Die Umsetzung des Kerncurriculums liegt daher in der Freiheit – und Verpflichtung – zur Gestaltung der Fachtagungen sowie in der pädagogischen Verantwortung der Lehrenden. Ich bin zuversichtlich, dass mit den jetzt vorliegenden Kernlehrplänen für die Sekundarstufe II die spezifischen Leistungsziele des Landes erreicht und die schulischen Freiheiten genutzt werden können. Hiermit werden Kernlehrpläne für sozialwissenschaftliche Fächer gemäß § 29 des Schulgesetzes (BASS 1-1) für die höheren Stufen der Sekundarstufe und des Gymnasiums festgelegt.
Heft 4717 Kerncurriculum Sozialkunde und Sozialkunde/Wirtschaftswissenschaften Die zugesandten Hefte müssen in der Schulbibliothek aufbewahrt werden, wo sie auch von berechtigten Personen eingesehen werden können. Das kompetenzorientierte Kerncurriculum ist das zentrale Element eines umfassenden Gesamtkonzepts der Entwicklung und Entwicklung Qualitätssicherung schulischer Arbeit. Sie bieten allen an der Schule Beteiligten Orientierung darüber, welche Kompetenzen an bestimmten Stellen im Bildungsprogramm erworben werden sollen, und stellen einen Rahmen für die Reflexion und Bewertung der erzielten Ergebnisse dar.
Die nun vorgelegten Kernlehrpläne für die Sekundarstufe II ersetzen die bisherigen Lehrpläne aus dem Jahr 1999 und setzen damit auch den Paradigmenwechsel von der Input- zur Outputorientierung um, der bereits für die Sekundarstufe II für diese Schulstufe umgesetzt wurde. Schließlich stellen die neuen Grundlehrpläne ein bundesweit einheitliches Pflichtsystem dar, das die Lehrplangrundlage für die Entwicklung schulischer Lehrpläne und damit für die Unterrichtsarbeit an Schulen bildet.
1 Aufgaben und Ziele des Faches
Insofern ist die philosophische Problemreflexion stets auf eine argumentative und dialogische Auseinandersetzung mit anderen Perspektiven ausgerichtet, die im konkreten Gegner und insbesondere in Teilen der philosophischen Tradition zu finden sind. Zur philosophischen Problemreflexion gehört das Verstehen des Einzelproblems in seinem Kontext und seine methodisch geleitete Bearbeitung durch das Verstehen und Bewerten philosophischer Positionen. Die Reflexion eines philosophischen Problems erfordert eine spezifische Darstellungsform in Bezug auf die Entwicklung intellektueller bzw
Die Kompetenz, über philosophische Probleme nachzudenken, wird durch Grund- und Aufbaukurse mit jeweils unterschiedlichem Umfang und Differenzierungsgrad entwickelt. Die Aufgabe der Einführungsphase besteht darin, beide Arten von Lehrveranstaltungen vorzustellen und dabei zu helfen, die für die philosophische Problemreflexion erforderlichen Fähigkeiten in einer Grundform zu entwickeln. Grundkurse vermitteln den Studierenden grundlegende Kompetenzen zur philosophischen Problemreflexion, die in übergreifenden, konkreten Kompetenzerwartungen zu bestimmten Inhaltsbereichen beschrieben werden.
Vertiefungskurse entwickeln die Fähigkeit der Studierenden, Probleme vertieft philosophisch zu reflektieren, was sich in differenzierteren Kompetenzerwartungen niederschlägt. Zusätzliche Schwerpunkte ermöglichen zudem eine umfassendere Entwicklung der Fähigkeit zur Reflexion philosophischer Probleme.
2 Kompetenzbereiche, Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
Kompetenzerwartungen
Kompetenzbereiche (Prozesse)
Inhaltsfelder (Gegenstände)
Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Methodenkompetenz Methodenkompetenz im Fach Philosophie bedeutet, dass die Studierenden die für die philosophische Reflexion von Fragestellungen notwendigen Verfahren beherrschen. Darüber hinaus nutzen Studierende Definitionsverfahren zur Definition philosophischer Begriffe sowie heuristische Verfahren zur Entwicklung eigener Gedanken. Handlungskompetenz Handlungskompetenz bedeutet im Fach Philosophie, dass Studierende durch philosophische Problemreflexion Orientierung im Denken als Voraussetzung für verantwortungsvolles Handeln erlangen.
Kompetenzbereiche und Inhaltsbereiche des Faches Inhaltsbereich ———— Der Mensch und sein Handeln In diesem Inhaltsbereich entwickeln Studierende ein Verständnis für den Menschen als ethisch und politisch handelndes Wesen. Inhaltsfeld ———— Menschliches Selbstbild In diesem Inhaltsfeld beschäftigen sich die Studierenden mit Problemen aus der philosophischen Anthropologie und reflektieren über einen möglichen Menschen. Inhaltsfeld———— Zusammenleben in Staat und Gesellschaft In diesem Inhaltsfeld beschäftigen sich Studierende mit Fragen zur Gestaltung und Legitimation gesellschaftlicher und staatlicher Ordnungen.
Durch die Auseinandersetzung mit diesen Problemen können Studierende ein Verständnis für die Ideen und Prinzipien gewinnen, die den aktuellen Staatssystemen zugrunde liegen, sowie für die Kriterien für deren Bewertung. Inhaltsbereich———— Ansprüche an die Gültigkeit von Wissenschaften In diesem Inhaltsbereich stellen Studierende Fragen zum konkreten Vorgehen und Anspruch an die Gültigkeit und Objektivität moderner bzw.
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einführungsphase
Setzt man die Gesamtkompetenzerwartungen und die nachfolgend aufgeführten inhaltlichen Kernpunkte in Beziehung zueinander, ergeben sich folgende spezifische Kompetenzerwartungen.
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase
- Grundkurs
- Leistungskurs
3 Lernerfolgsüberprüfung und Leistungsbewertung
Die rechtsverbindlichen Grundsätze der Leistungsbewertung sind im Schulgesetz und in der Ausbildungs- und Prüfungsordnung für die gymnasiale Oberstufe (APO-GOSt) festgelegt. Bei der Bewertung der Studierendenleistungen werden daher die Leistungen in den Bewertungsbereichen „Arbeit/Klausuren“ und „Sonstige Leistungen in der Lehrveranstaltung/Sonstige Mitarbeit“ einbezogen.
Beurteilungsbereich „Schriftliche Arbeiten/Klausuren“
Beurteilungsbereich „Sonstige Leistungen im Unterricht/Sonstige Mitarbeit“
Überprüfungsformen
Beim Einsatz der Prüfungsformen im Rahmen der Leistungskontrolle ist es wichtig, dass sich die Studierenden zuvor in der Praxis ausreichend mit ihnen vertraut gemacht haben. Studierende diskutieren eine philosophische Fragestellung mit materieller Grundlage (z. B. Textdiskussion) oder ohne materielle Grundlage (z. B. Aufsatz), indem sie Vor- und Nachteile argumentativ abwägen und auf dieser Grundlage eine eigene Position entwickeln. Die Studierenden stellen philosophische Sachzusammenhänge dar, indem sie diese in diskursiver Form (z. B. Gliederung, Leserbrief) verwenden.
Interview) oder in der künstlerischen Gestaltung (z. B. bildliche oder szenische Darstellung, die diskursiv ergänzt oder kommentiert wird). Die Studierenden ermitteln grundlegende philosophische Konzepte, indem sie ihre Eigenschaften erläutern, sie von anderen Konzepten abgrenzen und in Anwendungskontexten entwickeln. Die Studierenden analysieren einen philosophischen Text, indem sie das zugrunde liegende Thema oder Problem identifizieren.
Die Studierenden rekonstruieren philosophische Positionen und mentale Modelle in ihren wesentlichen intellektuellen und argumentativen Schritten und konzentrieren sich dabei auf ein gegebenes Problem. Die Studierenden präsentieren philosophische Positionen im Anwendungskontext, indem sie sie in neuen realen Kontexten präsentieren und ihren Beitrag zur Problemlösung in diesem Kontext demonstrieren. Positionen, indem man sie gedanklich miteinander verbindet, sie voneinander abgrenzt und sie in größere berufliche Zusammenhänge einordnet.
Die Studierenden beurteilen philosophische Texte und Positionen anhand ihrer Voraussetzungen und Konsequenzen sowie ihrer intellektuellen bzw
4 Abiturprüfung
Schriftliche Abiturprüfung
Um häufigen Verstößen gegen die sprachliche Richtigkeit Rechnung zu tragen, gelten die Regelungen aus Kapitel 3 auch für die schriftliche Abiturprüfung. Den Studierenden wird ein unbekannter philosophischer Text vorgelegt, in dem eine philosophische Haltung entwickelt wird. Den Studierenden wird ein unbekanntes Material (ein philosophischer Text, eine oder mehrere philosophische Aussagen, eine Fallstudie) vorgelegt, aus dem ein philosophisches Problem entwickelt werden kann.
Mündliche Abiturprüfung
Besondere Lernleistung
Die Absicht, einen besonderen Lernerfolg zu erzielen, muss der Schule spätestens zu Beginn des zweiten Jahres der Qualifizierungsphase mitgeteilt werden. Der Schulleiter entscheidet im Einvernehmen mit dem als Korrektor benannten Lehrer, ob die vorgeschlagene Arbeit als besondere Lernleistung anerkannt werden kann. Die Arbeit ist spätestens bei der Zulassung zur Abiturprüfung einzureichen und entsprechend den Maßstäben und dem Ablauf der Abiturprüfung zu korrigieren und zu bewerten.
Der Rücktritt von der besonderen Lernleistung muss vor der Entscheidung über die Zulassung zur Abiturprüfung erfolgt sein. In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten Dauer, das im Rahmen der von der Schulleitung festgelegten Abiturprüfung stattfindet, stellt der Prüfling die Ergebnisse der besonderen Lernleistung einer fachkundigen Prüfungskommission vor, erläutert diese und beantwortet Fragen. Die Gesamtnote ergibt sich aus der Gesamtleistung der jeweiligen Lernleistung und dem Kolloquium; Eine Abwägung der Teilleistungen erfolgt nicht.
5 Anhang – Progressionstabelle zu den übergeordneten Kompetenzerwartungen
Gedankenexperimente, fiktive Dilemmata) eigene philosophische Gedanken und mentale Modelle aufzeigen und differenziert erklären (MK). Argumente philosophischer Texte in eigenen Worten und distanziert unter Verwendung eines geeigneten Textbeschreibungsvokabulars darlegen und Interpretationen mit korrekten Beweisen untermauern (MK). Komplexere philosophische Texte in eigenen Worten und aus der Ferne unter Verwendung eines geeigneten Textbeschreibungsvokabulars argumentieren, ihre Vorgehensweise erläutern und Interpretationen mit korrekten Beweisen untermauern (MK).