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Nostalgie / Nostalgia

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Nostalgie / Nostalgia

Imaginierte Zeit-Räume

in globalen Medienkulturen / Imagined Time-Spaces

in Global Media Cultures

Sabine Sielke (Hrsg./ed.)

unter Mitarbeit von Björn Bosserhoff / in collaboration with Björn Bosserhoff

• PETER LANG - EDITION

(2)

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

General Edito

Umschlagabbildung / Cover Illustration:

iStock.comfThomas Vogel

Transcription: Cultures- Concepts -Controve that explores culture ascultures; work thatj

and theories through which we map these eX) intervenes into the controversies that neces complexities of cultures and cultural concep

Transcription focuses on, yet is by no mea tions ofNorth American culturesand cultural tend to travel across regional and national bo the age of digital media -, Transcriptionat th cultural difference and nation remain relevant new ones are likely to be formed.

The term 'transcription' acknowledgestha ing, translating, and transforming perform sounds, languages, and codes from oneme readers of these acts and processes of trans literacy. With its multiple resonances within ences the concept transcription also createscl disciplinary perspectives. Our dose readings

Referring, more specifically,to processes0

information, Transcription recognizes the co temological shifts, and scientific developmen natural sciences pose to the humanities and s es to engage in dialogues between seeming way, it seems, can some of the most urgent productively.

Thus Transcription is informed bythe aw concepts, and controversies are themselves p scription, a process inwhich this series inteno ISSN 1613-8414

ISBN 978-3-631-69924-9 (Print) E-ISBN 978-3-631-70081-5 (E-PDF)

E-ISBN 978-3-631-70082-2 (EPUB) E-ISBN 978-3-631-70083-9 (MOBI)

DOI 10.3726/b1 0535

©Peter Lang GmbH

Internationaler Verlag der Wissenschaften Frankfurt am Main 2017 Alle Rechte vorbehalten.

Peter Lang Edition ist ein Imprint der Peter Lang GmbH.

Peter Lang - Frankfurt am Main .Bern . Bruxelles . New York· Oxford . Warszawa .Wien

Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des

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Diese Publikation wurde begutachtet.

www.peterlang.com

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Winfried Schenk

Überlegungen zum Verhältnis von Landschaft und Nostalgie

Abstract: This essay explores the concept of"Landschaft" (landscape), its semantic history and current usage in order to highlight how the long tradition of aestheticizing natural and rural spaces bespeaks a nostalgie longing for an idealized imaginary past that resists processes of modernization.

Der Anblick des Drachenfels versetzte den Protagonisten in Lord Byrons roman- tischer Verserzählung .Childe Harold's Pilgrimage" in eine melancholische Stim- mung, denn die Landschaft erinnerte ihn an seine Geliebte daheim in England (31-32). Es ist jene nostalgische Affizierung, die das Mittelrheintal im frühen 19. Jahrhundert zur Pilgerstätte der Romantik werden ließ (vgl.Dix) und dazu bei- trug, dass der preußische Oberpräsident der Rheinprovinz 1818 die vollständige Beseitigung der Kirche der 1803 säkularisierten Zisterzienserabtei Heisterbach unterband. Die stehengebliebene Ruine des Chores wurde nachfolgend eine der Ikonen der Rheinromantik, wovon zahlreiche Bilder im Siebengebirgsmuseum in Königswinter zeugen. Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass es auch das Siebengebirge war, das 1836 als erste Landschaft in Deutschland mit- tels Ankaufs durch den preußischen Staat de facta unter Schutz gegen weiteren Steinabbau gestellt und 1922 als eine der ersten Landschaften in Deutschland auch offiziell als Naturschutzgebiet deklariert wurde (vgl.zusammenfassend Kremer).

Dabei lag diesem Schritt ein Landschaftsverständnis zugrunde, das noch weit entfernt von der heutigen, vornehmlich ökologisch geprägten Sicht auf solche Räume war.Vielmehr war er von der Idee eines ästhetischen (Heimat- )Schutzes motiviert, was sich in der Bezeichnung des 1869 gegründeten Verschönerungs- vereins für das Siebengebirge widerspiegelt. Die am Beispiel des Siebengebirges sichtbar werdende Verquickung von Romantik, antistädtischer Attitüde und Agrarlandschaftsästhetik sowie Naturschutz führt zur generellen Frage, inwie- weit schon ein frühes Verständnis von Naturschutz im deutschsprachigen Raum durch eine nostalgische Vorstellung von Landschaft geprägt war,wie siesich auch heute noch in der populären Verwendung des Begriffs Landschaft als Gegen- begriff zur Stadt offenbart. Im Kontext der ThemensteIlung dieses Bandes ist daher interessant zu untersuchen, in welchem Maße auch der Naturschutz Nostalgie- effekte schafft, indem er sich des Modus Landschaft bedient. Erste Überlegun- gen dazu werden nachfolgend vorgelegt. Konkret werde ich die Geschichte des

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212 Winfried Schenk Landschaft und No

Begriffs Landschaft und des Kompositums Kulturlandschaft skizzieren und in Forschungsthesen zum Leitthema Nostalgie überführen. Die Perspektive ist dabei die einer historischen Kulturgeografie.

Bis in die 1970er Jahre hinein sah wohl die Mehrheit der Geograf(inn)en in Landschaft den zentralen Forschungsgegenstand. Im Zuge der szientistischen Wende seit den 1960er Jahren wurde dieser Ansatz wegen des damit verbunde- nen ganzheitlichen Anspruchs verworfen. Landschaft galt in einem analytischen Sinnealsnicht operationalisierbar (vgl.Schaller und Grandgirard). Der Terminus wurde in derFolge gleichsam zum Synonym für vorwissenschaftliches, nicht theo- riegeleitetes und gesellschaftlich wenig relevantes Arbeiten; seine Verwendung war daher vor allem in den kultur- und sozialwissenschaftliehen Teildisziplinen der Geografie lange Zeit regelrecht verpönt. In der Historischen Geografie blieb das Kompositum Kulturlandschaft hingegen das Schlüsselkonzept, da damit ihr besonderes Interesse an der Erforschung der Rolle des Menschen als Gestalter von Räumen betont werden soll (vgl.Schenk, Historische Geographie 11).

Etwa seit den 1990er Jahren erleben die Begriffe Landschaft und Kulturland- schaftin der Geografie eine Renaissance. Impulse dazu kommen aus zwei Feldern:

Ausgelöst durch Überlegungen auf der europäischen Ebene zum historischen Erbe alsregionalem Entwicklungsfaktor (vgl.Schenk, "Gewachsene Kulturlandschaft") und maßgeblich befördert durch die European Landscape Convention (ELC)des Europarats ausdem Jahr 2000,wird in der räumlichen Planung in Gesetzen und Verordnungen vor allem der Terminus Kulturlandschaft vermehrt verwendet.

Obgleich die Konvention gemäß der Formulierung in Artikel 1 - ,,'Landscape' me ans an area, as perceived bypeople, whose character is the result of the action andinteraction of natural and/or human factors" - von einem partizipatorischen und konstruktivistischen Ansatz geprägt ist, werden damit in der Praxis eher essentialistische, sichan materiellen Strukturen und Ideen der Bewahrung ori- entierende Verständnisse von (Kultur-) Landschaft verbunden.

Landschaft erfährt zudem im Zuge des cultural turn - man vergleiche inder ach folge die Reformulierung von lands capeetwa nach Cosgrove und Daniels in Großbritannien sowie Jackson in den USA - auch in kulturwissenschaftlichen Diskursen neue Akzeptanz. Hier wird Landschaft auch als Ergebnis von Diskur- sen und Akteurshandeln verstanden (vgl.Gailing; Gailing und Röhring; Bruns und Kühne): Indem Menschen über Räume als (Kultur- )Landschaften und damit auch über räumliche Qualitäten sprechen, konstruieren sie diese diskursiv und laden sie normativ auf. Diese Diskussionen führten zwischenzeitlich zueiner so starken Ausdifferenzierung, dass Gailing und Leibenath von der Schwierig- keit sprechen, Landschaft oder Kulturlandschaft allgemeingültig zu definieren.

Tatsächlich werden diebei den Begriffeoft syno Das Schaubild erlaubt zudem eine Selbstvero schaft den Begriff (Kultur-)Landschaftverwen Abb. 1. Orientierungsrahmen für (Kultur-)Landschafi.

Reflexiv-konstruktivistische (basierend auf Beobachtungen zwei1

Im Gegensatz zur Ausdifferenzierung des Ter der empirische Befund, dasseine Mehrheit der~

~inem morphographischen Sinne den ländlich

1

Jedenfalls außerstädtischen Raum versteht und Haber; Kühne). Das verwundert, denn nur noch tätigen in Deutschland (derzeit etwasmehr als zw ist in der agrarischen Produktion tätig und die Me suburbanen Räumen; zudem werden gerade wege täglich etwa 70 Hektar Agrarlandschaft in Verk gewandelt. Dennoch wird der rural geprägte Raum zustand von Landschaft gesehen (vgl.Schenket steht etwa die Formulierung desParagraphen 1d<

wonach "die Vielfalt,Eigenart und Schönheitsowie

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Winfried Schenk

ompositums Kulturlandschaft skizzieren und in ma Nostalgie überführen. Die Perspektive ist dabei eografie.

in sah wohl die Mehrheit der Geograf(inn)en in schungsgegenstand. Im Zuge der szientistischen

wurde dieser Ansatz wegen des damit verbunde- verworfen.Landschaft galt in einem analytischen 'bar (vgl.Schaller und Grandgirard). Der Terminus m Synonymfür vorwissenschaftliches, nicht theo- ch wenig relevantes Arbeiten; seine Verwendung

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lsatz geprägt ist,werden damit in der Praxis eher

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Landschaft und Nostalgie 213

Tatsächlich werden die beiden Begriffe oft synonym verwendet, wie Abb. 1 zeigt.

Das Schaubild erlaubt zudem eine Selbstverortung derjenigen, die in der Wissen- schaft den Begriff (Kultur- )Landschaft verwenden.

Abb. 1. Orientierungs rahmen für (Kultur-)Landschaftsbegriffe. Leibenath und Gailing 62

Essentlallstisch-ontologlsche Begriffe (basierend auf Beobachtungen erster Ordnung)

Reflexiv-konstruktivistische Begriffe (basierend auf Beobachtungen zweiter Ordnung)

Im Gegensatz zur Ausdifferenzierung des Terminus in der Wissenschaft steht der empirische Befund, dass eine Mehrheit der Deutschen unter Landschaft in einem morphographischen Sinne den ländlich geprägten, kleingekammerten, jedenfalls außerstädtischen Raum versteht und ihn als .schön' empfindet (vgl.

Haber; Kühne). Das verwundert, denn nur noch eine Minderheit der Erwerbs- tätigen in Deutschland (derzeit etwas mehr als zwei Prozent der Erwerbstätigen) ist in der agrarischen Produktion tätig und die Mehrzahl lebt in städtischen oder suburbanen Räumen; zudem werden gerade wegen der städtischen Lebensweise täglich etwa 70 Hektar Agrarlandschaft in Verkehrs- und Siedlungsfläche um- gewandelt. Dennoch wird der rural geprägte Raum in vielen Kontexten als Norm- zustand von Landschaft gesehen (vgl. Schenk et al., Suburbane Räume). Dafür steht etwa die Formulierung des Paragraphen 1 des Bundesnaturschutzgesetzes, wonach "die Vielfalt, Eigenart und Schönheit sowie der Erholungswert von atur

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214 Winfried Schenk Landschaftund 0

und Landschaft" zu schützen sind (Abs. 1, Nr. 3). Und in der eufassung des Raumordnungsgesetzes vom 1.1.2009 heißt es:

Kulturlandschaften sind zuerhalten und zu entwickeln. Historisch geprägte und gewach- seneKulturlandschaften sind in ihren prägenden Merkmalen und mit ihren Kultur- und Naturdenkmälern zu erhalten. Die unterschiedlichen Landschaftstypen und Nutzungen derTeilräumesind mit denZielen eines harmonischen Nebeneinanders, derÜberwin- dungvonStrukturproblemen und zur Schaffung neuer wirtschaftlicher und kultureller Konzeptionen zu gestalten undweiterzuentwickeln. 2,Abs. 2, Nr.5)

Dieser auffällige Rekurs auf ein rurales Verständnis von (Kultur- )Landschaft wird nachfolgend thesenartig aus der gut 1.200-jährigen Ideengeschichte von Land- schaft im deutschen Sprachraum zu erklären versucht - eine Bezugnahme, die bis heute einen nostalgischen Blick auf Landschaft evoziert und zu einer entsprechen- den Planungstheorie und -praxis führt.

Sprachgeschichtlich erfährt Landschaft im Deutschen eine zweifache sekun- däre Bildung (vgl. Schenk, "Landschaft"): Im Mittelalter (der Erstbeleg stammt von 830)erfolgte eine Übertragung von den einheimischen, politisch handlungs- fähigen Bewohnern eines definierten Landstrichs auf den von diesen Personen- gruppen besiedelten politischen oder natürlichen Raum. Damit sind vor allem Aspekte der Regionalisierung angesprochen; die zahlreichen Landschafts- gliederungen in der Geografie stehen in dieser Tradition, und der politische Aspekt lebt etwa in den Landschaftsverbänden in Nordrhein- Westfalen weiter.

Ab der Frühen Neuzeit setzte sodann, befördert durch die Malerei, ein Prozess der Vergegenständlichung eines in ästhetischer Einstellung gemalten Raumaus- schnitts ein. Damit kommen morphologische Aspekte hinzu, außerdem ist der Begriff nun auch vielfach philosophisch und ästhetisch belegt. Einen entschei- denden Schritt hin zur Ästhetisierung von Landschaft sieht [oachirn Ritter, in einem wegweisenden Essay von 1974, in der berühmten Ersteigung des Mont Ventoux durch Petrarca im April 1335:

Mitdieser Bergbesteigung gehört Petrarca zu den Italienern, die(wieIacob Burckhardt sagt) zuerstineinem,vomForschen undWissen'unterschiedenen .besonderen Sinn'der Natur nahetraten und alsdie .frühesten unter denModernen ... dieGestalt der Land- schaftals etwasmehroderwenigerSchönes wahrgenommen und genossen haben'.(141)

Und folglich gilt:"Landschaft ist Natur, die im Anblick eines fühlenden und emp- findenden Betrachters ästhetisch gegenwärtig ist"(150). Landschaft zu sehen stellt danach eine Emanzipation von Natur dar. Darin begründet sich das die Geografie prägende Spannungsfeld von Natur und Kultur, welches in den beiden, das Fach konstituierenden Teildisziplinen Natur- und Humangeografie umgesetzt wird. Bis in die 1980erJahre hinein wurde in der Regelvon Kulturgeografhie gesprochen,

wenn die nicht-naturwissenschaftlichen Teildis sollten. Ferner verweist die in unserem Fach ül und Landschaft darauf, dass auch der geogr Alexander von Humboldt, ausder ästhetisch Auseinandersetzung mit dieser"als ästhetisch wird (vgl.Ritter Fn39).

Mit dem Deutschen Wörterbuch der Gebrüde schenbilanz zur Entwicklung desLandschaftsko derts ziehen. Unter demLemma "Landschaft,f.la landstrich" finden sich hier bereits sieben Aus .

1) gegend,landcomplex in bezugauflage und natür 2) daher,undschon inaltenquellen, die künstlerisch

gegend [... ]

3) landschaft, als einsozialzusammenhängendes gan 4) der modernen sprache fremd geworden ist lan

land [... ]

5) landschaft, die bewohner einersolchen[... ] 6) landschaft:,dievertreter einesterritoriumsoder ei 7) landschaft, nameeinesprovinziellen creditinstitut

provinz Schlesien.

Landschaft beschrieb alsoschon 1885 einen a stellung davon, ein soziales Gebilde bzw.dessen B Vor diesem Hintergrund ist"die erstaunliche Inte' liehen oder verlandschaftenden Blicks für imm Situationen" (Hauser 213) nicht verwunderlich.

Im ausgehenden 19.und frühen 20.Iahrhun vor allem durch das Bürgertum in antistädtisch Gegenentwurf zur Stadt überhöht. Die Entfremd .naturnahen' Landschaft fasst Konrad Adenauer im Staatslexikon von 1927in beinahe lyrischer For Großstädter ein Höhlenbewohner sein,in desse Sonnenuntergang, der weite Horizont des Himme sen, Blühen, Welken der Natur, der Erdgeruch ni ist!"(zit.nach Knäpper, Rapp und Lehmkuhl,Qu risch geprägter Landschaft wurden und werden zu mit einer Gleichsetzung von"Land und Leute(n)' deutschen Volkskunde Wilhelm Riehl- und dami, von Menschen aus der Landschaft zu erklären, die Gliedner kann man daher sagen,dass Landschaft

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WinfriedSchenk

ind (Abs. 1, Nr. 3). Und in der Neufassung des l.2009heißt es:

n und zu entwickeln.Historisch geprägte und gewach- ren prägenden Merkmalen und mit ihren Kultur- und

~unterschiedlichenLandschaftstypen und Nutzungen

1einesharmonischen Nebeneinanders, der Überwin- I zur Schaffungneuer wirtschaftlicher und kultureller eiterzuentwickeln.2,Abs.2, Nr.5)

ruralesVerständnis von (Kultur- )Landschaft wird r gut l.200-jährigen Ideengeschichte von Land-

11zu erklären versucht - eine Bezugnahme, die bis aufLandschaftevoziert und zu einer entsprechen- is führt.

Landschaft im Deutschen eine zweifache sekun- ndschaft"): Im Mittelalter (der Erstbeleg stammt ung von den einheimischen, politisch handlungs- ierten Landstrichs auf den von diesen Personen- ien oder natürlichen Raum. Damit sind vor rung angesprochen; die zahlreichen Landschafts-

~stehen in dieser Tradition, und der politische chaftsverbänden in Nordrhein-Westfalen weiter.

sodann, befördert durch die Malerei, ein Prozess s in ästhetischer Einstellung gemalten Raumaus- norphologische Aspekte hinzu, außerdem ist der osophisch und ästhetisch belegt. Einen entschei- isierung von Landschaft sieht [oachim Ritter, in m 1974, in der berühmten Ersteigung des Mont ril1335:

t Petrarcazu den Italienern, die (wie Jacob Burckhardt ien und Wissen'unterschiedenen ,besonderen Sinn'der rhesten unter den Modernen ... die Gestalt der Land- er Schöneswahrgenommen und genossen haben'.(141)

,t Natur, die im Anblick eines fühlenden und emp- :hgegenwärtigist" (150). Landschaft zu sehen stellt

Natur dar. Darin begründet sich das die Geografie

~atur und Kultur, welches in den beiden, das Fach n Natur- und Humangeografie umgesetzt wird. Bis de in der Regel von Kulturgeografhie gesprochen,

Landschaft und Nostalgie 215

wenn die nicht-naturwissenschaftlichen Teildisziplinen zusammengefasst werden sollten. Ferner verweist die in unserem Fach übliche Unterscheidung von Land und Landschaft darauf, dass auch der geografische Landschaftsbegriff, dank Alexander von Humboldt, aus der ästhetischen Sphäre herkommt und in der Auseinandersetzung mit dieser "als ästhetische Auffassung von Natur" gebildet wird (vgl.Ritter Fn39).

Mit dem Deutschen Wörterbuch der Gebrüder Grimm lässt sich eine Art Zwi- schenbilanz zur Entwicklung des Landschaftskonzepts bis Ende des 19. Jahrhun- derts ziehen. Unter dem Lemma "Landschaft, f.landcomplex, zusammenhangender landstrich" finden sich hier bereits sieben Ausdifferenzierungen:

1) gegend, landcomplex in bezug auflage und natürliche beschaffenheit [...] 2) daher, und schon in alten quellen, die künstlerische bildliehe darstellung einer solchen

gegend [... ]

3) landschaft, als ein sozial zusammenhängendes ganzes, gegend: regio [... ]

4) der modernen sprache fremd geworden ist landschaft im weiteren sinne, gleich land [... ]

5) landschaft, die bewohner einer solchen [...]

6) landschaft, die vertreter eines territoriums oder eines landes [... ]

7) landschaft, name eines provinziellen creditinstitutes der adlichen landbesitzer in der provinz Schlesien.

Landschaft beschrieb also schon 1885 einen Naturraum, eine künstlerische Dar- stellung davon, ein soziales Gebilde bzw. dessen Bewohner sowie eine Institution.

Vor diesem Hintergrund ist "die erstaunliche Integrationsfähigkeit des landschaft- lichen oder verlandschaftenden Blicks für immer neue Themen, Objekte und Situationen" (Hauser 213) nicht verwunderlich.

Im ausgehenden 19. und frühen 20. Jahrhundert wird Landschaft zusätzlich vor allem durch das Bürgertum in antistädtischer Attitüde zu einem positiven Gegenentwurf zur Stadt überhöht. Die Entfremdung des "Großstädters" von der .naturnahen' Landschaft fasst Konrad Adenauer unter dem Stichwort Großstadt imStaatslexikon von 1927 in beinahe lyrischer Form zusammen: ,,warum soll der Großstädter ein Höhlenbewohner sein, in dessen Mauern Sonnenaufgang und Sonnenuntergang, der weite Horizont des Himmels, das Sternenmeer, das Wach- sen, Blühen, Welken der Natur, der Erdgeruch nicht mehr zu sehen, zu spüren ist!" (zit.nach Knäpper, Rapp und Lehmkuhl, Quelle 6). Vorstellungen von agra- risch geprägter Landschaft wurden und werden zudem immer wieder verbunden mit einer Gleichsetzung von "Land und Leute(n)" im Sinne des Begründers der deutschen Volkskunde Wilhelm Riehl- und damit des Versuchs, Charakterzüge von Menschen aus der Landschaft zu erklären, die sie bewohnen. Mit Hard und Gliedner kann man daher sagen, dass Landschaft positiv formuliert in sich auch

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216 Winfried Schenk LandschaftundN(

Neuzeit ästhetisch aufgeladene Idee, die zusäti einer antistädtischen Konnotation versehenist tuiert ihre Wahrnehmung als einen ästhetisch daran zeigt, dass Landschaft im modernen Bev Paradigmen des Kitsches sind ,stirnrnungsvo laubsfotos, im Ideal mit glutrot untergehender:

Abb.2. Titelbild des Wanderführers WanderromanI Schweiz(2011),hg.TourismusverbandSäen saechsische-schweiz.de)

Vorstellungen der "Antizipation einer humanisierten inneren und äußeren Natur"

und einer "gelungene[nl Vermittlung von Gesellschaft und Territorium" trägt.

Hard spitzt das wie folgt zu: "Eine Landschaft, die diesen Namen verdient, das heißt die wahre, heile und menschengemäße Landschaft ist still,schön, ländlich, grün, gesund und erholsam, harmonisch, mannigfaltig und ästhetisch" ("Land- schaft als professionelles Idol" 14). Bei unkritischer Verwendung trägt Landschaft aber unweigerlich die Hauptklischees einer ebenso trivialen wie pessimistischen Zivilisations-, Technik- und Vernunftkritik in sich, also "Ideen von völkischer Verwurzelung, von Geborgenheit in der Gemeinschaft, vom Untergang der Erde am Geist und von ihrer Rettung durch Landschaft(schutz), Landschaftserleben, Heimat, Seele, Gefühl und Gemüt, Ganzheit und Synthese, Tradition und Werte"

(Hard, "Die Natur der Geographen" 84).

Hier setzt die Argumentation beim Konzept der Nostalgie an. Denn die aktu- ellen räumlichen Entwicklungen in Deutschland sind unter den Bedingungen von Globalisierung, gesamtgesellschaftlichem und demographischem Wandel durch eine hohe Dynamik und Unumkehrbarkeit der raumprägenden Prozesse gekennzeichnet, die auch die ländlichen Räume in den letzten Jahren so massiv umgestaltet haben, dass es die schöne, kleingekammerte und reich strukturierte Agrarlandschaft immer seltener gibt. Jene Prozesse sind dabei räumlich diffe- renziert zu sehen, führen aber zu dem gleichen Ergebnis des Verlustes an histo- rischen Strukturen und Elementen. In den Regionen, in denen industrialisierte Landwirtschaft möglich ist (z. B. den Börden und Gäuen), sind kleinteilige, histo- rische Strukturen im Zuge der Maschinisierung der Produktion beinahe komplett

verschwunden. In naturräumlich benachteiligten Regionen wie etwa den Mittel-

gebirgen, die zudem nicht selten von Deindustrialisierung, damit Abwanderung und demographischem Wandel besonders betroffen sind, drohen sie ebenso !-u verschwinden, denn sie werden nicht mehr gebraucht und werden folglich außer- halb von staatlich definierten und subventionierten Schutzräumen kaum mehr gepflegt.

Die kulturelle Dimension des aktuellen (Kultur- )Landschaftswandels besteht nun darin, dass das Verschwinden solcher Strukturen oftmals als.Verlusterfah- rung Landschaft" gesehen wird (wie das Gerhard Lenz für die Braunkohlegebiete in Ostdeutschland beschrieben hat) und dass unsere ,beschleunigten Zeiten' sich als idealer Nährboden für Erinnerungskulturen erweisen - hier im Sinne von ro- mantisierten .Erinnerungslandschaften" in den Köpfen der städtisch geprägten Mehrheit. Mit Ulrich Eisel möchte ich daher thesenartig zusammenfassen und gleichzeitig als Forschungsprogramm im Kontext der Nostalgieforschung formu- lieren: Landschaft bezeichnet kein Objekt, sondern vor allem eine seit der Frühen

SIItHSfN. LAND VONwn

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er humanisierten inneren und äußeren Natur"

ng von Gesellschaft und Territorium" trägt.

Landschaft,die diesen Namen verdient, das engemäße Landschaft ist still,schön, ländlich,

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Ganzheit und Synthese, Tradition und Werte"

" 84).

eim Konzept der Nostalgie an. Denn die aktu- in Deutschland sind unter den Bedingungen

chaftlichem und demographischem Wandel ,umkehrbarkeit der raumprägenden Prozesse ichen Räume in den letzten Jahren so massiv öne, kleingekammerte und reich strukturierte gibt.Jene Prozesse sind dabei räumlich diffe-

dem gleichen Ergebnis des Verlustes an histo- n. In den Regionen, in denen industrialisierte en Börden und Gäuen), sind kleinteilige, histo- schinisierungder Produktion beinahe komplett enachteiligten Regionen wie etwa den Mittel- on Deindustrialisierung, damit Abwanderung esonders betroffen sind, drohen sie ebenso zu cht mehr gebraucht und werden folglich außer-

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1Objekt,sondernvor allem eine seit der Frühen

Landschaft und Nostalgie 217

Neuzeit ästhetisch aufgeladene Idee, die zusätzlich seit der Industrialisierung mit einer antistädtischen Konnotation versehen ist.Diese Idee von Landschaft konsti- tuiert ihre Wahrnehmung als einen ästhetisch vermittelten Gegenstand, was sich daran zeigt, dass Landschaft im modernen Bewusstsein als .kitschig' gelten kann.

Paradigmen des Kitsches sind ,stimmungsvolle' Landschaftsgemälde oder Ur- laubsfotos, im Ideal mit glutrot untergehender Sonne - dasInternet ist voll davon!

Abb.2. Titelbild des Wanderführers Wanderromantik in der Naturparkregion Sächsische Schweiz(2011), hg.Tourismusverband Sächsische Schweiz e.V.(http://www.

saechsische- schweiz. de)

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218 Winfried Schenk

Der Begriff Landschaft verweist darüber hinaus auf ein aus der Vergangenheit abgeleitetes Ideal der Harmonie von Mensch und Natur. Da eine solche Harmonie heute - wie damals - keinesfalls gegeben ist, wird sie in eine rückwärts gewandte, nostalgische Sehnsucht, ein ,Heimweh' nach schöner (kitschiger) Landschaft ver- wandelt. Landschaft bietet somit ein Feld, einen Raum für Idealisierungen von Vergangenheit und hat gesellschaftlich und individuell wohl auch die Funktion der Sublimierung von Verlustangst. Als Ideallandschaft wird noch immer der .schöne' rural geprägte Raum assoziiert, obgleich es ihn immer weniger gibt.

Landschaft lässt sich somit auch bestens ,vermarkten' - und ist längst Teil einer Warenkultur und gängiges Objekt von Musealisierungen.

Literaturverweise

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t darüber hinaus auf ein aus der Vergangenheit

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bestens,vermarkten' - und ist längst Teil einer ektvon Musealisierungen.

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Kikuko Kashiwag

Ein Bahnhof aus Iapans Sehnsucht

Abstract: This essayexarninesthe restaurative nos Station's Marunouchi Building, completed in Octo symbolizes Iapan's modernization and Europeani brating the Meiji and Taishö eras of Iapanese histo

Bahnhöfe sind Orte der Abreise und Ankunft, Schauplätze für den Beginn einer Reise,eines};

deren Ende. Den Ausgangs- und Endpunktein oder größere emotionale Bewegungen,undje ein zeitliches Segment - des Alltags oderdes an denen ein neuer Abschnitt einer Geschieht wird. Vor allem der Zentralbahnhof, der Haupt als Knotenpunkt eines Verkehrsnetzes, zudem

~nd somi~ als Ort der Begegnung verschiede~

ihre funktionale Rolle hinaus verfügen Bahnhöl tenpunkte so auch über ein wichtiges inszenatd Dies gilt in besonderem Maße für den restaui bahnhof der japanischen Hauptstadt, der den kld des Landes zur Meiji-Zeit (1868-1912) symbolis tischen Alltag vornehmlich hinsichtlich seinerI punkt wahrgenommen, wurde ihm durch dieRe Potential zurückverliehen - als Ort,der Vergang soll. Das Schlüsselwort bei dieser Inszenierung Symbolcharakter aus einer vergangenen Zeit wu~

ten und neuen Räumlichkeit wurde so eine neueI

Die Restaurierung des Marunouchi-B

2007-2012

Am 1.Oktober 2012 wurde das HauptgebäudeI

der Marunouchi-Seite, im Volksmund als"Ak stein-Bahnhofsgebäude") bezeichnet, in seiner1.:

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Referenzen

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