Integrationskonzept
für die Stadt Neu-Ulm
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Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung ... 3
2. Methodik und Prozess der Entwicklung des Integrationskonzeptes ... 4
3. Definition des Begriffs Integration ... 5
3.1. Allgemeine Definition ... 5
3.2. Integration von Menschen mit einem Migrationshintergrund ... 5
4. Rahmenbedingungen ... 7
5. Thesen zur Integration ... 9
6. Erfolgsfaktoren für kommunale Integrationspolitik ... 10
7. Handlungsfelder der Integration ... 12
7.1. Sprachförderung ... 12
7.2. Bildung und Ausbildung ... 13
7.3. Jugend und Soziales ... 13
7.4. Gesundheitsförderung und Gesundheitsversorgung ... 13
7.5. Kultur und Religion ... 13
8. Strukturen und Netzwerke ... 15
9. Maßnahmen ... 24
9.1. Maßnahme 1 - Ziel: Einrichtung einer Koordinierungsstelle für Integration . 24 9.2. Maßnahme 2 - Ziel: Transparenz über das vielfältige Spektrum an Integrationsangeboten schaffen und Angebote aufeinander abstimmen. ... 25
9.3. Maßnahme 3 - Ziel: Verbesserung und Optimierung der Sprachförderung in Kindergärten ... 26
9.4. Maßnahme 4 - Ziel: Verbesserung der Bildungschancen für Kinder ... 27
9.5. Maßnahme 5 – Ziel: Verbesserung der interkulturellen Kompetenz, Öffnung der Verwaltung ... 28
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1. Einleitung
Integration findet in der Kommune, also „vor Ort“ statt, im täglichen Umgang miteinander in der Familie, der Schule, am Arbeitsplatz und in der Freizeit. Für viele Bürgerinnen und Bürger ist das Zusammenleben mit Menschen mit anderem kulturellen Hintergrund selbstverständlich geworden, auch die rechtliche Situation hat sich in den letzten Jahren verändert. Allerdings stellt die demografische Entwicklung künftig auch neue Herausforderungen an die Politik, die Gesellschaft und die Verwaltung. Der Anteil der Einwohnerinnen und Einwohner mit Migrationshintergrund wird in den Städten steigen. Der Bedarf an Integrationsmaßnahmen wird zunehmen.
Auch in Neu-Ulm haben viele Menschen unterschiedlicher Herkunft und Kultur ihren Lebensmittelpunkt gefunden. Sie besitzen oft keinen deutschen Pass, sind aber dennoch nicht mehr Ausländer, sondern Inländer, Neu-Ulmerinnen und Neu-Ulmer. Unser Anliegen ist es, bewusst zu machen, dass die Neu-Ulmer/innen mit und ohne deutschen Pass die Zukunft Neu-Ulms gemeinsam gestalten.
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2. Methodik und Prozess der Entwicklung des
Integrationskonzeptes
Ziel eines Integrationskonzeptes für die Stadt Neu-Ulm ist, ein Programm für die Integrationsarbeit der nächsten Jahre für die Verwaltung und die Akteure in der Stadt zu entwickeln.
Dazu ist die Zusammenarbeit der Akteure aus verschiedenen Aufgabenfeldern der Integrationsarbeit notwendig. Dort steht fundiertes und praxisnahes Wissen zur Verfügung.
An den Prozess sollen Vertreter möglichst aller öffentlichen und freien Träger, Vereine, Institutionen und Bürger beteiligt werden.
Auf der Basis bestehender Aktivitäten und Initiativen in Neu-Ulm wurden hier verschiedene Ziele sowie Maßnahmen für deren Umsetzung definiert.
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3. Definition des Begriffs Integration
3.1. Allgemeine Definition
Der Begriff Integration (die, von lat. integrare, wiederherstellen; deutsch Herstellung eines Ganzen) bezeichnet.
In der Soziologie ist Integration der Einbezug von Menschen, die aus den verschiedensten Gründen bisher ausgeschlossen (exkludiert) waren.
3.2. Integration von Menschen mit einem Migrationshintergrund
Der Prozess der Integration von Menschen mit einem Migrationshintergrund besteht aus Annäherung, gegenseitiger Auseinandersetzung, Kommunikation, Finden von Gemeinsamkeiten, Feststellen von Unterschieden und der Übernahme gemeinschaftlicher Verantwortung zwischen Zugewanderten und der anwesenden Mehrheitsbevölkerung. Im Gegensatz zur Assimilation (völlige Anpassung), verlangt Integration nicht die Aufgabe der eigenen kulturellen Identität. Der Integrationsprozess in Deutschland erhält seine Dynamik sowohl aus verschiedenen Initiativen von Einzelpersonen und Organisationen (Freie Wohlfahrtspflege,Migrantenselbstorganisationen, etc.) als auch von staatlicher Seite (Nationaler
Integrationsplan, Bundesbeirat für Integration, etc.).
Für den Erfolg des Prozesses der Integration ist es unabdingbar, dass alle Beteiligten die Bedeutung von Migration anerkennen. Friedrich Heckmann, ein renommierter Migrationsforscher unterscheidet vier Dimensionen, in denen Integrationsprozesse stattfinden:
1. Strukturelle Integration (Akkommodation):
Die Migranten und ihre Kinder werden als Mitglieder der Aufnahmegesellschaft anerkannt, erhalten Zugang zu gesellschaftlichen Positionen und erreichen gleichberechtigte Chancen in der Gesellschaft.
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Voraussetzung hierfür ist der Erwerb von sprachlichen Fähigkeiten und Kenntnissen über soziale Regeln des Zuwanderungslandes.
2. Kulturelle Integration (Akkulturation):
Durch die Kenntnis kulturspezifischer Normen und ihre Verinnerlichung ist eine Teilnahme am gesellschaftlichen Leben möglich. Es erfolgt zusätzlich eine Veränderung von Werten, Normen und Einstellungen der Migranten.
3. Soziale Integration:
Die Aufnahmegesellschaft akzeptiert die Einwanderer im privaten Bereich. Sie lässt sie an sozialen Aktivitäten teilnehmen und billigt den freien Umgang ihrer Kinder mit denen der Migranten. Gleichzeitig akzeptieren die Migranten Mitglieder der Aufnahmegesellschaft in ihrem privaten Bereich und gestatten ihren eigenen Kindern, beiderlei Geschlechts, einen freien Umgang mit Altersgenossen der Aufnahmegesellschaft beiderlei Geschlechts. Dies führt dazu, dass der Chauvinismus sowohl in der Aufnahmegesellschaft, als auch bei den Migranten zunehmend abgebaut wird.
4. Identifikatorische Integration:
Die Migranten und ihre Kinder entwickeln ein neues persönliches Zugehörigkeitsgefühl zur Aufnahmegesellschaft, ohne dabei ihre eigene Kultur aufzugeben; denn gelungene Integration vereint bisherige und neue Zugehörigkeitsgefühle.
Diese vier Dimensionen sind bestimmend für den Erfolg oder Misserfolg der Eingliederung.
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4. Rahmenbedingungen
- In Neu-Ulm lebten am 31.12.2011:48.976 Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit und 7.510 Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit.
Damit haben 13 % der in Neu-Ulm lebenden Personen einen ausländischen Pass.
- Von den 7.510 Ausländern kommen:
aus Europa 6.449 Personen
aus Afrika 148 Personen
aus Amerika 193 Personen
aus Asien 661 Personen
aus Australien 12 Personen
und staatenlos sind 47 Personen
- Insgesamt sind ca. 100 Nationalitäten vertreten. Die größten Gruppen kommen aus:
Türkei 1.999 Personen
ehem. Jugoslawien 1.447 Personen
Italien 1.004 Personen
- Altersstruktur der Ausländer:
Kinder unter 6 Jahren 139
Kinder von 6 – 18 Jahren 635 Personen von 18 – 60 5.640 Personen über 60 Jahren 1.096
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In den oben genannten Zahlen sind nur Personen erfasst, die einen ausländischen Pass haben. Zahlen darüber, wie viele eingebürgerte Personen mit Migrationshintergrund in Neu-Ulm leben liegen nicht vor.
Kindergärten und Schulen berichten aber von einem hohen Anteil von Kindern mit deutschem Pass und Migrationshintergrund.
Je nach Standort des Kindergartens liegt der Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund bei 85 %.
In den Grundschulen liegt der Anteil bei 13,6 % und in den Hauptschulen bei 28,4 %.
Der Anteil der Ausländer liegt damit in Neu-Ulm höher als der Landesdurchschnitt für Bayern. Bayernweit beträgt dieser 9,3 %.
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5. Thesen zur Integration
1.) Integration ist ein langwieriger und komplexer Prozess, der nachhaltige und
zukunftsorientierte Förderung benötigt.
2.) Die gegenseitige Akzeptanz, Anerkennung und Wertschätzung aller
Beteiligten, unabhängig von ihren kulturellen Unterschieden, stellt eine Schlüsselrolle der Integration dar.
3.) Integration ist ein wechselseitiger und gesamtgesellschaftlicher Prozess, an
dem sowohl Migranten als auch Neu-Ulmer beteiligt sind. Dies bedeutet das Kennen lernen und aufeinander-Zugehen, sowie die Akzeptanz der sozialen Regeln und kultureller Differenzen aller Gesellschaftsgruppen.
4.) Integration benötigt Verständigung. Deutsche Sprachkompetenz, Mehrsprachigkeit und der Erwerb der Muttersprache haben dabei den gleichen Stellenwert.
5.) Integration bezieht in ihren Handlungsfeldern und Maßnahmen in jeder Phase
die unterschiedlichen Lebensentwürfe und Lebenswirklichkeiten von Frauen und Männern mit Zuwanderungsgeschichte ein.
6.) Integration ist eine Schlüsselaufgabe der Kommunalpolitik und ist als
Querschnittsaufgabe in der Stadtverwaltung und im Wirkungsbereich aller Beteiligten vor Ort verankert.
7.) Interkulturelle Orientierung und Öffnung aller Institutionen, Einrichtungen und
Angebote ist für das Gelingen von Integrationsprozessen notwendig und beruht auf interkultureller Kompetenz in Kommunikation und Handeln.
8.) Basis für Integration ist die Anerkennung der verfassungsrechtlichen
Grundlagen des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland durch alle Beteiligten.
Unser
gemeinsames
Ziel
ist
das
Miteinander
und
nicht
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6. Erfolgsfaktoren für kommunale Integrationspolitik
1. Strategie und Konzept gemeinschaftlich entwickeln
Kommunalpolitik und Verwaltung entwickeln ein Leitbild sowie einen umfassenden Zielkatalog für Integrationspolitik. An diesem Prozess werden alle relevanten Akteure beteiligt.
2. Integration als Querschnittsaufgabe verankern
Kommunalpolitik und Verwaltung verankern Integration als gesamtstädtische und ressortübergreifende Aufgabe. Dabei wird die Koordinierung durch eine zentrale Stelle garantiert, die noch zu bestimmen ist. Umfassende Maßnahmen für bürgergesellschaftliche Beteiligung fördern eine breite Bearbeitung.
3. Integration muss Chefsache sein
Kommunalpolitik und Verwaltung gewährleisten eine klare politische Verbindlichkeit und Verantwortung. Dabei beschränkt sich „Chefsache“ nicht nur auf die Verwaltungsspitze. Ziel ist ein fraktionsübergreifender Konsens und parteiübergreifende Zusammenarbeit.
4. Integration mit allen und für alle
Beteiligung und auch ihre Anerkennung ist eine Grundlage jedes Integrationskonzeptes. Kommunalpolitik und Verwaltung stellen sicher, dass alle relevanten Vertreter der Migranten wie auch der Aufnahmegesellschaft an der Entwicklung von Maßnahmen beteiligt werden. Daneben ist eine starke Förderung des bürgerschaftlichen Engagements selbstverständlich. Wichtig ist bei allen Aktivitäten der Dialog auf gleicher Augenhöhe.
5. Akteure vernetzen
Kommunalpolitik und Verwaltung haben die Aufgabe, alle relevanten Akteure (Verwaltung, Politik, Migranten etc.) in die kommunale Netzwerkarbeit einzubinden. Besonders im Politikfeld Integration sind ein regelmäßiger Austausch und der Aufbau von Vertrauen notwendige Grundlage einer nachhaltigen Politik.
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6. Für den Stadtteil planen und arbeiten
Kommunalpolitik und Verwaltung berücksichtigen bei ihrer Planung besonders die Stadtteile: Durch den direkten Kontakt zu den Bürgern und angepasste Maßnahmen kann zielorientiert und nachhaltig gearbeitet und geplant werden.
7. Ein breites Angebot schaffen
Kommunalpolitik und Verwaltung führen möglichst in allen Handlungsfeldern integrationsorientierte Maßnahmen durch. Besonders gilt dies für die Bereiche Bildung und Sprache, Beschäftigung, Beteiligung und Beratung. Dabei gilt es, mit den Zuwanderern und nicht für die Zuwanderer zu handeln. Die Angebote sind an die Bedürfnisse der Migranten angepasst.
8. Kommune als Arbeitgeber: Zeichen setzen
Kommunalpolitik und Verwaltung unterstützen als Arbeitgeber direkt die Integration der Zuwanderer in den Arbeitsmarkt und setzen somit ein Zeichen für die lokale Wirtschaft. Neben der Erhöhung des Migrantenanteils in der Verwaltung gilt es, auch das übrige Personal interkulturell fortzubilden.
9. Dienstleistungen für alle öffnen
Kommunalpolitik und Verwaltung treffen umfassende Maßnahmen, um Zugangsbarrieren für Migranten abzubauen.
10. Erfolge messen
Kommunalpolitik und Verwaltung unterziehen die Wirkung der eingeschlagenen Strategie und Maßnahmen einer permanenten Untersuchung auf Erfolg und Misserfolg. Auch eine Stärkung des Monitoring erleichtert den Planungsprozess und führt zu einem effizienten Einsatz der Mittel. Dieser Prozess darf jedoch nicht der reinen Kontrolle, sondern muss der Transparenz dienen.
Grundlage für die oben genannte Erfolgsfaktoren sind die „Zehn Handlungsempfehlungen, Erfolgsfaktoren für kommunale Integrationspolitik“ der Bertelsmann Stiftung.
Die „Gelingfaktoren“ wurden durch Politik und Migranten im Rahmen eines Workshops 2011 erarbeitet.
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7. Handlungsfelder der Integration
Für den Erfolg der Integrationsarbeit ist es elementar, die Zielgruppe durch die Angebote und Maßnahmen zu erreichen. In vielen Handlungsfeldern gibt es derzeit bereits Angebote, die allerdings nicht in ausreichendem Umfang durch die Migranten wahrgenommen werden. Von daher können durch eine stärkere Auslastung, Wahrnehmung und Vernetzung mit bestehenden Ressourcen bessere Ergebnisse erzielt werden.
In Neu-Ulm können verschiedene Handlungsfelder identifiziert werden, die durch Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure in Projekte gefasst und in den nächsten drei Jahren umgesetzt werden können. Die Maßnahmentabelle bietet hierzu Ideen und Vorschläge.
Ziel ist es bis 2015 vorwiegend in diesen Handlungsfeldern tätig zu sein.
7.1. Sprachförderung
Sprachförderung ist ein zentrales Thema der Integrationspolitik. Die Kenntnis der deutschen Sprache erschließt die Kompetenzen für jeden Einzelnen in Bezug auf die Gestaltung seines Lebens und seines beruflichen Werdeganges. Sprache ist eine maßgebliche Voraussetzung für Chancengleichheit und Partizipation. Die Stadt Neu-Ulm hat in den vergangenen Jahren umfangreiche Projekte und Maßnahmen in diesem Bereich angestoßen und Haushaltsmittel zur Verfügung gestellt.
In diesem Bereich zeigt sich jedoch immer noch Handlungsbedarf sowohl bei der kindlichen Sprachförderung als auch bei Erwachsenen.
Bei der Verbesserung der Sprachkompetenzen von Kindern spielen die Eltern eine wichtige Rolle.
Sprachkurse für Mütter oder Integrationskurse können Barrieren abbauen und eine Zusammenarbeit der Institutionen mit den Eltern erleichtern.
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7.2. Bildung und Ausbildung
Ein erfolgreicher Schulabschluss und eine fundierte Ausbildung eröffnen gleichberechtigte Chancen auf gesellschaftliche Teilhabe. Der Bildungserfolg von Kindern mit Migrationshintergrund zeigt hier noch Handlungsbedarf im Hinblick auf die Herstellung von fairen Bildungschancen. Beim Übergang von der Grund- in die weiterführende Schule wechseln Kinder mit Migrationshintergrund häufiger an Hauptschulen und seltener an Gymnasien als Schüler ohne Migrationshintergrund. Auch verlassen Jugendliche mit Migrationshintergrund die Schule häufiger ohne Schulabschluss. Der Anteil der Schulabgänger mit Hochschulreife ist bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund ebenfalls geringer.
7.3. Jugend und Soziales
Jugendliche mit Migrationshintergrund benötigen eine besondere Förderung auch bei der Freizeitgestaltung. Eine Vereinstradition im Freizeitbereich ist bei vielen Eltern mit Ausnahme der Kulturverein selten vorhanden, so dass das Engagement im Sportverein und anderen Vereinen unterstützt werden sollte. Dazu gehört auch, dass die Sportvereine ihr vorhandenes Angebot überprüfen und mit Jugendlichen über eine Ausweitung der Aktivitäten beraten.
7.4. Gesundheitsförderung und Gesundheitsversorgung
Immer dringlicher wird in den letzten Jahren die interkulturelle Ausrichtung der Gesundheits- und Pflegedienste. Immer mehr Menschen mit Migrationshintergrund nehmen diese Dienste in Anspruch. Andere Bereiche wie Vorsorgeuntersuchungen werden zu wenig wahrgenommen.
7.5. Kultur und Religion
Interkultureller Austausch und das Miteinander in der Freizeit sind für die Wertschätzung kultureller Vielfalt von großer Bedeutung. Schon die Kinder und mit ihnen ihre Eltern sollen mehr über die verschiedenen in der Stadt lebenden Kulturen
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erfahren. In Neu-Ulm sollen die verschiedenen Bevölkerungsgruppen voneinander lernen und gemeinsam ihre Stadt gestalten.
Austausch über Religionen und religiöse Bräuche ist wichtig. Im Rahmen der Tage der Begegnung haben die Kirchen hier einen Dialogprozess angestoßen.
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8. Strukturen und Netzwerke
In Neu-Ulm gibt es derzeit bereits viele Beteiligte und Akteure im Bereich Integration. Diese sind im Anschluss mit den von ihnen durchgeführten Projekten und Maßnahmen aufgelistet. (ohne Anspruch auf Vollständigkeit)
1.) Integrationsbeirat
Im Integrationsbeirat sind Stadträte und Migranten vertreten. Der Beirat soll dabei helfen das Zusammenleben aller Bevölkerungsgruppen zu fördern. Der Integrationsbeirat berät den Stadtrat in Angelegenheiten der Bevölkerung mit Migrationshintergrund und tritt – soweit erforderlich – auch in der Öffentlichkeit und überörtlich auf.
2.) AKAM
Der Arbeitskreis ausländischer Mitbürger berät seit über 30 Jahren zuerst den Ausländerbeirat und jetzt den Integrationsbeirat. Außerdem organisiert er eigene Veranstaltungen, z.B. im Rahmen der Tage der Begegnung.
3.) Familienzentrum
Das Familienzentrum ist ein wesentlicher Baustein im Rahmen des „Soziale Stadt“- Konzeptes. Zielgerichtete und situationsorientierte Projekte sollen die Bedürfnisse der MitbürgerInnen aufgreifen und in eigene Aktivitäten umsetzen. Das Motto lautet: „Vorteile stärken und Nachteile abbauen!“ Ein wichtiges Ziel des Familienzentrums ist die Förderung der Integration von Migranten.
Integrationsprojekte des Familienzentrums
- Integrationskurs für MigrantInnen (Deutschkurs mit kostenloser Kinderbetreuung)
- Offener Sprachtreff
- Offener Treff für Migrantinnen
- Fremdsprachige Mutter-Kind-Gruppen
- Außerschulische Hausaufgabenhilfe für Kinder mit Migrationshintergrund - Leseförderung
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- „Fit im Alltag“ in Kooperation mit der Migrationsberatung des Caritasverbandes für die Diözese Augsburg. Zielgruppe sind über 50-jährige Menschen mit Migrationshintergrund die Probleme mit der Sprache, Ämtern u.ä. haben.
- Orientalische Kindertanzgruppe
- Freunde des Orients – Hiwar Filmcafé
4.) Soziale Stadt Vorfeld und Innenstadt
Eine Vielzahl von verschiedenen Aspekten wird gebündelt und gemeinsam umgesetzt. Dazu gehört auch die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund.
Integrationsprojekte der sozialen Stadt
- Hausaufgabenbetreuung für Grundschüler
- Individuelle Lernbegleitung für Grundschüler – Erhöhung der Chancengleichheit
- Sprachförderprojekt „Starke Eltern – Starke Kinder“
Angebot für ausländische Frauen die deutsche Sprache für den Alltagsgebrauch zu lernen.
- Projekt IdA - Integration durch Arbeit
Einfache und unkomplizierte Hilfe auf dem Weg ins Berufsleben - Vorlesewettbewerb
- Sportprojekt
Zielgruppe: junge Menschen mit Migrationshintergrund und erheblichen Integrationsdefiziten
- Fest der Kulturen im Vorfeld – „Voneinander lernen – miteinander Spaß haben)
- Oststadt-Forum - Oststadtfest
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5.) Vereine zur Förderung der Integration:
- Verein Begegnung in Neu-Ulm e. V.
Der Verein organisiert und finanziert verschiedene integrative Maßnahmen. Durch Gruppenarbeit, Sprachförderprojekte, Elternbildungsmaßnahmen, kulturelle Begegnungsfeste und Jugendarbeit sollen Migranten und Migrantinnen verschiedenster Herkunft aus ihrer Isolation geholt werden.
Am 22.08.2008 wurde der Verein mit dem 1. Integrationspreis der Regierung von Schwaben ausgezeichnet.
Projekte und Aktivitäten
- Sprachförderung in Kindergärten im Stadtgebiet Neu-Ulm durch Sprachhelferinnen
- Internationales Fest 2001
- Hausaufgabenbetreuung in Grundschulen – Förderung von Migrantenkindern
- Kooperation mit dem Kindertheater „Schlabbergosch“ in den Neu-Ulmer Grundschulen – Integrationsstück „Kasperl und seine Freunde aus aller Welt“
- Teilnahme am Wettbewerb „Aktiv für Toleranz und Demokratie“
- Künstlerische Gestaltung eines Raumes im Rahmen der Ausstellung „Welten verbinden“ der Diakonie
- Mitgestaltung der Tage der Begegnung Ulm/Neu-Ulm
- Organisation von Führungen im ES-Museum für Kinder und Eltern mit Begleitung von Integrationsmentoren
- Förderverein Integration e.V. Ziele
- Ängste und Vorurteile durch Öffentlichkeitsarbeit und Projekte abbauen - Das Miteinander fördern
- Mitbürger für das ehrenamtliche Engagement bei der Integrationsarbeit motivieren
- Vermitteln zwischen den Anliegen von russland-deutschen Mitbürgern und der Stadt Neu-Ulm
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- Unterstützung der Aussiedlerberatung des diakonischen Werks Neu-Ulm - Enge Zusammenarbeit mit dem Verein „Begegnung in Neu-Ulm e.V.“ und
dem Integrationsbeirat der Stadt Neu-Ulm
Projekte
- Unterstützung des Projektes „Starke Eltern – Starke Kinder“
- Finanzierung einer Kindertanzgruppe aus verschiedenen Nationen - Unterstützung eines Erzählcafés mit russlanddeutschen Mitbürgern - Unterstützung einer russlanddeutschen Krabbelgruppe
6.) Migrationsberatung der Diakonie und Migrationserstberatung bei der Arbeiterwohlfahrt
Die Migrationsberatung ist ein Angebot für Neuzuwanderer und bereits länger hier lebenden MigrantInnen. Die MitarbeiterInnen unterstützen ihre KlientInnen bei sämtlichen Fragen des täglichen Lebens, z.B.:
- Erwerben und Verbessern von Kenntnissen der deutschen Sprache - Unterstützung bei Behörden
- Schul – und Berufsausbildung, Bewerbungen - Fragen zur wirtschaftlichen Situation
- Vermittlung an Beratungsstellen - Gremienarbeit
- Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit
7.) Kindertagesstätten
Kindertagesstätten sind wichtige Einrichtung für Integration und vor allem für Sprachförderung. In allen Betreuungseinrichtungen werden die Kinder allgemein sprachlich gefördert. Durch eine gute Vorbildfunktion der Erzieherinnen und durch ständige verbale Begleitung aller Tätigkeiten wird den Kindern täglich sprachliche Anregung geboten. Wichtig für die Sprachentwicklung sind wiederholende Lieder, Fingerspiele, Bilderbücher, Geschichten und Reime.
Die ErzieherInnen sind in verschiedenen Sprachförderprogramme wie z.B. das „Würzburger Trainingsprogramm“ und „kon-lab“ ausgebildet und alle Kinder werden in verschieden hoher Intensität gefördert.
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Der Beobachtungsbogen SISMIK (Sprachverhalten und Interesse an Sprache bei Migrantenkindern im Kindergarten) bewertet den Sprachstand, die Sprachlernmotivation und den Lernprozess. Mit Hilfe dieses Bogens wird die Sprachentwicklung von Migrantenkindern von 3 ½ bis 6 Jahren gezielt beobachtet, dokumentiert und entsprechend gefördert.
In Zusammenarbeit mit den Schulen finden an vielen Kindergärten Vorkurse zur Sprachförderung statt. Der Vorkurs 240 wendet sich an Migranten und Kinder im letzten Kindergartenjahr. Jeweils 120 Stunden Sprachförderung im Kindergarten und in der Schule werden absolviert. Ziel ist es, die Kinder noch vor der Einschulung in der deutschen Sprache zu fördern und den Übertritt in die Schule zu erleichtern.
8.) Schulen
Die verschiedenen Schulen in Neu-Ulm leisten durch gezielte Förderung und Projekte einen wichtigen Beitrag zur Integration. Es gibt Sprachlerngruppen, Differenzierungsstunden, Deutsch als Zweitsprache, Intensivunterricht, Lesepaten, Vorlesewettbewerbe. Das Internetprogramm „Antolin“ kann zu Hause genutzt werden und ist eine Möglichkeit Schüler stärker zum Lesen zu motivieren.
- Ganztagesklassen
Seit dem Schuljahr 2009/2010 gibt es an allen Neu-Ulmer Hauptschulen und an fünf Grundschulen Ganztagesklassen. Durch die zusätzlichen Übungs- und Förder-stunden in den Hauptfächern sowie die Teilnahme an verschiedenen Arbeitsgruppen werden die Kinder ganzheitlich gefördert und damit auch Integration gefördert.
- Praxisklasse
Die Praxisklasse ist ein Modell der Förderung von Schülerinnen und Schülern mit spezifischen Lern- und Leistungsrückständen. Sie richtet sich an Schüler der Jahrgangsstufen 8 und darunter, die vor dem letzten Jahr ihres neunjährigen Schulbesuchs stehen und keine Aussicht haben, in der Regelklasse den Hauptschulabschluss zu erreichen und die durch eine spezifische Förderung mit hohen berufsbezogenen Praxisanteilen zu einer positiven Lern- und Arbeitshaltung geführt werden können.
An der Praxisklasse an der Peter-Schöllhorn-Schule viel Wert auf die praktische Ausbildung der Schüler in Form von regelmäßigen Betriebspraktika gelegt.
20 - Schulsozialarbeit
Schulsozialarbeit realisiert auf einer professionellen Basis in oder im Umfeld der Schule lebensweltnahe Unterstützung in Notlagen und fördert das soziale Zusammenleben. Durch ihre Arbeitsansätze wie Beratung, Einzelfallhilfe, Krisenintervention, Gruppen- und Projektarbeit u.a. leistet sie einen wichtigen Beitrag zur Integration.
Schulsozialarbeit gibt es in Neu-Ulm an folgenden Schulen: - Grundschule Vorfeld
- Karl-Salzmann Volksschule und Hauptschule Pfuhl - Emil-Schmid-Schule
- Grundschule Stadtmitte - Peter-Schöllhorn-Schule
- Bildungshaus
Beteiligte: KiTa Zauberwald und GS Stadtmitte, beide Einrichtungen haben überwiegend Kinder mit Migrationshintergrund
Start: Schuljahr 2011/2012
Im Bildungshaus verzahnen Kindergarten und Grundschule ihre pädagogische Arbeit in alters- und institutionsgemischten Lern- und Entwicklungsangeboten. Durch die intensive Kooperation wird die Vernetzung gefördert und es findet eine frühzeitige Integration statt.
- Schülerpatenprojekte
Schülerpaten kümmern sich vor allem an der Peter-Schöllhorn-Schule und der Emil-Schmid-Schule um einzelne Jugendliche und betreuen diese individuell und über einen längeren Zeitraum.
9.) Kindermuseum
Das Neu-Ulmer Kindermuseum ist ein lebendiger Ort der kulturellen Vermittlung. Die aktuelle Ausstellung „Ganz weit weg und doch so nah“ bietet einen sinnenfrohen Einblick in die Vielfalt des Lebens und der Kulturen. Bei der Beschäftigung mit der Thematik erfahren Kinder (und auch Erwachsene) ganz nebenbei Gemeinsamkeiten zwischen den Kulturen, nehmen Unterschiede als Bereicherung wahr und lernen Vielfalt als Wert schätzen. Die Ausstellung fördert die Kommunikation zwischen den
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Kulturen und fördert auf diesem Weg Integration – das gegenseitige Verständnis wächst und die Angst vor dem Fremden schwindet.
Auch bei der letztjährigen interaktiven Ausstellung „Achtung Familie!“ wurde u.a. das Thema „internationale Familien“ kindgerecht dargestellt und für die Besucher erlebbar gemacht.
Die interaktiven Ausstellungen sind auch eine aktive Ergänzung zum schulischen Lernen – besonders für Schulen mit hohem Migrationshintergrund kann diese Art lebendigen Lernens neue Wege im Umgang miteinander eröffnen.
10.) Musikschule Neu-Ulm
Die Musikschule kooperiert mit den Ganztagesklassen im Stadtgebiet und erreicht somit auch Kinder aus Migrantenfamilien, von denen einige ohne dieses Angebot den Weg zur Musikschule nicht finden würden. Angeboten werden Bläserklassen, Chorklassen und Schnupperkurse.
11.) Jugendmigrationsdienst des katholischen Jugendsozialwerks München
Zielgruppe:
- Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bis 27 Jahren mit Migrationshintergrund
- Mitarbeiter und Institutionen die für MigrantInnen relevant sind - Einheimische Bevölkerung
Ziele:
- Verbesserung der sprachlichen, beruflichen und sozialen Integration - Förderung von Chancengleichheit
- Förderung der Partizipation junger MigrantInnen in allen Bereichen des sozialen, kulturellen und politischen Lebens
Arbeitsschwerpunkte:
- Individuelle Begleitung und Beratung - Schaffung von Partizipationsmöglichkeiten
- Ansprechpartner sein für Ämter, Schulen, Bevölkerung etc. - Initiierung, Mitarbeit und Weiterentwicklung von Netzwerken
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- Initiierung und Durchführung von Projekten
- Sensibilisierung von Ämtern, Schulen, Institutionen etc.
- Gruppenarbeit und Freizeit- und Ferienangebote unter Einbeziehung von einheimischen Jugendlichen
- Projekt- und prozessorientierte Kooperationen im Sozialraum - Aktivierung der Jugendlichen sich im Sozialraum zu beteiligen - Vermittlung an andere Dienste und Einrichtungen
12.) Kultur- und Sportvereine von Migranten
- Ägyptisch-Deutscher Verein Ulm/Neu-Ulm e.V.
Die Mitglieder verschiedener Nationalitäten setzen sich für die Integration in Ulm und Neu-Ulm aktiv ein, z.B. mit Vorträgen, Stammtischen, einer Kindertanzgruppe in der Grundschule Offenhausen etc. Auch die Vernetzung mit anderen Vereinen und die Unterstützung ausländischer Studenten tragen zur Völkerverständigung bei.
- Türkspor Neu-Ulm, türkischer Fußballverein
- SV Esperia Italia Neu-Ulm, italienischer Fußballverein
- Ataspor, türkischer Fußballverein
- Künstlergruppe „Akzent“
„Akzent“ sind KünstlerInnen aus Russland, Kasachstan und der Ukraine. Der „offene Künstlertreff“ ist für jedermann offen. Die Unterschiedlichkeiten der Mitglieder erweitern den Horizont und es gibt ein friedliches Miteinander.
- Japan-Club
- Verein Sport für alle
Der Verein ermöglicht Kindern und Jugendlichen die Mitgliedschaft in einem Sportverein durch Übernahme der Mitgliedsbeiträge. Derzeit werden ca. 275 Kindern und Jugendlichen in Ulm und Neu-Ulm (Stand: Februar 2012) so unterstützt.
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13.) Veranstaltungen Tage der Begegnung
Die städteübergreifende Veranstaltung „Tage der Begegnung“ ist fester Bestandteil des Kulturkalenders Ulm/Neu-Ulm. Unter der Schirmherrschaft beider Bürgermeister finden jedes Jahr zahlreiche Veranstaltungen statt, die den Austausch der Kulturen und das gegenseitige Kennenlernen fördern sollen.
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9. Maßnahmen
Zur Umsetzung des Integrationskonzepts und der Verbesserung der Integrationsarbeit werden folgende Maßnahmen diskutiert.
Die Umsetzung einzelner Maßnahmen ist vom Stadtrat teilweise schon beschlossen oder noch zu beschließen.
9.1. Maßnahme 1 - Ziel: Einrichtung einer Koordinierungsstelle
für Integration
Projekt:
Eine Koordinierungsstelle kann die Projekte und Aktivitäten der Träger und Akteure überblicken und abstimmen. So können Synergien genutzt werden und neue Projekte an den richtigen Stellen initiiert werden.
Das Aufgabenspektrum sollte folgende Punkte umfassen: - Koordinierung der Projektmaßnahmen
- Ausbau von Kooperationspartnerschaften
- Akquise neuer und Beratung von Projektträgern - Öffentlichkeitsarbeit
- Ausbau der aufsuchenden Arbeit
Beteiligte - Stadt Neu-Ulm - Integrationsbeirat Federführung Fachbereich 2 Priorität 2
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Ab 2012
Kosten
2012: 10.000 Euro, externe Vergabe 2013 ff. je 20.000 Euro
Messbarkeit des Erfolgs
Koordinierung und Umsetzung der Projekte und Maßnahmen aus dem Integrationskonzept und Zusammenarbeit mit den stehenden Akteuren im Bereich der Integration.
9.2. Maßnahme 2 - Ziel: Transparenz über das vielfältige
Spektrum an Integrationsangeboten schaffen und Angebote
aufeinander abstimmen.
Projekt:
Verzahnung der Integrationsangebote. Bei der Erstellung des Integrationskonzepts wurde deutlich, dass es einen großen Bedarf für Akteure gibt mehr Informationen zu erhalten. Da der Aufwand möglichst gering und die Angebote stets aktuell sein sollten, bietet sich die Erstellung eines Internetportals an, bei dem die Akteure im Bereich Integration ihre Aktivitäten selbst darstellen.
Um die Angebote aufeinander abzustimmen, ist das Netzwerk zwischen den Akteuren zu intensivieren. Hier bietet es sich an, unterschiedliche Kooperationen zu initiieren, um zielgruppenbezogen die Ressourcen und Kräfte zu bündeln.
Kooperationen des Familienzentrums, der Stadtteilzentren und Quartiersmanager Kooperationen der Bildungsträger
Kooperationen der ausländischen Vereine, AKAM etc.
Beteiligte Stadt Neu-Ulm
26 Federführung Fachbereich 2 Priorität 3 Umsetzung Ab 2013 Kosten 8.000 Euro
Messbarkeit des Erfolgs
Aufbau und Betrieb eines Internetportals für den Bereich Integration
9.3. Maßnahme 3 - Ziel: Verbesserung und Optimierung der
Sprachförderung in Kindergärten
Projekt: „Frühe Chancen“
Einstellung von Fachkräften für Sprachförderung in den Kindergärten. Intensivierung der Sprachförderung, befristet auf 3 Jahre
Beteiligte - Stadt Neu-Ulm - Sozialministerium Federführung Fachbereich 2 Priorität 1
27 Umsetzung
Seit 01.08.2011 KiTa Zauberwald 1 Kraft, ab 1.7.2012 zusätzlich KiTa Regenbogen (Bedarfsgruppen) 1 Kraft
Kosten
Ca. 95.000 Euro für 3 Jahre pro Kraft, Zuschuss Bund
Messbarkeit des Erfolgs
Sprachkompetenz der Kinder bei Eintritt in die Grundschule
9.4. Maßnahme 4 - Ziel: Verbesserung der Bildungschancen für
Kinder
Projekt:
Bildungshaus Neu-Ulm mit Beteiligung der Kindertagesstätte Zauberwald und der Grundschule Stadtmitte
Kooperation mit dem ZNL Ulm
Beteiligte - Stadt Neu-Ulm - Kindertagesstätte Zauberwald - Grundschule Stadtmitte - ZNL Federführung Fachbereich 2 Priorität 1 Umsetzung
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Beratung durch ZNL ca. 18.000 € für 18 Monate
Unterrichts- und Beschäftigungsmaterial, Ausstattung pro Jahr ca. 5.000 €
Messbarkeit des Erfolgs
Verbesserung der Startchancen der Kinder in der Grundschule Verbesserung der Übertrittsquoten zu den weiterführenden Schulen
9.5. Maßnahme 5 – Ziel: Verbesserung der interkulturellen
Kompetenz, Öffnung der Verwaltung
Projekt: Fortbildung der Mitarbeiter der Stadtverwaltung im Bereich „Interkulturelle Kompetenz/Interkulturelle Öffnung“ Beteiligte Stadt Neu-Ulm Federführung Fachbereich 6 Priorität 3 Umsetzung Ab 2013 Kosten
2013: 10.000 Euro, Mittel werden für den Haushalt 2013 angemeldet
Messbarkeit des Erfolgs
Gleichberechtigter Zugang aller Menschen in Neu-Ulm zu den Angeboten der Stadtverwaltung
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10.
Berichterstattung und Controlling
Integration ist eine Querschnittsaufgabe und verlangt eine strategische Steuerung. In einem Gremium zur Steuerung dieses Prozesses sollten deshalb die Führungskräfte der Fachbereiche vertreten sein, die mit dem Thema Integration und der Zielgruppe der Migranten zu tun haben.
Die Steuerungsgruppe sollte den Prozess der Integration begleiten und die Inhalte aus diesem Konzept verarbeiten.
Ziel der Steuerungsgruppe ist es die Umsetzung der gesetzten Ziele und Maßnahmen zu beobachten, Kennzahlen und Indikatoren auszuwerten und daraus die weitere Strategie für die Integrationsarbeit festzulegen.
Die Steuerungsgruppe setzt sich zusammen aus OB, FBL II, FBL V, FBL VI, Koordinierungsstelle Integration, MA Verwaltung im Bereich Integration, AKAM).
Dem Integrationsbeirat ist jährlich Bericht zu erstatten. Der Beirat leitet den Bericht zur Kenntnis an den Stadtrat weiter.