieden ist gescheitert“ von Karl Eduard von Schnitzler gesendet worden.

Quellen: (1) Aufruf des West-Berliner DGB-Vorsitzenden Ernst Scharnowski (1953).

[Radiobeitrag], Sendung: Nachrichten, Rundfunk im amerikanischen Sektor, Sendezeit:

17.6.1953, 05:36 Uhr , 03:26 Minuten, online abrufbar unter:

http://www.17juni53.de/audio/track6.mp3, 09.08.2017 (331 Wörter).

(2)http://www.17juni53.de/chronik/530618/doc_4.html (408 Wörter).

Die Texte wurden aus urheberrechtlichen Gründen entfernt. Sie sind unter der genannten Quelle zu finden.

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Die Leistungen werden mit 4 – 5 BE bewertet, wenn die Schülerinnen und Schüler in einem noch ansatzweise strukturierten Text herausstellen, dass der Australian Dream für die

Die Leistungen werden mit 7 – 8 BE bewertet, wenn die Schülerinnen und Schüler Gladys unter- schiedliche Gefühle in Bezug auf ihre indigene Identität in einem kohärenten und

Die Leistungen werden mit 4 – 5 BE bewertet, wenn die Schülerinnen und Schüler einen noch ko- härenten und ansatzweise strukturierten Text verfassen, der die

• Fragen Sie vor Verteilung der Aufgaben nach der Arbeitsfähigkeit der Schülerinnen und Schü- ler und weisen Sie diese auf die Regelungen des § 5 AP-V (Täuschung und Behinderung)

Die Lösungsskizze stellt eine Lösungsvariante dar; andere gleichwertige Lösungen sind entspre- chend zu bewerten. Die Bewertungsanteile pro Teilaufgabe sind obligatorisch.

Dabei steht t  0 wieder für die Zeit in Minuten ab dem ersten Like-Klick und f(t) für die Anzahl der hinzu kommenden Like-Klicks pro Minute zum Zeitpunkt t, also für

großen Energieertrag sollte der Neigungswinkel φ der Modulfläche gegenüber dem horizontalen Boden zwischen 30° und 36° liegen. Untersuchen Sie, ob die Größe des

Ein Vollinsekt legt wöchentlich 200 Eier, aus denen weibliche Larven schlüpfen kön- nen. 11 % der Puppen entwickeln sich zu Vollinsekten. Alternativ ist eine Lösung mit Hilfe